Bruckmühl, Landkreis Rosenheim, 1918

Bruckmühl, Landkreis Rosenheim, 1918

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Unsere fotografische Zeitreise geht heute zurück in das Jahr 1918. Wir präsentieren Euch eine Postkarte aus längst vergangenen Zeiten.

Die Geschichte von Markt Bruckmühl reicht zurück bis in die Jungsteinzeit. Hügelgräber aus der Bronzezeit westlich von Bruckmühl bezeugen dies. Der Name setzt sich zusammen aus Brücke und Mühle. Schon in alten Zeiten führte ein Holzbrücke über die Mangfall.
(Quelle: Beitragsbild: Archiv Herbert Borrmann / Bildtext: Karin Wunsam)

Bruckmühl feiert „60 Jahre Markterhebung“

Bruckmühl feiert „60 Jahre Markterhebung“

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – 60 Jahre Markterhebung Bruckmühl (Landkreis Rosenheim) – dieser historisch wichtige Moment wird gebührend gefeiert mit einem „Triple M“-Festwochenende am 28. und 29. September: Markterhebung, Markt der schönen Dinge und Michaelimarkt. 

Als Bürgermeister Johann Scheibmeier 1964, vor 60 Jahren, – also quasi die Diamantene Hochzeit heuer – die Festversammlung anlässlich der Markterhebung begrüßte, hatte Bruckmühl 7329 Einwohner, bestand aus 14 Ortschaften, umfasste eine Fläche von rund 2650 Hektar und entrichtetet eine Kreisumlage in Höhe von 320.000 D-Mark. Heute besteht die Kommune aus 45 Orten/Ortsteilen, hat mehr als 18.000 Einwohner, eine Flächenausdehnung von 50,2195 Quadratkilometern. Die Länge der Gemeindegrenze beträgt 48,495 Kilometern. Bruckmühl kann sich als Wirtschaftsstandort sehen lassen und leistet mittlerweile eine Kreisumlage von knapp 13 Millionen Euro (2014: 7 Millionen Euro).

Das Festprogramm

Das ganze „Triple M“-Festwochenende über, 28. und 29. September, gibt es den Michaelimarkt auf dem Volksfestplatz in Bruckmühl. Bei dem Warenmarkt der Marktgemeinde Bruckmühl bieten Aussteller selbst produzierte Waren an. Das Organisations-Duo, bestehend aus Peter Kajetan Schmid und Oliver Nowotny und alle Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung freuen sich auf einen abwechslungsreichen Markt unter dem Motto „Flanieren und Genießen“. Auch zahlreiche Geschäfte haben im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags geöffnet. An den Marktständen bieten die Händler ihre zum Teil selbst produzierten Artikel und Waren an und so gibt es viele Kunsthandwerkstände mit verschiedenen Schmuckdesigns, Handarbeiten aus Deutschland, Südamerika und Afrika, Deko- und Geschenkartikel, Tiernahrung, Bekleidung, Lederwaren, Felle, Wärme- und Kältekissen, Edelstahlinstrumente, Körbe, Besen, Bürstenwaren und vieles mehr. Für die Kinder steht ein Karussell bereit, ein örtlicher Autohändler präsentiert seine Fahrzeuge und die AWO Bruckmühl ist mit ihrem Losestand vor Ort.

Glasbläsermeister als Attraktion

Eine Attraktion ist ein Glasbläsermeister, der an seinem Stand seine Kunst live präsentiert und beispielsweise Orchideenstäbe herstellt und verkauft. Aber auch für das leibliche Wohl ist gesorgt und so werden Würste, Käse, Geräuchertes, Feinkost, Südtiroler Köstlichkeiten, Olivenöle, Gewürze, Tees, Liköre, heimischer Honig, Brot, Trockenfrüchte, Schokofrüchte, Mandeln, Kuchen, Crêpes, Waffeln, äthiopische Teigtaschen, Burger, Spanferkel-Semmeln, Leberkäs, Langos, Steckerlfisch und Fischsemmeln angeboten. Der Markt ist am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Abends spielt dann ab 20 Uhr die Spezl-Connection in der Kulturmühle, Bahnhofstraße 10, auf. Die Band mit bekannten Gesichtern aus Bruckmühl, Vagen und Bad Aibling covert Rock-, Hardrock- und Classicrocksongs mit bisschen Pop. Die Band setzt sich aus Klaus Kuchler (Gitarre und Gesang), Nadja Schmid (Gesang und Gitarre), Florian Altweger (Gitarre und Gesang), Jürgen Bretz (Bass) und Mathias Schmid (Drums) zusammen. Eintritt ist frei, Spenden erbeten.

„Markt der schönen Dinge“

Am Sonntag, 29. September, dann ist neben dem verkaufsoffenen Sonntag von 9 bis 16 Uhr ein „Markt der schönen Dinge“ mit selbstgefertigten Waren vor der Kulturmühle auf den Marktständen in rot-weiß. Ein vielfältiges Angebot erstreckt sich unter dem Motto „Handgmacht und Besonders“ bei den Fieranten. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Von 15 bis 16 Uhr treten die Moritatensänger auf und für Kinder gibt es Buttons, gefertigt vor Ort an der Buttonmaschine. Ab 17 Uhr findet der Festakt zur Markterhebung im Festsaal der Kulturmühle für die geladenen Gäste statt

„Jetzt sind wir 60 Jahre alt als Markt. In einer, an Dynamik übersteigernden Zeit, mit Nachrichten im Sekundentakt, deren Haltbarkeitswert kaum noch messbar ist, muten die 60 Jahre Bestand bereits wie eine halbe Ewigkeit an. Gleichzeitig gibt diese Beständigkeit, welche die Kommunen, Ihre Vereine und Organisationen über Jahrzehnte bieten, ein beruhigendes Gefühl von Zuverlässigkeit, Halt und Orientierung“, so Bürgermeister Richard Richter. Der Titel Markt, der vor 60 Jahren, am 29.09.1964 der Gemeinde Bruckmühl verliehen wurde, war ein Ausdruck einer gestiegenen Bedeutung von Bruckmühl in der Region westlicher Landkreis Rosenheim, damals Landkreis Bad Aibling und für die Bevölkerung darin. Wenn man so will, ein Qualitätsmerkmal, dass man sich erarbeitet und errungen hatte. „In der globalen Welt ist auch von großer Bedeutung, dass wir positiv wahrgenommen werden und im Vergleich bestehen können. Der interkommunale Vergleich oder der freundschaftliche Wettstreit mit den Nachbarkommunen sind hierbei nicht von allergrößter Bedeutung. Viel wichtiger sind die Zusammenarbeit der Nachbarkommunen und die gegenseitige Unterstützung“, betont Richter.

Bruckmühl ist heute eine moderne Marktgemeinde

Heute ist Bruckmühl eine moderne Marktgemeinde. Sie ist ein wichtiges Zentrum im westlichen Mangfalltal mit knapp 18.000 Einwohnern und kultureller Hotspot mit dem seit 2023 eröffneten Bürger- und Kulturhaus „Kulturmühle“. Die Marktgemeinde hat an der Mangfalltal-Bahn vier Zusteigemöglichkeiten zu besitzen, zwei Bahnhöfe (Bruckmühl und Heufeld) sowie zwei Haltepunkte (Heufeldmühle und Hinrichssegen). In Bruckmühl zeigt sich beispielhaft ein Stück deutscher Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ein landwirtschaftlich strukturierter Kulturraum wandelte sich schon Ende des 19. Jahrhun¬derts in ein Industriegebiet. Alteingesessene Bauernfamilien begegneten arbeitssuchenden Menschen aus Württemberg, Niederbayern, Österreich und dem Bayerischen Wald. Dies ging nicht immer ganz ohne Schwierigkeiten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg trafen verschiedenste Menschengruppen hier im Mangfalltal zusammen und wurden bald zu wichtigen Partnern beim Aufbau in der Nachkriegszeit. Das Jahr 1857 brachte die große Wende. Mit der Eröffnung der Maximiliansbahn München – Holzkirchen – Bruckmühl – Rosenheim – Kufstein/Salzburg hielt die Neuzeit Einzug ins Mangfalltal. Bruckmühl wurde aus seinem Dornrös¬chenschlaf geweckt und dem Verkehr und der Wirtschaft erschlossen. Grundlage für den wirtschaftlichen Aufschwung war neben der Bahn natürlich die Wasserkraft durch den Triftbach. Die erste Fabrik, die in der Gegend gebaut wurde, war die Chemische Fabrik in Heufeld im Jahr 1858, die heutige Firma Clariant (Deutschland) GmbH. Der große Chemiker Justus von Liebig hatte den Wert der künstlichen Mineraldüngung schon 1840 entdeckt.

Marktgemeinde – was ist das?

Städte und Märkte heißen die Gemeinden, die diese Bezeichnung nach bisherigem Recht führen oder denen sie durch das Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration verliehen wird. Die Bezeichnung Stadt oder Markt darf nur an Kommunen verliehen werden, die nach Einwohnerzahl, Siedlungsform und wirtschaftlichen Verhältnissen der Bezeichnung entsprechen. Im heutigen Freistaat Bayern kann das Bayerische Innenministerium nach Artikel 3 der Gemeindeordnung eine Gemeinde zum „Markt“ erheben.
Die Bezeichnung Markt ist eine Besonderheit des bayerischen Kommunalrechts, die es zwar im benachbarten Österreich, nicht aber in anderen deutschen Bundesländern gibt. Sie hat nichts mehr mit dem Recht zu tun, regelmäßig Märkte abhalten zu können, vielmehr bescheinigt sie dem Ort eine gewisse Zentralität, eine Bedeutung für die umliegenden Gemeinden, insbesondere als Angebotsort von Dienstleistungen, aufgrund der zentralen Lage, Größe oder als Sitz von überörtlichen Einrichtungen. Damit ist ein Markt eine Zwischenstufe zwischen Gemeinde und Stadt und lässt sich folglich mit der Minderstadt vergleichen. In Bayern gibt es 386 Märkte. Im Landkreis Rosenheim mit Bruckmühl vier. Gemeinden mit Marktrecht nennt man Markt(-gemeinden), diese haben das Recht inne, welches im Mittelalter erlaubte einen ständigen Markt, einen Wochen- oder Jahrmarkt abzuhalten

Nicht nur in Bruckmühl gab es einen Müller, sondern auch in Heufeld. 1898 wurde die Mühle an die Loden- und Wolldeckenfabrik Pasing verkauft und baute dort. 1904 erwarb die Bayerische Wolldeckenfabrik Weiler, Bauer und Co. das Werk, ab 1913 hieß es Bayerische Wolldeckenfabrik Bruckmühl. Sie wurde zum größten Industriebetrieb in der Gemeinde; über 800 Menschen fanden nach dem 2. Weltkrieg dort Arbeit. Die gute Entwicklung der Fabrik trug entscheidend zum Wachstum Bruckmühls bei. 1983 musste das Werk geschlossen werden. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Fabrikgelände ein moderner Gewerbepark mit attraktiven kleinen und mittelständischen Unternehmen. Bei der Mühle zu Bruck wurde 1868 ein Sägewerk gebaut, das nach fast 100 Jahren im Jahre 1967 an die Firma Salus-Haus veräußert wurde. Diese Firma, deren Naturarzneimittel in alle Welt verschickt werden, fand auf dem Platz der ehemaligen Mühle ein ideales weiträumiges Gelände, nachdem der Firmensitz in München zu eng geworden und nicht erweiterungsfähig war.

Ab 1900 war Bruckmühl ein aufsteigender Industrieort

Schon um 1900 war Bruckmühl also ein aufsteigender Industrieort. Durch großzügige Siedlungsbauten der Industrieunternehmen wurden viele Arbeiter mit ihren Familien sesshaft gemacht. Es entstanden neue Wohnsiedlungen, z. B. in Waldheim ab 1925. Man erbaute Gaststätten, Bahnhof, Postamt, Schulen und ein Krankenhaus. Am 1. Oktober 1938 wurde der Ortsteil Bruckmühls, der rechts der Mangfall lag und zur Gemeinde Götting gehörte, der Gemeinde Kirchdorf eingegliedert.

Zweite Weltkrieg brachte große Veränderungen in der Gemeinde

Der Zweite Weltkrieg brachte große Veränderungen in der Gemeinde. Fast 2000 Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Ausgebombte kamen in den Nachkriegsjahren. Sie mussten untergebracht und wirtschaftlich eingegliedert werden. Das waren große Probleme für die Verantwortlichen. Vor allem der Wohnraum fehlte. Durch den Fleiß der Vertriebenen und Einheimischen entstanden in kurzer Zeit neue Siedlungen in der Vagenerau, in der Madau und in Hinrichssegen. Um 1950 wurden in Hinrichssegen eine Tuchfabrik und eine Arbei¬tersiedlung errichtet. Später übernahm die Firma Fritzmeier die Fabrikgebäude; sie stellt dort heute Kunststofferzeugnisse her. Wegen der ständig steigenden wirtschaftlichen Bedeutung Bruckmühls erfolgte am 31.03.1948 die Umbenennung der Gemeinde Kirchdorf a.H. in Gemeinde Bruckmühl.Die Bedeutung der wachsenden Gemeinde als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt wurde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern dadurch gewürdigt, dass man der Gemeinde am 29.09.1964 die Bezeichnung „Markt” verlieh. Am 01.01.1975 schloss sich die Gemeinde Holzham freiwillig dem Markt Bruckmühl an. Die Gemeinde Götting wurde am 01.05.1978 im Zuge der Gebietsreform eingegliedert.
(Quelle: Pressemitteilung Markt Bruckmühl / Beitragsbild: re)

Anmeldung zum Weihnachtsmarkt in Bruckmühl

Anmeldung zum Weihnachtsmarkt in Bruckmühl

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Weihnachten rückt immer näher und damit der Bruckmühler Weihnachtsmarkt. Wer einen Stand auf dem Markt betreiben will kann sich bis zum 30. September anmelden.

Der Winter ist noch ein paar Monate entfernt, aber die Planung des Weihnachtsmarktes läuft schon. Der Startschuss ist in der ersten Adventswoche am Donnerstag, 28. November, ab 16 Uhr und endet am Sonntag, 1. Dezember, um 20 Uhr.
Der Aufbau der Hütten beginnt am Montag, 25. November, auf dem Platz zwischen Realschule, ehemaligem Rathaus und dem Bruck an der Leitha-Park, wo dann im Laufe der Woche die Standbetreiber die Hütten beziehen. Wer Interesse hat, dieses Jahr einen Weihnachtsmarktstand auf dem Bruckmühler Weihnachtsmarkt zu betreiben, kann sich bis 30. September unter Telefon 08062/59102 oder per E-Mail an silvia.mischi@bruckmuehl.de anmelden. Wer die Stand-Zusage erhält wird dann Informiert.
(Quelle: Pressemitteilung Markt Bruckmühl / Beitragsbild: Impression vom Weihnachtsmarkt in Bruckmühl Copyright Mischi)

Bruckmühl: 38-jähriger Kroate verletzt Lebensgefährtin schwer

Bruckmühl: 38-jähriger Kroate verletzt Lebensgefährtin schwer

Update 7.9.2024: Gegen den 38-jährigen dringend Tatverdächtigen wurde Haftantrag gestellt. Der zuständige Ermittlungsrichter erließ im Laufe des heutigen Samstags Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann. Dieser wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Versuchter Tötungsdelikt in der Nacht auf den heutigen Freitag (6.9.2024) in Bruckmühl (Landkreis Rosenheim): Ein 38-jähriger Kroate verletzte seine 37-jährige Lebensgefährtin schwer. Eine aufwändige Fahndung – auch mittels Polizeihubschrauber folgte.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
In der Nacht auf Freitag (6. September 2024), gegen 1.00 Uhr, wurde die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd durch die Integrierte Leitstelle informiert, dass soeben eine erheblich verletzte Person in Bruckmühl den Notruf gewählt hatte.
Bei Eintreffen der sofort alarmierten Einsatz- und Rettungskräfte stellte sich heraus, dass das 37-jährige Opfer durch ihren 38-jährigen Lebensgefährten im Rahmen einer Auseinandersetzung erheblich verletzt wurde. Die Geschädigte konnte noch selbständig den Notruf absetzten.

Nachdem der Tatverdächtige unmittelbar nach der Tat flüchtete, erfolgten unter Einbindung der umliegenden Polizeidienststellen, der Bundespolizei sowie eines Polizeihubschraubers, aufwändige Fahndungsmaßnahmen nach dem 38-jährigen kroatischen Staatsangehörigen. Bereits eine Stunde später konnte er festgestellt und widerstandslos festgenommen werden.
Die potentiell lebensbedrohlichen Verletzungen der 37-jährigen Bruckmühlerin mussten im Klinikum behandelt werden. Ihr Zustand ist nach derzeitigem Ermittlungsstand jedoch nicht mehr kritisch.

Die ersten Ermittlungen vor Ort, sowie die Koordinierung der Fahndungsmaßnahmen, führten Beamte der örtlich zuständigen Polizeiinspektion Bad Aibling. Noch am Ereignisort übernahmen Beamte des Kriminaldauerdienstes der Kripo Rosenheim die weiteren Untersuchungen. In der Folge übernahm das zuständige Fachkommissariat 1 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, die weiteren Ermittlungen in dem Fall.

Die sachleitende Staatsanwaltschaft stellte aufgrund des vorliegenden Sachverhalts Haftantrag gegen den 38-jährigen dringend Tatverdächtigen. Ein Ermittlungsrichter wird in der Folge über die Haftfrage entscheiden.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Bruckmühl: Rettungsdienste im Fokus der Bürgermeisterradltour

Bruckmühl: Rettungsdienste im Fokus der Bürgermeisterradltour

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Sie ist fester Bestandteil im Jahreskalender vieler Bruckmühler und natürlich des Bürgermeisters: die „Tour de Bruckmühl“ (Landkreis Rosenheim) alias die rollende Bürgerversammlung. Alles andere als rosig sah das Wetter am Morgen noch aus, doch pünktlich um 9.30 Uhr klärte der Himmel auf und der Platzregen stoppte. So konnte Bürgermeister Richard Richter mit einer 70-köpfigen Gruppe um 10 Uhr vom Rathaus in Heufeldmühle aus gen Bad Aibling und das B&O-Gelände in die Pedale treten.

Ein langer Tross an Radlern zog sich durch die Gemeinde und bot ein imposantes Bild: Fotos: Mischi

Ein langer Tross an Radlern zog sich durch die Gemeinde und bot ein imposantes Bild: Fotos: Mischi

Die Bürgermeisterradltour stand heuer ganz unter dem Motto „Rettungsdienste“. Als erstes Ziel stand der künftige ZED-Standort des Polizeipräsidium Oberbayern Süd auf dem Programm. Auf dem Areal werden die Zentralen Einsatzdienste Rosenheim (ZED) ihren Dienstsitz vom Polizeicampus in Rosenheim einrichten. Rund 75 Beschäftigten werden dort künftig arbeiten. Die ZED unterstützen schwerpunktmäßig die örtlichen Polizeidienststellen bei der täglichen Arbeit und bei besonderen Einsätzen, zudem sind sie neben der Stadt Rosenheim auch für die Landkreise Rosenheim und Miesbach zuständig. Zu den ZED gehören unter anderem auch die Reiter- und die Hundestaffel. Die Polizeidienststelle an der Grassingerstraße bleibt davon unberührt in ihrer jetzigen Form bestehen. Wichtiger Unterscheid zur normalen Polizeiinspektion: Auf dem B&O-Gelände gibt es keinen Parteiverkehr.

Bei der Wasserwacht Bad Aibling am Höglinger Weiher wird der Neubau der Wachstation notwendig. Foto: Mischi

Bei der Wasserwacht Bad Aibling am Höglinger Weiher wird der Neubau der Wachstation notwendig.

Weiter ging es dann über das Radwegenetz teils mit Hilfe von Absperrungen durch die örtlichen Feuerwehren. Station 2 war die Feuerwehr Heufeld. „Wir sind eine von sieben Freiwilligen Feuerwehren. Frei nach dem Motto „Helfen in der Not, ist unser Gebot“ stellen wir in enger Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Bruckmühl, Götting, Högling, Holzham, Kirchdorf und Waith den Brandschutz und die technische Hilfeleistung in unserer Gemeinde sicher“, erklärte Kommandant Florian Glück den Radlern. Anschaulich ermöglichten die Aktiven Einblicke in die Arbeit der Wehren, die Funktionsweise der Einsatzfahrzeuge sowie den Umgang mit dem Rettungsspreizer und veranschaulichten durch Anprobieren, wie es ist, Atemschutzgeräteträger zu sein. Überörtlich leiste man zusammen mit der Feuerwehr Bad Aibling auch Hilfe bei Gefahrgutunfällen. „Mit beiden Löschfahrzeugen und unserem Mehrzweckfahrzeug sind wir für unsere Aufgaben technisch gut aufgestellt“, so Glück. Großes Lob zollte Richter den Einsatzkräften für ihren Ehrenamtlichen Dienst und weiter „Ihr seid für die Bürger da und steht ihnen in schweren Zeiten helfend zur Seite.“

Die schnelle Rettung per Sanka oder First Responder stand im Mittelpunkt bei der Station an der BRK Bereitschaft Bruckmühl am Krankenhausweg. Foto: Mischi

Bei der Wasserwacht Bad Aibling am Höglinger Weiher wird der Neubau der Wachstation notwendig. 

Nur wenige Meter weiter musste der Tross fahren, um die Station 3, das THW zu erreichen. Vor über 60 Jahren entstand die Aiblinger Truppe als Ortsverband Bad Aibling der Bundesanstalt THW. Als Katastrophenschutzorganisation des Bundes unterstützt das THW mit umfangreicher Ausstattung und vielfältigen Möglichkeiten bei der Gefahrenabwehr im In- und Ausland. In Bruckmühl ist ein Technischer Zug stationiert. Dieser besteht aus zwei Bergungsgruppen und der Fachgruppe „Elektroversorgung“. Darüber hinaus ist umfangreiches Gerät mit spezieller Ausrichtung auf die regionalen Gegebenheiten vorhanden. Ortsbeauftragter Bernd Reinartz erläuterte zusammen mit seinen Kollegen anschaulich den interessierten Besuchern die technischen Gerätschaften und schilderte Einsatzlagen dazu.
Ein imposantes Bild bot dann der lange Tross der Radler, die angeführt von Bruckmühls Radverkehrsbeauftragtem Andreas Wieser und Bürgermeister Richter gen Höglinger Weiher fuhren. Die Schlusslichter waren in ihren gelben Warnwesten unverkennbar Lisa Brossmann und Jennifer Steinberger (beide Ordnungsamt Bruckmühl). Die Beiden sorgten dafür, dass keiner der Teilnehmer auf der Strecke verloren ging. Als Hilfe bei technischen Schäden, kleinen Verletzungen oder Versorgungssachen begleitete Silvia Mischi (Stadtmarketing) die Tour als „Besenwagen“ mit einem Bauhof-Pritschenwagen.

Über die Arbeit des THW Bad Aibling und die des in Bruckmühl stationierten Zuges im Katastrophenfall erfuhren die Radler vor Ort beim THW. Foto: Mischi

Über die Arbeit des THW Bad Aibling und die des in Bruckmühl stationierten Zuges im Katastrophenfall erfuhren die Radler vor Ort beim THW.

An den Badegästen vorbei ging es hinab zum Wasserwachthaus, denn an den Höglinger Weihern befindet sich die Wachstation der Wasserwacht Bad Aibling. „Hier haben wir im Sommer von Ende Mai bis Anfang September, von 12 bis 18 Uhr jeden Samstag und Sonntag, sowie an Feiertagen Wachdienst und achten darauf, dass die Badegäste ein sicheres Badeerlebnis haben“, schilderte Vorsitzender Marius Dunker. Die Wache sei nur bei schönem Badewetter besetzt. Demnächst stehen größere Investitionen an, die Wache muss neugebaut werden, da eine Sanierung nichts mehr bringe. Zur Neugestaltung gehöre der Einbau von Toilettenanlagen sowie getrennte Umkleiden et cetera.

Den Berg hinauf ging es dann zurück zur Straße an der Kieslände über den Kreisel an der Wernher-von-Braun-Straße übers Schwimmbad zum BRK am Krankenhausweg. Leiter Thomas Autenzeller zufolge besteht seine First Responder-Gruppe aus ausgebildeten, im Rettungsdienst erfahrenen, ehrenamtlichen Mitgliedern der BRK Bereitschaft Bruckmühl, die bei Notfällen von der Rettungsleitstelle zusätzlich zu dem entsprechenden Rettungsmittel gerufen werden, um die Erstversorgung in der Marktgemeinde Bruckmühl durchzuführen. Der First-Responder kann den Rettungsdienst nicht ersetzen. Der Sanka und der Notarzt seien elementare Teile der Erstversorgung. Die Bereitschaften sind auf alle Arten von Notfällen und Einsätzen vorbereitet. Mit rund 700 ehrenamtlichen Helfern tragen die Bereitschaften im Landkreis Rosenheim dazu bei, dass sich jeder auf die geschlossene Hilfekette aus Beraten, Vorsorgen, Retten, Betreuen, Pflegen und Nachsorgen verlassen kann. Die Ehrenamtlichen der Bereitschaften stellen unter anderem den Sanitätsdienst bei Großveranstaltungen, versorgen Verletzte nach einem Verkehrsunfall. Fehlt es an Notunterkünften oder müssen Mahlzeiten zubereitet werden, sind die Bereitschaften zur Stelle. Am Krankenhausweg zeigten sie ihre Fahrzeuge, deren Ausstattung und schilderten den Radfahrern die Abläufe bei einem Notfall.

„Viel erfahren und einiges gelernt“

„Viel erfahren und einiges gelernt haben wir bei der diesjährigen Bürgermeisterradltour“, betonte abschließend Rathauschef Richter. Die Wertschätzung für das Ehrenamt und in den aufgezeigten Fällen für den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten müsse hervorgehoben und den Bürgern noch mehr bewusst werden. „Getreu dem Werbeslogan bei der Mitgliederwerbung der Feuerwehr ,Stell‘ dir vor es brennt, und keiner kommt‘. Dieses Szenario mag sich keiner vorstellen“, so Richter. Abschließend ging es in den Bürgerbiergarten am Bruck an der Leitha-Park. Dort erwarteten die SVB-Fußballer die Radler mit einer stärkenden Brotzeit. Und kaum hatten alle ihr Getränk und ihr Grillfleisch oder ihre Grillwurst auf dem Teller, ging ein Platzregen nieder, so dass alle unter Regenschirme, Regenponchos und die Dächer der Markthütten flüchteten. Das tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch und alle waren sich einig: „Wir sehen uns nächstes Jahr wieder“.
(Quelle: Pressemitteilung Markt Bruckmühl / Beitragsbild, Fotos: Mischi)

Rathaus-Eingang Bruckmühl: Inklusion per Automatiktür

Rathaus-Eingang Bruckmühl: Inklusion per Automatiktür

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Per Knopfdruck öffnet sich ab sofort die Eingangstüre am Bruckmühler Rathause im Gewerbepark BWB (Gebäude 13). Auf Initiative von Christiane Grotz (Behindertenbeauftragte der Gemeinde Bruckmühl und des Landkreises Rosenheim) hat das Bruckmühler Rathaus nun den inklusiven Eingang.

Rollstuhlfahrer und Personen mit Rollator kommen so einfach durch die Tür. Zusammen mit Vermieter Werndl und Partner erfolgte in den vergangenen Tagen der rund 6500 Euro teure Einbau. Die Beschriftung wird noch optimiert, damit auch jeder versteht, dass für die Automatiktür der Knopf links gedrückt werden muss. „Ein wichtiger und guter Schritt zur Inklusion und erleichtert den Ein- und Ausgang am Rathaus enorm“, betonten alle Verantwortlichen unisono.
(Quelle: Pressemitteilung Markt Bruckmühl / Beitragsbild: Beim feierlichen Probelauf: Christiane Grotz mit Tochter Katharina am Rollator (Mitte) zusammen mit den beiden gemeindlichen Liegenschaftlern Michael Kotulek (rechts) und Markus Zehetmaier (Zweiter von rechts) sowie Bürgermeister Richard Richter (links) am Drückknopf und Florian Eisner (Werndl und Partner). Copyright Mischi)