Phasmiden als Haustier

Phasmiden als Haustier

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Getarnt als Blatt, Ast und Moss oder zur Abschreckung mit knalligen Farben aussehend wie ein Gespenst. Phasmiden sind faszinierende Wesen. Was viele nicht wissen sie eignen sich gut als Haustier:

„Phasmiden haben viele Heimtierhalter nicht auf dem Radar. Und das ganz zu Unrecht. Denn die Tiere bestechen durch faszinierende Farben und Körperformen. Außerdem sind sie einfach zu halten“, sagt Jonas Liebhauser, Fachreferent für Heimtiere vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA) in Hambrücken.

Von Gespenstern und Blättern

Stabschrecken, Gespenstschrecken oder Wandelnde Blätter sind nur einige deutsche Namen, die die Tiere aus der Familie der Phasmiden tragen. Sie gehören zu den Insekten und sind abgesehen von Arktis und Antarktis fast weltweit verbreitet. Viele Hundert Arten sind bereits bekannt und es werden immer noch neue entdeckt.
Bekannt sind Phasmiden vor allem für ihre Tarnfähigkeiten. Manche von ihnen sehen in Form und Farbe aus wie Blätter, andere imitieren einen kleinen Ast oder Moos. Sogar die Eier mancher Arten sind getarnt: Sie ähneln in ihrem Aussehen Kot und sind so gut geschützt. Andere Arten wiederum setzen nicht auf Tarnung, sondern auf das Gegenteil: Mit knalligen Farben signalisieren sie Beutegreifern, besser Abstand zu halten.

Die Lüftung machts: Welche Terrarien sind geeignet?

Phasmiden sind grundsätzlich einfach tiergerecht unterzubringen. Wesentlich sind die Größe und Belüftung des Terrariums. Für eine erfolgreiche Haltung ist eine gute Durchlüftung bereits die halbe Miete. Daher sollte das Terrarium der Wahl durch seine Bauart den sogenannten Kamineffekt begünstigen, meist durch je eine Lüftungsfläche unten und oben an gegenüberliegenden Seiten des Terrariums. Artbedingt werden gegebenenfalls auch größere Lüftungsflächen benötigt, vor allem etwa für Wandelnde Blätter (Phyllium sp.). Im Extremfall kann das Terrarium auch vollständig aus luftdurchlässiger Gaze bestehen. Aufgrund dessen empfiehlt es sich, keinesfalls ausgediente Aquarien zu Terrarien für Phasmiden umzubauen. Denn in diesen ist in der Regel keine gute Luftzirkulation möglich, was zu Häutungsfehlern oder schlimmstenfalls zum Tod der Tiere führen kann.
Für die Wahl der passenden Größe gibt es eine einfache Faustformel: Das Terrarium muss dreimal so hoch sein, wie das größte ausgewachsene Tier lang ist. Die Höhe ist deshalb so relevant, da sich die Tiere im Laufe ihrer Entwicklung mehrfach häuten. Dafür hängen sich die Insekten kopfüber beispielsweise an einen Ast oder die obere Lüftungsfläche des Terrariums. Das braucht je nach Körpergröße der Art, die kann zwischen drei und 30 Zentimetern liegen, viel Platz.
Mit der Häutung geht auch ein Wachstumsschub einher. Dabei kommt es teils auch zu Veränderungen in Farbe oder Körperbau. Zum Beispiel können sich Flügel ausbilden.
An die Einrichtung des Terrariums stellen Phasmiden hingegen geringe Ansprüche. Es genügen eine wenige Zentimeter hohe Schicht Bodengrund wie Kokoshumus oder Terrarienerde sowie einige Zweige oder dünnere Korkröhren.

Vorsicht stachelig

Die Fütterung der Tiere gestaltet sich denkbar einfach. Alle Phasmiden sind Vegetarier, die sich von Blättern verschiedener Pflanzen ernähren. Brombeere (Rubus sp.) oder Liguster (Ligustrum sp.) etwa sind wintergrün und können das ganze Jahr verwendet werden. Eiche (Quercus sp.) oder Haselnuss (Corylus sp.) stehen dagegen nur saisonal zur Verfügung. Unbedingt zu beachten ist dabei, dass Phasmiden Futterspezialisten sind: Jede Art frisst nur bestimmte Futterpflanzen. Auch wenn Brombeere vielen Arten mundet, gibt es auch welche, die Brombeeren meiden. Deshalb sollte man sich vor der Anschaffung der Tiere unbedingt über die Bedürfnisse der jeweiligen Art, die geeigneten Futterpflanzen sowie deren ganzjährige Beschaffung informieren.
Damit die Futterpflanzen länger frisch bleiben, diese einfach in einer Vase oder einem Glas mit Wasser ins Terrarium stellen. Das verlängert die Haltbarkeit auf mehrere Tage. Auf Dünger oder andere Zusätze fürs Wasser ist aber zu verzichten, zum Wohl der Tiere. Für den Umgang mit den teils sehr stacheligen Brombeerranken oder anderen Futterpflanzen sind Gartenhandschuhe zu empfehlen.

Phasmiden eignen sich auch für Kinder

Dank dem eher geringen Pflegeaufwand eignen sich Phasmiden auch für Kinder, unter Aufsicht der Eltern. Die Pflege besteht darin, abgefressene Futterpflanzen auszutauschen und alle ein bis zwei Tage das Terrarium mit einer Sprühflasche leicht zu befeuchten.
Ein weiterer Vorteil: Die zu erwartende Lebenszeit ist mit sechs Monaten recht kurz. So ergibt sich keine jahrelange Verantwortung für ein zu betreuendes Tier.
Da sich manche Arten stark vermehren können, bietet es sich an, den Bodengrund des Terrariums von Zeit zu Zeit zu wechseln und ihn mit den sich darin befindlichen Eiern einzufrieren, bevor man ihn entsorgt. In der Kälte sterben die Eier ab, sodass es nicht zu einer ungewünschten explosiven Vermehrung der Tiere kommt. Außerdem werden so keine neuen Tierarten ungewollt in die heimischen Ökosysteme gebracht. Vor dem Einfrieren kann bei Bedarf eine gewisse Anzahl an Eiern aus dem Boden gesammelt werden, um die nächste Generation zu sichern.

Resümee

Phasmiden sind äußerst interessante, einfach zu pflegende Haustiere. Damit eignen sie sich bereits für Kinder oder auch für Menschen, die sonst viel beschäftigt sind. Die vielen verschiedenen Arten mit ihren unterschiedlichen Farben und Formen decken ein breites Interessenspektrum ab. Zudem begeistert der mehrstufige, aber dennoch rasche Entwicklungsprozess vom Ei zum erwachsenen Tier Jung und Alt gleichermaßen.
(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Schlangenhaltung für Einsteiger

Schlangenhaltung für Einsteiger

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Schlangen üben auf viele Menschen eine große Faszination aus. Gerade in Deutschland kommt es in der Natur nur selten zu einer Begegnung mit den Tieren. Wer überlegt, sich selbst ein Terrarium mit Schlange anzuschaffen, sollte sich bereits im Vorfeld über die Besonderheiten dieser Tiere informieren:

Die Pflege einer oder mehrerer Schlangen ist zeitintensiv und setzt viel Expertise voraus. Grundsätzlich stellt sich die Frage, was für eine Schlangenart es eigentlich werden soll. „Beliebt sind etwa Kornnattern oder Königsnattern. Das sind beides eher schlanke Schlangen, die sich je nach Unterart in vielen verschiedenen Farben präsentieren. Sie sind recht aktiv und klettern auch gerne über Äste und Steine im Terrarium. Königspythons sind ebenfalls sehr beliebt und wirken durch ihren breiteren Körperbau größer, sind in der Regel aber deutlich weniger aktiv“, erklärt Hermann Kempf, Tierarzt und Leiter der Tierärztlichen Praxis für Exoten in Augsburg. Eine Liste weiterer reptilienkundiger Tierärzte findet sich etwa beim Informationsportal Reptiliendoktor.de oder in der Tierarztliste der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienkrankheiten (AG ARK) der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT).

Rechtliche Bedingungen und Meldepflicht

Reptilienhalter können sich in der Pflege von Schlangen und anderen Terrarientieren weiterbilden, indem sie in Kursen lernen, sich tiergerecht um ihre Schützlinge zu kümmern und Anzeichen für Krankheiten zu erkennen. Diese Fortbildung wird mit einem Sachkundenachweis zertifiziert und etwa vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA) sowie der DGHT angeboten. „Für die üblichen Einsteiger-Schlangen wie Kornnattern ist der Sachkundenachweis nicht verpflichtend vorgeschrieben, aber sehr zu empfehlen, um sich bestmöglich um die Schlange zu kümmern. Es gibt auch keine Meldepflicht, je nach Art muss lediglich ein Herkunftsnachweis geführt werden, wenn diese in den Anhängen der EU-Artenschutzverordnung gelistet wird“, erklärt der Experte. „Bei geschützten und besonders großen Arten sollte man sich über eine Meldepflicht informieren. Insbesondere, wenn jemand Giftschlangen oder Riesenschlangen wie einen Tigerpython halten möchte, sollten Interessierte sich diesen Schritt sehr gut überlegen. Diese Tiere sind in der Regel nur etwas für langjährig erfahrene Halter. Die besonderen Regelungen können sich je nach Bundesland unterscheiden. In manchen Regionen ist die Haltung von Giftschlangen ganz untersagt, in anderen an Genehmigungen und beispielsweise einen tiefergehenden Sachkundenachweis zur Haltung von gefährlichen Reptilien geknüpft. Dieser setzt einen grundlegenden Sachkundenachweis voraus.“ Informationen zu den lokalen Regelungen für Gefahrtiere können Interessierte beim örtlichen Ordnungsamt erfragen, über Artenschutz und invasive Arten informiert die Untere Naturschutzbehörde.

Hohe Ansprüche an Technik und Terrarium

Die Anforderungen, einen idealen Lebensraum für Schlangen im Terrarium zu schaffen, sind nicht zu unterschätzen. Neueinsteiger sollten sich deshalb intensiv vorab informieren. „Die Mindestanforderungen sehen aktuell vor, dass das Terrarium die Maße 1,0 mal 0,5 mal 0,75 mal der Körperlänge einer erwachsenen Schlange hat“, erklärt Kempf. „Bei einer weiblichen Königspython sind 1,6 Meter keine Seltenheit, entsprechend müsste das Terrarium mindestens 160 mal 80 Zentimeter Grundfläche haben, bei einer Höhe von 120 Zentimetern.“ Zudem sind Schlangen wechselwarme Tiere und stammen häufig aus tropischen Gegenden. Ihr Wohlergehen ist daher eng mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Terrarium verknüpft. „Als dämmerungs- und nachtaktive Tiere werden Schlangen bislang häufig ohne UV-Lampe gehalten. Aber neuere Studien legen nahe, dass zum Beispiel der Kalziumstoffwechsel der Schlangen von einer UV-Bestrahlung profitiert. Daher empfehlen wir mittlerweile auch bei Schlangen UV-Lampen“, so der Experte. Außerdem haben einige Schlangen artspezifische Ansprüche bei der Gestaltung des Terrariums, brauchen also etwa Klettermöglichkeiten zur Beschäftigung oder ein spezielles Bodensubstrat. Auch eine Badeschale, in die das ganze Tier hineinpasst, sollte unbedingt bedacht werden.

Bezugsquellen für Schlangen

Wichtig beim Kauf einer Schlange ist, diese aus einer autorisierten Quelle zu beziehen. Seriöse Händler werden sich immer erkundigen, ob bereits ausreichend Kenntnisse zur Haltung des Tieres erkennbar sind und bereits ein geeignetes Terrarium vorhanden ist, in das die Schlange einziehen soll. Zudem können sie die Herkunft ihrer Tiere nachweisen. Die beliebten Arten sind als Nachzuchttiere zu bekommen. Im Zoofachhandel und in Terrarienvereinen kann man sich dazu beraten lassen. Tierheime und Reptilienauffangstationen bieten zudem oft auch Schlangen zur Aufnahme an.

Fütterung und Terrarienpflege

Die regelmäßige Reinigung des Terrariums und der Wasserschale ist unerlässlich. Im Normalfall ist das schnell gemacht und die Schlange muss nicht extra aus dem Terrarium entfernt werden, bei größeren Säuberungen kann es aber hilfreich sein, die Schlange in eine Box mit kleinem Versteck zu legen. Das sollte auch für den Transport zum Tierarzt geübt werden, Tierärzte und Terrarienvereine geben eine Anleitung zum richtigen Hochheben und können auch bei weiteren Fragen beratend unterstützen. Eine Übersicht zu Terrarienvereinen in der Nähe gibt es auf der Website des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.: vda-online.de/Vereine/
„Was viele im Vorfeld nicht richtig bedenken ist, dass die meisten Schlangen sich von kleinen Nagetieren wie Mäusen oder Ratten ernähren. In der Wildnis jagen sie Lebendtiere, die Nachzuchten für die Heimtierhaltung wurden aber größtenteils an Frostfutter, also beispielsweise tiefgekühlte und dann aufgetaute Mäuse, gewöhnt. Beim Auftauen werden häufig noch Fehler gemacht, etwa dass die Futtertiere morgens auf die Terrariumlampe gelegt und dann erst am Abend verfüttert werden, hier sollte man sich das richtige Vorgehen einmal zeigen und erklären lassen. Wenn man sich für eine Schlange entscheidet, sollte man grundsätzlich kein Problem mit dieser Fütterung haben. Manche Schlangen verweigern die Totfütterung außerdem ganz oder phasenweise, dann kann eine Lebendfütterung notwendig sein, die weiterer Anleitung bedarf“, so Tierarzt Kempf. „Die Fütterung sollte der angehende Schlangenhalter entsprechend bereits im Vorfeld einmal in einem spezialisierten Tierheim oder einer Auffangstation testen. Im Übrigen gilt das auch für die Zeiten, wenn ich selbst etwa im Urlaub bin und sich ein Bekannter um die Schlange kümmern soll, hier sollte man sich im Vorfeld ebenfalls die Zeit nehmen, die Pflege und Fütterung gemeinsam durchzugehen und auszuprobieren, ob der Bekannte alles richtig macht. Ansonsten unterlaufen schnell Fehler, die auch der Schlange schaden könnten.“
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Wohnraum sichern: Jetzt Vogelfamilien ein Zuhause bieten

Wohnraum sichern: Jetzt Vogelfamilien ein Zuhause bieten

Hilpoltstein / Bayern – Die Tage werden länger und die bayerische Tierwelt beginnen sich auf das nahende Frühjahr vorzubereiten. Wer aufmerksam ist, vernimmt bereits vermehrt den Gesang von Gartenvögeln wie Kohl- und Blaumeise, Buch- oder Grünfink. Jetzt ist es Zeit Nistkästen für die Vögel auf zu hängen.

Lautstark stecken die Männchen ihr Revier ab und versuchen eine Vogeldame anzulocken. Die ersten Vogelpaare halten sogar schon Ausschau nach geeigneten Brutplätzen. Der bayerische Naturschutzverband LBV weist deshalb daraufhin, dass jetzt die passende Zeit ist, um noch Nistkästen aufzuhängen. „Auch in der Vogelwelt ist der Wohnungsmarkt angespannt“, erklärt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. „Naturhöhlen in alten, morschen Bäumen oder geeignete Brutnischen an Gebäuden sind oft rar.“ Mit passenden Nisthilfen kann jede und jeder den gefiederten Gästen unter die Flügel greifen und sich zudem auf faszinierende Naturbeobachtungen im Garten oder auf dem Balkon freuen.
Verschiedene Vogelarten haben unterschiedliche Ansprüche an einen Nistplatz. „Wer beispielsweise den Hausrotschwanz, den diesjährigen Vogel des Jahres, unterstützen möchte, sollte auf Halbhöhlennistkästen setzten“, erklärt die LBV-Biologin. „Eigentlich brütet diese Art gerne in den Nischen von Gebäuden oder unter Dachgiebeln, doch an modernen Hausfassaden fehlen solche geeigneten Plätze oft.“ Auch Bachstelze oder Grauschnäpper fühlen sich in solchen Nistkästen wohl, bei denen die Vorderseite zur Hälfte geöffnet ist.
Klassische Höhlenbrüterkästen mit einem einzelnen Einflugloch werden gerne von verschiedenen Meisenarten, Feld- und Haussperling, Star oder Kleiber angenommen. „Um verschiedenen Arten Wohnraum zu bieten, ist es sinnvoll, Kästen mit verschieden großen Einfluglöchern aufzuhängen. Denn ein Star braucht ein größeres Loch als eine Kohl- oder Blaumeise“, weiß Angelika Nelson. Einige Vögel wie Spatzen brüten außerdem gerne in Kolonien. Sie nehmen Nisthilfen nur an, wenn mehrere davon nebeneinander hängen.

Ein sichereres Zuhause für den Nachwuchs

Damit Vögel sicher brüten können, spielt auch die richtige Platzierung des Nistkastens eine entscheidende Rolle. Der Kasten sollte für die meisten Arten in einer Höhe von 1,5 bis drei Metern und mit der Einflugöffnung nach Osten oder Südosten hängen, damit er sich nicht zu sehr aufheizt. Außerdem muss er gut befestigt sein, so dass er auch Sturm und Gewitter standhält. „Um die Brut vor Fressfeinden wie Katzen oder Mardern zu schützen ist es empfehlenswert, Dornenranken, beispielsweise von Wildrosen oder Schlehe, unterhalb des Nistkastens anzubringen. Man kann sie zum Beispiel um den Baumstamm, an dem der Kasten angebracht ist, legen. So können Nesträuber nicht hinaufklettern“, erklärt die LBV-Ornithologin. Ein Metallring um das Einflugloch kann außerdem Spechte daran hindern, die Öffnung größer zu hacken und so an die Brut zu gelangen. Einen Schutz vor Eichhörnchen und Mardern bieten spezielle Vorbauten.
Auch für die Reinigung bereits bestehender Kästen ist es jetzt höchste Zeit. Altes Nistmaterial kann Parasiten beherbergen und sollte entfernt werden. Chemische Reinigungsmittel dürfen bei der Säuberung nicht verwendet werden, Bürste und Wasser genügen. „Wer es in den kommenden Tagen nicht schafft, die Nistkästen zu säubern, sollte die Vögel dann lieber nicht mehr stören“, meint Angelika Nelson.

Mehr als nur ein Dach über dem Kopf: Garten naturnah gestalten

Der beste Nistkasten hilft nichts, wenn das Umfeld nicht passt. Vögel brauchen auch Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Ein naturnaher Garten mit vielen Insekten, wilden Ecken, Stauden und Sträuchern erhöht die Wahrscheinlichkeit auf voll belegte Nistkästen. „Schon ein paar heimische Wildstauden wie Flockenblume, Disteln, Wegwarte oder Königskerze können einen großen Effekt haben. Diese können auch auf dem Balkon angepflanzt werden und sind zudem schön anzusehen“, sagt die LBV-Expertin.

Kostenloser Online-Kurs und Bauanleitungen für Nistkästen

Der LBV bietet wissenswerte Informationen zu Nistkästen in einem kostenlosen Online-Kurs an. Jederzeit buchbar können Anfänger und Fortgeschrittene in nur 30 Minuten das Wichtigste zu Nistkastentypen, Reinigung und Anbringung lernen. Bauanleitungen, ein kostenloses Faltblatt und viele weitere Informationen zu Nistkästen gibt es unter www.lbv.de/nistkasten. Wer es nicht mehr schafft, selbst eine Nisthilfe zu bauen, kann auf ein breites Angebot und Beratung im LBV-Naturshop zurückgreifen.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Familienzuwachs im Aquarium

Familienzuwachs im Aquarium

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Fische leben im Aquarium oft in einem Mehrgenerationenhaushalt. Damit die nächste Generation nachrückt, müssen nicht zwingend neue Fische gekauft werden, sondern sie können auch selbst nachgezüchtet werden. Doch wie gelingt das? Eine Besonderheit: Nachzuchten im heimischen Becken können helfen, den Bestand gefährdeter Fischarten zu verbessern; praktischer Artenschutz aus dem Wohnzimmer.

Ob es einfach oder schwer ist, seine Fische zu vermehren, hängt zu einem großen Teil von der Fischart ab. „Grundsätzlich ist die Nachzucht eher etwas für bereits erfahrene Aquarianer, die genau erkennen können, ob sich ihre Fische wohlfühlen. Für Einsteiger sind Lebendgebärende wie Guppys, Platys oder Mollys ideal, da sie keine besonderen Ansprüche an die Zuchtumgebung stellen und der Nachwuchs direkt lebensfähig auf die Welt kommt“, erklärt Oliver Mengedoht, Chefredakteur des aquaristik-Magazins aus dem Dähne Verlag. „Bei eierlegenden Arten wie Bärblingen oder vielen Salmlern werden stattdessen die Eier eingesammelt, um dann in einem gesonderten Aufzuchtbecken oder einem Laichkasten zu schlüpfen.“

Voraussetzungen für die Nachzucht

Grundsätzlich ist die Paarungsbereitschaft der Fische größer, je wohler sie sich fühlen. Es gelten daher dieselben Grundregeln wie für jedes Aquarium: Sie brauchen eine optimale Wasserqualität mit der richtigen Temperatur, Wasserhärte und passendem pH-Wert sowie eine Umgebung mit Pflanzen und Rückzugsorten. Auch die Ernährung sollte auf die Aquarienbewohner abgestimmt sein, sodass alle Arten ihre benötigten Nährstoffe bekommen, egal wie groß oder klein sie sind und ob sie am Grund oder weiter oben im Wasser leben.
Stress und Unwohlsein können die Lebensqualität und somit auch die Nachwuchsplanung hingegen negativ beeinflussen. Halter sollten daher täglich überprüfen, ob ihre Fische etwa Verhaltensauffälligkeiten wie häufigeres Verstecken oder größere Hektik zeigen. Auch beschädigte Flossen oder ein Verblassen der Farben können Stresssymptome sein. Bei Bedarf sollten Aquarianer das Becken reinigen und regelmäßig einen Wasserwechsel durchführen. Interessierte sollten zudem bedenken, ob sie ausreichend Platz für die zusätzlichen Fische oder einen Abnehmer dafür haben. „Entsteht im Becken eine Überpopulation, dann führt das zu Stress unter den Bewohnern und belastet zusätzlich die Wasserqualität“, erklärt der Aquarianer. „Die Nachzucht sollte also möglichst als bewusste Planung erfolgen.“ Wer hingegen Nachwuchs verhindern will, hat dafür mehrere Möglichkeiten: „Am einfachsten ist die Haltung von gleichgeschlechtlichen Gruppen, um die Fortpflanzung generell zu vermeiden; bei vielen nicht brutpflegenden eierlegenden Fischen werden aber ohnehin die anderen Aquarienbewohner fast alle Eier wegfressen, bevor es zum Schlupf kommen kann.“

Aufzucht in einem separaten Becken

„In vielen Fällen ist es zu empfehlen, wenn die Jungtiere in einem separaten Becken aufwachsen können“, rät Mengedoht. „Nicht nur, dass der Nachwuchs sonst von den erwachsenen Tieren gefressen werden kann. In einem Aufzuchtbecken ist es auch schlicht einfacher, die Jungfische gezielt im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass alle ausreichend Futter bekommen. Spezielle Aufzuchtfutter versorgen sie mit den nötigen Nährstoffen. Diese Nahrung können sie außerdem leicht aufnehmen und verdauen.“
Das Wasser im Aufzuchtbecken sollte aus dem Hauptaquarium stammen und muss auf die Fische abgestimmt sein. Im Gegensatz zum Hauptaquarium sollte das Becken allerdings möglichst kahl sein. Den Bodengrund sollten Fischfreunde regelmäßig, am besten täglich, absaugen und das Becken mit Frischwasser auffüllen, denn in Bodengrund und Deko sammelt sich Schmutz.
Da die Fische noch sehr klein sind, sollte man besonders darauf achten, dass sie nicht in die Filteranlage gesogen werden können. Später können die Fische dann ins normale Aquarium umgesiedelt werden, wie lange die Aufzucht dauert, ist von Art zu Art unterschiedlich. Bei Guppys beispielsweise sollten die Jungfische etwa vier bis sechs Wochen heranwachsen, bis sie anderthalb bis zwei Zentimeter groß sind.

Nachzucht als Beitrag zum Artenschutz?

Besonders der Verlust natürlicher Lebensräume bedroht den Erhalt einiger Fischarten. Dem soll mit Artenschutzprogrammen entgegengewirkt werden: „Es gibt zahlreiche Programme von Aquaristikvereinen oder Kooperationen mit Artenschutzorganisationen, um mit der erfolgreichen Nachzucht neues Wissen zu erlangen und dieses untereinander zu verbreiten, eine hohe genetische Vielfalt sicherzustellen oder die Tiere letztlich auch in der Natur wieder ansiedeln zu können“, erklärt der Experte. Generell ist das Freilassen von Fischen in heimischen Gewässern genehmigungspflichtig und kann mit Bußgeldern geahndet werden.
In Artenschutzprogrammen können die Experten gezielt eingreifen, ohne die Wildpopulation zu gefährden. Bei den Arten handelt es sich häufig nicht um Fische, die in unseren Gewässern heimisch sind. So kümmert sich die Deutsche Cichliden-Gesellschaft e.V. beispielsweise verstärkt um den Erhalt von Buntbarschen im Victoriasee und in Mittelamerika und erfasst dafür den Bestand in teilnehmenden privaten und öffentlichen Aquarien in Deutschland, um bei Bedarf fehlende Zuchttiere zu finden. Interessierte können sich in ihrer Umgebung einmal zu ähnlichen Programmen informieren, ob und wie sie dabei unterstützen können. Eine Übersicht zu regionalen Aquaristikvereinen gibt es auf der Website des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild Symbolfoto re)

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Nasses Wetter, trockene Heizungsluft und schniefende Mitmenschen: Im Herbst und Winter machen uns häufig Erkältungen zu schaffen. Tatsächlich können auch Hunde darunter leiden:

Mit einfachen Mitteln können Tierhalter das Immunsystem ihrer Vierbeiner jetzt unterstützen und ihre Hunde erkältungsfrei durch den Winter bringen.
Nasses und kaltes Wetter beschert nicht nur uns Menschen, sondern auch Hunden leicht eine Erkältung. „Ist das Fell nass und der Hund liegt auch noch auf kühlen Fliesen oder im Durchzug, dann kann er schnell unterkühlen“, berichtet die Tierärztin PD Dr. Franziska Kuhne. „Wir Menschen sind meist mit einer dicken Regenjacke geschützt und müssen diese in der Wohnung nur ausziehen, beim Hund dauert es aber eine Weile, bis das Fell getrocknet ist.“ Zwar gibt es auch für Hunde wärmende Funktionskleidung, aber Beine und Pfoten werden dennoch nass.
Eine weitere Ursache einer Erkältung: Wird das wärmende Fell zu spät im Jahr geschoren, verfügt der Hund nicht mehr über seinen vollen natürlichen Schutz. Eine ähnliche Gefahr besteht, wenn es nach dem Sommer abrupt abkühlt und die Übergangszeit, in der sich das Winterfell ausbilden kann, zu kurz ist. Besonders Rassen mit kurzem Fell und folglich fehlender Unterwolle, aber auch magere und kranke Tiere sowie kleine Hunde neigen dann zum Frieren. Ebenso sind Welpen und Hundesenioren anfälliger für eine Erkältung als ihre mittelalten Artgenossen. Daher sollte man bei fallenden Temperaturen genau beobachten, ob das Tier Anzeichen einer Erkältung zeigt, und dieser dann schnellstmöglich entgegenwirken.

Welche Symptome zeigt ein Hund bei Erkältung oder Unterkühlung?

Erste Anzeichen dafür, dass ein Hund friert, sind verstärktes Zittern und eine Weigerung, weiter spazieren zu gehen. Besonders im Winter empfiehlt es sich daher, eher mehrere kurze Spaziergänge zu machen, anstatt bei Kälte lange Zeit am Stück draußen zu sein. Auch Gesprächspausen mit anderen Fußgängern sollte man eher kurz halten oder zumindest den Hund daran hindern, sich währenddessen auf den gefrorenen Boden zu legen.
Ist dem Hund kalt und er versucht, Wärme zu speichern, ist dies laut der Tierärztin an bestimmten Verhaltensmustern zu erkennen: „Im Liegen wird sich der Hund möglichst klein machen und zusammenrollen, um Wärme zu sparen. Aber auch beim Spaziergang kann man bei Kälte beobachten, wie er immer wieder windgeschützte und trockene Stellen aufsucht.“
Hat sich der Vierbeiner erkältet, dann zeigt sich das meist in Form von Appetitlosigkeit und einer allgemeinen Schlappheit. Es kann vereinzelt zu Niesern bis hin zu Fieber beim Tier kommen. „Beim Streicheln fällt das Fieber besonders an den Ohren und an den Pfoten sofort auf, weil diese Stellen dann deutlich wärmer als üblich sind“, erläutert die Hundeexpertin. „Es kann aber auch vorkommen, dass der Hund plötzlich Berührungen ablehnt, weil es ihm schlecht geht und er einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Dann kann man auch mal angeknurrt werden.“ Bei derartigen Symptomen empfiehlt sich der zeitnahe Gang zum Tierarzt, damit es dem Vierbeiner schnell wieder besser geht.

Erkältungen vorbeugen und den Hund unterstützen

Die wirksamste Behandlung von Erkältungen ist natürlich, diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach einem Spaziergang bei nasskaltem Winterwetter sollte das Fell daher immer gründlich trockengerubbelt und dem Hund ein warmer Platz zum Liegen angeboten werden. Für Rassen mit dünnem oder kurzem Fell empfiehlt die Expertin zudem einen Hundemantel zum Schutz, welcher sowohl vor Nässe als auch vor Kälte schützt.
„Ist der Hund erkältet, hilft man dem Vierbeiner vor allem, indem man für ausreichend Wärme, Ruhe und Flüssigkeit sorgt. Es gibt sogar spezielle beheizbare Unterlagen oder Wärmelampen, die bei der Erholung helfen können“, beschreibt die Tierärztin die zentralen Aufgaben für Hundehalter.

Regelmäßige Bewegung stärkt das Immunsystem des Hundes

Neben Hundemänteln und anderen vorbeugenden Maßnahmen kann auch die Gewöhnung des Hundes an das Wetter und die Temperaturen einen Einfluss haben: „Ein langsamer Übergang von sommerlichen Temperaturen zum kühleren Herbst hilft den Hunden automatisch, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Genauso ist ein Hund, der sehr viel Zeit draußen verbringt, natürlich besser auf das Wetter vorbereitet als ein Stubenhocker. Allein die regelmäßige Bewegung hilft dabei enorm,“ erklärt Kuhne. „Bei extremen Temperaturunterschieden, wenn im Haus beispielsweise 20 Grad und draußen minus zehn Grad sind, hilft es letztlich aber nur, den Hund zum Aufwärmen ordentlich in Bewegung zu bringen.“
In der Wohnung sind unsere menschlichen Wohlfühltemperaturen auch für das Tier absolut ausreichend. Ist es dem Hund im Winterfell zu warm, wird er sich auf kühlen Fliesen ausruhen. Bedenken sollte man jedoch, dass viele Menschen im Schlafzimmer deutlich kühlere Temperaturen bevorzugen. Es kann daher hilfreich sein, Hunden mit einem kurzen Fell auch nachts einen Hundemantel anzuziehen oder ein wärmeres Zimmer anzubieten. Denn auch in der Wohnung kann es sonst zu Unterkühlung kommen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Immer beliebter: Das Ei vom eigenen Huhn

Immer beliebter: Das Ei vom eigenen Huhn

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Das Frühstücksei von den eigenen Hühnern, das ist nicht nur Alltag auf dem Bauernhof. Immer häufiger halten Selbstversorger auch Hühner oder anderes Geflügel wie Enten oder Gänse im Garten und erfüllen sich damit einen Traum. Doch für die Haltung dieser Haustiere der besonderen Art gibt es eine ganze Reihe von Anforderungen zu beachten.

Wer selbst mit dem Gedanken spielt, künftig Hühner, Enten oder Gänse im Garten zu halten, sollte sich zuerst einen Überblick zu den örtlichen Vorschriften verschaffen. Grundsätzlich ist die Haltung weniger Hühner auch in Wohngebieten gestattet, da für diese die Regelungen wie für Kleintiere Anwendung finden, also etwa für Kaninchen. „Mit der Haltung von Enten, Gänsen oder Hühnern gehen immer auch Gerüche und Geräusche einher. Wer sich Tiere anschafft, sollte daher immer schon im Vorfeld das Gespräch mit seinen Nachbarn suchen und diese so darauf vorbereiten“, rät Steffen Kraus vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V. (BDRG). „Eine besondere Genehmigung ist für die Haltung nicht erforderlich. Verschiedene Gerichtsurteile sahen in der Vergangenheit die Haltung von bis zu 20 Hühnern als verhältnismäßig an. Die verbundenen baulichen Maßnahmen können hingegen an eine Genehmigung geknüpft sein.“
Führt ein Nachbarschaftsstreit zur Geflügelhaltung doch vor Gericht, hängt das Ergebnis sehr stark von den besonderen äußeren Umständen ab. In der Vergangenheit orientierten sich Urteile oft am Wohnumfeld: Im ländlichen Raum wird in der Regel eine größere Toleranz für die Geräusche von Nutzgeflügel erwartet als in rein städtischen Wohngebieten. Mitunter wurden Ruhezeiten bestimmt, in denen besonders Hähne sich im schallisolierten Stall aufhalten müssen. Für die kleine Hühnerschar und die Eierproduktion ist ein Hahn aber gar nicht zwingend notwendig, sodass man auch eine rein weibliche Gruppe halten kann.

Besonderheiten in Mietwohnungen und gepachteten Gärten

Wer zur Miete wohnt, sollte in jedem Fall vorher die Erlaubnis seines Vermieters zur Geflügelhaltung einholen. „Die Haltung von Kleintieren darf zwar nicht pauschal im Mietvertrag verboten werden. Der Vermieter kann die Haltung von Hühnern oder Gänsen aber etwa aus Gründen der Lärm- oder Geruchsbelästigung ablehnen“, so Dr. Jutta Hartmann, Pressesprecherin des Deutschen Mieterbundes. „Besonders wenn sich mehrere Parteien den Garten teilen, wird die Hühnerhaltung nur in wenigen Fällen umsetzbar sein.“
In Kleingartenkolonien ist die Tierhaltung eher die Ausnahme, es sei denn, die Vereinssatzung erlaubt diese explizit. Auch das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft weist darauf hin, dass nur „sehr wenige Kleingartenanlagen“ die Geflügelhaltung erlauben und empfiehlt einen genauen Blick in die Regeln oder ein Gespräch mit dem jeweiligen Verein.

Anforderungen an die Haltung

Der Stall gehört zu den Grundbedürfnissen von Rassegeflügel, um den Tieren einen stabilen Rückzugsort und Schutz vor Wetter und Raubtieren zu bieten. „Die Baurichtlinien je nach Ort verschieden, vor der Haltung der Tiere sollte daher schon abgeklärt werden, ob der Bau eines Stalls im eigenen Garten überhaupt gestattet ist. Das kann beim zuständigen Bauamt nachgefragt werden“, erklärt Geflügelexperte Kraus. „Wie groß der Stall sein muss, hängt von der Rasse und Art der Tiere ab und von ihrer Anzahl. Vier bis fünf Hühner brauchen mindestens zwei Quadratmeter Stallfläche; bei Gänsen ist es etwa ein Quadratmeter pro Gans.“
Die Haltung von Geflügel unterliegt in Deutschland einer Reihe von Gesetzen und Vorschriften. „Natürlich gilt auch für diese Tiere das allgemeine Tierschutzgesetz. Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung konkretisiert dieses. Demnach sind hier die Grundbedürfnisse für eine artgerechte Haltung festgelegt, also etwa genügend Platz, Bewegungsfreiheit und eine tiergerechte Pflege“, erklärt Kraus. Grundsätzlich müssen auch private Geflügelhalter die Anzahl ihrer Tiere beim zuständigen Veterinäramt und bei der Tierseuchenkasse melden und diese Meldung jährlich aktualisieren. So kann etwa beim Ausbruch von Tierseuchen wie der Vogelgrippe schnell reagiert werden und man kann Schutzmaßnahmen ergreifen.

Die richtige Wahl der Tiere

Für welche Tiere und Rassen man sich entscheidet, hängt auch vom verfügbaren Platz im Garten ab. „Die meisten halten etwa vier bis fünf Hühner. Bei Vorwerkhühnern, einer sehr beliebten Rasse, braucht es dann eine umzäunte Freilauffläche von etwa 30 Quadratmetern. Gibt das der Garten nicht her, sollte die Wahl eher auf kleine Rassen wie Zwerghühner fallen“, erklärt der Experte. „Am besten lässt man sich aber zum individuellen Garten von einem Züchterverband beraten.“ Gänse und Enten sollten jeweils mindestens paarweise gehalten werden. Zusätzlich zur Freilauffläche benötigen sie außerdem einen Zugang zum Wasser, zum Schwimmen und für die Gefiederpflege. Das macht die Haltung aufwendiger.

Tierärztliche Betreuung

Schon vor dem Kauf sollte man sich nach einem auf Nutzgeflügel spezialisierten Tierarzt umsehen, der sich bei Erkrankungen oder Verletzungen um die Behandlung der Tiere kümmert. Einige Tierärzte für Nutzgeflügel können über die Tierarztsuche des Bundesverbands praktizierender Tierärzte gefunden werden.
Verpflichtend ist außerdem eine Impfung gegen die Atypische Geflügelpest (Newcastle Disease). Da die Impfstoffmengen in der Regel nicht auf kleine Bestände ausgelegt sind, bieten viele Kleintierzuchtvereine Aktionstage an, an denen der Impfstoff unter den Vereinsmitgliedern und Freizeithaltern aufgeteilt wird und günstiger zu bekommen ist.
Auf der Website des BDRG sind neben allgemeinen Informationen zu Rassegeflügel auch die einzelnen Landesverbände gelistet, die gerne beratend zur Seite stehen und bei Bedarf an lokale Züchter, Vereine oder Tierärzte vermitteln können.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)