Warmherzig in kalten Zeiten

Warmherzig in kalten Zeiten

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Mit Herbst und Winter verlieren nicht nur die Bäume ihre Blätter, auch viele Wildtiere sind plötzlich nicht mehr oder seltener zu sehen. Zugvögel fliegen in den Süden und andere Tiere, wie Insekten oder Igel, halten Winterschlaf. Um sie in der kalten Jahreszeit zu unterstützen und ihnen teilweise sogar das Leben zu retten, gibt es vielfältige Möglichkeiten – sei es mit Futter oder einem geschützten Ruheplatz.

Eichhörnchen, Igel, Vögel und die unterschiedlichen Insektenarten haben zwar ihre ganz eigene Taktik, wie sie natürlicherweise am besten durch den Winter kommen. In einer vom Menschen geprägten Umgebung benötigen sie aber unsere Unterstützung und hier kann ihnen schon mit einfachen Mitteln geholfen werden.
Naturnahe Gärten mit Hecken, Büschen oder auch eine Natursteinmauer bieten vielen Insekten Versteckmöglichkeiten für eine Winterruhe. Wichtig ist es daher, Wiesen erst im Frühjahr oder im Herbst nur teilweise zu mähen und Stauden und Gehölze vor dem Winter nicht zu stark zurückzuschneiden. Laub-, Altholz und Reisighaufen im Garten sind nicht nur für Insekten, sondern auch für Igel oder andere Kleinsäuger tolle Überwinterungsquartiere. Findet man ein Tier, sollte man ihm seine Ruhe gönnen und es an Ort und Stelle überwintern lassen.

Wie Insekten über 
den Winter kommen

Ein Großteil der Insekten sucht sich für den Winter einen Rückzugsort und wartet auf den wärmeren und nahrungsreicheren Frühling. Wildbienen überwintern als Biene oder Puppe im Kokon in Pflanzenstängeln oder hohlen Ästen. Auch Sandhaufen und offene Bodenflächen werden von einigen Wildbienenarten gerne als winterlicher Ruheplatz genutzt. Die Hummelkönigin überwintert nach ihrer Paarung in Totholz, Laubhaufen oder Hohlräumen im Boden. Auch Laubkäfer und Ameisen suchen im Boden Zuflucht. Marienkäfer bevorzugen für den Winterschlaf geschützte Orte wie Hohlräume in Mauern, Rolladenkästen oder Laubhaufen, während Florfliegen gerne in einem Schuppen oder einem frostfreien Dachboden unterkommen. Insektenhotels werden von vielen Arten gerne als geschützter Schlafplatz angenommen. Damit die Tiere im Frühjahr ausreichend Nahrung vorfinden, können jetzt schon Frühblüher gepflanzt werden.
Schmetterlinge haben je nach Art ganz unterschiedliche Methoden für den Winter. So fliegen einige Arten in wärmere Gebiete, andere überwintern jedoch auch hier. „Der Kleine Fuchs oder der Zitronenfalter gehören zu den Schmetterlingen, die bei uns überwintern und sich dafür hohes Gras oder Efeu suchen. Es hilft den Tieren also enorm, wenn Wiesen im Herbst nicht oder zumindest nicht vollständig gemäht werden“, erklärt Dr. Martin Singheiser vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA). „Schmetterlinge, die nicht so frostresistent sind, suchen Schutz in Gartenhäuschen oder einem Dachstuhl. Andere Arten verbringen den Winter dagegen als Ei, Raupe oder Puppe, und werden erst im Frühjahr zum Schmetterling.“
Wer einen Naturteich im Garten hat, kann damit Libellen unterstützen. Eier und Larven überwintern im Teich, der nicht durchfrieren darf und daher mindestens 80 bis 100 cm tief sein sollte.

Unterstützung für
Eichhörnchen und Igel

„Eichhörnchen ziehen sich in sehr kalten und strengen Wintern in ihre Nester zurück, halten jedoch keinen klassischen Winterschlaf, sondern reduzieren lediglich ihre Aktivität um Energie zu sparen“, berichtet Singheiser. Kurze Wachphasen nutzen sie um Nahrung aufzunehmen, die sie teilweise im Herbst versteckt haben. Ein naturnaher Garten bietet vielerlei Möglichkeiten, Nahrung zu sammeln und zu verstecken. Zusätzlich kann man die Tiere mit Wasser und Futter unterstützen. Schalen mit geeigneten Futtermischungen, Nüssen, Eicheln, Bucheckern, Sonnenblumenkernen oder Rosinen können Eichhörnchen an immer gleichen Orten hingestellt werden, etwa unter einem Baum oder in einer Futterbox. Offen unter einem Baum, etwa in einer Schale, sollte das Futter jedoch nur so platziert werden, dass Ratten nicht drankommen. Auf die Bereitstellung von gesalzenen oder gewürzten Nussmischungen sowie auf frisches Obst und Gemüse sollte eher verzichtet werden. Wasser kann den Tieren in flachen Trinkschalen angeboten werden – diese müssen aber täglich gereinigt werden.
Igel fressen sich schon ab dem Spätsommer ihren Winterspeck an und gehen dann zum Winter in den langen Schlaf über. Oftmals schaffen es die Tiere selber, sich die benötigte Fettschicht vor dem Winter anzufressen. Nur wenn ein Igel eine starke Abmagerung oder Krankheitsanzeichen aufweist, sollte er erfahrenen Pflegern in einer Igelstation übergeben werden. Wer die stacheligen Gefährten trotzdem unterstützen möchte, kann ihnen in flachen und leicht zu reinigenden Tonschalen, platziert an einem geschützten Ort (zum Beispiel einem Igelfutterhaus mit Rattenklappe), hochwertiges Igel- oder Katzen-Nassfutter mit einem hohen Fleischanteil anbieten. Verzichtet werde sollte neben Milch oder Milchprodukten auch auf die Gabe von Obst, Gemüse oder gar Küchenabfällen.
Mit totem Holz, Reisig und viel Laub lässt sich in einer ruhigen Ecke des Gartens eine igelfreundliche Unterkunft für die kalten Monate errichten. Da Igel je nach Witterung bis in den April schlafen können, sollte man bei der Gartenarbeit im Frühjahr jedoch besonders aufpassen.

Ganzjährige Hilfe
für die Vogelschar

Im Prinzip können Vögel das ganze Jahr über Unterstützung bei der Nahrungssuche gebrauchen. Im Frühjahr und Sommer benötigen die Federtiere ausreichend Futter für ihren Nachwuchs, im Herbst und Winter, wenn sich Frost- und Schneeschichten bilden, wird die Nahrung dann sehr knapp. Viele Zugvögel verbringen die kalte Jahreszeit in wärmeren Gebieten, einige Arten bleiben jedoch auch hier und freuen sich über zusätzliche Nahrungsangebote. „Ein gutes Basisfutter für viele Vogelarten sind Sämereienmischungen, zum Beispiel mit Sonnenblumenkernen, ergänzt um ein abwechslungs- und energiereiches Nahrungsangebot mit Fettfutter, etwa Hafer- oder Getreideflocken, die mit Fetten als Energielieferant ummantelt sind, ungeschwefelten Sultaninen, klein gehackten Nüssen, Beeren und Insekten. Aber auch die klassischen Meisenknödel werden sehr gerne angenommen“, erklärt Singheiser. Um den Vögeln an kalten Wintertagen eine aufwendige und energiezehrende Futtersuche zu ersparen, sollte die Futterstelle stets ausreichend gefüllt sein.
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf IVH / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)

Hummeln summen an die Spitze

Hummeln summen an die Spitze

Hilpoltstein / Bayern – Bereits seit fünf Jahren werden im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforschenden beim Insektensommer von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU. Mit der Entdeckungsfrage „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?” lag der Fokus dieses Jahr auf Acker-, Stein- und Erdhummel. Alle drei Hummelarten wurden daher sowohl im Früh- als auch im Hochsommer besonders oft gemeldet.

„Eine schöne Überraschung schwirrt auf Platz 3: das Taubenschwänzchen. Der muntere Schmetterling erinnert an einen Kolibri, wenn er im Flug scheinbar stehend mit seinem langen Rüssel Nektar trinkt“, sagt LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Bereits im Juni schaffte es der tagaktive Nachtfalter dank guter Überwinterungsbedingungen in die Top 20. Im August war nun die nächste Generation unterwegs und vielerorts zu beobachten. Insgesamt haben sich in den beiden Zählzeiträumen im Juni und August deutschlandweit über 18.300 Menschen beteiligt. Das sind über 5.000 Naturfreunde  mehr als im Sommer 2021.

Taubenschwänzchen -Schmetterling bei Blüte

Erinnert an einen Kolibri – das Taubenschwänzchen. Foto: re

Diesen Sommer sind viele Taubenschwänzchen unterwegs. Der Schmetterling aus dem Mittelmeerraum, der einem Kolibri gleich von Blüte zu Blüte schwirrt, belegt in Bayern den dritten Platz und Rang neun der deutschlandweiten Top Ten. Zuletzt hatte der Falter im ersten Jahr des Insektensommers 2018 ähnlich hohe Beobachtungszahlen. „Taubenschwänzchen sind Wanderfalter, die immer wieder und immer häufiger zu uns kommen. Beinahe jährlich wandern neben Zugvögeln auch Schmetterlinge aus Südeuropa bei uns ein. Grund dafür sind die klimatischen Bedingungen in unseren Breiten, die denen südlich der Alpen sehr ähnlich sind“, so Tarja Richter.

Die drei Hummeln aus der Entdeckungsfrage belegen auch im August Rang 1, 2 und 4. Diesmal in etwas abgeänderter Reihenfolge. So summt die Ackerhummel von Platz 4 im Juni nun auf den ersten Platz und verdrängt damit das Artenpaar der Dunklen und Hellen Erdhummel von Platz 1 auf Platz 2. Die Steinhummel rutscht von Platz 2 im Juni auf Platz 4.

Schmetterling Kleiner Fuchs auf roter Dahlie

Auch oft gesichtet: der kleine Fuchs. Foto: re

Sehr weit vorne ist auch der Kleine Fuchs, den man gut an seinen farbenprächtigen orange-braunen Flügeln erkennen kann. Vor allem im Frühsommer war der Schmetterling deutlich häufiger gemeldet worden als im Vorjahr. Im August erreicht er Platz 5 und wurde damit etwas weniger häufig als im Spätsommer 2021 beobachtet.

Knapp 1.000 Meldungen haben die Bayern dieses Jahr beim Insektensommer eingereicht. Die große Beteiligung freut den bayerischen Naturschutzverband. „Wir können nur schützen, was wir kennen. Und der Schutz der Insekten ist zwingend notwendig vor allem mit Blick auf die Artenvielfalt. Deshalb freuen wir uns über die vielen interessierten Naturfreund*innen die mit uns zusammen Insekten gezählt haben“, so die LBV-Insektenexpertin. Für die meisten bleibt der heimische Garten der beliebteste Beobachtungsort, um sich für die Artenvielfalt der Insekten zu begeistern. Der Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion von LBV und NABU. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Melde-Plattform www.naturgucker.de erfasst.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild, Fotos: re)

Für unsere kleinen Leser ein Schmetterlings-Lied zum Mitsingen auf YouTube:

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Blaue Holzbiene – Gartentier des Jahres

Blaue Holzbiene – Gartentier des Jahres

Berchtesgadener Land / Bayern – Die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) wurde zum Gartentier des Jahres 2022 gewählt. Dem ein oder anderen ist diese stattliche, lautstark brummende Wildbiene in den letzten Wochen auch bereits über den Weg geflogen. Die Gebietsbetreuerin für den Landkreis Berchtesgadener Land, Julia Werner, hat einige Fakten rund um die Holzbiene zusammengestellt.

Manche halten die Blaue Holzbiene für eine übergroße Hummel – genauer hingesehen unterscheidet sie sich jedoch deutlich von dieser durch ihren schwarzen Körper und ihre auffälligen blau glänzenden Flügel. Mit eindrucksvollen 2 bis 3 Zentimeter Körperlänge ist die Blaue Holzbiene auch die größte der etwa 570 bei uns vorkommenden Wildbienenarten. Dabei ist sie friedfertig, harmlos und für uns Menschen ungefährlich: So würde sie ihren Stachel nur im äußersten Notfall einsetzen.

Die Blaue Holzbiene
als Klimagewinner

Ursprünglich vorkommend in Nordafrika, dem Mittelmeerraum und Zentral-Asien, breitet sich die Blaue Holzbiene nun auch seit der Jahrtausendwende in Deutschland aus. Als wärmeliebende Art profitiert sie dabei von der Klimaerwärmung und wird begünstigt durch die überdurchschnittlich warmen Jahre der vergangenen Jahrzehnte zusammen mit milden, schneearmen Wintern und trocken-heißen Sommerphasen. Dennoch gehört sie zu den gefährdeten Wildbienenarten und ist bei uns streng geschützt.
Im Gegensatz zur staatenbildenden Honigbiene ist die Blaue Holzbiene eine Einzelgängerin. Sie kommt bevorzugt vor in naturnahen und blütenreichen Gärten, Parkanlagen, lichten Waldrändern und allgemein in strukturreichen, sonnenbeschienenen Landschaftsräumen wie Streuobstwiesen.
Ihr Name ist dabei Programm (der lateinische Name „Xylocopa“ bedeutet in etwa „die Holzschneidende“): So frisst die Holzbiene mit ihren kräftigen Kauwerkzeugen kleine, etwa fingerdicke Nistgänge in morsches, abgestorbenes Holz: Hier legt sie in voneinander durch Holzmehl abgetrennte Brutzellen jeweils ein Ei und zusätzlich ein Pollenpaket als Futter-Proviant für die geschlüpften Nachkommen. Diese entwickeln sich schnell binnen zweier Monate in ihren Brutzellen und schlüpfen als fertige Biene im Spätsommer aus dem Holz. Das besondere bei der Holzbiene ist dabei, dass die Weibchen eine für Wildbienen ungewöhnlich lange Lebenserwartung haben, wodurch das Muttertier ihren Nachwuchs noch „kennenlernen“ kann und sogar mit diesem zusammen im Nest lebt, bis es etwa im August stirbt. Die Nachkommen selbst fliegen noch bis etwa Oktober und überwintern danach in geschützten Hohlräumen, wie abgestorbenen Bäumen, Mauerspalten oder in selbst gegrabenen Erdlöchern. Im darauffolgenden Jahr können sie bei steigenden Temperaturen recht früh, etwa ab Februar bis März, ihre Winterquartiere verlassen. Ab dem Frühjahr folgen sodann Paarung, Futter- und Nistplatzsuche.

Die Holzbiene
als Nektardieb

Die Holzbiene ist bei ihrer Futtersuche nicht besonders wählerisch oder wie viele Wildbienen auf bestimmte Pflanzen spezialisiert: So bedient sie sich an einem breiten Blütenspektrum von Schmetterlings-, Lippen- und Korbblütlern und Raublattgewächsen. Darunter fallen beispielsweise Platterbse, Luzerne, Staudenwicke, Salbei, Taubnesseln, Beinwell, Klatschmohn oder Blauregen. Bevorzugt werden dabei aber pollen- und nektarreiche Blüten.
Hierbei kann sie zum sogenannten „Nektarräuber“ werden, wenn ihr die Blüten zu schmal oder zu lang sind, um an den darin enthaltenen Nektar zu gelangen. So beißt sie seitlich in die Blüten- bzw. Kelchwand ein Loch – und gelangt an den Nektar, ohne die Blüte zu bestäuben.

Was wir für die
Holzbiene tun können

Trotz des in den vergangenen Jahren für das Vorkommen der Holzbiene eher günstigen Klimas gehört die Holzbiene bei uns zu den gefährdeten Wildbienenarten. Eine der wesentlichen Ursachen ist der Verlust von Nistmöglichkeiten. Für den Schutz der Blauen Holzbiene – wie auch für viele andere Insekten – ist so besonders das Vorhandensein und der Erhalt von Totholz in unseren Gärten, Parks und Streuobstwiesen wichtig, damit sie Nistmöglichkeiten hat. Damit die Holzbiene nicht verbautes Holz als potentiellen Nistplatz auswählt, kann man dieses lackieren oder lasieren und in der Umgebung alternative Nistmöglichkeiten anbieten.
Der Holzbiene kann man helfen, indem man beispielsweise abgestorbene Bäume, Baumstümpfe oder große Äste stehen oder liegen lässt, eine kleine Totholzhecke im Garten einrichtet oder eine Trockenmauer als Unterschlupf anbietet. Auch ein vielfältiges Nahrungsangebot an ungefüllten Blüten in unseren Gärten, Beeten und Wiesen ist für die Holzbiene und andere Wildbienen wichtig und wird gerne angenommen. Durch diese einfachen Maßnahmen können wir zum Erhalt dieser imposanten und faszinierenden Wildbienenart beitragen.
(Quelle: Pressemitteilung Berchtesgadener Land / Beitragsbild: Copyright LRA BGL)

Lästig aber harmlos: Wespen und Co.

Lästig aber harmlos: Wespen und Co.

Rosenheim – In der kommenden Woche kommt der Sommer zurück und damit  auch Wespen und Hornissen. Die können manchmal ganz schön nerven. Dementsprechend hoch in aktuell das Beratungsaufkommen im Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Rosenheim zu Fragen rund um diese Insekten. Hier die wichtigsten Antworten.

Speziell im Spätsommer suchen Wespen den gedeckten Tisch auf, weil einerseits das natürliche Nahrungsangebot knapper wird und andererseits, weil die Larven und Jungtiere ausreichend Nahrung erhalten haben. Die Wespen versorgen sich gegen Ende ihrer Lebenszeit vor dem Herbst nur mehr selbst.
Hornissen hingegen sind zwar neugierig aber dennoch scheu und nicht aggressiv. Die Insektenfresser erscheinen nicht am Kuchentisch oder am Picknickkorb.

Sowohl Wespen- als auch Hornissenstiche sind für die meisten Menschen ungefährlich. Zu kritischen Reaktionen kann es dann kommen, wenn Menschen auf bestimmte, in den Mischgiften enthaltenen, Eiweißkörper stark allergisch reagieren oder ein Stich in den Rachen erfolgt. Hier ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Alle Wespen- und Hornissenarten
genießen offiziellen Schutzstatus

Alle Wespen- und Hornissenarten genießen offiziellen Schutzstatus oder sind gar „besonders geschützt“. Das bedeutet, dass Wespen und Hornissen nicht getötet oder gefangen werden dürfen. Des Weiteren dürfen ihre Behausungen nicht entfernt oder zerstört werden – eine Umsiedlung ist genehmigungspflichtig und ohnedies nur ausgesprochen aufwendig umzusetzen.

Auch in urbanen Gebieten müssen sich Menschen mit der Natur arrangieren: Nach dem Essen im Freien sollten die Essensreste zügig verpackt oder nach drinnen gebracht werden, sowie die Hände und Gesicht von Kindern feucht gereinigt werden.
Um sich in Innenräumen vor den Insekten zu schützen und dennoch zum Lüften notwendige Fenster öffnen zu können empfehlen sich klassische Fliegengitter.

Bei Kontakt mit Wespen und Hornissen sind schnelle oder schlagende Bewegungen zu vermeiden und die Tiere sollten nicht angehaucht werden.
Das städtische Umwelt- und Grünflächenamt Rosenheim bietet bei Fragen zu den Insekten telefonische Beratung unter 08031 / 365-1687 an.
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Hummeln am Hintern erkennen

Hummeln am Hintern erkennen

Hilpoltstein / Bayern – Hummeln an ihren Hintern erkennen: das ist die aktuelle Entdeckungsfrage beim Insektensommer des bayerischen Naturschutzverbands LBV und seinem bundesweiten Partner NABU. Die Rangliste zeigt: alle drei häufigen Arten, Steinhummel, Erdhummel und Ackerhummel, summen und brummen in den Gärten Bayerns. Das Artenpaar der Dunklen und Hellen Erdhummel schafft es dabei im Juni nicht nur zum ersten Mal in die Top 10, sondern sichert sich sogar Platz 1.

Weniger Überraschung gibt es laut LBV auf den Folgeplätzen, die wie in den Vorjahren die Steinhummel auf Platz zwei und Hainschwebfliege auf Platz 3 einnehmen. Die Ackerhummel fliegt auf den vierten Rang. „Die Entdeckungsfrage zu den sympathischen Hummeln hilft vielen Teilnehmenden über die Hemmschwelle, sich mit der Vielfalt unserer Insekten auseinanderzusetzen“, freut sich Tarja Richter, LBV-Insektenexpertin. Bayernweit wurden vom 3. bis 12. Juni von über 350 Orten mehr als 3.600 Beobachtungen gemeldet, das sind etwas weniger Orte und Beobachtungen als im Vorjahr. Insgesamt haben bundesweit über 2.700 Naturfreund*innen im ersten Zählzeitraum der Mitmachaktion Insekten beobachtet und gemeldet

Die freundlichen großen Brummer Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel erreichten durch die Entdeckungsfrage besonders viel Aufmerksamkeit. Das macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar: Die Artenkenntnis bei den Menschen wächst. Sie erkennen, dass es nicht nur eine Hummelart gibt und haben somit im Vergleich zu den Vorjahren verschiedene Arten gemeldet. Vor allem das Artenpaar der Erdhummel überraschte auf dem ersten Platz. Die Jahre zuvor war sein höchster Rang gerade mal Platz 15. Gut erkennbar am weißen Po und den zwei gelben Streifen auf Rücken und Hinterteil, sind die Helle und Dunkle Erdhummel noch häufig in den Gärten, Parks und Wiesen anzutreffen. „Diese beiden Erdhummel-Arten sind, was Lebensraum und Nahrung angeht, nicht so wählerisch wie einige ihrer Verwandten. Dennoch haben es Hummeln heutzutage schwer, denn unter anderem macht ihnen der Klimawandel als Liebhaber gemäßigter Temperaturen stark zu schaffen“, so Tarja Richter.

Heinschwebefliege
schwebte unter die Top 3

Der Dauerbrenner Hainschwebfliege summte bisher im Zählzeitraum Juni immer unter den Top 3. Auch dieses Jahr enttäuschte die Art nicht und zeigte sich sogar besonders zahlreich, denn gegenüber dem Vorjahr verdoppelten sich die Individuen pro Beobachtungen beinahe.

2022 könnte ein gutes
Falterjahr werden

Es gibt erste Anzeichen, dass 2022 ein gutes Falterjahr wird. Auch bei ihnen wurde fleißig gezählt: Der Kleine Fuchs katapultierte sich erstmals unter die Top 10 des Zählzeitraumes im Juni und wurde mehr als doppelt so oft gemeldet, wie im vergangenen Jahr, womit er dieses Jahr Platz 9 belegt. „Die relativ anspruchslose Art profitiert von den warmen Temperaturen des Frühjahres, die den Raupen eine schnelle Entwicklung ermöglicht haben“, sagt Tarja Richter. Auch bei anderen Schmetterlingen, wie dem Tagpfauenauge und Distelfalter, ließ sich für dieses Jahr ein positiver Trend erkennen. Etwas schlechter schnitten allerdings die Wanzen ab. Die Lederwanze beispielsweise rutschte von Platz 7 auf Platz 13 und schaffte es so nicht mal unter die Top 10.

Hummeln im Hochsommer
zählen und melden

33.000 Insektenarten gibt es allein in Deutschland zu entdecken, von denen einige bekannte Arten mit etwas Übung leicht zu bestimmen sind. Die Entdeckungsfrage des Insektensommers 2022 „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“ bietet einen besonders leichten Einstieg in die vielfältige und faszinierende Welt der Insekten. Ob die Erdhummel ihren ersten Rang verteidigen kann oder eine der beiden anderen Hummeln an die Spitze brummt, wird sich im August zeigen. Vom 5. bis 14. August sind noch einmal alle aufgerufen, sich an einem schönen Platz im Freien als Hobbyforscher zu betätigen und Sechsbeiner zu beobachten.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Weitere Infos zum Insektensommer gibt es hier: 

Und hier noch ein Video zum Thema Hummel auf YouTube für die kleinen Innpuls.me-Fans:

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Ameisen auf Hochzeitsflug

Ameisen auf Hochzeitsflug

Rosenheim – Anscheinend sind die Flugbedingungen bei uns in Rosenheim heute ideal – zumindest für die Ameisen. Die begeben sich aktuell auch in unserem Garten auf Hochzeitsflug. Hunderte schwirren derzeit durch die Luft. 

Ameisen leben bekanntlich in großen Staaten mit Arbeiterinnen, Soldatinnen, Wächterinnen usw. Fortpflanzen darf sich nur die Königin. Und diese legt dann auch Eier, aus denen Männchen und zukünftige Königinnen wachsen. Sie entwickeln Flügel. Wenn sie ausgewachsen sind, bleiben sie noch eine Weile im Nest und warten auf gutes Flugwetter. Während dieser Wartezeit versorgen sie die Arbeiterinnen mit Nahrung. 
Ist der richtige Zeitpunkt da, schwärmen sie – wie auf ein geheimes Zeichen – alle gleichzeitig aus und gehen auf Hochzeitsflug. Zum Abflug steuern sie bevorzugt hohe Punkte an.
Die Jungköniginnen paaren sich mit den Männchen und speichern die Spermien ihr ganzes Leben. Die Männchen sterben danach und die Weibchen verlieren ihre Flügel und gründen einen neuen Staat.
(Quelle: Beitragsbild: Karin Wunsam)