„Ich bin in Vogtareuth aufgewachsen, deshalb begleiten mich die Hagelflieger sozusagen seit meiner Kindheit. Meine eigene Leidenschaft für das Fliegen haben ich während meines Studiums entdeckt. Seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen und inzwischen wohne ich auch wieder in Vogtareuth in der Nähe des Flugplatzes“, so Lindner.
Dort sei auch der Kontakt mit ihrem Vorgänger Georg Vogl entstanden. In den kommenden Monaten wird sich Andrea Lindner nun darauf konzentrieren, die zusätzlichen Prüfungen abzulegen, die sie neben ihrer Pilotenlizenz als Hagelfliegerin benötigt, darunter zum Beispiel ein spezielles Sprechfunkzeugnis. „Mein Ziel ist es, zum Start in die nächste Saison – also zum 15. April 2025 – schon als Hagelpilotin mitzufliegen.“
Erstmals mit dabei beim Unwetter-Einsatz
An ihren ersten Einsatz als Hagelflieger-Copilotin an der Seite von Georg Vogl erinnert sich Andrea Lindner noch gut: Ein Unwetter sorgte am 26. August 2023, dem ersten Tag der Rosenheimer Wiesn, dafür, dass der Festplatz zentimetertief unter Wasser stand und bescherte den Hagelfliegern den spektakulärsten Einsatz der damaligen Saison. „Georg Vogl hat mir ganz genau erklärt, wo in der Superzelle der Hagel entsteht und wo wir hinfliegen müssen, um die Wolken zu impfen. Seine Erfahrung ist wirklich einmalig. Sowohl er als auch ich sind fest überzeugt davon, dass wir durch diesen Einsatz damals größeren Schaden vom Rosenheimer Herbstfest abwenden konnten.“
Lindner übernimmt von ihrem Vorgänger alle drei Positionen, das heißt sie ist als aktive Hagelfliegerin im Einsatz und leitet künftig sowohl die Geschäftsführung des Hagelforschungsvereins sowie die Einsatzstelle Hagelabwehr. Georg Vogl bleibt auch nach Eintritt in den Ruhestand als Pilot des Hagelflieger-Teams und Mitglied des Hagelforschungsvereins aktiv. „Der Verein leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Hagelbekämpfung“, unterstreicht Andrea Lindner. „Bereits jetzt engagieren sich über 7000 Mitglieder. Jedes zusätzliche Mitglied trägt dazu bei, den regionalen Hagelschutz zu sichern, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Methodik der Hagelbekämpfung stetig zu verbessern.“