Umweltschutz im Fokus

Umweltschutz im Fokus

Trostberg – Umweltschutz geht alle an! Das Thema ist auch bei den Feuerwehren in den vergangenen Jahren immer mehr ins Bewusstsein gerückt. Bei Bränden kommt zwar in der Regel Wasser zum Einsatz – dies ist jedoch nicht immer das Mittel der Wahl, denn bei manchen Stoffen bedarf es andere Löschmittel. Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein hat zu Schulungszwecken einen sogenannten Schaumlöschtrainer von der Versicherungskammer Bayern erhalten, um sich dem Thema Löschen mit Schaum „im Miniaturformat“ zu nähren und den Einsatz gezielt zu trainieren.

Kreisbrandmeister Stefan Helmel und sein Team von der Werkfeuerwehr Chemieparkt haben zu dieser Thematik einen kompletten Lehrgang erarbeitet, der insbesondere Führungskräfte der heimischen Feuerwehren im richtigen Umgang mit Löschschaum vertraut machen soll und sowohl theoretische als auch praktische Elemente enthält. Die erste Ausbildungsrunde des neuen Lehrgangs im Kreisfeuerwehrverband Traunstein ist nun beendet. „Bis auf kleinere Anregungen haben wir ein durchwegs gutes Feedback aller Teilnehmer erhalten“, freut sich der Lehrgangsleiter Stefan Helmel über den gelungenen Start.

„Schaumausbildung“ bei der 
Feuerwehr Traunstein

Die sechs Ausbilder der Kreisbrandinspektion und der Werkfeuerwehr haben den Lehrgang in zwei wesentliche Teile gegliedert. Die Theorie vermittelt die Grundlagen und in der Praxis können sich die Teilnehmer einerseits mit Laborversuchen dem Thema nähern, andererseits kommt der neue Schaumtrainer zum Einsatz, mit dem die Feuerwehrfrauen und -Männer die Handhabung von Löschschaum trainieren können. Die Lehrgangsvorbereitungen wurden in der eigens eingerichteten Arbeitsgruppe „Schaumausbildung“ sowie dem Fachbereich „Ausbildung“ erarbeitet und zusammengestellt.
Der Lehrgang hat sich das Ziel gesetzt, insbesondere Führungskräften das nötige Wissen über die richtige Anwendung von Löschschaum, die Auswahl eines geeigneten Schaummittels, die Umweltaspekte in Bezug auf Schaummittel, das einsatztaktische Vorgehen, die nötige Logistik sowie das Vermeiden und Erkennen von taktischen, organisatorischen sowie Anwendungsfehlern zu vermitteln.
Mittlerweile konnten 33 Teilnehmer der Feuerwehren Waldhausen, Marquartstein, Kay, Oberfeldkirchen, Trostberg, Nirnharting, Kammer, Pietling, Holzhausen, Eisenärzt, Traunstein, Engelsberg, Hochberg, BSH Traunreut, Kirchheim, Chemiepark Trostberg, Oberwössen, Pittenhart, Chieming, Fridolfing, Staudach-Egerndach, Stein, Waging, Erlstätt, Haslach, Obing und Schnaitsee die Schulung besuchen und dabei jede Menge Wissenswertes rund um das Thema „Löschen mit Schaum“ erlernen.
Anhand der schriftlichen Lehrgangsrückmeldungen ziehen die Ausbilder ein positives Fazit. Die Teilnehmer lobten insbesondere die fachliche Kompetenz der Ausbilder, den Lehrgangsstandort bei der Werkfeuerwehr Chemiepark, die Laborversuche sowie den Inhalt und Umfang der Schulungstage. „Über den positiven Start freuen wir uns sehr und wollen die Anregungen auf alle Fälle in die zukünftigen Durchgänge einbauen“, zeigt sich Lehrgangsleiter Stefan Helmel zufrieden und freut sich, „dass gerade Umweltschutzaspekte mehr und mehr ins Bewusstsein gelangen und sich die Menschen dafür interessieren“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Stefan Helmel)

Mit Bierdeckel für mehr Klimaschutz

Mit Bierdeckel für mehr Klimaschutz

Rosenheim / Landkreis  – Die Initiative Energiezukunft Rosenheim (ezro) will mit einer Bierdeckel-Aktion die Wahrnehmung des Themas Klima- und Umweltschutz in den Gaststätten verbessern. Ziel ist, den Gästen Fakten an die Hand zu geben und Fehlinformationen entgegenzutreten. Der ezro gehören neben der TH Rosenheim auch der Landkreis und die Stadt Rosenheim an sowie verschiedene Verbände, Vereine und Unternehmen aus der Region.

Für die Aktion wurden zehn verschiedene Bierdeckel entworfen beziehungsweise zehn verschiedene Fragen zu den Themen Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit auf die Vorderseite der Bierdeckel gedruckt. Auf der Rückseite befindet sich die Kurzantwort und ein QR-Code, der zu einer längeren Antwort auf der Homepage der ezro führt. Erhältlich sind die Bierdeckel, von denen 140.000 Stück hergestellt wurden, in zahlreichen Gaststätten in Stadt und Landkreis Rosenheim. Unterstützt wird die Aktion von den beiden Brauereien Auerbräu und Flötzinger Bräu.

Argumentationshilfen für
sachliche Klimadiskussion

„Der Klimawandel ist real und bereits heute spürbar. Dennoch gibt es immer wieder Mythen und Falschmeldungen zur Klimakrise. Unsere Bierdeckel sind faktenbasierte Argumentationshilfen für eine sachliche Klimadiskussion“, erläutert ezro-Leiter Professor Dr.-Ing. Dominikus Bücker von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der TH Rosenheim. „An einem Stammtisch geht es ja oft emotional zu. Uns war daher wichtig, für einen Austausch eine wissenschaftlich saubere Basis zu liefern. Die Menschen sollen sich mit dem Thema Klimawandel eingehend beschäftigen, auch und gerade in der Freizeit“, so Bücker. Im Idealfall könnten die Bierdeckel mit ihren zehn unterschiedlichen Fragen sogar zu Sammelobjekten werden.

Auch der Rosenheimer Landrat Otto Lederer verspricht sich viel von der Bierdeckel-Aktion: „Sie widerlegt eindrücklich Fehlinformationen zum Klimawandel und gibt wertvolle Hinweise zur persönlichen Einsparung von Treibhausgasen. Damit kann die Energiewende in unserer Region noch mehr an Fahrt gewinnen“, sagt Lederer.
Weitere Informationen zur Aktion auf der Homepage der ezro unter www.ezro.de/bierdeckel
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: TH Rosenheim, zeigt (von links):  Michael Hinterseer von Auerbräu, Prof. Dominikus Bücker, Landrat Otto Lederer, Rosenheims OB Andreas März, Marisa Steegmüller von Flötzinger Bräu, TH-Präsident Prof. Heinrich Köster und Thorsten Diederich von Flötzinger Bräu.)

Umweltfrevel: Moorentwässerung im Chiemgau

Umweltfrevel: Moorentwässerung im Chiemgau

Traunstein – Die Egerndacher Filz südlich des Chiemsees im Landkreis Traunstein zählt zu den schönsten Filzlandschaften im Chiemgau und steht seit Jahren unter Naturschützer. Nun haben LBV-Mitarbeiter auf mehreren Hektar frische Entwässerungsgräben entdeckt. Der LBV fordert di Regierung von Oberbayern auf, „umgehend den Rückbau dieser Drainagen anzuordnen“.

Die Drainagen wurden wohl von Landwirten verlegt, um die Wiesen trockenzulegen und damit landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Der LBV ist davon überzeugt, dass diese Eingriffe im ausgewiesenen europäischen FFH- und Vogel-Schutzgebiet nicht von einer guten fachlichen Praxis der Landwirtschaft gedeckt sind. Zumal laufen sie den Planungen der bayerischen Staatsregierung im Hinblick auf eine Wiedervernässung von Mooren und organischen Böden zuwider. „Das Vorgehen, Feuchtwiesen tief zu entwässern, passt nicht mehr in die heutige Zeit. Deshalb haben wir diese Maßnahmen bei der Regierung von Oberbayern angezeigt und die zuständigen Naturschutzbehörden aufgefordert, umgehend den Rückbau dieser Drainagen anzuordnen“, kommentierte Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter Naturschutz, die Eingriffe.

Drainagerohre bis an den
Moorwald gezogen

Frank Weiß, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Traunstein, ist empört: „Die Gräben zur Aufnahme der Drainagerohre wurden bis an den Moorwald gezogen.“ Alle betroffenen Flächen liegen zudem in der Kulisse des LIFE-Natur-Projekts „Südlicher Chiemgau“, dessen Ziele Förderung und Entwicklung bedrohter Lebensraumtypen, Hydrologische Sanierung und Renaturierung von Hochmooren mit 3,08 Mio. Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert wurden. „Landstriche zu entwässern, in die man zuvor Steuergelder investiert hat, um diese wiederzuvernässen, ist ein Schildbürgerstreich erster Güte. Da auch in Südbayern in Zukunft weniger Niederschläge zu erwarten sind, muss alles dafür getan werden, das Wasser im Boden zu halten. Und wenn nach Starkregenereignissen das Wasser nicht sofort durch Drainagen und Gräben aus der Landschaft abfließt, können auch Hochwasserkatastrophen, wie zum Beispiel letztes Jahr in Westdeutschland, verhindert werden“, so Weiß.
Auch nach Veröffentlichung des „Masterplans Moore“ in Bayern und aktuellen Ankündigungen zum Moorschutz durch die bayerische Staatsregierung werden immer noch Feuchtwiesen trockengelegt. Die aktuell betroffenen Flächen im EU-Schutzgebiet sind auch Bestandteil der noch 2021 im Auftrag des bayerischen Landesamtes für Umwelt kartierten Wiesenbrüterkulisse. „Eine ausreichende Bodenfeuchte ist ein Schlüsselfaktor für den Bruterfolg der wiesenbrütenden Vogelarten, wie zum Beispiel Bekassine und Wiesenpieper. Und es wird mittlerweile landesweit offensichtlich, dass viele Wiesenbrütergebiete klimawandelbedingt unter Wassermangel leiden“, sagt Andreas von Lindeiner.
Da die betroffenen Flächen südlich des Chiemsees als Feuchtgrünland einzustufen sind, war der Eingriff aus Sicht des LBV ein Verstoß gegen das Bayerische Naturschutzgesetz. Der LBV hat deshalb die Regierung von Oberbayern dringend gebeten, in Zusammenarbeit mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde den Rückbau dieser Drainagen zu veranlassen.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Copyright Frank Weiß /LBV Traunstein)