Starbulls: Emotionaler Eishockeyabend mit Mike Glemser

Starbulls: Emotionaler Eishockeyabend mit Mike Glemser

Rosenheim – Das war ein außergewöhnlich emotionaler Eishockey-Abend im Rosenheimer Eisstadion: Nach seinem Horrorunfall im Frühjahr 2023 (wir berichteten) war Mike Glemser (unser Beitragsbild) am gestrigen Freitagabend (9.2.2024)) zum ersten Mal wieder bei einem Starbulls-Spiel mit dabei. Gekrönt wurde der Abend mit einem 1:0 Heimsieg.

Mike Glemser im Rollstuhl mit Starbulls-Spielern auf dem Eis. Foto: Copyright Peter Lion Ludwig Schirmer

Der wohl emotionalste Moment des Abends: Mike Glemser wird von den Starbulls-Spielern und den Zuschauern auf dem Eis empfangen. Fotos: Copyright: Peter Lion / Ludwig Schirmer

Rosenheimer Starbulls vs. Regensburg. Fotos: Copyright Peter Lion, Ludwig Schirmer

Die Fans bereiten Mike Glemser einen emotionalen Empfang.

Bei dem Horrorunfall beim Eishockeyspiel gegen SC Riessersee in Februar 2024 zog sich Starbulls-Stürmer Mike Glemser schwere Verletzungen im Wirbelsäulenbereich zu und kämpft sich seitdem tagtäglich zurück in das Leben. Beim Heimspiel gegen die Eisbären Regensburg kehrte er jetzt erstmalig als Zuschauer zurück ins Eisstadion – und wurde von Spielern und den 5.022 Zuschauern im ausverkauften ROFA-Stadion gleichermaßen gefeiert. Gänsehautfeeling pur!. Gekrönt wurde der Abend aus Rosenheimer Sicht am Schluss mit einem 1:= Heimsieg. Herausragender Spieler war Oskar Audio. Der 24-jährige finnische Torwart entschärfte zahlreiche hochkarätige Chancen des starken Tabellenzweiten aus der Oberpfalz und krönte sein Debüt im Rosenheimer Trikot mit einem Shutout.

Rosenheimer Starbulls vs. Regensburg. Fotos: Copyright Peter Lion, Ludwig Schirmer

Feuriger Auftakt für einen emotionalen Abend.

Es war das erste Mal in der laufenden Saison, dass die Starbulls in einem Spiel ohne Gegentreffer blieben. Und „Shut-Autio“ hatte elementaren Anteil daran. Der erst zwei Tage zuvor in Rosenheim angekommene Finne strahlte enorme Ruhe und Sicherheit aus, zeigte sich wendig und reaktionsschnell und begeisterte in jedem der drei Spielabschnitte mit mehreren Glanzparaden gegen die zweitstärkste Offensive der Liga.

Rosenheimer Starbulls vs. Regensburg. Fotos: Copyright Peter Lion, Ludwig Schirmer

Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts. 

In der Anfangsphase der Partie verhinderte Autio gegen den völlig frei auf ihn zusteuernden Nikola Gajovsky einen frühen Rosenheimer Rückstand (3.). Gegen den nach einem Solo ebenfalls vor ihm auftauchenden Lukas Heger rettete er die Rosenheimer Führung in die erste Pause. Mit der Schlusssirene des zweiten Drittels blieb er gegen den frei vor ihm abschließenden Corey Trivino ebenfalls Sieger. Die spektakulärste Aktion gelang ihm aber Mitte des letzten Spielabschnitts: Bei einem Regensburger Gegenangriff schien Xaver Tippmann einen Querpass von Abbott Girduckis aus nächster Nähe ins scheinbar leere Tor zu schieben, doch Autio verhinderte mit einem Reflex den Ausgleichstreffer (51.).

Oskar Autio spielte, weil Tomas Pöpperle angeschlagen nicht zur Verfügung stand. Im Rosenheimer Aufgebot fehlten zudem Shane Hanna und Niklas Länger (beide im Aufbautraining nach Verletzung), Kilian Kühnhauser (im Einsatz für die DEB-U18-Auswahl) und Sebastian Cimmermann (krank). Für Sebastian Streu, Tyler McNeely und Marius Möchel war wegen der spielrechtlichen Vorgaben kein Platz mehr im Line-up, sodass die Starbulls nur mit elf Stürmern spielen konnten. Um trotzdem mit vier Reihen agieren zu können, fuhren Manuel Strodel, Stefan Reiter und vor allem Chris Dodero Zusatzschichten.

Rosenheimer Starbulls vs. Regensburg. Fotos: Copyright Peter Lion, Ludwig Schirmer

Es ging hart zur Sache.

Von der ersten bis zur letzten Spielminute überzeugten die Hausherren mit Kampf und Einsatzwillen. Im ersten Spielabschnitt, in dem die starken Gäste von der Donau mehr Spielanteile und die besseren Chancen besaßen, hatten die Grün-Weißen – inklusive Torwart Autio – einige Male auch Glück. Das erste ihrer insgesamt nur zwei Überzahlspiele nutzen die Starbulls zum einzigen Treffer der Partie. Die Scheibe lief gut, Manuel Strodel sorgte vor dem Tor mit viel Einsatz für Betrieb und Lukas Laub drückte eine von C.J. Stretch in den Slot geworfene Scheibe im Nachschuss ins Netz (8.).

Das zweite Drittel verlief zunächst ausgeglichen und chancenarm, die intensive und ehrlich Eishockey-Arbeit begeisterte die Zuschauer aber trotzdem. Ab der 30. Spielminute erspielten sich die Starbulls ein Übergewicht, das von einem Regensburger Powerplay zwar unterbrochen, aber nicht beendet wurde. Schließlich hatte Maximilian Vollmayer die große Chance zum 2:0, zielte aus bester Schussposition im Slot aber knapp über die Latte (36.).

Rosenheimer Starbulls vs. Regensburg. Fotos: Copyright Peter Lion, Ludwig Schirmer

Am Schluss gab es bei den Rosenheimern Grund zum Feiern. 

Nach der zweiten Pause erwehrten sich die Gastgeber auch der zweiten und letzten Eisbären-Überzahl erfolgreich. Die Eisbären suchten weiterhin nach Torchancen, fanden sie in guter Qualität aber nur noch vereinzelt. Die Starbulls waren sich auch für Befreiungsschläge nicht zu schade, setzten aber zwischendurch auch Nadelstiche. Norman Hauner, einmal mit C.J. Stretch und einmal mit Lukas Laub, hatte bei Gegenstößen Chancen zum zweiten Rosenheimer Treffer ebenso wie Chris Dodero. Aber auch Regensburgs Goalie Thomas McCollum war stark.

In den letzten beiden Spielminuten ließen die nun mit sechs Feldspielern und ohne Torwart agierenden Gäste die Scheibe fast perfekt laufen und schnürten die Starbulls ein, die aber wie in den 58 Minuten zuvor leidenschaftlich kämpften, Schussbahnen zustellten, Schüsse blockten und gemeinsam mit ihrem neuen Keeper die knappe Führung über die Zeit brachten.

Im Anschluss feierten die Starbulls-Spieler auf dem Eis mit Mike Glemser, der vor einem Jahr beim Rosenheimer Auswärtsspiel gegen den SC Riessersee schwer verunglückte, seither halsabwärts gelähmt ist und nun erstmals wieder ins ROFA-Stadion kommen konnte. Vor dem Spiel hatte er vom Rollstuhl auf dem Eis zu den Fans gesprochen und sich drei Punkte für die Starbulls gewünscht. Von den Rängen schallte in atemberaubender Lautstärke der Name von Mike Glemser und es grüßten unzählige Täfelchen mit „97“ – seiner Rückennummer im Rosenheimer Trikot. Es waren unbeschreiblich emotionale Momente.

Mit nun 64 Zählern aus 46 Spielen haben die Starbulls Rosenheim in der DEL2-Tabelle mit den Selber Wölfen und den Roten Teufeln Bad Nauheim nach Punkten gleichgezogen. Nur das schlechtere Torverhältnis trennt die Mannschaft von Cheftrainer Jari Pasanen noch von Pre-Playoff-Rang zehn. Am morgigen Sonntag spielen die Starbulls auswärts gegen die Eispiraten Crimmitschau. Spielbeginn gegen den Tabellendritten im Kunsteisstadion am Sahnpark ist um 17 Uhr.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam – Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: Copyright Peter Lion / Ludwig Schirmer)

Starbulls-Spieler kassieren bei Drogeriemarkt

Starbulls-Spieler kassieren bei Drogeriemarkt

Rosenheim –  Mike Glemser war Stürmer beim Rosenheimer Eishockeyverein Starbulls, bis ein schwerer Unfall Anfang Februar 2023 sein Leben komplett veränderte. Seitdem ist er ab dem Halswirbel abwärts gelähmt und kämpft sich Stück für Stück wieder ins Leben zurück. Die Unterstützung für ihn ist nach wie vor groß. Am 8. Juli kassieren nun Spieler der Starbulls Rosenheim eine Stunde lang in der dm-Filiale im Aicherpark. Der kassierte Umsatz wird zugunsten von Mike Stürmer gespendet. 

Als die Starbulls Spieler Anfang Februar zum Auswärtsspiel beim SC Riessersee / Garmisch-Partenkirchen antraten, sah alles zunächst nach einem ganz normalen Eishockeyspiel aus. Doch in der 9. Minute des Spiels stand dann plötzlich alles still. Mike Glemser zog sich bei einem Sturz in die Bande sehr schwere Verletzungen im Wirbelsäulenbereich zu (wir berichteten)
Nach rund zehn Tagen im künstlichen Koma und zwei Operationen lautete die Diagnose Querschnittlähmung. Selbst die Atmungsaktivität war durch die Lähmung des Zwerchfells zu Beginn stark beeinträchtigt. 
Seitdem kämpft der Sportler Tag für Tag für jedes kleine Stück Selbständigkeit und macht dabei auch sichtbare Fortschritte, über die er seine Fans über seinen Instagram-Kanal auf dem Laufenden hält. Mittlerweile kann Mike Glemser wieder selbständig atmen und dadurch auch wieder sprechen. Auch die Bewegung der Arme sei nun wieder kontrollierter möglich, schreibt er auf der Internetplattform „gofundme“, auf der nach wie vor eine Spendenaktion für ihn läuft.
Auch die Mannschaft hält zu ihrem ehemaligen Stürmer. Mit einer großen Kassierspendenaktion bei dem Drogeriermarkt dm in der Grubholzstraße 2 in Rosenheim soll Mike weiter unterstützt werden. 
Am Samstag, 8. Juli, von 14 bis 15 Uhr werden Spieler der Starbulls Rosenheim an den Kassen kassieren. Der kassierte Umsatz wird zugunsten von Mike Glemser gespendet. 
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)

Nach Horrorunfall: Mike sagt „Danke an alle“

Nach Horrorunfall: Mike sagt „Danke an alle“

Rosenheim – Seit dem Horrorunfall beim Eishockeyspiel gegen den SC Riessersee im Februar diesen Jahres, bei dem sich Starbulls-Stürmer Mike Glemser schwere Verletzungen im Wirbelsäulenbereich zuzog (wir berichteten), gab es bisher keine persönlichen Worte von ihm. Durch seinen gesundheitlichen Fortschritt ist Mike nun dazu in der Lage und wendet sich das erste Mal mit eigenen Worten an die Öffentlichkeit, er erzählt von seinem aktuellen Gesundheitszustand und bedankt sich für die große Anteilnahme.

Hier die Pressemitteilung im Wortlaut: 

„Ich möchte mich heute persönlich an euch wenden und DANKE sagen! Eure zahlreichen Genesungswünsche haben einiges dazu beigetragen, dass ich euch endlich über Fortschritte informieren kann. Ich bin weg von der Beatmungsstation auf die Reha-Station verlegt worden, da ich nun endlich selbstständig atmen und dadurch jetzt auch wieder sprechen kann. Bisher kann ich leider nur meinen Bizeps ansteuern, jedoch ist die Bewegung meiner Arme nun kontrollierter möglich. Ich arbeite täglich an meiner Rehabilitation und gebe nicht auf für weitere Fortschritte zu kämpfen.

Ich möchte mich von ganzem Herzen bei allen Fans, meinem Team und Verein, ganz Eishockey Deutschland und allen anderen für die große Anteilnahme, den ganzen Genesungswünschen, Spenden und Aktionen bedanken. Ihr gebt mir Kraft weiterzukämpfen. Vielen vielen Dank„ so Mike Glemser

Mikes Alltag im Krankenhaus

Mike kämpft sich tagtäglich durch den für Ihn anstrengenden neuen Alltag. Der Tag beginnt für ihn meist gegen 7 Uhr, nach dem Frühstück stehen von morgens bis nachmittags viele Therapien an. Über Ergo-& Physiotherapie, sowie Elektrotherapie und vielen weiteren ist sein Tag meist voll ausgelastet. Nach wochenlangem liegen konnte sich sein Kreislauf mit der Zeit stabilisieren und es ist Ihm nun möglich einige Stunden am Tag in einem elektrischen Rollstuhl zu sitzen, um seinen Therapien in den Therapie Räumen nachzugehen.

Playoff time auch im Krankenhaus

Mike verfolgt jedes Spiel der Starbulls Rosenheim aus seinem Krankenbett und drückt seiner Mannschaft die Daumen für die Meisterschaft.

Spendenkampagne läuft weiter

Das Spendenkonto auf gofundme.de bleibt weiterhin bestehen auch wenn das Ziel von 500.000 Euro bereits erreicht und nicht weiter angehoben wurde. Dennoch wird dazu aufgerufen die Kampagne #97BeStrong weiter zu unterstützen. Jeder Euro der eingeht schafft neue Möglichkeiten, Chancen und nimmt Mike und seiner Familie eine zusätzliche Last von den Schultern.
Über die weiteren Schritte und die Verwendung der Spenden von Mike kann man sich über seinen Instagram-Account informieren.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: re)

 

#97BeStrong überschreitet 500.000 Euro

#97BeStrong überschreitet 500.000 Euro

Rosenheim – Das Schicksal von Starbulls-Stürmer Mike Glemser, der nach einem Sturz querschnittgelähmt ist (wir berichteten) bewegt. 8 Tage nachdem sich seine Familie gemeinsam mit dem Rosenheimer Eishockeyverein mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit wandte, wurde die Summe von 500.000 Euro überschritten.

Die zahlreichen Pressevertreter erlebten in den Räumlichkeiten der Starbulls von Beginn an eine bedrückte Stimmung. Mit den Berichten über den Gesundheitszustand von Mike Glemser verstummte das Plenum in Gänze. Anschließend erfolgte der Hinweis auf die Spendenkampagne #97BeStrong mit einem ersten Spendenziel von 250.000 Euro. Zugleich wurde auf die benötigte Gesamtsumme von 500.000 bis 750.000 Euro hingewiesen.

„Ohne Starbulls wäre das
nicht möglich gewesen“

„Was seither geschah ist in Worte kaum zu fassen. Innerhalb von 1,5 Tagen wurde das erste Spendenziel erreicht und konnte auf ein neues Ziel von 500.000 Euro angehoben werden. In den folgenden Tagen folgten Berichterstattung in den verschiedensten Medien deutschlandweit, aber auch international. Es ist aber nicht nur das Geld – Für uns sind viele wertvolle Kontakte entstanden wie auch zur Stiftung Wings For Life. Hier möchte ich mich zutiefst bei den Verantwortlichen der Starbulls Rosenheim bedanken. Nach unserem ersten gemeinsamen Gespräch hat sich der Verein bei der Spendenkampagne um alles gekümmert – inklusive der Koordination der vielen Berichterstattungen. Anders gesagt: Ohne die Starbulls wäre das nicht möglich gewesen.“, so Freundin Lara und die Familie von Mike Glemser.

„Eine solche Unterstützung
ist alles andere als selbstverständlich“

Vater Kenneth Glemser war selbst Eishockeyspieler und ergänzt: „Eine solche Unterstützung von den Starbulls ist alles andere als selbstverständlich. Natürlich waren die letzten Tage für uns alle enorm anstrengend, aber wir waren auch getragen von dem Zusammenhalt – das ist Gemeinschaft und Familie. Und das ist es auch, was ich den Teamkollegen von Mike mit auf den Weg in die anstehenden Playoffs mit auf den Weg geben möchte: Schaut, was möglich ist, wenn man zusammenhält!“

Vorstand Marcus Thaller unterstreicht dies: „Wir sind ein Verein, wir sind eine Gemeinschaft, wir sind eine Familie. Das, was der Verein im vergangenen Jahr mit der Verletzung von Brad Snetsinger, dem Tod von Oliver Häusler und nun dieser Verletzung von Mike Glemser durchleben musste, geht auf keine Kuhhaut. Aber: Wenn sich eines gezeigt hat, dann dass dieser Verein, diese Region und die gesamte Eishockey-Familie zusammenhalten. Es bewegt mich enorm, welche Kraft die Starbulls Rosenheim nach innen wie auch nach außen entwickeln können. Und genau diese Kraft nehmen wir nun mit in die bevorstehenden Aufgaben!“

Spendenkampagne
läuft weiter

Auch wenn die Marke von 500.000 Euro nun erreicht ist, wird dennoch dazu aufgerufen die Kampagne #97BeStrong weiter so tatkräftig zu unterstützen. Jeder Euro, der eingeht schafft neue Möglichkeiten, Chancen und nimmt der Familie eine zusätzliche Last von den Schultern.

Aktuell laufen noch eine Vielzahl an Spendenaktionen in ganz Deutschland. Zudem sind einige Beträge direkt auf dem Konto von Mike Glemser eingegangen. Im Sinne der Transparenz werden diese auf der Spendenplattform GoFundMe in Kürze nachgetragen.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Starbulls Rosenheim)

Hier geht es zur Spendenkampagne:

 

Horrordiagnose für Starbulls-Stürmer

Horrordiagnose für Starbulls-Stürmer

Rosenheim Horrorunfall beim Eishockeyclub Starbulls Rosenheim: Stürmer Mike Glemser stürzte am 3. Februar beim Oberliga-Spiel beim SC Riessersee / Garmisch-Partenkirchen in der 9. Minute in die Bande  und zog sich dabei schwerste Verletzungen zu. Jetzt wurde die Schockdiagnose öffentlich verbunden mit einem Spendenaufruf.

Die Starbulls-Mitteilung im Wortlaut:

Als die Spieler des Eishockeyclubs Starbulls Rosenheim zum Auswärtsspiel beim SC Riessersee / Garmisch-Partenkirchen antraten, sah alles zunächst nach einem ganz normalen Eishockeyspiel aus. Doch in der 9. Minute des Spiels stand dann plötzlich alles still. Der in Diensten der Starbulls Rosenheim stehende Stürmer Mike Glemser hatte sich nach einem Sturz in die Bande sehr schwere Verletzungen im Wirbelsäulenbereich zugezogen.

Nach minutenlanger, sehr guter Erstversorgung auf dem Eis wurde Glemser in das nahegelegene Unfallklinikum Murnau gebracht, das insbesondere auf Verletzungen der Wirbelsäule spezialisiert ist und deutschlandweit in diesem Bereich einen hervorragenden Ruf genießt.

Diagnose: Querschnittslähmung

Nach rund zehn Tagen im künstlichen Koma und zwei Operationen lautet die Diagnose Querschnittslähmung, auf Bruch des 4. und 5. Halswirbels, wobei einer der beiden Wirbel zwischenzeitlich durch ein künstliches Implantat ersetzt wurde. Durch den Bruch erlitt das Rückenmark schwere Verletzungen, was dazu führt, dass Glemser ab dem Halswirbel abwärts gelähmt ist. Aufgrund dessen kann Mike weder seine Beine noch seine Hände und teilweise unkontrolliert seine Arme bewegen. Auch die Atmungsaktivität ist durch die Lähmung des Zwerchfells beeinträchtigt, was dazu führt, dass er nach wie vor künstlich beatmet werden muss.
Aktuell fokussieren sich die täglichen Behandlungsmaßnahmen auf den Versuch der Wiederherstellung der grundlegenden Körperfunktionen wie selbständiges Atmen und Verdauen. Darüber hinaus wird versucht, durch Mobilisierung positiven Einfluss auf den Bewegungsapparat zu nehmen.

Die sportliche Karriere von Mike Glemser

Der 1997 in Stuttgart geborene Mike Glemser hat früh in seiner Kindheit das Eishockeyspielen erlernt und verbrachte seine Jugend bei den Eishockeyclubs SC Bietigheim-Bissingen bis zur U18 und beim Kölner EC bis zur U20. Auch in der U20-Nationalmannschaft kam Glemser zum Einsatz, ehe es ihn über jeweils einjährige Engagements im Profibereich bei den Dresdner Eislöwen (Saison 17/18 DEL2) und dem SC Riessersee (Saison 18/19 Oberliga) nach Hannover zu den beiden Hannoveraner Clubs „Indians“ und „Scorpions“ ging (Saisonen 19/20 und 20/21, beide Oberliga). Anschließend konnte Glemser bei den Moskitos Essen für die Saison 21/22 in der Oberliga auflaufen, bevor ihn sein jetziger Verein, die Starbulls Rosenheim, für die laufende Saison 22/23 ebenfalls für die Oberliga verpflichteten.

Der Cheftrainer der Starbulls Rosenheim, Jari Pasanen, war froh über die Verpflichtung von Glemser zum Saisonstart: „Wir hatten uns vergangenen Sommer natürlich gefreut, weil Mike nicht nur ein torgefährlicher Stürmer ist, der vor dem Tor gut arbeitet, sondern auch, weil er als junger Spieler bereit war, sehr hart an sich zu arbeiten. Das passt gut nach Rosenheim, weil das hier unsere Philosophie ist, junge Spieler über harte Arbeit und Lernbereitschaft besser zu machen. Es ist unglaublich, dass er da jetzt so hart ausgebremst wurde.“

Familienmensch mit großem Herz

Starbulls-Geschäftsführer Daniel Bucheli kennt auch den Privatmann Mike Glemser: „Bei Mike lief es richtig gut, bisher. Sowohl auf dem Eis als auch in der Kabine und im Verein hatte er sich einen festen Platz erspielt. Als Verein waren und sind wir sehr stolz auf ihn, weil er die Werte verkörpert, die wir hier auch vertreten: Harte Arbeit, top einwandfreies Verhalten, guter Charakter. Mike bringt alles mit, dass man als Verein stolz sein kann, solche Leute hier in Rosenheim zu haben. Da trifft uns sein Schicksal aktuell natürlich alle sehr hart.“

Freundin Lara und die Familie beschreiben

Ihren Mike als wundervollen Menschen von innen wie von Außen: „Er ist intelligent und bringt Dich mit seiner humorvollen Art immer zum Lachen; ist dabei immer charakterstark und aufgeschlossen. Eben ein Kämpfertyp mit starkem Sinn für Gerechtigkeit. Sehr wichtig ist ihm seine Familie. Nach außen ist er gerne taff und selbstbewusst, aber ich kenne ihn vor Allem auch als den zuvorkommenden, hilfsbereiten Familienmensch mit großem Herz, der immer für einen da ist.“

Familie und Verein starten Spendenaktion

Marcus Thaller, Vorstand der Starbulls, zeigt sich von der Situation schwer getroffen: „Da nimmst Du Dir so viel vor für eine Saison, die ganze Mannschaft und der Club arbeiten so hart an den Zielen und dann holt Dich so ein Ereignis komplett auf den Boden zurück. Wir haben Mike selbstverständlich unsere bestmögliche Unterstützung zugesagt und sind in enger Abstimmung mit seiner Familie. Hierbei haben wir neben der tragischen, emotionalen Situation auch die finanziellen Unwägbarkeiten für die nahe Zukunft beziffert, wo von mindestens EUR 250.000,00 auszugehen ist. Auf das gesamte Leben gesehen, geht man im Rahmen einer idealen medizinischen Betreuung von Kosten zwischen 500.000,00 und 750.000,00 EUR aus. Ich kann nur noch einmal Alle dazu aufrufen, für Mike zu spenden und ihn damit auf seinem so unglaublich schwierigen Weg zu unterstützen.“

Die Familie und die Freundin von Mike Glemser haben ein Spendenkonto für Mike eingerichtet, an welches ab sofort gespendet werden kann. Bei der gesamten Spendenkampagne wird die Familie tatkräftig von den Starbulls Rosenheim unterstützt.
(Quelle: Mitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Hier geht es zur Spendenkampagne:

Mittlerweile sind bei der Spendenaktion schon knapp 164.000 Euro zusammengekommen.

Über weitere Schritte und die Verwendung der Spenden für Mike können sich interessierte auch bei Instagram informieren.
Für eine breite Unterstützungs-Community dient zusätzlich der Hashtag #97BeStrong für jegliche Art an Unterstützungsbekundungen.