Wohnen in Rosenheim: Energiespar-Sanierungen rücken in den Fokus

Wohnen in Rosenheim: Energiespar-Sanierungen rücken in den Fokus

Rosenheim -Viele Wohngebäude in Rosenheim sind älter als 45 Jahre und damit sanierungsbedürftig. Eine aktuelle Analyse zeigt: Beim Energieverbrauch liegen die Häuser leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Dennoch schätzt das Pestel-Institut, dass Eigentümer und Stadt vor erheblichen Investitionen stehen.

Von den rund 33.400 Wohnungen in Rosenheim sind 57 Prozent bereits 45 Jahre oder älter. Das entspricht etwa 19.200 Wohnungen, die nach Einschätzung des Pestel-Instituts zunehmend sanierungsbedürftig sind. Die Analyse wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) erstellt.
Matthias Günther vom Pestel-Institut erklärt: „Je mehr Geld Bewohner fürs Heizen und für warmes Wasser ausgeben müssen, desto größer ist der Druck, das Haus energetisch zu sanieren.“

Energieverbrauch leicht unter dem Bundesdurchschnitt

Die Untersuchung zeigt: Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche liegt in Rosenheim im Mittel 3,4 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt. Grundlage der Analyse war ein Vergleich der Gebäudestruktur, des Alters sowie der Arten von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern.
Laut Pestel-Institut sei der Energieverbrauch der entscheidende Richtwert für künftige Energiespar-Sanierungen. Ziel sei, den gesamten Gebäudebestand in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Sanierungen in Rosenheim deutlich beschleunigt werden.

Hohe Kosten für Eigentümer

Nach Berechnungen des Pestel-Instituts würden die jährlichen Investitionen für Energiesparmaßnahmen in Rosenheim rund 98 Millionen Euro betragen – über einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Basis der Kalkulation ist eine bundesweite Studie des Bauforschungsinstituts „ARGE für zeitgemäßes Wohnen“ in Schleswig-Holstein.

Katharina Metzger, Präsidentin des BDB, bezeichnete die Aufgabe als „Mammutprojekt für Rosenheim“ und betonte die Notwendigkeit von Förderprogrammen: „Eigentümer müssen in die Lage versetzt werden, Sanierungen zu realisieren. Das gelingt nur mit deutlich besseren Förderprogrammen und Anreizen.“

Sanierung als organisatorische Herausforderung

Das Pestel-Institut weist darauf hin, dass energetische Maßnahmen wie Dachdämmung, neue Isolierfenster oder Wärmepumpen entscheidend für die Einsparung von Heizenergie sind. Gleichzeitig wird empfohlen, umfassende Sanierungen möglichst in einem Schritt umzusetzen, um den organisatorischen Aufwand zu reduzieren.
Auch altersgerechte Umbauten, etwa zur Schaffung von Seniorenwohnungen, werden als sinnvolle Maßnahmen genannt. Das Institut und der BDB sehen in den Sanierungen sowohl einen Beitrag zur Energieeffizienz als auch zur langfristigen Nutzbarkeit der Wohngebäude.
(Quelle Pressemitteilung Pestel-Institut / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Offizielle Eröffnung nach schwierigem Start: Wohnen an der Kaltenmühle in Rosenheim

Offizielle Eröffnung nach schwierigem Start: Wohnen an der Kaltenmühle in Rosenheim

Rosenheim – Im Frühjahr 2022 wurde der Spatenstich gesetzt, jetzt – etwas mehr als drei Jahre später – wurde das neue Wohnquartier „Wohnen an der Kaltenmühle“ offiziell eröffnet. Rund 300 Menschen haben dort bereits ihr neues Zuhause bezogen.

Eröffnungsfeier Wohnen an der Kaltenmühle

Vertreter von Stadt, Politik  und GRWS nahmen bei der Eröffnungsfeier teil. Fotos: Innpuls.me

Der offizielle Teil der Eröffnung fand im begrünten Innenhof der Wohnanlage statt. Hier können sich Bewohner treffen, plaudern oder einfach die Grünflächen und den Spielbereich für Kinder nutzen. Schon jetzt wirkt der Innenhof wie eine kleine Oase mitten im Quartier. Vertreter der Stadt, der Bauherrin GRWS, zahlreiche Stadträte sowie Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, waren vor Ort. „Ein tolles Ergebnis“, meinte der Minister bei seiner Ankunft.

Einige Bewohner verfolgten die Reden von ihren Balkonen aus, während im Innenhof Blasmusik und Kinderlachen zu hören waren. „Dieses neue Wohnquartier ist ein Vorzeigeobjekt in Sachen bezahlbaren Wohnraum“, betonte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.

Schwieriger Start – mutige Entscheidung

„Die Rahmenbedingungen für den Bau waren 2022 dramatisch“, erinnerte Oberbürgermeister März. Dennoch habe sich die GRWS vor knapp drei Jahren entschlossen, das Projekt zu starten. Damals seien die Preissteigerungen extrem gewesen, Materialien knapp, und die Baufinanzierung angesichts der hohen Inflation besonders schwierig. Viele Investoren hätten in dieser Situation einen Rückzieher gemacht – der Mut der GRWS habe sich am Ende gelohnt. Sowohl der Zeitplan als auch der Kostenrahmen konnten eingehalten werden.

GRWS-Geschäftsführer Dr. Uwe Heller betonte: „Für die GRWS ist das ein ganz besonderer Tag. Das neue Wohnquartier ist ein sichtbares Zeichen für das, was in Rosenheim dringend gebraucht wird, neuen und modernen Wohnraum.“ Und weiter: „Die GRWS errichtet nicht nur Gebäude, sondern schafft Lebensräume.“

106 Wohnungen – 300 Menschen haben ein Zuhause gefunden

Insgesamt umfasst das Quartier sechs Häuser auf rund 9.000 Quadratmetern: fünf Mehrfamilienhäuser gruppieren sich um einen grünen Innenhof, das sechste Haus steht leicht versetzt an der Zufahrt und rahmt das Quartier ab. Seit Dezember 2024 sind die 106 Wohnungen nach und nach bezogen worden – 63 gefördert nach dem Programm „EoF“ und 43 frei finanziert. Heute, im Herbst 2025, ist die Anlage voll belegt.  „300 Menschen haben hier ein Zuhause und hoffentlich auch ihren Lebensmittelpunkt gefunden“, so Oberbürgermeister März.

Er bezeichnete die Anlage zudem als „ein idealer Wohnort für Familien“. Kita, Jugendtreff „Chill Mill“ und Bürgerhaus liegen in direkter Nachbarschaft, Innenstadt und Bahnhof sind gut erreichbar.

Architektur mit Konzept – „Lärm zu Lärm“

Das Rosenheimer Architekturbüro Hamberger und Kreupl hat das architektonische Konzept für das Quartier entwickelt. Angesichts der hohen Schallbelastung durch zwei stark befahrene Straßen orientierten die Planer Parkplätze und Tiefgaragenzufahrten zu den Lärmquellen, während Wohn- und Schlafräume zum ruhigen Innenhof ausgerichtet sind. Architektin Elke Hamberger erinnerte in ihrer Rede an den langen Planungsweg seit 2017: „Der Weg war lang, teilweise steinig, aber immer zielgerichtet.“

Eröffnungsfeier Wohnen an der Kaltenmühle

Nach dem offiziellen Teil gab es beim Bürgerhaus Happing ein Mieterfest. 

Die Wohnanlage zeichnet sich durch helle Fassaden und filigrane Balkone aus. Die Laubengänge schaffen offene Wege zwischen den Gebäuden, und eine begrünte vertikale Bepflanzung an den Fassaden soll in den kommenden Jahren zusätzlich für Grün im Quartier sorgen.

Mieterstrom vom Dach

Eine Besonderheit der Wohnanlage ist die  Photovoltaikanlage auf den Dächern, über die Mieter ihren Strom direkt vom Haus beziehen können. Laut den Architekten nutzen bereits rund 20 Prozent der Bewohner diese Möglichkeit, wodurch sowohl der Stromverbrauch vor Ort als auch die Kosten für die Nutzer gesenkt werden.

Ein Fest für die Mieter

Nach dem offiziellen Teil mit Reden, Blasmusik der Blaskapelle am Wasen und Applaus ging das Mieterfest nebenan im Bürgerhaus Happing weiter. Bei Kaffee, Kuchen und Wurstsemmeln kamen viele Bewohner ins Gespräch und nutzten die Gelegenheit, sich kennenzulernen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

IG Bau fordert „Aufschwung Wohnen“ für Rosenheim

IG Bau fordert „Aufschwung Wohnen“ für Rosenheim

Rosenheim – 322 Wohnungen wurden 2024 in Rosenheim neu gebaut: Die IG Bau Oberbayern sieht da noch „Luft nach oben“ und fordert: „Es muss jetzt einen Aufschwung Wohnen geben“.

Mehr baggern – mehr bauen – Für die Bau-Gewerkschaft ist klar: „Es muss jetzt einen ‚Aufschwung Wohnen‘ geben. Und davon müssen auch Rosenheim und Bayern profitieren“, sagt der IG BAU-Bezirksvorsitzende, Harald Wulf. Notwendig seien vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen.

In Rosenheim sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Gewerkschaft 332 Wohnungen neu gebaut worden – 44 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. Insgesamt lagen die veranschlagten Bauwerkskosten für alle Wohngebäude, die 2024 in Rosenheim neu entstanden sind, bei rund 60,1 Millionen Euro, so die IG BAU. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis). „Jede Wohnung mehr zählt. Es gibt aber auf jeden Fall ‚Luft nach oben‘: Auch Rosenheim braucht eine Neubau-Offensive. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, so Harald Wulf.

Der Vorsitzende der IG BAU Oberbayern macht deutlich, dass dazu allerdings bei den Kosten „viel passieren“ müsse: „Es wird nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und damit günstiger gebaut wird“, sagt Wulf. Immerhin sei es machbar, die reinen Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Wohnungsbau-Studie vom staatlichen Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel), so die IG BAU Oberbayern.

Entbürokratisierung im Bau dringend nötig

Der Bau habe eine Entbürokratisierung dringend nötig. Ziel müsse es sein, den Neubau schlanker und damit günstiger zu machen: „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. Denn weniger Bau-Hürden bedeuten mehr neue Wohnungen“, so Harald Wulf. Wer die Kosten ins Visier nehme, müsse auf den „Gebäude-Typ E“ setzen. Das „E“ stehe dabei für einfaches, erleichtertes und effizientes Bauen.
Konkret bedeute das: geringere Stärken bei Decken und Außenwänden. „Damit lässt sich schon Geld sparen. Aber auch Baustoffe und damit Energie, Ressourcen und CO2. Entscheidender Kostentreiber ist allerdings die Technik – also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Von der Haustechnik bis zur Einbauküche gilt: weniger High-End-Produkte. Das macht das Wohnen am Ende wesentlich günstiger“, sagt Wulf. Außerdem ließen sich durch weniger Pkw-Stellplätze und erst recht durch den Verzicht auf Tiefgaragenplätze enorm Kosten sparen. Die ARGE-Studie warnte bei der Analyse der Neubaukosten auch davor, beim Lärm- und Klimaschutz zu überziehen: „Ein Beispiel sind dreifach verglaste Fenster. Die müssen nicht sein“, so Harald Wulf.

Es sei höchste Zeit, das Label „gut & günstig“ an den Wohnungsbau zu kleben. Es sei heute möglich, in guter Qualität deutlich günstiger zu bauen. „Genau darin liegt die Chance, jetzt wieder mehr zu bauen – auch in Rosenheim“, sagt Wulf. Schließlich sei es immer noch besser, einfacher zu bauen als gar nicht zu bauen.

„Bauvorschriften herunterfahren“

Außerdem spare auch der Staat Geld, wenn er die Bauvorschriften herunterfahre: „Sinken die Baukosten, dann sinkt auch die Förderung, die der Staat aufbringen muss, damit überhaupt gebaut wird. So lassen sich unterm Strich mehr Sozialwohnungen und mehr bezahlbare Wohnungen fördern und damit neu bauen“, sagt der Vorsitzende der IG BAU Oberbayern.
Für bundesweit 100.000 Sozialwohnungen, deren Neubau pro Jahr dringend notwendig sei, müssten Bund und Länder mindestens 11 Milliarden Euro an Fördermitteln bereitstellen. Um 60.000 bezahlbare Wohnungen neu zu bauen, seien mindestens 4 Milliarden Euro pro Jahr an Subventionen erforderlich.

Mehr zur Wohnungsbau-Studie, zum „Gebäude-Typ E“ und zu dem, was jetzt beim Wohnungsbau dringend passieren muss, gibt es im Internet auf der Homepage vom Verbändebündnis Wohnungsbau, dem auch die IG Bau angehört: www.wohnungsbau-tag.de.
(Quelle: Pressemitteilung  IG Bau Oberbayern / Beitragsbild: IG Bau – Florian Göricke)

Neubau-Baupreise steigen in Bayern im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent

Neubau-Baupreise steigen in Bayern im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent

Rosenheim  / Landkreis / Bayern – Wie die Experten für die Bauleistungspreise im Bayerischen Landesamt für Statistik mitteilen, steigt der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden im Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent, gegenüber dem Erhebungsmonat November 2024 steigen die Baupreise um 0,9 Prozent.

Für Rohbauarbeiten ermitteln die Statistiker 1,9 Prozent höhere Preise als noch im Vorjahresmonat, bei den Ausbauarbeiten steigen die Preise um 2,6 Prozent.

Preisentwicklung beim Wohnbau

Nach den hohen Preissteigerungen der Vorjahre, zu denen vor allem extrem niedrige Bauzinsen und eine coronabedingte Verknappung von Baumaterialien beigetragen haben, stabilisieren sich die Baupreise seit Anfang 2024 auf vergleichsweise hohem Niveau. Im Februar 2025 steigen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Bayern im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 2,3 Prozent. Gegenüber dem Berichtsmonat November 2024 sind die Baupreise vergleichsweise deutlich um 0,9 Prozent gestiegen.
Im Bereich der Rohbauarbeiten erhöhen sich die Preise im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 1,9 Prozent. Den stärksten Anstieg beobachten die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik bei Klempnerarbeiten (+4,1 Prozent). Bei den Stahlbauarbeiten wird mit 0,1 Prozent der geringste Preisanstieg verzeichnet.

Bei den Ausbauarbeiten liegen die Preise im Februar 2025 um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Die höchste Preissteigerung (+6,3 Prozent) zeigt sich bei der Gebäudeautomation. Einen erneut deutlichen Preisrückgang in Höhe von 2,4 Prozent gibt es hingegen bei den Aufzugsanlagen, Fahrtreppen, Fahrsteigen und Förderanlagen.

Preisentwicklung beim Straßen- und Brückenbau

Eine Preissteigerung in Höhe von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr errechnet sich für den Straßenbau. Im Verkehrswegebau sind Pflaster, Platten und Einfassungen um deutliche 3,8 Prozent teurer geworden, während die Preise für Oberbauschichten mit hydraulischen Bindemitteln um 0,1 Prozent zurückgehen.
Die Preise für Brücken im Straßenbau haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent erhöht. Beim Brückenbau sind insbesondere die Baupreise von Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten (+5,7 Prozent) sowie von Verbauarbeiten (+4,9 Prozent) gestiegen. Der geringste Preisanstieg ist bei den Stahlbauarbeiten (+0,3 Prozent) zu beobachten.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

IG Bau Oberbayern will den Wohnungsbau in den Fokus rücken

IG Bau Oberbayern will den Wohnungsbau in den Fokus rücken

Rosenheim – Ob aus Stein, Beton oder Holz: In Rosenheim gibt es rund 10.900 Häuser mit rund 33.300 Wohnungen. Ein Großteil davon ist längst in die Jahre gekommen. Das geht aus einer statistischen Auswertung zum Gebäudebestand hervor, die das Pestel-Institut für die IG Bau Oberbayern gemacht hat. Die Bau-Gewerkschaft will damit den Wohnungsbau in den Fokus rücken – den Neubau genauso wie die Sanierung älterer Gebäude: „Damit da in Rosenheim mehr passiert, muss die neue Bundesregierung für den Wohnungsbau eine Offensive starten. Genau danach sieht es im Moment aber nicht aus“, sagt Harald Wulf. Der Vorsitzende der IG BAU Oberbayern warnt CDU/CSU und SPD davor, den Wohnungsbau bei den Koalitionsverhandlungen zu vernachlässigen.

Deshalb appelliert die IG BAU Oberbayern jetzt an die CSU und SPD in Rosenheim, deutliche Signale nach Berlin zu senden: „Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wohnungsnot und Mieten-Explosion sind für viele Menschen ein massives Problem. Eine Regierung, die das jetzt nicht effektiv anpackt, regiert an den Menschen vorbei“, so Harald Wulf. Diese Botschaft müsse dringend „von Rosenheim aus an den Tisch der Koalitionsverhandlungen gefunkt werden“. Immerhin gehe es auch um den Neubau von Wohnungen in Rosenheim. Ebenso wie um die Energiespar-Sanierung alter Wohngebäude – von der Dachdämmung bis zum Austausch alter Fenster.
Insgesamt gibt es in Rosenheim nach Angaben des Pestel-Instituts rund 19.800 Wohnungen, die vor 1980 gebaut wurden. „Gerade von diesen Wohnungen, die 45 Jahre und älter sind, brauchen die meisten eine Sanierung: Es geht darum, deutlich mehr Wohnungen altersgerecht zu machen, wenn demnächst immer mehr Baby-Boomer in Rente gehen und älter werden“, sagt Harald Wulf. Dabei komme es auf Badsanierungen an. Denn bei Seniorenwohnungen seien vor allem Duschen ohne Schwellen wichtig. Außerdem gehe es um breite Türen: „Ältere müssen in der Lage sein, sich mit einem Rollator in der Wohnung zu bewegen“, sagt Wulf.

„Mehr Menschen in Rosenheim wieder eine Chance auf Wohneigentum geben“

Die IG BAU Oberbayern appelliert außerdem an die neuen Koalitionäre in Berlin, „mehr Menschen in Rosenheim endlich wieder eine Chance auf Wohneigentum“ zu geben. „Wer heute ein Durchschnittseinkommen hat, kann vom eigenen Einfamilienhaus, vom Reihenhaus oder von einer Eigentumswohnung nur träumen. Das muss sich ändern. Schwarz-Rot muss dafür sorgen, dass ein Facharbeiter, der Wohnungen baut, sich die endlich auch wieder leisten kann“, fordert Harald Wulf. Der Bund müsse da „dringend etwas unternehmen“ – erst recht bei wieder steigenden Bauzinsen.
Es komme darauf an, dass die neue Bundesregierung „die Weichen für eine Trendwende beim Wohnungsbau stellt – für einen Neubau-Turbo“, so die IG BAU Oberbayern. Insbesondere beim sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. „Es ist höchste Zeit, dass wieder mehr Wohnungen gebaut werden – dass die Zahl der Neubauten wieder deutlich nach oben geht“, so Wulf. Als bundesweite Zielmarke nennt die IG BAU 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen und 60.000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr.

Union und SPD würden mit ihrer Infrastruktur-Offensive bei den Koalitionsverhandlungen einen entscheidenden Schwerpunkt setzen „Es ist richtig und wichtig, in die Infrastruktur zu investieren – in jede sanierte und neu gebaute Straße, jede Brücke, jede Schiene“, sagt Harald Wulf. Davon werde auch Rosenheim enorm profitieren. Es sei auch gut, Schulen als Teil der Infrastruktur zu sanieren. „Es ist dabei aber auch wichtig und notwendig, dafür zu sorgen, dass sich Familien das Wohnen im Umfeld sanierter Schulen wieder leisten können“, so der Vorsitzende der IG BAU Oberbayern.
(Quelle. Pressemitteilung IG Bau / Beitragsbild: Symbolfoto IG Bau & Tobias Seifert)

Baupreise ziehen im letzten Quartal 2024 wieder an

Baupreise ziehen im letzten Quartal 2024 wieder an

Bayern – Wie die Experten für die Bauleistungspreise im Bayerischen Landesamt für Statistik mitteilen, steigt der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden im November 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2 Prozent. Damit liegen die Baupreise 0,3 Prozent über dem letzten Erhebungsmonat August 2024.

Für Rohbauarbeiten ermittelt das Fachteam 1,8 Prozent höhere Preise als noch im Vorjahresmonat. Bei den Ausbauarbeiten wird ein Preisanstieg von 2,5 Prozent im Vorjahresvergleich verzeichnet.

Preisentwicklung beim Wohnbau

Im Jahresvergleich sind im November 2024 die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Bayern um durchschnittlich 2,2 Prozent gestiegen. Im August 2024 hatte die Preissteigerungsrate binnen Jahresfrist noch 2,1 Prozent betragen. Nach der sehr dynamischen Preisentwicklung, die seit Mitte 2021 mit Preissprüngen von über 17 Prozent zu beobachten war, stabilisieren sich die Preise bis zur Jahresmitte auf vergleichsweise hohem Niveau. Nun scheint die Preisentwicklung nach oben zum Jahresende wieder an Fahrt zu gewinnen.
Im Bereich der Rohbauarbeiten erhöhen sich die Preise im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 1,8 Prozent. Der stärkste Anstieg lässt sich erneut bei Dachdeckungsarbeiten in Höhe von 3,6 Prozent feststellen. Bei Stahlbauarbeiten geben die Preise hingegen um 0,6 Prozent nach.

Bei den Ausbauarbeiten liegen die Preise im November 2024 2,5 Prozent über dem Vorjahresmonat. Deutliche Preissteigerungen von 11,7 Prozent gibt es bei Beschlagarbeiten. Ein Preisrückgang von 1,5 Prozent ist bei den Aufzugsanlagen, Fahrtreppen, Fahrsteigen, Förderanlagen zu verzeichnen.

Preisentwicklung beim Straßen- und Brückenbau

Eine deutliche Preissteigerung von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lässt sich im Straßenbau beobachten. Im Verkehrswegebau sind die Oberbauschichten ohne Bindemittel sowie die aus Asphalt um 4,1 Prozent teurer geworden, während Betonarbeiten mit 0,7 Prozent am wenigsten steigen.
Die Preise für Brücken im Straßenbau haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent erhöht. Beim Brückenbau sind insbesondere die Baupreise von Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten um 5,6 Prozent gestiegen. Die Stahlbauarbeiten (‑0,7 Prozent) sind hingegen günstiger geworden.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik / Beitragsbild: Symbolfoto re)