Doch auch vor diesem Orden machte der Mangel an Nachwuchs nicht halt. Zuletzt waren die Klarissenen-Kapuzinerinnen in Rosenheim nur noch durch Schwester Maria Renate, Schwester Maria Fedelis und Schwester Mariette vertreten. Ihr Wirken war nicht öffentlich. Der Frauenorden der Klarissen lebt in strenger Klausur, das bedeutet ein Leben in Abgeschiedenheit und Armut. Einen Großteil ihrer Zeit widmen die gläubigen Frauen dem Gebiet.
2016 verabschiedeten sich die Schwestern aus Rosenheim und damit begann die Frage, was mit dem altehrwürdigen Gemäuern passieren soll. Nun, sechs Jahre später, ist wieder Leben eingekehrt. Aus dem Kloster ist ein Studentenwohnheim geworden.
„Mit dem 1. Oktober sind bereits die ersten 22 Studierenden eingezogen“, wurde
Innpuls.me auf Anfrage vom Erzbischöflichen Ordinariat München mitgeteilt. Die restlichen 38 von insgesamt 60 Plätzen sollen im Lauf des Wintersemesters vergeben werden, sobald die letzten Arbeiten an dem Gebäudekomplex fertiggestellt worden sind.
Anbautrakt wurde
entfernt und erneuert
In den vergangenen Jahren wurde das ehemalige Klostergebäude kernsaniert und erweitert. Dadurch entstand eine Wohn- und Gemeinschaftsfläche von fast 1800 Quadratmetern in zwei Gebäudeteilen. Der bestehende Anbautrakt des Klostergebäudes, der aus Denkmalschutzgesichtspunkten nicht erhaltenswürdig war, wurde entfernt und in Massivholz-Bauweise neu angelegt. „Das bringt ökologische und ökonomische Vorzüge mit sich, darunter weniger Dämmungsbedarf und eine höhere Energieeffizienz“, so Hendrik Steffens, Pressesprecher des Erzbischöflichen Ordinariats München.
In dem neuen Anbautrakt gibt es 33 Zimmer mit einer Größe zwischen 21 und 24 Quadratmetern sowie ein 27 Quadratmeter großes, barrierefreies Zimmer im Erdgeschoss, jeweils inklusive Bad mit Dusche und WC. Zum Kochen steht den Studenten in jedem der drei Stockwerke eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung.