Tankjahr 2023: Teuer, aber nicht so teuer wie 2022

Tankjahr 2023: Teuer, aber nicht so teuer wie 2022

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Im Jahr 2023 konnte wieder etwas günstiger als im Rekordjahr 2022 getankt werden. Dennoch reiht es sich als das zweitteuerste Tankjahr aller Zeiten ein. Das geht im Rückblick des ADAC auf die Kraftstoffpreise des vergangenen Jahres hervor. Ein Liter Super E10 kostete im letzten Jahr durchschnittlich 1,791 Euro, Diesel lag im Jahresschnitt bei 1,722 Euro. Im Vergleich zum Jahr 2022 war Super E10 damit rund 7 Cent günstiger, bei Diesel sind es sogar mehr als 22 Cent Rückgang gegenüber 2022.

Damit ist Diesel auch im Jahresvergleich wieder günstiger als Super E10. Das sah 2022 noch anders aus, als Diesel erstmalig auch im Jahresschnitt teurer war, begünstigt durch verschiedene Faktoren wie den russischen Angriff auf die Ukraine, Lieferengpässe sowie industriell gestiegene Nachfrage nach Diesel. Auch 2023 setzten sich diese auch aus Verbrauchersicht negativen Effekte teilweise fort. Hinzu kam im Herbst ein neuer Krisenherd im Nahen Osten, der aber bisher nur kurzzeitig Auswirkungen auf den Ölpreis hatte.

Benzin von Frühjahr bis Herbst deutlich zu teuer

Insgesamt befanden sich die Kraftstoffpreise im abgelaufenen Jahr lange Zeit auf einem zu hohen Niveau. So war Benzin seit dem Frühjahr bis in den Herbst hinein deutlich zu teuer. Erst im Laufe des Oktobers normalisierte sich die Lage wieder. Allerdings stieg ab Ende Juli der Dieselpreis spürbar an und lag, wie schon zu Jahresbeginn 2023, zeitweise sogar wieder über dem Preis von Super E10. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem hohe Brutto-Raffinerie-Margen – nicht ohne Grund befasst sich auch das Bundeskartellamt in seiner laufenden Sektoruntersuchung mit den Raffinerien und dem Kraftstoffgroßhandel.
Das Jahresende lässt aus Sicht des ADAC darauf hoffen, dass sich die Preise 2024 auf einem ähnlichen Niveau wie zuletzt 2023 entwickeln werden, sofern sich nicht weitere gravierende Probleme oder Krisen ergeben, die zu einem deutlichen Ölpreisanstieg führen. So war Super E10 im Dezember des vergangenen Jahres am günstigsten: Ein Liter kostete hier im bundesweiten Mittel 1,716 Euro. Zum Vergleich: Der teuerste Tankmonat 2023 war für Super E10 der September. Damals wurden an der Zapfsäule im Bundesschnitt mit 1,884 Euro je Liter fast 17 Cent mehr fällig.

Diesel war im Mai am günstigsten

Auch Diesel vergünstigte sich im Dezember, konnte aber nicht sein niedrigstes Niveau des Jahres erreichen. Im Monatsschnitt kostete ein Liter 1,695 Euro. Am günstigsten war Diesel auf Monatssicht im Mai, als ein Liter im bundesweiten Schnitt 1,586 Euro kostete. Es ist zu hoffen, dass der Dieselpreis auch in diesem Jahr nach dem Ende der Heizperiode wieder auf deutlich niedrigere Stände fällt. Das Potenzial für künftige Preisnachlässe ist jedenfalls erheblich, denn für einen Liter Diesel fallen gut 20 Cent weniger Steuern an.

Teuerster Tanktag für Super E10 war im Jahr 2023 laut ADAC der 17. September, als ein Liter im Schnitt 1,904 Euro kostete. Am günstigsten konnte am 12. Januar 2023 getankt werden: Super E10 kostete durchschnittlich 1,692 Euro, also über 21 Cent je Liter weniger. Bei Diesel war der 25. Januar der teuerste Tanktag, im bundesweiten Durschnitt wurden 1,864 Euro je Liter fällig. Der günstigste Tag zum Diesel-Tanken war der 3. Juni mit 1,556 Euro pro Liter, im Vergleich fast 31 Cent weniger als am teuersten Tag.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Tiere kennen keine Zeitumstellung

Tiere kennen keine Zeitumstellung

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Sommerzeit ade – die Winterzeit ist da. Damit wird es morgens wieder früher hell und abends eine Stunde dunkler und die Dämmerungszeit, in der sich die heimischen Wildtiere auf Nahrungssuche begeben, fällt wieder in die Hauptverkehrszeit. „Deshalb ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten“, so der ADAC.

„Tiere kennen weder Verkehrsregeln noch Uhrzeiten. Daher sollten Verkehrsteilnehmer in den Wochen nach der Zeitumstellung besondere Vorsicht im Straßenverkehr walten lassen“, rät Cornelius Blanke, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen. „Nur mit ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug behalten Autofahrerinnen und Autofahrer den Überblick und kommen bei einer Gefahrenbremsung rechtzeitig zum Stehen“, so Blanke.

Die Dämmerungszeit ist die Zeit, in der Wildtiere aktiv werden. Reh, Wildschwein
oder Hirsch orientieren sich allerdings am Tageslicht und kennen die Zeitumstellung nicht. Während sie am Vortag die Fahrbahn noch gefahrenlos überqueren konnten, braust einen Tag später plötzlich der Berufsverkehr über die Straße. Insbesondere in den Morgenstunden zwischen 6 und 8  Uhr sei das Risiko für einen Zusammenstoß besonders hoch. Abends beginnt die Dämmerungsphase bereits gegen 17 Uhr und fällt damit ebenfalls in die Rush-Hour.

Hupen hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren

Wenn ein Tier am Straßenrand steht, sollte der Fahrer kontrolliert bremsen,
abblenden und hupen. Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die des Menschen, das Fernlicht blendet und macht orientierungslos. Der Hupton hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten. Falls eine Kollision unvermeidbar ist, sollte der Autofahrer nicht riskant ausweichen, sondern das Lenkrad gut festhalten und bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichmanöver erhöht das Unfallrisiko, besonders wenn das Auto in den Gegenverkehr geraten könnte oder die Fahrt am Baum endet.
Nach einer Kollision muss die Unfallstelle unverzüglich gesichert werden:
Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anlegen und Warndreieck aufstellen.
Tote Tiere sollten nicht angefasst oder mitgenommen werden. Das Mitnehmen von getötetem Wild kann darüber hinaus als Wilderei zu bewerten sein.

Auch im Interesse des Tierschutzes ist es nach einem Wildunfall Pflicht, die Polizei anzurufen, selbst wenn das Tier geflüchtet ist. Diese kontaktiert den zuständigen Jäger, der das verletzte Tier suchen und erlösen kann. Die Polizei oder der Jäger stellt vor Ort eine Wildunfallbescheinigung aus, die als Nachweis bei der Versicherung dient.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC Hessen-Thüringen / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Herbstzeit stellt Autofahrer auf die Probe

Herbstzeit stellt Autofahrer auf die Probe

München / Bayern – Heftiger Regen, Nebel, rutschige Straßen, tiefstehende Sonne oder querendes: die Herbstzeit stellt Autofahrer auf die Probe. Hier Tipps vom ADAC: 

„Im Herbst gilt es, drei Regeln zu beachten: Abstand halten, Geschwindigkeit reduzieren und Licht an. Bei Nebel unbedingt konzentriert am Steuer sein, nicht ablenken lassen und Überholmanöver vermeiden. Scheinwerfer und Leuchten sollten innen und außen frei von Schmutz und Feuchtigkeit sein“, so Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.

Auf nasser Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg bei einer Vollbremsung mit 50 Kilometern pro Stunde im Vergleich zu trockenem Asphalt von 11 auf 20 Meter. Wenn zudem noch Herbstlaub, verlorenes Erntegut oder Matsch von den Feldern hinzukommen, entsteht eine rutschige Mischung. Damit dies nicht geschieht rät der ADAC Verkehrsexperte zu einem rechtzeitigen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen. Hier haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

Winterreifenwechsel

Eine generelle Winterreifenpflicht, die an ein bestimmtes Datum anknüpft, gibt es in Deutschland nicht. Stattdessen gilt eine situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Glatteis, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf man nur mit Winterreifen fahren. Doch was tun, wenn, wie heuer, im Oktober noch teils recht hohe Temperaturen herrschen? „An der Faustregel von Ostern bis Oktober kann man sich auch trotz der sich ändernden Umweltbedingungen orientieren. Sofern die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad Celsius betragen, sollten die Winterreifen spätestens aufgezogen sein. Vor allen Dingen sollte man berücksichtigen, dass die Werkstätten zu dieser Zeit stark ausgelastet sind und man sich daher rechtzeitig um einen Termin kümmern sollte, auch und gerade wenn ein Neukauf und Beratung von Winterreifen angedacht sind“, so Kreipl.
In Deutschland fordert der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern bei der Bereifung. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen jedoch mindestens vier Millimeter. „Die Profiltiefe lässt sich ganz einfach mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze nachmessen. Er sollte beim Einstecken in den Reifen nicht mehr zu sehen sein“, lautet der Tipp des Verkehrsexperten. Außerdem sollte man die Reifen nach sechs Jahren tauschen. Dann ist die Gummimischung vielfach so hart geworden, dass der „Grip“ bei tiefen Temperaturen nachlässt.

Wildwechsel

Im Herbst müssen Autofahrer in den Morgen- und Abendstunden mit häufigerem Wildwechsel rechnen. Die größte Gefahr dabei droht an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Hier gilt: Fuß vom Gas, ausreichend Abstand zum Vordermann halten und den Fahrbahnrand beobachten. Befindet sich ein Tier bereits auf der Fahrbahn oder am Fahrbahnrand, sollten Autofahrer bremsen, das Fernlicht ausschalten und durch Hupen versuchen, das Wild zu vertreiben. Mit den Scheinwerfern aufzublenden, kann die Tiere irritieren und sie verlieren die Orientierung. Quert ein Reh oder Wildschwein die Fahrbahn, immer auch mit weiteren Tieren rechnen. Ist ein Zusammenstoß nicht zu vermeiden, auf keinen Fall unkontrolliert ausweichen. Die Gefahren für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer sind bei Ausweichmanövern in der Regel höher als der Zusammenstoß mit dem Wild. Sicherer ist es, so stark wie möglich zu bremsen und das Fahrzeug nach einer unvermeidbaren Wildkollision kontrolliert zum Stillstand zu bringen. Nach einem Wildunfall: Fahrzeug am Straßenrand abstellen, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anlegen und Warndreieck aufstellen. Sind Personen verletzt, sollte die Rettung gerufen (Notruf 112) und Erste Hilfe geleistet werden. Auch die Polizei (Notruf 110) oder der Jagdpächter müssen informiert werden. Diese stellen die Wildunfallbescheinigung aus, die der Autofahrer zur Schadenregulierung mit der Versicherung benötigt.

Das Auto vorbereiten

Um auch bei tiefstehender Sonne Ampeln, Verkehrszeichen und vor allem andere Verkehrsteilnehmer gut zu erkennen, sollte die Frontscheibe sauber gehalten, die Scheibenwischer funktionstüchtig und das Wischwasser immer aufgefüllt sein. Eine Sonnenbrille sollte immer griffbereit sein. Die Scheiben sollten außen regelmäßig und gründlich von Insektenresten und anderem Schmutz gereinigt werden, das gilt natürlich auch für die Außenspiegel. Auch die Wischblätter sollten mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass diese nicht nur den Dreck auf der Scheibe verteilen. Innen sollte die Scheibe auch regelmäßig geputzt werden und wenn bei niedrigen Temperaturen nach Einstieg ins Fahrzeug die Scheibe von innen beschlägt, hilft ein Microfasertuch.

Weitere Tipps für eine sichere Fahrt im Herbst:
  • Abblendlicht manuell einschalten, die Lichtautomatik reagiert bei Dämmerung oder Nebel oft zu spät. Die eigenen Sicht verbessert sich und man ist für andere Verkehrsteilnehmer besser zu erkennen.
  • Falls das Auto ins Rutschen gerät: Fuß vom Gas, auskuppeln, vorsichtig gegenlenken, bremsen
  • Den richtigen Sicherheitsabstand bewahren. Hier gilt grob die Zwei-Sekunden-Regel. Einen markanten Punkt am Fahrbahnrand suchen. Wenn das Fahrzeug vor einem diesen Punkt passiert hat, einfach langsam ‚21, 22‘ zählen. Erst dann sollte man selbst an dieser Stelle vorbeifahren. Sonst ist der Abstand zu gering.
    (Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)
ADAC Staubilanz zu den Sommerferien

ADAC Staubilanz zu den Sommerferien

München / Bayern – ADAC Staubilanz: Knapp 20.000 Kilometer Stau gab es rein rechnerisch auf Bayerns Autobahnen. Im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang.

Hier die diesjährigen Stau-Spitzenreitern:

Der ADAC verzeichnete in Bayern 2023 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang der Staus und Behinderungen während der sechswöchigen Sommerferien. Auf einer Länge von 19.967 Kilometern kam es zwischen dem letzten Juliwochenende und dem Ferienende am 11. September zu Staus oder stockendem Verkehr. Im Vergleichszeitraum 2022 gab es insgesamt 21.056 Kilometern Stau. Auf die An- und Abreisewochenenden fielen dabei 2023 11.230 Kilometer Stau, ein Jahr zuvor waren es 13.242 Kilometer. Das entspricht einem Rückgang von etwa fünf Prozent. Das erste bayerische Ferienwochenende, an dem sich alle Bundesländer in den Sommerferien befanden, war dabei auch das staureichste der Sommersaison. Auf 2.359 Kilometer und einer Gesamtdauer von etwa 53.500 Minuten summierte sich der Stau an diesem Wochenende. Der Ferienstart war dabei in diesem Jahr sogar etwas staureicher als der 2022, wo es sich insgesamt auf 2.300 Kilometern und knapp 51.300 Minuten lang staute.

Mehr Flugreisende, 49-Euro-Ticket und antizyklisches Fahren sorgen für leichte Stauentlastung

Besonders in den mittleren Ferienwochen und Wochenenden gingen die Staus stärker zurück. Mögliche Ursachen könnten hier die steigenden Passagierzahlen der Flughäfen sein. „Wir beobachten, dass das Auto zwar noch immer das Hauptverkehrsmittel im Sommerurlaub ist, aber im Vergleich zu 2022 sich noch einmal mehr Urlauberinnen und Urlauber für eine Flugreise entschieden haben. Die punktuell leichten Rückgänge könnten auch mit dem verstärkten Nutzen des Deutschlandtickets durch Pendlerinnen und Pendler zusammenhängen. Außerdem sehen wir auch ein geändertes Reiseverhalten, da sich die Staus auch auf die Wochentage verteilen. Die Apelle zum antizyklischen Fahren scheinen also Früchte zu tragen“, interpretiert Alexander Kreipl, Verkehrsexperte beim ADAC Südbayern, die Stauzahlen. Auffällig ist zudem ein deutlicher Rückgang des Stauaufkommens am verlängerten Wochenende um Maria Himmelfahrt. Während der Feiertag am Montag des vergangenen Jahres zu hohem Reiseverkehr durch Kurzurlauber und Ausflugsfahrten geführt hat, nutzten in diesem Jahr weniger Menschen den Brückentag und Feiertag am Dienstag für eine Reise mit dem Auto.

Längster Stau mit 39 Kilometern auf der A8 München – Salzburg

Zu den meisten Behinderungen im Freistaat kam es in den Sommerferien auf der A3 und A8 mit 4.700 und 4.800 Kilometern Stau. Die beiden längsten Einzelstaus gab es daher wenig überraschend auf der A8 München in Richtung Salzburg. Einmal zwischen Rohrdorf und Bad Reichenhall auf 39 Kilometern am Samstag, 29. Juli und der zweite Stau ereignete sich am Vortag zwischen München-Süd und Anger auf 35 Kilometern Länge. Den dritten Platz in der Staustatistik belegt dann die A7 am 20. August (Sonntag) von Ulm in Richtung Füssen zwischen Nersingen und Woringen mit einer Länge von 30 Kilometern.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

Diese Maut-Fehler können teuer werden

Diese Maut-Fehler können teuer werden

München / Bayern – Maut-Fehler können teuer werden.  Den ADAC erreichen aktuell vermehrt Anfragen von Autofahrern, die von hohen Strafen überrascht werden. Hier Tipps, wie man das vermeiden kann. 

Urlauber sollten sich vor Reiseantritt genau über die jeweiligen Mautsysteme im Reiseland sowie den Durchfahrtsländern informieren. Wer eine Mautstrecke ohne gültiges Ticket befährt, riskiert saftige Bußgelder. „Je nach Mautsystem kann eine ordnungsgemäße Zahlung elektronisch überprüft werden. Wurde kein gültiges Ticket erworben, erhält der Fahrzeughalter eine empfindliche Ersatzmautforderung. Wird diese nicht bezahlt, wird ein Bußgeld von einigen hundert bis sogar mehreren tausend Euro fällig“, erklärt Verkehrsexperte Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern und ergänzt: „Aktuell erreichen uns vermehrt Anfragen von Autofahrern, die von hohen Strafen überrascht werden.“ Auf diesen Strecken in Österreich und Italien sollten Reisende laut ADAC Südbayern besonders aufmerksam sein und richtig handeln:

Gleinalm- und Bosrucktunnel auf der österreichischen Pyhrnautobahn

Die Pyhrnautobahn A9 ist eine der wichtigsten Durchgangsstrecken in Österreich und wird vor allem von Autofahrern genutzt, die in die Steiermark oder nach Slowenien und Kroatien fahren. Auf ihr befinden sich mit dem Gleinalm- und Bosrucktunnel zwei Sondermautstrecken. Bezahlt wird die Maut vor Ort in bar an den Maustationen oder im Vorfeld per Videomaut. Doch Vorsicht: Die digitale Mautspur hat keine Schranken und Barrieren. Eine Beschilderung zeigt an, auf welcher Fahrspur man sich einordnen kann, wenn man ein digitales Ticket besitzt, beziehungsweise auf welcher Spur man fahren muss, um bei einer Mautkabine ein Ticket zu kaufen. Auch die Fahrbahn selbst dient als Informationsquelle. Diese ist bereits 200 Meter vor der Mautstelle grün eingefärbt. „Wer diese Strecken ohne gültiges Ticket befahren hat, sollte so schnell wie möglich bzw. innerhalb weniger Stunden bei der österreichischen Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG eine Selbstanzeige machen“, rät Kreipl. So könne man die Ersatzmaut, die für Pkw bis zu 3,5 Tonnen 120 Euro beträgt, möglicherweise noch verhindern. Ist man zu spät und begleicht auch die Ersatzmaut nicht, erstattet die ASFiNAG Anzeige und ein Bußgeldverfahren wird eingeleitet. Dann droht eine Strafe von mindestens 300 bis maximal 3000 Euro. „Forderungen aus Österreich können auch in Deutschland vollstreckt werden“, so Kreipl weiter.

Vorsicht an italienischen Mautstellen

Wer aus Italien eine Maut-Nachforderung von einem Inkassobüro erhält, sollte diese nicht ignorieren, auch wenn er sich keiner Schuld bewusst ist. Denn: Bei der Zahlung an der Mautstation kann es passieren, dass die Kartenzahlung abbricht, ohne dass man es merkt. In diesem Fall steht auf dem Beleg „mancato pagamento“ (übersetzt: „Nicht bezahlt“) zum Zweck späterer Nachzahlung. Zudem gibt es in Italien drei Streckenabschnitte, unter anderem um Mailand, an denen es keine festen Mautstationen gibt. Stattdessen wird das Kennzeichen erfasst, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten und Staus zu verhindern. Auch in diesen Fällen müssen die Autofahrer die Maut nachzahlen. Möglich ist eine Nachzahlung entweder bei den Servicestellen der Autobahngesellschaft („Punto Blu“), die sich an größeren Rastplätzen befinden, oder binnen 15 Tagen per Überweisung. Andernfalls fordert das italienische Inkassobüro und später in der Regel ein deutsches Inkassounternehmen die Gebühr ein. Tipp des ADAC: Autourlauber sollten die Quittung an der Mautstelle aufmerksam überprüfen und als Zahlungsbeleg aufbewahren. Erhält man eine gerechtfertigte Nachforderung, sollte man den Betrag begleichen, um hohe Folgekosten zu vermeiden. Ein weiterer Grund für eine Maut-Nachforderung kann das versehentliche Befahren der Telepass-Spur sein. Diese ist den (meist einheimischen) Autofahrern vorbehalten, die bei Telepass mit Kfz-Kennzeichen registriert sind und bei denen die Maut automatisch abgebucht wird. Auf dieser Spur gibt es in der Regel keinen Schalter, an dem die Gebühr entrichtet werden kann. Die Schranke öffnet sich aber auch dann, wenn nicht bezahlt wurde. Autobahnbetreiber fordern den Betrag dann im Nachhinein ein.

Routenplanungen und Mautinformationen beim ADAC

Routenempfehlungen und Informationen rund um das Thema Maut gibt es in allen südbayerischen ADAC Geschäftsstellen und Reisebüros. Zudem können Mitglieder und Kunden hier vorab nicht nur die klassischen Klebevignetten für Österreich und die Schweiz, sondern auch die digitalen Vignetten und digitalen Streckenmauttickets für Österreich und Slowenien erwerben. „Die beim ADAC gekauften Vignetten gelten ab Wunschdatum. Digitale Vignetten für Österreich hingegen, die im Internet direkt über die Autobahngesellschaft ASFiNAG bezogen werden, sind erst am 18. Tag nach Kauf gültig“, informiert Kreipl.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

ADAC-Umfrage: Bayerns Schulwege am sichersten

ADAC-Umfrage: Bayerns Schulwege am sichersten

München / Bayern – Bei der Sicherheit des Schulweges ist Bayern nach Einschätzung von Eltern bundesweiter Spitzenreiter, so das Ergebnis einer aktuellen ADAC Umfrage. Konkret bewerten rund 66 Prozent der Eltern im Freistaat den Schulweg ihrer Kinder als sicher, was deutlich besser als der Bundesdurchschnitt mit 57 Prozent ist.

„Die Hauptgründe dafür könnten sowohl der relativ hohe Schulbus-Anteil als auch die relativ hohe Anzahl an Schulweghelfern im Freistaat sein. Einen erheblichen Beitrag leisten aber auch die breiten Aktivitäten vieler Institutionen in Bayern rund um die Schulwegsicherheit“, erklärt Verkehrsexperte Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern. Schülerlotsen bzw. Schulweghelfer werden im Freistaat laut Aussage der Eltern morgens (33 Prozent) und mittags (21 Prozent) fast doppelt so oft eingesetzt wie im Bundesdurchschnitt (16 Prozent bzw. 11 Prozent). Zudem ist der Schulbus hier mit 37 Prozent ein deutlich öfter genutztes Verkehrsmittel als im bundesweiten Durchschnitt mit 24 Prozent.

Vor allem die Bewertung der Fahrtdauer, des sicheren Ein- und Aussteigens und der Auslastung des Busses fällt im Freistaat etwas positiver aus als im Bundesdurchschnitt. Grundsätzlich geht in Bayern mehr als die Hälfte der Schulkinder überwiegend zu Fuß in die Schule oder zur Haltestelle, dabei sind die Eltern mit dem Zustand der Fußwege größtenteils zufrieden. Etwas besser als im bundesweiten Durchschnitt bewertet werden im Freistaat mehrheitlich die Radwege, die Beleuchtung der Wege und die Sichtfreiheit.

Aus der Umfrage geht darüber hinaus hervor, dass in Bayern – wenn auch seltener als im Bundesdurchschnitt – 37 Prozent der Eltern und 30 Prozent der Schüler Ängste vor dem Fehlverhalten Dritter plagen. Vor allem Unachtsamkeit, zu schnelles Fahren und Rücksichtslosigkeit zählen zu den wahrgenommenen Gefahren auf dem Schulweg. Aber auch eine Belästigung von Fremden sowie das Zuspätkommen zur Schule bereiten den Befragten Sorgen.

„Elterntaxi“ von der Mehrheit negativ bewertet

Das sogenannte Elterntaxi wird mehrheitlich problematisch gesehen. Zwischen 56 und 60 Prozent der Eltern in Bayern sind der Meinung, dass sich vor der Schule zu viele Elterntaxis befinden, dadurch gefährliche Situationen entstehen und es besser wäre, wenn Kinder nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden würden. Selbst ein beachtlicher Teil der Eltern, die selbst als Elterntaxi fungieren, teilen diese Meinungen. „Als ADAC ist uns die Sicherheit der kleinsten und jüngsten Verkehrsteilnehmer ein besonderes Anliegen. Deshalb appellieren wir an die Eltern, die Kinder früh und altersgerecht an den Straßenverkehr heranzuführen und sie den Schulweg eigenständig absolvieren zu lassen“, betont Kreipl und ergänzt: „Risikobewusstsein und Verständnis entwickeln sie nicht, wenn sie von den Eltern regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden und den Verkehr als passiver Teilnehmer von der Rückbank aus erleben.“ Im Einzelfall – etwa, wenn der Schulweg sehr lang oder unsicher ist – kann das Elterntaxi jedoch eine vertretbare Alternative zum Zufußgehen sein. Hierfür sollten laut ADAC jedoch Hol- und Bringzonen in der Nähe der Schule eingerichtet werden. Solche Elternhaltestellen stoßen auch bei den Befragten auf großes Interesse und Zustimmung
Ebenso einig sind sich 85 Prozent der Eltern in Bayern, dass das Vorleben des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr den Schulweg noch sicherer macht. Auch neue Ideen, wie zum Beispiel Notinseln (Geschäfte, die durch Aufkleber signalisieren, dass Kinder dort Hilfe finden, wenn sie sich bedroht fühlen), sehen die Befragten positiv.

Für die ADAC Umfrage wurden über ein Online-Panel im April und Mai 2023 bundesweit insgesamt 3395 Eltern von Kindern im Alter zwischen fünf und 15 Jahren befragt. Die Stichprobe wurde bundesweit repräsentativ nach Alter und Geschlecht ausgesteuert. Gefragt wurde unter anderem, welches Verkehrsmittel die Kinder für den Weg zur Schule nutzen, wie häufig die Eltern den Nachwuchs mit dem Auto zum Unterricht bringen und wie gefährlich der Schulweg eingeschätzt wird. Darüber hinaus wurde nach den Sorgen der Eltern und Kinder in Bezug auf den Schulweg sowie der Beurteilung bestimmter Ideen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gefragt.

Bereits jetzt den Schulweg üben

Der ADAC Südbayern rät, die Selbstständigkeit der Kinder frühzeitig zu fördern und mit ihnen bereits jetzt – einige Wochen vor dem ersten Schultag – den Schulweg unter realen Bedingungen morgens an Werktagen mehrmals zu üben. Das sind die wichtigsten Trainingstipps aus dem ADAC Schulwegratgeber, der in allen ADAC Geschäftsstellen & Reisebüros ausliegt sowie unter adac.de heruntergeladen werden kann:

• Nicht der kürzeste, sondern der sicherste Weg ist der Beste. Daher sollten kleine Umwege möglichst entlang von Straßen mit wenig Verkehr, breiten Gehwegen und sicheren Querungsanlagen über Hauptstraßen in Kauf genommen werden, wenn sie Gefahren minimieren.
• Gefahren aufzeigen und besprechen, ohne Angst zu machen.
• Das Kind ausgeschlafen und rechtzeitig auf den Weg schicken. Besonders sicher sind Gruppen, denn mehrere Kinder sind sichtbarer als eines allein.
• Das Kind immer möglichst hell und mit reflektierender Kleidung, wie einer Warnweste, ausstatten.
• Eltern sind im Straßenverkehr ein Vorbild und sollten sich daher immer an die Verkehrsregeln halten.
• Auf das Überqueren der Fahrbahn sollte besonders intensiv eingegangen werden, da Kinder Geschwindigkeiten nicht einschätzen können. Das Kind soll nie schräg über die Straße gehen, sondern immer den kurzen und geraden Weg wählen. Zudem müssen beide Straßenseiten überschaubar und frei sein.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)