kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg erinnerte an finsteres Kapitel der Geschichte

kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg erinnerte an finsteres Kapitel der Geschichte

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg (Landkreis Rosenheim) erinnerte jüngst  im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Erinnerungskultur mit einem bewegenden Vortrag an das düstere Kapitel der Heil- und Pflegeanstalt Gabersee während der Zeit des Nationalsozialismus.

Wolfgang Schmid, Leiter des Psychiatriemuseums, führte das Publikum im Festsaal des Klinikums durch die erschütternden Ereignisse der 1930er und 1940er Jahre, in denen psychisch kranke Menschen systematisch entrechtet und ermordet wurden.
„Als Geschäftsführer des heutigen kbo-Inn-Salzach-Klinikums fühle ich mich der Erinnerungskultur in besonderem Maße verpflichtet.“, so Dr. Karsten Jens Adamski zur Eröffnung der Veranstaltung. „Über 500 unschuldige Patientinnen und Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Gabersee wurden in den Jahren 1940 und 1941 nach Hartheim deportiert und dort getötet, nur weil Ihr Leben aufgrund einer psychischen Erkrankung als unwert angesehen wurde.“, zeigte sich Adamski erschüttert von den Verbrechen. „Diese Zahlen sind bedrückend.“, pflichtete Vizebezirkstagspräsident Rainer Schneider in seinem Grußwort bei. Die NS-Euthanasie sei die direkte Folge einer menschenverachtenden Ideologie gewesen und habe ihren Anfang auch in den Einrichtungen des Bezirks genommen. „Die Erinnerung an die Opfer muss wachgehalten werden, denn ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, wie schnell Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden.“, mahnte Schneider. Er sei dem kbo-ISK für die Organisation der Veranstaltungsreihe zum Gedenken daher sehr dankbar. „Besonderer Dank gilt aber Ihnen, Herr Schmid. Ich danke Ihnen, dass Sie uns an Ihren Erkenntnissen teilhaben lassen und vor allem, dass Sie Ihre Forschungen betrieben haben, um wach zu halten, was nicht mehr sein darf.“, wand sich der Vizebezirkstagspräsident direkt an den Referenten.

„Führerbefehl war verklausalierte Lizenz zum Töten“

Wolfgang Schmid, gelernter Pfleger, später Lehrer für Pflegeberufe und seit der Eröffnung des Gaberseer Psychiatriemuseums im Jahre 2003 ehrenamtlich als Museumsleiter tätig, beleuchtet in seinem ergreifenden Vortrag die wechselhafte Geschichte der Anstalt. 1883 als innovative Musteranstalt gegründet, um die Kreisirrenanstalt in München zu entlasten, entwickelt sich Gabersee im weiteren Verlauf überaus erfolgreich. Das zugrundeliegende Konzept sah Arbeit in der Landwirtschaft und eine möglichst offene Unterbringung vor. Der Erste Weltkrieg galt dann als erster großer Einschnitt und warf die Einrichtung erheblich zurück. „Nach Kriegsende begann die Klinik sich zu erholen und man führte das vormals erfolgreiche Konzept weiter – bis 1933 die Nazis an die Macht kommen und ein komplettes Umdenken stattfindet.“, beschrieb Schmid die Entwicklung. Eine Folge der Machtübernahme: Eine radikale Neuausrichtung der Psychiatrie.
Die Ideologie, auf der diese basierte, sei jedoch keine alleinige Erfindung der Nationalsozialisten gewesen. So wies Schmid eindringlich darauf hin, dass Alfred Hoche, Leiter der psychiatrischen Anstalt von Freiburg, und der Jurist Karl Binding bereits 1920 einen Aufsatz verfassten, der den Nazis als Blaupause diente. „Als diese beiden ,Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens‘ verfassten, da waren die Nazis noch eine Splitterpartei in Münchener Bierkellern.“, so Schmid. „Dieses abscheuliche Gedankengut gipfelte schließlich im berüchtigten ,Führerbefehl‘ von 1939. Das war eine verklausalierte Lizenz zum Töten.“ Schmid schilderte eindringlich, wie dieser Befehl schließlich im Rahmen der Aktion T4 umgesetzt wurde. „Die Opferzahlen in Gabersee umfassen nach neuesten Erkenntnissen 498 Menschen, die in der Reichsanstalt Hartheim ermordet wurden sowie 94 Personen, die der „Wilden Euthanasie“ in Haar zum Opfer fielen. Insgesamt töteten die Nazis somit alleine aus Gabersee 592 Frauen und Männer.“

Anstaltsleiter und Pflegepersonal unterstützten Zwangssterilisationen

Als äußerst ambivalent beschrieb Schmid die Haltung des damaligen Anstaltsleiters Dr. Friedrich Utz. Dieser stemmte sich nach der Machtergreifung gegen den Verfall der Einrichtung und opponierte gegen den Führerbefehl, indem er keine Meldebögen über den Zustand seiner Patienten einreichte. Zugleich war er jedoch Mitglied im Erbgesundheitsgericht Rosenheim und entschied dort über Zwangssterilisationen. Diese seien von ihm, wie auch von der Mehrheit der Pflegenden gebilligt worden. „Ich habe mich viel damit beschäftigt und kann mit Fug und Recht behaupten, dass die meisten Pflegekräfte von den Zwangssterilisationen überzeugt waren. Nur die Barmherzigen Schwestern im Wasserburger Krankenhaus haben das nicht unterstützt und so musste die Gaberseer Belegschaft dort selbst operieren.“, erklärte Schmid.

„Jetzt bekommen die Opfer ihre Namen zurück“

Nach der offiziellen Auflösung der Heil- und Pflegeanstalt Gabersee am 1. April 1941 beherbergte der Komplex zunächst ein Heim der sogenannten Kinderlandverschickung, gefolgt von einem Reservelazarett und dem Leitstab Nord des Oberkommandos der Luftwaffe, „ehe schließlich die Amerikaner am 2. Mai 1945 dem Nazi-Spuk ein Ende bereiteten.“, berichtete Schmid. Von März 1946 bis Juni 1950 diente Gabersee als Lager der Vereinten Nationen für „Displaced Persons“ – jüdische Auswanderer aus Polen, der Ukraine und Weißrussland, die auf ihre Emigration nach Palästina, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada oder Australien warteten. Am 1. September 1953 erfolgte die Wiedereröffnung der Klinik unter der Leitung von Dr. Friedrich Hölzel. „Die Vergangenheit wurde schnell und pragmatisch aufgearbeitet, der Persilschein im Personalakt abgeheftet – das reichte aus.“, resümierte Schmid. Der Aufarbeitung der Verbrechen habe man sich laut Wolfgang Schmid zu spät angenommen. So sei bis Anfang der Neunziger kaum etwas passiert. „Gott sei Dank ist das besser geworden. Jetzt bekommen die Opfer – wie beim Mahnmal in Wasserburg – auch ihre Namen zurück. Ein sehr wichtiger Schritt, denn bis dahin waren sie namenlos. Jetzt werden aus Opfern wieder Menschen.“
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)

Stromausfall im kbo-Inn-Salzach-Klinikum

Stromausfall im kbo-Inn-Salzach-Klinikum

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Im kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn kam es am getrigen Donnerstag (21.11.2024) zu einem flächendeckenden Stromausfall. Auslöser war eine defekte Stromleitung.

Zwischen 4.20 Uhr und 6.30 Uhr am frühen Morgen war der Strom weg. Auslöser war eine defekte Leitung zum Transformator in Gebäude 31. Dieser versorgt unter anderem die Forensik sowie weitere Klinikbereiche bis hin zum Patientenaufnahmezentrum mit Strom. Hausinterne Techniker machten sich mit externer Unterstützung umgehend an die Fehlersuche und konnten die Stromversorgung im Großteil der Klinik schnell wiederherstellen. Die Bereiche, die weiterhin auf Notstrom liefen, konnten, nach Auskunft der Klinik, gegen 15.30 Uhr wieder ans Netz genommen werden. Dabei kam es zu kurzfristigen Spannungsschwankungen, die jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf den laufenden Betrieb gehabt hätten.

Hausinterne Notfallversorgung funktionierte lückenlos

Die hausinterne Notfallversorgung und die eingerichteten Meldeketten hätten schnell und lückenlos funktioniert. Die Notstromversorgung sei umgehend angesprungen, sodass keine Versorgungs- oder Sicherheitslücken entstanden seien. Insbesondere sensible Bereiche wie die Intensivstation im RoMed Klinikum, die Stroke Unit im kbo-ISK sowie die Klinik für Forensische Psychiatrie seien durchgehend gesichert gewesen. „Die Sicherheit und Versorgung unserer Patientinnen und Patienten hatte zu jeder Zeit oberste Priorität. Dank der hervorragenden Arbeit aller Beteiligten konnten wir die Situation zügig und professionell bewältigen.“, erklärt Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer des kbo-Inn-Salzach-Klinikums.  Zu keiner Zeit gab es Berichte über Personen- oder Sachschäden. Dr. Adamski betont: „Die reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten hat einmal mehr gezeigt, wie gut unser Krisenmanagement funktioniert. Auf diese Teamleistung können wir stolz sein.“
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)

Volles Haus beim 3. Wasserburger Demenznachmittag

Volles Haus beim 3. Wasserburger Demenznachmittag

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Volles Haus beim 3. Wasserburger Demenznachmittag (Landkreis Rosenheim): Das Zentrum für Altersmedizin klärte im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche über demenzielle Erkrankungen auf.

Hilfreiche Informationen über die Prävention von Demenz und den Umgang mit demenziellen Erkrankungen lieferten (von links) Karl Schulz, PD Dr. Marion Ortner, PD Dr. Katharina Bürger und Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid im vollen Festsaal. Fotos: kbo-Inn-Salzach-Klinikum

Hilfreiche Informationen über die Prävention von Demenz und den Umgang mit demenziellen Erkrankungen lieferten (von links) Karl Schulz, PD Dr. Marion Ortner, PD Dr. Katharina Bürger und Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid im vollen Festsaal. Fotos: kbo-Inn-Salzach-Klinikum

Die Veranstaltung zog zahlreiche Interessierte in den Festsaal des Kbo-Inn-Salzach-Klinikum, wo ein umfassendes Programm zu verschiedenen Aspekten der Demenz geboten wurde.  Von der Prävention über Diagnose und Therapie bis hin zu rechtlichen Fragestellungen erhielten die Besucher viele Informationen.
Professor Dr. Peter Zwanzger, Ärztlicher Direktor des kbo-Inn-Salzach Klinikums, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste. Er betonte die Wichtigkeit von Informationsveranstaltungen, um ein breiteres Bewusstsein für Demenz und deren Folgen zu schaffen. „Demenz betrifft nicht nur die Patienten, sondern auch deren Familien und das gesamte Gesundheitssystem. Aufklärung und Unterstützung sind entscheidend, um die Lebensqualität aller Betroffenen zu verbessern“, erklärte Professor Zwanzger.

Frühdiagnostik und therapeutische Optionen

Im ersten Fachvortrag stellte PD Dr. Marion Ortner, Chefärztin der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech, die neuesten Entwicklungen in der Diagnostik von Demenzerkrankungen vor. Sie betonte dabei, dass eine frühe Diagnose entscheidend sei, um Betroffenen und ihren Familien den richtigen Umgang mit der Erkrankung zu ermöglichen. „Auch wenn die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt sind, kann eine rechtzeitige Diagnose dabei helfen, Therapien gezielt einzusetzen und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen“, erklärte sie. „Gehen Sie vor allem zu Ihren Vorsorgeuntersuchungen, um Risikofaktoren wie Sehschwäche oder Schwerhörigkeit frühzeitig zu begegnen.“

PD Dr. Katharina Bürger, Oberärztin des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung am LMU Klinikum München, stellte die therapeutischen Möglichkeiten vor. Sie erläuterte, dass neben medikamentösen Ansätzen vor allem auch nicht-pharmakologische Interventionen wie Bewegungstherapien wirksam sein können. Besondere Bedeutung sei der Information, Beratung und Begleitung der Angehörigen z.B. durch die lokalen Alzheimer-Gesellschaften beizumessen. „Wir können dementielle Erkrankungen zwar nicht heilen. Aber wir können mit unterschiedlichen Maßnahmen dafür sorgen, dass viele Patienten in ihren Familien in Würde leben können.“, so die Expertin. „Zwischen der Erstdiagnose und dem Endstadium der Krankheit können viele Jahre liegen, in denen ein lebenswerter Alltag gestaltet werden kann.“

Rechtliche Aspekte: Betreuung und Vorsorgevollmacht

Ein weiterer zentraler Punkt des Nachmittags war der Vortrag von Karl Schulz, Sachgebietsleiter der Betreuungsstelle des Landratsamts Traunstein. Schulz ging auf die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Demenzerkrankungen ein und erläuterte, wie wichtig es ist, frühzeitig rechtliche Vorsorge zu treffen. „Eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung zu haben, gibt den Angehörigen und Betroffenen Sicherheit. Es sorgt dafür, dass im Ernstfall alles geregelt ist. Ich empfehle das direkt ab Eintritt ins Erwachsenenalter, also ab dem 18. Geburtstag. Und vergessen Sie auch bitte gesonderte Bankvollmachten nicht!“, so Schulz.

Prävention: Was jeder selbst tun kann

Zum Abschluss des Nachmittags sprach Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid über präventive Maßnahmen gegen Demenz. Sie hob hervor, dass körperliche Aktivität entscheidend ist: „Tägliche Bewegung können das Risiko einer Demenz deutlich senken.“ Ebenso wichtig sei geistige Aktivität: „Gesellschaftsspiele, Kreuzworträtseln oder Musizieren halten das Gehirn fit und können das Risiko einer Demenz verringern.“ Auch soziale Kontakte seien ein Schutzfaktor: „Wer regelmäßig aktiv ist und sich austauscht, schützt sich besser vor Demenz.“ Besonders hob sie hervor, dass alles, was gut für das Herz-Kreislauf-System sei, auch der Demenzprävention diene: „Eine gesunde Lebensweise mit mediterraner Ernährung, dem Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum schützt das Gehirn ebenso wie das Herz.“
Die Resonanz der Teilnehmer im vollen Festsaal des kbo-Inn-Salzach-Klinikums war durchweg positiv. Viele lobten die lebensnahen Informationen und die Möglichkeit zum Austausch mit Experten.
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild, Fotos: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)

Frischgebackene Pflegefachkräfte mit Staatspreis geehrt

Frischgebackene Pflegefachkräfte mit Staatspreis geehrt

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Zehn Absolventinnen der kbo-Berufsfachschule für Pflege erhielten am heutigen Montag (5.8.2024)  den Bayerischen Staatspreis verliehen, der besondere Leistungen beim Abschluss der Berufsausbildung würdigt. Als Jahrgangsbeste erhält Regina Wendl aus Haag in Oberbayern zudem eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro von der Franz und Rosa Eben Stiftung.

Erst kürzlich haben die Preisträgerinnen und Preisträger ihr Examen mit Bravour bestanden und wurden mit der Zeugnisübergabe zu vollwertigen Pflegefachkräften ernannt. Nun setzte das Bayerische Kultusministerium mit dieser Würdigung noch ein verdientes Sahnehäubchen auf den Abschluss der dreijährigen Ausbildung. Ergänzt wurde die Ehrung durch eine Einmalzahlung des kbo-Inn-Salzach Klinikums (kbo-ISK) in Höhe von 500 Euro und das Lob von Schul- und Krankenhausleitung.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Absolventen, die ihr Examen mit Prädikat bestanden haben. Ihre Leistungen spiegeln nicht nur ihr persönliches Engagement wider, sondern auch die hohe Qualität unserer Ausbildung.“, so Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer des kbo-ISK. Es freue ihn besonders, dass insgesamt sieben frischgebackene Fachkräfte ihre exzellenten Fähigkeiten weiterhin im kbo-Inn-Salzach Klinikum einbringen werden. „Dies ist ein weiterer Beweis für den Erfolg unserer Bildungsarbeit und unsere Qualität als Arbeitgeber.“, ergänzte der Geschäftsführer.
„Seien Sie stolz darauf, eine Pflegefachkraft zu sein. Sie selbst sind gerade in Zeiten des Pflegekräftemangels die besten Werbeträger für einen tollen Beruf, der immer gebraucht wird und exzellente Karrierechancen bietet.“, lobte Wolfgang Janeczka, kommissarischer Schulleiter und erster Pflegevorsteher.

Der Bayerische Staatspreis für besondere Leistungen in der Ausbildung wird vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus verliehen. Er honoriert Auszubildende in Bayern, die ihre Prüfungen mit herausragenden Noten von 1,5 oder besser abgeschlossen haben.

Die Preisträger der kbo-Berufsfachschule:
  1.  Regina Wendl (1,08)
  2. Victoria Wimmer (1,19)
  3.  Selina Eva Huber (1,24)
  4.  Emily Boeck (1,27)
  5.  Annalena Rinser (1,29)
  6. Sabrina Bäcker (1,29)
  7. Theresa Maria Hofstetter (1,31)
  8.  Anna Maria Schmid (1,34)
  9. Katharina Ettl (1,38)
  10. Andreas Brunner (1,39)

(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)

Examensfeier der kbo-Berufsfachschule für Pflegeberufe

Examensfeier der kbo-Berufsfachschule für Pflegeberufe

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Im Festsaal des kbo-Inn-Salzach Klinikums in Wasserburg  (Landkreis Rosenheim) fand die Examensfeier der kbo-Berufsfachschule für Pflege statt. Insgesamt 41 Absolventinnen und Absolventen erhielten nach dreijähriger Ausbildung ihren Abschluss in feierlicher Runde. Zehn Prüflinge bekommen zudem den Bayerischen Staatspreis für hervorragende Leistungen verliehen.

Zu Beginn der Examensfeier gedachten alle Anwesenden Dr. Sabine Balzer, der kürzlich verstorbenen Schulleitung der Pflegefachschule in Gabersee. „Sie war uns eine tolle Chefin und gute Freundin. Vor allem lag ihr aber immer das Wohl der Schülerinnen und Schüler am Herzen. Liebe Sabine, Du fehlst uns.“, erinnert Wolfgang Janeczka, erster Pflegevorsteher und kommissarischer Schulleiter an seine Kollegin.
Die Examensergebnisse beweisen für Janeczka, dass Gabersee eine Talentschmiede in der Pflege sei: „Ihr Erfolg kann sich sehen lassen und zeigt uns Lehrkräften, dass wir unseren Job wohl ganz ordentlich gemacht haben.“, wendete er sich mit einem Augenzwinkern an die Anwesenden, die stolz darauf sein sollen, Pflegefachkräfte zu sein. Besonders freue ihn, dass ein Viertel der Schülerinnen und Schüler mit dem Bayerischen Staatspreis geehrt werde, der großes, kontinuierliches Engagement in der Berufsausbildung mit einem Notendurchschnitt von 1,5 oder besser honoriert.

„Sie haben einen Beruf mit Herz und Verstand gewählt“

„Sie haben einen Beruf gewählt, der Zukunft hat und werden sich nie Sorgen um Ihre beruflichen Perspektiven machen müssen, das kann ich Ihnen versprechen.“, schloss Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer im kbo-Inn-Salzach-Klinikum (kbo-ISK), an. Er bedankte sich beim Lehrerkollegium für die erstklassige Arbeit und bei den Eltern der Absolventen, dass sie ihren Kindern drei Jahre lang den Rücken gestärkt haben. Die Pflege spiele für das kbo-Inn-Salzach Klinikum und für die gesamte Gesundheitsbranche eine tragende Rolle, so der Klinikgeschäftsführer, dem auch Kerstin Weinisch, Pflegedirektorin im kbo-ISK beipflichtete: „Sie haben einen Beruf mit Herz und Verstand gewählt. Bleiben Sie kritisch und hören Sie nie auf zu lernen, denn Stillstand ist das schlimmste in der Pflege.“, gab Weinisch den frischgebackenen Fachkräften mit auf den Weg. Tobias Forstner, Personal- und Verwaltungsleiter im kbo-ISK freute sich über die 30 Pflegerinnen und Pfleger, die weiterhin in Gabersee tätig sein werden. „Die anderen dürfen natürlich jederzeit wiederkommen. Aber egal wo Sie tätig sind, Sie haben einen wertvollen Job mit ungemeiner Sinnhaftigkeit gewählt. Und die Wertschätzung dafür wird in Zukunft weiter steigen, das versichere ich Ihnen.“, so Forstner.

Abschließend gaben die Kursleiterinnen Elisabeth Kardas, Monika Fischer und Helga Wörl einen kurzweiligen und erheiternden Rückblick auf die drei Ausbildungsjahre, ehe die erfolgreichen Prüflinge nacheinander auf die Bühne gerufen wurden. Einem gemeinsamen Foto folgten ein feierlicher Sektempfang und eine Party, die den meisten vermutlich in eingängiger Erinnerung bleiben dürfte.
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum, zeigt: Die Absolventen freuen sich gemeinsam mit kbo-ISK Geschäftsführer Dr. Karsten Jens Adamski)

Ein Jahr „Klinik-WG“ – Modellprojekt für die Zukunft

Ein Jahr „Klinik-WG“ – Modellprojekt für die Zukunft

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Seit gut einem Jahr befinden sich die RoMed Klinik und das kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserbirg am Inn unter einem gemeinsamen Dach. Der Umzug brachte für beide Klinikträger große Veränderungen und Chancen:

Nach knapp zehnjähriger Planungs- und Bauzeit entstand in Wasserburg am Inn einer der größten Klinikneubauten Bayerns. Die RoMed Klinik konnte mit Bezug der Räumlichkeiten die Umzüge bereits abschließen, in der Psychiatrie gehen die baulichen Veränderungen noch weiter. Der Neubaubereich des kbo-Inn-Salzach-Klinikums wird in den nächsten Jahren nach und nach um weitere Bauten, sogenannte Pavillons, ergänzt. Die vorbereitenden Arbeiten für den nächsten Bauabschnitt haben bereits begonnen.
Die Besonderheit an der neuen Einrichtung: das psychiatrische kbo-Inn-Salzach-Klinikum und die somatische RoMed Klinik teilen sich seit Dezember 2022 miteinander ein Gebäude und profitieren gegenseitig von Synergieeffekten. Nicht nur für die Mitarbeitenden beider Kliniken, auch für die Patienten aus Wasserburg und Umgebung hat sich mit dem Zusammenzug im Neubau einiges geändert.

Im gemeinsamen Interview plaudern Dr. Tobias Winkler, Chefarzt der Klinik für Neurologie am kbo-Inn-Salzach-Klinikum und Dr. Stephan Bayerl, RoMed-Leiter der Zentralen Notaufnahme aus dem Nähkästchen und zeigen exemplarisch für beide Kliniken, welche positiven Veränderungen in der Zusammenarbeit durch die räumliche Nähe entstanden sind..

Frage: Wie sah die Zusammenarbeit der Kliniken vorher aus und wie ist es jetzt?

Antwort Dr. Winkler:
Eine sehr gute Zusammenarbeit bestand unter den Fachdisziplinen auch vorher. Wenn es zum Beispiel um Untersuchungen von Patienten aus der RoMed ging, war in der Vergangenheit immer ein Krankentransport nötig, was für die Patienten eine zusätzliche Belastung, wenn nicht sogar Hürde bedeutete. Jetzt haben wir von einer Klinik in die Andere wirklich kurze Wege, sind sozusagen Tür an Tür. Außerdem muss nicht mehr jede Klinik einen eigenen Computertomographen (CT) vorhalten, welcher ja für Notfälle rund um die Uhr einsatzbereit sein muss. In Zeiten des Fachkräftemangels werden so Personalressourcen sinnvoller als zuvor eingesetzt.

Antwort: Dr. Bayerl:
Und: Patienten werden dadurch Doppeluntersuchungen erspart, weil CT- und Röntgenbilder in beide Kliniksysteme eingespielt werden können. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass bettseitig – also beim Patienten auf Station – jetzt klinikübergreifend mehrere Fachrichtungen zusammenkommen, gemeinsam Einblicke in die Krankenakte nehmen und miteinander die besten Optionen für den Patienten besprechen. Extra Ausdrucke und Postversand der Befunde wie Labor, Krankenverlauf und Arztbrief für den anderen Klinik-Kollegen entfallen damit und das spart richtig Zeit.

Frage: Was ist der größte Benefit für Patienten?

Antwort: Dr. Bayerl:
Ganz offiziell wird das kbo-Inn-Salzach-Klinikum und die RoMed Klinik Wasserburg gegenüber der Rettungsleitstelle als eine interdisziplinäre Einheit dargestellt. Das heißt, in IVENA (die Abkürzung steht für „Interdisziplinärer Versorgungsnachweis“) sind wir als ein gemeinsam agierendes Krankenhaus abgebildet – meines Wissens deutschlandweit einzigartig! In diesem Onlinesystem können Krankenhäuser ihre Ressourcen eintragen und die Rettungsleitstellen finden eben über dieses System IVENA ein freies Krankenhaus. Konkret heißt das, dass die Ressourcen von RoMed, wie Anästhesie und Innere Medizin, und die Ressourcen von kbo, wie Neurologie, von der Rettungsleitstelle quasi gemeinsam gebucht werden können. Für schwerstkrankte Patienten, wie bei einem Schlaganfall oder bei unklaren Bewusstseinsstörungen, heißt das, dass wir von kbo und RoMed beim CT oder Schockraum eintreffen und den Patienten vom Rettungsdienst übernehmen und uns gemeinsam um ihn kümmern.

Antwort: Dr. Winkler:
Das bedeutet für die Menschen in der Region, dass sie auch mit schwerwiegenderen Erkrankungen hier behandelt werden können, was zuvor die einzelnen Standorte für sich alleine nicht hätten leisten können.

Frage: Man spricht gerne von Prozessthemen, wie sieht es da aus?

Antwort: Dr. Winkler:
Wir haben viele gemeinsame Schnittstellen, die auch immer weniger Feinjustierung benötigen. Am gleichen Standort ist es viel unkomplizierter, der Austausch untereinander einfacher und vor allem viel persönlicher, weil man sich kennt. Diese neue Kollegialität macht uns allen sehr großen Spaß.

Antwort: Dr. Bayerl:
Die gegenseitigen Patientenbesuche werden als sogenannte Konsile untereinander verrechnet, wobei wir bereits feststellen konnten, dass uns auch verwaltungstechnisch der Zusammenzug sehr zu Gute kommt, da viele Kleinigkeiten unkompliziert und auf schnellem Weg gelöst werden können. Ein weiteres Beispiel für die sehr gute Zusammenarbeit ist auch, dass wir angefangen haben gemeinsame Fortbildungen zu machen.

Frage: Welche weiteren positiven Entwicklungen fallen Ihnen auf?

Antwort: Dr. Winkler:
Als großen Vorteil für das kbo-Inn-Salzach-Klinikum sehe ich auch, dass unsere Klinik für Neurologie auch räumlich mit einigen psychiatrischen Stationen verbunden ist. Dadurch rücken wir Neurologen und Psychiater auch im eigenen Klinikum noch näher zusammen. Wir waren zwar hier schon immer an einem Standort, aber unsere Schnittstellen sind durch die kurzen Wege nochmal einfacher geworden.

Antwort: Dr. Bayerl:
Echt gelungen finde ich übrigens die lockere Atmosphäre der gemeinsamen Cafeteria. Mitarbeitende, Besucher und Patienten – egal mit welcher Erkrankung – treffen aufeinander. Das trägt zu weniger Stigmatisierung bei.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Klinik Wasserburg am Inn – kbo Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinkum, zeigt:  Dr. Tobias Winkler (links), kbo-Chefarzt der Klinik für Neurologie und Dr. Stephan Bayerl (re), RoMed-Leiter der Zentralen Notaufnahme)