BBV: „Auch Ernährung muss in Grundgesetz“

BBV: „Auch Ernährung muss in Grundgesetz“

München / Bayern / Deutschland – Nach der geplanten Verfassungsänderung zum Thema „Klimaneutralität“ in Berlin, fordert der Bayerische Bauernverband (BBV) nun Bundestag und Bundesrat nun auch eine Klausel zur Ernährungssicherheit im Lande.

Am Freitag (14.3.2025) haben sich Union und SPD mit den Grünen auf Änderungen am Grundgesetz geeinigt, um ein außerordentliches Finanzierungspaket insbesondere für die Bereiche Verteidigung und Infrastruktur im Bundestag auf den Weg bringen zu können. „Wenn bei dieser Änderung des Grundgesetzes jetzt das Thema Klimaneutralität als Ziel aufgenommen werden soll, muss gleichzeitig unbedingt auch die Ernährungssicherung als ein zentrales Ziel des Staates im Grundgesetz verankert werden“, fordert Christine Singer, Landesbäuerin des Bayerischen Bauernverbandes.

„Ernährungswirtschaft ist eine systemrelevante Branche“

Die Sorgen um eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln seien insbesondere während der Corona-Pandemie und zu Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine groß gewesen. „Die Ernährungswirtschaft ist eine systemrelevante Branche“, so der BBV in seiner aktuellen Pressemitteilung.. Die aktuelle weltpolitische Lage unterstreiche dies nochmals. „Dass Lebensmittel jederzeit in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, ist in den vergangenen Jahrzehnten zur Selbstverständlichkeit geworden. Doch die Situation hat sich verändert. Wenn sich ein Land oder ein ganzer Kontinent nicht selbst versorgen kann, wird er abhängig und ist erpressbar“, so Singer.
Union und SPD müssten jetzt, da sich im Deutschen Bundesrat eine Mehrheit für die geplante Änderung im Grundgesetz abzeichnet, auch die Ernährungssicherung als Ziel mit aufnehmen. „Die Bäuerinnen und Bauern erwarten bei der anschließenden Befassung im Bundesrat auch die Unterstützung einer Mehrheit der Bundesländer, um die Ernährungssicherung in den Verfassungsrang zu heben“, fordert Singer.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Bayerischer Bauernverband: „Echte Perspektiven zeichnen sich ab“

Bayerischer Bauernverband: „Echte Perspektiven zeichnen sich ab“

München / Bayern – Am Mittwochvormittag (19.2.2025) hat der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen seine bei vielen Landwirten mit Spannung erwartete Vision zur Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft präsentiert. „Der neue EU Agrarkommissar zeigt mit seiner Vision zur Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft, dass er nach Jahren mit immer neuen Auflagen und Regelung praxisbezogen echte Perspektiven für die Bauernfamilien schaffen möchte“, sagt Carl von Butler, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes (BBV).

„Uns allen ist zu wünschen, dass er seine Ziele in Form von spürbaren
Vereinfachungen, verlässlichen und ausreichenden Finanzmitteln umsetzen kann. Denn alles andere würde nicht nur den Strukturwandel weiter verschärfen, sondern auch die Qualität der Lebensmittel in Europa gefährden und die Versorgungssicherheit in Frage stellen.“ Hansen hatte bereits im Januar angekündigt, die Landwirtschaft in ihrer Rolle für die Ernährungssicherung stärken zu wollen, und eine Initiative gegen ausufernde Regulierung und immer umfangreichere Nachweis- und Dokumentationspflichten in Aussicht gestellt.

„Versorgungssicherung von elementarer Bedeutung“ „Gerade angesichts immer neuer Instabilitäten ist die Versorgungssicherung von elementarer Bedeutung. Damit eine eigenständige Versorgung gesichert werden kann, muss die europäische Landwirtschaft wirtschaftlich gestärkt werden“, sagt von Butler und kritisiert gleichzeitig die kursierenden Vorschläge zum künftigen Mehrjährigen Finanzrahmen: „Dabei braucht eine stabile EU aus Sicht des Bauernverbandes einen soliden Finanzrahmen mit einem starken Budget für eine im Kern weiterhin gemeinsame EU-Agrarpolitik.“

Das BBV-Präsidium hat am 4. Februar folgende fünf Sofortmaßnahmen von der EU-Kommission und Kommissar Hansen gefordert:
• Sofortiges Auflagen- und Bürokratiemoratorium
• Kein Strukturbruch für Ökolandbau in Süddeutschland: Betriebe ohne vollumfängliche
Weidehaltung müssen Ökobetriebe bleiben können!
• Konditionalität: Einführung einer Stichtagsregelung, sodass Ackerland dauerhaft
Ackerstatus behält
• Soziale Konditionalität: Überprüfung, ob es diese, ab 2025 zusätzlich geltende Regelung
im Rahmen der GAP überhaupt braucht.
• Eigenverantwortung stärken: Toleranzregelungen und Bagatellgrenzen, um
unverhältnismäßige Sanktionen zu vermeiden.

NGG richtet „Mahlzeit-Apell“ an die Parteien zur Bundestagswahl

NGG richtet „Mahlzeit-Apell“ an die Parteien zur Bundestagswahl

Rosenheim – Alle rund 11.210 Kinder und Jugendlichen in Rosenheim sollen mittags die Chance auf ein warmes Essen haben – zum Null-Tarif“ Diesen „Mahlzeit-Appell“ richtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an die Parteien zur Bundestagswahl.

Die NGG Rosenheim-Oberbayern macht sich damit für ein kostenloses Essen in den Kitas und Schulen in der Stadt stark. „Und das vom ersten bis zum 18. Lebensjahr: Alle Kinder und Jugendlichen sollten einmal am Tag die Chance auf ein warmes Essen haben, wenn sie betreut oder unterrichtet werden. Das ist heute aber leider immer noch nicht selbstverständlich“, sagt Manuel Halbmeier von der NGG Rosenheim-Oberbayern.
Es gehe darum, jungen Menschen in Kitas und Schulen in Rosenheim von montags bis freitags ein Angebot zu machen, gesund zu essen. „Dass sie dafür nichts bezahlen müssen, ist wichtig. Denn sonst entscheidet wieder das Portemonnaie der Eltern darüber, ob es mittags eine frisch zubereitete Mahlzeit mit Salat oder doch die billige Tüte Chips gibt“, so NGG-Geschäftsführer Manuel Halbmeier. Dabei gehe es auch um
Chancengleichheit. „Eine ausgewogene Ernährung von Kindern und Jugendlichen sollte dem Staat etwas wert sein“, sagt Manuel Halbmeier. Immerhin entlaste eine gesunde Ernährung langfristig sogar das Gesundheitssystem. Es sei daher Sache des Bundes, die finanziellen Weichen für ein „Bis-18-Gratisessen“ zu stellen.

„Gute Zutaten beim Gratisessen für Kinder und Jugendliche entscheidend“

Noch fehle es allerdings am nötigen politischen Rückenwind. Es sei daher wichtig, bis zur Bundestagswahl dranzubleiben: „Wer in Rosenheim für den Bundestag kandidiert, muss Farbe bekennen: Kostenloses Essen für Kinder und Jugendliche – ja oder nein? Gerade Eltern sollten dazu bei den Parteien nachfragen – und ihnen auch grundsätzlich bei dem, was sie in Sachen Bildung vorhaben, auf den Zahn fühlen“, fordert Manuel Halbmeier. Entscheidend beim Gratisessen für Kinder und Jugendliche seien gute Zutaten. Außerdem sollte das Tierwohl eine Rolle spielen. „Vor allem geht es aber auch um faire Arbeitsbedingungen in den Kantinen“, sagt Manuel Halbmeier. Wichtig sei dabei, was in der Küche und bei der Essensausgabe verdient werde: „Wirklich fair ist nur der Tariflohn“, fordert der Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern.
(Quelle: Pressemitteilung NGG / Beitragsbild: Symbolfoto NGG/Tobias Seifert)

Bio: Wachsende Nachfrage, sinkendes Angebot

Bio: Wachsende Nachfrage, sinkendes Angebot

München / Nürnberg / Bayern – Bio: Wachsende Nachfrage, sinkendes Angebot – zum bevorstehenden Start der „BIOFACH“, die vom 11. bis 14. Februar in Nürnberg ihre Tore öffnet, weist der Bayerische Bauernverband (BBV) auf die großen Herausforderungen hin, vor der sich der bayerische Ökolandbau gestellt sieht. 

„Die weltgrößte Bio-Messe findet heuer in einer spannungsreichen Phase statt: Während der Absatz von Bio-Produkten nach einer Delle wieder anzieht, fehlen auf der Angebotsseite Umstellungsbetriebe, um das geforderte Mehr an Eiern, Milch, Fleisch und anderen Produkten zu erzeugen“, so der BBV.. Und noch gravierender sei: Wegen der von der EU verschärften Auslegung der Weidepflicht nach der EU-Ökoverordnung würden gerade etliche Betriebe mit Pflanzenfressern ihre Rückumstellung auf konventionelle Landwirtschaft vorbereiten. „Die Folge sind noch weniger verfügbare heimische Bio-Erzeugnisse und sinkende, statt wie bisher laufend steigende Bioflächen und -betriebszahlen“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des BBV-

Weidepflicht: „dringend Lösungen für betroffene Ökobetriebe gebraucht“

„Weidehaltung ist eine wunderbar tiergerechte Haltungsform – die aber leider nicht überall in vollem Umfang realisierbar ist“, so Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. „Die EU-Kommission darf nicht zulassen, dass der bayerische Ökolandbau erodiert und Wertschöpfung abwandert. Die EU-Kommission muss daher schnellstmöglich Lösungen eröffnen.“ Betriebe, denen aus Gründen wie einer Innerorts-Lage oder vielbefahrener angrenzender Straßen keine vollumfängliche Weide für alle Tiergruppen möglich ist, müssten seienr Meinung nach auch weiterhin mit Laufhöfen oder Ausläufen den Tieren Zugang zu Freigelände, Luft und Tageslicht ermöglichen können.

BBV auf der BIOFACH: Vielfältiger Einsatz für Ökolandwirte und solche, die es werden wollen

Wie in den Vorjahren ist der BBV auch 2025 wieder mit einem Stand auf der BIOFACH vertreten. Ehrenamtliche aus dem BBV-Landesfachausschuss Ökologischer Landbau sowie Mitarbeiter des BBV-Teams Ökolandbau informieren über Angebote und Leistungen des Bauernverbandes für seine Öko-Mitglieder und über Neues aus dem Verband. So hat der BBV gemeinsam mit der Landwirtschaftlichen Qualitätssicherung GmbH (LQB) ein staatlich gefördertes Projekt ins Leben gerufen, um mehr gesiegelte regionale Zutaten – unter anderem mit dem Bayerischen Bio-Siegel – in Großküchen zu bringen. Mit dem Arbeitsschwerpunkt „BBVnextgeneration“ in diesem Winter richtet der Bauernverband zudem seinen Fokus auf junge Menschen bis 35 Jahre, die sich für Landwirtschaft und Vernetzung interessieren. Zahlreiche Veranstaltungsformate in den Regionen und online bieten Themen und Anregungen für alle Interessensrichtungen.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Online-Seminar „Von der Milch zum Brei“

Online-Seminar „Von der Milch zum Brei“

Rosenheim – Das eigene Kind kommt in die Phase, in der Milchmahlzeiten durch Breimahlzeiten ersetzt werden. Wie die Eltern dann den Übergang vom Stillen oder Fläschchen zur Beikost Schritt für Schritt gestalten können, erfährt man von Dipl.-Ökotrophologin Marion Benda.

Man erhält Informationen zu aktuellen Trends, Studien und Anregungen die in der Praxis unterstützen. Das Online-Seminar findet am Montag 3. Februar von 9:15 bis 10:45 Uhr statt und richtet sich an Eltern mit Kindern ab dem 5. Lebensmonat und Tageseltern.
Die Anmeldung zu der kostenlosen Veranstaltung erfolgt online unter www.aelf-ro.bayern.de/ernaehrung/familie. Anmeldeschluss ist der 31. Januar
Alle Teilnehmer erhalten vorab eine E-Mail mit genauen Informationen für den Online-Zugang zur Veranstaltung.
Weitere Informationen erhält man von  der Ansprechpartnerin Bettina Handwerker, poststelle@aelf-ro.bayern.de,Tel. 08031-3004-1202.
(Quelle: Pressemitteilung Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Buchtipp mit Buchverlosung: „Was kann ich überhaupt noch essen?“

Buchtipp mit Buchverlosung: „Was kann ich überhaupt noch essen?“

Rosenheim – „Was kann ich überhaupt noch Essen“ – angesichts von Lebensmittelskandalen und Schlagzeilen über Schadstoffe und versteckten Zusätzen in unseren Lebensmitteln fragen sich das wohl viele Menschen. Das gleichnamige Buch von Dr. Andrea Flemmer geht dieser Frage auf den Grund. 

Buchcover Dr. Andrea Flemmer "Was kann ich überhaupt noch essen?. Foto: re

Dr. Andrea Flemmer ist Diplom-Biologin. Sie promovierte am Institut für Lebensmitteltechnologie der TU München. Seit 1985 hält sie Vorträge zu Ernährungs-, Gesundheits- und Umweltthemen, darunter an Volkshochschulen im Landkreis München.
In der Vergangenheit hat sie schon einige Bücher zu Themen rund um Gesundheit und Ernährung auf den Markt gebracht.
Ihr neuestes Werk ist buchstäblich „schwer verdaulich“, denn fachlich versiert geht sie darin auf rund 180 Seiten auf alles ein, was auf unsere Lebensmittel einwirkt und sie nicht gerade gesünder macht. Das Spektrum reicht dabei von Schadstoffen, die über Luft, Wasser und Boden in Pflanzen und Tieren aufgenommen werden über den Einsatz von Pestiziden und Gentechnik bis hin Tierhaltung, Zusatzstoffen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Nahrungsergänzungsmitteln und dem sogenannten „Superfood“, das bei genauerer Betrachtung selten hält, was es verspricht.
Am Schluss drängt sich da dann tatsächlich die Frage auf „Was kann ich überhaupt noch essen“ oder anders formuliert „Gibt es überhaupt noch etwas, was wir guten Gewissens essen können“.
Die Autorin gibt dafür am Schluss ihres Werkes so einige Tipps, auch in Form einiger Rezepte und weist den Weg hin zu einer gesünderen Ernährung in der Zukunft aus ihrer Sicht. „In 10 Jahren wird unsere Ernährung weniger aus Fleisch bestehen und viel mehr aus Pflanzen“, ist sie überzeugt. Ein weiterer Weg könnte ihrer Meinung nah die Züchtung von Laborfleisch sein oder die Nutzung von Insekten als Nahrungsquelle. Auch Pilze könnten in Frage einen noch höheren Stellenwert in den Küchen gewinnen.
Das alles ist aber derzeit noch Zukunftsmusik. Aktuell empfiehlt Dr. Andrea Flemmer, einzukaufen nach der Faustrege: „Am besten regional, saisonal und bio“.


Innpuls.me
verlost ein Exemplar von „Was kann ich überhaupt noch essen?“ der Autorin Dr. Andrea Flemmer (zur Verfügung gestellt vom Verlag VAK).
Wer teilnehmen möchte, bitte E-Mail mit Namen und Andresse an gewinninnpuls@outlook.de, Stichwort „Buchverlosung“. Einsendeschluss ist 14. Dezember 2024.
Unter allen Einsendungen losen wir den Gewinner aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Empfehlenswert ist das Buch „Was kann ich überhaupt noch Essen“, erschienen im Verlag VAK, für alle gesundheitsbewussten Menschen, die genau wissen wollen, was tatsächlich alles auf ihrem Teller landet und nebenbei auch noch einen Blick hinter die Kulissen der Lebensmittelerzeuger werfen wollen. Obwohl aus wissenschaftlicher Sicht geschrieben, ist der Inhalt leicht verständlich aufbereitet und regt dazu an, beim nächsten Einkauf doch noch genauer hinzuschauen, was man da eigentlich in seinen Einkaufwagen einlädt.
(Quelle: Buchbesprechung: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto: re / Cover: re)

Was kann ich überhaupt noch essen?
Dr. Andrea Flemmer
Verlag VAK
ISBN 978-3-86731-277-6
20,60 Euro