Elf Migranten im Raum Übersee-Bernau abgesetzt

Elf Migranten im Raum Übersee-Bernau abgesetzt

Bernau / Landkreis Rosenheim – Die Bundespolizei in Rosenheim ermittelt gegen unbekannte Schleuser, die elf Migranten im Raum Übersee – Bernau abgesetzt hatten. Die syrischen Staatsangehörigen, darunter zwei Minderjährige, wurden in Felden in Gewahrsam genommen. 

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Donnerstagnacht (18. Juli) haben unbekannte Schleuser nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei elf Syrer im Raum Übersee – Bernau am Chiemsee abgesetzt. Die Migranten, die in Felden in Gewahrsam genommen werden konnten, waren offenbar mit zwei Autos von Slowenien aus in die Bundesrepublik gebracht worden. Dieser Etappe sollen Schleusungen auf Lkw-Ladeflächen vorausgegangen sein. Unter den elf Personen, die keine Papiere mitführten, befanden sich auch zwei Minderjährige.
Auf einen Zeugenhinweis hin stellten Beamte der Pidinger Grenzpolizei in Felden eine elfköpfige Personengruppe fest. Es handelte sich um neun erwachsene Männer sowie zwei Jugendliche. Eigenen Angaben zufolge stammen sie ursprünglich aus Syrien. Deutschland sei von Anfang an ihr Ziel gewesen. Pro Person habe die Schleusung zwischen 7.500 und 10.000 Euro gekostet. Bis nach Serbien wären sie mit einem Lkw gekommen, auf dessen Ladefläche insgesamt rund 60 Personen gewesen sein sollen. Nach kurzem Zwischenstopp sollen sie dann auf der Transportfläche eines weiteren Lastkraftwagens bis nach Kroatien befördert worden sein. Von dort aus wären sie in Gruppen von etwa zwanzig Personen mit Autos mit jeweils maximal sechs vorgesehenen Sitzen bis nach Slowenien gefahren worden.

In Slowenien wären sie vorübergehend in einer Flüchtlingsunterkunft untergekommen. Nachdem sie dort wieder mit den Schleusern in Kontakt hätten treten können, wären sie dann jeweils in kleineren Gruppen von fünf bis sechs Personen per Pkw weiterbefördert worden, ehe sie nach mehrstündiger Fahrt aussteigen mussten. Da sie sich nicht ausgekannt hätten, wären sie etwa eine Stunde orientierungslos durch die Gegend gelaufen. Schließlich seien sie von der Polizei aufgehalten worden.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass zeitgleich noch weitere Migrantengruppen abgesetzt worden waren, suchte die Bundespolizei den Bereich zwischen Felden, Übersee und Bernau mit mehreren Fahndungsstreifen sowie mit einem Polizeihubschrauber ab. Es wurden jedoch keine weiteren abgesetzten Migranten mehr gefunden.

Die elf Syrer wurden zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht. Dort konnten sie versorgt und einer grenzpolizeilichen Befragung unterzogen werden. Sie erklärten, in Deutschland um Schutz nachsuchen zu wollen. Im Abschuss an die wegen des Verdachts der illegalen Einreise erforderlichen Maßnahmen wurden die neun Männer einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Die 15 und 16 Jahre alten Jugendlichen konnten der Obhut des Kreisjugendamts Rosenheim anvertraut werden. Gegen die bislang unbekannten Pkw-Fahrer, die den Aussagen zufolge die Syrer am Donnerstagabend wohl zwischen 19:00 Uhr und 20:00 Uhr zwischen Übersee und Bernau zurückgelassen hatten, hat die Bundespolizei in Rosenheim wegen Einschleusens von Ausländern die Ermittlungen aufgenommen.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)

Feuerwehr Übersee befreit 3 Hunde und eine Katze aus überhitzten Pkw

Feuerwehr Übersee befreit 3 Hunde und eine Katze aus überhitzten Pkw

Übersee / Landkreis Traunstein – Ungewöhnlicher Einsatz für die Feuerehr Übersee (Landkreis Traunstein): Eine Frau hatte beim Parken auf dem Rastplatz versehentlich den Fahrzeugschlüssel im Wagen vergessen. Im Auto eingesperrt bei sommerlichen Temperaturen: 3 Hunde und eine Katze.

Zu dem tierischen Feuerwehreinsatz auf dem Rastplatz „Chiemsee“ kam es am vergangenen Freitag (7.6.2024). Zunächst versuchte die Frau selbst, die Türen zu öffnen. Aber die „Verschlussautomatik“ blieb aktiviert. So blieb ihr am Ende nichts anderes übrig, als den Notruf zu wählen und Hilfe von der Feuerwehr anzufordern.
Diese versuchte zuerst mit unterschiedlichen Werkzeugen aus den Feuerwehrfahrzeugen schadensfrei ins Fahrzeuginnere zu gelangen. Da dies nicht gelang, „waren Ideenreichtum und Kreativität gefragt“, wie es Christina Tengler bezeichnete.

Haselnussstock entpuppte sich als perfektes Werkezeug

Die kreative Idee war in diesem Fall ein Haselnussstock. Mit diesem gelangten die Feuerwehrler über einen Türspalt ins Innere und entriegelten die Türe.
Bereits zehn Minuten nach dem Eintreffen der Feuerwehr konnte die überglückliche Tierbesitzern ihre Vierbeiner wieder wohlbehalten in die Arme nehmen. An dem Fahrzeug kam es zu keinem Schaden. Die Ehrenamtlichen rückten mit dem Gefühl ab, „dass nicht für alle Herausforderungen bei der Feuerwehr etwas in einem Lehrbuch steht und man auch mit Kreativität gepaart mit Teamgeist zum Ziel kommen kann.“

Hinweise des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein:

Im Sommer kann die Temperatur in einem geparkten Auto schnell gefährlich hohe Werte erreichen, selbst wenn die Außentemperatur mild erscheint. Die Feuerwehr warnt daher dringend davor, Menschen oder Tiere im Auto zurückzulassen, auch nicht für kurze Zeit.

Hier sind einige wichtige Punkte, die man unbedingt beachten sollte:

  • Schnelle Temperatursteigerung: In einem geparkten Auto kann die Temperatur innerhalb von wenigen Minuten stark ansteigen. An einem warmen Tag kann die Innentemperatur eines Fahrzeugs innerhalb von zehn Minuten um fast 20 Grad Celsius steigen.
  • Lebensgefahr: Hohe Temperaturen im Auto können zu Hitzschlag, Dehydration und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Kinder und Tiere sind besonders gefährdet, da ihr Körper die Hitze nicht so effektiv regulieren kann wie der von Erwachsenen.
    Vorsichtsmaßnahmen
  • Wenn man das Auto verlässt,  immer Kinder und Haustiere mitnehmen.
  • Besorgungen so einplanen, dass man keine längeren Aufenthalte im Auto benötigt.
  • Sollte es unvermeidlich sein, jemanden kurz im Auto zu lassen, sicherstellen,  dass das Fahrzeug gut belüftet ist und die Person oder das Tier nicht länger als absolut notwendig allein bleibt.
  • Im Notfall handeln: Wenn man ein Kind oder Tier in einem geparkten Auto sieht, das offensichtlich in Not ist, nicht zögern und den Notruf 112 wählen.
    (Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Feuerwehr Übersee)
Aktive und Jugendliche meistern zusammen Leistungsabzeichen

Aktive und Jugendliche meistern zusammen Leistungsabzeichen

Übersee / Landkreis Traunstein – An zwei Prüfungsabenden fand für insgesamt 26 Feuerwehrfrauen und -männer aus Übersee (Landkreis Traunstein) die Abnahme des Leistungsabzeichens „Die Gruppe im Löscheinsatz“ statt. Die Wochen zuvor herrschte abends häufig reges Treiben am Feuerwehrhaus, da sich die Aktiven zusammen mit einigen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr auf die Prüfung vorbereiteten. Gefordert war unter anderem, einen Löschangriff vorzunehmen sowie eine Saugleitung zu errichten. Am Ende erhielten alle Prüflinge die begehrte Plakette überreicht. Florian Egart, Tobias Plenk und Thomas Waschin traten jeweils bereits zum sechsten Mal an und erreichten die höchste Stufe in „Gold-Rot“.

Insgesamt nahmen 26 Frauen und Männer an der Prüfung teil. Foto: Wolfgang Gasser, Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Insgesamt nahmen 26 Frauen und Männer an der Prüfung teil. Fotos: Wolfgang Gasser, Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Dabei bildet das Abzeichen in Bronze den Einstieg. In insgesamt sechs Stufen des Leistungsabzeichens müssen ab der Stufe 2 in Silber zusätzliche Aufgaben, wie beispielsweise Gerätekunde oder Erste Hilfe vorgezeigt werden. Durch die Aufteilung in verschiedene Ausbildungsstufen ist das Leistungsabzeichen für die ganze Mannschaft – egal ob Quereinsteiger, Jugend Feuerwehrler oder „alter Hase“ geeignet und zielt auf die Grundtätigkeiten innerhalb der Feuerwehr ab. Dabei profitieren die Ehrenamtlichen auch davon, dass sie in den Übungen den Ablauf regelmäßig wiederholen und dabei ihre Positionen innerhalb der Gruppe tauschen.

Für die Vorbereitungen zeigten sich Florian Egart, Chiara Lindlacher und Daniel Rohrhirsch verantwortlich. Georg König, Stefan Helmuth, Thomas Mayr und Konrad Hochhäuser vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein waren zu den Prüfungen vor Ort und haben den Aktiven bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut. Sie konnten allen drei Gruppen zum Bestehen der Prüfung gratulieren und den Teilnehmern die Plaketten für die jeweilige Stufe überreichen.

Freude über guten Ausbildungsstand

Zu den ersten Gratulanten zählte der Überseer Kommandant Matthias Strohmayer, der sich insbesondere über den guten Ausbildungsstand freute und dass sich Jugendliche und Aktive gemeinsam der Herausforderung gestellt haben. Bürgermeister Herbert Strauch machte sich ebenfalls ein Bild von den Abläufen zur Prüfung und dankte den Floriansjüngern „für euer ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde über das gesamte Jahr hinweg“. Im Anschluss an die beiden Prüfungen wurden die Teilnehmer vom Feuerwehrverein zu einer gemeinsamen Brotzeit eingeladen und haben so den Abend in geselliger Runde ausklingen lassen.
Zu den erfolgreichen Teilnehmern zählten Florian Egart, Tobias Plenk und Thomas Waschin (alle drei Gold-Rot), Michael Groß (Gold-Grün), Sebastian Haslberger, Benedikt Huber, Sandra Huber, Michael Keller und Alexander Lindlacher (jeweils Gold), Leo Ehnle und Daniel Rohrhirsch (beide Silber) sowie Markus Bauer, Max Geppert, Pia Grad, Korbinian Hiendl, Peter Kallsperger, Philipp Lehr, Chiara Lindlacher, Christina Lindlacher, Alexander Lindlacher, Stefanie Nippus, Thomas Schmelz, Albert Schupfner, Hannah Stefanutti, Thomas Stephl und Sebastian Lindlacher (Bronze).
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Wolfgang Gasser, Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

Tödlicher Motorradunfall auf der Autobahn

Tödlicher Motorradunfall auf der Autobahn

Übersee / Landkreis Traunstein – Ein Motorradunfall auf der Autobahn A 8, Höhe Übersee (Landkreis Traunstein) endete für einen 68-jährigen Schweden am gestrigen Mittwochabend tödlich. 

Der 68-jährige schwedische Motorradfahrer war mit seiner 61-jährigen Begleiterin auf der Autobahn A8 in Fahrtrichtung München unterwegs. Ungefähr zwei Kilometer nach der Anschlussstelle Übersee, auf Höhe des Chiemsees, verlor er, nach den Angaben der Polizei, vermutlich aufgrund regennasser Fahrbahn die Kontrolle über das Motorrad und kam zu Sturz. Der Fahrer kam dann am linken Fahrbahnrand zum Liegen, wobei das Motorrad erst 70 Meter weiter vorne liegen blieb. Ein Pärchen aus Frankreich stoppte umgehend auf dem Pannenstreifen und eilte den Gestürzten zu Hilfe. Der 42-jährige Franzose begann umgehend mit der Erstversorgung des Gestürzten. Wenig später wurde er dann durch ein zufälligerweise vorbeifahrendes Rettungsteam des österreichischen Roten Kreuz rausgelöst.

Der Motorradfahrer wurde im Anschluss durch den Rettungshubschrauber Christoph 14 unter laufender Reanimation ins Klinikum Traunstein verbracht, wo er ca. zwei Stunden später seinen Verletzungen erlag. Die Beifahrerin wurde leicht verletzt ebenfalls ins Klinikum Traunstein verbracht.
Zur Durchführung der polizeilichen Unfallaufnahme und eines durch die Staatsanwaltschaft Traunstein angeordnetem Unfallgutachten, durch einen unabhängigen Sachverständigen, war die A8 in diesem Streckenabschnitt für ca. drei Stunden gesperrt. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Übersee von der A8 abgeleitet.
Vor Ort wurde die Verkehrspolizeiinspektion Traunstein tatkräftig durch 23 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Übersee und durch die Autobahnmeisterei Siegsdorf unterstützt.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto  Polizeipräsidium Oberbayern Süd)

Schreckensszenario Busunfall trainiert

Schreckensszenario Busunfall trainiert

Übersee / Landkreis Traunstein / Landkreis Rosenheim – Ein „wahres Schreckensszenario“ bereiteten die Drehbuchautoren der Feuerwehr Übersee (Landkreis Traunstein) für eine Einsatzübung vor. Zahlreiche, teilweise schwer eingeklemmte Personen, mussten infolge eines schweren Verkehrsunfalles mit mehreren beteiligten Fahrzeugen und einem Reisebus gerettet werden. Angenommen wurde außerdem, dass sich die Massenkarambolage auf der Autobahn zugetragen hatte. Rund 50 Feuerwehrleute aus Übersee und Bernau stellten sich den Herausforderungen ebenso, wie fünf Sanitäter des Malteser Hilfsdienstes aus Traunstein.

Feuerwehrübung in Übersee in Traunstein: Ein Bus ist umgestürzt und hat einen Pkw unter sich begraben. Fotos: Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Dieses Bild erwartete die Feuerwehrler bei der Übung: Ein Bus ist umgestürzt und hat einen Pkw unter sich begraben. Fotos: Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Die Einsatzleitung übernahm der erst vor wenigen Tagen neugewählte Überseer Kommandant Matthias Strohmayer. Einige Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein nahmen die Abläufe der Akteure als Übungsbeobachter in Augenschein.
Bei diesen Ereignissen ist höchste Eile zur Rettung der Verletzten geboten. Mit der Vorgabe, dass sich der Unfall auf der Autobahn zugetragen hatte, kam eine weitere Herausforderung hinzu, denn dort müssen zusätzliche sowie deutlich umfangreiche Absicherungsmaßen getroffen werden. „Damit wir als Feuerwehr gut vorbereitet sind, ist es wichtig, die Abläufe und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen regelmäßig möglichst realitätsnah zu üben“, so Tobias Plenk, der mit seinem Team die Übung vorbereitet hatte. In mehreren Stunden Vorbereitungszeit und mit großem technischem Aufwand wurde das Szenario mit einem umgekippten Bus sowie den beteiligten PKWs aufgebaut.
Einen wesentlichen Beitrag lieferte das siebenköpfige Team der Realistischen Unfalldarstellung von den Maltesern aus Traunstein. Sie „schminkten“ sechs Darstellern schwere Verletzungen „auf den Körper“ und positionierten diese in den vorgesehenen Unfallfahrzeugen. Um den Zuschauern einen Eindruck über die Abläufe und Leistungsfähigkeit der Helfer zu vermitteln, war die Übung außerdem so angelegt, dass diese so nahe wie möglich am Geschehen teilhaben konnten.
Pünktlich um 19 Uhr rückten 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Übersee und Bernau (Landkreis Rosenheim) mit sechs Einsatzfahrzeugen an, unterstützt von fünf Sanitätskräften der Malteser, die sich mit drei Rettungsdienstfahrzeugen beteiligten. Für Matthias Strohmayer, der erst vor wenigen Tagen zum 1. Kommandanten der Feuerwehr Übersee gewählt wurde und damit die Nachfolge von Rupert Kink antritt, war es eine erste große Herausforderung als Aktiven Chef. Bereits während der Erkundung musste die psychologische Betreuung der Schwerverletzten organisiert und erste Entscheidungen für die Einteilung der Rettungskräfte getroffen werden.

Zeitgleich wurde die Unfallstelle in zwei Abschnitte aufgeteilt und die Aufgaben an die anrückenden Helfer vergeben. Innerhalb kurzer Zeit waren die Unfalldarsteller medizinisch erstversorgt und die Feuerwehrkräfte konnten mit Spreizern, Rettungsscheren und Rettungszylindern ihre Arbeit aufnehmen. Bereits nach einer Viertelstunde waren die ersten Verletzten aus ihrer misslichen Lage befreit und konnten zur Weiterversorgung an die Sanitäter übergeben werden. Während der gesamten Rettungsaktion wurden die Patienten durch einen Feuerwehrarzt sowie mehrere Sanitäter betreut.

Sämtliche Übungsziele wurden erreicht

Die größte Herausforderung für die Floriansjünger war eine aufwendige Rettung von zwei Schwerverletzten aus dem Bus sowie einer jungen Frau, die unter dem Bus in ihrem Auto eingeklemmt war. Immer wieder mussten die Helfer die Fahrzeuge unterbauen, abstützen und absichern, damit sie gefahrenfrei arbeiten konnten. Außerdem wurden vorhandene Zugänge erweitert und Hindernisse aus dem geplanten Rettungsweg entfernt. Nach etwa einer Stunde ist es gelungen, die letzten drei Personen erfolgreich zu retten. Damit waren sämtliche Ziele erreicht und das Übungsende konnte „eingeläutet“ werden.

Sichtlich beeindruckt attestierte Georg König vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein beim gemeinsamen Abschlussgespräch „eine hervorragende Leistung aller Akteure“. Ähnlich sah dies der zuständige Kreisbrandmeister Thomas Mayr. „Beim Üben dürfen Fehler gemacht werden, diese Fehler werden dann bei echten Einsätzen sicherlich vermieden“, kommentierte er die Leistung der Beteiligten und fügte hinzu „bis auf wenige Kleinigkeiten ist diese Übung fast wie im Lehrbuch abgelaufen“.
Der zukünftige Überseer Kommandant zog ebenfalls ein positives Resümee. „Gerade das beeindruckende Szenario in Verbindung mit den Schreien und Hilferufen der verletzen Personen hat mir zu Beginn das Adrenalin im Körper schießen lassen“, gibt Matthias Strohmayer zu und fügt an, „trotz der hohen Komplexität der Aufgabenstellung war es schön zu beobachten, wie zielführend alle Beteiligten an der Rettung der Verunfallten gearbeitet haben“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild, Foto Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

„Energie in Bürgerhand“

„Energie in Bürgerhand“

Landkreis Traunstein – „Energie in Bürgerhand“ lautete der Titel einer SPD- Infoveranstaltung im Gasthaus „D`Feldwies“. Referent war Markus Käser, Vorsitzender der Bürgerenergie Bayern.

Sepp Parzinger, SPD Vorsitzender im Landkreis Traunstein, hob zur Begrüßung die Bedeutung des Themas für die Region und den Landkreis Traunstein hervor. Für den südlichen Landkreis, geprägt vom Tourismus und den wirtschaftlich starken Norden im bayerischen Chemiedreieck sei eine saubere und günstige Energieversorgung essenziell. „Fossile, hochspekulative Energieträger aus dem Ausland bieten weder Sicherheit noch Preisgarantie. Erneuerbare Energien sind bereits heute eine verfügbare und günstigere Alternative. Statt für viel Geld Energieträger im Ausland zu kaufen, solle eine eigenständige Energieversorgung in der Heimat aufgebaut werden und die Wertschöpfung dadurch in der Region bleiben“, so Parzinger.

Für die Infoveranstaltung im Gasthaus „D’Feldwies“ lud die SPD Übersee Markus Käser, den Vorsitzenden des Bürgerenergie Bayern ein. Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich Markus Käser auf vielen Ebenen passioniert und kreativ für den Ausbau erneuerbarer Energien und konnte als Stadtrat in Pfaffenhofen bereits einige Projekte abschließen.

„Artenschutz nicht gegen
Klimaschutz ausspielen“

In seinem  Vortrag wies Markus Käser daraufhin, dass der Ausbau erneuerbarer Energien ein sehr vernetztes Thema sei und das Engagement vieler beteiligter Stellen erfordere. Insbesondere der Artenschutz dürfe, so Käser, nicht gegen Klimaschutz ausgespielt werden. Er kritisierte dabei konkret Klagevereine, wie den VLAB, die das Thema Artenschutz missbrauchen, um den Ausbau erneuerbarer Energien aufzuhalten, obwohl der Klimawandel selbst ein massives Risiko für die Biodiversität darstelle.
Seit der 10H-Regel in Bayern, die einen massiven Einbruch der Windenergie in Bayern bewirkt habe, finde der Ausbau erneuerbarer Energien primär im Norden Deutschlands statt. „Durch das Defizit an Windenergie, hier ist Südostbayern besonders betroffen, fehlt Bayern aktuell das zweite Standbein der Versorgung erneuerbarer Energien. Wind und Sonne ergänzen sich nachweislich über das Jahr hinweg“, so Käser.

Stadt Pfaffenhofen plant
 „Power to Gas“- Anlage

Nach der langjährigen Erfahrung im Raum Pfaffenhofen seien es maximal drei Tage, die es bei reduziertem Wind und eingeschränktem Sonnenertrag zu überbrücken gelte, so Käser. Um diese Lücke zu schließen, plane die Stadt Pfaffenhofen, nach Stadtradtsbeschluss bis 2035 klimaneutral, eine „Power to Gas“ Anlage. Hierbei wird überschüssiger Strom genutzt, um mittels Elektrolyse zuerst Wasserstoff und dann Biogas zu gewinnen das zu erforderlicher Zeit wieder verstromt werden kann.
Die Zuhörenden, im bis auf den letzten Platz besetzten Gewölbe im Gasthaus D‘Feldwies, lauschten auch interessiert den Ausführungen zu regionalen Strommärkten, die bereits in naher Zukunft umgesetzt werden könnten. Regionale Strommärkte ermöglichen lokalen Stromproduzenten den Direktverkauf an Abnehmer vor Ort und damit günstige Energie für heimische Betriebe und kommunale Liegenschaften. Eine vielerorts verpasste Investition in eigene Energieversorgung könnte jedoch den Strom in Bayern dann weiter verteuern. „Wer heute nicht in günstige erneuerbare Energien investiere, werde sich morgen rechtfertigen müssen, wieso der Strom woanders deutlich günstiger ist als vor Ort“, so Käser. Konkret sprach sich der Experte für Bürgerenergie auch dafür aus die Energienetze wieder zurück in kommunale Hand zu holen.
Bereits heute würden sich ein Dritter der Bürgerenergiegenossenschaften Deutschlands in Bayern befinden- Mit seinem Appell selbst aktiv zu werden, erreichte Markus Käser die Gefühlslage der Anwesenden und stimmte in eine angeregte Diskussion ein, die auch die anwesenden Vertreter des Ökomodell Achentals konstruktiv aufnahmen und bestätigten diesen Kurs intensiv verfolgen zu wollen.
(Quelle: Pressemitteilung SPD Übersee / Beitragsbild: SPD Übersee)