Sanierung Rosenheimer Karolinen-Gymnasium: Kosten steigen erneut
Rosenheim – Dass die Erweiterung und Sanierung des Karolinen-Gymnasium eines der teuersten Bauvorhaben in die Geschichte der Stadt Rosenheim werden wird, stand von Anfang an fest. Doch nun sind die Kosten erneut in die Höhe gestiegen: Ursprünglich ging man von Investitionskosten in Höhe von 53,6 Millionen Euro aus. Jetzt ist man bei einem Gesamtprojektbudget von 73,72 Millionen Euro.
Die Platznot war viele Jahre lang groß im Karolinen-Gymnasium Rosenheim. Das Bauprojekt an sich steht darum für die Rosenheimer Stadträte nach wie vor außer Frage.
Die umfangreichen Arbeiten starteten im Jahr 2016 mit der Sanierung des Dachtragewerks der denkmalgeschützten Hauskapelle, da diese von Einsturz bedroht war. Ab 2018 begann dann die Errichtung des Erweiterungsbaus an der Stelle der ehemaligen Zweifachturnhalle. Die größte Herausforderung war die Generalsanierung des Altbaus, dessen Wurzeln zurückreichen bis ins Jahr 1908.
Hinter den Wänden stießen die Planner und Bauarbeiter auf einige unliebsame Überraschungen. Nicht nur diese alleine sind ein Grund dafür, dass der Kostenrahmen in den vergangenen Jahren immer wieder weiter ausgedehnt werden musste. Auch Steigerungen bei den den Baupreisen sorgten für eine Kostenmehrung.
Erneute Anpassung des Projektbudgets um 1,90 Millionen Euro
In der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause ging es nun erneut um eine Anpassung des Projektbudgets um 1,90 Millionen Euro. Das Gesamtprojektbudget liegt damit nun statt ursprünglich 53,6 Millionen Euro bei 73,72 Millionen Euro (Gefördert wir die Baumaßnahme nach aktuellen Stand mit bis zu 19,7 Millionen Euro – d. h. eine Erhöhung um 1,58 Millionen Euro gegenüber 05/2023).
Für die erneute Kostenanpassung gab es von Seiten der Rosenheimer Stadträte viel Kritik. „Jedes Vierteiljahr gibt es eine weitere Anpassung“, ärgerte sich beispielsweise CSU-Stadtrat Georg Kaffl und auch Dr. Wolfgang Bergmüller, Fraktionsvorsitzender der DSU Rosenheim, wollte die erneute Kostenmehrung nicht einfach so hinnehmen. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir so etwas künftig in den Griff bekommen“; meinte er.
„Wir können diese Entwicklung so nicht mittragen“, sagte Stadträtin Anna Rutz von Bündnis 90 / Die Grünen. Sie wünschte sich mehr Transparenz.
Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März konnte den Ärger zwar nachvollziehen, gab aber zu bedenken: „Niemand rechnet anfänglich absichtlich günstiger, aus Angst anderenfalls vielleicht keine Mehrheit zu finden“. Abuzar Erdogan, Fraktionsvorsitzender der Rosenheimer SPD stellte sich auf die Seite der Verwaltung: „Am Ende geht man mit einer Kostenschätzung ins Rennen: Niemand nimmt Kostenmehrungen mutwillig in Kauf“.
Am Schluss stimmten die Stadträte der Budget-Anpassung zu. Von Seiten der Stadtverwaltung heißt es nun: „Aufgrund der angespannten Haushaltslage sind die Mehrkosten zwingend durch Einsparungen bei anderen Maßnahmen auszugleichen“.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)
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