Starbulls: Dramatische Schlussphase kostete den Rosenheimern den Derbysieg

Starbulls: Dramatische Schlussphase kostete den Rosenheimern den Derbysieg

Rosenheim / Landshut – Lange Zeit lagen die Starbulls im Spiel gegen den EV Landshut am gestrigen Samstagabend (28.12.2024) mit 4:2 in Führung. Aber dann kostete eine dramatische Schlussphase den Rosenheimern den Derbysieg. 

Mit über 500 Fans reisten die Starbulls Rosenheim in die mit 4.448 Zuschauern ausverkaufte Fanatec-Arena an. Im prestigeträchtigen Derby feierten die Nachwuchsstürmer Andreas Schneider und Jannick Stein am 31. Spieltag ihre DEL2-Saisonpremiere, sodass die Starbulls mit vier kompletten Sturmreihen antreten konnten. Zunächst hatten aber die mit viel Energie und Spielwitz in die Partie gestarteten Landshuter die gefährlicheren Offensivszenen.

Rosenheimer Führungstreffer durch Stretch

Beim ersten Rosenheimer Überzahlspiel geriet dann aber das Landshuter Tor mehrfach in Gefahr – und just als die Strafe der Hausherren ablief, brachte C.J. Stretch die Starbulls per Abstauber in Führung, nachdem Torwart Jonas Langmann gegen Ville Järveläinen noch stark parierte (8.).

Die Gastgeber aber schlugen – mit entscheidender Rosenheimer Mithilfe – zurück. Durch eine überflüssige Strafzeit, die Ludwig Nirschl hinter dem EVL-Tor kassierte, kamen die Landshuter in den Genuss eines Überzahlspiels, das die Starbulls nicht effektiv stören konnten. Beim satten Schuss von Wade Bergmann hatte Torwart Oskar Autio keine Abwehrchance – 1:1 (10.). Und nach einem Querpass von Robin Drothen chippte Benjamin Zientek den Puck frei vor dem Tor über die Schulter von Autio zur Landshuter 2:1-Führung in die Maschen – das Rosenheimer Abwehrverhalten war in dieser Szene miserabel.

Starbulls-Dominanz ab Mitte des zweiten Drittels

Kurz vor und nach der ersten Drittelpause hatten die Starbulls Glück, dass sie keinen weiteren Gegentreffer hinnehmen mussten. Mitte des zweiten Spielabschnitts aber kippte die Partie. Landshut fand gegen die von Minute zu Minute souveräner agierende Rosenheimer Defensive keine Mittel mehr und geriet immer öfter selbst unter Druck. Nach einem Abwehrfehler der Gastgeber zündete Ludwig Nirschl den Turbo und schloss seinen Alleingang raffiniert mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 ab (33.).

Nach großen Powerplaychancen durch Fabjon Kuqi und Charlie Sarault brachte schließlich Shane Hanna die Starbulls „mit der Brechstange“ mit 3:2 in Führung. Der kanadische Verteidiger tanke sich gegen zwei Gegenspieler durch und drückte die Scheibe am verdutzten Langmann vorbei ins Netz (37.). Nirschl hatte bei einem Gegenstoß noch vor der zweiten Pause den vierten Rosenheimer Treffer auf dem Schläger, scheiterte aber am in dieser Phase stark geforderten EVL-Schlussmann.

Der Pfosten verhinderte den fünfte Rosenheimer Treffer

Im letzten Drittel verlor Jonas Langmann allerdings hinter seinem eigenen Tor kurz die Orientierung, Stretch roch den Braten und legte zurück auf Ville Jerveläinen, der ins leere Tor einschob (46.). Die Starbulls führten völlig verdient mit 4:2 und ließen kaum noch eine nennenswerte Landshuter Torchance zu. Doch dann nahm das Derby eine dramatische letzte Wendung.

Dem fünften Rosenheimer Treffer stand bei einem Schuss von Shane Hanna der Pfosten im Weg (52.). Dafür lag kurze Zeit später der Puck aus heiterem Himmel im Rosenheimer Netz. Ein Verlegenheitsschuss von Robin Drothen prallte von der Bande hinter dem Tor zurück, Drothen schaltete schneller als Torwart Autio und drei Rosenheimer Feldspieler und drückte zum 3:4-Anschlusstreffer ein (54.).

Plötzlich hatten die Hausherren Oberwasser und kamen – ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler – 46 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 4:4-Ausgleich. Die Scheibe schien in einem Pulk von Spielern verschwunden, fand dann aber den Weg genau zum freistehenden Wade Bergmann, der mit einem platzierten Schuss genau in den linken oberen Torwinkel traf.

Landshuter Siegtreffer in Überzahl nach 34 Sekunden Overtime

Nach wenigen Verlängerungsmomenten steuerte der von der Bank kommende Lukas Laub alleine auf das Landshuter Tor zu, wurde aber zurückgepfiffen. Nach Ansicht der Unparteiischen standen die Starbulls in dieser Szene kurzzeitig mit einem Spieler zu viel auf dem Eis. Die Konsequenz war eine kleine Bankstrafe für Rosenheim – und das daraus resultierende Überzahlspiel nutzten die Hausherren zum 5:4-Siegtreffer: Tor Immo war nach 34 Overtimesekunden mit einer Direktabnahme ins kurze Eck erfolgreich.
Dank des Punktgewinns nach regulärer Spielzeit konnten die Starbulls trotz der bitteren Derby-Niederlage den vierten Tabellenplatz verteidigen. Das wollen sie auch im letzten Heimspiel am 30. Dezember um 19.30 Uhr gegen den EHC Freiburg tun – dann aber wieder mit einem Sieg.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Starbulls: Vorweihnachtliche Bescherung fiel aus

Starbulls: Vorweihnachtliche Bescherung fiel aus

Rosenheim – Die vorweihnachtliche Bescherung für die Rosenheimer Eishockeyfans fiel aus. Die Starbulls blieben am gestrigen Freitagabend (22.12.2023) in der DEL2 vor 5.022 Zuschauern im ausverkauften ROFA-Stadion auch im dritten Saison-Derby gegen den EV Landshut ohne Punkte. Sebastian Streu schoss die Grün-Weißen Mitte des ersten Drittels zwar in Führung, aber die Hausherren gewährten den Niederbayern danach drei einfach Tore und konnten erst in der letzten Spielminute durch Lukas Laub auf 2:3 verkürzen. Trotzdem hätten sie in den Schlusssekunden fast noch die Verlängerung erzwungen.

Starbulls.Maskottchen kommt auf das Eis.

Mit großen Erwartungen gingen die Rosenheimer Starbulls auf das Eis. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

„Schade, dass das Tor zum 3:3 nicht mehr gefallen ist. Ich hätte es gerne erlebt, wie das Stadion explodiert wäre“, kommentierte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen die beiden Großchancen von C.J. Stretch und Stefan Reiter in den allerletzten Sekunden, als sein Team ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler fast noch den Ausgleich erzielt hätte. In dieser Konstellation war den Gastgebern 23 Sekunden vor der Schlusssirene der Anschlusstreffer gelungen. Stretch legte diagonal auf Norman Hauner, dessen Direktabnahme konnte Gästetorwart Jonas Langmann nicht festhalten und Lukas Laub drückte den trudelnden Puck endgültig über die Torlinie.

Eine solche Konsequenz vor dem Tor ließen die Starbulls zuvor allerdings weitgehend vermissen. Nur selten kam der sichere Gästekeeper Jonas Langmann in größere Bedrängnis. In einer Phase, als beide Mannschaften nur vier Feldspieler auf dem Eis hatten, ergaben sich gute Chancen für Laub (52.) und Maximilian Vollmayer (53.), die aber beide knapp verzogen. Zu diesem Zeitpunkt war Reid Duke nicht mehr auf dem Eis. Er wurde nach einem Check gegen Landshuts Simon Stowasser von den Hauptschiedsrichtern mit einer großen Strafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt (52.). Jari Pasanen sah in der Situation allerdings keine entsprechende Regelwidrigkeit seines Topscorers.

Rosenheimer Starbulls gegen EV Landshut. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

Mit dem Auftritt seiner Mannschaft im letzten Drittel war der Rosenheimer Headcoach einverstanden, stellte aber fest, dass die Gäste aus Landshut in den ersten 40 Minuten das bessere Team waren. Überhaupt nicht einverstanden war Pasanen mit dem Verhalten seiner Spieler auf dem Eis bei allen drei Gegentoren. „Da haben wir wie Schüler nur zugeschaut, das war ganz anders besprochen“.

Beim Landshuter Ausgleichstreffer zum 1:1 war eine Rosenheimer Strafzeit gerade abgelaufen, als Tyson McLellan frei zum Abschluss kam. Keeper Tomas Pöpperle rettete per Reflex großartig, aber Samir Kharboutli konnte ungehindert abstauben (17.). Beim 1:2 griff die Rosenheimer Defensive nach vergebenen Schüssen von McLellan und Nick Pageau nicht ein und schaute auch beim Rebound von Brett Cameron, der aus der Drehung traf, nur zu (24.). Beim 1:3 erfreute sich Brett Cameron zu großer Freiheit, bei seinem Überraschungs-Schuss ins lange Eck sah zudem Torwart Pöpperle nicht glücklich aus (32.). Dass Doppelpacker Cameron für Landshut überraschend auflaufen konnte, entschied sich erst wenige Stunden vor Spielbeginn, wie Gäste-Chefcoach Heiko Vogler nach der Partie verriet.

Rosenheimer Starbulls gegen EV Landshut. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

Im Gegensatz zu den ersten beiden Rosenheimer Derbys gegen Landshut, die beide 1:4 verloren gingen, waren es diesmal die Starbulls, die das 1:0 erzielten. Sebastian Streu erlief sich einen Befreiungsschlag und traf mit einem satten Distanzschuss, der halbhoch neben dem rechten Pfosten einschlug (9.). Norman Hauner hatte bei einem geschickt verzögerten Abschluss die Möglichkeit zum 2:0 (12.). Insgesamt hatten die Gäste, die unaufgeregt und taktisch clever spielten, aber auch im ersten Drittel Vorteile. In der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts ließen die Starbulls die Möglichkeit liegen, erneut in Führung zu gehen. Stefan Reiter und zweimal Lukas Laub vergaben Großchancen bei einem gut anzusehenden Rosenheimer Powerplay. Bei weiteren Überzahlspielen Ende des zweiten Drittels und Anfangs des dritten Spielabschnitts geriet das Gästetor dagegen kaum in Gefahr.

Für die Starbulls, die mit aktuell 40 Zählern auf Tabellenrang zehn stehen und drei Punkte Vorsprung auf die Playdown-Zone haben, stehen nun zwei Auswärtsspiele hintereinander auf dem Programm. Am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags treten die Grün-Weißen bei den Ravensburg Towerstars an (18:30 Uhr, Liveübertragung auf www.sprade.tv). Der Meister der Vorsaison hat sich nach Anlaufschwierigkeiten mit inzwischen 50 Punkten auf den zweiten Tabellenrang vorgearbeitet und stellt die beste Überzahlmannschaft der Liga (24,5 Prozent). Beim ersten Gastspiel in der „Türmchenstadt“ gab es für die Grün-Weißen nichts zu holen (0:4), im Rückspiel blieben immerhin zwei Punkte an der Mangfall (3:2 nach Shout out).

Am Donnerstag müssen die Starbulls die weite Reise nach Weißwasser antreten. Dort unterlagen die Grün-Weißen den Lausitzer Füchsen im ersten Saisonvergleich mit 2:5, im ROFA-Stadion revanchierten sie sich aber mit 4:3. Aktuell hat der Kontrahent von der polnischen Grenze im Norden Sachsens, der das erfolgreichste Unterzahlspiel der Liga für sich reklamieren kann (89,5 Prozent), fünf Punkte mehr auf dem Konto als Rosenheim und steht auf einem direkten Playoff-Platz.
Das nächste Heimspiel bestreiten die Starbulls Rosenheim am Silvester-Vorabend. Zu Gast im ROFA-Stadion (Samstag, 19:30 Uhr) sind dann die Krefeld Pinguine.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: Copyright Ludwig Schirmer / Peter Lion)

Starbulls Rosenheim gegen EV Landshut. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion