Rosenheimer Christkindlmarkt: Zwischen besinnlicher Stimmung und steigenden Hürden

Rosenheimer Christkindlmarkt: Zwischen besinnlicher Stimmung und steigenden Hürden

Rosenheim – Am 28. November öffnet der Rosenheimer Christkindlmarkt seine Tore – und schon jetzt laufen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. Doch hinter der festlich geschmückten Fassade stecken für die Veranstalter zunehmend schwierige Rahmenbedingungen: von GEMA-Gebühren bis hin zu verschärften Sicherheitsauflagen.

Eröffnung Christkindlmarkt 2024. Fotos: Josefa Staudhammer

Vorweihnachtliches Idyll auf dem Rosenheimer Max-Josefsplatz im Jahr 2024. Den Organisatoren wird dafür immer mehr abverlangt. Foto: Archiv Innpuls.me

Der wirtschaftliche Verband Rosenheim, der den Christkindlmarkt organisiert, steht vor wachsenden Herausforderungen. Laut Klaus Hertreiter wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, genug und vor allem auch attraktive Budenbetreiber zu gewinnen. Ein langjähriger Standbetreiber, der Spiel und Kunst angeboten hat, hat sich für dieses Jahr abgemeldet.  „Die Auflagen und Verordnungen für die Marktstände werden immer mehr“, weiß Hertreiter. Das stelle die Betreiber der unterschiedlichen Gewerke vor großen Herausforderungen und erschwere die Suche nach neuen und vor allem auch attraktiven Ausstellern.

Doch der Veranstalter gibt sich kämpferisch: „Wir wollen einen attraktiven Markt bieten“, sagt Hertreiter, „auch wenn es nicht einfacher wird.“

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Weihnachtsmusik in Restriktion – ein Drahtseilakt durch die GEMA

Ein weiteres Thema, das den Veranstalter beschäftigt, ist das Musikprogramm und die damit verbundenen GEMA-Gebühren.  Im vergangenen Jahr schlug beim Wirtschaftlichen Verband eine GEMA-Rechnung von rund 29.000 Euro auf – vorher waren es gerade einmal 400 Euro gewesen. Hintergrund: Ein Urteil des Bundesgerichtshofs hat die Berechnungsgrundlage geändert, sodass künftig nicht nur die eigentliche Beschallungsfläche zählt, sondern die gesamte Veranstaltungsfläche. Das treibt die Gebühren dramatisch in die Höhe.

Trotzdem soll es auch in diesem Jahr wieder ein Bühnenprogramm geben. Aber: Der Großteil der gespielten Musik soll gemafrei sein. Nur an wenigen Tagen sind Lieder geplant, bei denen GEMA-Gebühren anfallen. So will man die laufenden Kosten abfangen und dennoch weihnachtliche Atmosphäre schaffen.

Viele klassische Weihnachtslieder sind tatsächlich gemeinfrei – etwa weil das Urheberrecht ausgelaufen ist. Beispiele sind „O Tannenbaum“, „Stille Nacht, heilige Nacht“, „Kling, Glöckchen“ oder auch „Jingle Bells“ und „We Wish You a Merry Christmas“. Das macht es möglich, ein traditionelles, warmes Programm zu spielen, ohne die hohen GEMA-Kosten ständig auslösen zu müssen.
Wikipedia

Allerdings ist der Weg nicht ganz einfach: Der Wirtschaftliche Verband muss der GEMA vorab eine Liste der geplanten gemafreien Lieder schicken – und die Prüfung ist streng. Laut Hertreiter kann es passieren, dass eine neue Fassung eines als gemeinfrei geltenden Titels existiert, die doch GEMA-relevant ist. Dann drohen erneut Gebühren. Ob das neue, gemafreie Konzept bei den Besuchern gut ankommt, bleibt abzuwarten.

Wiesneinzug 2025. Fotos: Innpuls.me

Beim Rosenheimer Herbstfest kamen die mobilen Überfahrtsperren heuer zum ersten Mal zum Einsatz. Nun sollen sie auch beim Rosenheimer Christkindlmarkt für zusätzliche Sicherheit sorgen. Foto: Archiv Innpuls.me

Sicherheit geht vor: Neue Vorkehrungen auf dem Markt

Auch beim Thema Sicherheit werden die Anforderungen immer größer. Für den Rosenheimer Christkindlmarkt wurden für die Zugänge mobile Überfahrtssperren geplant – ähnlich wie sie bereits beim Rosenheimer Herbstfest in diesem Jahr im Einsatz waren. Diese Technik soll den Zugang mit Fahrzeugen verhindern und damit das Risiko möglicher Angriffe minimieren.

Diese Maßnahme ist Teil eines breiteren Trends: Weihnachtsmärkte in Deutschland verstärken zunehmend ihre Schutzkonzepte.  Für die Veranstalter bedeutet das nicht nur finanzielle, sondern auch logistische Herausforderungen – etwa bei der Anlieferung der Buden oder beim Rettungsweg-Management.

Unser Fazit:
Der Rosenheimer Christkindlmarkt steht in diesem Jahr für mehr als Glühwein und Lichterglanz: Er zeigt, wie sehr traditionelle Freiluft-Veranstaltungen unter dem Druck bürokratischer, finanzieller und sicherheitstechnischer Anforderungen stehen. Die Organisatoren versuchen, die Balance zu halten: Weihnachtsstimmung trotz gestiegener GEMA-Kosten – Sicherheit trotz offenem Zugang – Vielfalt trotz strengeren Regeln. Ob dieses Gleichgewicht gelingt, wird sich spätestens ab der Eröffnung und in den ersten Markttagen zeigen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, re, Fotos: Archiv Innpuls.me)

Fliegende Vasen und Werbeschilder in Rosenheim – Frau in Gewahrsam

Fliegende Vasen und Werbeschilder in Rosenheim – Frau in Gewahrsam

Rosenheim – Am Donnerstag, 13. November, randalierte eine 46-jährige Frau trotz bestehendem Hausverbot in einem Supermarkt in der Münchener Straße. Sie warf eine Blumenvase zu Boden, wodurch Blumen im Verkaufsraum und auf der Straße verteilt wurden, und schleuderte anschließend ein größeres Werbeschild in Richtung von Mitarbeitern und Kunden. Verletzte gab es dabei nicht.

Während des Vorfalls beleidigte die Frau, nach den Angaben der Polizei, die Mitarbeiter und bedrohte Kunden, darunter einen 17-jährigen Jugendlichen, dem sie versuchte ins Gesicht zu spucken. Die Polizei nahm die 46-Jährige in Gewahrsam. Ein Atemalkoholtest ergab über 1,50 Promille. Gegen die Frau wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Beleidigung, Bedrohung und versuchter Körperverletzung eingeleitet.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

Bagger gerät nahe Tutzing auf Gleise – Keine Verletzten, geringer Schaden

Bagger gerät nahe Tutzing auf Gleise – Keine Verletzten, geringer Schaden

Tutzing / Landkreis Starnberg – Am Mittwochmittag (12.11.2025) geriet ein Bagger im Bereich des Bahnhofs Tutzing beinahe in den Gleisbereich. Eine herannahende S-Bahn konnte rechtzeitig stoppen, eine Kollision wurde verhindert. Es entstand nur geringer Sachschaden.

Gegen 11:30 Uhr meldete die Bundespolizei einen Bagger, der ins Gleisbett gerutscht sein soll. Ermittlungen ergaben, dass ein 73-jähriger Mann aus dem Landkreis Wolfratshausen mit Grünschnittarbeiten beschäftigt war. Dabei durchbrach der Bagger einen Maschendrahtzaun und rutschte eine Böschung hinab. Die herabgelassene Schaufel touchierte den Gleiskörper, verhinderte jedoch ein Weiterrutschen in den Schienenbereich.
Der Triebfahrzeugführer der herannahenden S-Bahn bemerkte das Hindernis rechtzeitig und leitete eine Schnellbremsung ein. Reisende wurden dabei nicht verletzt. Auch der Fahrer des Baggers blieb unverletzt.
Für die Bergung der Baumaschine, die Unfallaufnahme und die Beseitigung der leichten Schäden wurden die Gleise zeitweise gesperrt, was zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr führte. Der Bagger konnte den Unfallbereich eigenständig verlassen. Auf Nachfrage erklärte der 73-Jährige, dass sich die Baumaschine „eigenständig gemacht“ habe, weitere Aussagen verweigerte er.

Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Bundespolizei)

Brand in Halfing: Holzstadel niedergebrannt – Wohnhaus unverletzt

Brand in Halfing: Holzstadel niedergebrannt – Wohnhaus unverletzt

Halfing / Landkreis Rosenheim – In Halfing (Landkreis Rosenheim) geriet am Donnerstagabend (30.10.2025)  ein ehemaliger Holzstadel in Brand. Dank schnellem Eingreifen der Feuerwehr und zweier Polizeibeamter blieben die Bewohner des angrenzenden Wohnhauses unverletzt.

Zwei Polizeibeamte in Freizeit bemerkten gegen 22:25 Uhr den Brand an der Bahnhofstraße, meldeten ihn sofort der Polizeieinsatzzentrale und warnten die Anwohner.
Beim Eintreffen der Feuerwehr und der Polizei stand ein Holzstadel, der direkt an ein Wohnhaus angebaut war, bereits in Vollbrand. Durch das schnelle Eingreifen konnte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindert werden, der Stadel brannte jedoch vollständig nieder.

Die elf Bewohner des angrenzenden Wohnhauses konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und blieben unverletzt. Ihre Wohnungen sind aufgrund der Nähe zum ausgebrannten Stadel derzeit nicht bewohnbar; die Betroffenen wurden vorübergehend in einem Gasthaus oder bei Verwandten untergebracht.
Der entstandene Schaden wird nach ersten Schätzungen im mittleren sechsstelligen Bereich liegen.

Die Polizeiinspektion Prien am Chiemsee traf erste Maßnahmen vor Ort. Noch am Abend übernahm der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Rosenheim unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein die weiteren Ermittlungen. Die Brandfahnder prüfen derzeit die Brandursache.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto re)

E-Bike aus Garage in Rosenheim gestohlen

E-Bike aus Garage in Rosenheim gestohlen

Aising / Rosenheim – Im Zeitraum von Samstag, 25. Oktober, 10.30 Uhr, bis Montag, 27. Oktober, 11.00 Uhr, entwendeten unbekannte Täter aus einer Garage in Rosenheim-Aising ein E-Bike.

Bei dem Diebesgut handelt es sich, nach den Angaben der Polizei, um ein schwarzes E-Bike der Marke Cube im Wert von rund 3.000 Euro. Das Fahrrad war mit einem Zahlenschloss gesichert, die Rahmennummer ist der Polizei bekannt. An der Garage wurden keine Aufbruchspuren festgestellt, weshalb die Ermittler davon ausgehen, dass die Täter möglicherweise ein offen stehendes Tor nutzten.
Die Polizei Rosenheim ermittelt wegen Fahrraddiebstahls.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Neue Wählergruppe in Rosenheim: Christian Müller über Sicherheit, Wohnraum und Bürgerbeteiligung

Neue Wählergruppe in Rosenheim: Christian Müller über Sicherheit, Wohnraum und Bürgerbeteiligung

Rosenheim – Am 8. März 2026 finden in Bayern die Kommunalwahlen statt – auch in Rosenheim wirft das schon seine Schatten voraus. Mit der neuen Wählergruppe „Parteifreie Wählergruppe Rosenheim“ (PWG Rosenheim) will Christian Müller frischen Wind in die Stadtpolitik bringen. Innpuls.me hat mit ihm darüber gesprochen, warum er die Wählergruppe gegründet hat, was in Rosenheim gut und schlecht läuft und welche Veränderungen er für die Stadt anstrebt. Mehr Informationen zu ihm und seiner Wählergruppe gibt es hier.
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Frage: Herr Müller, am 8. März 2026 stehen die Kommunalwahlen an. Sie möchten mit Ihrer neuen Wählergruppe „Parteifreie Rosenheim“ in den Stadtrat einziehen. Was hat Sie dazu bewegt, diese Gruppe zu gründen?
Antwort: Aufgewachsen in Rosenheim und mit über 35 Jahren Berufserfahrung durfte ich die Entwicklung unserer Stadt in den vergangenen Jahrzehnten miterleben. Während dieser Zeit haben sich unter der Führung der bisherigen Bürgermeister (CSU) wesentliche Veränderungen ergeben: Aus der einst sicheren und lebendigen Einkaufsstadt ist eine Innenstadt geworden, die heute mit Leerständen und spürbaren Herausforderungen in der Sicherheit zu kämpfen hat. Die wichtigen Themen wie die Lösung der Parkplatzprobleme, Investitionen in Nachhaltigkeit sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der Ausbau von Straßen sind in den vergangenen Jahren leider nur unzureichend verfolgt worden. In den kommenden Tagen und Wochen werde ich diese Punkte transparent auf Instagram und sozialen Medien erläutern.

Frage: Bringen Sie bereits politische Erfahrung mit, oder wäre dies Ihr erster Einstieg in die Kommunalpolitik?
Antwort: Auch wenn ich bislang keine klassische politische Erfahrung mitbringe, liegt mein Schwerpunkt (beruflich bedingt) seit vielen Jahren auf städtischen Themen. Zudem durfte ich in verschiedenen Normenausschüssen mitarbeiten – ein Bereich, der der Politik in vielerlei Hinsicht ähnelt: Es geht um Kompromissbereitschaft, konstruktive Verhandlungen und darum, gemeinsam die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Frage: Was schätzen Sie besonders an Rosenheim – und was treibt Sie an, sich hier politisch zu engagieren?
Antwort:
Rosenheim war in meiner Jugend eine von Erfolg geprägte Stadt – unser Eishockeyverein EVR stand dafür ebenso wie die lebendige Einkaufsstadt, die weit über die Nachbarregion hinaus Besucher anzog. Ergänzt wurde dies durch herausragende Freizeitmöglichkeiten, die von den umliegenden Seen bis hin zu den Bergen reichten und Rosenheim damals zu einem besonders attraktiven Ort machten. Rosenheim verfügt durch seine Lage in unmittelbarer Nähe zu München über eine herausragende Ausgangsposition. Unsere Stadt sollte daher von einer starken Wirtschaftslage profitieren, ein hohes Freizeitpotenzial für Besucher bieten und gleichzeitig als überschaubare Stadt Sicherheit und Lebensqualität gewährleisten.

Leider hat sich in den vergangenen Jahrzehnten – insbesondere in den letzten sechs Jahren – eine gegenteilige Entwicklung gezeigt. Ein internes Verkehrsgutachten bestätigt eine zunehmend kritische Verkehrssicherheitslage. Zugleich ist die Kriminalitätsbelastung durch Gewalt- und Sexualdelikte gestiegen. Hinzu kommen zahlreiche Leerstände in der Innenstadt, überhöhte Wohnungspreise und Mieten sowie ein stockender Wohnungsmarkt.

Darüber hinaus fehlt es an Transparenz und echter Bürgerbeteiligung. Aus diesem Grund werde ich unmittelbar nach Amtsantritt die Funktion eines Kommunikationsberaters einführen, der als direkter Ansprechpartner die Anliegen der Bürgerinnen, Bürger und Unternehmer aufnimmt. Diese Themen zu korrigieren und die Stadt wieder auf einen erfolgreichen Kurs zu bringen, sehe ich als zentrale Aufgabe meiner Arbeit.

Frage: Gleichzeitig gibt es sicher auch Bereiche, in denen Sie Verbesserungsbedarf sehen. Welche Themen bewegen Sie aktuell besonders?
Antwort:
Verkehrssicherheit verbessern: Rosenheim soll für alle Verkehrsteilnehmer sicherer werden. Wir setzen uns für eine klare Verbesserung der Verkehrssicherheitslage ein. Dabei steigern wir die Sicherheit für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen durch gezielte Maßnahmen und moderne Verkehrskonzepte.

Wohnraum schaffen und bezahlbar machen: Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen. Unser Ziel ist es, durch nachhaltige Neubauprojekte und die Revitalisierung bestehender Flächen den Wohnungsmarkt zu beleben und der hohen Nachfrage gerecht zu werden.

Nachhaltigkeit konsequent fördern: Um Rosenheim zukunftsfähig zu gestalten, fördern wir nachhaltige Stadtentwicklung. Investitionen in Umwelt, Klima- und Ressourcenschutz sind für uns ebenso selbstverständlich wie die Stärkung lokaler Kreisläufe und neuer Mobilitätsformen.

Parkraum erweitern und Parken erleichtern: Um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen, setzen wir uns für eine bedarfsgerechte Erweiterung des Parkraums ein. Zusätzlich wollen wir kostenloses Parken in ausgewählten Zonen ermöglichen, um den Einzelhandel zu unterstützen und die Aufenthaltsqualität für Besucher zu verbessern.

Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger: Die Sicherheit von Frauen, Jugendlichen und allen Einwohnern hat für uns höchste Priorität. Wir werden hierzu gezielte Präventionskonzepte fördern und Polizei sowie soziale Institutionen stärken, um ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld zu schaffen.

Transparenz und Bürgerbeteiligung stärken: Politische Entscheidungen sollen transparent und nachvollziehbar sein. Wir verpflichten uns, Interessen von Bürgerinnen und Bürgern über Parteipolitik oder persönliche Motive zu stellen. Die Einbindung der Bürgerschaft und ein offener Dialog sind für uns Grundvoraussetzungen guter Arbeit.

Frage: Haben Sie für diese Herausforderungen bereits konkrete Ideen oder Vorschläge, wie man sie lösen könnte?
Antwort:
Verbesserung der Verkehrssicherheit und Infrastruktur: Das aktuelle interne Verkehrsgutachten weist leider eine kritische Verkehrssicherheitslage in Rosenheim aus. Um die Sicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer deutlich zu erhöhen, planen wir die gezielte Erweiterung von Bürgersteigen und Fahrradstreifen sowie Zebrastreifen. Zusätzlich wollen wir in sensiblen Bereichen Einbahnstraßen einführen, die den Verkehrsfluss verbessern und Konflikte minimieren. Auch der Ausbau von Straßen sind konkrete Maßnahmen.

Bezahlbarer Wohnraum und Quartiersentwicklung: Wir setzen bewusst auf bezahlbaren Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger, ohne die Beschränkung auf Sozialwohnungen allein. Quartiersentwicklungen sollen gefördert werden, um lebenswerte und nachhaltige Wohnviertel zu schaffen. Dabei wollen wir verstärkt Grundstücke für Einheimische sichern, Sanierungsvermerke sinnvoll einsetzen und die daraus erzielten Erlöse zur Schaffung zusätzlicher Wohnungen verwenden.

Parkraum und Mobilität neu gestalten: Parkflächen sollen wieder in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wollen wir die E-Mobilität durch den Ausbau entsprechender Ladeinfrastruktur bei Parkplätzen fördern. Mitarbeiter, die in der Stadt arbeiten, sollen von kostenlosen oder vergünstigten Parkmöglichkeiten profitieren. Zusätzlich wird ein modernes Mobilitätssystem mit digitalen Lösungen eingeführt, um alternative Verkehrsmittel besser zu vernetzen. Dazu werden wir mit Mobilitätspartnern in Kontakt treten.

Sicherheit für alle und konsequentes Handeln: Die Polizeipräsenz, Sicherheitspersonal und digitale Lösungen sind zu erhöhen, um Straftaten wirksam entgegenzuwirken. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Schutz von Frauen und Jugendlichen sowie innerstädtische Rennen. Unsere Freiräume sind Orte des Miteinanders und des Respekts. Damit sie für alle lebenswert bleiben, setzen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme – wer diese verletzt, muss mit klaren Konsequenzen rechnen.

Transparenz und Bürgerbeteiligung stärken: Wir werden regelmäßige Gespräche mit dem Stadtrat und dem zukünftigen Bürgermeister Müller alle 4 bis 6 Wochen etablieren. Ebenso sollen Pressekonferenzen zur Information über die städtischen Arbeiten stattfinden. Für Bürgerbegehren und Anliegen wird die Digitalisierung genutzt, um die Beteiligung und den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu erleichtern. Der neu eingeführte Kommunikationsberater soll dabei unterstützend mitwirken.

Frage 6: Warum glauben Sie, dass die aktuell im Stadtrat vertretenen Parteien diese Probleme nicht ausreichend in den Griff bekommen?
Antwort: Es stellt sich die dringende Frage, warum sich manche Akteure in der Politik offensichtlich stärker an Parteiinteressen oder Bundesvorgaben orientieren als an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger von Rosenheim. So wurde auf Bundesebene bei der CDU/CSU das klare Versprechen, die Schuldenbremse strikt einzuhalten, bereits einen Tag nach der Wahl ausgehebelt.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, weshalb Vertreter wie der amtierende Bürgermeister Herr März (CSU) oder Frau Ludwig (CSU) weiterhin in einer Partei verbleiben, obwohl sich das Versprechen von Herrn Merz längst als Täuschung erwiesen hat. Ähnlich drängend sind die Fragen vor Ort: Warum nimmt die unsichere Lage in unserer Stadt seit Jahren kontinuierlich zu? Weshalb werden in offiziellen Statistiken relevante Erkenntnisse über Migranten und ausländische Mitbürger nicht transparent dargestellt? Warum wurden die Leerstände in der Innenstadt bislang nicht mit nachhaltigen Lösungen bekämpft? Und weshalb wurden Bürgerinnen und Bürger ihrer Parkplätze entzogen, ohne dass ein adäquater Ausgleich geschaffen wurde?
Darüber hinaus stellt man sich die Frage: Wie kann es sein, dass ein Bäcker Mitglied im Bauausschuss ist? Oder eine Architektin, die zugleich Stadträtin und Aufsichtsratsmitglied der GRWS ist, wesentliche Standards wie Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit missachtet?
Diese Fragen sind grundlegend für den Erfolg und das Vertrauen in unsere Stadtpolitik. Sie verlangen klare Antworten sowie konsequentes und verantwortungsbewusstes Handeln im Interesse aller Rosenheimerinnen und Rosenheimer.

Frage 7: Wie würden Sie sich politisch einordnen – eher links, eher rechts, in der Mitte oder gar nicht auf der klassischen Skala?
Antwort:
Da ich eine Wählergruppe vertrete und keine klassischen politischen Ziele oder Parteizugehörigkeiten verfolge, sondern mich ausschließlich dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Stadt verpflichtet fühle, kann ich die Frage aus dieser Perspektive beantworten – ohne politische Einordnung oder parteiideologische Zwänge.

Frage 8: Die Freien Wähler Rosenheim stehen ja ebenfalls für Unabhängigkeit von Parteizwängen. Worin unterscheidet sich Ihre Wählergruppe „Parteifreie Rosenheim“ von ihnen?
Antwort:
Dazu müssen wir uns die Freien Wähler genauer ansehen: Ursprünglich entstanden sie aus kommunalen Wählergruppen und verstehen sich oft als pragmatische, basisnahe Alternative zu den etablierten Parteien. Seit ihrer formellen Gründung als Partei nehmen sie auch an Landtags- und Bundestagswahlen teil. Insbesondere in Bayern sind die Freien Wähler seit vielen Jahren politisch sehr präsent und seit 2018 auch an der Landesregierung beteiligt. Trotz ihrer Wurzeln als Wählervereinigung sind sie heute politisch als Partei organisiert und unterliegen damit auch parteitypischen Strukturen und Zwängen. Mir hingegen ist es wichtig zu betonen, dass ich unabhängig von solchen Parteistrukturen agiere und meine politische Haltung ausschließlich dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Stadt verpflichtet ist.

Frage 9: Wenn es Ihnen gelänge, Oberbürgermeister zu werden – was wäre das Erste, das Sie ändern oder anpacken würden?
Antwort:
Sicherheit schaffen: Sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage auf den Straßen, in der Innenstadt sowie in öffentlichen Gebäuden, um das Sicherheitsgefühl aller Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu stärken. Einführung eines Bürgerforums zur Sicherheitslage, um direkte Rückmeldungen und Problempunkte zu sammeln. Installation zusätzlicher Beleuchtung und digitaler Lösungen an Brennpunkten.

Kostenreduzierung: Eine sorgfältige Überprüfung und Optimierung der Haushaltskasse mit dem Ziel, Kosten zu senken, effizienter zu wirtschaften und finanzielle Spielräume für wichtige Investitionen zu schaffen. Prüfung und Anpassung bestehender Verträge und Dienstleistungsvereinbarungen. Umfassende Haushaltsanalyse zur Identifikation von Einsparpotenzialen ohne Qualitätsverlust.

Interessenlagen abbauen: Die konsequente Abschaffung und Vermeidung von Interessenkonflikten innerhalb der städtischen Ämter und Gremien, um eine transparente, faire und verantwortungsbewusste Verwaltung sicherzustellen. Systematische Prüfung von Amtsträgern und Gremien auf mögliche Interessenkonflikte. Einrichtung einer anonymen Meldestelle für Hinweise aus Verwaltung und Bürgerschaft.

Parkplatzsituation neu überdenken: Freie Parkplätze schaffen und die Parkplatzsituation insgesamt verbessern.

Frage 10: Um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden, benötigen Sie 340 Unterstützungsunterschriften. Wie sieht der aktuelle Stand aus?
Antwort: Ab dem 8. Dezember 2025 liegt die Unterstützungsliste für sechs Wochen aus – eine wichtige Phase, in der ich jede und jeden Einzelnen aufs Neue davon überzeugen möchte, sich meinem Vorhaben anzuschließen. Schon jetzt erhalte ich viel Zuspruch von Bürgerinnen und Bürgern, die meine berufliche Kompetenz und mein Engagement für unsere Stadt wertschätzen. Gemeinsam können wir etwas bewegen und Rosenheim nachhaltig stärken – ich lade alle herzlich ein, Teil dieser Veränderung zu werden!

Frage: Wenn diese Hürde geschafft ist, wie planen Sie, den Wahlkampf zu gestalten?
Antwort: Unsere Wählergruppe erhält keine finanzielle Unterstützung durch Parteien oder Institutionen. Daher konzentrieren wir uns in diesem Wahlkampf vor allem auf die Nutzung sozialer Netzwerke, um unsere Botschaften effektiv und direkt zu verbreiten. Selbstverständlich sind wir für zusätzliche finanzielle Unterstützung dankbar, um unsere Arbeit weiter auszubauen. Spendenquittungen können auf Wunsch gerne ausgestellt werden. Unser Hauptanliegen ist es jedoch, den persönlichen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen und nahbar für sie präsent zu sein.

Frage: Zum Abschluss: Was würden Sie den Rosenheimern gerne noch mit auf den Weg geben, um Sie von Ihrer Wählergruppe zu überzeugen?
Antwort: Es ist Zeit für einen echten Wandel und einen klaren Durchbruch. Parteien sind oft durch starre Strukturen, Parteiprogramme und Fraktionsdisziplin geprägt, die die individuelle Entscheidungsfreiheit einschränken können. Parteien sind zwangsläufig parteipolitisch ausgerichtet, was Spannungen erzeugen kann und manchmal dazu führt, dass das Gemeinwohl hinter Parteizielen zurücksteht. Rosenheim braucht echte Nachhaltigkeit, nachhaltige Wertschöpfung und Verlässlichkeit – genau dafür stehe ich.
(Quelle: Interview Karin Wunsam / Beitragsbild: Copyright Christian Müller)