„Brandheißes Feuerwehrtraining“ in Übersee

„Brandheißes Feuerwehrtraining“ in Übersee

Übersee / Landkreis Traunstein – Die trockenen und warmen Monate stehen der Region Traunstein ja langsam, aber sicher bevor und damit steigt auch die Brandgefahr in der Natur. Damit die Handgriffe der Feuerwehreinsatzkräfte im Ernstfall sicher und schnell ablaufen, haben sich 16 aktive Feuerwehrkräfte in einer „heißen Übung“ dem Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung angenommen und auf einer Kiesfläche im Ortsteil Almau das Löschen von derartigen Bränden geübt.

Feuerwehrübung für Waldbrand in Traunstein. Foto: Wolfgang Gasser

Alles andere als eine „staubtrockene Übung“. Fotos: Wolfgang Gasser

Zum Einsatz kam dabei unter anderem der sogenannte Waldbrandsatz des Landkreises Traunstein, der jeweils bei den Feuerwehren in Übersee und Siegsdorf stationiert ist.
Zu Übungszwecken wurde ein kleines Strohfeuer entzündet, dass mit Feuerpatschen und Co. eingedämmt und letztlich gelöscht werden musste. Im Vorfeld der Übung wurden alle Gerätschaften in einem „Theorieblock“ ausführlich durch die beiden Übungsverantwortlichen Tobias Plenk und Michael Grad vorgestellt und deren Anwendung trainiert.

Umgang mit Löschrucksäcken

Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein hat mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel zu diesem „Themenblock“ eigenes ein Einsatzkonzept für derartige Schadenslagen angefertigt. Dieses bildet die Grundlage für den Einsatz- und Übungsbetrieb der Helfer und wird kontinuierlich um neue Erkenntnisse erweitert.
Trainiert wurde unter anderem der Umgang mit den sogenannten Löschrucksäcken, die von Feuerwehrkräften auf dem Rücken getragen werden können und einige Liter Löschwasser zum Inhalt haben. Damit haben die Fußtrupps insbesondere im unwegsamen Gelände oder im Bergwald die Möglichkeit, Bodenfeuer, ohne eine zusätzliche Wasserversorgung zu bekämpfen. Dabei werden stets mehrere Trupps gleichzeitig tätig, damit man die nötige Schlagkraft erreicht und eine effektive Brandbekämpfung durchgeführt werden kann.
Als weiteres Übungsziel stand die richtige Löschtaktik auf der Agenda. Selbst das kleine Strohfeuer führte innerhalb kurzer Zeit zu einer enormen Hitzeentwicklung und mit dem aufsteigenden Rauch wollte das richtige „Angreifen“ des Brandes wohl überlegt sein. Das Szenario ermöglichte es, dass die Übung mehrfach durchlaufen werden konnte und die Beteiligten in wechselnden Positionen die unterschiedlichen Aufgaben trainierten. Bereits in vorausgegangen Übungseinheiten übten die Überseer Floriansjünger beispielsweise die Wasserförderung über längere Wegstrecken, die vielfach auch bei Vegetationsbränden erforderlich werden.
Am Ende des Übungsabends waren sich die Beteiligten einig. Wenngleich diese Übung eine willkommene Abwechslung dargestellt hat und alles andere als staubtrocken daherkam – einen echten Einsatz wünscht sich keiner der Feuerwehrleute. Dennoch zeigten sich am Ende alle Akteure zufrieden mit den Erkenntnissen und sind froh darüber, dass sie „für den Fall der Fälle“ gut vorbereitet sind und die technischen Hilfsmittel sicher beherrschen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein – hob / Beitragsbild, Foto: Wolfgang Gasser)

Feuerwehr übt für Lkw-Unfälle

Feuerwehr übt für Lkw-Unfälle

Trostberg / Holzhausen – Nicht nur auf den Autobahnen auch auf Landstraßen nimmt der Schwerverkehr zu. Die Feuerwehren werden immer wieder zu Sicherungsmaßnahmen und Technischen Hilfeleistungen gerufen und kommen stets dann zum Einsatz, wenn es sich um schwere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen handelt. In Trostberg und Holzhausen fanden dazu Tagesseminare des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein statt, an dem sich insgesamt 32 Einsatzkräfte das nötige Wissen rund um die Technische Hilfe samt Menschenrettung aus den großen Zugfahrzeugen aneignen konnten.

Alle Teilnehmer des Feuerwehrseminars auf einem Bild

Als Ausbilder wurde dazu Axel Topp von der Berufsfeuerwehr Nürnberg engagiert, der den Teilnehmern die wesentlichen Inhalte näherbringen konnte.
„Die Fahrzeughöhen von bis zu 3,90 Meter und eine Sitzhöhe der Insassen von rund zwei Metern über den Boden unterscheiden sich deutlich von der Menschenrettung aus einem PKW“, erklärt der Fachberater „Technische Hilfeleistung“ Matthias Seidenfuß vom Kreisfeuerwehrverband und ergänzt, „Bei diesen Gegebenheiten wird eine schnelle Rettung von verletzten Personen ungleich schwieriger“. Aus diesem Grund hat man sich dazu entschieden, das Thema als Speziallehrgang im Ausbildungsangebot des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein anzubieten.

Praktische Übungen
am Fahrzeug

Bei den praktischen Übungen am Fahrzeug mussten sich die Teilnehmer zunächst einen Zugang verschaffen und eine sogenannte Rettungsplattform – also ein Plateau – als erhöhte Arbeitsfläche in Stellung bringen, ehe sie unter Einsatz von schweren Rettungsgeräten wie Schere, Spreizer oder Rettungszylindern einen Zugang in die Fahrgastzelle schaffen konnten. Mit vereinten Kräften wurden die Insassen nach den notwendigen Arbeiten aus ihrer misslichen Lage befreit und mittels Trage gerettet. Schwerpunkte waren sowohl die einsatztaktischen Grundlagen bei der patientenorientierten technischen Rettung, aber auch die besonderen Gefahren für Einsatzkräfte und Patienten.
Durch den Ausbilder wurden den Teilnehmern zahlreiche alternative Möglichkeiten an die Hand gegeben und der Arbeitsfluss immer wieder gezielt unterbrochen, um die Varianten zu erläutern und Raum für Diskussionen oder neue Ideen zu schaffen

An den zwei Ausbildungstagen konnten insgesamt 32 aktive Frauen und Männer der Feuerwehren Trostberg, Wonneberg, Pittenhart, Chieming, Seeon, Altenmarkt, Tengling, Pietling, Kay, Tittmoning, Traunreut, Obing, Haslach, Reit im Winkl, Holzhausen, Siegsdorf, Grabenstätt, Nußdorf, Inzell, Kammer und Unterwössen den Lehrgang besuchen und wertvolle Kenntnisse zur technischen Rettung aus einem LKW sammeln.
„Das Feedback der Teilnehmer war durchwegs begeistert“, freut sich Matthias Seidenfuß und ergänzt, „deshalb wird es auch 2023 erneut das Angebot geben“. Die Vorbereitungen jedenfalls laufen bereits und die Verantwortlichen sind bereits auf der Suche nach „Schrott-LKW´s“, die während der Seminare als Übungsfahrzeuge dienen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild, Foto: Stefan Lohwieser (KFV) Holzhausen / Matthias Seidenfuß (KFV) Trostberg)

„Wenn es auf jede Minute ankommt“

„Wenn es auf jede Minute ankommt“

Grassau / Landkreis Rosenheim –  Wenn es auf jede Minute ankommt: Technische Hilfeleistung ist täglich bei den Feuerwehren gefordert. Darum fand jetzt ein zweiwöchiger KFV-Lehrgang in Grassau statt.

Zwei Feuerwehrler üben den Einsatz an einem kaputten Auto

Gerade die Technische Hilfeleistung ist eine Kernkompetenz der Feuerwehren. Dieser Bereich nimmt neben der eigentlichen Brandbekämpfung den zweiten wesentlichen gesetzlichen Aufgabenrahmen ein. Die Vielfallt an Anforderungen kennt dabei kaum Grenzen und reicht von der Hilfe bei Verkehrsunfällen über Menschenrettungen aus misslichen Lagen, Betriebsunfällen bis hin zur Beseitigung von Unwetterschäden. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Menschenleben zu retten ist oder ein Tier in einer Gefahrensituation schwebt und auch der Umweltschutz hat einen hohen Stellenwert.
Um den Herausforderungen und Aufgabenstellungen gerecht zu werden, bietet der Kreisfeuerwehrverband Traunstein in allen Inspektionsbereichen einen Lehrgang „Grundlagen der Technische Hilfeleistung“ an. In Grassau lernten nun 21 Frauen und Männer die Basistätigkeiten sowie den Umgang mit der Technischen Ausrüstung kennen. Ein besonderes Augenmerk legte das Ausbilderteam rund um den Lehrgangsleiter Alfred Mayer auf die Verwendung der Gerätschaften, die in den Feuerwehren tatsächlich Verwendung finden.

„In einer Notlage kommt es 
oft auf jede Minute an“

„In einer Notlage kommt es oft auf jede Minute an“, erklärt Alfred Mayer und fügt hinzu, „da müssen bei unseren Aktiven einfach die grundlegenden Handgriffe sitzen und die Gerätschaften sicher bedient werden können“. Die Ausbildung hat das erklärte Ziel, dass die Teilnehmer die Möglichkeiten der Feuerwehren in der Technischen Hilfeleistung kennen und schließt ganz bewusst einfache Hilfeleistungen wie beispielsweise das Öffnen einer Türe mit ein. „Nicht alles ist ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen bei dem man schweres Technisches Gerät braucht. Oft reicht es, wenn man verschiedene Tricks und Kniffe kennt und dann die Lösung ist ganz leicht“, sagt Alfred Mayer.

Innerhalb von zwei Wochen wurden den Teilnehmern aus Grassau, Marquartstein, Oberwössen, Ruhpolding, Siegsdorf, Übersee, Unterwössen, Vachendorf und Vogling die theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten für nähergebracht. Die Landkreisausbilder der Feuerwehren Grassau und Übersee lehrten dabei den Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten ebenso, wie den Einsatz Seilzügen, Rettungssägen, Steckleitern und einer Vielzahl von Kleingeräten.

Darüber hinaus beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Geräten zur Beseitigung von Wasserschäden, lernten die Technik von Aufzügen kennen und wurden über die Erfordernisse zur Vorbereitung eines Nachtlandesplatzes für Hubschrauber informiert. Verschiedene Fahrzeugantriebsarten und deren Sicherheitseinrichtungen standen ebenfalls auf dem Lehrplan des Kurses. Mit einer schriftlichen Abschlussprüfung sowie drei realistischen Einsatzübungen schloss der Lehrgang ab. Lehrgangsleiter Alfred Mayer und Josef Linner vom Kreisfeuerwehrverband konnten allen Teilnehmern zur bestandenen Prüfung gratulieren und die Lehrgangszeugnisse überreichen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

Prüfung bei den Nachwuchs-Feuerwehrlern

Prüfung bei den Nachwuchs-Feuerwehrlern

Landkreis Traunstein – Die Freude bei den Feuerwehren im Landkreis Traunstein ist groß! 92 Einsatzkräfte der heimischen Feuerwehren schaffen die Truppführer Prüfung und stehen in ihren Kommunen ab sofort als vollwertige Einsatzkräfte zur Verfügung. Einige Nachwuchskräfte haben die anspruchsvolle Abschlussprüfung auf Anhieb nicht bestanden und werden im kommenden Jahr einen zweiten Anlauf nehmen.

Der vorbereitende Lehrgang und die Prüfungen wurden in Kammer, Nirnharting, Kay, Bergen und Waldhausen statt. Eine besondere Überraschung für Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth gab es beim Lehrgang in Bergen.
Der für die Ausbildung im Kreisfeuerwehrverband Traunstein zuständige Fach Kreisbrandmeister Florian Ettmayr freut sich zwar mit den erfolgreichen Absolventen, mahnt aber auch dazu, „dass man die Prüfungen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es sind Mindestvoraussetzungen vorgegeben, die jeder Prüfling erfüllen muss. Hier sind die Feuerwehren in der Vorbereitung ebenso in der Pflicht, wie der Lehrgangsteilnehmer selbst“. Der Fach-Kreisbrandmeister ist überzeugt davon, dass die unzähligen ehrenamtlichen Ausbilder wie gewohnt einen interessanten Lehrgang angeboten haben.
Der Lehrgang zum Truppführer baut die Kenntnisse des Basismoduls der Modularen Truppausbildung Bayerns sowie dem Modul „Digitalfunk“ auf und beinhaltet Themen wie erweiterte Kenntnisse zur Brandbekämpfung, der Technischen Hilfeleistung und bei Gefahrguteinsätzen. Darüber hinaus wird der Umgang mit dem Digitalfunk trainiert und gefestigt. Abgeschlossen wird der Lehrgang mit einer theoretischen und praktischen Prüfung, die am Ende eines jeden Vorbereitungslehrgangs erfolgt.
In der Lehrgangsbeschreibung heißt es, „der Teilnehmer/die Teilnehmerin soll in der Lage sein, einen Trupp führen zu können und taktische Aufgaben innerhalb einer (Lösch-)Gruppe eigenständig zu übernehmen“. In neun Unterrichtseinheiten werden die Nachwuchskräfte gezielt auf diese Aufgaben vorbereitet und erhalten über die allgemeinen Lehrgangsbestandteile hinaus, Wissen rund um die Einsatzstellenhygiene sowie um die Möglichkeiten zur Stressbewältigung vermittelt.

Geburtstagsständchen für 
Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth

Am letzten Lehrgangstag in Bergen hatten die Ausbilder und Teilnehmer des Lehrgangs eine ganz besondere Überraschung für Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth vorbereitet. Da er es sich nicht nehmen ließ, an seinem Geburtstag am Prüfungsabend dabei zu sein sangen ihm die Anwesenden ein „Happy Birthday“ und überreichten ihm ein kleines Präsent zu seinem Ehrentag. Im Anschluss erhielten die 21 erfolgreichen Teilnehmer der Feuerwehren Bergen, Ruhpolding, Inzell, Vogling, Marquartstein und Reit im Winkl ihre Lehrgangszeugnisse im Feuerwehrgerätehaus.
Die Feuerwehren Staudach-Egerndach, Traunstein, Surberg, Hochberg, Matzing, Stein und Kammer waren zum MTA-Abschlussmodul bei der Feuerwehr Kammer zusammengefasst. Dabei nutzen sie sowohl den Übungshof als auch die Innenräume für die Praktischen Übungseinheiten wie beispielsweise das Aufstellen einer Feuerwehrleiter oder die Einsatzgrundlagen Gefahrgut. Das Ausbilderteam rund um den Kreisbrandinspektor Martin Schupfner konnte am Ende zwölf Frauen und Männern die erfolgreiche Ausbildung bescheinigen.
Die Feuerwehren aus dem östlichen Landkreis Traunstein waren gleich auf zwei Lehrgangsorte aufgeteilt. Am Feuerwehrhaus in Nirnharting kamen 15 Kameradinnen und Kameraden aus Nirnharting, Otting und Wonneberg zusammen, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. In Kay waren es 21 Teilnehmer aus Asten, Kay, Kirchheim, Lampoding, Nirnharting, Tittmoning, Törring und Truchtlaching. Lehrgangsleiter Günter Wambach zeigte sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden und freute sich, dass mit Ausnahme der Gäste aus Truchtlaching, mehr als 30 Einsatzkräfte aus dem Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 3“ ab sofort die Qualifikation zum Truppführer innehaben.
Das „nagelneue“ Feuerwehrhaus in Waldhausen bot den 23 Teilnehmern der Feuerwehren Waldhausen, Albertaich, Oberfeldkirchen, Obing, Pittenhart, Trostberg und Tacherting beste Bedingungen, um sich im Lehrgang auf die Prüfung vorzubereiten.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Thomas Schrobenhauser, Foto: Simon Endlicher)

Nachwuchskräfte der Feuerwehr üben den Ernstfall und steigen über Leiter in ein Haus ein
Feuerwehr trainiert Ernstfall

Feuerwehr trainiert Ernstfall

Chieming / Landkreis Traunstein –  Die Aktiven der Feuerwehr Chieming haben im Gewerbegebiet eine Großübung bei der Firma Oldenburg Kunststofftechnik ausgearbeitet, die am vergangenen Samstagvormittag mit knapp einhundert Einsatzkräften durchgeführt wurde. Dabei wurde unter anderem eine 140.000 Liter fassende Löschwasserzisterne angezapft, die im Brandfall neben dem Hydrantennetz als Wasserreserve zur Verfügung steht.

Feuer marsch auf den simulierten Brand in der Gewerbehalle

Feuer marsch bei der Großübung der Feuerwehr in einem Gewerbegebiet. Foto: Hubert Hubmaier

Vergangenen Samstagmorgen löste um 9 Uhr die automatische Brandmeldeanlage in einer Industriehalle der Firma Oldenburger in Egerer aus und führte zunächst zu einer Alarmierung der Feuerwehr Chieming. Dies bildete den Startschuss einer Großübung, die zusammen mit mehreren Nachbarfeuerwehren durchgeführt wurde. Gerade die Größe der Industriehalle aber auch die darin befindliche Brandlast, stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Einen weiteren Schwerpunkt legten die Verantwortlichen auf die Organisation, der vielen alarmierten Kräfte.

Zunächst unklare Lage
am Brandort

Bereits wenige Minuten nach Alarmierung mit dem Einsatzstichwort „ausgelöste Brandmeldeanlage“ trafen die Chieminger Floriansjünger mit einem Führungsfahrzeug sowie dem ersten Löschgruppenfahrzeug an der Einsatzstelle ein. Wie bei einem Ernstfall auch, wurde in dieser Übung die zunächst unklare Lage am Brandort angenommen. Gerade am Anfang eines jeden Einsatzes sind insbesondere die Führungskräfte gefordert, sich schnell einen Überblick zu verschaffen. „Eine sorgfältige und umfassende Erkundung des großen Objekts war für mich am Anfang ganz besonders wichtig, um anschließend gezielt die nötigen Maßnahmen ableiten zu können“, resümierte Chiemings Kommandant und Einsatzleiter Martin Hölzle.
Der „Brandleider“, Geschäftsführer Michael Oldenburg, konnte dem Einsatzleiter beispielsweise darüber Informationen liefern, dass sich fünf vermisste Personen noch in dem Brandobjekt befinden mussten. Zudem stand bereits früh fest, dass der Brand in einem Heizungs- und Technikraum ausgebrochen war. Auf Grund der erkundeten Erkenntnisse, entschied der Einsatzleiter, Großalarm auszulösen und zahlreiche Löschmannschaften rund um Chieming nachzufordern.

Rund 100 Einsatzkräfte 
machten bei der Übung mit

Bereits während sich die nachalarmierten Kräfte auf den Weg zum Schadensort machten, starteten die ersten Atemschutztrupps der Feuerwehr Chieming zur Personenrettung in den stark verrauchten Bereich der Halle. Nur kurze Zeit später trafen die elf nachalarmierten Fahrzeuge mit rund 100 Einsatzkräften der Feuerwehren Chieming, Erlstätt, Ising, Nußdorf, Seebruck, Traunreut und Traunstein am Bereitstellungsplatz ein und erhielten ihre Einsatzaufträge.
Die Traunsteiner und Traunreuter Kameraden bezogen mit ihren Drehleitern auf beiden Seiten des Gebäudes Stellung, um mit Wasserwerfern von oben eine sogenannte Riegelstellung an der Brandschutzmauer einzurichten. Die Führungsfahrzeuge aus Erlstätt und Traunstein wurden zur Koordination der Einsatzabschnitte „Ost“ und „West“ eingesetzt. Weitere Einsatzkräfte übernahmen beispielsweise die Errichtung der Wasserversorgung und halfen unter schwerem Atemschutz bei der Menschenrettung sowie der Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes. Die fünf vermissten Personen wurden zügig aufgefunden und konnten anschließend schnell gerettet werden. Somit galt es im weiteren Verlauf, sich auf die Brandbekämpfung zu fokussieren.

Übungsdrehbuch sah 
Vollbrand vor

Das Übungsdrehbuch sah zudem vor, dass ein baulicher Brandabschnitt im Vollbrand stand. Die Verantwortlichen wollten sehen, in welchem Umfang die Löschwasserzisterne ausreichend Wasser liefert, um die Drehleitern sowie die eingesetzten Wasserwerfer zu versorgen. Dabei sammelten sie auch Erkenntnisse darüber, ob die Drücke der Feuerwehrpumpen ausreichen, damit man einen effektiven Löschangriff durchführen kann.
„Wir wollten einfach wissen, ob die Vorbereitungen bei möglichen Ernstfällen ausreichen oder ob wir noch etwas verbessern können“, so Martin Hölzle. Sein Fazit, „Der Test verlief für uns zufriedenstellend und daher können wir davon ausgehen, dass die Wasserversorgung in der ersten Einsatzphase für die Brandbekämpfung auch im größeren Umfang gewährleistet ist“.
Nach etwa zwei Stunden waren alle Maßnahmen durchgeführt und die Tests zur Wasserversorgung abgeschlossen, so dass die Einsatzleitung das Übungsende durchgeben konnte. Bei der Übungsnachbesprechung skizzierte Kommandant Martin Hölzle Abläufe nochmals für alle Beteiligten auf dankte insbesondere dem Betriebsleiter dafür, dass die Feuerwehr die Gebäude zum Üben nutzen konnte.
In das gleiche Horn hat auch Kreisbrandmeister Albert Rieder geblasen, der als Übungsbeobachter vor Ort war. „Ich freue mich unheimlich darüber, dass sich an der ersten Großübung nach der fast drei Jahren Corona-Zwangspause so viele Feuerwehrkräfte beteiligt haben“, so seine Worte an die Teilnehmer der Einsatzübung. Den Abschuss bildete eine gemeinsame Brotzeit, die die Firma Oldenburg Kunststoff-Technik spendierte.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild, Foto: Hubert Hubmaier)

Vorbereitung auf Mangellagen

Vorbereitung auf Mangellagen

Landkreis Traunstein –  Was passiert bei einem Ausfall der öffentlichen Infrastruktur? Die Vorbereitungen auf sogenannte „Mangellagen“  laufen im Landkreis Traunstein auf Hochtouren. In einer breitangelegten Übung wurde im Bereich der Großen Kreisstadt Traunstein, der Gemeinde Altenmarkt, sowie im Bereich der Stadt Trostberg verschiedene Szenarien eingespielt, die insbesondere die Katastrophenschutzeinheiten forderten.

„Eines ist klar, im Falle einer Versorgungsmangellage werden sich die Feuerwehren und Hilfsorganisationen nicht um jeden Haushalt kümmern können, der ohne Strom, Heizung oder Wasser ist“, so die deutlichen Worte des Kreisbrandrates Christof Grundner. „In der Regel werden die Feuerwehrhäuser zwar zu Anlaufstellen werden, wenn weder Telefon noch Heizungen funktionieren, dennoch wird die öffentliche Gefahrenabwehr nicht Allen in gleichem Maße helfen können. Die Brandbekämpfung und Menschenrettung bei akuter Gefahr stehen bei derartigen Schadensereignissen im Vordergrund. Es hat die höchste Priorität, dass die Kernaufgaben der Feuerwehr gewährleistet bleiben“.

Besser vorbereitet sein auf 
Dauerregen oder Schneekatastrophen

Das Thema „Ausfall der Infrastruktur“ steht bei den Feuerwehren seit einigen Jahren auf der Agenda ziemlich weit oben. Diese Erkenntnis ist insbesondere durch diverse Unwetterereignisse wie Stark- oder Dauerregen, Sturmlagen oder auch durch die Schneekatastrophe 2019 gereift. Die aus den Einsätzen gewonnenen Erkenntnisse flossen jeweils in Einsatzpläne ein, die im Falle neuerlicher Großschadenslagen greifen und den Einsatzkräften in der Region helfen, besser vorbereitet tätig zu werden. Ein Ergebnis aus den Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit sind auch die Feuerwehr Führungsstellen, bei denen jeweils für einen definierten Bereich die Fäden zusammenlaufen und im Hintergrund für die Feuerwehren viele Dinge organisieren können.

Pläne für den
Ernstfall ausgetüftelt

Bei diversen Besprechungen wurden die Feuerwehren und Gemeinden darauf aufmerksam gemacht, sich auf Stromausfälle und Co. vorzubereiten. Viele Kommunen haben daraufhin in Stromeinspeisungen von Feuerwehrhäusern, Rathäusern aber auch beispielsweise von Turnhallen, die als mögliche Sammelunterkünfte dienen können, investiert und auch entsprechende Notstromerzeuger beschafft. Vielerorts wurden Pläne ausgetüftelt, wie die Menschen im Ort beispielsweise an medizinische Hilfe gelangen können oder die Feuerwehr über Gefahrenlagen informieren können.

Software an
Belastungsgrenze geführt

Mehr als 80 Vertreter der heimischen Feuerwehren haben dazu an einem sogenannten „Massentest“ teilgenommen. Diese „Online-Übung“ verfolgte insbesondere zwei Ziele. Einerseits sollte die neue Einsatzleitsoftware EDP4 an ihre Belastungsgrenze geführt werden, in dem möglichst viele Nutzer – ähnlich wie bei einer Unwetterlage – mit dem System arbeiten, andererseits wollten sich die Verantwortlichen der Kreisbrandinspektion wissen, wie es um die Versorgungssicherheit der Feuerwehren sowie die Vorbereitung auf mögliche Ernstfälle in den Orten bestellt ist.
„An der Übung mit 86 Teilnehmern aus dem gesamten Landkreis wurde das neue System bei weitem nicht an die Leistungsfähigkeit gebracht“, so der sichtlich zufriedene Fach-Kreisbrandmeister Florian Scholz, der maßgeblich an der Inbetriebnahme von EDP4 beteiligt war und zusammen mit Florian Ettmayr die Übung vorbereitet hatte. „Selbst als nahezu alle Onlinenutzer gleichzeitig Daten eingegeben haben, lief das System ohne Störungen oder Verzögerungen. Bei der Übung waren unter anderem alle Feuerwehr-Führungsstellen besetzt und haben die Abläufe koordiniert. Sowohl aus Erlstätt als auch aus Rottau und Trostberg sowie aus Fridolfing wurden keine größeren Probleme gemeldet.
„Viele haben vor Ort ihre Hausaufgaben bereits erledigt, manche sind noch eifrig am Arbeiten“, so fasst Christof Grundner den Überblick bei den beteiligten Feuerwehren zusammen. Besonders freut es ihn, dass mittlerweile alle Akteure in dieser Aufgabenstellung aktiv sind, um für ihre örtlichen Gegebenheiten praktikable Lösungen zu finden. „Es muss das Ziel bleiben, sich möglichst gut auf eventuelle Herausforderungen vorzubereiten, es ist aber auch klar, dass es seitens der öffentlichen Gefahrenabwehr keinen hundertprozentigen Schutz geben kann und sich die Bürger auch selbst auf Notsituationen vorbereiten müssen“, so der Kreisbrandrat.
Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein empfiehlt den Bürgern außerdem, selbst Vorsorgemaßnahmen für mögliche Ausfälle der öffentlichen Infrastruktur zu treffen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK-Bund) bietet auf ihren Seiten eine breite Informationspalette sowie diverse Checklisten, wie man mit wenig Aufwand für derartige Schadenslagen gewappnet ist. Die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein steht für Fragen zum Thema ebenfalls gerne zur Verfügung.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein – hob / Beitragsbild, Fotos: Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

Feuerwehrler in Einsatzzentrale an Bildschirmen