Traditionelle Schleppjagd auf Herrenchiemsee

Traditionelle Schleppjagd auf Herrenchiemsee

Herrenchiemsee / Landkreis Rosenheim – Zum 65. Mal fand auf Herrenchiemsee am gestrigen Samstag die traditionelle Schleppjagd statt. 36 Reiter und 40 Hunde bildeten das Jagdfeld.

Die Jagdhornbläser eröffneten die Schleppjagd
Die Hunde spurten los

Gut 20 Kilometer ging es für Ross, Reiter und Hund über 20 Kilometer über viele Hindernisse, aufgeteilt in mehrere Schleppen (Etappen). Gejagt wurde kein lebendes Wild. In Deutschland ist diese Art der Jagd schon seit 1934 verboten. Stattdessen wurde eine Fährte ausgelegt.
(Quelle: Info: Anton Hötzelsperger / Beitragsbild, Fotos: Rainer Nitzsche, weitere Impressionen der Tradition hoch zu Ross findet Ihr auf den Samerberger Nachrichten)

Traditionelle Schleppjagd auf der Herreninsel

Traditionelle Schleppjagd auf der Herreninsel

Herrenchiemsee / Landkreis RosenheimZum 65. Mal finden sich auf der Insel Herrenchiemsee auf Einladung des Bayerischen Schleppjagdverbandes Reiter, Pferde und Hunde zu einer Schleppjagd ein.  Besucher sind willkommen. Start ist am Samstag, 8. Oktober um 10.30 Uhr mit dem Stelldichein bei der ehemaligen Pfarrkirche St. Maria nahe der Schlosswirtschaft und dem Alten Schloss Herrenchiemsee. Der Aufgalopp startet um 11 Uhr. 

Laut Veranstalter bilden 60 Reiter und 40 Hunde das Jagdfeld. Gut 20 Kilometer geht es über 35 Hindernisse, aufgeteilt in acht Schleppen (Etappen). Erwartet werden Teilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich der Schweiz und Frankreich.
Die Jagd wird auch dieses Jahr von Reitern der Reiterstaffel Rosenheim begleitet.  Die letzten Schleppen auf der Schlossallee enden mit dem „Halali“ gegen 15 Uhr am Neuen Schloss.

Statt lebendes Wild kommt
ein Tropfkanister zum Einsatz

Die typisch deutsche Form der Schleppjagd, auch der bayerischen, entwickelte sich vor allem Ende des 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts: Es sind Elemente aus der klassischen französischen Hirschjagd zu Pferde „Chasse à courre“, von der insbesondere die Hornsignale und zum Teil auch das Zeremoniell stammen. Das schnelle und sportliche Reiten über die Hindernisse ist vom englischen „Foxhunting“ übernommen worden. Nur die Ehrung der Reiter mit dem „Bruch“, einem Eichenzweig, ist deutsch. Die Schleppjagd grenzt sich von der französischen Parforcejagd allein dadurch ab, dass die Hunde eine künstliche Fährte ausarbeiten; denn in Deutschland ist diese Art der Jagd auf lebendes Wild seit 1934 verboten. Heute hat der Schleppenleger einen Tropfkanister am Sattel festgeschnallt und legt so die Fährten im Gelände.
(Quelle: Information Anton Hötzelsperger von den Samerberger Nachrichten / Beitragsbild: Anton Hötzelsperger)