Neuzugang im Tierpark Hellabrunn: Schimpanse Jambo

Neuzugang im Tierpark Hellabrunn: Schimpanse Jambo

München – Im Münchner Tierpark Hellabrunn gibt es einen Neuzugang: Schimpansenmann Jambo ist ins Urwaldhaus eingezogen. Es bahnt sich vielleicht sogar schon eine Liebesgeschichte an.

Weibchen Zenta hat Jambos Aufmerksam erregt und die beiden sich sich auch bereits nähergekommen, verrät der Tierpark Hellabrunn in einer aktuellen Pressemitteilung:
Obwohl „Liebesbeziehungen“ im Tierreich oft schnell entstehen, braucht es auch bei Schimpansen eine grundsätzliche gegenseitige Sympathie, damit es zu einer Paarung kommt. „Zenta und Jambo haben sich von Anfang an sehr gut gefallen, daher konnten wir die beiden schnell vergesellschaften. Glücklicherweise kam es auch zu ersten Paarungen. Damit können wir schon sagen, dass wir ein erstes Ziel bei Jambos Eingewöhnung erreicht haben“, erklärt Dr. Hanspeter Steinmetz, zuständiger Kurator für Menschenaffen im Tierpark Hellabrunn.

„Jambo ist sehr umgänglich“

Jambo hat sich seit seiner Ankunft Ende November sehr gut eingewöhnt – sowohl im Umgang mit den Tierpflegern als auch in seiner Umgebung. „Er ist wirklich unkompliziert und sehr umgänglich“, so Luisa Mährer, Tierpflegerin bei den Schimpansen und maßgeblich an der Eingewöhnung von Jambo beteiligt. „Beim Kennenlernen mit Zenta musste er natürlich beweisen, dass er das Männchen ist, aber Zenta ist selbstbewusst und hat ihm auch klar gezeigt, dass sie ihn in die Schranken weisen kann. Das äußert sich bei Schimpansen durch lautes Geschrei und auch durch die ein oder andere körperliche Auseinandersetzung.“ Die nächsten Schritte in der Eingewöhnung beinhalten das Kennenlernen von Sofie und den Sichtkontakt zu Willi. „Es ist wichtig, dass die Männchen untereinander klarkommen und auch „Allianzen schmieden“ können“, so Mährer weiter.

Es ist normal, dass es unter Schimpansen laut wird. „Ihre Emotionen drücken sie oft sehr laut aus – ob sie sich ärgern oder freuen, kommunizieren sie auf diese Weise untereinander“, erklärt Mährer. In den kommenden Wochen kann es also durchaus lauter im Urwaldhaus werden. wird es also durchaus lauter im Urwaldhaus bleiben.

„Wir sind sehr zufrieden mit Jambos Eingewöhnung bis hierhin und freuen uns, dass er sich so gut bei uns einlebt. Die Vergesellschaftung von Schimpansen ist ein anspruchsvoller Prozess, der viel Fingerspitzengefühl erfordert. Aber wir sind zuversichtlich, dass er ein fester Bestandteil unserer Gruppe wird“, sagt Rasem Baban, Direktor des Tierparks Hellabrunn.

Die Hellabrunner Schimpansengruppe besteht seit 2003 und umfasst neben Zenta und Sofie, beides zentralafrikanische Schimpansen, auch deren Nachkommen Hannerl, Willi, Annemarie und Seppi. Mit der Aufnahme von Jambo soll die genetische Vielfalt der in Zoos selten gehaltenen Unterart der zentralafrikanischen Schimpansen gefördert werden. Aktuell leben in europäischen zoologischen Einrichtungen nur 43 Individuen dieser Unterart (Pan troglodytes troglodytes). Jambo wurde 2014 im Badoca Safari Park in Portugal geboren und zog 2023 in den Zoo Pilsen um. Dort gestaltete sich seine Integration in die bestehende Schimpansengruppe jedoch schwierig, weshalb das EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) seinen Umzug nach Hellabrunn empfahl.

In ihrem natürlichen Lebensraum sind diese Menschenaffen stark bedroht. Besonders Wilderei, illegaler Handel, die Zerstörung ihres Lebensraums und Krankheiten wie Ebola haben ihre Bestände in den Regenwäldern von Kongo, Gabun und Kamerun massiv dezimiert. Aufgrund ihrer geringen Populationsdichte und langsamen Fortpflanzungsrate können lokale Populationen schnell aussterben, wenn keine gezielten Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Neuer Quallenkreisel im Hellabrunner Aquarium

Neuer Quallenkreisel im Hellabrunner Aquarium

München – Mit dem neuen, strahlend blau leuchtenden Becken ist eine besondere Tierart ins Hellabrunner Aquarium zurückgekehrt: Ohrenquallen. Diese faszinierenden Meeresbewohner beeindrucken mit ihrem schirmartigen, nahezu durchsichtigen Körper und spielen zugleich eine bedeutende Rolle im Ökosystem der Meere.

Der neue Quallenkreisel, ein ovaler Ausschnitt eines Salzwasserbecken, das durch stetige Wasserbewegung sicherstellt, dass sich die filigranen Quallen nicht verletzen, wird am 17. Dezember 2024 mit einer exklusiven Führung von Kurator Dr. Eric Diener für den Hellabrunner Förderkreis eröffnet. „Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Förderer konnte dieses besondere Becken entstehen – und es freut mich sehr, dass wir nun wieder Quallen in Hellabrunn zeigen können. Sie gehören zu den faszinierendsten Lebewesen unseres Planeten“, so Diener.

„Quallen sind unterschätzte Lebensart“

Auch Tierparkdirektor Rasem Baban ist zufrieden, dass zum Jahresende noch eine Neuerung im beliebten Hellabrunner Aquarium fertiggestellt wurde: „In Interviews werde ich oft nach meiner Lieblingstierart gefragt – und das sind definitiv Quallen. Sie sind eine unterschätzte Lebensart und werden nun mit dem neuen, hochmodernen Quallenkreisel wieder in den hochverdienten Fokus gerückt.“
Weltweit gibt es rund 2.000 Quallenarten, darunter die sogenannten Schirmquallen, zu denen auch die Ohrenquallen zählen. Diese Tiere bewegen sich mithilfe von Pulsationen ihres Schirms: Sie ziehen ihn zusammen und dehnen ihn wieder aus, wodurch sie einen Rückstoß erzeugen. Dadurch können sie allerdings nur kurze Strecken überbrücken, denn Quallen sind insgesamt schlechte Schwimmer und lassen sich eher passiv von Meeresströmungen treiben. Auf ihren Tentakeln sitzen Nesselzellen, die kleine mit Nervengift überzogene Harpunen enthalten, womit sie Plankton und andere Kleinstlebewesen aus dem Wasser fangen.

Würfelqualle: Eines der stärksten Gifte im Tierreich

Das Gift in den Nesselzellen mancher Quallenarten ist so potent, dass es auch zur Verteidigung gegenüber Fressfeinden eingesetzt wird. So gehört das Gift der Würfelqualle beispielsweise zu einem der stärksten Gifte im ganzen Tierreich und eine bloße Berührung ist für Menschen bereits lebensgefährlich. Die in Hellabrunn gehaltenen Ohrenquallen haben nur sehr kurze Tentakel, sind auf den Fang von Kleinkrebsen spezialisiert und für Menschen ungefährlich.

Quallen sind unverzichtbar für die Stabilität und Gesundheit der Meere. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Nahrungskette, da sie sowohl Beute für Meeresschildkröten, Fische und Vögel sind als auch selbst Plankton und kleine Fische regulieren. Nach ihrem Tod sinken Quallen auf den Meeresboden, wo sie von Bakterien zersetzt werden und wichtige Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor freisetzen, die das Wachstum anderer Organismen fördern. Darüber hinaus bewegen sich Quallen zwischen verschiedenen Wasserschichten, was zur Verteilung von Nährstoffen von der Tiefsee hin zur Oberfläche führt.

Die Populationen von Quallen reagieren auf Faktoren wie Temperaturanstieg, Überfischung und Verschmutzung, und sind deshalb auch Indikatoren für Umweltveränderungen. Fehlen ihre Fressfeinde, wie z. B. Meeresschildkröten oder Großfische, kommt es zu Überpopulationen, die auf für Menschen problematisch werden können. Dies unterstreicht die Bedeutung eines intakten und ausgewogenen Ökosystems.

Sensibler Lebenskreislauf der Meeresbewohner

Ein großes Problem für das Gleichgewicht der Ozeane ist die Verschmutzung durch Plastik und Mikroplastik. Diese Materialien gelangen auch aus dem heimischen Haushalt hier in München und Deutschland durch Flüsse und Seen in die Meere, schädigen den sensiblen Lebenskreislauf der Meeresbewohner und finden letztlich ihren Weg in die Nahrungskette der Menschen. Dr. Eric Diener, in Hellabrunn auch zuständiger Kurator für Artenschutz-Themen, dazu: „Die Rückkehr der Quallen in das Hellabrunner Aquarium ist daher auch eine Erinnerung an die Zerbrechlichkeit unserer Ökosysteme und die Notwendigkeit, die Ozeane zu schützen.“
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Tierisch schöne Weihnachten im Tierpark Hellabrunn

Tierisch schöne Weihnachten im Tierpark Hellabrunn

München – Schon einige Tage vor Weihnachten durften sich die tierischen Bewohner des Münchner Tierparks traditionell über eine ganz besondere Überraschung freuen: Bunt geschmückte Christbäume, liebevoll vorbereitet von ihren Tierpflegern. Diese festlichen Bäume sorgen nicht nur für dekorative Abwechslung in den Tieranlagen, sondern liefern auch pünktlich zu den Feiertagen stimmungsvolle Weihnachtsfotos aus Hellabrunn.

In diesem Jahr erhielten unter anderem Elche, Nilgauantilopen, Waschbären, Felsenpinguine, Kängurus, Zebras und Elefanten auf ihren Anlagen einen oder sogar mehrere dekorierte Tannenbäume. Die Reaktionen der Tiere auf diese weihnachtlichen Überraschungen fallen dabei – wie jedes Jahr – ganz unterschiedlich aus. Ob neugierig, begeistert oder zurückhaltend: Es ist spannend zu beobachten, wie die verschiedenen Tierarten auf den mit Leckereien geschmückten Baum reagieren. Während einige Tiere zunächst vorsichtig das unbekannte Grün begutachten, stürzen sich andere voller Freude direkt auf die Tanne.

Waschbären und Polarfüchse erkundeten die Christbäume sofort

Während Waschbären und Polarfüchse die Bäume sofort erkunden und die Dekoration samt versteckten Leckereien neugierig auseinandernehmen, nähern sich die Roten Riesenkängurus erst nach einiger Zeit der mit Äpfeln geschmückten Tanne. Elche hingegen genießen die „nackten“ Tannen, schließlich gehören die Bäume in ihrem ursprünglichen Lebensraum zum Hauptnahrungsmittel. Die Felsenpinguine haben mehr Interesse an den darunter platzierten Fischen – hier ist der mit Papiersternen geschmückte Christbaum eher Dekoration. Zebras und Kudus reagieren zunächst sehr neugierig auf ihre mit Paprika und Obst dekorierten Bäume, bevor sie wieder zum gewohnten Futter wechseln. Nilgauantilopen und Visayas-Pustelschweine verstehen schnell, dass sich eine Annäherung lohnt, und Elefantendame Mangala überraschte, indem sie sich selbst mit einem Stück Tanne schmückte.

Egal ob leckere Dekoration, schmackhafte Geschenke unterm Baum oder gleich den gesamten Christbaum: Die festlich geschmückten Tannen in Hellabrunn sind nicht nur ein Hingucker auf weihnachtlichen Fotos, sondern bieten auch wertvolle Beschäftigung für die Tiere. Mit Leckereien bestückt und geschickt versteckt, fordern die Bäume die Tiere auf kreative Weise heraus. Die Suche nach Futter erinnert dabei an die natürlichen Verhaltensweisen der Nahrungssuche im ursprünglichen Lebensraum und sorgt für abwechslungsreiche Stunden – mal kürzer, mal länger.
Dabei zeigt sich deutlich, wie unterschiedlich die tierischen Bewohner auf ihr Weihnachtsgeschenk reagieren: Fluchttiere Nilgauantilopen oder Zebras begegnen den geschmückten Bäumen mit einer gewissen Vorsicht, während Waschbären oder Polarfüchse deutlich beherzter zugreifen und ihre Bäume im Handumdrehen „abräumen“.

„Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Kreativität und Engagement unsere Tierpfleger den Tieren in Hellabrunn rund um die Weihnachtszeit eine abwechslungsreiche Beschäftigung ermöglichen“, sagt Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl. „Solche Aktionen unterstreichen den besonderen Charakter unseres Münchner Tierparks. Ein Besuch zur Weihnachtszeit ist daher immer eine schöne Gelegenheit, Hellabrunn auf besondere Weise zu erleben.“

Auch Tierparkdirektor Rasem Baban richtet persönliche Worte an alle Unterstützerinnen und Unterstützer: „Am Ende des Jahres möchte ich mich herzlich bei unseren Gästen, Fans, Spendern, Förderern, Tierpaten, ehrenamtlich Engagierten sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Ihre Leidenschaft und Ihr Einsatz machen Hellabrunn zu einem Ort, an dem Mensch und Tier sich gleichermaßen wohlfühlen. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!“

Weiterer Tannennachschub kommt bald

Wie jedes Jahr wird auch nach Weihnachten für weiteren Tannennachschub gesorgt: Schadstofffreie, unverkaufte Christbäume von ausgewählten Händlern finden den Weg zu den tierischen Bewohnern. Weihnachtsbäume aus Privathaushalten können nicht angenommen werden.

Der Tierpark Hellabrunn hat an den Feiertagen wie folgt geöffnet:

24. Dezember (Heiligabend): 9 – 16 Uhr
25. Dezember (1. Weihnachtsfeiertag): 9 – 17 Uhr
26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag): 9 – 17 Uhr
31. Dezember (Silvester): 9 – 16 Uhr
1. Januar (Neujahr): 9 – 17 Uhr
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Copyright Tierpark Hellabrunn/Foto Jan Saurer)

Die Pinguine sind zurück in der Hellabrunner Polarwelt

Die Pinguine sind zurück in der Hellabrunner Polarwelt

Hellabrunn / München – Nach rund zwei Jahren Sanierungszeit ist es soweit: Die Königspinguine und Felsenpinguine sind zurück im Münchner Tierpark Hellabrunn: Insgesamt 22 Vögel sind in den vergangenen beiden Wochen in eine technisch komplett modernisierte Anlage gezogen.

Den Anfang machten 14 Felsenpinguine, die mit einem professionellen Tiertransportunternehmen bei angenehmen 5 Grad im Transporter aus Odense in Dänemark nach München gebracht worden – und Hellabrunn bereits von früher kennen. Nachdem jeder der Vögel eine neue farbliche Markierung bekam und mithilfe des Chipgerätes registriert und erkannt wurde, ging es auch schon in die nagelneue Anlage – und dort sofort ins frische, kalte Wasser. Eine Woche später kamen dann auch acht Königspinguine aus dem belgischen Zoo Pairi Daiza in München an. Während die Felsenpinguine in Transportboxen gereist sind, verbrachten die Königspinguine die Fahrt in speziellen Transporttonnen mit Eis.

„Transport, Einzug und Eingewöhnung haben hervorragend geklappt“

„Der Transport, der Einzug in die neue Anlage und die Eingewöhnung haben hervorragend geklappt“, so Dr. Eric Diener, zuständiger Kurator für die Hellabrunner Polarwelt. Er ergänzt: „In den letzten Wochen gab es ausführliche Testläufe der Lüftungs- und Wasserfilteranlagen der neuen Anlage, um sicher zu stellen, dass die klimatischen Bedingungen für die Tiere optimal sind“. Die beiden Pinguinarten trennt vorläufig ein kleines Gitter. „Damit möchten wir erreichen, dass jede Pinguinart während der Eingewöhnungsphase ihren Platz für sich hat. An sich kommen die beiden Arten gut miteinander aus, aber wie bei allen Lebewesen kann es auch mal zu Streit und Ungereimtheiten kommen. In der Anfangszeit möchten wir Stress möglichst vermeiden.“, erläutert Diener.

Nördliche Felsenpinguine stark gefährdet

Sowohl für Felsen- als auch für Königspinguine beteiligt sich Hellabrunn am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Während Königspinguine aktuell laut Roter Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft sind, sind Nördliche Felsenpinguine stark gefährdet. „Fest steht jedoch: Die Antarktis als Lebensraum beider Arten ist durch die globale Erderwärmung natürlich gefährdet. Die Hälfte aller Pinguinarten gilt mindestens als gefährdet oder sogar stark gefährdet, auch durch Umweltzerstörung“, so Dr. Eric Diener. Die meisten Pinguine leben monogam, das heißt, sie bilden zusammen ein Brutpaar und bleiben sich treu. Sie brüten häufig in großen Brutkolonien und leben an antarktischen Küstengebieten und brauchen kalte Meeresströme.

Die neue Pinguinanlage in der Polarwelt soll diese klimatischen Bedingungen möglichst gut nachbilden. „Wir können natürlich nie den natürlichen Lebensraum einer Tierart mit all seinen Facetten eins zu eins kopieren“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban, „aber idealerweise nähern wir uns an. Für die Pinguinanlage bedeutete dies, dass sie in den vergangenen zwei Jahren im Grunde genommen technisch kernsaniert wurde. Von außen ist das nicht so ersichtlich, jedoch war sowohl die Wärmeisolierung in die Jahre gekommen und die Lüftungs- und Filteranlage technisch veraltet. Das alles musste dringend erneuert werden. Einige Hürden im Laufe der Bauphase haben dazu geführt, dass die Sanierung länger dauerte als geplant. Umso mehr freuen wir uns, dass nun wieder Leben in der Anlage ist und sich die Tiere sichtlich wohlfühlen. Man merkt tatsächlich auch als Mensch, wenn man die Anlage betrifft: Die Luft dort drin ist wirklich polarfrisch.“

Auch Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl freut sich über die Rückkehr der Pinguine nach Hellabrunn: „Pinguine gehören auf jeden Fall zu den beliebtesten Tieren bei den Besuchern des Tierparks. Aber, und das ist noch viel wichtiger, Pinguine sind wichtige Botschafter für die Auswirkungen des Klimawandels. Ihre Lebensräume sind besonders anfällig für die Erwärmung der Erde, und ihre Anpassungsfähigkeit bietet wertvolle Einblicke in die globalen ökologischen Veränderungen, die uns alle betreffen.“
Neben den Felsen- und Königspinguine gibt es in Hellabrunn außerdem noch Humboldtpinguine zu sehen. Ihr natürlicher Lebensraum ist die Küstenregion Chiles, sodass sie durchaus auch wärmere Temperaturen gewohnt sind und das ganze Jahr unter freiem Himmel leben können. Polar-Pinguine reagieren sehr sensibel auf Luftverschmutzung, daher leben sie in einer in sich geschlossenen Anlage.

Wer mehr über den Einzug der Pinguine in die neue Anlage erfahren möchte, dem sei der Zoo-Podcast „Mia san Tier“ empfohlen. In der am 15. November erscheinenden Folge dreht sich alles um die neuen, alten Bewohner der Hellabrunner Polarwelt.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn  / Beitragsbild: re)

Nachwuchs in der Flamingo-Kolonie des Tierparks Hellabrunn

Nachwuchs in der Flamingo-Kolonie des Tierparks Hellabrunn

München – Was piepst denn da unter dem zartrosa Federkleid? In der Flamingo-Kolonie des Tierparks Hellabrunn gibt es mehrfachen Nachwuchs.

In den vergangenen Wochen sind drei Küken geschlüpft. Die noch etwas unbeholfenen, gräulichen Jungtiere werden nicht nur von den Gästen des Flamingo-Cafés ausgiebig beobachtet, sondern von zahlreichen  Besuchern bestaunt. Für Hellabrunn sind es die ersten Küken, die seit der genetischen Bestimmung und Verkleinerung der Gruppe im letzten Herbst geschlüpft sind.

Eltern erkennen den Nachwuchs an der Stimme

Im Tierpark Hellabrunn mischt sich dank der drei Küken lautstarkes Piepsen unter das bisher gewohnte Geschnatter der Rosaflamingos. Seit kurzem sind die kleinen Jungvögel mit den rosa Beinchen auch außerhalb des Brutkegels unterwegs und erkunden an der Seite der rosa Elterntiere die Anlage. Die Jungvögel und ihre Erzeuger erkennen und unterscheiden sich gegenseitig an der Stimme – so wissen die Elternvögel immer, welches Küken sie mit hervorgewürgter Kropfmilch, ähnlich der Muttermilch von Säugetieren, füttern müssen.
In den ersten Monaten werden die Küken von ihren Eltern mit der fett- und eiweißreichen Absonderung aus den Drüsen in der Speiseröhre ernährt. Später filtern sie mit ihrem siebartigen Schnabel Nahrung aus dem Wasser. Flamingo-Jungvögel schließen sich nach Verlassen des Brutplatzes zu einem „Kindergarten“ zusammen. Dieser besteht in Hellabrunn aktuell aus drei Küken. Junge Flamingos sind nach dem Schlüpfen zunächst grau und weiß mit rosa Beinen und färben sich erst nach zwei Jahren in den typischen blassrosa Ton um.

Erster Nachwuchs nach der genetischen Bestimmung im Herbst 2023
Im letzten Herbst wurde die Flamingo-Gruppe nach einer wissenschaftlich bisher einzigartigen Gen-Analyse hinsichtlich der Flamingo-Art verkleinert und Hellabrunn entschied, zukünftig nur noch Rosaflamingos zu pflegen. „Wir haben im vergangenen Jahr Unterstützung aus der Wissenschaft geholt, um per Genanalyse zweifelsfrei die Flamingo-Art zu ermitteln. So konnten wir sicherstellen, wirklich nur noch Rosaflamingos zu pflegen und weitere Flamingo-Hybride auszuschließen“, so Dr. Eric Diener, in Hellabrunn zuständiger Kurator unter anderem für Flamingos. Mithilfe von Professor Dr. Willems von der Justus-Liebig-Universität in Gießen gelang es erstmals, die Art aller 94 zuvor in Hellabrunn lebenden Flamingos zu ermitteln. 

„Wir haben die Küken seit dem Schlupf beobachtet. Sie sind nun aus den kritischen ersten Tagen heraus und werden von den Eltern vorbildlich versorgt“, freut sich Diener. Rosaflamigos leben in großen Kolonien in einem weitläufigen Verbreitungsgebiet, das sich vom Mittelmeerraum hin über Teile Afrikas, im Nahen Osten bis nach Indien erstrecken kann. Sie bevorzugen flache Inseln an ausgedehnten, flachen, schlammigen Stränden, Salzseen oder sogar Meeresbuchten.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Dreifacher Luchs-Nachwuchs im Tierpark Hellabrunn

Dreifacher Luchs-Nachwuchs im Tierpark Hellabrunn

München – Wild und niedlich: Im Tierpark Hellabrunn in München erkundet der dreifache Luchs-Nachwuchs aktuell mutig die Anlage: 

Zwischen Luchs-Männchen Rems, der erst im vergangenen Winter nach Hellabrunn zog, und Weibchen Mia stimmt die Harmonie – denn bereits Ende April kamen drei kleine Luchse zur Welt. Die inzwischen sechs Wochen alten Wildkatzen sind wohlauf und erkunden nun mutig ihre Anlage.
Die ersten beiden tierärztlichen Untersuchungen haben die drei kleinen Luchse bereits hinter sich gebracht. Es handelt sich um zwei Männchen und ein Weibchen und die Gewichtskontrolle zeigte schnell: Alle drei sind gesund, wohlgenährt und ziemlich munter. Auch die erste Impfung und Wurmkur haben die Tiere bereits erhalten. Nachdem Luchse die ersten Wochen mit ihrem Nachwuchs geschützt und völlig ungestört in einer Wurfbox verbringen, sind die drei nun immer häufiger gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Außenanlage zu beobachten.

Luchs-Dame Mia ist eine routinierte Mutter

„Wir freuen uns sehr über den Nachwuchs bei den Luchsen – für Luchs Mia ist es der vierte Wurf und so ist sie eine sehr routinierte Mutter und kümmert sich hervorragend um ihre Kleinen“, so Quirin Linseisen, Teamleiter bei den Raubtieren in Hellabrunn. Weiter verrät er: „In diesem Jahr bekommen alle Jungtiere einen Namen mit Y, sodass wir die drei Luchse nun Ylvie, Yuri und Yano genannt haben“
Hellabrunns Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeisterin Verena Dietl zeigt sich begeistert von den drei kleinen Luchsen: „Jedes Jungtier, das in Hellabrunn zur Welt kommt, bestätigt die wunderbare Arbeit, die das gesamte Team im Tierpark Tag für Tag leistet. Wenn es sich dann noch um eine bedrohte Art handelt, ist dies ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Naturschutz.“

Der Eurasische oder Europäische Luchs ist neben der Europäischen Wildkatze die einzige heimische und zudem die größte Katze Europas (nur im Kaukasus gibt es noch eine Handvoll überlebender Leoparden). Aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes gelten Luchse offiziell nicht als gefährdet, in zahlreichen Regionen wurden sie jedoch nahezu ausgerottet. Auch in Deutschland galt der Luchs bis ins späte 20. Jahrhundert hinein als ausgestorben. Dies ist vor allem auf die direkte menschliche Verfolgung durch Jagd und die Zerstörung der Lebensräume zurückzuführen. Inzwischen gibt es in ganz Europa Wiederansiedelungsprojekte, in Deutschland leben aktuell rund 200 Luchse im Bayerischen Wald, im Pfälzer Wald und im Harz. Die in Hellabrunn lebenden Luchse sind eine Unterart des Eurasischen Luchses, dem Nordluchs. Deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt auf den Britischen Inseln und in Nordeuropa. Auch hier sind Wiederauswilderungsprojekte in Planung.

Der Tierpark beteiligt sich bereits seit vielen Jahren am Erhaltungszuchtprogramm für den Eurasischen Luchs. „Es ist schön, dass wir nach acht Jahren nun wieder Luchs-Nachwuchs in Hellabrunn haben“, so Tierparkdirektor Rasem Baban und weiter: „Wir leisten mit diesem Ex-Situ-Artenschutz einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt dieser seltenen Tierart.“
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)