Schmetterlinge im Winter? LBV startet Aufruf zu Meldungen in ganz Bayern

Schmetterlinge im Winter? LBV startet Aufruf zu Meldungen in ganz Bayern

Bayern / Rosenheim – Milde Dezembertage könnten in Bayern zu Schmetterlingssichtungen führen. Der LBV warnt, dass warme Winter die Lebenszyklen von Wanderfaltern verändern – und ruft Bürger auf, jede Beobachtung zu melden. Besonders wichtig sind Hinweise zu überwinternden Admiralen und Taubenschwänzchen.

Während viele Menschen in Bayern auf eine weiße Weihnacht hoffen, sorgen milde Temperaturen im Dezember für eine überraschende Entwicklung: Schmetterlinge könnten mitten im Winter aktiv werden. Laut Prognosen steigen die Temperaturen in den zweistelligen Bereich – ideale Bedingungen, um überwinternde Falter aus ihren Quartieren zu locken.
„An besonders warmen Wintertagen können unter Umständen Schmetterlingsarten wie das Taubenschwänzchen oder der Admiral beim Fliegen beobachtet werden“, erklärt Simon Habermann, Schmetterlings-Experte des LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz). Beide Arten gelten eigentlich als Wanderfalter, die im Mittelmeerraum überwintern. Doch mit den zunehmend milderen Wintern finden sie immer häufiger geeignete Winterquartiere in Bayern.

LBV sammelt Hinweise – jede Meldung zählt

Beobachtungen von aktiven oder überwinternden Schmetterlingen sind für die Naturschützer besonders wertvoll. „Meldungen über Admirale und Taubenschwänzchen im Winter sind für uns direkt Hinweise auf die Überwinterung dieser Wanderfalter“, betont Habermann.

Der LBV bittet daher um Meldungen über:

  • fliegende Admirale und Taubenschwänzchen an warmen Wintertagen
  • Falter, die in Garagen, Schuppen oder Dachböden entdeckt werden
  • Sichtungen anderer Schmetterlingsarten im Winter

Beobachtungen können unter www.lbv.de/falter-im-fokus gemeldet werden.

Hinweise auf verändertes Verhalten durch den Klimawandel

Bereits im März und April 2025 erhielt der LBV zahlreiche Meldungen von Taubenschwänzchen – deutlich früher als sonst. Dieses Verhalten deutet darauf hin, dass die Art zunehmend erfolgreich in Bayern überwintert. Auch beim Admiral zeigt sich laut Habermann „ein ähnliches Bild“.
Der LBV hofft nun auf weitere Daten aus den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar. „Meldungen über Flugaktivität an sonnigen Wintertagen liefern wichtige Hinweise zu den Überwinterungsorten in Bayern“, erklärt der Experte.

„Falter im Fokus“: Tausende Meldungen seit 2024

Seit dem Start des Projekts „Falter im Fokus“ im März 2024 wurden bereits über 12.100 Falter von mehr als 4.200 Menschen gemeldet. Trotz eines regenreichen Spätsommers 2025 – der zu weniger Sichtungen führte – zeigen die gesammelten Daten deutlich, wie sensibel Wanderfalter auf Wetterveränderungen reagieren.
„Gleichzeitig zeigen die Daten eindrucksvoll, wie stark veränderte Witterungsbedingungen die Lebenszyklen einzelner Arten beeinflussen können“, resümiert Habermann. Die Daten werden an „Schmetterlinge in Bayern“ der ABE weitergegeben und dort wissenschaftlich ausgewertet.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Auf der Suche nach Bavaria: LBV bittet um Hinweise zum verschollenen Bartgeier

Auf der Suche nach Bavaria: LBV bittet um Hinweise zum verschollenen Bartgeier

Hilpoltstein / Bayern – Seit März 2025 fehlt vom bayerischen Bartgeier Bavaria, dem ersten vom LBV und Nationalpark Berchtesgaden in Deutschland ausgewilderten Bartgeier, jede Spur. Weder GPS-Signale noch Sichtungen geben Hinweise auf ihren Verbleib. Die Hoffnung sie zu finden lebt dennoch weiter, der LBV ruft nun Wanderer, Jäger und Naturfreunde auf, die Augen offen zu halten. Besonders zum Internationalen Bartgeierbeobachtungstag am 11. Oktober zählt jede Meldung.

Der Bartgeier Bavaria, 2021 vom LBV und dem Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert, gilt seit März 2025 als verschollen. Die letzte Sichtung erfolgte an ihrem vierten Geburtstag, kurz bevor auch das Signal ihres GPS-Senders verstummte. Trotz intensiver Suche durch das Projektteam und einzelner Bartgeier-Meldungen in der Region konnte Bavaria bislang nicht wiedergefunden werden.
Da technische Defekte bei GPS-Sendern möglich sind, besteht weiterhin Hoffnung, dass der Vogel lebt. Der LBV ruft deshalb alle Bergsportler, Jäger, Förster und Naturfreunde auf, bei Wanderungen den Himmel im Auge zu behalten und mögliche Sichtungen unter www.lbv.de/bartgeier-melden
zu melden. Bavaria trägt zwei verblasste hellgraue Beinringe und befindet sich optisch im Übergang zum Erwachsenen-Gefieder.

Internationale Bartgeierbeobachtungstage 2025

Ein besonderes Augenmerk gilt dem Internationalen Bartgeierbeobachtungstag am 11. Oktober, bei dem Beobachtungen aus dem gesamten Alpenraum gesammelt werden. Der LBV bittet um rege Teilnahme und Hinweise, die zur Ortung Bavarias beitragen könnten. Anmeldungen zur Beobachtung bitte an: bartgeier@lbv.de
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

„Falter im Fokus“: Letzter Tanz im Spätsommer jetzt Schmetterlinge melden

„Falter im Fokus“: Letzter Tanz im Spätsommer jetzt Schmetterlinge melden

Hilpoltstein / Bayern – Wenn der Efeu blüht und Fallobst den Boden bedeckt, machen sich Bayerns Schmetterlinge bereit für den Herbst und lassen sich noch einmal gut beobachten. Der LBV ruft im Rahmen des Mitmachprojekts „Falter im Fokus“ deshalb noch einmal dazu auf, jetzt Schmetterlingssichtungen zu melden.

Insbesondere wird vom LBV gebeten die drei Fokusarten Admiral, Taubenschwänzchen und Schwalbenschwanz zu melden. „Besonders über das Zugverhalten unserer heimischen Wanderfalter, zu denen auch Admiral und Taubenschwänzchen gehören, liefern die Meldungen jetzt im Spätsommer und Herbst wertvolle Erkenntnisse. Denn dieses scheint sich durch den Klimawandel zu verändern“, erklärt der LBV-Schmetterlingsexperte Simon Habermann. Meldungen sind möglich unter: www.lbv.de/falter-im-fokus.
Der Admiral gehört zu den aktivsten Tagfaltern im Spätsommer und Herbst. Der Schmetterling mit der auffällig orange-roten Binde auf den Flügel ist nun häufig an Fallobst oder Efeublüten zu beobachten, wo er sich vor seinem Weiterflug bis in den Mittelmeerraum noch einmal stärkt. „Studien zeigen: Die Flugzeit des Admirals in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten um etwa 40 Tage verlängert – er bleibt also deutlich länger, bevor er gen Süden zieht. Das ist ein klarer Hinweis auf klimatische Veränderungen“, sagt Simon Habermann. Zunehmend überwintert der Admiral außerdem in Bayern. Dabei bevorzugt er geschützte Bereiche wie belaubte Hecken, Schuppen, Höhlen oder Dachböden. An sonnigen Tagen kann man ihn deshalb manchmal sogar im Winter fliegen sehen.

Überwinterung in Bayern: Vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar

Eine noch weitere Reise als der Admiral legt das Taubenschwänzchen zurück: Als klassischer Wanderfalter zieht der Schwärmer im Spätsommer und Herbst in wärmere Regionen Südeuropas und Nordafrikas und kann dabei Strecken von bis zu 3.000 Kilometern in weniger als zwei Wochen zurücklegen. Doch auch das Taubenschwänzchen zeigt klare Reaktionen auf die milder werdenden Winter: „Es gibt immer mehr Hinweise, dass auch Taubenschwänzchen vermehrt versuchen, den Winter in Bayern zu verbringen, was vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar gewesen wäre“, erläutert der LBV-Schmetterlingsexperte. Von Oktober 2024 bis Februar 2025 wurden immerhin 325 Individuen im Rahmen von „Falter im Fokus“ gemeldet. Zu erkennen ist das Taubenschwänzchen an seinem auffälligen Flugstil, der an einen Kolibri erinnert.
Der Schwalbenschwanz gehört als einzige der drei Fokusarten nicht zu den Wanderfaltern, sondern überwintert traditionell als Puppe. Auch er zieht an warmen Septembertagen noch durch die Landschaft, bevor er sich verpuppt. „Wer einen Garten hat, sollte die Stängel von verblühten Pflanzen im Herbst einfach stehen lassen, um dem eleganten Falter einen passenden Platz zur Überwinterung zu bieten“, empfiehlt Habermann.
Mehr Infos unter www.schmetterlingebayern.de.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Auf der Suche nach einem Bergbewohner: Wer sichtet den Alpensalamander?

Auf der Suche nach einem Bergbewohner: Wer sichtet den Alpensalamander?

Hilpoltstein / Bayern – Schwarz glänzend und ein echter Regenfreund: Der Alpensalamander ist eine außergewöhnliche Art und kommt bundesweit nur in den Bergen Süddeutschlands vor. Um Das Tier schützen zu können ruft der LBV zum Melden des pechschwarzen Schwanzlurches auf.

Von April bis September kann man ihn bei feuchtem Wetter in den Höhenlagen der Alpen und des Alpenvorlands beobachten. Doch verschiedene Faktoren bedrohten den Lurch. „Der Alpensalamander ist durch die Zerschneidung seines Lebensraums gefährdet – besonders der Ausbau von Forstwegen, Straßen und die Erschließung neuer Waldgebiete setzen ihm zu. Viele Tiere werden überfahren oder auf Wanderwegen schlicht übersehen und zertreten“, erklärt Brigitte Kraft, Expertin für den Alpensalamander beim bayerischen Naturschutzverband LBV. Hinzu kommt der Salamanderpilz Bsal, der für die Tiere tödlich sein kann. Um mehr über die Verbreitung des Alpensalamanders zu erfahren und ihn künftig besser schützen zu können, bittet der LBV alle Bürger, egal ob im Urlaub in den Bergen oder in der Alpenregion zu Hause, jede Sichtung des schwarzen Schwanzlurches zu melden.

Alpensalamander melden um sie schützen zu können

Aktiv ist der Alpensalamander zwischen April und September, dann haben Naturbegeisterte mit etwas Glück auch die Möglichkeit, ihn zu beobachten. Zwar ist der kleine Bergbewohner überwiegend nachtaktiv – wenn es nach längerer Trockenheit regnet oder gewittert, lässt er sich auch am Tag entdecken. Wem das gelingt, den bittet der LBV seine Beobachtung über das Meldeformular unter LBV.de/alpensalamander-projekt mitzuteilen. „Auch Funde toter Tiere sind für uns von Bedeutung, um festzustellen, wo es womöglich besonders gefährlich für die Salamander ist“, erläutert Brigitte Kraft. „Besonders interessiert sind wir deshalb auch an genauen Angaben zum Fundort.“ Beobachter können ihre Meldung mit einem Foto des Tieres ergänzen.
Der LBV sammelt die Beobachtungen, um einen Überblick über die tatsächliche Verbreitung des Alpensalamanders zu bekommen und anschließend geeignete Schutzmaßnahmen für den schwarzen Regenfreund einleiten zu können. Denn, obwohl der Alpensalamander aufgrund seiner giftigen Haut nur wenige natürliche Feinde hat, ist er trotzdem bedroht. 

Über den Alpensalamander

Der Alpensalamander fühlt sich am wohlsten in feuchten Bergwäldern. Manchmal streicht der kleine Lurch aber auch durch Wiesen oberhalb der Baumgrenze, vorausgesetzt er findet dort ein gutes Versteck. Das Hauptvorkommen des Alpensalamanders in Deutschland liegt im Alpenraum, vor allem in feuchten Bergwäldern in Höhen zwischen 590 und 2.100 Metern. Darüber hinaus gibt es Einzelnachweise aus den Tobelwäldern im Südosten von Baden-Württemberg. Sein Fortpflanzungsverhalten ist in der Amphibienwelt etwas ganz Besonderes: Im Gegensatz zu anderen Amphibien benötigt der Alpensalamander kein Gewässer zur Fortpflanzung und legt keinen Laich ab. Die ein bis zwei Jungtiere kommen lebend zur Welt. Je nach Höhenlage variiert die Tragzeit zwischen zwei und vier Jahren.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Gefährdeter Gartenbewohner: Jetzt Igel melden

Gefährdeter Gartenbewohner: Jetzt Igel melden

Hilpoltstein / Bayern – Igel sind wieder unterwegs. Doch der nachtaktive Gartenbewohner hat es schwere und steht seit letztem Jahr sogar als „potenziell gefährdet“ auf der internationalen Roten Liste. Deshalb ruft der  LBV gemeinsam mit der Deutschen Wildtierstiftung, NABU|naturgucker und weiteren Partnern dazu auf, vom 16. bis 26. Mai bundesweit Igel zu melden.

„Lebendig oder tot – Jeder gemeldete Igel in Bayern zählt, damit wir noch mehr über die Verbreitung und das Verhalten des stachelige Gartenbewohners erfahren und seinen Schutz langfristig verbessern können“, sagt die LBV-Igelexpertin Dr. Angelika Nelson. Sichtungen können dem LBV-Bürgerforschungsprojekt „Igel in Bayern“ ganz einfach online gemeldet werden unter www.igel-in-bayern.de.
Die gesammelten Daten werden im Rahmen eines bundesweiten Citizen-Science-Projekts, das von mehreren Naturschutzorganisationen getragen wird, ausgewertet. Das Projekt soll wertvolle Einblicke in die Lebensweise, Verbreitung und mögliche Gefährdungen der Igel geben. Denn das stachelige Tier leidet zunehmend unter Lebensraumverlust, Straßenverkehr und Nahrungsmangel.
Der heimische Braunbrustigel ist zwar in Bayern und Deutschland weit verbreitet, seine Bestände gehen jedoch vielerorts zurück. Derzeit wird der Igel sowohl in Bayern als auch bundesweit auf der Roten Liste der Säugetiere als potenziell gefährdet geführt. Die genauen Ursachen sind bislang nicht ausreichend erforscht. „Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder Mähroboter in der Nacht, all dies gefährdet den Lebensraum des Igels“, sagt Angelika Nelson. „Es steht daher zu befürchten, dass der Igel in naher Zukunft in die Kategorie ‚Gefährdet‘ eingestuft werden muss.“

Igel in Bayern: Jede Meldung zählt

Bayerische Bürger können ihre Beobachtungen schnell und unkompliziert melden unter www.igel-in-bayern.de. Neben Ort und Datum sind auch Angaben zum Verhalten der Tiere, zum Beispiel ob sie lebendig oder tot gefunden wurden, hilfreich. Um einen deutschlandweiten Überblick zu dieser Art zu erhalten, wird das LBV-Meldeprojekt „Igel in Bayern“ vom 16. bis zum 26. Mai Teil der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“. Der Maulwurf, ein weiterer Insektenfresser mit ähnlichen Nahrungsansprüchen wie der Igel, soll bei der deutschlandweiten Aktion ebenfalls erfasst werden.

Über das Gemeinschaftsprojekt

„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt von der Deutschen Wildtier Stiftung, NABU|naturgucker, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., dem NABU Bundesverband und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Ziel ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Sichtungen von Igeln in Bayern werden dem LBV gemeldet, die des Maulwurfs an NABU|naturgucker. Die hieraus gewonnen Erkenntnisse erlauben zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Darauf aufbauend können auch gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

„Falter im Fokus“: Letzter Tanz im Spätsommer jetzt Schmetterlinge melden

Bayern im Schmetterlingsfieber

Hilpoltstein / Bayern – Im März dieses Jahres startete der  LBV sein neues Mitmachprojekt „Falter im Fokus“. In drei verschiedenen Monaten stand jeweils ein heimischer Schmetterling im Mittelpunkt der Aktion. Es wurden insgesamt 8.600 Falter gemeldet. 
 
Im März bat der LBV besonders um Meldungen des Admirals, im Juli sollten die Bürger auf den Schwalbenschwanz achten und im September auf das auffällige Taubenschwänzchen. Mehr als 3.200 Menschen beteiligten sich an der Aktion und meldeten über 8.600 Falter. „Dank der großen Beteiligung konnten wir wichtige Daten zur Ausbreitung der drei Falterarten in Bayern sammeln, gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel“, erklärt die LBV-Schmetterlingsexpertin Elisa Treffehn. „Die Ergebnisse zeigen uns unter anderem, dass sich die drei Arten von den schlechten Witterungsbedingungen im Frühjahr erholen konnten.“Im März, dem Fokusmonat des Admirals, wurden über 120 Individuen der Art gemeldet.
„Die erste Meldeperiode war ein gelungener Auftakt für unsere Aktion. Sie zeigt, dass viele Admirale die milder werdenden Winter erfolgreich in Bayern verbringen“, sagt Elisa Treffehn. Traditionell ist der Admiral ein Wanderfalter, der die kalten Monate in wärmeren Gefilden verbringt. Von dort kehren die Falter ab April nach Bayern zurück. Wer den Edelfalter bereits im März sichtete, hatte es wahrscheinlich mit einem überwinternden Exemplar zu tun.
Auch außerhalb des Monats März erreichten den LBV zahlreiche Meldungen von Admiralen. Über das Jahr gingen so insgesamt Meldungen von über 2.300 Individuen ein. „Im September wurden teilweise bis zu 50 oder 60 Admirale gleichzeitig beobachtet. Die Falter sammeln sich im Herbst an den wenigen verbleibenden Nahrungsquellen, zum Beispiel auf Streuobstwiesen oder in naturnahen Gärten, da sie für ihre Wanderung durchgehend Energie zu sich nehmen müssen“, so die LBV-Schmetterlingsexpertin. Ein Teil von ihnen wird auch dieses Jahr versuchen in Bayern zu überwintern.“


Schwalbenschwanz vor allen Dingen in Alpen und Alpenvorland

Insgesamt gingen im Fokusmonat Juli über 245 Meldungen des Schwalbenschwanzes ein. Auch er wurde außerdem im September zahlreich gemeldet. Insgesamt registrierte der LBV so seit Projektbeginn 770 gemeldete Individuen. Auffällig dabei: Die Sichtungen häuften sich in den Alpen und im Alpenvorland. „Auf den artenreichen Almen und in den wenig genutzten Naturräumen mit mageren Böden finden sie noch mehr Lebensraum als in anderen Regionen, wo es aufgrund von Überdüngung häufig an einem vielfältigen Blütenangebot fehlt „, erklärt Elisa Treffehn.
 

Taubenschwänzchen am häufigsten gemeldet

Die meisten Meldungen gingen mit über 5.500 Individuen vom Taubenschwänzchen ein, das aufgrund seines schnellen schwirrenden Flugs oft für einen Kolibri gehalten wird. Allein am 1. September wurden über 500 Exemplare gemeldet. „Im Laufe des Monats nahm die Zahl der gemeldeten Individuen kontinuierlich ab. Das könnte ein Hinweis auf den Wegzug des Taubenschwänzchens sein, das ebenfalls ein Wanderfalter ist“, sagt die Schmetterlingsexpertin. Um genaue Aussagen über den Falter und mögliche Verhaltensänderungen durch die Klimakrise treffen zu können, müssen in den kommenden Jahren weitere Daten gesammelt werden.


Fokusarten konnten sich vom feuchten Frühjahr erholen

Die zahlreichen Beobachtungen im September deuten darauf hin, dass sich Admiral, Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen von den schlechten Witterungsbedingungen der ersten Jahreshälfte erholt haben. „Dennoch haben die starken Regenfälle und kalten Temperaturen im Mai und Juni den ohnehin schon geschwächten Populationen unserer Tagfalter zugesetzt. Selbst häufige Arten wie der Kleine Fuchs oder der Hauhechel-Bläuling konnten dieses Jahr viel seltener beobachtet werden“, sagt Elisa Treffehn. Neben solchen extremen Wetterbedingungen leiden Schmetterlinge vor allem unter dem Verlust von Lebensräumen und dem übermäßigen Eintrag von Stickstoff aus der Landwirtschaft und dem Straßenverkehr.


Falterfreundliche Gartengestaltung: Auf Schmetterlingsflieder verzichten

Jetzt im Herbst helfen Gartenbesitzer den Schmetterlingen, indem sie Laubhaufen und Totholz liegen und verblühte Stauden stehen lassen. Außerdem ist es wichtig auf heimische Blühpflanzen wie Wilde Karde, Gewöhnlichen Hornklee oder Wiesen-Witwenblume zu setzen. „Viele Teilnehmende gaben an, dass sie die gemeldeten Falter an Schmetterlingsflieder beobachteten. Der stark duftende Strauch lockt die Tiere zwar an, wir raten aber davon ab, ihn zu pflanzen“, sagt die LBV-Biologin. Der Schmetterlingsflieder ist eine invasive Art, die ursprünglich aus China stammt und wichtige heimische Arten verdrängen kann. Für die Falter ist der Sommerflieder nur auf den ersten Blick nützlich: Er bietet zwar viel Nektar, kann aber keine Raupen ernähren, was essenziell ist, um den Rückgang der Schmetterlinge zu stoppen.
Wer Schmetterlinge sichtet kann diese bis Ende des Jahres auch außerhalb der Fokusmonate noch melden unter www.lbv.de/falter-im-fokus.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)