Tierisches Wohlfühlprogramm: Körperpflege für Zootiere

Tierisches Wohlfühlprogramm: Körperpflege für Zootiere

München – Auch bei Tieren ist die Körperpflege wichtig – im Tierpark Hellabrunn kümmern sich darum oft nicht nur die Tiere selbst, sondern auch das Tierpflege-Team und die Tierärzte. Denn Elefantenzähne müssen regelmäßig geputzt, Elefantenfüße gefeilt und Zebrahufe gepflegt werden. Aber auch die ein oder andere „Massage“-Einheit tut Nashorn und Pustelschwein sehr gut. Ganz wichtig dabei: Der Kontakt zu den Tieren – schließlich können sie nicht sagen, wenn der Zahn drückt, der Nagel brennt oder die Haut juckt.

Manchmal in der Früh, wenn es noch ganz ruhig ist im Tierpark Hellabrunn, bekommt Nashorndame Rapti von ihrem Pfleger und Teamleiter im Nashornhaus Sascha Tütsch eine tierisch gutes Wellnessprogramm: Ihre Haut, übrigens an manchen Stellen ganz und gar nicht so fest wie ein Panzer, wird mit einer nassen Bürste massiert und geputzt. Sascha Tütsch und Rapti kennen sich bereits seit über 30 Jahren und arbeiten sehr vertraut miteinander.

„Rapti gefällt das echt gut, wenn sie an den sensiblen Stellen ihrer Haut gebürstet wird, da kommt sie selbst ja schlecht hin“, erklärt Sascha Tütsch und weiter: „gleichzeitig kann ich mir dabei anschauen, ob die Haut irgendwelche Wunden oder Rapti andere Beschwerden hat.“ Durch das vertraute Verhältnis und die Nähe zu den Tieren erkennen die Hellabrunner Tierpflegerinnen und Tierpfleger häufig, wenn es ihren Schützlingen mal nicht so gut geht. Rapti beispielsweise hat aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters eine Wunde an der Hüfte, die daher kommt, dass sie oft auf derselben Stelle schläft. Um die Wunde vor einer Entzündung und nervigen Mücken zu schützen, behandelt Sascha Tütsch diese regelmäßig mit einem sogenannte Silberspray. Natürlich kann die Nashorndame auch jederzeit selbst ein Bad nehmen, aber ein kraulen mit der Bürste lässt sie sich trotzdem gerne gefallen. Wichtig dabei ist, dass Sascha Tütsch immer für Rapti zu hören ist, denn Panzernashörner hören besser, als sie sehen können.
Auch die Visayas-Pustelschweine mögen es, gekrault zu werden. Gleichzeitig kann Tierpflegerin Inka Ehm dabei die Klauen überprüfen und gegebenenfalls mit eine kleinen Nagelfeile Unebenheiten behandeln.

Zahn- und Fußpflege bei Elefantenbulle Gajendra

Die Hellabrunner Elefanten werden nicht nur täglich geduscht, sie bekommen in regelmäßigen Abständen auch eine Maniküre und Pediküre von ihrem Tierpflege Team. „Elefantenwellness“ heißt dann: Flex statt Feile und Stahlschwämmchen statt Zahnbürste. Das Nägelkürzen ist notwendig, da Elefanten auf Zehenspitzen laufen, sie sind also Zehengänger. So können sie sich trotz ihres Gewichts nahezu lautlos fortbewegen. Wie beim Menschen, müssen auch bei Elefanten die Nägel regelmäßig gekürzt und in Form gebracht werden. Das klappt dank intensiven Trainings und Vertrauen zwischen Elefanten und Tierpfleger ganz ohne Narkose. Lediglich, wie üblich der Haltung im geschützten Kontakt, mit einer sichernden Barriere zwischen Mensch und Tier. Für eine optimale „Fußpflege“ beim Elefanten muss man jedoch mindestens zu zweit sein. Während Tierpfleger Navin Adami mit dem Winkelschleifer den Zeh von Elefantenbulle Gajendra behandelt, wird der 5-Tonnen-Bulle geduscht und bekommt eine Belohnung in Form von kleine Brotstückchen. „Gajendra kennt mich schon sehr lange und gut und er weiß, wie er auf meine Stimme und meine Kommandos reagieren soll. Wenn er den Fuß stillhält, geht das Prozedere schnell vorüber. Und er weiß auch, dass ich ihm nicht wehtue, sondern nur dafür sorgen, dass seine Zehennägel nicht einreißen und er gut laufen kann.“ erklärt Navin Adami. Nach erfolgreicher Fußbehandlung geht es weiter mit den Stoßzähnen – diese werden regelmäßig fachmännisch geputzt – und zwar mit einem haushaltsüblichen Stahlschwämmchen. „Das Zähneputzen dient auch einem Training für den Ernstfall – hätte Gajendra Schmerzen oder Beschwerden an den Zähnen, wäre es ihm vertraut, dass wir den Zahn berühren“, erklärt Daniel Materna, Tierpfleger und Teamleiter bei den Elefanten. Das Zähneputzen wird übrigens von klein auf geübt – auch der kleine Otto bekommt seine etwa 20 cm langen Stoßzähne schon geputzt.

Hufe eines Zebras müssen in Narkose gepflegt werden

Anders als bei Nashorn, Elefant oder Pustelschwein, bei denen eine Behandlung meistens über Medical Trainings möglich ist, muss z.B. ein Zebra zur Hufbehandlung narkotisiert werden.
„Eingetretene Steinchen oder kleinere Horndefekte können ohne regelmäßige Korrektur zu schwerwiegenden Problemen führen. Wie wir Menschen, sind auch Tiere nicht symmetrisch und belasten eine Seite mehr oder weniger. Gerade bei älteren Tieren kommt es dann gerne mal zu Fehlstellungen“, erklärt Dr. Christine Gohl, leitenden Tierärztin in Hellabrunn und weiter: „dann müssen wir uns die Hufe genau anschauen, eventuell röntgen und eine orthopädische Hufkorrektur durchführen, das passiert dann unter Vollnarkose.“
Damit eine solche Behandlung nur in Ausnahmefällen – und nicht alle 6-8 Wochen wie beim Hauspferd – nötig wird, gibt es auf der Zebra-Anlage in Hellabrunn unterschiedliche Bodenbeläge.

Nicht nur bei Behandlungen, auch im täglichen Umgang mit den Tieren ist der enge Kontakt zwischen Tierpfleger und Tier wichtig – denn so kann möglichst frühzeitig erkannt werden, wenn etwas mit einem Tier nicht stimmt. „Wildtiere versuchen sich keine Schwäche anmerken zu lassen, um in ihrem Lebensraum möglichst nicht Beutegreifer auf sich aufmerksam zu machen. Mittels des Medical Trainings können wir bei vielen Tierarten Untersuchungen und Behandlungen im geschützten Kontakt stressfrei für unsere wilden Pfleglinge durchführen und das Training kann auch an die individuellen Bedürfnisse und Fragestellungen des Einzeltiers angepasst werden.

Natürlich können sich die tierischen Bewohner Hellabrunns auch jederzeit selbst eine Wohlfühlbehandlung gönnen – so gibt es in vielen Tieranlagen Kratzbürsten, Sandstellen zum Wälzen, Schubberbäume oder Schlammsuhlen für tierisches Pflege-Vergnügen.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Im Tierpark Hellabrunn lebt wieder ein Ameisenbär

Im Tierpark Hellabrunn lebt wieder ein Ameisenbär

München – Im Münchner Tierpark Hellabrunn lebt wieder ein großer Ameisenbär – aber nur vorübergehend. „Inca“ kommt aus einem Zoo in Zürich. Außerdem gibt es in der Südamerikaanlage auch zwei neue Wasserschweine.

Der Große Ameisenbär durfte sich erst einmal hinter den Kulissen und ganz entspannt an seine neue Umgebung gewöhnen. Inca, wie das Züricher Ameisenbärmännchen heißt, wird voraussichtlich bis zur Fertigstellung 2028 der Pantanal Voliere im Zoo Zürich in den schönen Münchner Isarauen leben.
„Wir freuen uns sehr, dass mit dem Ameisenbären wieder alle Tierarten unsere Südamerikaanlage komplett sind“, so Hellabrunns Tierparkdirektor Rasem Baban. Weiter erzählt er: „die Anlage mit insgesamt fünf Tierarten ist für mich eine der vielseitigsten Anlagen im Tierpark. Es ist toll zu beobachten, wie die Tiere dort vergesellschaftet sind. Das ist nicht nur für die Tiere eine Bereicherung ihres Alltags, sondern ergibt auch ein spannendes Bild für Besucherinnen und Besucher.“

Außerdem gibt es zwei neue Wasserschweine, auch Capybaras genannt, auf der großflächigen Anlage zu sehen. Die beiden Weibchen sind in der Hoffnung auf eine gute Gruppendynamik mit dem Hellabrunner Männchen nach München gekommen – Nachwuchs nicht ausgeschlossen. Die beiden bisherigen, schon etwas älteren Weibchen sind dafür zu einem älteren Männchen in den Zoo Dortmund gezogen.

Wasserschweine sind Nagetiere

Die nächsten Verwandten der Wasserschweine sind – auch wenn es der Name vielleicht vermuten lässt – keine Schweine. Sie gehören zur Gruppe der Nagetiere und sind eng mit Meerschweinchen verwandt. Auch Ameisenbären sind keine Verwandten anderer Bärenarten – ihr nächster Verwandte ist das Faultier. Insgesamt gibt es drei Gattungen von Ameisenbären. Der Große Ameisenbär, dessen natürlicher Lebensraum Regenwälder und Savannen Süd- und Mittelamerikas sind, ist laut Roter Lister der IUCN „gefährdet“. Sie sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarung zusammen. Mit seiner charakteristischen, rüsselförmigen Schnauze und der circa 50 Zentimeter langen Zunge kann der Große Ameisenbär bis zu 160-mal in der Minute in einen Ameisenbau eindringen. Er ernährt sich hauptsächlich von Ameisen und Termiten, frisst aber auch Obst und Gemüse.

Ameisenbären haben es zunehmend schwer

In den letzten zehn Jahren sind etwa 30 Prozent der Großen Ameisenbären verschwunden. Jagd und Lebensraumverlust sind dabei die größten Bedrohungen. Durch die zunehmende „Zerstückelung“ von Savannengebieten wird es für die Tiere einerseits schwerer, einen Partner zu finden, andererseits kommen immer mehr Tiere im Straßenverkehr ums Leben. Deshalb wird im Rahmen von Artenschutzprojekten versucht, die zerstückelten Lebensräume wieder mit sogenannten Ökodukten, vergleichbar mit Wildtierbrücken hierzulande, zu verbinden.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Tierpark Hellabrunn: Raubwanzen helfen bei Blutabnahme

Tierpark Hellabrunn: Raubwanzen helfen bei Blutabnahme

München – Eine Blutabnahme bei Wildtieren ist für das Hellabrunner Tierärzte-Team immer wieder eine kleine Herausforderung, denn die meisten Tiere im Tierpark lassen sich nicht einfach so untersuchen. Bei einigen Patienten holen sich die Tierärzte deshalb tierische Hilfe: von Raubwanzen – kleinen, blutsaugenden Insekten.

Raubwanzen für medizinische Zwecke haben laut Pressemitteilung des Tierpark Hellabrunn einen großen Vorteil: Das Tier, bei dem Blut abgenommen wird, muss nicht in Narkose gelegt werden. Zwar gibt es in Hellabrunn auch einige Tiere wie Elefant, Tiger und Eisbär, bei denen dank des regelmäßigen, medizinischen Trainings der Tierpflegerinnen und Tierpfleger ohne eine Narkose Blut abgenommen werden kann, bei anderen Tieren wie beispielsweise Java-Banteng oder Mähnenrobben ist dies nicht so leicht möglich.

Stich der Raubwanze ist schmerzfrei

Mithilfe von Raubwanzen kann jedoch eine nicht-invasive Blutprobe gewonnen werden, denn die Insekten ernähren sich von Blut. Raubwanzen mögen warme, wenig behaarte Körperregionen. Zur Gewinnung einer Blutprobe wird die Raubwanze, nachdem sie das Tier gestochen und sich vollgesogen hat, eingesammelt und das Blut entnommen. Der Stich einer Raubwanze ist für das Tier völlig harmlos – es kann lediglich etwas kitzeln, wenn die Raubwanzen auf dem Körper herumkrabbeln und sich eine passende Stelle für den Stich suchen. Der Speichel von Raubwanzen wirkt betäubend, sodass der Stich schmerzfrei ist und gar nicht bemerkt wird.
„Dank der Raubwanzen können wir bei einigen Tierarten stressfrei Blutproben von Zootieren bekommen, die nicht einfach fixiert werden können“, erklärt Tierärztin Dr. Maike Lücht und weiter: das „Raubwanzenblut“ ist vor allem für die Diagnostik von verschiedenen Infektionserregern geeignet.
Raubwanzen im 5. Larvenstadium zapfen etwa 1 bis 1,5 Milliliter Blut pro Stich ab. Diese Menge reicht oft schon, um die gewünschten Untersuchungsergebnisse zu bekommen. Nach dem Saugprozess wird der Wanze das Blut mittels Kanüle aus dem Körper gezogen, die Wanze kann dabei nur einmal für den medizinischen Zweck eingesetzt werden.

Raubwanzen werden in Hellabrunn gezüchtet

Raubwanzen gehören zu den Parasiten und kommen ursprünglich in Lateinamerika vor. Dort zählen sie zu den Überträgern der Chagas-Krankheit. Die in Hellabrunn genutzten Raubwanzen werden für den Zweck der Blutentnahme extra gezüchtet und können keine Krankheiten übertragen.
Nicht nur in Hellabrunn werden die Raubwanzen als Forschungshelfer eingesetzt. Zootierärzte aus ganz Deutschland tauschen ihre Erfahrungen in der Anwendung der Wanzen aus. „Es ist durchaus Kreativität gefragt, damit die Wanzen nicht vor oder bei dem Saugakt abgeschüttelt oder sogar aufgefressen werden. Außerdem tauschen wir Erfahrungen aus, für welche Diagnostischen Methoden das „Raubwanzenblut“ verwendet werden kann“, erläutert Dr. Maike Lücht.

Daten aus Monitorings von Zootieren sorgen nicht nur einen gesunden Tierbestand, sondern erweitern auch das Wissen über Wildtiere. „Als wissenschaftlich geführter Zoo ist es eine unserer tragenden Säulen, die Kenntnisse über Wildtiere stetig zu erweitern“, so Tierparkdirektor Rasem Baban und weiter: „Dabei bin ich immer wieder erstaunt, welche kreativen Methoden im Bereich der Tiermedizin zum Einsatz kommen.“
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Copyright Tierpark Hellabrunn)

Auch die Hellabrunn-Tiere feiern Ostern

Auch die Hellabrunn-Tiere feiern Ostern

München – Die Osterferien sind für den Tierpark Hellabrunn in München sozusagen der inoffizielle Saisonstart: Dann ist der letzte Rollsplitt vom Winter von den Wegen verschwunden, die Wiesen und Bäume werden täglich grüner, erste Jungtiere gibt es zu entdecken und die Frühlingstemperaturen locken mehr und mehr Tiere auf die Außenanlagen. Für manch tierischen Bewohner gibt es sogar eine österliche Überraschung.

Für die Hellabrunner Erdmännchen, Waschbären und Polarfüchse gab es bereits vor Ostern ein buntes Osternest mit gefärbten Eiern und weiteren Leckereien. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern sind für die Tiere auch eine Beschäftigung – schließlich wird das Futter nicht jeden Tag so hübsch in Körbchen angerichtet. Mit dem sogenannten Enrichment wird den Tieren im Tierpark eine abwechslungsreiche Beschäftigung geboten. Dass ist erforderlich, da für Zootiere die Nahrungssuche deutlich weniger aufwändig ist als im natürlichen Lebensraum. Statt sich selbst die Nahrung suchen zu müssen, werden die Tiere im Tierpark gefüttert – das spart Zeit. Um den Tagesablauf dennoch spannend zu gestalten, bekommen die Tiere in Hellabrunn regelmäßig besondere Beschäftigungen wie Ostereier, besondere Spielzeuge oder aber Trainingseinheiten mit den Tierpflegerinnen und Tierpflegern.

Schokoladen-Ostereisuche vor vielen Jahren eingestellt

Übrigens: Eine Schokoladen-Ostereiersuche gibt es bereits seit vielen Jahren nicht mehr in Hellabrunn, auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält. „Da die Gesundheit unserer Tiere durch Verpackungen und Rückstände in den Tieranlagen gefährdet wäre, haben wir diese Aktion vor vielen Jahren abgeschafft“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban.
Mit dem Start der Osterferien beginnt in Hellabrunn wieder die Saison – viele nutzen das frühlingshafte Wetter für den ersten Besuch des Jahres im Tierpark. Deshalb werden vor den Osterferien die letzten Reste des Winters entfernt, das Wasser wieder in die Gräben eingelassen und Hellabrunn startklar gemacht. „In der vergangenen Woche haben im Rahmen eines Kehraus viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei geholfen, den Rollsplit aus den Ecken zu kehren und gemeinsam einen Frühlingsputz gemacht“, verrät Rasem Baban.

Außerdem ist die Sanierung der Brücke 17, die Steinbrücke auf dem Weg vom Isar-Eingang zur Giraffenanlage, fast fertig gestellt. „Die Brücke ist nun wieder in voller Breite für die Besucherinnen und Besucher zugänglich – dadurch konnten wir auch die Anlage der Mesopotamischen Damhirsche wieder besetzen“, so der Tierpark-Chef. Außerdem wurden die Stallungen der Anlage, um die sich zahlreiche Mythen – vom Pferdelazarett im Ersten Weltkrieg bis hin zum ältesten Gebäude in Hellabrunn ranken – saniert. Das Stallgebäude, welches Plänen zufolge allerdings erst Ende der 70er Jahre erbaut wurde, dient ab sofort als Anlage für drei Kunekune-Eber. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts galt der Mesopotamische Damhirsch bereits als ausgestorben. Erst in den 1950er-Jahren wurde eine kleine Population im Südwesten des Irans entdeckt. Von diesen Tieren stammen alle in Zoos lebenden Tiere ab. Schutzmaßnahmen und Auswilderungen von in Zoos nachgezüchteten Tieren bewahren diese Art vor dem völligen Verschwinden.

Bei einigen Tieren ist der Nachwuchs schon da

Natürlich gibt’s in Hellabrunn auch kleine Osterhasen: Bei den Marderkaninchen gab es in diesem Jahr schon dreifachen Nachwuchs. Außerdem lockt das schöne Wetter viele Tierarten, die im Winter eher zurückgezogen lebten, aus ihren Behausungen. Auch die Manule, Waschbären oder Luchse sind momentan sehr gut zu sehen.

„Ostern ist Familienzeit und da bietet sich unser schöner Tierpark als Ausflugsziel für sonnige Frühlingstage einfach an“, so Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeisterin Verena Dietl und weiter: „Es freut mich, dass der Tierpark bereits in den Tagen vor Ostern sehr gut besucht ist. Das kann ich gut verstehen, schließlich ruft alles nach Frühling. Gerade die Isarauen strahlen in ihrem Grün, und es lohnt sich auf jeden Fall auch einen Blick über die bunten Blumenwiesen in Hellabrunn schweifen zu lassen. Wenn dann auch noch so viele Tiere draußen zu sehen sind und wie wir Menschen das schöne Wetter genießen, ist es ein besonderes Erlebnis.“

Zudem wird ab dem 30. März das Greifvogel-Training nach der Winterpause wieder aufgenommen. Das Training in der Hellabrunn-Arena findet täglich um 13:45 Uhr statt. Der Tierpark ist ab sofort täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Direktor Baban richtet sich mit einer kleinen Bitte an alle Tierparkgäste: „Auch wenn es nun abends wieder länger hell ist, begeben Sie sich um 18 Uhr zu den Ausgängen, damit auch alle Tierpark-Mitarbeitenden und unsere Tiere Feierabend machen können.“

Aufgrund der derzeit stattfindenden Bauarbeiten rund um den Parkplatz P2 und dem damit verbundenen verringerten Platzangebot bzw. der veränderten Verkehrsführung empfiehlt der Tierpark insbesondere in den Osterferien die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Zum Schutz von Orang-Utans: Kooperationsvereinbarung zwischen Hellabrunn und ZGF besiegelt

Zum Schutz von Orang-Utans: Kooperationsvereinbarung zwischen Hellabrunn und ZGF besiegelt

München – Zum Schutz von Orang-Utans: In einem sogenannten Memorandum of Understanding „MoU“ vereinbaren der Münchner Tierpark Hellabrunn und die ZGF, die bestehende Zusammenarbeit zu vertiefen und langfristig zu erhalten. Grundlage dieser Kooperationsvereinbarung sind Erträge aus zweckgebundenen Erbschaften sowie Spenden für Sumatra-Orang-Utans, die der Tierpark sammelt. Die Kooperationsvereinbarung und die damit einhergehende Zusicherung eines jährlichen, fünfstelligen Betrags vereinfacht die Planung für das Naturschutzprogramm auf Sumatra.

Herzstück des Programms in Bukit Tiga Puluh ist die Auswilderung von Sumatra-Orang-Utans, um den Gesamtbestand der vom Aussterben bedrohten Tiere in Sumatra zu stärken. Das letzte große zusammenhängende Tiefregenwaldgebiet Sumatras leidet seit Jahren unter einem starken Rückgang an Schutzräumen der einheimischen Großsäugetiere, darunter Sumatra-Elefanten und Orang-Utans. Die Abholzung der Wälder für die Errichtung von Ölpalmplantagen ist der Grund dafür. Elefanten dringen auf der Suche nach Nahrung in die Anbauflächen der Menschen vor, was zu Konflikten zwischen Einheimischen und Wildtieren führt. Um das einzigartige Ökosystem zu schützen, startete die ZGF bereits im Jahr 1998 das Schutzprogramm als Auswilderungsprojekt für Orang-Utans mit dem Ziel, im Zentrum der indonesischen Insel eine überlebensfähige Orang-Utan-Population aufzubauen. In Vorbereitung auf die Auswilderung werden die aufgefundenen oder aus illegaler Haltung stammenden Orang-Utan-Waisen in der Dschungelschule der ZGF trainiert. Zudem ist das Team von lokalen Projektmitarbeitern im engen Austausch mit der einheimischen Bevölkerung. Beratung und Aufklärung über den Schutz des Regenwaldes sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.

Die neue Kooperationsvereinbarung nimmt auch Tierparkdirektor Rasem Baban zum Anlass, die bedeutende Rolle des Tierparks Hellabrunn als Bildungs- und Naturschutzeinrichtung zu betonen: „Als moderner wissenschaftlich geführter Tierpark nehmen wir unsere Aufgabe, die Besucher für die biologische Vielfalt und den Naturschutz zu sensibilisieren, sehr ernst. Unsere Tiere in München sind die Botschafter für ihre Art in ihrem natürlichen Lebensraum und wir freuen uns, einen weiteren Beitrag auch vor Ort in Sumatra zum Erhalt dieser faszinierenden Menschenaffenart zu leisten.“

Und das Engagement Hellabrunns vor Ort trägt bereits Früchte: Die in der von Hellabrunn finanzierten Kinderstation Bukit Tigah Puluhs gepflegten Orang-Utan Jungtiere Siti und Sudin sind auf dem Weg in ihre vorgesehene Auswilderung bereits im nächsten Trainingslevel angekommen. Das Expertenteam des Schutzprogramm in Sumatra rechnet damit, dass die beiden Tiere nach etwa zwei bis drei Jahren weiterer Betreuung endgültig in den Regenwald entlassen werden können. Zudem wurde die Sanierung des Sozialisierungsgeheges an der Dschungelschulstation von Hellabrunn mit finanziellen Mitteln unterstützt, in das alsbald weitere Orang-Utans aufgenommen werden, um in einem zumeist mehrjährigen Trainingsprogramm auf ein Leben in ihrem ursprünglichen Habitat vorbereitet zu werden.

Im Artenschutzzentrum und der Orang-Utan-Halle bietet der Tierpark umfangreiche Informationen über die Herausforderungen des Naturschutzes im Lebensraum der Menschenaffen und die von Hellabrunn unterstützten Artenschutzprogramme. Über die Spendenbox können sich die Tierparkgäste jederzeit mit kleinen Beiträgen an der Unterstützung beteiligen.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Vierfacher Mähnenwolf-Nachwuchs in Hellabrunn

Vierfacher Mähnenwolf-Nachwuchs in Hellabrunn

München – Nach 17 Jahren gibt es im Münchner Tierpark Hellabrunn erstmals wieder Mähnenwolf-Jungtiere. Die vier kleinen Wildhunde kamen bereits im Dezember 2023 zur Welt.

Über diesen Nachwuchs freut man sich beim Tierpark Hellabrunn ganz besonders:. Die vier kleinen Wildhunde erkunden bereits nach und nach ihre Umgebung – mit etwas Glück sind sie in den kommenden Tagen und Wochen dann auch für die Besucher zu sehen. Tatsächlich war es sogar ein kleines Weihnachtsgeschenk – denn die vier Mähnenwölfe wurden am 24. Dezember 2023 geboren. Das blieb jedoch zunächst eines der bestgehüteten Geheimnisse in Hellabrunn – denn die ersten Lebenswochen verbrachten die kleinen ganz geschützt in ihrer Innenanlage. Knapp acht Wochen später ist das Quartett wohlauf und erkundet bereits vorsichtig die Außenanlage. Es gehört noch etwas Glück und Geduld dazu, um einen Blick auf den Nachwuchs zu erhaschen, aber die vier Jungtiere werden von Tag zu Tag mobiler und neugieriger. Zwar wirkt ihr Gang noch etwas tapsig, aber mit Übung werden die langen Beine noch unter Kontrolle gebracht. Den leicht schaukelnden Gang werden sie jedoch beibehalten, denn Mähnenwölfe sind Passgänger, das heißt, sie bewegen die beiden linken bzw. rechten Beine beim Laufen gleichzeitig.

„Die beiden Elterntiere machen das ganz prima“

„Bis zur tierärztlichen Erstuntersuchung wird es noch ein bisschen dauern, aktuell beobachten wir das Familienleben der sechs Mähnenwölfe nur von außen und lassen die Tiere ganz in Ruhe. Die beiden Elterntiere machen das ganz prima und kümmern sich hervorragend um ihren Nachwuchs“, erklärt Kelly Pfaff, Teamleiterin bei den Mähnenwölfen. Wie bei dieser Tierart üblich, hilft der Rüde bei der Jungtieraufzucht.
Mähnenwölfe sind eine in Südamerika heimische Wildhundart und laut Weltnaturschutzunion (IUCN) als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Mit den auffällig langen Beinen sind Mähnenwolfe sehr gut an ihren bevorzugten Lebensraum in grasigen Savannen angepasst. Sie sind sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser. Für gewöhnlich sind sie Einzelgänger und treffen sich zur Paarungszeit.

„Wir freuen uns natürlich sehr über diesen Zuchterfolg, da es eine Bestätigung ist, dass sich die Tiere bei uns wohlfühlen und wir zudem einen wichtigen Beitrag zum Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Mähnenwölfe in europäischen Zoos leisten“, so Tierparkdirektor Rasem Baban. Im Rahmen des EEPs wird die Population von in zoologischen Gärten lebenden Tierarten koordiniert, um unter anderem die Vielfältigkeit des Genpools zu bewahren.

Im Tierpark gibt es seit vielen Jahrzehnten Mähnenwölfe, die letzten Jungtiere kamen 2007 zur Welt. Das derzeitige Pärchen Delgado und Aweti lebt seit 2021 in Hellabrunn, für beide ist es der erste Nachwuchs. Mähnenwölfe sind bereits in einem Alter von etwa einem Jahr geschlechtsreif.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)