Freisprechungsfeier beim Zimmererhandwerk

Freisprechungsfeier beim Zimmererhandwerk

Bad Aibling/ Landkreis Rosenheim- Erfolg für die Kampagne „Zunft schafft Zukunft“ der Zimmerinnung Rosenheim: So viele Junge Menschen wie nie starteten vor 3 Jahren an der Berufsschule Bad Aibling ihre Zimmerer-Ausbildung. 89 bekamen nun ihren Gesellenbrief.

Urkunden für die Besten. Foto: Zimmer-Innung Rosenheim

Urkunden für die Jahrgangsbesten. Fotos: Kreishandwerkerschaft

Erfolgreiche Nachwuchsförderung im Zimmererhandwerk beginnt mit frühzeitiger Planung und einer Investition in die Zukunft. So ist es etwas mehr als dreieinhalb Jahre her, dass die Zimmererinnung Rosenheim mit der Kampagnen „Zunft schafft Zukunft“ begann, aktiv Zimmerernachwuchs zu finden und Fachkräfte an die Region zu binden. Den ersten „Erfolg“ der Nachwuchskampagne konnten stolze Eltern, Verwandte und Freunde sowie die Innung jüngst selbst sehen, als die  Gesellinnen und Gesellen feierlich freigesprochen wurden.

So viele junge Menschen wie nie starteten aufgrund der Aktion der Zimmerer vor nicht ganz drei Jahren an der Berufsschule Bad Aibling ihre Zimmerer-Ausbildung. Neunundachtzig davon halten heute ihren Gesellenbrief in Händen und sind in der festlich geschmückten Abbundhalle der Zimmerei Maicher in Tattenhausen mit dem traditionellen Freispruch offiziell in den Stand des Gesellen erhoben worden.

Überreichung der Gesellenbriefe

Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche Überreichung der Gesellenbriefe. Stolz nahmen die jungen Zimmerer und die fünf „gschtandenen“ Zimmerinnen ihre Urkunden
entgegen, begleitet von den Glückwünschen durch den Obermeister Thomas Pichler und seinem Stellvertreter, ihrer Ausbilder, Ausbildungsbetriebe und Familien. Die herausragende Prüfungsleistungen der drei Jahrgangsbesten Georg Altermann, Christoph Sinhart und Anian Mair wurden gesondert und mit Gutscheinen ausgezeichnet.

Zusätzlich darf sich Christoph Sinhart, der Jahrgangsbeste aus dem Bereich Praxis, im kommenden bayrischen Leistungswettbewerb messen. Nach Eröffnung der Veranstaltung begrüßte Rosenheims  Landrat Otto Lederer mit einer inspirierenden Rede alle Anwesenden und lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Innung Berufsschule und den Betrieben, die alle an einem Strang ziehen. Ihm schlossen sich bei der Verabschiedung der Absolventen der Erste. Bürgermeister von Großkarolinenfeld Bernd Fessler, der Leiter der Berufsschule Bad Aibling Jürgen Ersing, der Regionalleiter der Sparkasse Rosenheim Günther Steer und der Präsident des Landesinnungsverbands Peter Aicher an.
Obermeister Thomas Pichler führte in seiner Rede, die gespickt war mit sehr vielen
tiefgreifenden und berührenden Exemplarien aus dem Leben und Beruf weiter aus und forderte die frisch gebackenen Gesellinnen/en auf, sich der stetigen Fort- und Weiterbildung im Berufsleben zu stellen um die jahrhunderte alte Tradition unseres schönen Zimmererberufs auch der nächsten Generation weiter zu geben. Er mahnte aber auch, dass sie den materiellen Dingen im Leben nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken sollen und das wirklich Wichtige im Leben mehr zu schätzen – Gesundheit – Glück – Zufriedenheit und etwas mehr Demut.

Kreishandwerksmeister Rudolf Schiller erhob alle Absolventen mit dem traditionellen
Freispruch in den Gesellenstand Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Band „Mitteroim Musi“ umrahmt, die mit ihren Melodien für eine festliche Atmosphäre sorgte. Zum Schluß verabschiedete sich Obermeister Thomas Pichler mit den Worten: „Behalt´s eich immer den Muad und die Offenheit für wos Neis im Beruf und in eicham Lebn. Seid´s strebsam und tragd´s eichan Beruf mit Stoiz nach draußen und führt´s euren Beruf immer mit Herzblut aus – er wird sich in eurer Arbeit wieder spiegeln“
(Quelle: Pressemitteilung Kreishandwerkerschaft Rosenheim / Beitragsbild: Keishandwerkerschaft)

„Abschluss mit besten Zukunftsaussichten“

„Abschluss mit besten Zukunftsaussichten“

Rosenheim – Standesgemäß und voller Stolz erhielten 43 neue Zimmerer-Gesellen der Zimmer-Innung Rosenheim mit dem feierlichen Freispruch und der offiziellen Zeugnisverleihung ihren Gesellbrief. 

Innungs-Obermeister Thomas Pichler bei seiner Rede. Fotos: Zimmerer-Innung Rosenheim

Innungs-Obermeister Thomas Pichler bei seiner Rede. Fotos: Zimmerer-Innung Rosenheim

Gastgeber der Freisprechungsfeier waren die Innungsmitglieder Renate und Peter Maier vom Einblaszentrum Bayern in Vogtareuth. Geehrt wurden die jungen Gesellen aber nicht nur von den Innungsmitgliedern, Freunden und Familien, sondern ebenso von den anwesenden Ehrengästen. So richteten neben Rosenheims Landrat Otto Lederer auch der Erste Bürgermeister von Vogtareuth, Rudolf Leitmannstetter, der Leiter des Gewerbekundencenters der Sparkasse Rosenheim Markus Ostermaier und der Leiter der Berufsschule Bad Aibling, Jürgen Ersing, Grußworte an die frisch gebackenen Nachwuchszimmerer.

Alle Akteure an diesem Abend waren sich einig, dass im Handwerk
ohne eine hochklassige Ausbildung „nix geht“ und dass gerade das duale Ausbildungssystem aus Schule, Betrieb und überbetrieblichem Bildungszentrum auch international seinesgleichen sucht. Genau diese Ausbildungsqualität sei der Garant für die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit der Betriebe und sichere unsere späteren Fachkräfte, so Innungs-Obermeister Thomas Pichler. Aber auch die beste Ausbildung braucht junge Menschen, die den Mut und aber auch den Willen haben, eine Handwerksausbildung anzustreben und durchzustehen. Das sei laut Pichler in der heutigen Zeit nicht ganz selbstverständlich und alleine dafür gebührt allen Absolventen allerhöchster Respekt. „Der Zimmerer ist ein Beruf, der nicht nur körperliche Fitness und Hirnschmoiz voraussetzt, sondern auch ein Beruf, der schon seit vielen Jahrhunderten eine wichtige Rolle in unserer Region und der gesamten Wirtschaft spielt“, ergänzte Innungs-Obermeister Thomas Pichler. Und auch wenn es in der Welt oder Wirtschaft hoch und runtergeht, der Beruf des Zimmerers böte auch die nächsten Jahrzehnte beste Zukunftschancen, denn Fachkräfte im Handwerk sind heute gefragter denn je.

Auszeichnung für die Innungsbesten des Jahrgangs

Auch in diesem Jahr zeichnete die Zimmerer-Innung die Innungsbesten des Jahrgangs ehrenvoll aus. Die drei Sieger Martin Weyerer, Maximilian Schubert und Lukas Obermayer durften sich zusätzlich zur bestandenen Gesellenprüfung über einen Siegergutschein der Firma Aumann freuen. Gleichzeitig löste der Innungsbeste in Theorie und Praxis Martin Weyerer mit seiner Leistung das Ticket zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im Handwerk. Ihm und allen Zimmerer-Absolventen viel Glück, Zufriedenheit, gute Weggefährten und einen guten Start in die Zukunft.

Erfolgreiche Handwerker

Erfolgreiche Handwerker

Rosenheim / Landkreis Rosenheim – Jedes Jahr findet nach Abschluss der Sommerprüfungen der „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“ in rund 130 Wettbewerbsberufen statt. Große Erfolge konnten dabei auch wieder Handwerker aus der Region Rosenheim für sich verbuchen.

von links Dieter Vierlbeck, Walter Hainzlschmid, Maximilian Fichter, Franz-Xaver Peteranderl

Maximilian Fichter aus Schonstett (dritter von links) vom Betrieb Heizung-Sanitär Walter Hainzlschmid ist einer der 10 aktuellen Kammersieger. Auf unserem Bild zu sehen zusammen mit Dieter Vierlbeck (links), Franz-Xaver Peteranderl (rechts) und Walter Heinzlschmid Foto: Handwerkskammer für München und Oberbayern

Annalena Freiberger mit Ausbilderin Alexandra Unsin

Annalena Freiberger mit Ausbilderin Alexandra Unsin. Foto: Metzgerei Georg Gassner

Die Zahl der Wettbewerbsberufe übersteigt die eigentliche Anzahl der Ausbildungsberufe, da in allen Fachrichtungen eines Berufes jeweils ein eigener Wettbewerb durchgeführt wird.
Der Wettbewerb findet auf drei Ebenen statt: Zunächst werden die Kammersieger (Bezirk Oberbayern) ermittelt, die dann zu einer weiteren Ausscheidung auf Landesebene (Bayern) antreten. Die Landessiegerinnen und Landessieger aus allen 16 Bundesländern nehmen am Bundeswettbewerb teil und stellen sich ihrer Konkurrenz aus ganz Deutschland. Wer sich auch hier durchsetzt, wird am Ende zur Bundessiegerin oder zum Bundessieger gekürt. Der nächste Schritt wären dann die Wettbewerbe wie die Europa- oder sogar Weltmeisterschaften der Berufe (EuroSkills, WorldSkills).
Für den Wettbewerb gelten bundeseinheitliche Richtlinien, die vom „Zentralverband des Deutschen Handwerks“ erstellt werden. Danach ist unter anderem teilnahmeberechtigt, wer zum Zeitpunkt der Prüfung nicht älter als 23 Jahre ist und eine gute Prüfungsleistung erbracht hat. Die Grundlage einer Bewertung ergibt sich in der Regel entweder aus einem Prüfungsstück oder aus einer eigens unter Wettbewerbsbedingungen gefertigten Arbeitsprobe. Anmeldungen für den Wettbewerb nehmen die Handwerkskammern aufgrund der erzielten Noten automatisch vor. Die Teilnahme selbst ist für die Gesellen freiwillig und gebührenfrei.

110 Landessieger kommen
pro Jahr aus Bayern

Allein in Bayern gehen pro Jahr etwa 110  Landessieger aus dem prestigeträchtigen Wettbewerb hervor. Die Sieger/Siegerinnen auf allen drei Ebenen gehören durch ihre gezeigten Leistungen zur Elite des Handwerksnachwuchses mit meist hervorragenden Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Am Erfolg der Sieger im Leistungswettbewerb haben auch jene Handwerksmeisterinnen und -meister einen Anteil, die sich als Lehrmeister um den qualifizierten Nachwuchs gekümmert haben.
Erfolgreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines überregionalen beruflichen Leistungswettbewerbs können auch in die „Begabtenförderung Berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen werden. Aber auch alle qualifizierten Absolventinnen und Absolventen, deren Prüfung mit besser als „gut“ bewertet wurde, können eine Förderung erhalten.
Rosenheim
Unter den 10 aktuellen Kammersiegern für das Jahr 2022 aus der Region befindet sich Maximilian Fichter aus Schonstett, der im Betrieb Walter Hainzlschmid, Heizung-Sanitär, Babensham seine Ausbildung als Anlagenmechanker SHK absolvierte. Gratulation zum ersten Platz beim Praktischen Leistungswettbewerb „Profis leisten was“ auf Kammerebene.
Die zweite Platzierung ging jeweils an Nina Müller (Bäckerin) aus Vogtareuth; Lehrbetrieb Bäckerei Wolter GmbH in Rosenheim, an Annalena Freiberger (Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Metzgerei) aus Eiselfing; Lehrbetrieb Georg Gassner in Amerang und an Johanna Inninger (Friseurin) aus Bad Aibling; Lehrbetrieb Irmgard Petzinger in Feldkirchen-Westerham.
Über den dritten Platz kann sich Elias Gassner (Metzger) aus Amerang freuen; Lehrbetrieb Metzgerei Grosse Richard in Rimsting und Georg Xaver Hiemer aus Oberaudorf; Lehrbetrieb Benedikt Abendstein in Oberaudorf.
(Quelle: Pressemitteilung Kreishandwerkerschaft Rosenheim, Beitragsbild: Metzgerei Georg Gasser / Foto: Handwerkskammer für München und Oberbayern)