Tiergerechte Technik im Terrarium: Licht, Wärme und Luft im Blick

Tiergerechte Technik im Terrarium: Licht, Wärme und Luft im Blick

Rosenheim – Ein Terrarium im Wohnzimmer ist nicht nur ein dekorativer Blickfang, sondern auch der Lebensraum für Reptilien, Amphibien oder Wirbellose. Damit sich die Tiere wohlfühlen, ist die richtige technische Ausstattung entscheidend. Licht, Wärme, Luftfeuchtigkeit und Messgeräte bilden dabei die Grundlage für eine artgerechte Haltung, erklärt Tierarzt Hermann Kempf, Leiter der Tierärztlichen Praxis für Exoten in Augsburg.

Viele Terrarientiere benötigen nicht nur für Menschen sichtbares Licht, sondern vor allem UV-Strahlung. „UV-B-Strahlung ist wichtig für den Knochenstoffwechsel, UV-A dagegen steuert unter anderem den Tagesrhythmus und wirkt sich auf das Wohlbefinden aus. Wenn die Lampe nur stundenweise brennt, ist das wie ein verkürzter Tag“, so Kempf. Auch die Farbtemperatur beeinflusst, wie die Tiere Futter oder Partner wahrnehmen, und kann Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung steuern.

Für die Beleuchtung lassen sich je nach Tierart verschiedene Leuchtstoffröhren, Metalldampflampen oder LED-Systeme einsetzen. Kempf weist darauf hin: „Wichtig ist dabei immer, dass die Lichtquelle von den Tieren nicht erreicht werden kann, damit es nicht zu Verletzungen kommt.“ Als Schutz kann ein Gitter helfen, Glas hingegen filtert UV-Licht vollständig und sollte nicht zwischen Tier und Lampe sein.

Temperatur: Wärmespots und Temperaturgefälle

Viele Terrarientiere stammen aus tropischen Regionen und benötigen warme Temperaturen. Gleichzeitig ist ein Temperaturgefälle wichtig: Wärmespots heizen einzelne Bereiche auf, während versteckte Stellen kühlere Rückzugsorte bieten. Kempf erklärt: „Eine konstante Grundtemperatur mit klar erkennbaren Wärmeinseln ist elementar, damit sich die Tiere wohlfühlen.“ Neben Wärmelampen können auch Heizmatten zur Temperaturregelung beitragen.

Luft: Das richtige Maß an Feuchtigkeit

Die Luftqualität ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere. Zu trockene Luft kann bei tropischen Reptilien zu Häutungsproblemen führen, zu hohe Luftfeuchtigkeit erhöht das Schimmelrisiko. Kempf empfiehlt: „Ein Hygrometer hilft, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. Bei Bedarf können Nebler, Sprühanlagen oder Wasserschalen eingesetzt werden.“

Auch die Belüftung spielt eine Rolle: Frische Luft muss ins Terrarium gelangen, verbrauchte Luft entweichen. Passive Belüftung lässt sich über zwei Öffnungen auf unterschiedlicher Höhe realisieren; Ventilatoren können die Luft zusätzlich zirkulieren lassen.

Kontrolle und Sicherheit

Messgeräte wie Thermometer und Hygrometer sind unverzichtbar, um die Bedingungen im Terrarium zu überwachen. Sie sollten an mehreren Stellen angebracht werden, um die unterschiedlichen Zonen zu prüfen. Digitale Geräte verfügen teilweise über Alarmfunktionen, dennoch empfiehlt Kempf: „Halter sollten selbst einen prüfenden Blick ins Terrarium werfen, um Abweichungen zu erkennen – im Idealfall täglich.“
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) / Beitragsbild: Copyright Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.)

Katzenwäsche mal buchstäblich

Katzenwäsche mal buchstäblich

Bayern / Deutschland – Obwohl der Begriff Katzenwäsche bei uns Menschen eine weniger gründliche Reinigung bezeichnet, gelten Katzen gemeinhin als sehr saubere Tiere. Trotzdem kommt jeder Halter, insbesondere von Freigängerkatzen, irgendwann einmal in die Situation, in der ein Bad für das Heimtier angebracht erscheint. Aber wann ist ein Bad für die Samtpfote wirklich notwendig? Hier Tipps vom Industrieverband Heimtierbedarf (IVH)

In erster Linie kümmern sich Katzen selbst um ihre Sauberkeit. Zwei bis vier Stunden täglich verbringen sie mit der Pflege ihres eigenen Fells. „Körperstellen, welche die Tiere mit der Zunge erreichen, werden mit dieser geputzt und Fremdkörper durch sogenanntes Strählen entfernt“, erklärt Katzenverhaltensberaterin Birgit Rödder. „Dabei benagen die Samtpfoten verklebte Haare und ziehen Grassamen, Kletten und Zecken mit den Schneidezähnen heraus.“ Stellen, die mit der Zunge nicht erreicht werden können, fallen laut der Expertin bei der Pflege aber nicht aus: „Den Kopfbereich säubern Katzen mit ihren Vorderpfoten beziehungsweise Unterarmen, indem sie diese mit Speichel befeuchten und immer wieder ablecken.“

Alte, kranke oder adipöse Tiere können sich häufig nicht oder nicht mehr vollständig selber waschen. Mit einem feuchten, parfümfreien Tuch können ihre Halter sie bei der täglichen Pflege unterstützen. Steht der Fellwechsel an und sind die Tiere an das Kämmen gewöhnt, begrüßen auch viele gesunde Stubentiger die Hilfe ihrer Menschen bei der Körperpflege. Denn es sammeln sich immer wieder lose Haare im Fell, die mit einer weichen Bürste oder einem Kamm entfernt werden können.

Wann ist ein Bad für
meine Katze notwendig?

Im Normalfall ist die eigene Reinigung mit gelegentlicher Unterstützung durch ihre Halter ausreichend für Katzen. Selbst wenn es zu größeren Ansammlungen von Schmutz im Fell kommt, sollten Katzen zuerst die Möglichkeit haben, sich selbst um ihre Sauberkeit zu kümmern. „Um die natürliche Schutzschicht der Haut zu bewahren, sollte auf häufiges Baden verzichtet werden“, erläutert Rödder. „Ist das Fell jedoch mit schädlichen Substanzen wie Farbe, Kohlenstaub oder Baumharz verunreinigt, oder kommt es bei großem Stress zu unwillkürlichem Kotabsatz, der sich im Fell des Tieres verfängt, dann können die Verunreinigungen mit viel Wasser und einem speziellen Katzenshampoo ausgewaschen werden“, beschreibt Rödder die Ausnahmefälle. Das richtige Shampoo unterstützt dabei die Erhaltung des Schutzmantels. Am angenehmsten ist es für die Katze, wenn Haare, welche durch nicht wasserlösliche Stoffe verklebt sind, einfach abgeschnitten werden.

Die Samtpfote an
das Bad gewöhnen

Katzen sind wasserscheue Tiere. Deshalb ist es sinnvoll, die Vierbeiner schon in jungem Alter vorsichtig ans Baden zu gewöhnen. Dafür wird im Waschbecken zuerst nur so viel handwarmes Wasser eingelassen, dass lediglich die Pfoten der Katze bedeckt sind. Kleinschrittig und unter viel Lob können die Wassermenge gesteigert und das zum Waschen nötige Festhalten geübt werden. Optimal ist es, wenn das Wasser am Ende höchstens bis zum Bauch des Tieres reicht. Zudem sollte die Katze unter keinen Umständen untergetaucht werden.
Die empfindlichen Ohren und das Gesicht sollten nicht mitgewaschen werden. Reagiert der Mensch auf etwaige Fluchtversuche ruhig und freundlich, hilft dies dem Stubentiger, gepaart mit Leckerlis und Streicheleinheiten, das Bad langfristig positiv zu verknüpfen.
Katzenhalter sollten das Badezimmer zudem gut vorbereiten, sodass alle Hilfsmittel wie Handtuch, Katzenshampoo, Leckerlis und Co. in Reichweite liegen und das Baden nicht länger dauert als notwendig.

Das Fell sorgfältig
säubern und trocknen

Das Abbrausen ist ebenfalls unbeliebt, aber notwendig, um alle Shampooreste zu entfernen, welche die Katze sonst abschleckt. „Gut handwarmes Wasser, ein sanfter Strahl über dem Körper und viele beruhigende Worte helfen bei der unbeliebten Reinigung. Das sanfte Abtrocknen mit einem weichen Tuch finden Katzen hingegen meist nicht so schlimm. Langsame Bewegungen und freundliche Worte vermitteln aber auch hier Sicherheit“, empfiehlt Katzenexpertin Rödder. Um einer Erkältung vorzubeugen, ist es wichtig, dass das Fell der Katze möglichst trocken wird und sowohl im Badezimmer als auch am nächsten Aufenthaltsort keine Zugluft herrscht.
Das laute Geräusch eines Föhns, der sich immer wieder nähernde Gegenstand, die Hitze und der Luftstrom können die Katze verschrecken. Über eine kleinschrittige Annäherung und die notwendige Rücksichtnahme kann das Heimtier aber auch daran gewöhnt werden. Der Tipp der Expertin: „Wenn Sie gleichzeitig das beföhnte Fell mit ihrer Hand streicheln, behalten Sie die Temperatur selbst im Blick beziehungsweise auf der Haut.“
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)