15 Jahre Palliativstation am RoMed Klinikum Rosenheim

15 Jahre Palliativstation am RoMed Klinikum Rosenheim

Rosenheim – Seit 15 Jahren gibt es die Palliativstation am RoMed Klinikum Rosenheim. Gefeiert wurde zusammen mit vielen Interessierten und langjährigen Wegbegleitern in der feierlich gestalteten Cafeteria des Klinikums. 

Dr. Michael Schnitzenbaumer (2.v.l. stehend), ärztlicher Leiter der Palliativmedizin mit Team, Foto:  RoMed Kliniken

Das Team der Palliativstation am RoMed Klinikum zusammen mit dem Leiter der Pallaitivmedizin, Dr. Michael Schnitzenbaumer (zweiter von links stehend) . Foto: RoMed Klinikum Rosenheim

Das Palliativ-Team hatte in der Cafeteria Informationsstände aufgebaut, um neben den medizinisch-pflegerischen Aufgaben die Tätigkeitsschwerpunkte zu präsentieren, die von Physio-, Ergo-, Aroma-, Kunst- und Musiktherapie, Entspannungstechniken sowie traditionelle chinesische Medizin bis hin zu Seelsorgearbeit und sozialmedizinischen Beratungsangeboten reichen.

“ Es ist viel mehr Einfühlungsvermögen und Zeit nötig als in der Akutmedizin“

So zeigten unter anderem die Physiotherapeuten wie sie unterstützen, wenn es beispielsweise um Linderung einer Atemnot geht oder wie Kräftigungs- und Koordinationsübungen helfen, um den Alltag besser zu bewältigen und welche Möglichkeiten Hilfsmittel bieten. „In erster Linie geht es darum mit den Patienten zu klären was ganz individuell gebraucht wird. Das geht natürlich nur, wenn man sich die Zeit nimmt und in Ruhe mit dem Patienten eine Beziehung aufbauen kann. Man sucht gemeinsam die Maßnahmen, die aktuell hilfreich sind. Es ist viel mehr Einfühlungsvermögen und Zeit nötig als in der Akutmedizin“, erzählt Physiotherapeutin
Lydia Loer.

„Wenn die Patienten doch früher zu uns auf Station kämen“

Der Faktor Zeit ist ein besonderer Punkt in der Palliativmedizin – hier gilt es „dem Leben nicht mehr Zeit zu geben, sondern mehr Zeit mit Leben zu füllen“. So versucht das palliativmedizinische Team in erster Linie ihre Patienten so gut zu stabilisieren, dass diese
nach Hause entlassen werden können. „Wenn die Patienten doch früher zu uns auf Station kämen!“ Diesen Satz hörte man oft in Gesprächen. Hauptgrund der häufigen Verzögerung: Es reicht schon die Erwähnung des Wortes „palliativ“, um Angst und Ablehnung auszulösen. Eine häufige Reaktion darauf: „Soweit ist es noch nicht!“ Doch genau hier liegt das Missverständnis, denn oft kommen die Patienten so spät auf die Palliativstation, dass man sich nicht mehr ausreichend gut kennenlernen kann und das erschwert eine individuelle Betreuung. „Wie soll man da nach den persönlichen Bedürfnissen begleiten und unterstützen“, war zu hören.

Wie ist die Palliativstation eingerichtet?

In kleinen Gruppen war an diesem Tag eine Besichtigung der Station für Interessierte möglich. Darum kümmerten sich Markus Thumes, pflegerischer Leiter, und sein Team. Schon beim Betreten spürte man eine Veränderung im Vergleich zum sonst üblichen Klinikalltag: Hier herrscht eine besondere Ruhe. Die ganze Station vermittelt eine beruhigende Atmosphäre. Aufenthaltsbereiche und Patientenzimmer spiegeln in Farben, Gestaltung und Einrichtung einen so wohnlichen Charakter wider, dass man nahezu vergisst in einer Klinik zu sein. „Bei Bedarf dürfen Angehörige natürlich in der Klinik übernachten. Eine eigene Küche für Patienten und ihre Begleiter lässt viel Individualität zu und unsere Klinikküche versucht wirklich nahezu jeden Essenswunsch zu erfüllen“, berichtet die Pflegefachkraft und ergänzt: „Eis ist bei uns sehr wichtig, das wird gerne genommen.“

„Seit kurzem gibt es einen Therapie-Hund mit Sondergenehmigung auf der Palliativstation“

Der großzügige Aufenthaltsraum – selbst ein Klavier und eine Gitarre gibt es hier – lädt zum Verweilen ein und bietet besonders Kindern und Familienangehörigen einen Ort zum Ankommen. Der Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod versetzt jeden erst einmal in einen Ausnahmezustand. Speziell für Kinder liegen altersgerechte Bücher auf, die helfen die Situation zu begreifen. Regelmäßig finden auf Station Konzerte statt und die Besuche der Klinikclowns erfreuen die Patienten immer wieder. „Seit kurzem darf ein speziell ausgebildeter Therapie-Hund mit Sondergenehmigung auf die Palliativstation kommen. Sie glauben gar nicht, wie gerne die Patienten den Hund streicheln“ berichtet Pfleger Markus und fügt hinzu: „Wir schauen wirklich, dass wir vieles ermöglichen können“. Selbst das Badezimmer, ausgestattet mit begehbarer Wanne und Whirlpool sowie Handtuchwärmer, erinnert mit der hübschen maritimen Bordürenverzierung eher an ein Urlaubsdomizil. Am Ende des Stationsflures geht es über ein paar Stufen auf die große Terrasse. Draußen angekommen überwältigt einen der Blick in die Ferne, auf die Stadt mit der Nikolauskirche und die heimischen Berge.

Ein Blick zurück auf die Anfänge

Es verwunderte nicht, dass RoMed-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schulze in seiner Ansprache berichtete, wie geerdet er nach der Stationsbesichtigung war. Er betonte die Wichtigkeit der palliativmedizinischen Versorgung, der man anfänglich durchaus ambivalent gegenüberstand. Er hob den hervorragenden Ruf der Einrichtung hervor, der weit über die Stadt und den Landkreis hinausgehe. Dem gesamten Team dankte er für den unermüdlichen Einsatz und das herausragende Engagement.
Rosenheims Landrat Otto Lederer ging in seiner Rede auf die Unantastbarkeit der Würde des Menschen ein und betonte, dass sich eine Gesellschaft daran messen lassen müsse, wie sie mit den Menschen umgehe. Der Tod wird dabei allzu oft ausgegrenzt und deshalb sei es umso wichtiger zu begleiten und würdevoll damit umzugehen. Einen besonderen Dank richtete Lederer, der aktuell auch Aufsichtsratsvorsitzender der RoMed Kliniken ist, an Dr. Michael Schnitzenbaumer, den ärztlichen Leiter der Palliativmedizin. „Sie haben mit viel Leidenschaft und Herzblut die Palliativmedizin mit einem hervorragenden und engagierten Team aufgebaut und bekannt gemacht. Darauf dürfen Sie und alle hier sehr stolz sein!“
Dr. Michael Schnitzenbaumer gab in seiner Rede den Zuhörern einen anschaulichen Einblick in die Etablierung der Palliativmedizin und erinnerte an die Anfänge. So startete 2010 ein hochspezialisiertes interdisziplinäres Team, mit einer eigens umgestalteten Station und sechs Patientenzimmern. Schon ein Jahr später wurde auf zehn Einzelzimmer erweitert und von allen Seiten gab es Lob und Anerkennung für die wertvolle Arbeit des Palliativ-Teams. Um welche segensreiche Einrichtung es sich hier für die Region handelt, davon zeugen die vielen Bekundungen in Wort und Schrift sowie etliche großzügige Spenden. Anfang 2020 feierte das Team noch mit einem Tag der offenen Tür das 10-jährige Bestehen. Doch die Covid-Pandemie hinterließ einschneidende Spuren – strukturell wie personell. So musste die Station vorübergehend gesperrt werden und es gab zeitweise nur eine eingeschränkte palliativmedizinische Versorgung mit vier Betten.

„Mehr als 3.000 Patienten konnten bereits auf dem letzten Lebensweg begleitet werden“

Rückblickend wurden seit Bestehen der Palliativstation über 4.000 Patienten und deren
Angehörige unterstützt und umsorgt. Mehr als 3.000 Patienten konnten auf dem letzten Lebensweg begleitet werden. Für die Zukunft wünscht sich Dr. Schnitzenbaumer die
Etablierung eines palliativmedizinischen Dienstes und eine starke Vernetzung mit den Kliniken im RoMed-Verbund, denn: Palliativmedizin ist so viel mehr als reine Patientenversorgung.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild, Fotomontage RoMed-Kliniken, Foto: RoMed-Kliniken)

Rosenheimer Klinik-Förderverein wählt neue Vorstandschaft

Rosenheimer Klinik-Förderverein wählt neue Vorstandschaft

Rosenheim – Neuwahlen standen bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins „Freunde des Klinikums Rosenheim“ auf dem Programm. Judith Hartl-Merget folgt auf Altbürgermeisterin Gabriele Bauer als Erste Vorsitzende. Die neue Vorstandschaft möchte nunmehr den Wirkungskreis des Fördervereins erweitern. 

Rosenheim – Die Mitgliederversammlung fand Im kleinen Rathaussaal statt. Zu Beginn zog das vergangene Geschäftsjahr Revue. Dabei kam auch der Kauf eines neuen mobilen E-Pianos für die Klinikkapelle zur Sprache. Schatzmeister Heinz Bösl gab einen finanziellen
Überblick und vermeldete Spendeneingänge von 3.400 Euro. Nach Abzug aller Aufwendungen verbleibt eine Rücklage von etwas mehr als 23.000 Euro.

„Jeder einzelne Cent für das Klinikum wichtig“

Vor der Neuwahl des Vorstandes betonte Gabriele Bauer, wie wichtig jeder einzelne Cent für
das Klinikum sei. Sie berichtete, dass es ohne einige Großspenden und die engagierte Akquise des ehemaligen zweiten Bürgermeisters Anton Heindl nicht möglich gewesen wäre Projekte, wie den Erhalt der Glasbild-Fensterbänder von Karl Prokop, umzusetzen. Sie erklärte, dass sie den Verein weiterhin von Herzen gerne unterstützen möchte, nunmehr jedoch nicht mehr so nah am Klinikgeschehen sei und insofern für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen würde.

Damit der Verein weiter besteht, hatte im Vorfeld Judith Hantl-Merget, Pflegedirektorin der
RoMed Kliniken, erklärt, sich zur Wahl als Vorsitzende zu stellen. Und so bestimmte das
Gremium eine neue Vorstandschaft und wählte einstimmig Judith Hantl-Merget zur ersten
Vorsitzenden, Andrea Rosner und Dr. Christoph Knothe zu stellvertretenden Vorsitzenden.
Gemeinsam möchten sie künftig Projekte des gesamten RoMed Klinikverbundes fördern. Im
Fokus stehen moderne IT- und KI-Lösungen zur Unterstützung von Pflegekräften und Ärzten. „Der demographische Wandel lässt den Fachkräftemangel weiter anwachsen. Um diese Lücke zu kompensieren, brauchen wir kreative Lösungen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, ist sich die neue Vorsitzende sicher.

Altoberbürgermeisterin Gabriele Bauer und ihrem Team dankte die neue Vorstandschaft für
deren langjähriges Engagement und wertvollen Impulse. „Wir übernehmen ein gut
aufgestelltes Fundament und freuen uns darauf, die Vereinsziele mit Elan
weiterzuverfolgen“, betonte Hantl-Merget abschließend.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: RoMed-Kliniken)

Freude über 1111. Geburt am RoMed-Klinikum

Freude über 1111. Geburt am RoMed-Klinikum

Rosenheim / Kiefersfelden  – „Das große Glück ist manchmal ganz klein“: Am RoMed Klinikum Rosenheim kam das 1111 Baby des Jahres 2024 auf die Welt. Die stolzen Eltern Antoneta und Sergiu Ghita aus Kiefersfelden sind überglücklich.

Am 13. August um 8.43 Uhr erblickte der kleine David das Licht der Welt. Für Ehepaar Ghita ist es das zweite Kind. Der kleine Kiefersfeldener Erdenbürger ist 55 Zentimeter groß und bringt staatliche 4800 Gramm auf die Waage. 
Als besonderes Geschenk überreichten die Gratulanten Chefarzt PD Dr. Schnelzer, Oberarzt Dr. Obieromah sowie die Hebamme Stephanie Knogler und die Hebammenstudentin Isabella Steer eine Geschenkebox mit dem RoMed-Teddybärchen, das als treuer Begleiter zur Seite stehen wird. „Wir freuen uns sehr über die Geburt von David und sind dankbar für das Vertrauen, das uns die Eltern entgegengebracht haben. Für die Zukunft wünschen der jungen Familie von Herzen alles Gute, viel Glück und Freude mit ihrem kleinen Sonnenschein“, so Chefarzt PD Dr. Schnelzer.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: Den ersten offiziellen Fototermin hat das Jubiläumsbaby verschlafen! V.l.n.r.: Chefarzt PD Dr. Andreas Schnelzer, Hebamme Stephanie Knogler, Sergiu und Antoneta Ghita mit dem kleinen David, Hebammenstudentin Isabella Steer und Oberarzt Dr. Elo Obieromah)

Eine Ära geht zu Ende

Eine Ära geht zu Ende

Rosenheim / Landkreis – Eine Ära geht zu Ende: Dr. Hans-Rainer Hannemann, langjähriger Pionier des RoMed-Gesundheitswesen hat sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. 

Im Juni 1973 betrat Dr. Hans-Rainer Hannemann erstmals das damalige Kreiskrankenhaus in Prien am Chiemsee als Chefarzt der Inneren Medizin. In dieser Position koordinierte und behandelte er zahlreiche Generationen Patienten aus der Region Rosenheim und Chiemsee. Hatte jemand aus der Bevölkerung ein internistisches Problem, hörte man regelmäßig: „Da gehst zum Hannemann nach Prien“. Sein Name war gleichbedeutend mit der Inneren Medizin.
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2000 engagierte sich Dr. Hannemann sozial sehr stark und unterrichtete angehende Gesundheitsfachkräfte im RoMed-Klinikverbund mit viel Herzblut. Die Berufsfachschule für Physiotherapie – in Zusammenarbeit mit dem Studiengang für Physiotherapie – blickt dankbar auf eine 22-jährige Unterstützung von Dr. Hannemann zurück. „Im theoretischen Unterricht bereitete er die Auszubildenden und Studierenden so perfekt auf ihre Aufgaben vor, dass heute noch viele ehemalige Absolventen voller Anerkennung von dem herausragenden Niveau und enormen Fachwissen von Dr. Hannemann schwärmen“, erzählt Andrea Nallinger, stv. Schulleiterin der Berufsfachschule für Physiotherapie in Wasserburg. „Sein Wissen auf den Gebieten wie Innere Medizin, Gynäkologie oder Psychiatrie – nur um ein paar zu nennen – vermittelte er mit einer Leidenschaft, die seines Gleichen sucht.“

Im Alter von 88 Jahren gibt es nun den Staffelstab weiter

Im stolzen Alter von 88 Jahren gibt er nun den Staffelstab weiter. Seine Ehefrau, die ihn all die Jahre tatkräftig unterstützt und begleitet hat, freut sich mit ihm auf ruhigere Zeiten. Zum Abschied und als Ausdruck der Dankbarkeit und tiefen Wertschätzung überreichten stv. Schulleiterin Andrea Nallinger und Prof. Dr. Sabine Ittlinger, Dekanin an der Hochschule Rosenheim, an Dr. Hannemann einen Druck des Wasserburger Künstlers Willy Reichert. „Über die wunderschönen Rosen wird sich meine Frau sehr freuen, die mich all die Jahre unermüdlich unterstützt hat“, sagte der passionierte Arzt dankbar.
(Quelle: RoMed Klinikum / Beitragsbild: RoMed Klinikum, zeigt: Dr. Hans-Rainer Hannemann wird von Prof. Dr. Sabine Ittlinger (links), Dekanin der Hochschule Rosenheim und Andrea Nallinger (rechts), stv. Schulleiterin der RoMed-Physiotherapieschule Wasserburg, verabschiedet)

30 Jahre Perinatalzentrum

30 Jahre Perinatalzentrum

Rosenheim – 30 Jahre Perinatalzentrum: Zum Jubiläum geladen hatten Dr. Torsten Uhlig und Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer, die Chefärzte der Kinderklinik und Geburtshilfe am RoMed Klinikum Rosenheim. Es wurde ein Stelldichein des „Who‘s who“ von politischen Vertretern, Pflegekräften, Ärzten und Hebammen und vor allem ehemaligen Beschäftigten, die am Aufbau des Perinatalzentrums beteiligt waren.

RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram begrüßte die Ehrengäste wie Protagonisten. Er betonte in seiner Rede, wie wichtig das Zusammenspiel der unterschiedlichen Fachdisziplinen für die Versorgung der Frühchen ist und wie perfekt das hier in Rosenheim klappt. Oberbürgermeister Andreas März verglich in seiner Ansprache das Rosenheimer Level 1-Perinatalzentrum mit der Champions League. Er würdigte die Leistungen und das außerordentliche Engagement aller Beteiligten sowie die Errungenschaften zum Wohle der jüngsten Patienten in der Region. Darauf sei er sehr stolz und sein Wunsch für die Zukunft sei, dass trotz aller Herausforderungen im Gesundheitswesen alles für eine wohnortnahe Versorgung auf diesem Niveau getan wird. Er versprach, sich dafür persönlich einzusetzen.

Höchstes Level dank professionellem Teamwork

Chefarzt Dr. Torsten Uhlig ging auf die Erfolgsgeschichte der vergangenen 30 Jahre ein und berichtete, dass es beispielsweise schon seit den 80er Jahren eine Elternbegleiterin in der Kinderklinik gibt, was damals ein echtes Novum war. „Letztlich kommt es jedoch auf das Zusammenspiel sämtlicher Berufsgruppen an und hier danke ich allen, die zum Gelingen beitragen.“ Ebenso dankte er den Unterstützern der Kinderklinik und dabei ganz besonders dem Förderverein.

Chefarzt Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer ging auf die Anforderungen des Gemeinsamen Bundesauschusses an ein Perinatalzentrum des höchsten Versorgungslevels 1 ein. Hier sind unter anderem sechs Beatmungsbetten und die Einhaltung einer Mindestmenge ab 2024 von 25 Frühchen unter 1.250 Gramm jährlich sowie ein Risikomanagement gefordert. In Deutschland gibt es aktuell 166 Level 1-Zentren und 44 Level 2-Einheiten. Im RoMed Klinikum Rosenheim entbinden etwa zwei Drittel der Frauen, die eine ganz normale Schwangerschaft erlebten, die aber die Sicherheit eines Perinatalzentrums schätzen. Bei einem Drittel der Frauen gab es im Verlauf der Schwangerschaft allerdings Herausforderungen wie Frühgeburt, Mehrlinge oder Fehlbildungen.

Kompetenz, Herzlichkeit, Ruhe und Fürsorge

Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen als Schwangere und Mutter von Zwillingen, die als Frühchen in Rosenheim zur Welt kamen. „Mein Mann Florian und ich wussten damals sofort: Wir sind in guten Händen!“, erzählte sie. Die Feier berühre sie sehr. Nicht nur, weil sie Schirmherrin des Fördervereins der Kinderklinik sei. Vor allem, weil sie als Mutter von Zwillingen hier die Kompetenz, die Herzlichkeit, die Ruhe und Fürsorge des gesamten Teams am eigenen Leib erfahren habe. „Wir können uns glücklich schätzen, derartige Spitzenmedizin für die Kleinsten bei uns am Klinikum zu haben. Als Aufsichtsrätin werde ich mich gemeinsam mit dem RoMed Klinikum dafür einsetzen, dass das auch in Zukunft so bleibt.“

Privatdozent Dr. Tamme Goecke, Oberarzt Arni Kirchner und die pflegerische Zentrumsleiterin Diana Frankenberg berichteten in einem Rückblick über die Meilensteine aus der 30-jährigen Geschichte. So kamen in dieser Zeit etwa 41.500 Rosenheimer in der Klinik zur Welt. Und: die Qualitätsdaten sprechen für sich, so liegt im 5-Jahresdurchschnitt die Überlebensrate von extremen Frühchen bei 95 Prozent und im vergangenen Jahr lag die Rate sogar bei 97 Prozent. Von den 166 Level 1-Zentren liegen die Rosenheimer auf dem 15. Platz. Die Rolle der Pflegekräfte hat sich in dieser Zeit ebenfalls sehr gewandelt und professionalisiert. Fast dreihundert verschiedene Pflegediagnosen bilden heute die Grundlage für daraus abzuleitende evidenzbasierte Pflegemaßnahmen. Der fachliche Anspruch an die Pflege wird nicht nur in Pflegedokumentation oder Aus- und Weiterbildungscurricula deutlich. Auch der Gemeinsame Bundesausschuss legt in der Qualitätssicherungsrichtline für Früh- und Reifgeborene die Qualifikationsvorgaben für Pflegende auf neonatologischen Intensivstationen sehr konkret fest.

Eines der ersten Frühchen wird Miss Herbstfest

Besonders emotional wurde es, als Elisabeth Paul und Tochter Stefanie Furtner, eines der ersten Frühchen des Perinatalzentrums, ihre Geschichte erzählten. Vor über 30 Jahren musste Stefanie als Frühchen mit gerade mal 760 Gramm in der 30. Schwangerschaftswoche auf die Welt geholt werden. Bei Mutter Elisabeth Paul hatten sich Probleme während der Schwangerschaft ergeben und so war sie plötzlich mit einem winzigen Frühchen konfrontiert. „Na ja, vui is neda“, erinnerte sie sich heute schmunzelnd an die erste Begegnung mit ihrer Kleinen, als sie da im Inkubator lag. Drei Monate war Stefanie in der Klinik. Elisabeth Paul berichtete, wie besorgt sie anfangs war und wie ihr Ärzte und Schwestern die Angst genommen haben. „Es war wie eine große Familie. Man kannte jeden. Es war eine sehr bereichernde Zeit für mich“, erinnerte sie sich. Das ehemalige Frühchen Stefanie Furtner ist heute 31 Jahre alt, hat eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten gemacht und dafür den Staatspreis erhalten. 2016 war sie Miss Herbstfest, lernte auf der Wiesn ihren Ehemann kennen und ist heute selbst glückliche dreifache Mutter.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Klinikum / Beitragsbild: Copyright Rosi Raab, zeigt von links:Landrat Otto Lederer, Pflegerische Zentrumsleiterin Diana Frankenberg, RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram, Frühchenmutter Elisabeth Paul, ehemaliges Frühchen Stefanie Furtner, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer, Bundestagsabgeordnete und Schirmherrin des Fördervereins der Kinderklinik Daniela Ludwig, Oberbürgermeister Andreas März, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Torsten Uhlig, Oberarzt Privatdozent Dr. Tamme Goecke, Oberarzt Arni Kirchner und Stadtrat sowie Schirmherr des Fördervereins der Kinderklinik Florian Ludwig.)

 

 

Neuer Spezialist für Zöliakie am RoMed Klinikum

Neuer Spezialist für Zöliakie am RoMed Klinikum

Rosenheim / Landkreis – Glutenunverträglichkeit früh erkennen und Lebensqualität verbessern: Mit Dr. Jörg Felber gibt es am RoMed Klinikum Rosenheim einen neues Spezialisten für Zöliakie.

Bauchschmerzen, Blähungen und chronischer Durchfall, aber auch Depressionen und Migräne bis hin zu Menstruationsstörungen bei Frauen sind einige der sehr unterschiedlichen Anzeichen für Zöliakie. Die Betroffenen leiden dabei an einer Unverträglichkeit von Gluten, ein in verschiedenen Getreidesorten enthaltenes Eiweiß. Allein in Deutschland ist in etwa jeder 100ste an Zöliakie erkrankt. Der Körper bildet durch eine Autoimmunreaktion Antikörper gegen Gluten, welche die Dünndarmschleimhaut angreifen und zu Entzündungen führen. Betroffene müssen lebenslang eine glutenfreie Diät einhalten.

Bluttest ermöglicht schnelle Diagnose

„Da die vielfältigen Symptome häufig nicht eindeutig sind, bringen unsere Patientinnen und Patienten bis zur endgültigen Diagnose bisweilen einen langen Leidensweg hinter sich“, berichtet Dr. Jörg Felber, neuer leitender Oberarzt und Gastroenterologe der Medizinischen Klinik 2 am RoMed Klinikum Rosenheim. Um bei dem Verdacht auf Glutenunverträglichkeit zu einer schnelleren Beurteilung zu kommen, empfiehlt er als Koordinator der aktuellen Leitlinie „Zöliakie“ verstärkt auf die Erstdiagnostik mithilfe von Bluttest zu setzen. „Es ist möglich, im Serum Antikörper nachzuweisen, die nur bei einer Zöliakie auftreten. Der im Blut des Patienten ermittelte Titer, also die Antikörperkonzentration im Serum, erlaubt eine sehr präzise Diagnostik“, erläutert Felber.

Kein Glutenverzicht vor den Tests

Um ein unverfälschtes Ergebnis zu erhalten, ist es jedoch ausschlaggebend, dass sich die Betroffenen vor der Testung noch nicht auf eine glutenfreie Ernährung umgestellt haben. „Ein Verzicht auf Gluten vor der Diagnosestellung erschwert diese erheblich, denn mit unseren diagnostischen Tests messen wir die Reaktionen des Immunsystems auf Gluten – auch den langfristigen Effekt, den es auf die Darmschleimhaut hat. Fehlen Antikörper im Blut oder Entzündungszeichen der Darmschleimhaut, ist eine eindeutige Diagnose oft nicht möglich“, erläutert Felber.

Qualifizierte Ernährungsberatung nutzen

Die derzeit einzige wirksame Therapie bei Zöliakie besteht in einer lebenslangen glutenfreien Ernährung. Das bedeutet für die Patienten, Getreidesorten sowie darauf basierende Nahrungsmittel wie beispielsweise Brot, Kuchen, Bier oder Malzkaffee strikt zu meiden. Bereits geringste Mengen an Gluten können den Krankheitsprozess wieder fördern. Um das Erlernen und Einhalten einer glutenfreien Diät zu erleichtern, ist eine ausführliche Ernährungsberatung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzte ratsam. „Denn das Wichtigste ist, den Betroffenen gemeinsam mit professionellen Ernährungstherapeutinnen und -therapeuten zu helfen, selbst Kompetenzen und Wissen in Bezug auf ihre Ernährung aufzubauen“, erklärt Felber.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: Copyright RoMed Kliniken, zeigt: Dr. Jörg Felber, Zöliakie-Experte und Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik 2 am RoMed Klinikum Rosenheim)