Leben nach Corona: Umfrage der LMU

Leben nach Corona: Umfrage der LMU

München – Wie ist das Leben nach der Corona-Pandemie? Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität München haben dazu eine internationale Umfrage durchgeführt. Befragt wurden 621.000 Menschen aus 21 Ländern. 
Wie schätzen Menschen weltweit ihre Situation bezüglich Finanzen, Gesundheit und Bildung nach der Corona-Pandemie ein? Diese Frage steht im Zentrum des Pandemic Recovery Survey, dessen Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. Hierfür wurden 621.000 Personen aus 21 Ländern von einem internationalen Forscherteam befragt. Frauke Kreuter, Professorin für Statistik und Data Science in den Sozial- und Humanwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) leitete die Studie zusammen mit Forschenden der University of Maryland (UMD), dem Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) und Meta. Die Umfrage lief zwischen März und Mai 2023, die Teilnehmenden wurden über Facebook eingeladen.

Deutsche sind mit dem Leben im Allgemeinen zufrieden

Für Deutschland zeigte sich, dass mehr als die Hälfte der Befragten mit dem Leben im Allgemeinen zufrieden oder sehr zufrieden ist. Zudem gaben fast 64 Prozent an, eine gute oder sehr gute Gesundheit zu haben. Größere Sorgen bereitet hingegen die finanzielle Lage nach der Pandemie: Fast 22 Prozent der Befragten in Deutschland beklagen heute ein niedrigeres Haushaltseinkommen zu haben als vor der Pandemie. Elf Prozent gaben bei der Umfrage sogar an, nicht immer genug zu essen zu haben, weil ihnen das Geld fehlt. In Nigeria, Südafrika und Kolumbien gilt dies sogar für mehr als die Hälfte der Befragten. Weltweit zeigte sich zudem, dass die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler mit unterdurchschnittlichen Fähigkeiten beim Lesen und Rechnen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen stammten.
„Wir stehen noch ganz am Anfang, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft zu verstehen. Forschende und Entscheidungsträger können nun auf Grundlage unserer Studie gezielte Maßnahmen und Projekte entwickeln“, sagt Dr. Wiebke Weber, die Projektleiterin.
Ein öffentlich zugängliches Visualisierungstool soll einen unkomplizierten Einblick in die Daten und die Gegenüberstellung verschiedener Länder geben. Die Ergebnisse der „Pandemic Recovery Survey sind hier abrufbar. 
(Quelle: Pressemitteilung LMU / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

Mehrausgaben nachträglich bewilligt

Mehrausgaben nachträglich bewilligt

Landkreis Rosenheim – Die Mitglieder des Rosenheimer Kreisausschusses haben Mehrausgaben des Landkreises in Höhe von insgesamt knapp 967.000 Euro aus dem vergangenen Jahr 2022 bewilligt. Die Mehrausgaben sind nach Auskunft des Landratsamtes Rosenheim noch zum Teil auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Rund 132.000 Euro an Mehrausgaben seien durch das Ausstellen und Verschicken von Serienbriefen und Quarantänebescheinigungen sowie durch die erhöhten Telefonkosten für die Kontaktermittler, das Bürgertelefon und die Corona-Hotline entstanden.
Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf das Chiemseehospiz in Bernau. Die geringere Auslastung und gleichzeitig die erschwerte Aufnahme durch die Hygienebestimmungen hatten laut Pressebericht Mehrausgaben von rund 157.000 Euro zur Folge.

Deutlich mehr Geld musste der Landkreis im vergangenen Jahr auch in einzelnen Teilbereichen der Jugendhilfe ausgeben. Die überplanmäßigen Ausgaben lagen hier bei knapp 228.000 Euro. Gründe hierfür seien erhöhte Entgelte aufgrund der Tariferhöhungen sowie ein Anstieg der Fallzahlen in den verschiedenen Bereichen.

Unerwartete IT-Kosten am Gymnasium in Raubling

Rund 115.000 Euro mehr sind angefallen, da staatliche Lehrkräfte auch an der kommunalen Realschule Prien eingesetzt wurden, wofür Kostenerstattungen an den Freistaat zu leisten waren.
Unerwartete IT-Kosten am Gymnasium in Raubling brachten rund 155.000 Euro an Mehrausgaben“, heißt es weiter.. Rasant gestiegene Material- und Baukosten sowie zusätzliche Sanierungsnotwendigkeiten seien unter anderem der Grund für rund 180.000 Euro an überplanmäßigen Zahlungen beim Umbau der Außenanlagen am Gymnasium Wasserburg am Inn gewesen.
Die überplanmäßigen Ausgaben habe man größtenteils durch Mehreinnahmen bei der Grunderwerbssteuer decken können. Lediglich die Mehrausgaben am Gymnasium Wasserburg sollen durch die Deckungsreserve im Vermögenshaushalt ausgeglichen werden.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)

„Darf keine Verlierer-Generation geben“

„Darf keine Verlierer-Generation geben“

Rosenheim – Besonders hart hat die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns, Ängsten und Sorgen Kinder und Jugendliche getroffen. Die Folgen sind bereits spürbar – auch in der Stadt Rosenheim, wie heute bei einem Pressegespräch im Bürgerhaus Happing deutlich wurde, bei dem es um die Bewältigung der Pandemie-Folgen ging. Eingeladen dazu hatten die Sozialraumträger der Jugendhilfe in Rosenheim.

Keine Freunde treffen, keine Großeltern, statt Schule Unterricht zu Hause – auch wenn es aktuell kaum mehr Beschränkungen gibt, ist diese Zeit noch lange nicht bei den Kindern und Jugendlichen vergessen. Psychische Probleme und Bildungsrückstände speziell bei Schülern treten mehr und mehr zum Vorschein. „Bei Kinder und Jugendpsychiatern gibt es aktuell schon Wartezeiten von mehr als einem halben Jahr“, weiß Ulrike Stehle vom Diakonischen Werk.

Bei dem heutigen Pressetermin vor Ort waren außerdem Christian Meixner vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Rosenheim, Erwin Lehmann vom Caritas-Zentrum Rosenheim, Marianne Guggenbichler vom Kinderschutzbund, Heinz Schätzel von Starklar Soziale Stadt und die beiden Regionalleiterinnen Lea Mutzbauer und Monika Sommerer.
Alle am Tisch waren sich einig, dass etwas getan werden muss, um den Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken. Zur Entwicklung von Lösungsstrategien soll darum im Herbst 2922 ein Dialogforum stattfinden, an dem neben den Vertretern der Jugendhilfe auch möglichst viele Vertreter von Schulen, Kindertageseinrichtungen, Vereine, Politik, Wirtschaft, Eltern und viele andere ins Boot geholt werden sollen, denn so Christian Meixner: „Dafür braucht es eine gesamtstädtische Anstrengung“.
Der Rosenheimer Jugendamtsleiter ist sich sicher, dass sich die Probleme erst in den kommenden Monaten und Jahre so richtig zeigen werden. Besonders schlimm zugesetzt habe den Kindern, Jugendlichen und Familien die Einsamkeit.

Gespräch zur Bewältigung der Pandemiefolgen in Rosenheim - von links Christian Meixner, Lea Mutzbauer und Monika Sommerer

Für Ulrike Stehle vom Diakonischen Werk Rosenheim ist klar, dass die Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien, die mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben, möglichst frühzeitig greifen muss und nicht erst,  „wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist“. Denn dann brauche es wesentlich mehr personellen und finanziellen Aufwand.

Ulrike Stehle vom Diakonischen Werk

Mit den aktuellen Lockerungen sei es bei weitem nicht getan, meint Heinz Schätzel von Startklar Soziale Arbeit Rosenheim. Die Pandemie habe deutliche Spuren hinterlassen und die Herausforderung, die Kinder, Jugendlichen und Familien jetzt aufzufangen und wieder positiv in die Zukunft blicken zu lassen, sei dementsprechend groß: „Es darf keine Verlierer-Generation geben“.

Heinz Schätzel von der Startklar Soziale Arbeit

„Die Krise darf nicht zum Normalzustand werden“; sagte Erwin Lehmann vom Caritas-Zentrum Rosenheim. Man müsse den Kindern und Jugendlichen in der derzeit chaotischen und krisenhaften Welt Orientierung und Sicherheit vermitteln. Aber für Erwin Lehmann ist auch klar: „Jugendhilfe kann nicht die Probleme der Gesellschaft lösen.“

Erwin Lehmann vom Caritas-Zentrum Rosenheim

Für Marion Guggenbichler vom Kinderschutzbund Rosenheim sind die Kinder und Jugendlichen klar die Verlierer der Corona-Pandemie. Die Folgeerscheinungen sind ihren Worten nach vielschichtig. Übergewicht, Internet-Sucht, Kontaktangst zählen beispielsweise dazu.

Marianne Guggenbichler vom Kinderschutzbund Rosenheim

Auch schon während der Phase der Lockdowns hat es in der Stadt Rosenheim Aktionen gegeben, um den Kindern und Jugendlichen zumindest etwas Abwechslung und Normalität zu geben, wie Monika Sommerer berichtete. Sie erinnerte beispielsweise an „Urlaub dahoam“ im Jahr 2020.

Monika Sommerer Regionalleitung

Lea Mutzbauer sieht in Schulen und Kindertagestätte gute „Frühwarnsysteme“. Wichtig sei es, Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.

Lea Mutzbauer Regionaleitung Sozialraumteam West Stadt Rosenheim

Betroffen von den Auswirkungen der Pandemie seien alle gesellschaftlichen Schichten, umso mehr aber diejenigen, die ohnehin schon zu der Gruppe der sozial Benachteiligen gehören. „Wir haben darauf zu reagieren, in dem wir Anlaufstellen für junge Menschen bieten, sie anhören und konsequent beteiligen an gesellschaftlichen Entscheidungen“, heißt es in einem Schreiben zu dem geplanten Dialogforum. Dafür gäbe es noch viel zu tun und gelingen könne es nur gemeinsam.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re / Fotos: Karin Wunsam)

Testen mit Schokolade

Testen mit Schokolade

Rosenheim – Das BRK  – Kreisverband Rosenheim –  verteilt am kommenden Samstag, 19. Mär,z (solange Vorrat reicht) an seinen Corona-Teststellen an alle Testwilligen kleine Schokoladentütchen. „Wir möchten uns für ihr Vertrauen und ihre Geduld, die an mancher Stelle erforderlich war, bedanken. Wir wissen, dass es immer wieder Zeiten gab, zu denen besonderer Andrang herrschte“, so BRK-Kreisgeschäftsführer Direktor Martin Schmidt.

Das Rote Kreuz betreibt seit März 2021 in der Spitze neun stationäre Teststationen und ein Testmobil und bietet derzeit an acht Orten Schnelltests und teilweise PCR-Tests an. In den vergangenen Monaten sei sowohl bei der Organisation, aber auch für das Personal an den Teststationen und die Testkunden selbst immer wieder Flexibilität gefragt gewesen, da manche Maßnahmenänderung mehr oder weniger „über Nacht“ umgesetzt werden musste. Nichtsdestotrotz ist man beim BRK insgesamt zufrieden über das gute Zusammenspiel zwischen dem Personal im Kreisverband und an den Teststationen und den Testkunden. „In der Regel zeigten die Menschen, die zum Testen gekommen sind, Verständnis und waren dankbar für das Angebot.“, so Schmidt weiter.
Wie es nach dem 19. März mit den Teststationen des Roten Kreuzes weitergeht und ob die Anzahl an Stationen aufrechterhalten werden kann, ist noch nicht entschieden und hängt von den Beschlüssen des Bundestags ab.
Informationen dazu werden unter www.coronatest-rosenheim.de bekannt gegeben.
(Quelle: Pressemitteilung BRK Rosenheim)