Hochspannungs-Wochenende für personell gebeutelte Starbulls

Hochspannungs-Wochenende für personell gebeutelte Starbulls

Rosenheim – Vor den Starbulls liegt ein herausforderndes Wochenende. Die Personalsituation bei der Rosenheimer Eishockeymannschaft ist extrem angespannt. Können sie sich dennoch am Sonntag, 2. Februar gegen Landshut und am heutigen Freitag (31.1.2025)  gegen Crimmitschau behaupten?

Seit inzwischen 14 Spieltagen behaupten die Starbulls hinter dem Trio der Topmannschaften aus Dresden, Kassel und Krefeld Tabellenrang vier in der DEL2. Mit fünf bzw. sechs Punkten Rückstand – und noch jeweils einem zusätzlichen Spiel in der Hinterhand – sitzen den
positiv überraschenden Rosenheimern aber die Teams aus Ravensburg und Landshut im Nacken. Das Duell am Sonntag (2.2.2025) gegen die Niederbayern hat also neben dem Derby- auch den viel zitierten „Sechs-Punkte-Charakter“.

Zugespitzte Personallage: Nur noch zwölf Feldspieler?

Das Polster der Starbulls zur Pre-Playoff-Zone bzw. den auf Tabellenrang sieben
rangierenden Lausitzer Füchsen beträgt zwölf Punkte. Während die Situation im Klassement aus Rosenheimer Sicht also entspannt scheint, ist die personelle Lage angespannt wie noch nie in dieser Spielzeit.
Mit Allrounder Dominik Kolb, der sich am vergangenen Freitag beim Spiel in Regensburg verletzte und operiert werden muss, fällt ein weiterer Spieler langfristig aus. Tobias Beck nahm ebenfalls schmerzhafte Andenken aus Regensburg mit, biss im Heimspiel gegen Weiden auf die Zähne, musste aber nach dem zweiten Spielabschnitt aufgeben. Rückkehrer aus dem Rosenheimer „Lazarett“ gibt es weiterhin keine, auch Fabjon Kuqi und Dominik Tiffels sind nach wie vor nicht einsatzfähig. Und mindestens ein weiterer Akteur wird wohl
krankheitsbedingt passen müssen. Am Donnerstag konnte Cheftrainer Jari Pasanen für das Spiel am Freitag in Crimmitschau mit lediglich zwölf Feldspielern realistisch kalkulieren.

Derby am Sonntag: „Letztes Aufgebot“ gegen „Volle Kapelle“

Am Wochenende mit dem letzten Hauptrunden-Derby gegen den EV Landshut muss das „letzte Häuflein“ der Grün-Weißen also so eng zusammenrücken wie noch nie in dieser Saison. Im Gegensatz zu den Starbulls konnte der EVL, der im Laufe der Saison mehrfach nachverpflichtet hat, in den letzten Spielen mit den maximal zulässigen 19 Feldspielern antreten. Cheftrainer Heiko Vogler hat im Derby am Sonntag aller Voraussicht nach mehr einsatzfähige Spieler zur Verfügung, als überhaupt auf den Spielbericht dürfen. Der Ausfall des langfristig verletzten Jack Doremus wurde mit Nick Hutchison kompensiert, der sich in der ersten Sturmreihe neben Topscorer Tor Immo (46 Punkte in 39 Spielen) pudelwohl fühlt und mit 0,92 Punkten pro Partie sogar einen Tick stärker performt als Doremus.

Am vergangenen Wochenende zeichnete sich vor allem die Defensive des Teams von Heiko Vogler aus, die in zwei Spielen (2:0 in Crimmitschau, 3:1 gegen die Lausitzer Füchse) nur ein Gegentor hinnehmen musste und auf einen hervorragende aufgelegten Torwart zählen konnte: der erst 20 Jahre alte Phlipp Dietl bestritt seine Saisonspiele elf und zwölf und steigerte seine Fangquote auf  en Topwert von 93,53 Prozent. Damit schob er sich vor Oskar Autio (93,11 Prozent).

Debüt für Cody Porter im Rosenheimer Tor

Für Autio, der bisher in 35 von 41 Saisonspielen das Rosenheimer Tor hütete, die jüngsten drei Partien aber krankheitsbedingt verpasste, ist ein Spieleinsatz am anstehenden Wochenende noch nicht realistisch. Somit wird der neuverpflichtete 37-jährige Kanadier Cody Porter am Freitag beim Auswärtsspiel in Crimmitschau seine Premiere im Rosenheimer Jersey feiern.
Die Eispiraten Crimmitschau, in der Vorsaison noch positiv überraschender Hauptrunden-Dritter und Playoff-Halbfinalist, stehen punktgleich mit den Selber Wölfen (40 Punkte aus 41 Spielen) am Tabellenende der DEL2. Die Pre-Playoffs sind bereits 14 Zähler weg. Punkten müssen die Westsachsen aber dennoch zwingend, um nicht auch noch in die Situation zu kommen, in den Playdowns auf einen Gegner zu treffen, der mehr als zehn Punkte Vorsprung in der Hauptrundenendabrechnung hat. Das würde bedeuten, dass der Kontrahent zum Gewinn der (eigentlichen) Best-Of-Seven-Serie nur drei Siege benötigt. Und die aktuell auf dem besten Playdown-Platz rangierenden Eisbären Regensburg sind bereits zwölf Zähler voraus.

Hiobsbotschaften bei Freitagsgegner Crimmitschau

Als wäre die sportliche Situation nicht schwierig genug, hat der Eishockeystandort in Westsachsen mit weiteren Probleme zu kämpfen. Der Stadionmietvertrag wurde seitens der Kommune gekündigt. Wie die Umrüstung auf eine Flexbande und LED-Beleuchtung – beides ist für die Lizenzierung ab der kommenden Saison in der DEL2 obligatorisch – realisiert werden kann, ist ungewiss. Am Mittwoch wurde nun auch noch das Insolvenzverfahren gegen den Eispiraten-Hauptsponsor Autarkstrom erneuerbare Energien GmbH eröffnet. Die Mannschaft von Cheftrainer Jussi Toures ist in dieser Spielzeit unberechenbar. Immer wieder hat sie bewiesen, dass deutlich mehr Potenzial als Tabellenkeller in ihr steckt – aber nur in einzelnen Spielen oder Spielphasen. Bestes Beispiel letztes Wochenende: Mit dem Positiv-Erlebnis eines 5:2-Auswätrtssieges am Dienstag in Ravensburg, blieben die Westsachsen am Freitag zuhause beim 0:2 gegen Landshut torlos. Am Sonntag in Kassel führten die Eispiraten dann bis zum Beginn des letzten Drittels 1:0, zogen aber noch mit 2:5 den Kürzeren.

Zuletzt zwei Niederlagegen gegen die Eispiraten

Für die Starbulls sind die Eispiraten alles andere als ein Lieblingsgegner. Im ersten Saisonvergleich am sechsten Spieltag mühten sich die Grün-Weißen zu einem 3:2- Heimsieg, Anfang November auswärts (1:3) und zu Weihnachten in Rosenheim (1:4) gingen jeweils alle drei Punkte an die Eispiraten. Und mit einem Line-Up, das nun zum ersten Mal in dieser Saison womöglich nicht einmal mehr drei Sturmreihen füllt, wird die Herausforderung für das Rosenheimer Rumpfteam diesmal ganz speziell. „Es ist, wie es ist. Wir müssen die Situation akzeptieren und das Beste daraus machen“, sagt Starbulls-Headcoach Jari Pasanen. Was dabei im urigen, kalten und seitlich offenen Kunsteisstadion Crimmitschau am heutigen Freitag, 31. Januar, ab 19.30 Uhr herauskommt, können Eishockeyfans in der Liveübertragung bei sportdeutschland.tv verfolgen. Gleiches gilt für das Derby der Starbulls am Sonntag um 17 Uhr gegen Landshut auf Rosenheimer Eis. Das ROFA-Stadion ist ausverkauft, der Einlass beginnt bereits um 15:30 Uhr. Für Fans des EV Landshut gibt es einen speziellen Eingang hinter der Gästekurve.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Starbulls Rosenheim: Kein Glück im Spitzenspiel gegen die Dresdner Eislöwen

Starbulls Rosenheim: Kein Glück im Spitzenspiel gegen die Dresdner Eislöwen

Rosenheim – Rosenheim gegen Dresden – Tabellenvierter gegen Tabellenführer: Das mit Spannung erwartete Topspiel der DEL2 am Dienstagabend (21.1.2025) ging mit 3:0 an die Gäste aus Sachsen. Das bessere Team mit dem deutlichen Plus an Torchancen waren aber die Starbulls, die für ihren starken Auftritt von ihren Fans nach der Schlusssirene mit viel Applaus verabschiedet wurden. Rosenheimer Torerfolgen standen der herausragende Dresdner Torwart Danny aus den Birken und zweimal das Torgestänge im Weg.

Starbulls Rosenheim gegen Dresdner Eislöwen: Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

4.050 Zuschauer verfolgten das Spiel im Rosenheimer Eisstadion. Fotos: Copyright Ludwig Schirmer-Peter Lion

Unter den 4.050 Zuschauern waren über 700 Mitarbeiter von insgesamt 60 Blaulicht-Organisationen, die von den Starbulls zum Besuch des DEL2-Spitzenvergleichs zwischen Rosenheim und Dresden ins ROFA-Stadion eingeladen wurden. Mit dieser Aktion will der Verein allen Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helfern bei Feuerwehren, Rettungsdiensten, der Polizei und dem Technischen Hilfswerk ein kleines Dankeschön für ihren täglichen großartigen Einsatz aussprechen. Der „Blaulicht-Tag“ soll vor allem ein deutliches Zeichen setzen, wie unglaublich wichtig das oft unterschätzte Engagement von haupt- wie ehrenamtlich in diesen Bereichen tätigen Menschen für die Allgemeinheit ist.

Starbulls Rosenheim gegen Dresdner Eislöwen: Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion
Eislöwen gehen ausgeruht und top aufgestellt ins Spiel

Es war des Topspiel des 39. Spieltags in der DEL2. Die Dresdner Eislöwen gingen mit der breiten Brust des unangefochtenen Tabellenführers ins Spiel, der sich 17 Spiele hintereinander nicht in der regulären Spielzeit bezwingen ließ – und der sich für die klare 0:5-Niederlage beim ersten Gastspiel der laufenden Saison auf Rosenheimer Eis drei Monate zuvor revanchieren wollte. Dresdens Cheftrainer Niklas Sundblad konnte aus dem Vollen schöpfen und alle 19 möglichen Feldspielerpositionen besetzen. Sein Team musste am vergangenen Wochenende nur einmal antreten und gewann dabei in Freiburg klar und deutlich 8:2.
Die Starbulls haben im Jahr 2025 bereits zwei Partien mehr auf dem Buckel. Im Line-up fehlten gegen den Tabellenführer Fabjon Kuqi und die langfristig verletzten Stefan Reiter, Norman Hauner und Maximilian Vollmayer. Torwart Oskar Autio war zwar nominiert, musste nach dem Aufwärmen aber krankheitsbedingt passen. Weil Pascal Seidel bei seiner Stammorganisation Straubing Tigers weilte und Patrik Mühlberger ebenfalls krank war, hütete der 19-jährige Alexander Rose das Rosenheimer Tor – es war sein erster Spiel-Einsatz im Herrenbereich überhaupt.

Starbulls Rosenheim gegen Dresdner Eislöwen: Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion
Dresden ging mit dem ersten Torschuss in Führung

In den Anfangsminuten begegneten sich beide Mannschaften mit Respekt. Bis zum ersten Schuss auf eines der Tore dauerte es 3 Minuten und 55 Sekunden – und dann stand es 0:1. Dresdens Verteidiger Yannick Drews tankte sich zentral durch und traf ins rechte Eck. „Eigentlich hab ich einen schnellen Pass nach vorne gesucht, da war aber leider nichts frei. Auf gut bayerisch hab ich mich bissl durchgewurschtelt, zum Glück ist die Scheibe wieder auf meinen Schläger gekommen und dann war sie drin“, beschrieb der Torschütze die Szene im Live-Interview zu Beginn der ersten Drittelpause.
Da stand es bereits 0:2, weil Sebastian Gorcik die Scheibe aus wenigen Zentimetern über die Torlinie schubste, nachdem Rosenheims Schlussmann Rose ein Schuss von Niklas Postel durchgerutscht war (14.). Zwischen den beiden Gegentoren machten die Starbulls Druck und hatten – unter anderem bei einem stark aufgezogenem Powerplay – gute Schüsse, die aber zur Beute vom fehlerlosen Gästekeeper Danny aus den Birken wurden oder abgefälscht knapp am Tor vorbeitrudelten. Kurz vor der Pausensirene hatte Ville Järveläinen, der im Slot frei zum Abschluss kam, den Anschlusstreffer auf der Kelle, doch auch da war Dresdens Torwart zur Stelle.

Deutliches Rosenheimer Chancenplus ab dem zweiten Drittel

Gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitt trafen die Gäste zum dritten Mal – erneut in einer Situation, die gar nicht zwingend aussah. Dane Fox schien im „Topscorer-Zweikampf“ von C.J. Stretch schon abgedrängt, bugsierte die Scheibe aber raffiniert mit der Rückhand in den linken oberen Torwinkel (22.). Das mögliche 0:4 verhinderte Alexander Rose mit einem Reflex gegen den frei vor ihm zum Abschluss kommenden Travis Turnbull (28.). Das war es aber dann auch schon fast mit Dresdner Torchancen.
Vor allem in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels stand Gästekeeper Danny aus den Birken permanent im Fokus. Als Simon Gnyp abzog, verhinderte der Pfosten den ersten Rosenheimer Torerfolg (32.). Nicht nur in Überzahl schnürten die Hausherren den Spitzenreiter lange in dessen Zone ein. Järveläinens Versuche blieben am Torraum hängen, Stretch bugsierte einen Abpraller per Rückhand über das leere Dresdner Tor (33.). Zahlreiche weitere Abschlüsse wurden zur Beute vom Dresdens Torwart, den Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie zum „besten Spieler auf dem Eis“ adelte.

Starbulls Rosenheim gegen Dresdner Eislöwen: Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion
Starbulls blieben bis zur letzten Sekunde engagiert

Auch dem dritten und vierten Rosenheimer Powerplay entsprangen gefährliche Schüsse, aber keine Treffer. Lukas Laub hatte Pech, dass seine Direktabnahme nur an die Latte des Gästetores klatsche (46.). Während der Tabellenführer kaum noch etwas für die Offensive tat, arbeitete die Eislöwen-Defensive konsequent und klärte alle Abpraller. Die Starbulls gaben nicht auf, versuchten es in den letzten drei Minuten durchgehend ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler, blieben aber trotzdem zum dritten Mal in der laufenden Saison ohne Torerfolg in der regulären Spielzeit – zum ersten Mal jedoch in einem solchen Fall auch ohne Punktgewinn, denn gegen Landshut und in Weißwasser ging es mit einem 0:0 in die Verlängerung.
„Ich bin mit der Art und Weise, wie wir gegen einen Top-Gegner gespielt haben, sehr zufrieden. An der Mannschaftsleistung gibt es nichts zu rütteln. Sehr schade, dass wir keine Tore geschossen haben“, sagte Jari Pasanen nach dem Spiel.
Rosenheim weiter acht Punkte vor Tabellenplatz fünf
Weil Verfolger Ravensburg ebenfalls verlor, beträgt der Rosenheimer Vorsprung auf den fünften Tabellenrang weiterhin acht Punkte. „Wenn alle Spieler gesund geblieben wären und wir wären Vierter, Fünfter oder Sechster würde ich sagen – ok. Aber jetzt mit so einer kurzen Bank zu spielen und Topleuten, die fehlen – ich hätte nie und nimmer geglaubt, dass wir so lange auf dem vierten Platz bleiben. Das spricht für die Mannschaft und den Zusammenhalt. Ich ziehe den Hut davor, was unsere Spieler in den letzten drei, vier Wochen geleistet haben. Aber es wird von Woche zu Woche schwieriger“, ordnete der Starbulls-Headcoach die Situation nach drei absolvierten Vierteln der Hauptrunde ein.
Weiter geht es für die Starbulls Rosenheim in der DEL2 mit einem Auswärtsspiel gegen die Eisbären Regensburg (Freitag, 20 Uhr). Beim nächsten Rosenheimer Heimspiel am kommenden Sonntag (26.1.2025) um 17 Uhr sind die Blue Devils Weiden zu Gast im ROFA-Stadion.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: Copyright: Peter Lion – Ludwig Schirmer)

Starbulls: Stretch schießt die Rosenheimer zum 5:4 Overtimesieg in Kaufbeuren

Starbulls: Stretch schießt die Rosenheimer zum 5:4 Overtimesieg in Kaufbeuren

Rosenheim – Fast 500 Rosenheimer Fans unterstützten die Starbulls Rosenheim am 38. Spieltag der DEL2 (19.1.2025) beim Auswärtsspiel in Kaufbeuren und bejubelten in der Verlängerung den 5:4-Siegtreffer von C.J. Stretch.

Außerdem trafen Shane Hanna, Dominik Kolb, Manuel Strodel und Zack Dybowski für die Starbulls, die sich nach Rückständen am Riemen Rissen, gute Antworten fanden und sich den ersten Sieg im Allgäu seit dem Wiederaufstieg in die DEL2 mit toller Moral und leidenschaftlichem Einsatz verdienten.

Doppelschlag binnen 64 Sekunden

3.100 Zuschauer wollten in der ausverkauften „energie schwaben arena“ das erste Heimspiel des ESV Kaufbeuren nach der Trennung von Cheftrainer Daniel Jun sehen. Offiziell auf dem Spielberichtsbogen als verantwortlicher Trainer stand bei den Hausherren zwar noch Interimscoach Andreas Becherer, tatsächlich stand aber auch bereits der neue Headcoach Leif Carlsson hinter der Bande.
Nach einem Doppelschlag binnen 64 Sekunden lagen die forsch in die Partie startenden Gastgeber mit 2:0 in Front. Sami Blomqvist drückte aus kurzer Distanz einen Querpass von Colby McAuley über die Linie (4.) und Samir Kharboutly versenkte den Puck aus der Halbdistanz unhaltbar im rechten Winkel (5.). Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nahm eine Auszeit und rüttelte seine Spieler wach. Bei beiden Gegentreffern hatten die Grün-Weißen, die mit vielen müden, kranken und angeschlagenen Akteuren ins Spiel gegangen waren, ungewohnte Defensivschwächen offenbart.
Ein erstes Powerplay spielten die Starbulls hervorragend, die Scheibe wollte aber trotz vieler gefährlicher Abschlüsse nicht ins Tor. Shane Hanne traf die Latte (7.). Die Starbulls blieben auch in der Folge das überlegene Team und belohnten sich mit dem Anschlusstreffer. Dominik Kolb lief nach einem Pass von Ludwig Nirschl alleine auf ESV-Torwart Daniel Fießinger zu und verwandelte eiskalt zum 2:1 (12.). Doch bereits eine Minute später packte die Rosenheimer Defensive ein weiteres Mal nicht zu, sodass Kharboutly ungestört die neutrale Zone überwinden und ins Angriffsdrittel einfahren durfte. Seine Ablage zimmerte Dieter Orendorz ins rechte ober Eck (13.).
Mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang den Starbulls der erneute Anschluss. Es war aber kein typisches Überzahltor, sondern ein Gegenstoß nach zu euphorischer Kaufbeurer Befreiung, den Charlie Sarault einleitete und Shane Hanne mit einem feinen Abschluss in den rechten Torwinkel abschloss – 3:2 (16.). In der Schlussphase des turbulenten ersten Drittels – das Torschussverhältnis lautete 21:17 für Rosenheim! – verhinderte Oskar Autio mit einer starken Parade gegen Danny Bindels den möglichen vierten Kaufbeurer Torerfolg.

Partie war nach der zweiten Pause weit weniger spektakulär

Weit weniger spektakulär gestaltete sich die Partie nach der zweiten Pause. Kaufbeuren hatte Scheibenbesitzvorteile, die Starbulls aber ließen kaum noch gefährliche gegnerische Torschüsse zu. In der Schlussphase des zweiten Drittels zogen die Grün-Weißen das Spiel mehr und mehr an sich, kamen zu Torchancen durch Ville Järveläinen, Nirschl und Kolb und schließlich 32 Sekunden vor der zweiten Pausensirene zum verdienten Ausgleichstor. Travis Ewanyk scheiterte nach Pass von Sarault frei vor Fießinger, setzte nach und legte die Scheibe zurück in den Torraum, der kurzfristig wieder ins Rosenheimer Line-up zurückgekehrte Dominik Strodel arbeitete sie per Rückhand in die Maschen – 3:3 (40.).
Im letzten Drittel fanden die Hausherren weiterhin kein effektives Rezept, um die grün-weiße Defensive zu knacken – und gingen dennoch mit 4:3 in Führung. Dominik Kolb ließ sich in einer an sich völlig harmlosen Situation die Scheibe von Sami Blomqvist abluchsen, der frei vor Torwart Autio „danke“ sagte und einschob (45.). Die Rosenheimer Antwort ließ nun aber nur eine gute Minute auf sich warten. Strodel lauerte am Pfosten des ESV-Tores und brachte die Scheibe gleich dreimal hintereinander nicht an Fießinger vorbei, die Kaufbeurer Abwehr damit aber gehörig durcheinander. Über Sarault und Hanna wanderte das Spielgerät zu Zack Dybowski, der es unhaltbar ins rechte Kreuzeck hämmerte – 4:4 (46.).
Mitte des dritten Drittels war Starbulls-Keeper Autio mehrfach gefordert und parierte unter anderem stark gegen Blomqvist und McAuley. Ihr einziges Unterzahlspiel der Partie verteidigten die Grün-Weißen danach problemlos. In der Schlussphase lagen die größeren Möglichkeiten zum Siegtreffer auf Rosenheimer Seite. Einen abgefälschten Schuss von Kilian Kühnhauser kratzte Fießinger per Reflex noch von der Linie (57.). Und auch, als mit Kolb und Nirschl zwei Starbulls-Stürmer ohne Gegenspieler auf das Tor zufuhren, konnte der ESVK-Schlussmann mit einer starken Reaktion retten (58.).

Verlängerung wurde zur großen Show von C. J . Stretch

Die Verlängerung wurde zur großen Show von C. J. Stretch. Zunächst tankte sich der Starbulls-Kapitän per Solo vor das Tor, tanzte Fießinger aus, schaufelte aber per Rückhand am kurzen Eck vorbei (63.). Dann zwang der agile Lukas Laub Kaufbeurens Jamal Watson zu einem Foul. In Überzahl beschäftigten Järveläinen, Ewanyk und Hanna die ESV-Spieler und Stretch konnte kreiseln. Er suchte sich in aller Geduld die perfekte Schussposition, um den besten Moment abzuwarten und den Puck schließlich im linken Eck zum Rosenheimer 5:4-Siegtreffer zu versenken (64.).
Bereits am Dienstag (19.1.2025) müssen die Starbulls Rosenheim in der DEL2 erneut ran. Dann kommt es zum nächsten Highlight im ROFA-Stadion: Zu Gast auf Rosenheimer Eis ist mit den Dresdner Eislöwen der unangefochtene Tabellenführer (Spielbeginn 19:30 Uhr, Eintrittskarten gibt es hier.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Archiv Ludwig Schirmer-Peter Lion)

Starbulls: Drei Punkte gegen Freiburg

Starbulls: Drei Punkte gegen Freiburg

Rosenheim – Frühe Führung, 1:3-Rückstand nach dem ersten Drittel, 4:3-Sieg – die Starbulls fuhren am Freitagabend (17.1.2025) gegen den EHC Freiburg drei Punkte ein und haben nun sieben Zähler Vorsprung auf Tabellenrang fünf und elf Punkte Vorsprung auf die Pre-Playoff-Zone. 3.803 Zuschauer feierten im ROFA-Stadion Matchwinner Lukas Laub, der das erste und das letzte Rosenheimer Tor an diesem Freitagabend erzielte. Außerdem trafen Shane Hanna und Charlie Sarault für die Starbulls.

Eishockey Starbulls gegen Freiburg. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

Die Starbulls Rosenheim fuhren am 37. Spieltag der DEL2 drei Punkte ein. Fotos: Copyright: Ludwig Schirmer / Peter Lion

Nicht nur ohne die Langzeitverletzten Stefan Reiter, Norman Hauner und Maximilian Vollmayer sondern auch erneut ohne Manuel Strodel traten die Starbulls Rosenheim gegen die Wölfe vom EHC Freiburg an, die erst drei Wochen zuvor im ROFA-Stadion zu Gast waren. Damals entführten die Breisgauer einen Punkt und es dauerte bis zur vorletzten Spielminute, ehe der Puck das erste Mal den Weg ins Gästetor fand. Diesmal jubelten die Hausherren bereits nach zwei Minuten und 23 Sekunden. C.J. Stretch legte bei einem Gegenstoß perfekt in den Lauf von Lukas Laub, der frei vor Torwart Patrik Cerveny zum 1:0 eindrückte (3.).

Eishockey Starbulls gegen Freiburg. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

Die Starbulls Rosenheim können mit ihrer Leistung zufrieden sein.

Davor und danach hatten die in den Anfangsminuten klar dominierenden Starbulls weitere gute Torchancen, aber Mitte des ersten Drittels drehten die Breisgauer das Spiel mit einem Doppelpack. Filip Reisnecker nutzte eine Lücke in der Rosenheimer Defensive, fuhr schräg auf Oskar Autio zu und versenkte den Puck cool links unten – 1:1 (10.). Knapp zwei Minuten später spielte Nicolas Linsenmeier die Scheibe parallel zur Grundlinie an den Rosenheimer Torraum, wo sie Pascal Zerressen mit dem Schlittschuh ungewollt ins eigene Netz lenkte – 1:2 (12.).
Die Starbulls hatten bei einem druckvollen Powerplay durch Ville Järveläinen und Kevin Handschuh beste Ausgleichschancen, Freiburgs Keeper Cerveny ließ sich aber nicht überwinden. Stattdessen erhöhte Shawn O´Donnell nach einem feinen Spielzug mit einem schnellen Abschluss ins offene kurze Eck auf 1:3 (19.).

Unparteiische kannten Treffer nicht an

Im zweiten Drittel waren gerade 20 Sekunden gespielt, als die Scheibe im Freiburger Netz zappelte. Järveläinen hatte abgestaubt, nachdem sich Stretch im Solo gegen vier Gegenspieler durchsetzte. Die Unparteiischen erkannten den Treffer aber nicht an, weil sie eine Torwartbehinderung sahen, die allerdings nur dadurch zustande kam, weil Stretch von einem Freiburger Spieler zu Fall gebracht worden war – Pech für Rosenheim.
Die Gastgeber aber blieben am Drücker. Nach einer feinen Ablage von Stretch zimmerte Shan Hanna die Hartgummischeibe von der blauen Linie zum 2:3-Anschlusstreffer ins rechte obere Eck – Lukas Laub hatte Torwart Cerveny die Sicht genommen (27.). Und nach einer Energieleistung von Travis Ewanyk und idealem Rückhand-Rückpass von Ludwig Nirschl netzte Charlie Sarault aus kurzer Distanz zum 3:2 ein (30.). Zuvor traf Kevin Handschuh bei einem Unterzahl-Gegenstoß nur den Pfosten (29.).

Eishockey Starbulls gegen Freiburg. Fotos: Ludwig Schirmer / Peter Lion

3.803 Zuschauer waren bei dem Spiel im ROFA-Eisstadion mit dabei.

In der Schlussphase des Mittelabschnitts wogte das Spiel hin und her. Beide Teams hatten Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Nach einem ungünstigen Rosenheimer Wechsel hatte O’Donnel die Chance zum Abschluss frei vor Starbulls-Torwart Oskar Autio, aber der zurücksprintende Lukas Laub klaute ihm die Scheibe vom Schläger – eine ganz starke Rettungstat zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt!

Laub ist aktuell der erfolgreichste Rosenheimer Torschütze

Einem weiteren unwiderstehlichen Sprint von Lukas Laub entsprang in der Anfangsphase des letzten Drittels der Rosenheimer Siegtreffer. Laub schnappte sich in der neutralen Zone die Scheibe, nahm Tempo auf, steuerte über die linke Seite entlang der Bande nach vorn und schließlich nach innen, schüttelte den ihn verfolgenden Freiburger Eero Elo ab und schob Torwart Cerveny den Puck durch die Beine – 4:3 (45.). Es war Laubs bereits 15. Saisontreffer, damit ist er nun aktuell der erfolgreichste Rosenheimer Torschütze.
Torchancen waren im Schlussdrittel ansonsten rar gesät. In den letzten Minuten der Partie packten die Gäste die Brechstange aus, die Starbulls gerieten unter Druck, Oskar Autio musste aber letztlich nur zweimal entscheidend eingreifen, ehe der fünfte Rosenheimer Heimsieg in Folge unter Dach und Fach war. In der Tabelle der DEL2 zogen die Grün-Weißen mit nunmehr 68 Zählern aus 37 Spielen nach Punkten mit dem Tabellendritten Kassel Huskies gleich!
„Wir haben sehr gut angefangen, aber nach dem ersten Tor ist etwas passiert. Freiburg hat das Spiel übernommen und hätte auch noch ein viertes Tor schießen können. Für das zweite Drittel haben wir etwas umgestellt, wir haben besser und druckvoller gespielt, sind mehr gelaufen und haben den gegnerischen Spielaufbau früher und besser gestört. Es war heute keine spielerische Glanzleistung. Beide Mannschaften waren ein bisschen müde. Aber meine Jungs haben alles gegeben und ich bin sehr glücklich, dass wir die drei Punkte geholt haben“, urteilte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen über das Spiel.
Am Sonntag (119.1.2025) gastieren die Starbulls Rosenheim am 38. Spieltag der DEL2 beim ESV Kaufbeuren, Spielbeginn in der „energie schwaben arena“ ist um 17 Uhr.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild, Foto: Copyright Ludwig Schirmer / Peter Lion)

Starbulls: Stretch schießt die Rosenheimer zum 5:4 Overtimesieg in Kaufbeuren

Starbulls: Sieg in Selb macht Rosenheims Sechs-Punkte-Wochenende perfekt

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim holten am 36. Spieltag der DEL2 einen 4:2-Auswärtssieg gegen die Selber Wölfe und konnten mit dem „Sechs-Punkte-Wochenende“ (11. und 12.1.2025) den vierten Tabellenrang untermauern.

Je länger das Spiel in Selb dauerte, umso routinierter präsentierten sich die Grün-Weißen. Lukas Laub im ersten und Ludwig Nirschl im zweiten Drittel glichen Rückstände aus. Gleich zum Start des letzten Spielabschnitts brachte Ville Järveläinen die Starbulls bei zweifacher Überzahl erstmals in Führung, C.J. Stretch traf mit einem Empty-Net-Tor zum Endstand.
Zwei Tage nach dem emotionalen 4:2-Heimsieg gegen die Kassel Huskies stand für die Starbulls Rosenheim die pikante Auswärtsaufgabe gegen den Tabellenletzten auf dem Programm. Die Selber Wölfe hatten zum „Blaulichttag“ geladen, die Kulisse war mit 3.119 Zuschauern entsprechend groß. Mit Ryan Smith, Brent Raedeke, Jordan George und Ryan Sproul standen gleich vier nachverpflichtete Spieler im Line-up der Oberfranken, die in den ersten beiden Saisonduellen gegen die Starbulls noch nicht mit von der Partie waren.

Stammtorwart Oskar Autio legte eine Erholungspause ein

Rosenheims Cheftrainer Jari Pasanen musste mit Manuel Strodel auf einen weiteren wichtigen Mann verzichten. Für den regelwidrigen, im Spiel aber ungeahndeten Check zwei Tage zuvor, der Strodel ausschaltete, wurde Kassels Marco Müller im Nachhinein für vier Spiele gesperrt. Mit Simon Gnyp und Ludwig Nirschl stellten sich in Selb zwei angeschlagene Spieler in den Dienst der Mannschaft, mit deren Einsatz im Vorfeld kaum zu rechnen war. Das Rosenheimer Tor hütetet diesmal Pascal Seidel, Stammtorwart Oskar Autio erhielt eine Erholungspause und machte die Fahrt nach Oberfranken gar nicht mit.
Der erste Spielabschnitt ging mit 2:1 an die zunächst deutlich wacher wirkenden und strukturierter auftretenden Gastgeber. Alle drei Tor fielen binnen einer Minute. Zunächst traf Ryan Smith, der nicht bzw. zu spät angegangen wurde, mit einem platzierten Schuss aus dem rechten Bullykreis hoch ins kurze Eck (7.). Lukas Laub glich mit einem satten Schuss ins rechte obere Eck zum 1:1 aus, nachdem er an der blauen Linie einen schlampigen gegnerischen Aufbaupass abfangen konnte (8.). Chad Bassen brachte die Wölfe erneut in Führung, als er einen Schuss von Luis Marusch unhaltbar für Starbulls-Schlussmann Seidel abfälschte (8.).

Glück für die Rosenheimer in der Anfangsphase des zweiten Drittels

Die größte Chance zum Ausgleich hatte Sebastian Zwickl, der nach einem feinen Antritt per Rückhand abschloss, aber am guten Selber Torwart Kevin Carr scheiterte (16.).
In der Anfangsphase des zweiten Drittels hatten die Starbulls Glück, nicht mit zwei Toren in Rückstand zu geraten. Ryan Smith traf mit einem satten Schuss den Pfosten und einer der Hauptschiedsrichter wähnte den Puck bereits hinter der Linie, was die Videobilder aber als klare Fehleinschätzung entlarvten. Momente später parierte Seidel herausragend gegen den nach einem Rückpass aus bester Position frei zum Abschluss kommenden Bassen (22.).
Auf der Gegenseite zeigte sich Dominik Kolb bei einem Ausflug von Keeper Carr aufmerksam, schnappte sich die Scheibe, legte perfekt in den Slot auf Charlie Sarault, der den Puck aber freistehend nicht am Schlussmann vorbeibrachte, der wieder rechtzeitig vor sein Tor zurückgekehrt war (28.). Fünf Minuten später war der Ausgleich aber fällig. Bei angezeigter Strafe zog Zack Dybowski zweimal zentral von der blauen Linie ab und der in der Schussbahn lauernde Ludwig Nirschl versenkte die hängengebliebene Scheibe aus der Drehung im rechten unteren Eck zum 2:2 (33.).
Die Starbulls agierten von Minute zu Minute stabiler, die Hausherren dagegen immer einfallsloser und unkontrollierter. Kleine Strafen gegen Daniel Schwamberger und Nick Miglio kurz hintereinander knapp vor der zweiten Pause eröffneten den Grün-Weißen die Möglichkeit, ins letzte Drittel in zweifacher Überzahl zu starten. 41 Sekunden dieser besonderen Phase waren nach der zweiten Pause gespielt, als Ville Järveläinen per Direktabnahme hammerhart ins linke obere Eck traf (41.); der Rückpass kam von Lukas Laub, der vorangegangene Pass hinter dem Tor von C.J. Stretch.
Nachdem Torwart Seidel bei einer Großchance von Raedeke stark retten konnte (43.), geriet die erstmalige Rosenheimer Führung kaum noch in nennenswerte Gefahr. Die Grün-Weißen hielten den Gegner mit einer nun äußerst routinierten Spielweise effektiv vom eigenen Tor fern und verteidigten auch die dritte und letzte Unterzahlsituation in dieser Partie gut.

MIglio zog die Notbremse

Als Charlie Sarault frei vor Kevin Carr zum Abschluss gekommen wäre, zog Miglio die Notbremse, es wurden aber nur zwei Minuten und kein Strafschuss ausgesprochen (52.). Auch Kilian Kühnhauser hatte die Möglichkeit zum vierten Rosenheimer Treffer, er scheiterte bei einem Alleingang am guten Selber Torwart (57.). Kurz danach musste Pascal Seidel ein letztes Mal entscheidend eingreifen und einen Direktschuss von Josh Winquist mit dem Schoner aus dem kurzen Eck fischen (58.).
Mit gezogenem Torwart und sechsten Feldspieler kamen die Hausherren nicht mehr zum Abschluss, stattdessen antizipierte Lukas Laub clever und legte uneigennützig in der neutralen Zone quer auf C.J. Stretch, der ins leere Tor zum 4:2-Endstand aus Rosenheimer Sicht traf (60.).

„Das Tor von Luki Laub war goldwert“

Starbulls-Headcoach Jari Pasanen fasste das Spiel bescheiden zusammen: „Ich bin froh über die Punkte. Am Anfang sah das nicht so aus. Ich war beeindruckt, wie gut die Heimmannschaft im ersten Drittel rausgekommen ist. Wir hatten Probleme dagegenzuhalten. Das Tor von Luki Laub war goldwert. Im zweiten Drittel haben wir denn schon besser gespielt, wir haben sehr geduldig verteidigt und dann kamen auch die Tore. Glücklicherweise haben wir die Fünf-gegen-drei-Situation bekommen und genutzt.“
(Quelle: Preseemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto:Copyright: Ludwig Schirmer / Peter Lion )

„David siegt gegen Golliath“: Starbulls ringen Kassel nieder

„David siegt gegen Golliath“: Starbulls ringen Kassel nieder

Rosenheim – Angekündigt war dieses Eishockey-Spiel als Kampf von „David gegen Goliath“. Doch eine Riesenportion Leidenschaft, Kampfgeist und taktische Disziplin trugen tatsächlich die ersatzgeschwächten Starbulls Rosenheim am Freitagabend (10.1.2025) zum 4:2 Heimsieg gegen die favorisierten Kassel Huskies. 

Eishockeyspiel: Starbulls Rosenheim gegen Kassel (10.1.2025). Fotos: Copyright Ludwig Schirmer udn Peter Lion

Keine schöne Szene im zweiten Dritell: Manuel Strodel und Marco Müller bleiben zunächst regungslos auf dem Eis liegen. Fotos: Ludwig Schirmer und Peter Lion

Eishockeyspiel: Starbulls Rosenheim gegen Kassel (10.1.2025). Fotos: Copyright Ludwig Schirmer udn Peter Lion

Marco Müller wird mit der Trage vom Eis gebracht. 

Zwei Spieler bleiben regunglos auf dem Eis liegen

Vier Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als Manuel Strodel die Scheibe in der neutraler Zone am ihm entgegenkommenden Marco Müller vorbeilegte und vom Gästeverteidiger mit enormer Wucht gegen den Kopf gecheckt wurde. Beide Spieler blieben zunächst regungslos liegen. Müller, der an die Bande knallte, wurde nach mehreren Minuten mit der Trage vom Eis gebracht. Eine Strafe gegen ihn verhängten die Unparteiischen nicht.

Eishockeyspiel: Starbulls Rosenheim gegen Kassel (10.1.2025). Fotos: Copyright Ludwig Schirmer udn Peter Lion

4254 Zuschauer sahen das Spiel im ROFA-Stadion.

Strodel tauchte im letzten Drittel noch einmal kurzzeitig auf dem Eis auf, nach einem weiteren Check – in diesem Fall hart, aber nicht regelwidrig – musste er dann endgültig passen. In der Pressekonferenz nach dem Spiel gab Kassels Cheftrainer Todd Woodcroft Entwarnung und signalisierte, dass Marco Müller am Sonntag möglicherweise schon wieder spielen kann. Starbulls-Headcoach Jari Pasanen äußerte ebenfalls ein bisschen Hoffnung, dass Strodel am Sonntag wieder im Rosenheimer Line-up könne.

Viele Ausfälle bei den Starbulls

Am Freitag fehlten bei den Starbulls zusätzlich zu den Langzeitverletzten Norman Hauner, Maximilian Vollmayer und Stefan Reiter bereits Fabjon Kuqi, Ludwig Nirschl und Simon Gnyp. Letzterer leidet unter den Folgen eines ebenfalls ungeahndeten Checks drei Tage zuvor beim Heimspiel gegen Ravensburg.

Eishockeyspiel: Starbulls Rosenheim gegen Kassel (10.1.2025). Fotos: Copyright Ludwig Schirmer udn Peter Lion

Die Zuschauer erlebten viele rasantee Szenen. 

Trotz der Ausfälle boten die Grün-Weißen den hochdekorierten Gästen vom ersten Bully an die Stirn, erkämpften und erspielten sich im ersten Drittel sogar Vorteile. Schön anzusehen und mit guten Abschlüssen dekoriert war ein erstes frühes Rosenheimer Powerplay. Schön anzusehen, mit guten Abschlüssen dekoriert und in letzter Sekunde außerdem mit dem Führungstor gekrönt war das zweite Rosenheimer Powerplay. Der herrlich Überzahlregie führende C.J. Stretch warf den Puck an den Torraum und Lukas Laub lenkte ihn ins linke untere Eck (11.).

Eishockeyspiel: Starbulls Rosenheim gegen Kassel (10.1.2025). Fotos: Copyright Ludwig Schirmer udn Peter Lion

Die Starbulls stecken selbst eine kleine Bankstrafe souverän weg.

Kassels prominent besetzte Offensive fand in den ersten 20 Minuten kaum ein Rezept gegen das konzentrierte Rosenheimer Defensivspiel. Doch aus heiterem Himmel kam Alec Ahlroth zur Ausgleichschance, schob einen Abpraller unter Torwart Oskar Autio durch, aber auch knapp am Tor vorbei. Weil ihn Dominik Tiffels dabei regelwidrig hielt, durften die Gäste zwei Minuten in Überzahl ran, wurden dabei aber kaum gefährlich.
Im zweiten Drittel waren die Schlittenhunde von Anfang an präsent. Der heftigen Szene mit Marco Müller und Manuel Strodel, dessen Part in der zweiten Sturmreihe nun der junge Andreas Schneider übernimmt, folgen zerfahrene Momente. Die Gäste fangen sich deutlich schneller als die Starbulls und kreieren Druckphasen. Die ganz großen Prüfungen muss der sichere Rosenheimer Torwart Oskar Autio aber nicht bestehen. Die ganz große Chance haben die Hausherren: Dominik Tiffels geduldet sich zum idealen Abschlussmoment und knallt die Scheibe an den Pfosten (30.).

Deutlich öfters fliegt der Puck weiterhin in Richtung Rosenheimer Tor – und schließlich hinein. Yannik Valenti kreiselt in den hohen Slot, visiert das kurze Eck an, Autio pariert, Jake Weidner steht ideal und staubt ab – 1:1 (37.). Das Momentum bei Kassel? Nein! Die Starbulls dürfen vor der zweiten Pause noch einmal in Überzahl ran, machen das erneut gut und konsequent und lassen den Gästen nach deren Komplettierung keine Option zum Wechseln. Und dann kommt der nächste perfekte Pass von Stretch vom rechten zum linken Bullykreis und die satte Direktabnahme von Ville Järveläinen in den Winkel. Gästekeeper Brandon Maxwell reagiert erst, als die schwarze Hartgummischeibe schon im Netz zappelt – 2:1 (40.).

Der Tabellenzweite schlägt schnell zurück

Seinem elften Saisontreffer lässt Järveläinen nach der zweiten Pause den zwölften folgen. Nach Ablage von Lukas Laub lässt der kleine Finne die Kasseler Ryan Olsen und Hans Detsch ins Leere laufen und nagelt den Puck unhaltbar unter die Latte (46.). Doch der Tabellenzweite aus Nordhessen schlägt schnell zurück. Marc-Olivier Duquette schießt von der blauen Linie aufs kurze Eck, Jake Weidner irritiert Torwart Autio und fälscht noch leicht ab und es steht nur noch 3:2 (48.).

Eishockeyspiel: Starbulls Rosenheim gegen Kassel (10.1.2025). Fotos: Copyright Ludwig Schirmer udn Peter Lion

Die Starbulls Rosenheim stehen nach 35 Spielen gut da.

Starbulls stecken eine Bankstrafe souverän weg

Weil die Hausherren die taktische Marschroute ebenso halten wie die Balance zwischen Konsequenz und Geschick in den Zweikämpfen, sind die gefährlichen Abschlüsse der Gäste in der Schlussphase an einer Hand abzuzählen. Und da ist stets der souveräne Torwart Oskar Autio zur Stelle. Eine kleine Bankstrafe wegen zu vielen Spielern auf der Eisfläche stecken die Starbulls überraschend souverän weg.
Die Huskies finden auch mit sechstem Feldspieler und ohne Torwart die große Chance zum Ausgleich nicht – dafür findet Ville den Weg zum Hattrick: Järveläinen sprintet einer Befreiung von Laub nach und tanzt in der gegnerischen Zone ganz cool drei Gegenspieler ganz aus, bis sich die sichere Schussbahn für den Abschluss ins leere Tor bietet – 4:2 (60.).

„Järveläinen schießt inzwischen Tore am laufenden Band, aber ohne einen Mittelstürmer wie Stretch wäre das für Ville schwieriger“, sagte Jari Pasanen nach der Partie. Der Rosenheimer Cheftrainer zollte seinem Team großen Respekt und viel Lob: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Jeder, der gespielt hat, hat alles gegeben, wie auch schon die letzten Spiele. Hut ab vor den jungen Leuten, wie sie sich immer weiterentwickeln und verbessern. Zwickl hat heute sein bestes Spiel gemacht, Kühnhauser auch – als Verteidiger und im letzten Drittel auch als Außenstürmer. Es war ein Kampfsieg. Kassel hat die Schüsse und die Scheibenkontrolle dominiert, aber wir haben gut verteidigt und aus unseren Chancen die nötigen Tore gemacht. Es war spannend, ein bisschen ruppig hier und da. Ich bin sehr glücklich über die drei Punkte.“
Die Starbulls Rosenheim sind mit nunmehr 62 Zählern aus 35 Spielen dem Tabellenzweiten Kassel Huskies auf drei, dem Tabellendritten Krefeld auf zwei Punkte herangerückt. Am Sonntag (12.1.225)sind sie bei den Selber Wölfen zu Gast. Spielbeginn in der Netzsch-Arena ist um 17 Uhr.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild; Fotos: Ludwig Schirmer und Peter Lion)