Fragen an den Stephanskirchner Bürgermeister Karl Mair
Frage: Für die Gemeinde Stephanskirchen gab es in der Vergangenheit viel Lob für die dezentrale Lösung, also kleine Asyl-Unterkünfte verteilt auf das Gemeindegebiet. Warum kann dieser Weg nicht mehr weiterverfolgt werden?
Antwort: Mit den 2016 errichteten dezentralen Unterkünften haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Nachdem der Vertrag des Landratsamts mit dem Eigentümer der geplanten Großunterkunft in der Hofmühlstraße im März 2024 unterzeichnet worden war, wären jedoch neue dezentrale Unterkünfte zu der Großunterkunft an der Hofmühlstraße hinzugekommen, hätten sie aber nicht ersetzt.
Frage: Hat die Gemeinde schon Infos darüber, wann die ersten Flüchtlinge in der Sammelunterkunft einziehen sollen, um welchen Personenkreis es sich dann handelt und wie groß die Anzahl der Bewohner insgesamt sein wird?
Antwort: Derzeit gibt es noch keine rechtsgültige Baugenehmigung für die Unterkunft, so dass sich die Frage aktuell nicht stellt. Sollte die Unterkunft eingerichtet werden, werden wir uns bezüglich dieser Fragen beim Landratsamt informieren.
Frage: Gibt es wie bei der Flüchtlingskrise 2015 / 2016 einen Helferkreis, der sich der Integration dieser Menschen dort annimmt?
Antwort: Die Helferkreis-Strukturen von 2015/2016 gibt es in der Gemeinde nicht mehr, mit Ausnahme von einzelnen persönlichen Kontakten und Betreuungen. Diese Strukturen müssten gegebenenfalls neu geschaffen werden.
Frage: Was ist überhaupt in Sachen „Integration“ für so viele Menschen an einem Ort geplant?
Antwort: Damit werden wir uns auseinandersetzen, wenn feststeht, dass die Einrichtung tatsächlich errichtet wird. Bei rund 100 Personen in einem Gebäude erwarten wir aber grundsätzlich eine regelmäßige Betreuung durch den Betreiber der Einrichtung.
Frage: Wie will die Gemeinde generell nun in diesem Fall weiter vorgehen?
Antwort: Aktuell sind die baurechtlichen Voraussetzungen zur Errichtung der Unterkunft noch nicht endgültig geklärt. Bei neuen Entwicklungen werden wir rechtzeitig in unseren Gemeinderatssitzungen und auf unserer Homepage informieren. Sollte die Eröffnung der Einrichtung bevorstehen, wird es eine weitere Infoveranstaltung für die Bürger geben. Diese Einbindung, insbesondere der Anlieger, ist mir persönlich sehr wichtig, auch wenn die Gemeinde eine Einrichtung in dieser Größenordnung grundsätzlich nicht positiv sieht“.
(Quelle: Innpuls.me)