Farbratte: sensibles Heimtier mit Kuschelbedarf

Farbratte: sensibles Heimtier mit Kuschelbedarf

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Farbratten sind  liebenswerte und soziale Tiere. Wer sich mit den kleinen Nagern beschäftigt und Vertrauen aufbaut, hat einen wahren tierischen Freund, der sogar offen seine Freude zeigt, wenn der Halter nach Hause kommt. Um sie artgerecht zu halten, sollten Rattenfreunde jedoch einige Aspekte beachten.

Etwa 200.000 Ratten lebten 2020 in deutschen Haushalten, so ein Ergebnis einer vom Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V. und vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) beauftragten Studie zur Heimtierpopulation in Deutschland. Dabei landen die kleinen Nager mit den dunklen Knopfaugen hinter Kaninchen (2,12 Mio.), Meerschweinchen (1,07 Mio.), Mäusen (0,72 Mio.) und Hamstern (0,52 Mio.) auf Platz fünf der beliebtesten Kleintiere in Deutschland. Wer sie artgerecht hält, kann eine enge und zutrauliche Bindung zu den Tieren aufbauen. Vor der Anschaffung sollten sich Rattenfreunde jedoch über die Ansprüche der flinken Nager informieren. Da Ratten sehr sensible Tiere sind, brauchen sie neben genügend Auslauf auch viel Zuwendung und mehrere Artgenossen, mit denen sie kommunizieren und kuscheln können.
Kuscheln mit Artgenossen und dem Halter
Farbratten sind sehr soziale Tiere. Sie kümmern sich umeinander, putzen sich gegenseitig und interagieren viel in der Gruppe. Geschlafen wird eng aneinander gekuschelt im Häuschen. „Wenn Farbratten Vertrauen zu ihrem Halter gefasst haben, wird auch dieser gerne geputzt und der warme Schoß oder die Schulter als Schlafplatz angenommen“, erklärt die Fachbuchautorin und Rattenexpertin Christine Wilde.

Enge Bindung zum Menschen möglich

„Manche Farbratten werden sehr zutraulich“, berichtet die Expertin. „Sie lassen sich dann lange kraulen, suchen die körperliche Nähe zum Menschen und begrüßen diesen zum Beispiel freudig, wenn er den Raum betritt. Darüber hinaus sind die Nager sehr intelligente Tiere. Hatte ich zum Beispiel Leckerlies in meiner Jackentasche versteckt, haben sich die Tiere das gemerkt und sind bei der nächsten Erkundungstour gleich in diese Tasche gekrabbelt“, so Wilde.

Um eine solch enge Bindung zum sensiblen Tier aufzubauen, ist jedoch neben viel Zeit auch Geduld nötig. „Nachdem die Ratten die Stimme und den Geruch ihres Halters kennengelernt haben, lässt man sie zu sich kommen. Wichtig ist hierbei, dass man die Tiere zu nichts zwingt und sie freiwillig auf den Menschen zukommen“, so die Autorin. „Um Nähe zu schaffen, kann man zum Beispiel im Zimmer einen Auslauf bauen, in dem sich die Tiere frei bewegen können. Wer sich täglich zu seinen Ratten in den Auslauf setzt und sich mit den Tieren beschäftigt, dessen Farbratten werden meist handzahm und sehr zutraulich“, weiß die Expertin aus eigener Erfahrung.

Pflegeleichte Nachtschwärmer

„Farbratten sind in der Haltung verhältnismäßig anspruchslos“, erklärt Wilde. „Eine große, saubere und interessant gestaltete Behausung und ein täglich gefüllter Napf mit Trocken- und Frischfutter reichen aus, um das Rattenleben angenehm zu gestalten.“

Da die Tiere dämmerungsaktiv sind, nutzen sie den Tag gerne zum Schlafen und werden erst in den Abendstunden so richtig munter. Daher sind Farbratten vor allem für Berufstätige die optimalen Heimtiere. Die Lebensgewohnheiten der Tiere sollten auch von Kindern berücksichtigt werden, indem sie sie nachmittags in Ruhe lassen. „Für Kinder ab circa zehn Jahren können die Nager tolle tierische Familienmitglieder werden, denn ab dem Alter sind sie in etwa in der Lage, unter Anleitung der Eltern die Tiere zu umsorgen und sich verantwortungsbewusst mit ihnen zu beschäftigen“, erzählt Wilde. Bei einer tiergerechten Pflege und viel gemeinsamer (Spiel-)Zeit steht einem schönen Zusammenleben dann nichts mehr im Weg.
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Mit dem Tier zum Tierarzt

Mit dem Tier zum Tierarzt

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Wenn ein Familienmitglied mit Fell, Federn oder Flossen krank wirkt oder verletzt ist, soll der Tierarzt  möglichst schnell helfen. Dafür braucht das Praxisteam verschiedene Unterlagen und Informationen. Hier eine Checkliste für den Ernstfall, wenn es schnell gehen muss.

Die Katze keucht, der Wellensittich humpelt, der Hund hat ein angeschwollenes Auge – was auch immer dem eigenen Heimtier fehlt, man möchte es möglichst schnell in fachkundigen Händen wissen. Wer sich bereits vor einem Notfall um die wichtigsten Punkte kümmert, ist im Ernstfall gut beraten.

1. Die richtige Tierarztpraxis vorab auswählen

Tierhalter sollten möglichst vorab herausfinden, in welcher Praxis Hilfe zu erwarten ist, weiß Dr. Petra Sindern, Erste Vizepräsidentin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) und selbst Inhaberin einer Kleintierpraxis: „Es gibt mittlerweile reine Katzenpraxen, solche für Ziervögel oder auch für Reptilien. Die Bezeichnung ‚Kleintierpraxis‘ weist in der Regel darauf hin, dass man sich mit Hunden, Katzen und kleinen Heimsäugetieren befasst.“ Können Reptilien oder Ziervögel nicht behandelt werden, werde man auf entsprechende Experten hingewiesen. Ist der richtige Tierarzt oder die richtige Tierärztin gefunden, sollten die Kontaktdaten notiert werden und stets griffbereit sein.

2. Über die Vorgeschichte des Tieres informieren

Zentral für die Behandlung ist, dass dem Praxisteam möglichst genaue Informationen zum Zustand des Tieres vorliegen. So sollte der Halter mitteilen, um was für Beschwerden es geht, ob es eine wiederkehrende Krankheit ist oder Vorerkrankungen vorliegen und ob schon mit Medikamenten behandelt wurde. Sinnvoll ist, die entsprechenden Verpackungen mitzubringen.

3. Die Dauer der Erkrankung exakt angeben

Dr. Sindern rät zudem, die Dauer der Erkrankung genau anzugeben. Diese kann einen Einfluss auf die Dringlichkeit der Behandlung haben: „Eine Katze, die heute schon drei Mal erbrochen hat, muss am selben Tag untersucht werden“, sagt sie. „Eine Katze hingegen, die das zwei Mal wöchentlich tut, bekommt irgendwann in der Woche einen Termin.“
Für Tierärzte seien exakte Angaben wichtig, um abschätzen zu können, ob es sich um einen Notfall handelt: „Daher sollte man zum Beispiel nicht von einer starken Blutung sprechen, wenn aus einer Kralle drei Tröpfchen Blut zu Boden gefallen sind“, empfiehlt Dr. Sindern. „Eine offene, blutende Verletzung dagegen sollte keinesfalls über Stunden beobachtet werden.“

4. Das Verhalten des Tieres genau beobachten

Auch Informationen zum Verhalten des Tieres helfen, die Behandlung sicher und unkompliziert durchzuführen. So sollte der Halter darauf hinweisen, falls das Tier voraussichtlich ängstlich oder aggressiv reagiert. Für entsprechende Hunde sollten die Halter einen Maulkorb mitbringen. Wehrhaften Katzen kann hingegen mit speziellen Transportkörben geholfen werden, wie Dr. Sindern erklärt. Diese ermöglichen eine Sichtuntersuchung von allen Seiten und bieten sogar die Möglichkeit, Injektionen zu verabreichen.

5. Die relevanten Unterlagen mitbringen

Tierhalter sollten zudem den Impfpass des Tieres und Unterlagen zu früheren Behandlungen mitbringen. „Ist ein Tier schon woanders behandelt worden, sollten die Quittungen mitgeführt werden, denn auf diesen müssen die vermutete Krankheit, die ergriffenen Maßnahmen und die verordneten oder injizierten Medikamente stehen“, erklärt die Expertin.

Sie verweist darauf, dass diese Angaben gemäß der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) verpflichtend sind: „Danach sollte man bei jedem Tierarztbesuch immer fragen, genauso wie nach einer Kopie der Laborwerte.“ Damit erspare man sich unnötige Untersuchungen, Kosten und somit auch Stress für das Tier.

6. Das Tier rechtzeitig auf den Termin vorbereiten

Bei anstehenden Untersuchungen sollte mindestens vier Stunden vorher nicht mehr gefüttert werden. Wasser ist aber weiterhin erlaubt. Zudem hat Dr. Sindern noch einen Tipp für Besitzer von Freigängerkatzen: „Katzen, für die am selben Tag ein Besuch in einer Praxis geplant ist, sollten keinesfalls nach draußen gelassen werden. Es wäre sehr peinlich, anrufen zu müssen, dass der Patient leider nicht gebracht werden kann, weil er nicht auffindbar ist.“

7. Den Tierarztbesuch positiv verknüpfen

Der vorausschauende Tierhalter trainiert den Besuch in der Praxis schon mit seinem jungen und gesunden Heimtier, sodass dieses ihn mit etwas Positivem verbindet. Dabei erfolgt zunächst eine Gewöhnung an die Transportbox und schrittweise auch an die Bewegungen und Geräusche im Auto sowie an die üblichen Handgriffe beim Tierarzt.
(Quelle: Presseinformation Industrie- und Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)