Leuchtende Augen beim Nikolausbesuch im Caritas-Kinderdorf Irschenberg

Leuchtende Augen beim Nikolausbesuch im Caritas-Kinderdorf Irschenberg

Irschenberg / Rosenheim / Hanau – Wie schon in den vergangenen vier Jahren warteten die Kinder und Jugendlichen im Caritas Kinderdorf Irschenberg  wieder mit freudiger Anspannung auf den „hohen“ Besuch – und wurden nicht enttäuscht. Der Nikolaus kam in Begleitung von zwei Engeln, schaute in sein Goldenes Buch und nahm sich Zeit für jedes einzelne Kind und jeden Jugendlichen. Im Anschluss überreichten die Engel persönliche Geschenke passend zu den Wunschzetteln, welche die insgesamt 58 Kinder und Jugendlichen vor einiger Zeit geschrieben hatten. Um alle neun Gruppen bei ihren Feiern besuchen zu können, waren zwei Nikolaus-Engel-Teams unterwegs. Die Kinderdorfbewohner bedankten sich mit Liedern, Gedichten, selbst gemalten Bildern oder kleinen Basteleien.

Die Aktion wurde wie bereits in den Vorjahren privat von Rached Kaiser, Leiter Vertrieb bei den Maltesern im Bezirk Ost-Oberbayern, zusammen mit der gemeinnützigen Stiftung „vereint helfen e.V.“ aus dem hessischen Hanau durchgeführt. Die Stiftung finanzierte die individuellen Geschenke und der Stiftungsvorstand wirkte selbst als Nikolaus mit. Der zweite Nikolaus ist ein Unternehmer aus Kolbermoor, und die Engel sind ehrenamtliche Malteser Helferinnen.
Pia Klapos, Leiterin des Caritas Kinderdorfs Irschenberg, freut sich für ihre Schützlinge sehr über die Fortsetzung der Nikolaustradition: „Gelebte Traditionen geben Kindern und Jugendlichen Wurzeln, das ist für unsere Kinder im Kinderdorf sehr wichtig. Deswegen danke ich allen, die diesen Nikolausbesuch wieder ermöglicht haben, ganz herzlich.“

Kaiser, dem die jährliche Nikolausaktion eine wichtige Herzensangelegenheit ist, bedankte sich bei den Malteser Kollegen aus Rosenheim, die wieder Räumlichkeiten zum Verpacken und Lagern der Geschenke sowie einen Kleinbus zur Anlieferung am Nikolaustag zur Verfügung gestellt hatten, und beim Lebensmittelmarkt REWE Llugiqi für die gespendeten Mandarinen und Erdnüsse, die allen Beteiligten die Bescherung versüßten.
(Quelle: Pressemitteilung Malteser / Beitragsbild: Copyright Malteser)

Herausforderungen in der Jugendhilfe

Herausforderungen in der Jugendhilfe

Irschenberg / Landkreis Miesbach – Unter dem Vorsitz der Bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner fand beim Förderverein Caritas Kinderdorf Irschenberg die Mitgliederversammlung statt. Dabei ging es auch um bevorstehende Herausforderungen.

Vor über 50 Jahren wurde der Förderverein gegründet, der ausschließlich das Kinderdorf Irschenberg unterstützt. Er ist eine vom Finanzamt München als gemeinnützige Einrichtung zur Förderung der Jugendhilfe anerkannt. Er sammelt Spendengelder und bestimmt und überwacht deren Verwendung vor Ort.
Beim Treffen im Lehrerzimmer der Schule auf dem Kinderdorfgelände präsentierte Hannes Klapos den Finanzbericht des Schatzmeisters Felix Stahl, der entschuldigt fehlte. Während die Zahlen der Mitglieder im Förderverein und damit die Mitgliedsbeiträge in den letzten 20 Jahren kontinuierlich zunahmen, gab es bei den Spendeneinnahmen eine Stagnation trotz einiger Großspenden. Die Prognose im Finanzplan für das laufende Jahr fiel wegen der konjunkturellen Lage etwas zurückhaltend aus, wenngleich die Verantwortlichen auf die Adventszeit als wichtigen Zeitraum für Einzelspenden hoffen. Dennoch konnte die Mitgliederversammlung im Nachtragshaushalt für 2023 den Kauf eines neunsitzigen Kleinbusses als Ersatz für ein in die Jahre gekommenes Fahrzeug genehmigen.

Im Haushaltplan 2024 gab es eine Reihe von gleichbleibenden Dauerbeschlüssen für Vereinszwecke, wie Haushaltsgeld, den Ersatz von Geräten, Zeitungsabonnements und einen Zuschuss für die Telefon- und Internetgebühren für die Familiengruppen sowie einen Zuschuss für die Wartungskosten der PCs der Kinder und Jugendlichen. Zu den für das nächste Jahr zählenden Einzelbeschlüssen gehörten beispielsweise der Zuschuss für Freizeit- und Ferienmaßnahmen, einer für die Rabenmoos Alm, die Sanierung der Ritterburg auf dem Spielplatz sowie der Kirtahutschn. Ferner sollen zwei Roller für die Mobilität der Jugendlichen im Kinderdorf finanziert werden, die unter dem mangelnden Anschluss Irschenbergs an das Netz des ÖPNVs leiden.

Wechsel an der Spitze des Fördervereins

Wolfgang Hodbod, ehemaliger Dorfleiter, der in der Vergangenheit auch Geschäftsführung des Fördervereins innehatte, gab seine Funktion ab. Ilse
Aigner dankte ihm für sein erfolgreiches Wirken im Förderverein und unterstützte die Aufnahme Hodbods in den Beirat im kommenden Jahr. Dieser wird traditionell von der ehemaligen Kinderdorfleitung gestellt und wird im Moment von Schwester Henriette begleitet.
Als neue Geschäftsführerin wurde die neue Dorfleiterin Pia Klapos gewählt.
Pia Klapos gab einen Überblick auf die zurückliegenden Ereignisse im Kinderdorf und betonte in ihrem Ausblick die angespannte Belegungs- und Personalsituation, der sie mit gezielten Maßnahmen entgegentreten möchte.
So möchte sie zum einen die Belegschaft mit Fortbildungsmaßnahmen gezielt weiterqualifizieren und mit dem Austauschprogramm für Mitarbeitende mit der Partnereinrichtung in Griechenland sowie Weiterbildungstagen in Kroatien weiterhin binden. Zum anderen sollen mit neuen Angeboten für die Belegschaft die Attraktivität des Kinderdorfs als Arbeitgeber optimiert und pädagogische Fachkräfte gewonnen werden.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas Kinderdorf Irschenberg / Beitragsbild: Copyright Floran Lintz, bfl-realtions.de)

Caritas Kinderdorf hat eine neue Leiterin

Caritas Kinderdorf hat eine neue Leiterin

Irschenberg / Landkreis Miesbach – Pia Klapos hat die Leitung des Caritas Kinderdorf am Irschenberg (Landkreis Rosenheim) übernommen. Sie folgt auf Wolfgang Hodbod, der nach 32 Jahren im April dieses Jahres in den Ruhestand gegangen ist.

Im Kinderdorf ist die Sozialpädagogin keine Unbekannte, denn von 2012 bis 2016 hatte sie bereits dort gearbeitet. Nun ist sie zu ihrer ersten beruflichen Station bei der Caritas zurückgekehrt, bei der sie nun seit gut zehn Jahren angestellt ist. Für die 47-Jährige schließt sich in Irschenberg der Kreis. „Die Stelle als Dorfleiterin ist für mich eine persönliche Absichtserklärung und Herzensangelegenheit, mich vollkommen und dauerhaft auf das Kinderdorf einzulassen“. Zwischenzeitlich war sie als Fachdienstleitung Soziale Dienste im Caritas-Zentrum Rosenheim tätig, die letzten fünf Jahre als Kreisgeschäftsführerin des Caritas-Zentrums Pfaffenhofen.

Die verheiratete Mutter von fünf Kindern war nach einem intensiven Bewerbungsprozess ausgewählt worden. „Ich freue mich sehr, dass mit Pia Klapos eine in der Kinder- und Jugendhilfe äußerst versierte Kollegin die Leitung im Kinderdorf übernimmt“, betont Gabriele Stark-Angermeier, Vorständin des Caritasverbands München und Freising und weiter: „Ich bin sicher, dass sie diese Führungsaufgabe in kollegialer Kooperation mit dem Führungsteamwertschätzend und professionell ausfüllen wird.“
Pia Klapos ist es in ihrer Führungsrolle wichtig, das pädagogische Konzept, die stationären und ambulanten Angebote des Kinderdorfs stetig weiterzuentwickeln. Neben einer zukunftsorientierten Personalentwicklung und Personalgewinnung wird „die inklusive Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe“ für sie ein persönliches Schwerpunktthema sein. Durch den zusätzlichen Studienabschluss als Master of Arts in Business und die Zeit als Kreisgeschäftsführerin fühle sie sich gut gerüstet für die neuen inhaltlichen, strategischen und fachlichen Herausforderungen im Caritas Kinderdorf Irschenberg.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas-Kinderdorf Irschenberg / Beitragsbild: Copyright bfl-realtions.de)

 

„Einer, der Not sieht und handelt“

„Einer, der Not sieht und handelt“

Irschenberg / Landkreis Miesbach – Über drei Jahrzehnte lang standen für Wolfgang Hodbod die Kinder im Mittelpunkt seiner Arbeit. Nun wurde der Leiter des Caritas Kinderdorfs in Irschenberg in den Ruhestand verabschiedet.

Gabriele Stark-Angermaier würdigte im Namen des Caritasverbands die Lebensleitung von Wolfgang Hodbod für die Caritas, der er 40 Jahre lang treu geblieben ist. Foto: Florian Lintz, www.bfl-relations.de

Gabriele Stark-Angermaier würdigte im Namen des Caritasverbands die Lebensleitung von Wolfgang Hodbod für die Caritas, der er 40 Jahre lang treu geblieben ist. Fotos: Florian Lintz, www.bfl-relations.de

Um ihrem Dorfleiter einen würdigen Abschied zu bereiten, lud das Leitungsteam am langjährige Weggefährten, ausgewählte ehemalige Betreute und Mitarbeitende sowie die frühere Kinderdorfleitung von den Schwestern von der Heiligen Familie zu einer Feier ein. In ihren Dankesreden im Prälat-Müller-Saal würdigten Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtages, Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermaier, Landrat Olaf von Löwis of Menar und Irschenbergs 1. Bürgermeister Klaus Meixner seine beruflichen Verdienste, die weit über seine Funktion als Geschäftsführer hinausgehen.
So betonte die Vorsitzende des Fördervereins Caritas Kinderdorf Irschenberg e.V., Ilse Aigner: „Getreu Ihrem Motto „Not sehen und handeln“ haben wir Sie alle als einen zuverlässigen, warmherzigen und lösungsorientierten Ansprechpartner, aber auch
meinungsstarken Vertreter der Interessen der Kinder und des Kinderdorfs kennen und schätzen gelernt.“ Der Landrat von Miesbach, von Löwis, dankte „Mister Kinderdorf“, der bei seinem Amtsantritt deutschlandweit der Jüngste in einer solchen Position war, für sein unglaubliches Wirken und sein Lebenswerk. Während Bürgermeister Meixner die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und sein Engagement als Vorsitzender im Förderverein Helfer vor Ort Irschenberg e.V. hervorhob. Einen besonderen Gruß richtete er an Schwester Evodia, die Ehrenbürgerin Irschenbergs ist, und gemeinsam mit
Schwester Rosa und Henriette aus München kam.

Früh erkannte Hodbod, dass sich durch gesellschaftliche Entwicklungen die Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe verändern und schuf gemeinsam mit den öffentlichen Jugendhilfeträgern neue Lösungen. Unter seiner 32-jährigen Regie entwickelte sich das Caritas Kinderdorf mit seinen zunächst rein stationären Hilfen für Mädchen und Jungen, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, zu einem Anbieter von vielfältigen teilstationären, schulischen und ambulanten Hilfsprogrammen für Kinder, Jugendliche und Familien in der ganzen Region. In kurzen Ansprachen lobten die Leiterinnen der Caritas-Zentren in Miesbach und Pfaffenhofen, Petra Schubert und Pia Klapos, sowie Schulleiter Thomas Wimmer die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm, die stets von hoher fachlicher Kompetenz und Sachlichkeit geprägt war.

Unterhaltsame Anekdoten erzählt

Bei der Verabschiedung durch das Leitungsteam des Kinderdorfs standen der Mensch Wolfgang Hodbod und seine Persönlichkeit im Mittelpunkt. Es wurden Anekdoten über seine Sparsamkeit, Sauberkeits- und Ordnungsliebe sowie seine Fähigkeiten als Grillmeister erzählt, der sich persönlich um das Wohl der Belegschaft kümmerte.
Bereichsleiter Geralf Fuhr hob seine ausgeprägte Hilfsbereitschaft hervor: „Unser Chef ist einer, der die Not sieht und handelt. Ob er nun Kinder, die um 3 Uhr morgens von der Polizei vorbeigebracht wurden, bei sich zuhause unterbringt, im Schneegestöber auf der Autobahn evakuierte Urlauber in unserer Turnhalle unterbringt oder geflüchtete Minderjährige in einem Haus beherbergt und sich dafür zusammen mit dem damaligen und ebenfalls anwesenden Jugendamtsleiter vom Kreis Rosenheim, Johannes Fischer, vor Gericht verantworten zu müssen. Hannes Klapos charakterisierte ihn als jemanden, der das Gras wachsen höre und ein Gespür für Trends habe. „Mit seiner Innovationskraft trieb Herr Hodbod stetig neue Konzepte voran und konnte mit Ehrgeiz und Motivationskraft seine Leute mitreißen“, resümierte der Verwaltungsleiter.

„Ich bin jetzt ein Ehemaliger des Kinderdorfs“

Für Beate Hodbod und die beiden Töchter Franziska und Rebecca gab es
Blumensträuße als Dankeschön für die entbehrungsreiche Zeit. Diakon Andreas Maier spendete den Abschiedssegen und Wolfgang Hodbod dankte den Anwesenden und einer Familie, wobei er betonte, wie weitreichend die Entscheidung war, mit seiner Familie ins Kinderdorf zu ziehen, wo seine Kinder gemeinsam mit den Kinderdorfkindern aufgewachsen sind. So war für ihn das Kinderdorf immer mehr als ein Arbeitsplatz. Es war ein Zuhause. Abschließend dankte er den Anwesenden für ihr Kommen und gab seinen persönlichen Ausblick: „Ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt und bin dankbar für die vielen wunderbaren Erfahrungen und Begegnungen, die ich in meiner Zeit als Leiter des Caritas Kinderdorfs erleben durfte. Jetzt bin ich ein Ehemaliger des Kinderdorfs. Das ist schön, denn zukünftig werde ich zu all den Festen, Ausflügen und Feiern hier eingeladen und kann mich bedienen lassen. “ Auch in seiner Zeit als Rentner möchte er der großen Kinderdorffamilie weiter aktiv verbunden bleiben und sich weiterhin als Mitglied des Fördervereins und der Stiftung des Caritas Kinderdorfs für die Unterstützung und Förderung der Kinder, Jugendlichen und Ehemaligen einsetzen.

Nachdem die rund 50 Gäste von jugendliche Servicekräfte aus dem Kinderdorf zum Büfett geladen wurden, entwickelte sich unter ihnen ein reger Austausch, bei dem noch viele Geschichten aus den letzten 32 Jahren erzählt wurden.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas-Kinderdorf Irschenberg, Beitragsbild, Fots: Florian Lintz, www.bfl-relations.de)

Wintermärchen im Kinderdorf

Wintermärchen im Kinderdorf

Irschenberg / Landkreis Miesbach – Zum Jahresausklang lud das Caritas Kinderdorf am Irschenberg seine Belegschaft und Ehrenamtliche statt zu der traditionellen Weihnachtsfeier auf einen stimmungsvollen Christkindlmarkt im Freien ein.

Adventsmarkt im Caritas Kinderdorf Irschenberg

Romantische Stimmung beim Adventsmarkt im Caritas Kinderdorf Irschenberg. Fotos: Florian Lintz, www.bfl-relations.de

Bei winterlichen Temperaturen traf man sich auf dem tief verschneiten Parkplatz hinter
dem Gemeinschaftshaus des Kinderdorfs, auf dem geschmückte Christbäume standen.
Dazwischen waren festlich dekorierte Stände mit Speisen und Getränke sowie
Sitzgelegenheiten mit vielen Lichtern aufgebaut. Die Lagerfeuer, heiße Suppen und
Getränke wärmten die Gäste.

Adventsmarkt im Caritas Kinderdorf Irschenberg

Der Adventsmarkt war in diesem Jahr bereits die achte Veranstaltung beim Caritas-Kinderdorf.

Im Prälat-Müller-Saal erinnerte Dorfleiter Wolfgang Hodbod in seinem Rückblick an das
zu Ende gehende Jubiläumsjahr, in dem sich Veranstaltung an Veranstaltung reihte und
sich die Wohngruppen – dank Sponsoren – über besondere Ausflüge zum 50.
Geburtstag des Kinderdorfs freuen durften. Der Dorfleiter hob den guten Zusammenhalt
der Dorfgemeinschaft hervor und wie wichtig es ihm sei, „dass es uns allen gut geht.
Denn nur wenn es einem gut geht, dann kann man auch Gutes tun.“
Dass die Gemeinschaft im Caritas Kinderdorf gepflegt wird, zeige sich darin, dass dies
die bereits achte Veranstaltung in diesem Jahr war, zu der Mitarbeiter eingeladen waren:
„In Irschenberg weiß man, zu arbeiten und zu feiern“.
Nachdem gemeinsam Weihnachtslieder angestimmt wurden, ging man wieder nach
draußen, erinnerte sich an Vergangenes und verbrachte miteinander eine schöne Zeit.
Eine schöne Zeit hatten auch die Kinder und Jugendlichen, die am vierten Advent
ebenfalls in den Genuss der Adventstimmung auf dem eigenen Christkindlmarkt kamen.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas Kinderdorf / Beitragsbild, Fotos:  Florian Lintz, www.bfl-relations.de)

Erzieher dringend gesucht

Erzieher dringend gesucht

Irschenberg / Landkreis Miesbach Der Fachkräftemangel macht sich auch im Caritas Kinderdorf Irschenberg bemerkbar. Darum wurde dort jetzt eine Initiative gestartet. Unter dem Motto „Wir gestalten Lebensperspektiven mit jungen Menschen“ lud das Caritas Kinderdorf Irschenberg Studierende der Fachakademien für Sozialpädagogik aus München, Mühldorf, Traunstein, Rosenheim und Miesbach zu einer Fachtagung über die Vielfalt der stationären Kinder- und Jugendhilfe ein.

Zielsetzung der Veranstaltung war es, proaktiv zu handeln, um dem Fachkräftemangel entschieden entgegenzuwirken. Den Auftakt machte Professor Dr. Herman Sollfank, Caritasdirektor der Erzdiözese München und Freising. Der langjährige Präsident der Stiftungshochschule für Soziale Arbeit in München und Professor für Sozialpädagogik referierte in seinem Fachvortrag über die Entwicklungsgeschichte und die Bedeutung der Kinder- und Jugendhilfe für die Gesellschaft sowie die Rolle, die der Caritasverband dabei einnimmt.

Rundgang durch das
Kinderdorf am Irschenberg

Im Anschluss wurden den Teilnehmern und deren Lehrkräften bei einem Rundgang die Gruppenhäuser und die pädagogische Arbeit im Kinderdorf vorgestellt. Die Führung übernahmen pädagogische Fachkräfte, die in den Kinderdorffamilien arbeiten und so einen persönlichen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben konnten. In fachlich geleiteten Gruppenarbeiten wurde auf spezielle Arbeitsfelder der stationären Kinder- und Jugendhilfe eingegangen. Dabei durften sich die Gäste für jeweils zwei Workshops entscheiden. Zur Auswahl standen verschiedene Themenkomplexen, wie die Situation der anvertrauten Mädchen und Buben, Bindungsverhalten von Kindern, die neue Autorität live, Erlebnispädagogik, Elternarbeit, Prävention von sexueller Gewalt sowie Jugendamt und Hilfeplanung.
Auf besonders großes Interesse stieß dabei der Workshop „Was haben die Kinder, die bei uns leben erlebt und wie gehen wir damit um“, für den sich 50 Schüler der Fachakademien angemeldet hatten.

Die Erzieherausbildung in Bayern wird in einer Fachakademie für Sozialpädagogik absolviert und dauert in der Regel drei Jahre. Ein 12-monatiges Anerkennungsjahr schließt sich einer zweijährigen schulischen Ausbildung an. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Berufspraktikums dürfen sich die Absolventen staatlich anerkannte Erzieherin bzw. staatlich anerkannter Erzieher nennen und als Fachkraft in sozialpädagogischen Einrichtungen arbeiten.

Klischees einer
unpersönlichen Heimerziehung

Ein Großteil der jungen Erziehungskräfte entschließt sich im Anschluss für die Arbeit in einem Kindergarten, einer Krippe oder in der Schulbetreuung in der Nähe des Wohnorts. „Diese Einrichtungen sind ihnen oftmals persönlich bekannt und daher die naheliegende Wahl“, weiß Bereichsleiter Geralf Fuhr aus dem Caritas Kinderdorf: „Dass es für Absolventen auch die Möglichkeit gibt, in einer Jugendhilfeeinrichtung zu arbeiten, haben manche nicht unbedingt auf dem Schirm.“
Auch die manchmal noch vorherrschenden Klischees einer unpersönlichen
Heimerziehung wollten die Verantwortlichen an diesem Tag korrigieren. Ob es ihnen mit der Veranstaltung gelungen ist, die pädagogische Nachwuchskräfte von der Attraktivität eines Arbeitsplatzes im Caritas Kinderdorf zu überzeugen, wird die nahe Zukunft zeigen.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas Kinderdorf Irschenberg / Beitragsbild: Florian Lintz, www.bfl-relations.de)