Gottesdienste und Kräutersegnungen zu Mariä Himmelfahrt

Gottesdienste und Kräutersegnungen zu Mariä Himmelfahrt

München –  Am heutigen Donnerstag, 15. August, feiern Katholiken das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Was diesen Tag so besonders macht und welche Bräuche in Bayern dazugehören, erfahrt Ihr hier:

Mariä Himmelfahrt erinnert an die Aufnahme der Mutter Gottes in den Himmel. In der Bibel ließt man darüber nichts. 1950 hat Papst Pius XIII dieses Ereignis als bisher letztes katholisches Dogma verkündet. Besonders deshalb: Weil Maria nach dieser Glaubensaussage mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Normalerweise lebt nach der katholischen Lehre nur die Seele nach dem Tod weiter, während der Leib erst am Tag des Jüngsten Gerichtes auferweckt wird. Die sofortige leibliche Aufnahme Marias ist also ein großes Privileg nach der Lehre der katholischen Kirche

Mehr als 100 Kirchen begehen heute ihr Patrozinium

Mehr als 100 Kirchen im Erzbistum München und Freising begehen am heutigen Feiertag an Mariä Himmelfahrt ihr Patrozinium, darunter die Wallfahrtsstätte Maria Eich in Planegg (Landkreis München). Eine Lichterprozession am Vorabend des Hochfestes ist dort der Auftakt zu den Feierlichkeiten. Sie beginnt am Mittwoch, 14. August, um 20.30 Uhr am Freialtar. An Mariä Himmelfahrt feiert Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger zwei Festgottesdienste am Freialtar auf dem Wallfahrtsplatz, beginnend um 9 und um 11 Uhr. Zum Patrozinium der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Hohenpeißenberg (Landkreis Weilheim-Schongau) feiert Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd, dort einen Pontifikalgottesdienst, der um 10.30 Uhr beginnt.

In den beiden Münchner Marien-Wallfahrtskirchen wird das Hochfest besonders gefeiert, zudem ist es der Auftakt für den traditionellen Frauendreißiger: 30 Tage lang bis zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September finden in den Kirchen täglich Gottesdienste, Andachten und Rosenkranzgebete statt. Gläubige pilgern einzeln oder in Gruppen zu den Gnadenorten, um Ruhe und Einkehr zu finden. Die feierliche Eröffnung des Frauendreißigers in Maria Ramersdorf wird am Frauentag um 10 Uhr im Hochamt zum Patrozinium begangen, dem Domkapitular Thomas Frauenlob vorsteht. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Solisten, Chor und Orchester unter der musikalischen Leitung von Andrea Matschiner mit der Orgelsolomesse von Anton Diabelli (1781 bis 1858). Im Anschluss an die Messe findet ein Stehempfang statt. Die Andacht um 16 Uhr wird vom Ramersdorfer Frauenchor unter Leitung von Meggi Pircher gestaltet. In St. Maria Thalkirchen wird am Donnerstag, 15. August, ab 14 Uhr zu jeder vollen Stunde der Rosenkranz gebetet in Vorbereitung auf die Eröffnung der besonderen dreißigtägigen Marienverehrung. Das Patrozinium und die Eröffnung des Frauendreißiger werden beim Festgottesdienst um 19 Uhr begangen, eine Lichterprozession schließt sich an. Solisten, Chor und Orchester der Musica Sacra St. Maria Thalkirchen gestalten die Feier mit der Messe in G-Dur von Franz Schubert (1797 bis 1828). Nach der Lichterprozession wird zum Ausklang im Pfarrgarten eingeladen.

Mariä Himmelfahrt ist auch der Tag der Kräuterweihe

Der Brauch der Kräuterweihe geht auf eine Erzählung des Johannes von Damaskus zurück, der als Mönch um 700 im Kloster Mar Saba bei Jerusalem lebte. Laut dieser Erzählung erfüllte „wundersamer Kräuterduft“ das Grab Mariens. Auch aus dem 14. Jahrhundert ist eine Legende überliefert, wonach die Grabtücher, in die der Leichnam Mariens gewickelt war, „gleich Balsam und der Blume der Lilien“ dufteten. Vor diesem Hintergrund werden in Bayern zu Mariä Himmelfahrt die zu Sträußen zusammengebundenen Kräuter gesegnet. Bei der Kräutersegnung wird über die Fürsprache Mariens Gottes Heil erbeten. Darin drückt sich nicht nur die Achtung vor der Schöpfung aus, die Heilkraft der Kräuter symbolisiert auch die liebende Zuwendung Gottes zu den Menschen.

Was wird in den Kräuterstrauß eingebunden?

Traditionell werden Getreide und Brotgewürze, Heil- und Gewürzpflanzen eingebunden. Vor allem im Oberland wird in der Mitte eine Königskerze eingefügt. Rohrkolben und Rainfarn sowie die Heilkräuter Johanniskraut, Salbei, Schafgarbe und Kamille sind üblich. Als Gewürzpflanzen gehören Majoran, Thymian, Bohnenkraut, Minze und Liebstöckl in den Strauß, daneben die Hauptgetreidearten Hafer, Gerste, Weizen und Roggen. Oft wird der Kräuterbuschen auch mit Blumen aus dem sommerlichen Garten und einer Rose, einem Mariensymbol, geschmückt. Insbesondere in bäuerlichen Familien ist es üblich, mit den getrockneten Kräuterbuschen den Herrgottswinkel zu zieren.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info Pressemitteilung Erzbistum München und Freising / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Fröttmaninger Heide: Archäologen entdecken vergessene Mittelalterkirche

Fröttmaninger Heide: Archäologen entdecken vergessene Mittelalterkirche

Fröttmaninger Heide / München – Spannende Entdeckung in der Fröttmaninger Heide (München): Archäologen entdeckten bei Grabungsarbeiten eine bislang unbekannte mittelalterliche Siedlung samt Kirche und Gräber. 

Im Kies in Oberschließheim zeichnet sich der Grundriss einer Kirche ab. Fotos: Archäologisches Büro Anzenberger & Leicht GbR

Während der Bauarbeiten auf dem Gelände des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Oberschleißheim sind Archäologen auf die Überreste der bisher unbekannten mittelalterlichen Siedlung gestoßen. Die Entdeckung umfasst Hausgrundrisse, Öfen, Grubenhäuser und Erdkeller aus dem Zeitraum des 9. bis 13. Jahrhunderts nach Christus und wirft ein neues Licht auf die Siedlungsgeschichte des Münchner Umlands.

Möglicher Ortsname: Wagrain

Die archäologischen Ausgrabungen bieten seltene und umfassende Einblicke in die Entwicklung und Organisation hochmittelalterlicher Siedlungen in der Region. Besonders bemerkenswert: Erst fehlten eindeutige Hinweise auf die Siedlung und ihre Kirche. Nach Recherchen in historischen Karten und anderen schriftlichen Quellen könnte ein möglicher Ortsname gefunden sein: Wagrain.

Geheimnis einer Grabgrube muss noch gelüftet werden

Im Zentrum der Siedlung wurde der Grundriss einer Kirche mit eingezogener Apsis freigelegt. Rund um das Kirchengebäude entdeckten die
Archäologen etwa 20 Bestattungen. Unterhalb des einstigen Kirchenbodens fanden sich Hinweise auf eine weitere Grabgrube, deren Geheimnisse noch gelüftet werden müssen. „Die Beisetzung im Innenraum einer Kirche war im frühen Mittelalter selten und nur höhergestellten Personen vorbehalten“, sagt Dr. Jochen Haberstroh, stellvertretender Leiter der Abteilung Bodendenkmalpflege am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD). „Die Entdeckung dieser Siedlung hilft uns, die Geschichte der Region zur Zeit
der Stadtgründung Münchens besser zu verstehen“, so Dr. Haberstroh weiter. Frühmittelalterliche Siedlungsreste in der Münchner Schotterebene seien aufgrund verstärkter Bautätigkeiten in den letzten Jahren immer wieder gefunden worden, aber dieser Fund sei durch seine Vollständigkeit
besonders aufschlussreich.

Nach Abschluss der archäologischen Arbeiten wird auf dem Gelände ein Neubau für die mehr als 200 Beschäftigten des BfS am Standort Neuherberg entstehen. Die Grundsteinlegung ist für November 2024 geplant. Bauherrin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Die Grabungen und ihre spannenden Ergebnisse zeigen, dass der Standort im Norden von München auch früher schon attraktiv war – und dass es dazu noch viel zu erforschen gibt. Als künftige Nutzer freuen wir uns, dass der Neubau dazu beitragen konnte, dieses wichtige Stück Geschichte ans Tageslicht zu befördern“, sagt Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).

Spuren im Kies zeigen, wo einst Häuser standen. Foto: Archäologisches Büro Anzenberger & Leicht GbR

Spuren im Kies zeigen, wo einst Häuser standen.

Warum die einstige Siedlung im Oberschleißheimer Ortsteil Neuherberg um das Jahr 1300 aufgegeben wurde, gilt es zu erforschen.  Wissenschaftler setzen nun naturwissenschaftliche Methoden bei der Analyse von Bodenproben und der Untersuchung der Bestattungen ein, um auch diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Archäologen stehen erst am Anfang ihrer Arbeit, doch bereits jetzt ist klar: Dieser Fund wird das Verständnis der mittelalterlichen Geschichte im Münchner Umland nachhaltig prägen.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege / Beitragsbild, Fotos: Copyright Archäologisches Büro Anzenberger & Leicht GbR)

Eine ganze Generation durchs Leben begleitet

Eine ganze Generation durchs Leben begleitet

Rosenheim – Unzertrennbar mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Rosenheimer Stadtteil Pang verbunden ist der Name Alois Unterlinner. Rund 29 Jahre lang war der Landwirt Mesner des Gotteshauses zwischen Panger Straße und Grünthalweg. Jetzt ist er in den wohl verdienten Ruhestand eingetreten. Domkapitular Dekan Monsignore Thomas Schlichting hat Unterlinner beim gut besuchten Pfarrgottesdienst am vergangenen Sonntag verabschiedet.

Ebenfalls mit an seiner Seite im Dienst war seine Frau Christa Unterlinner, die sich unter anderem liebevoll um den Blumenschmuck kümmerte. „Alleine wäre es nicht gegangen“, so der Mesner im Gespräch mit Innpuls.me. Dankbar und erfüllt blickt er auf seine fast drei Jahrzehnte lange Tätigkeit zurück, in der er viele Menschen aus Pang von der Taufe über die Erstkommunion und Firmung bis hin zur Hochzeit oder sogar Taufe ihrer eigenen Kinder begleitet hat. „Es war eine ganze Generation“, so Unterlinner. Selbstverständlich gehörten auch Beerdigungen dazu, die Prozessionen an Fronleichnam, etliche Jubiläen und eine Primiz. Das alles, wenn andere Menschen meist frei hatten oder bereits im Feierabend waren.

Auch verschiedene Geistliche waren währenddessen in Pang tätig: Korbinian Kreuz, Benno Biehler, Daniel Reichel, Fabian Orsetti und nun Thomas Schlichting. Hinzu kamen Ruhestandspriester, Pastoral- und Gemeindereferenten, Vikare und Kapläne, zu denen Unterlinner teilweise noch heute Kontakte pflegt. Jetzt freut er sich, endlich die Zeit zu haben, diese in ihren heutigen Wirkungsstätten besuchen zu können. Auch auf die Möglichkeit, als Gläubiger „ganz normal“ einmal die Gottesdienste in den anderen Rosenheimer Kirchen mitfeiern zu können, freut er sich. Denn das ging bisher alles nicht.

Edward Kadoch folgt auf Alois Unterlinner

Nachfolger von Alois Unterlinner ist Edward Kadoch, der kein Unbekannter ist im Rosenheimer Süden. Denn Kadoch ist bereits seit 25 Jahren Mesner in Oberwöhr – und ab sofort auch in Pang , wie Franz Unterlinner, Kirchenpfleger und Bruder von Alois Unterlinner, mitgeteilt hat.
 (Quelle: Artikel: Martin Aerzbäck / Beitragsbild: Martin Aerbäck, zeigt: Alois Unterlinner (Mitte) mit seiner Frau Christa und seinem Nachfolger Edward Kadoch (rechts) in der Sakristei der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Rosenheimer Stadtteil Pang)

Gedenken an die Opfer von Kriegen und Terror in Pang

Gedenken an die Opfer von Kriegen und Terror in Pang

Pang / Rosenheim – Das Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege, des Kriegs in der Ukraine und der Terrorangriffe der Hamas standen im Zentrum des Gottesdienstes, der am gestrigen Sonntag (28.7.2024) in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Rosenheimer Stadtteil Pang stattfand.

Domkapitular Dekan Monsignore Thomas Schlichting zelebrierte die feierliche Messe. Foto: Martin Aerzbäck

Domkapitular Dekan Monsignore Thomas Schlichting zelebrierte die feierliche Messe. Fotos: Martin Aerzbäck

Der Krieger- und Reservistenverein Pang (KRV) unter der Leitung von Robert Bucher und der Seniorenverein Pang unter der Leitung von Albert Obermaier feierten dort ihren gemeinsamen Jahrtag.
Domkapitular Dekan Monsignore Thomas Schlichting zelebrierte die feierliche Messe im Beisein der Fahnenabordnungen zahlreicher benachbarter und befreundeter Vereine sowie einiger Stadträte.

OB März ging in seiner Rede auf die NATO ein

Oberbürgermeister Andreas März ging auf das 75. Jubiläum der NATO ein. Das Verteidigungsbündnis sorge für Stabilität und Sicherheit, was angesichts unsicherer und von Krieg in Europa geprägten Zeiten wichtiger denn je sei.
Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte die Wasner Musi unter der Leitung von Hans Rutz. Wegen des Regenwetters fanden das Gedenken und die Segnung der Gräber nicht am Kriegerdenkmal, sondern in der festlich geschmückten Kirche statt. Zwei KRV-Mitglieder legten einen Kranz nieder, bevor die Blaskapelle das Lied „Der gute Kamerad“ spielte.
(Quelle: Artikel: Martin Aerzbäck / Beitragsbild, Foto: Martin Aerzbäck)

Patrozinium und Pfarrfest im Rosenheimer Stadtteil Pang

Patrozinium und Pfarrfest im Rosenheimer Stadtteil Pang

Pang / Rosenheim – Das Patrozinium der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Rosenheimer Stadtteil Pang findet am Donnerstag, 15. August statt. Beginn ist mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr.

Zelebriert wird der Festgottesdienst von Monsignore Thomas Schlichting, Leiter der Stadtkirche Rosenheim. Der Kirchenchor-Am Wasen, unter Leitung von Andreas Penninger, sorgt für die musikalische Umrahmung. Eingeladen sich auch alle Ortsvereine mit ihren Mitgliedern und Fahnenabordnungen. Zudem erfolgt die traditionelle Kräutersegnung.
Im Anschluss veranstaltet der Pfarrgemeinderat unter er Leitung von Veronika Wylezol am Kindergarten das Pfarrfest. Dort spielt die Wasner Musi unter der Leitung von Hans Rutz auf. Beim gemeinsamen Mittagessen gibt es Grillhendl, Currywurst, Pommes, Kaffee, Kuchen, Getränke und vieles mehr.
Die Kinder erwartet eine Hüpfburg. Kuchenspenden werden gerne angenommen. Gottesdienst und Pfarrfest finden bei jeder Witterung statt.
(Quelle: Artikel: Martin Aerzbäck / Beitragsbild: Archiv Martin Aerzbäck – 2022)

Emotionaler Abschied von Pfarrer Sebastian Heindl

Emotionaler Abschied von Pfarrer Sebastian Heindl

Rosenheim – Fast 14 Jahre lang war Prodekan Pfarrer Sebastian Heindl Leiter der Rosenheimer Stadtteilkirche – Am Zug mit den drei katholischen Pfarreien Christkönig, Sankt Michael und Sankt Quirinus. Mit einem feierlichen Gottesdienst am heutigen Sonntagvormittag (21.7.2024) endete dieses Kapitel. Heindl geht in den Ruhestand. Leicht fällt ihm der Abschied aus Rosenheim nicht – das zeigte sich schon bei seiner Begrüßung in der gut besetzten Kirche Christkönig. 

Verabschiedung Pfarrer Sebastian Heindl. Fotos: Innpuls.me

Die Kirche Christkönig war beim Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Sebastian Heindl gut besetzt. Fotos: Karin Wunsam

Viel zum feierlichen Rahmen trug die Musik bei, gestaltet vom Chorkreis St. Quirinus unter Leitung von Michael Gartner und der Chorgemeinschaft Am Zug unter der Leitung von Michael Anderl.
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes wurde es emotional, als Pfarrer Sebastian Heindl die Besucher begrüßte, darunter viele treue Wegbegleiter, Vertreter von Vereinen und Verbänden und der Politik. Als Heindl zuletzt bei seiner Familie angelangte, brach im für einen kurzen Moment die Stimme.

Verabschiedung Pfarrer Sebastian Heindl. Fotos: Innpuls.me

Umgeben von vielen Ministranten und treuen Wegbegleitern wurde Pfarrer Heindl in den Ruhestand verabschiedet.

,Mit Eintritt in seinen Ruhestand wechselt Pfarrer Heindl nach Traunstein. Die Umzugskartons sind bereits gepackt. „Als ich nach einem bestimmten Wort für die heutige Predigt in einem meiner Bücher suchen wollte, konnte ich es nicht, weil es schon im einen Umzugskarton verpackt war, ebenso wie meine Terminkalender, in denen ich die wichtigsten Ereignisse in den 14 vergangenen Jahren nachblättern wollte und die Schleife, die ich eigentlich heute tragen wollte“, erzählte er.
Was ihm von seiner Zeit in Rosenheim bleibt, sind Erinnerungen an besondere Momente. Dazu zählt Heindl beispielsweise ein Open-Air-Krippenspiel in St. Michael, bei dem es plötzlich regnete und dann auch noch der Lautsprecher ausfiel: „Die Kinder haben einfach weitergesprochen und alle haben mitgeholfen, dass das Krippenspiel doch weitergehen kann“, erzählte der Pfarrer.  Da sei eine ganz besondere Atmosphäre spürbar gewesen ebenso wie bei der Renovierung der Kirche in Fürstätt, wo ein Gottesdient im verhüllten Kircheninnenraum stattgefunden hat. Ebenso in Erinnerung geblieben ist dem Pfarrer die Corona-Zeit, in der die Gläubigen einzeln verteilt in der Kirche saßen und es nur mit viel Kreativität gelang, den Kontakt zueinander aufrecht zu erhalten.

Bei allen diesen Erlebnissen sei es immer um Begegnung gegangen „Kirche ist ein Ort der Begegnung“, steht für Pfarrer Heindl fest und er hofft, dass es so auch trotz aller strukturellen Veränderungen innerhalb der Kirche in Zukunft so bleibt.
In seiner Predigt beleuchtete Heindl das Bild des „guten Hirten“ näher. Dieses sei immer schon gerne benutzt worden, nicht nur von der Kirche, sondern auch von den Herrschenden. „Wenn ich mir heute die großen Staatsmänner so anschaue, frage ich mich, ob sie dieses Bild vom Guten Hirten wirklich verstanden haben?“, meinte Heindl nachdenklich.
Er selbst habe die Aufgabe des „Guten Hirten“ immer besonders intensiv gespürt im Umgang mit Kindern, beispielsweise bei der Erstkommunion. „Beim Ausflug musste ich aufpassen, dass alle zusammenbleiben und niemand zurück bleibt. Das war echte Hirtenarbeit“.

Am 18. November 2019 wurde Pfarrer Sebastian Heindl in Rosenheim in sein Amt eingeführt. Damit startete eine Zeit des kirchlichen Umbruchs in der Stadt. Der Weg ging damals hin zu den Stadtteilkirchen. „Das war keine einfache organisatorische Veränderung“, sagte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März in seiner Rede. Heindl habe es auf seine besonnene und ruhige Art geschafft, die Gläubigen gut mitzunehmen bei diesem Wandel.
Nun, wo sich der Geistliche in den Ruhestand verabschiedet, steht der nächste Wandel an – weg von der Stadtteilkirche hin zur Stadtkirche.

Verabschiedung Pfarrer Sebastian Heindl. Fotos: Innpuls.me

Domkapitular Dekan Monsignore Stadtpfarrer Thomas Schlichting bei seiner Rede.

Heindls Nachfolger in Rosenheim ist Domkapitular Dekan Monsignore Stadtpfarrer Thomas Schlichting, der bereits seit einigen Monaten in der Stadt im Dienst ist und mit dem Aufbau der neuen Stadtkirche beauftragt wurde.
Schlichting startete kurz vor dem Abschiedsgottesdienst eine Umfrage in dem Rosenheimer Stadtteil und wollte dabei wissen, wie man Heindl am besten charakterisieren könne. „Herzlich und hektisch“, bekam er oft zu hören, berichtete er schmunzelnd.  Sebastian Heindl sei eben ein Mann, der es sich nicht auf einer kirchlichen Bequemlichkeit ausruhen wolle: „Du bist einer, der immer weiter will.
Zurück zu den Umzugskartons, die beim Abschiedsgottesdienst schon alle fertig verpackt auf dem Umzug des Geistlichen nach Traunstein warteten, meinte Schlichting: „Während Deiner Zeit in Rosenheim sind viele Freundschaften entstanden, die kann man nicht in einen Umzugskarton verpacken.“ Dennoch hätten sie Bestand.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karn Wunsam)