Innviertler spenden an Kinderschutzbund

Innviertler spenden an Kinderschutzbund

Rosenheim – Die Innviertler Rosenheimer feierten heuer ihr 120-jähriges Bestehen. Statt Ehrengaben und Gastgeschenke wünschten sie sich Spenden für den guten Zweck. 1800 Euro kamen zusammen und wurden nun dem Kinderschutzbund Rosenheim übergeben.

Die lnnviertler Trachtler setzten sich in ihrer 120-jährigen Vereinsgeschichte immer wieder für soziale Projekt in der Stadt ein. Darum war es auch bei der  Geburtstagsfeier der „Innviertler“ in diesem Sommer (wir berichteten) Prämisse, auf teure Ehrengaben und Gastgeschenke zu verzichten. Vielmehr wollten sie diesen Geldbetrag einem sozialen Zweck zuführen. Dieser Idee kamen auch die Gäste fleißig nach, so dass ein beachtlicher Betrag zusammenkam. Das Wohl von Kindern und Jugendlichen liegt den Innviertler Trachtlern besonders am Herzen – sie sind bei den Rosenheimer Trachtenvereinen stets willkommen, so erster Vorsitzender Alfred Licht bei der Scheckübergabe.
(Quelle: Pressemitteilung Innviertler Rosenheim / Beitragsbild: Innviertler Rosenheim, zeigt von links: Christian Hübl und Bernhard Kaiser (zweiter Vorsitzender und Kassier „Innviertler“), Heide von Raußendorff und Barbara Heuel (stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsleitung Kinderschutzbund) sowie Alfred Licht (erster Vorsitzender „Innviertler)

Noch mehr Miteinander

Noch mehr Miteinander

Landkreis Rosenheim – Die Kommunale Jugendarbeit und der Kreisjugendring Rosenheim arbeiten schon seit vielen Jahren eng zusammen. Die Rahmenvereinbarung sowie die Kooperationsvereinbarung, die diese Zusammenarbeit im Detail regelt, sind nun überarbeitet und um aktuelle Projekte ergänzt worden.

Rosenheims Landrat Otto Lederer, Kreisjugendamtsleiterin Sabine Stelzmann sowie Erika Spohn, Vorsitzende des Kreisjugendrings Rosenheim, haben beide Vereinbarungen im Landratsamt unterzeichnet.
Otto Lederer zeigte sich erfreut über die langjährige, gewinnbringende Arbeit des Kreisjugendrings: „Der Kreisjugendring ist ein bedeutender Partner für uns. Besonders jetzt – nach der Pandemie – ist er eine wichtige Konstante für die Jugendarbeit in unserer Region. Vielen Dank für Ihren Einsatz.“
Der Kreisjugendring ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und übernimmt für den Landkreis Rosenheim ebenfalls Aufgaben der Jugendarbeit.
In der Rahmenvereinbarung sind diese Aufgaben und Tätigkeiten sowie die Finanzierung und die Personalstruktur näher definiert. Die Kooperationsvereinbarung regelt die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Projekte im Detail. „Die neue Version gibt dem Kreisjugendring mehr Freiheiten, eigenständig zu entscheiden“, betont Jugendamtsleiterin Sabine Stelzmann. So ist zwar der Rahmen im Bereich Budget und Personal definiert, innerhalb dieser Grenzen können sich die Ehrenamtlichen des Kreisjugendrings nun aber freier bewegen.

Interessen von Kindern und 
Jugendlichen bestmöglich vertreten

Als Ziel der gemeinsamen Arbeit sollen in erster Linie die Interessen von Kinder, Jugendlichen und jungen Menschen bis 27 Jahre im Landkreis Rosenheim, bestmöglich vertreten werden – besonders auch im Rahmen der verbandlichen Jugendarbeit. Beispiele für solche Aufgaben sind Ferienangebote, jugendkulturelle Veranstaltungen oder Bildungsangebote, aber auch Hilfe durch Arbeitsmaterial oder Verleihangebote.
Besonders erfreut zeigt sich Landrat Otto Lederer über eine Neuerung: das Jugendbildungshaus am Luegsteinsee in Oberaudorf. Der Kreisjugendring hat die Trägerschaft hierfür übernommen. Das Haus steht vorrangig Jugendverbänden, Vereinen und Schulen zur Verfügung. Erika Spohn betont: „Es ist schön zu sehen, dass Ziele, die man sich über Jahre gesteckt hat, mehr und mehr Gestalt annehmen.“
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim /  Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim, zeigt von links: Jugendamtsleiterin Sabine Stelzmann, Landrat Otto Lederer, Kreisjugendring-Vorsitzende Erika Spohn und Jörg Gießler vom Kreisjugendring)

„Darf keine Verlierer-Generation geben“

„Darf keine Verlierer-Generation geben“

Rosenheim – Besonders hart hat die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns, Ängsten und Sorgen Kinder und Jugendliche getroffen. Die Folgen sind bereits spürbar – auch in der Stadt Rosenheim, wie heute bei einem Pressegespräch im Bürgerhaus Happing deutlich wurde, bei dem es um die Bewältigung der Pandemie-Folgen ging. Eingeladen dazu hatten die Sozialraumträger der Jugendhilfe in Rosenheim.

Keine Freunde treffen, keine Großeltern, statt Schule Unterricht zu Hause – auch wenn es aktuell kaum mehr Beschränkungen gibt, ist diese Zeit noch lange nicht bei den Kindern und Jugendlichen vergessen. Psychische Probleme und Bildungsrückstände speziell bei Schülern treten mehr und mehr zum Vorschein. „Bei Kinder und Jugendpsychiatern gibt es aktuell schon Wartezeiten von mehr als einem halben Jahr“, weiß Ulrike Stehle vom Diakonischen Werk.

Bei dem heutigen Pressetermin vor Ort waren außerdem Christian Meixner vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Rosenheim, Erwin Lehmann vom Caritas-Zentrum Rosenheim, Marianne Guggenbichler vom Kinderschutzbund, Heinz Schätzel von Starklar Soziale Stadt und die beiden Regionalleiterinnen Lea Mutzbauer und Monika Sommerer.
Alle am Tisch waren sich einig, dass etwas getan werden muss, um den Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken. Zur Entwicklung von Lösungsstrategien soll darum im Herbst 2922 ein Dialogforum stattfinden, an dem neben den Vertretern der Jugendhilfe auch möglichst viele Vertreter von Schulen, Kindertageseinrichtungen, Vereine, Politik, Wirtschaft, Eltern und viele andere ins Boot geholt werden sollen, denn so Christian Meixner: „Dafür braucht es eine gesamtstädtische Anstrengung“.
Der Rosenheimer Jugendamtsleiter ist sich sicher, dass sich die Probleme erst in den kommenden Monaten und Jahre so richtig zeigen werden. Besonders schlimm zugesetzt habe den Kindern, Jugendlichen und Familien die Einsamkeit.

Gespräch zur Bewältigung der Pandemiefolgen in Rosenheim - von links Christian Meixner, Lea Mutzbauer und Monika Sommerer

Für Ulrike Stehle vom Diakonischen Werk Rosenheim ist klar, dass die Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien, die mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben, möglichst frühzeitig greifen muss und nicht erst,  „wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist“. Denn dann brauche es wesentlich mehr personellen und finanziellen Aufwand.

Ulrike Stehle vom Diakonischen Werk

Mit den aktuellen Lockerungen sei es bei weitem nicht getan, meint Heinz Schätzel von Startklar Soziale Arbeit Rosenheim. Die Pandemie habe deutliche Spuren hinterlassen und die Herausforderung, die Kinder, Jugendlichen und Familien jetzt aufzufangen und wieder positiv in die Zukunft blicken zu lassen, sei dementsprechend groß: „Es darf keine Verlierer-Generation geben“.

Heinz Schätzel von der Startklar Soziale Arbeit

„Die Krise darf nicht zum Normalzustand werden“; sagte Erwin Lehmann vom Caritas-Zentrum Rosenheim. Man müsse den Kindern und Jugendlichen in der derzeit chaotischen und krisenhaften Welt Orientierung und Sicherheit vermitteln. Aber für Erwin Lehmann ist auch klar: „Jugendhilfe kann nicht die Probleme der Gesellschaft lösen.“

Erwin Lehmann vom Caritas-Zentrum Rosenheim

Für Marion Guggenbichler vom Kinderschutzbund Rosenheim sind die Kinder und Jugendlichen klar die Verlierer der Corona-Pandemie. Die Folgeerscheinungen sind ihren Worten nach vielschichtig. Übergewicht, Internet-Sucht, Kontaktangst zählen beispielsweise dazu.

Marianne Guggenbichler vom Kinderschutzbund Rosenheim

Auch schon während der Phase der Lockdowns hat es in der Stadt Rosenheim Aktionen gegeben, um den Kindern und Jugendlichen zumindest etwas Abwechslung und Normalität zu geben, wie Monika Sommerer berichtete. Sie erinnerte beispielsweise an „Urlaub dahoam“ im Jahr 2020.

Monika Sommerer Regionalleitung

Lea Mutzbauer sieht in Schulen und Kindertagestätte gute „Frühwarnsysteme“. Wichtig sei es, Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.

Lea Mutzbauer Regionaleitung Sozialraumteam West Stadt Rosenheim

Betroffen von den Auswirkungen der Pandemie seien alle gesellschaftlichen Schichten, umso mehr aber diejenigen, die ohnehin schon zu der Gruppe der sozial Benachteiligen gehören. „Wir haben darauf zu reagieren, in dem wir Anlaufstellen für junge Menschen bieten, sie anhören und konsequent beteiligen an gesellschaftlichen Entscheidungen“, heißt es in einem Schreiben zu dem geplanten Dialogforum. Dafür gäbe es noch viel zu tun und gelingen könne es nur gemeinsam.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re / Fotos: Karin Wunsam)