Mehr Lebensqualität für Haustiere: So wichtig ist das richtige Licht für Vögel und Reptilien

Mehr Lebensqualität für Haustiere: So wichtig ist das richtige Licht für Vögel und Reptilien

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Wenn die Tage dunkler werden, fehlt Vögeln und Reptilien ein entscheidender Faktor für Wohlbefinden und Gesundheit: ausreichend UV-Licht. Speziell abgestimmte künstliche Beleuchtung unterstützt Partnerwahl, Orientierung und Vitamin-D-Bildung. Ein Experte des BNA erklären, welche künstlichen Lichtquellen nötig sind – und worauf Halter unbedingt achten sollten.

Für Physiker ist Licht elektromagnetische Strahlung. Für viele Haustiere beeinflusst das richtige Licht ihre Lebensqualität und Gesundheit. „Natürliches Sonnenlicht ist sehr hell, liefert Wärme und enthält das für den Stoffwechsel wichtige UV-Licht“, sagt Jonas Liebhauser vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e. V. (BNA) in Hambrücken. „Durch Fenster oder Gardinen geht vieles davon verloren, sodass gerade für Haustiere in der reinen Innenhaltung zusätzliche Lichtquellen wichtig sind – vor allem im Herbst und Winter.“

Lichtspektrum erfüllt viele Aufgaben im Körper

Der Hintergrund: Das Sehvermögen von Vögeln und Reptilien übersteigt das des Menschen um ein Vielfaches. „Diese Tiere können Farben sehen, die wir uns nicht einmal vorstellen können“, sagt Liebhauser. Das hilft ihnen unter anderem bei der Partnerwahl und der Futtersuche: Vögel können dank ihrer Fähigkeit, UVA-Licht zu sehen, beispielsweise den Reifegrad von Früchten optisch erkennen. „Fehlt im Terrarium oder in der Wohnung das natürliche UVA-Licht, können Reptilien und Vögel ihre Umwelt nicht mehr richtig wahrnehmen, da ein Teil des für sie sichtbaren Lichtspektrums fehlt“, erklärt der BNA-Experte. Das schlägt sich auch auf das Wohlbefinden nieder.
Des Weiteren ermöglicht die UV-Strahlung bestimmte Stoffwechselvorgänge, beispielsweise die körpereigene Vitamin-D-Produktion. „Wenn nicht ausreichend Vitamin D3 produziert wird, kann es zu schwerwiegenden Knochenstoffwechselstörungen kommen“, warnt Liebhauser. Daher empfehle sich die Installation eines entsprechenden Leuchtmittels in einem Vogelzimmer, in der Nähe der Voliere oder in einem Terrarium.

Die künstliche Beleuchtung muss verschiedene Ansprüche erfüllen:
  • Relevantes Lichtspektrum: Für die Haltung von Reptilien in Terrarien gibt es verschiedene Beleuchtungsmittel, die Licht, Wärme- und UVA-/UVB-Strahlung abgeben. Aber auch Vögel profitieren von einer UVB-abgebenden Lichtquelle. Ziervogelhalter sollten also Leuchtmittel installieren, die sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung abgeben, um die beiden relevanten Bereiche abzudecken.
  • Gleichmäßige Beleuchtung: Ein Vogelzimmer sollte mithilfe geeigneter Leuchtmittel wie Leuchtstoffröhren oder LED-Lampen gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Zusätzlich tut ein Sonnenplatz mit entsprechenden UVA- und UVB-Anteilen dem Vogel gut.
  • Natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus: Das Licht bestimmt bei allen in Innenräumen gehaltenen Tieren den Tag-Nacht-Rhythmus und spielt somit eine herausragende Rolle. Denn durch die Tageslänge werden viele wichtige Verhaltensweisen und Stoffwechselprozesse gesteuert, beispielsweise Aktivitätsphasen und Fortpflanzung. Daher sollte grundsätzlich darauf geachtet werden, dass die Dauer des Tageslichts maximal zwölf Stunden beträgt, rät der BNA-Experte: „Gerade Vögel reagieren auf zu lange Tagesphasen mit einem übermäßig ausgeprägten Bruttrieb.“ Ähnlich wie in der Natur sollten sich Tag und Nacht durch eine simulierte Dämmerung allmählich ablösen. Hierfür können die Leuchtmittel entweder direkt gedimmt werden, oder es werden mehrere Leuchtmittel eingesetzt, die der Tierhalter zeitversetzt ein- beziehungsweise ausschaltet.
  • Flackerfreies Licht: Da Vögel etwa doppelt so viele Bilder pro Sekunde wie der Mensch wahrnehmen können, nehmen sie einige Leuchtmittel nicht als dauerhaftes Licht wahr, sondern es flackert für sie stark. Deshalb sollten im Umfeld der Tiere passende Lampen installiert werden, die – falls notwendig – mit entsprechenden Vorschaltgeräten ausgestattet sind. Das erspart den Tieren den Stress des flackernden Lichts.
  • Sicherheitsabstand zum Leuchtmittel: Zu viel direkte UVB-Strahlung kann schädlich sein und Sonnenbrände erzeugen. Daher ist ein Sicherheitsabstand zwischen Leuchtmittel und Tier gemäß den Herstellerangaben erforderlich. Reptilien und Vögel müssen zudem jederzeit die Möglichkeit haben, auszuweichen. Und Achtung: UV-Strahler geben mit der Zeit immer weniger UV ab – ein Messgerät hilft bei der Entscheidung, ob die Lampe ausgetauscht werden sollte. Als Daumenregel empfiehlt sich ein jährlicher Wechsel der UV-Lampe.

(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Alltag als Trainingsplatz: Wie kleine Routinen das Hundeleben leichter machen

Alltag als Trainingsplatz: Wie kleine Routinen das Hundeleben leichter machen

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Regelmäßige Mini-Übungen statt stundenlanger Hundeschule, viele Hunde lernen am besten mitten im Alltag. Kurze integrierte Trainingsmomente fördern Aufmerksamkeit, Gelassenheit und die Bindung zum Menschen. Wie spielerische Erziehung funktioniert und warum wenige Minuten täglich oft mehr bewirken als lange Übungseinheiten, erklärt Hundetrainerin Verena Helfrich.

Mit dem Welpen monatelang in der Hundeschule üben? Das muss nicht unbedingt sein. Sicherlich ist es gerade dann, wenn man erstmals Hundehalter ist, eine sinnvolle Überlegung, die Grundkenntnisse in einer Hundeschule zu erlernen. Ebenso wichtig ist aber, das Erlernte gleich in den neuen Alltag mit Vierbeiner zu integrieren. Oft sind es die kleinen, regelmäßig wiederholten Übungen, die entscheidend dazu beitragen, dass ein Hund gelassen und aufmerksam bleibt.
Ob beim Spaziergang, im Haus oder beim Autofahren – jeder Moment im Zusammenleben mit einem Hund kann Teil des Trainings sein. „Erziehung funktioniert am besten, wenn sie selbstverständlich in den Alltag integriert wird“, erklärt Verena Helfrich, langjährige Hundetrainerin und Buchautorin. „Kurze, wiederkehrende Übungen fördern die Aufmerksamkeit des Hundes und können gleichzeitig die Bindung zum Halter stärken.“

Alltagssituationen bieten Lernchancen und Sicherheit

Hunde lernen am besten in ihrem gewohnten Umfeld. Wer alltägliche Situationen nutzt, schafft Klarheit und hilft dem Vierbeiner, das Gelernte mit dem Alltag zu verknüpfen. Strukturierte Abläufe bieten dabei außerdem Sicherheit und Orientierung. Das Training erfordert aber auch Konsequenz: Das Gelernte verfestigt sich nur, wenn identische Übungen mit gleichbleibenden Inhalten wiederholt werden. Der Hund weiß bald, was in welcher Situation von ihm erwartet wird und wie wiederkehrende Kommandos gemeint sind.
Schon wenige Minuten auf Spaziergängen oder unterwegs reichen aus, um wichtige Grundfähigkeiten zu trainieren:

  • Sitz und Bleib: Im Alltag ist es in vielen Situationen hilfreich, wenn ein Hund ruhig an einer Stelle bleibt und sich hinsetzt oder -legt. Sei es beim Warten an einer Ampel, während eines Cafébesuchs oder als Mitfahrer in Auto oder Bahn. Grundlegende Signalwörter wie „Sitz“ oder „Bleib“ bringt man ihm am besten in Ruhe zu Hause oder in der Hundeschule bei – ebenso wie ein Signal, dass er sich wieder bewegen darf. In den tatsächlichen Alltagssituationen festigt sich das Verhalten dann und man sollte loben, wenn der vierbeinige Gefährte wie gewünscht sitzenbleibt und wartet, bis das Signal zum Weitergehen kommt.
  • Rückruf: Ein weiteres wichtiges Element, einen Hund zu kontrollieren, ist ein Rückrufsignal, auf das er sofort reagiert und angelaufen kommt. Das kann ein Signalwort sein, aber auch ein gleichbleibendes und eindeutiges Geräusch wie ein Pfiff mit Mund oder Hundepfeife. Zu Beginn brauchen viele Tiere ruhige und reizarme Orte, um sich auf das Geräusch zu konzentrieren. Durch positive Verstärkung wie Lob oder Leckerli verknüpft sich das Verhalten mit dem Signal. Aber auch dann, wenn der Vierbeiner die Übung scheinbar perfekt beherrscht, sollte sie regelmäßig wiederholt und er entsprechend belohnt werden – damit der Rückruf gerade auch in lauten Umgebungen funktioniert oder wenn der Hund gerade abgelenkt ist.
  • Leinenführigkeit: Leinenführigkeit bedeutet, dass ein Hund an lockerer Leine entspannt neben seinem Menschen läuft und sich an diesem orientiert, statt selbst in eine Richtung zu ziehen. Um das zu trainieren, bieten sich regelmäßige Übungseinheiten an, bei denen der Vierbeiner stets aufmerksam bleiben muss. Folgt er wie gewünscht, sollte er gelobt werden.
  • Gewöhnung an Berührungen: Sowohl bei der Pflege zu Hause als auch für Besuche beim Tierarzt oder Hundefriseur ist es wichtig, dass das Haustier daran gewöhnt ist, an empfindlichen Stellen wie Ohren oder Pfoten berührt zu werden. Durch regelmäßige Wiederholungen stellt sich eine Routine ein.
  • Gemeinsames Spiel: Spielen klingt zunächst einmal nicht nach Training. Tatsächlich lassen sich dabei aber viele Kommandos ganz natürlich üben und in den Alltag integrieren. Bei der sogenannten Nasenarbeit, wenn der Hund ein Objekt mit einem bestimmten Geruch erschnüffeln soll, wird er mental gefordert. Dazu eignen sich beispielsweise Teebeutel. Auch Apportieren bereitet vielen Hunden Spaß und lässt sich einfach in die Gassirunde einplanen.

Der Hund lernt also umso besser, je spielerischer und unbeschwerter das Training gestaltet ist. „Wichtig ist, regelmäßig zu üben, statt lange Einheiten anzusetzen. Fünf Minuten pro Tag sind oft wirkungsvoller als eine Stunde am Wochenende“, sagt Expertin Helfrich. „Das Schöne ist: Training im Alltag erfordert selten viel zusätzliche Zeit – man muss nur die Gelegenheiten erkennen und nutzen.“
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Strom sparen mit Kaltwasseraquarien

Strom sparen mit Kaltwasseraquarien

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Fische halten ist zu teuer, weil die Strompreise gestiegen sind? Stimmt nicht. Es gibt genügend attraktive Fische und Garnelen, die keine Heizung benötigen. Aber Vorsicht – es gibt wichtige Unterschiede zwischen unbeheizten Aquarien und Kaltwasseraquarien.

Das Vorurteil ist weit verbreitet: Aquaristik ist teuer, weil Licht, Filter und vor allem Heizstäbe viel Strom verbrauchen. Das muss nicht sein, sagt Jürgen Hirt, Fachreferent für Heimtiere beim Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e. V. (BNA): „Kaltwasseraquarien und unbeheizte Aquarien reduzieren Stromkosten und ermöglichen trotzdem eine sehr attraktive Aquaristik. Denn mittlerweile sind nicht nur viele Fischarten, sondern auch Garnelen im Handel erhältlich, die keine zusätzliche Heizung benötigen.“
Da Fische wechselwarm sind, also ihre Köpertemperatur nicht aktiv erzeugen können, sind sie für lebensnotwendige Stoffwechselprozesse auf die Umgebungstemperatur angewiesen. „Dabei haben sie sich im Laufe ihrer Entwicklung an die im natürlichen Lebensraum vorherrschende Wassertemperatur und deren Schwankungen angepasst“, erläutert Hirt. Während manche Fischarten problemlos mit unterschiedlichen Temperaturen klarkommen, sind andere diesbezüglich sehr empfindlich.

Unbeheizte Aquarien sind der Beginn der Aquaristik

Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es aufgrund der fehlenden technischen Möglichkeiten völlig normal, Fische in unbeheizten Aquarien zu halten. Die Pioniere der Aquaristik besaßen damals vorrangig Arten, die das problemlos vertrugen, beispielsweise einheimische Arten wie den Dreistachligen Stichling (Gasterosteus aculeatus), aber auch Exoten wie den Paradiesfisch oder die Gabelschwanz-Makropode (Macropodus opercularis). „Die Haltung von kältetoleranten Fischarten ist also keineswegs neu, doch heutzutage steht eine deutlich größere Artenauswahl zur Verfügung“, sagt Experte Hirt.

Fische und Garnelen für unbeheizte Aquarien

Wird kein Heizstab im Aquarium betrieben, reguliert sich die Wärme über die Zimmertemperatur. „Die Zimmertemperatur umfasst natürlich keinen genau definierten Bereich, sondern kann in Abhängigkeit von der Jahreszeit, persönlichen Vorlieben oder der Wärmedämmung der Wohnung stark schwanken“, sagt Hirt. „Für die Auswahl geeigneter Fischarten, die in unbeheizten Aquarien artgemäß gepflegt werden können, spielt das eine wichtige Rolle.“
Es eignen sich vielfältige Fischarten aus subtropischen Regionen, beispielsweise bekannte Aquarienfischarten wie der Kardinalfisch (Tanichthys albonubes), der Zebrabärbling (Brachydanio rerio) oder die Bitterlingsbarbe (Rohanella titteya). Auch viele Garnelen-Arten wie Zwerggarnelen (zum Beispiel Neocaridina-Arten) und die bekannten Amano-Garnelen (Caridina multidentata) sind sehr tolerant bezüglich der Temperaturen und fühlen sich in unbeheizten Aquarien wohl. „Zudem sind Garnelen nicht nur sehr attraktiv, sondern nehmen im Aquarium als Gesundheitspolizei, Aufräumtrupp und Algenvernichter eine wichtige Funktion ein“, ergänzt er.

Bewohner für echte Kaltwasseraquarien

Für die Haltung einheimischer Arten eignen sich dagegen richtige Kaltwasseraquarien. Im Gegensatz zu unbeheizten Aquarien, bei denen die Wassertemperatur abhängig von der Zimmertemperatur auch auf Temperaturen über 24 Grad Celsius ansteigen kann, sollte die Wassertemperatur bei Kaltwasserfischen nicht über 20 Grad, maximal 24 Grad, steigen. „Notfalls muss in einem solchen Fall das Aquarium gut durchlüftet und eventuell sogar gekühlt werden“, sagt der BNA-Experte.
In Kaltwasseraquarien fühlen sich vorrangig kleinbleibende einheimische Arten wie der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus), der Neunstachlige Stichling (Pungitus pungitus) oder der Bitterling (Rhodeus sericeus amarus), aber auch die aus Nordamerika stammende Amerikanische Rotflossenorfe (Cyprinella lutrensis) oder die Regenbogenelritze (Notropis chrosomus) heimisch.

Temperaturkontrolle muss sein

Ein Thermometer zur Überwachung der Wassertemperatur ist in allen Fällen notwendig, betont Hirt: „Kältetolerante Fische kommen zwar problemlos mit Zimmertemperaturen klar, sind aber trotzdem empfindlich gegenüber schnellen Temperaturschwankungen – beim Ein- oder Umsetzen der Tiere müssen größere Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad vermieden werden.“ Ein Heizstab sollte vorsorglich verfügbar sein, damit dieser im Notfall zugeschaltet werden kann.
(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Weihnachtszeit und Black Friday: Zoll gibt wichtige Hinweise zu Bestellungen aus dem Ausland

Weihnachtszeit und Black Friday: Zoll gibt wichtige Hinweise zu Bestellungen aus dem Ausland

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Mit Beginn der Vorweihnachtszeit und dem anstehenden Black Friday steigt das Paketaufkommen im Onlinehandel jedes Jahr deutlich an. Viele Verbraucher bestellen Geschenke oder Schnäppchen im Ausland, doch neben Lieferzeiten sollten auch zoll- und steuerrechtliche Vorgaben beachtet werden. Das Hauptzollamt Rosenheim informiert über die wichtigsten Regeln.

In der Vorweihnachtszeit erreicht das Versandaufkommen im Onlinehandel und bei Geschenksendungen seinen jährlichen Höhepunkt. Was man als Käufer alles beachten sollte erfährt man hier:

Bestellungen aus Nicht-EU-Staaten

Für Pakete, die aus Ländern außerhalb der EU nach Deutschland geschickt werden, gelten unterschiedliche Bestimmungen je nach Warenwert:

Bis 150 Euro Warenwert

  • Es fällt Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) an: 19 Prozent beziehungsweise 7 Prozent für bestimmte Waren wie Lebensmittel oder Bücher.
  • Zusätzlich können Verbrauchsteuern fällig werden, etwa bei alkoholischen Getränken oder Kaffee.

Über 150 Euro Warenwert

  • Hier wird ebenfalls EUSt von 19 beziehungsweise 7 Prozent erhoben.
  • Außerdem ist ein warenabhängiger Zollbetrag zu zahlen.
  • Verbrauchsteuern bei entsprechenden Waren (alkoholischen Getränken, sonstigen alkoholhaltigen Waren oder Kaffee) kommen ebenfalls hinzu.
Geschenksendungen aus Nicht-EU-Staaten

Werden Waren unentgeltlich von Privatperson zu Privatperson versandt, gelten besondere Regeln:

  • Bis 45 Euro Warenwert sind Geschenke abgabenfrei.
  • Für verbrauchsteuerpflichtige Waren gelten jedoch begrenzte Freimengen, zum Beispiel 50 Zigaretten, 1 Liter Spirituosen oder 500 Gramm Kaffee.
Sendungen aus EU-Mitgliedstaaten

Innerhalb der EU sind grundsätzlich keine Zollformalitäten nötig. Eine Ausnahme bilden jedoch verbrauchsteuerpflichtige Waren wie Alkohol oder Kaffee. Hier muss bei der Einfuhr nach Deutschland die entsprechende Verbrauchsteuer entrichtet werden – dies gilt auch für private Geschenksendungen.

Vorsicht bei Fälschungen und fehlenden Sicherheitskennzeichen

Der Zoll warnt zudem vor gefälschten Markenprodukten, die häufig im Onlinehandel auftauchen. In jüngsten Fällen am Zollamt Bad Reichenhall wurden Sendungen mit Kleidung zahlreicher bekannter Marken abgefangen. Bestätigte Fälschungen werden regelmäßig beschlagnahmt und vernichtet. Käufer bleiben meist nicht nur auf dem finanziellen Schaden sitzen, sondern müssen teilweise auch mit Bearbeitungsgebühren der Rechteinhaber rechnen. Bei größeren Mengen drohen strafrechtliche Konsequenzen.
Auch die Produktsicherheit spielt eine wichtige Rolle. Fehlen bei importierten Waren – etwa Spielzeug, Elektronik oder Kosmetik – CE-Kennzeichen oder Warnhinweise, kann die zuständige Marktüberwachungsbehörde die Einfuhr verweigern oder die Produkte vernichten lassen.

Strenge Regeln für Tabakwaren

Der Import von Tabakwaren sowie Liquids und Einweg-E-Zigaretten ohne gültiges deutsches Steuerzeichen ist verboten. Entsprechende Sendungen werden vom Zoll beschlagnahmt.

Informationen vor der Bestellung einholen

„Wer auf der Schnäppchenjagd unangenehme Überraschungen vermeiden möchte, sollte sich am besten vor der Bestellung auf www.zoll.de informieren.“, betont Marion Dirscherl, Pressesprecherin des Hauptzollamts Rosenheim. „Für schnelle Auskünfte steht dort der Chatbot „TinA“ zur Verfügung. Mit diesem erhalten Sie sofort Informationen, wie einfuhrrechtliche Bestimmungen, Abgabensätze oder auch Warnhinweise, sobald Sie eine konkrete Frage in den vorgesehenen Chat eingegeben haben.“ 

Weitere Informationen für Verbraucher

(Quelle: Pressemitteilung Hauptzollamts Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Kaninchen richtig halten: Wie Zuchtvereine neuen Haltern Sicherheit geben

Kaninchen richtig halten: Wie Zuchtvereine neuen Haltern Sicherheit geben

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Wer zum ersten Mal ein Kaninchen aufnimmt, steht oft vor vielen Fragen, von Haltung über Fütterung bis hin zur Gesundheitsvorsorge. Kaninchenzuchtvereine bieten hier eine Anlaufstelle: Sie verbinden frischgebackene Tierhalter mit erfahrenen Mitgliedern, ermöglichen Austausch auf Augenhöhe und öffnen gerade Kindern und Jugendlichen den Weg zu verantwortungsbewusster Tierpflege.

Sie sind langohrig, plüschig und werden in tiergerechter Haltung schnell zutraulich: Kein Wunder, dass bereits rund zwei Millionen Kaninchen in deutschen Haushalten leben. Damit sind sie nach Katzen und Hunden die beliebtesten Haustiere in Deutschland, wie eine Befragung des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. in Kooperation mit dem ZZF – Zentralverband der Heimtierbranche e.V. ergab. Unter den Kleintieren sind sie die Spitzenreiter vor Meerschweinchen und Hamstern. Gerade wer zum ersten Mal Kaninchen bei sich aufnimmt, ist allerdings häufig unsicher, wie die Tiere bestmöglich zu versorgen sind.
Ein Kaninchenzuchtverein kann dabei eine hilfreiche erste Anlaufstelle sein. „Kleintierzuchtvereine sind wertvolle Plattformen für den Austausch von Wissen und Erfahrungsberichten. Mitglieder erhalten Beratung durch erfahrene Halter und finden oft auch Unterstützung bei gesundheitlichen Fragen zu ihren Tieren“, erklärt Wolfgang Elias, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK). Zudem lockt die Möglichkeit, Gleichgesinnte kennenzulernen. „Bei uns im Verband und in den Vereinen wirken aber nicht nur Züchter oder Besitzer von Rassekaninchen mit“, betont Elias. „Wir freuen uns über jeden, der Interesse hat, sich näher mit Kaninchen zu beschäftigen.“

Breites Angebot für unterschiedliche Interessen

Kaninchenzuchtvereine decken mit ihren Angeboten ein breites Spektrum ab: In Zuchtgruppen liegt der Fokus auf Rassekaninchen und Ausstellungen. Freizeit- und Familiengruppen konzentrieren sich hingegen auf Fragen zu Haltung und Beschäftigung oder tauschen sich zur Gestaltung der Gehege aus. Trend-Sportarten wie Kanin-Hop bekommen hier ebenfalls ihren Platz und eigene Veranstaltungen. Mitunter bieten Vereine auch gemeinsame Impftermine an, da Impfstoffe für Kaninchen häufig nur in größeren Mengen bestellt werden können und bald aufgebraucht werden müssen. Auch für den Nachwuchs gibt es Angebote: „In unseren Jugendgruppen lernen Kinder und Jugendliche zusammen mit Gleichaltrigen, wie es ist, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen“, sagt Elias. Derzeit werden im ZDRK rund 7.000 Kinder und Jugendliche von Jugendleitern betreut.

Den passenden Verein in der Nähe finden

Viele Kaninchenzuchtvereine in Deutschland sind im ZDRK organisiert. Auf dessen Internetseite sind die jeweiligen Landesverbände mit ihren Ansprechpartnern aufgeführt – auf den Seiten der Landesverbände finden Interessierte dann die Vereine direkt in ihrer Nähe. Auch lokale Tierheime oder Tierarztpraxen sind in der Regel im Vereinswesen gut vernetzt und können Kontakte herstellen. „Wer sich unverbindlich informieren möchte, kann zunächst eine Vereinsveranstaltung besuchen“, rät Elias. „So bekommt man einen Eindruck von der Arbeit und den Mitgliedern.“
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Algen im Aquarium: Ursachen, Arten, Lösungen

Algen im Aquarium: Ursachen, Arten, Lösungen

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Algen sind fester Bestandteil jedes funktionierenden Aquariums, doch wenn sie überhandnehmen, kippt das ökologische Gleichgewicht im Becken. Mit dem richtigen Wissen und einer sorgfältigen Pflege lassen sich unansehnliche Beläge und trübes Wasser vermeiden. Wer die wichtigsten Tipps beherzigt, kann sich vor trüben Aussichten schützen.

Beim Thema Algen im Aquarium sind grundsätzlich zwei Phasen zu unterscheiden. „In der Einlaufphase sind Algenphasen auch im Süßwasseraquarium normal und wichtig. Das System entwickelt und stabilisiert sich“, erklärt Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e. V. Um übermäßiges Wachstum zu verhindern, kann man etwa in den ersten drei Wochen jeden zweiten Tag einen Wasserwechsel vornehmen, bei einem sogenannten Dark Start das Licht am Anfang noch weglassen und auch die Pflanzen später hinzufügen oder bei einem Dry Start nur mit Bodengrund und Pflanzen, aber ohne Wasser starten. Auch in einem laufenden Aquarium dürfe mal eine Alge auf alten oder abgestorbenen Blättern auftauchen, weil diese wie Totholz im Wald eine ideale Siedlungsfläche bieten, so Wiesensee.

Konkurrenzkampf um die Nährstoffe

Wichtig zu wissen für Aquarianer ist, dass Algen wie die Aquarienpflanzen Licht und Nährstoffe benötigen, um zu wachsen. Sie stehen daher in Konkurrenz. „Ein Ungleichgewicht zwischen Licht, Nährstoffen und nicht gesund wachsenden Pflanzen führt fast immer zu übermäßigem Algenwachstum“, erklärt der Experte. „Grundsätzlich gibt es im Aquarium einen Mangel an Nährstoffen, sie müssen also von außen hinzugefügt werden, wie beim Düngen im Garten. Wenn das gesamte Nährstoffpaket vorliegt, das eine Pflanze zum Wachsen braucht – also etwa Nitrat, Phosphat, Eisen – dann wächst sie. Beispielsweise durch zu starken Fischbesatz oder zu wenige Wasserwechsel kann von einzelnen Nährstoffen aber ein Überangebot entstehen. Und das können Algen im Gegensatz zu den spezialisierteren Wasserpflanzen für ihr Wachstum nutzen, bis sie die Pflanzen irgendwann befallen oder verdrängen. Ähnlich verhält es sich beim Licht: Hier sollte man vor allem auf einen hohen PAR-Wert achten und die Beleuchtungsdauer begrenzen. Beim CO2 sollte man durch aktive Zugabe etwa einen Wert von 20 bis 25 Milligramm pro Liter erreichen.“

Die verschiedenen Algenarten im Überblick

Nicht alle Algenarten stören gleichermaßen:

  • Grünalgen treten häufig bei einem Überschuss an Phosphat auf und wachsen schnell. Dadurch zehren sie stark am Sauerstoffgehalt im Aquarium. Viele Aquarienbewohner wie Garnelen, Schnecken oder Welse fressen sie gern.
  • Kieselalgen, fälschlicherweise häufig als Braunalgen bezeichnet, zeigen sich oft als bräunliche Beläge in neu eingerichteten Aquarien und verschwinden von selbst, wenn sich ein biologisches Gleichgewicht im Becken eingestellt hat. Ein Überschuss an Silikat kann Kieselalgen fördern.
  • Rotalgen entstehen vor allem bei CO2-Mangel und wenn generell kein gesundes Pflanzenwachstum zu beobachten ist. Sie zeigen auf, dass in der Pflege der Pflanzen etwas nicht stimmt. Rotalgen treten vor allem in Form von Bart- oder Pinselalgen auf und setzen sich hartnäckig an Pflanzen, Dekorationen oder der Technik fest. Optisch erscheinen sie zunächst eher grau bis schwarz, die rötliche Färbung entsteht erst, wenn man sie zum Test in Alkohol einlegt. Rotalgen werden kaum gefressen und müssen händisch entfernt werden.
  • Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern Cyanobakterien. Ihre blau-grünen Beläge können einen fauligen Geruch entwickeln. Sie breiten sich sehr schnell aus und können den Aquarienbewohnern und Pflanzen schaden. Sie sollten gründlich abgesaugt und das Wasser im Aquarium großteilig ausgetauscht werden. Ansprechpartner im Fachhandel oder in Aquaristikvereinen geben Tipps, um Blaualgen nachhaltig zu bekämpfen.
Ein stabiles Gleichgewicht im Aquarium schaffen

Um einem übermäßigen Algenwachstum vorzubeugen, muss das Gleichgewicht im Becken konstant stabil gehalten werden. Dazu gehören für Experte Wiesensee:

  • Regelmäßige Wasserwechsel von etwa 30 Prozent pro Woche
  • Angemessener Fischbesatz, da durch erhöhte Futtermengen und Ausscheidungen der Fische mehr Nährstoffe ins Wasser gelangen
  • Gezielte Fütterung in Mengen, die die Fische in wenigen Minuten aufnehmen können
  • Ausreichender Pflanzenbesatz, um die Nährstoffe im Aquarium zu verwerten – insbesondere schnellwachsende Arten konkurrieren mit Algen
  • Optimierte Beleuchtung von acht bis zehn Stunden am Tag
  • Pflegehelfer im Aquarium wie Garnelen, Schnecken und bestimmte Welsarten, die Algen fressen
  • Entfernung von Algen beispielsweise mit einem Magnetreiniger oder Reinigungshandschuh aus dem Fachhandel, wenn möglich, können Steine oder Dekorationen entnommen und unter klarem Wasser abgebürstet oder in Spezialprodukte eingelegt werden

Algenprobleme entstehen vor allem in frisch eingerichteten Aquarien, die sich noch einpendeln müssen. Wer sein Aquarium im Anschluss konstant pflegt und keine abrupten Veränderungen vornimmt, trägt so zur Stabilität im Becken bei.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)