Tipps für junge Obstbäume: Eine Praxis-Anleitung wie sie gut wachsen

Tipps für junge Obstbäume: Eine Praxis-Anleitung wie sie gut wachsen

Ansbach / Nürnberg/ Hilpoltstein / Bayern – Trockenheit, Hitze und Spätfröste – junge Obstbäume auf Streuobstwiesen geraten oft unter Druck. Das Aktionsbündnis Streuobst, bestehend aus Deutschem Verband für Landschaftspflege (DVL), Bund Naturschutz in Bayern (BN) und Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV), zeigt mit Praxis-Anleitung und Veranstaltungen, wie Jungbäume mit gezielter Pflege gesund wachsen und Streuobstwiesen als Lebensraum für Mensch und Natur erhalten bleiben.

Gerade frisch gepflanzte Jungbäume litten in diesem Frühjahr unter ausbleibendem Niederschlag. Damit Streuobstwiesen auch in Zukunft blühen und gedeihen, kommt es auf gezielte Pflege an

Neue Praxis-Anleitung

Zu diesem Zweck hat der DVL eine neue Praxis-Anleitung zur Jungbaumpflege veröffentlicht. Die kompakte Anleitung richtet sich an Streuobst-Aktive, Ehrenamtliche, Kommunen und private Pflanzende. Schritt für Schritt erklärt sie, wie junge Obstbäume gezielt vor Trocken- und Hitzestress geschützt werden können, von effektivem Gießen über die Pflege der Baumscheibe bis zu reflektierenden Stammanstrichen. „Jungbäume haben noch ein begrenztes Wurzelvolumen und reagieren daher besonders empfindlich auf Trocken- und Hitzestress“, erklärt Alena Vogt, Projektmanagerin des DVL. „Mit den richtigen Pflegemaßnahmen lassen sich Ausfälle deutlich reduzieren.“
Bereits im Juni 2025 brachte das Aktionsbündnis Streuobst bei der Fachveranstaltung „Trockenheit auf der Streuobstwiese – worauf ist bei der Pflege zu achten?“ auf dem Bayerischen Staatsgut in Grub Fachleute und Interessierte zusammen, um praxisnahe Lösungen zu diskutieren und zu vermitteln. Die nun veröffentlichte Praxis-Anleitung bündelt diese und weitere Erkenntnisse in kompakter Form. Weitere Veranstaltungen in ganz Bayern sind bereits in Planung.

Streuobstwiesen im Klimawandel

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Ihre Zukunft hängt entscheidend davon ab, wie wir heute pflanzen und pflegen. „Wenn wir diese Mühe investieren, sichern wir Lebensraum für Steinkauz, Wildbienen und alte Obstsorten“, betont Leonie Gloß, LBV-Projektmanagerin.
„Wer heute einen Streuobstbaum pflanzt, übernimmt Verantwortung für kommende Generationen“, betont Nicole Bottesch, Projektmanagerin des BN. „Nur mit konsequenter Pflege haben junge Bäume im Klimawandel eine Chance.“
Die kostenfreie Praxis-Anleitung zur Jungbaumpflege sowie viele weitere Fachinformationen und Schulungsmaterialien stehen auf der Wissensplattform des Aktionsbündnisses Streuobst unter www.streuobst.dvl.org/praxisanleitungen zum Download zur Verfügung.(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Tipps für junge Obstbäume: Eine Praxis-Anleitung wie sie gut wachsen

Apfel, Birne, Quitte: Tag der Streuobstwiesen

Hilpoltstein / Nürnberg / Ansbach / Bayern – Der Tag der Streuobstwiese macht jährlich am letzten Freitag im April auf die Kulturlandschaft und ihre zunehmende Bedrohung aufmerksam, Europaweit finden dann Aktionen statt um das Thema in den Mittelpunkt zu rücken.

Ob Führungen, Workshops, Verkostungen oder Familienprogramm, überall soll die Botschaft deutlich werden: Streuobstwiesen brauchen Aufmerksamkeit und Schutz. Auch in Bayern stellt das Aktionsbündnis Streuobst, ein Gemeinschaftsprojekt von BN (Bund Naturschutz in Bayern), DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege) und LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), diesen Lebensraum in den Fokus. Streuobstwiesen verbinden nicht nur ökologischen Wert mit kultureller Tradition, sondern bieten auch zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. 

Immer weniger Streuobstwiesen: Ein Erbe droht verloren zu gehen

Bayern blüht auf: Die Streuobstwiesen im Freistaat zeigen sich jetzt im Frühjahr von ihrer schönsten Seite. „Streuobstwiesen sind lebendige Ökosysteme, die unzählige Insektenarten beherbergen und Vögeln wie dem Gartenrotschwanz oder dem Steinkauz als Nist- und Brutstätte dienen“, erklärt Leonie Gloß vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz. „Insbesondere Bienen und Schmetterlinge profitieren von der langen und gestaffelten Blühphase der Obstbäume, von der früh blühenden Kirschpflaume Mitte März über Kirschen und Birnen bis hin zur Apfelblüte im späteren Frühjahr.“ Horst Schwemmer vom Bund Naturschutz merkt an: „Angesichts des Rückgangs der Insektenpopulationen, über den aktuell viel berichtet wird, wird deutlich, wie wichtig der Erhalt solcher Lebensräume für das Überleben unserer heimischen Artenvielfalt ist.“
Artenreichtum auf Streuobstwiesen entsteht durch eine angepasste, naturschonende Bewirtschaftung. Doch genau diese Form der Nutzung geht zunehmend zurück, weil Streuobstwiesen aufgegeben, bebaut oder in intensiv genutzte Flächen umgewandelt werden. Damit droht ein  Erbe verloren zu gehen. „Zum Erhalt unserer Streuobstwiesen brauchen wir Menschen, die sie auch künftig fachgerecht pflegen“, betont Alena Vogt vom Deutschen Verband für Landschaftspflege. „Nur dadurch bleibt die Vielfalt lebendig.“ Daher erstellt der DVL im Projekt Praxisanleitungen und führt Online-Schulungen mit dem Schwerpunkt Biodiversität und Klimaanpassung durch. So soll das Praxiswissen zum Thema Streuobst bayernweit erhalten und vernetzt bleiben.
Neben ihrer ökologischen Bedeutung haben Streuobstwiesen auch kulinarisch viel zu bieten. Die Vielfalt an alten Obstsorten liefert die Grundlage für Säfte, Marmeladen, Kuchen, Brände, Liköre oder Dörrobst, meist regional produziert und mit kurzer Wertschöpfungskette. Auch das Holz der alten Bäume kann vielseitige Verwendung finden.

Aktionsbündnis lädt zum Streuobst-Tag in Mittelfranken ein

Ein Highlight in Bayern organisiert das Aktionsbündnis Streuobst zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken am Sonntag, 27. April von 12 bis 17 Uhr: Auf der Streuobstwiese am Kappelbuck, Landkreis Ansbach (Mittelfranken) laden die Verbände zu einer erlebnisreichen Veranstaltung für die ganze Familie ein. Interessierte können mit Führungen, Kinderprogramm und dem mobilen Streuobstwiesencafé „Gute Luise“ den Lebensraum mit allen Sinnen entdecken.
Weitere Infos gibt es unter: Tag der Streuobstwiese am Hesselberg

Streuobstwiesen: Vielfalt auf allen Ebenen

Streuobstwiesen sind traditionelle, extensiv genutzte Kulturlandschaften, auf denen hochstämmige Obstbäume, oft verschiedener Arten wie Apfel, Birne, Kirsche, Quitte oder Zwetschge, verstreut über eine Wiese verteilt stehen. Die doppelte Nutzung als Obst- und Grünlandfläche schafft eine Strukturvielfalt, die Lebensraum für unzählige Arten bietet. So gedeihen hier nicht nur alte, regionaltypische Obstsorten, sondern auch seltene Wildkräuter, Gräser und Pilze. Gleichzeitig sind Streuobstwiesen Rückzugsorte für eine Vielzahl an Tierarten. Deshalb setzt das Aktionsbündnis Streuobst bayernweit Pflanz- und Pflegemaßnahmen auf Streuobstwiesen um, organisiert Veranstaltungen und vermittelt Wissen unter www.streuobst.dvl.org.
(Quelle: Pressemitteilung LBV, DVL, BN / Beitragsbild: Symbolfoto re)