Aquarien-Fotografie: So gelingen klare Bilder von der Unterwasserwelt

Aquarien-Fotografie: So gelingen klare Bilder von der Unterwasserwelt

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Ein schön gestaltetes Aquarium ist ein echter Blickfang in jeder Wohnung und durch soziale Medien auch darüber hinaus. Viele wollen ihre eigene Wasserwelt gerne mit anderen teilen, doch einem schönen Foto stehen oft Reflexionen auf dem Glas des Aquariums im Wege oder die Fische bewegen sich einfach zu schnell. Tierfotograf Oliver Giel hat einige Tipps, wie gute Fotos gelingen können.

Wer professionell erstellte und möglicherweise bearbeitete Bilder von Fischen im Aquarium bewundert, denkt sich mitunter, dass dafür teure Technik notwendig ist. Dem kann Oliver Giel widersprechen: „Die Bildqualität der heutigen Smartphones reicht auf jeden Fall aus für viele schöne Bilder. Da kann es nur je nach Modell und Alter der Technik Einschränkungen für einzelne Motive geben, etwa wie gut der Autofokus mit dem Glas des Aquariums und den Fischen im Nahbereich zurechtkommt. Alternativ reicht eine ‚normale‘ Kamera mit einem Makroobjektiv mit ca. 100 Millimeter Brennweite aus. Eine Spezialkamera ist nicht erforderlich.“
Einen größeren Einfluss auf das Gelingen schöner Fotos hat es, wenn man Spiegelungen im Glas verhindert, die Tiere nicht mit zu viel zusätzlichem Licht stresst und nicht zuletzt auch Geduld mitbringt, beobachtet und ausprobiert, wie sich die Tiere am besten in Szene setzen lassen.

Spiegelungen im Aquarienglas vermeiden

Das Ziel vieler Fotos ist es, den Inhalt des Aquariums so darzustellen, als würde es die Glasscheiben drumherum nicht geben. Wenn man ein gutes Bild erzielen möchte, sollte man daher im Vorfeld immer zuerst die Aquarienscheiben reinigen, sodass keine Schmutzflecken im Bild stören. Sowohl Lichteffekte als auch Personen oder Gegenstände geraten dennoch leicht mit ins Bild, weil sie sich auf dem Glas des Aquariums spiegeln. Der Experte hat dafür einige Tipps: „Im Idealfall ist man mit dem Objektiv ganz an der Scheibe, sodass sich nichts darin spiegelt. Da es aber nicht sehr praktikabel ist, direkt an der Scheibe zu kleben, muss ich andere Wege finden, um die Reflexionen in den Griff zu bekommen. Es gilt vor allem, sich selbst abzudunkeln. Kameras sind meist dunkel, doch die hellen Hände spiegeln sich dann gerne im Glas. Da können dünne schwarze Handschuhe gute Dienste erweisen. Ansonsten schwarze Stoffe, um weitere Gegenstände abzuhängen, die noch reflektieren.“ Darüber hinaus kann es nach Giel in manchen Fällen bereits reichen, das Raumlicht abzuschalten. Dann strahlt nur noch die Beleuchtung des Aquariums auf den Fotografen und die direkte Umgebung ab.
Mit ein paar Schnappschüssen zum Test lassen sich die verbleibenden Spiegelungen dann schnell identifizieren und gegensteuern. Wichtig ist außerdem: Wer schräg durch das Glas fotografiert, erhält leicht unschöne Verzerrungen im Bild. Man sollte daher immer parallel durch das Glas fotografieren.

Zusätzliches Licht darf die Tiere nicht erschrecken

Eine eigene Beleuchtung gehört zur Grundausstattung jedes Aquariums, sodass einige Stellen, an denen das Licht nicht von Pflanzen, Steinen oder Höhlen blockiert wird, selbst bei einem ansonsten komplett verdunkelten Raum ausreichend belichtet sind. „Manche Bereiche sind dagegen vielleicht zu dunkel und man braucht ein zusätzliches Licht. Das kann Tageslicht, eine Lampe oder auch Blitzlicht sein, man sollte aber bedenken, dass bei jedem Einsatz von zusätzlichem Licht wieder neue Reflexionen entstehen können“, erklärt der Fotograf. Ideal ist es daher, wenn man ein lichtsensibles Objektiv benutzen kann, um auf weiteres Licht zu verzichten.
Fische reagieren unterschiedlich auf zusätzliches Licht. Blitzlicht kann die Tiere zum Beispiel erschrecken oder stressen, was weder für die Fische noch für die Bilder förderlich ist. Aber auch bei einer dauerhaften Beleuchtung muss man beobachten, wie die Bewohner des Aquariums darauf reagieren und ihnen gegebenenfalls ein paar Minuten Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen.

Fische in Bewegung fotografieren

Viele Einstellungen kann die Kamera mit ihrer Automatik und einem guten Autofokus bereits selbst vornehmen, sodass ein scharfes Bild gelingt. Bei einem manuellen Fokus, bei dem man selbst alles einstellt, um etwa den Fisch besonders scharf darzustellen und in den Mittelpunkt zu rücken, werden die schnellen Schwimmbewegungen der Tiere oft zum Problem. „Es gibt aber für jedes Tier im Aquarium optimale Orte, um es bestmöglich zu fotografieren. Auch Fische haben Gewohnheiten und schwimmen immer wieder gleiche Bahnen, wenden an den gleichen Stellen, stehen kurze Momente gegen die Strömung. Die Zauberformel lautet beobachten, erkennen und entsprechend darauf reagieren“, so der Experte. „Wenn man eine passende Stelle ausgemacht hat, dann kann man auch mit manuellem Fokus scharfe Bilder von aktiven Fischen machen.“

Beobachten und geduldig bleiben

Beobachtung und Geduld sind letztlich auch mit die wichtigsten Voraussetzungen für ein gelungenes Foto. Je weniger gestresst die Tiere sind, desto ruhiger verhalten sie sich. Wer seine Fische kennt, weiß zu welchen Tageszeiten sich ein Bild anbieten könnte. Darüber hinaus helfen Kreativität und Experimentierfreude: „Durch die Fütterung hat man zum Beispiel schnell unnötige Schwebeteilchen im Wasser. Das will ich eigentlich vermeiden, wenn es jedoch zu besonderen Bildern führt, ist das prima.“ Wer mit verschiedenen Motiven, Perspektiven und Lichtverhältnissen spielt und dabei die möglichen Fehlerquellen wie Spiegelungen vermeidet, lässt schon bald die eigenen Bilder professionell aussehen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Baggern für den Artenschutz in Wasserburg

Baggern für den Artenschutz in Wasserburg

Wasserburg / Landkreis Rosenheim  – Baggerarbeiten mitten im Inn in Wasserburg (Landkreis Rosenheim)! So mancher Spaziergänger hat sich darüber Anfang März gewundert.  Um was es bei dieser Maßnahme ging, erklärt der Kreisfischereiverein Wasserburg.

Bagger arbeitet im Inn bei Wasserburg. Foto: Andreas Irtel

Über diesen Anblick wunderte sich Anfang März so mancher Spaziergänger in Wasserburg: Mitten im Inn wurde gebaggert. Fotos: Andreas Irtel

An der Kapuzinerinsel und auf Höhe der Realschule wurde im Inn gebaggert. Und wie in jedem Jahr mag sich so mancher Spaziergänger gewundert haben, was genau da passiert. Die Antwort darauf kennt Franz Göpfert, der Vorsitzende des Kreisfischereivereins Wasserburg am Inn e.V., der sich für die Maßnahme verantwortlich zeichnet. „Für viele Fischarten steht im Frühjahr die wichtigste Zeit des Jahres vor der Türe, die Laichzeit“, sagt Göpfert. „Und mit dem Bagger sorgen wir dafür, dass sie auch ablaichen können.“ Ablaichen wird es genannt, wenn Fische ihre Eier legen.

Vielen Nasen auf ihrem Zug durch den Inn. Foto: Andreas Irtel

Im Frühjahr ist auch für die Nasen Laichzeit. 

Aber warum brauchen sie dafür die Hilfe eines Baggers? „Unsere Flüsse sehen inzwischen ganz anders aus als früher, bevor wir Menschen angefangen haben, sie für unsere Zwecke zu nutzen“, sagt Hans Ellmer, Gewässerwart des Vereins. „Die Fische haben sich aber über Jahrhunderttausende an den ursprünglichen Zustand angepasst, den wir in wenigen Jahrhunderten zerstört haben. Das führt natürlich zu Problemen.“ Kernproblem seien einerseits die befestigten Ufer, andererseits die Querbauwerke, also alle künstlichen Strukturen, die quer durch das Flussbett errichtet wurden. Das schließe natürlich auch die großen Kraftwerke ein. Ursprünglich sei ein Fluss wie der Inn ein dynamisches System gewesen, das ständig seine Gestalt verändert habe. Die Kraft des Wassers habe Gestein unterschiedlichster Größen aus den Bergen flussab transportiert, sie habe es aus den Ufern gespült und an anderer Stelle im Flussbett wieder angelagert. Kiesbänke seien entstanden und wieder verschwunden. Aber vor allem hätten diese ständigen Umlagerungsprozesse dafür gesorgt, dass immer ausreichend lockerer, sauberer Kies im Inn vorhanden gewesen sei. Lockerer, sauberer Kies, das ist das entscheidende Stichwort, denn der fehlt im regulierten Fluss. „An den Kraftwerken kommt der Kies nicht durch“, sagt Franz Göpfert“, die lassen nur den feinen Sand passieren. Und auch aus den befestigten Ufern kann kein Nachschub kommen.“ Dieser feine Sand lege sich zwischen und über die Steine, er verstopfe die feinen Lücken zwischen den Kieseln und mache den Flussgrund hart wie Beton. Das ist der Grund, warum wir Fischer in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und dem Kraftwerksbetreiber „Verbund“ hier mittels Bagger nachhelfen.

Eine Nase. Foto: Andreas Irtel

Die Fische profitieren von der Maßnahme gleich in mehrerer Hinsicht. 

„Jeder Wasserburger kennt das“, ergänzt Ellmer, „wenn man auf der Kiesbank am Inn spazieren geht, sind die Steine wie einbetoniert. Das ist aber nicht der natürliche Zustand, sondern Schuld des Menschen.“ Doch lockeren Kies bräuchten die Fische dringend, um ihre Eier ablegen zu können, erklären die Fischer. Forellenartige Fische wie Huchen und Äschen vergrüben ihre Eier sogar im Kies. Andere würden sie zumindest auf dem lockeren Gestein ablegen, von wo sie die Strömung in die feinen Lücken zwischen den Steinen trage. Dort, zwischen den Kieseln, könnten sich die Eier gut geschützt entwickeln, bis nach mehreren Wochen kleine Fischlarven schlüpfen würden. Diese Larven würden dann sogar noch tiefer in den Schutz des Lückensystems zwischen den Steinen hinabschlüpfen. Dann dauere es, abhängig von Fischart und Gewässertemperatur, wieder viele Wochen, bis sie bereit seien, ihr sicheres Versteck zu verlassen und sich in den Fluss zu wagen. „Mit dem Bagger helfen wir den Fischen gleich in mehrerlei Hinsicht“, sagt Hans Ellmer. „Wir lockern den Kies einerseits auf, andererseits wird dabei der ganze, feine Sand ausgespült. Und zum Dritten heben wir frischen Kies in kleinerer Korngröße unter. Denn auch der fehlt.“

Ausgediente Christbäume werden zum Lebensraum für Fische. Foto: Andreas Irtel

Ausgediente Christbäume werden zum Lebensraum für junge Fische. 

Aber hier endet die Unterstützung der Fischer noch nicht. Etwas weiter flussab haben sie zwei ausgediente Christbäume mit Stahlseilen am Ufer verankern lassen. „Es bringt ja nichts, wenn die kleinen Fischchen zwar schlüpfen, aber dann keine passenden Lebensräume mehr finden und entweder Fressfeinden zum Opfer fallen, oder einfach fortgespült werden“, erklärt Franz Göpfert auf die Frage, wozu die Bäume gut seien. Jungfische bräuchten flache Bereiche mit Totholz, das ihnen Schutz und Nahrung biete, fügt er hinzu. Aber sowohl Totholz als auch flache Bereiche seien in unseren verbauten Flüssen, die vielerorts eher monotonen Kanälen glichen, Mangelware. „Früher hat die Dynamik des Flusses von alleine dafür gesorgt, dass alle nötigen Lebensräume vorhanden waren“, ergänzt Ellmer. „Heute müssen wir nachhelfen.“

Die Maßnahmen des Vereins wirken

Dass die Maßnahmen des Vereines wirken, belegen inzwischen auch eindrucksvoll vom Verbund in Auftrag gegebene Untersuchungen der Technischen Universität München, die Eier oder Larven von 17 verschiedenen Fischarten unterhalb der sanierten Laichplätze nachgewiesen haben. Unter den drei am häufigsten nachgewiesenen Arten sind auch Nase, Äsche und sogar Huchen, die im Inn inzwischen als besonders gefährdet gelten. „Das sind tolle Ergebnisse. Zugleich ist diese breite Akzeptanz des wiederhergestellten Laichareals ein weiterer Hinweis auf die Dringlichkeit der Maßnahme“, stellt Franz Göpfert fest. Eine Maßnahme, die aufgrund der großen Menge Sand, die der Inn mit sich führe, jedes Jahr notwendig sei. „Schön wäre es“, ergänzt Hans Ellmer, „wenn in der Öffentlichkeit ein breiteres Bewusstsein für die Probleme unserer Flüsse entstünde. Für den aufmerksamen Beobachter sei es übrigens durchaus möglich, in den kommenden Wochen im flachen Wasser die mächtigen Schatten laichender Huchen zu entdecken, sagt Göpfert.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfischereiverein Wasserburg / Beitragsbild, Fotos: Copyright Andreas Irtel)

Wieder mehr Bachmuscheln in der Murn

Wieder mehr Bachmuscheln in der Murn

Landkreis Rosenheim – Sauberes Wasser, genügend Wirtsfische und engagierte Bachmuschelpaten, das Projekt „Bachmuschel in der Murn“ blickt laut Landratsamt Rosenheim auf eine erfolgreiche Laufzeit zurück. Die Bachmuschel (Unio crassus) ist Leitart unbelasteter, naturnaher Fließgewässer und europaweit vom Aussterben bedroht. Seit 2013 setzt sich das vom Landkreis Rosenheim getragene Projekt für den Erhalt dieser Art in der Murn und ihren Nebengewässern ein. Die letzte von drei Phasen wird nun Ende Dezember 2023 beendet.

Mit Bachmuschellarven infizierte Nasen werden in die Murn gesetzt. Foto: Dr. Stephanie Rüegg, 2023

Mit Bachmuschellarven infizierte Nasen werden in die Murn gesetzt. Foto: Dr. Stephanie Rüegg, 2023

Die Muschel stellt hohe Ansprüche an Wasserqualität und Fischbestand und ist empfindlich gegenüber Sediment- und Nährstoffeinträgen aus dem Umland. Das liegt unter anderem am komplizierten Fortpflanzungszyklus der Art, deren Larven sich nur in den Kiemen bestimmter Fischarten zu Jungmuscheln entwickeln können. Da die Wirtsfische wiederum hohe Ansprüche an ihren Lebensraum stellen, ist die Bachmuschel eine wertvolle Indikatorart für ein intaktes Ökosystem. Bachmuschelschutz ist somit Gewässerschutz.

Bisamratte als Fressfeind der Muschel bejagt

Um den Lebensraum der Muschel zu verbessern, wurde 2019 unter anderem das Wehr bei Weichelbaum rückgebaut und geplante Strukturen und Anpflanzungen fertiggestellt. Aber auch die gebietsfremde Bisamratte wurde als Fressfeind der Muschel bejagt. Um die Population der Muschel und der Wirtsfische zu stärken, fand während der letzten Projektphase viermal ein Besatz von Nasen statt. Die Tiere stammen aus der Fischzuchtanlage des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Projektmitarbeiter infizierten sie unmittelbar vor dem Besatz mit Bachmuschellarven. Anschließend wurden die insgesamt ca. 52.000 Jungfische in der Murn eingesetzt. Mittels E-Befischung konnten auch Wildfische gezielt mit Bachmuschellarven infiziert werden.
Dass das Projekt ein Erfolg ist, zeigen Kartierungen aus den Jahren 2022 und 2023. Im Vergleich zu 2011 hat sich die Bachmuschelpopulation deutlich vergrößert und verjüngt. Vor Projektstart lag der Jungmuschelanteil bei 13 %. 2023 sind 61 % der Tiere höchstens fünf Jahre alt. Besonders flussabwärts der Standorte, an denen regelmäßig infizierter Wirtsfische eingebracht wurden, konnten auch mehr Muscheln nachgewiesen werden. Als Erfolge können auch die Etablierung offizieller Muschelberater im Landkreis Rosenheim, die Beteiligung ehrenamtlicher Bachmuschelpaten sowie das beliebte Ferienprogramm gewertet werden.
Träger des Projekts ist der Landkreis Rosenheim, Fördergeber sind der Bayerische Naturschutzfonds und der Bezirk Oberbayern. Für die Umsetzung des Projekts und die Koordinierung wurde das Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner beauftragt.

Auch wenn sich die Bachmuschelpopulation in der Murn zu erholen scheint, bleibt es wichtig den Lebensraum zu schützen. Deshalb plant das Landratsamt Rosenheim zentrale Maßnahmen auch in Zukunft weiterzuführen, darunter der Besatz von Wirtsfischen mit Infizierung durch Bachmuschellarven und das erfolgreiche Ferienprogramm für anliegenden Gemeinden.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Andreas Hartl, Foto: Dr. Stephanie Rüegg)

Aquarien-Fotografie: So gelingen klare Bilder von der Unterwasserwelt

Klare Sicht und gute Wasserwerte: Filter im Aquarium

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Das bunte Treiben im Aquarium lässt sich am besten beobachten, wenn das Wasser klar ist. Unverzichtbar für den vollen Durchblick hinter der Scheibe ist ein Filter. Bei der Auswahl und Reinigung dieses technischen Hilfsmittels gilt es ein paar Dinge zu beachten.

 
 
„Aquarienfilter haben zwei Aufgaben: die mechanische und die biologische Filterung“, sagt Fischexperte und Sachbuchautor Harro Hieronimus. „Bei der mechanischen Filterung werden Trübstoffe wie abgestorbene Pflanzenteile und Futterreste aus dem Wasser entfernt. Dank der biologischen Filterung bekommen gute Bakterien Platz, um zu gedeihen und ihre Arbeit zu verrichten. Dazu gehört unter anderem der Abbau von giftigem Ammonium beziehungsweise Ammoniak und Nitrit zu ungiftigem Nitrat.“ Entsprechend sorgt der Filter nicht nur für klares Wasser, sondern ist auch wichtig für das biologische Gleichgewicht im Aquarium.
 
Innen oder außen? Den passenden Filter wählen
 
Es gibt Innen- und Außenfilter. Welche Variante sich für die heimische Unterwasserwelt am besten eignet, richtet sich in erster Linie nach deren Größe und dem Besatz. „Bei größeren Aquarien und dichtem Besatz kommen eher Außenfilter infrage, da sie mehr Platz für geeignete Filtermedien bieten“, so Hieronimus. „Die Grenze liegt in der Regel bei 100 bis 150 Litern. Dünn besetzte größere Aquarien können aber auch mit einem Innenfilter auskommen.“ Grundsätzlich gilt: je größer die Fläche für die Nutzbakterien, desto stärker die biologische Reinigungskraft und desto besser die Bedingungen für die Fische. Filter sollten daher neben einem Grobfilter auch mehrere Filtermedien mit großer Oberfläche enthalten.
Eine effektive Alternative für größere Aquarien ist laut Hieronimus der sogenannte Hamburger Mattenfilter. Der besteht aus einer großen, meist blauen Schaumstoffmatte und kann mit Luft aus einer Membranpumpe betrieben werden. Bei Fragen rund um die richtige Filtertechnik helfen der Fachhandel oder örtliche Aquarienvereine gern weiter. Eine entsprechende Übersicht finden Interessierte auf der Website des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V. unter https://vda-online.de/Vereine/.
 
Bloß nicht zu sauber! Aquarienfilter richtig reinigen
 
Um die Nutzbakterien zu schonen, sollte der Aquarienfilter erst dann gereinigt werden, wenn die Leistung nachlässt oder das Wasser nicht mehr richtig durchfließen kann. „Gute Filter haben Standzeiten von bis zu mehreren Monaten“, erläutert der Aquarientechnik-Experte. „Lässt die Leistung schon nach wenigen Wochen nach, ist das Aquarium entweder überbesetzt, es wird zu viel gefüttert oder der Filter ist schlichtweg zu klein für das gepflegte Aquarium.“
Für die Reinigung werden Außenfilter zunächst vom Netz genommen, vom Wasserkreislauf abgekoppelt und Innenfilter aus dem Aquarium genommen. Dann werden die Filtermedien entnommen und vorsichtig ausgespült – am besten in warmem Leitungswasser, denn das sind die guten Bakterien gewohnt. Um deren Bestand so wenig wie möglich zu mindern, gibt es noch ein paar weitere Reinigungstipps:
 
  • Nicht zu gründlich reinigen. Der grobe Dreck muss raus, aber die Filtermedien sollten nicht zu gut gespült werden, damit genug Bakterien erhalten bleiben.
  • Hat man den Filter gereinigt, sollte das Aquarium mindestens eine Woche laufen, bevor man den Bodengrund absaugt.
  • Filterreinigung und Wasserwechsel niemals am selben Tag durchführen. Das wären zu viele Veränderungen gleichzeitig für das empfindliche Gleichgewicht im Aquarium.
  • Ist das Aquarium mit passender Filtertechnik ausgestattet und wird diese mit Rücksicht auf die Nutzbakterien gepflegt, werden Freunde der Unterwasserwelt mit guten Wasserwerten und einem freien Blick auf ihre schwimmenden Schützlinge belohnt.

(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Aquarien-Fotografie: So gelingen klare Bilder von der Unterwasserwelt

Lüften für Fische: Der Wasserwechsel im Aquarium

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Der Wasserwechsel im Aquarium gehört zu den grundlegenden Aufgaben, um den Fischen und Pflanzen ein gesundes Leben zu ermöglichen. Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) gibt Tipps.

Einer unserer ersten Schritte am Morgen ist häufig der weg zum Fenster, um einmal durchzulüften und die verbrauchte Luft auszutauschen. Genau das ist auch einer der Gründe für den Wasserwechsel im Aquarium, weiß Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.: „In der Natur gibt es einen permanenten Wasserwechsel, weil immer frisches Wasser hinzufließt oder abregnet. Weil das Aquarium aber ein geschlossenes System ist, müssen wir hier regelmäßig einen Teil des Wassers manuell austauschen, um im Aquarium zu lüften. Früher hieß es dazu häufig, dass man das etwa alle 14 Tage machen sollte. Wir raten aktuell eher zu einem wöchentlichen Teilwasserwechsel von etwa 30 Prozent.“ Das sei außerdem notwendig, weil über das Futter und die Ausscheidungen der Tiere sowie beispielsweise über Dünger und Zersetzungsprozesse in Holz und Pflanzen dauerhaft verschiedene Vorgänge die Wasserparameter beeinflussen. „Der Wasserwechsel sorgt für eine ausgeglichene Balance im Wasser und ist damit das A und O für ein gesundes, funktionierendes Aquarium“, fasst Wiesensee zusammen.

So gelingt der Wasserwechsel

Mit der Zeit haben sich in der Aquaristik verschiedene Ansätze entwickelt, den Wasserwechsel vorzunehmen. „Eine ganz einfache Methode ist, ein Stück Schlauch und einen Eimer zu nehmen. Dann hält man ein Schlauchende ins Wasser, das andere etwas tiefer in den Eimer und wenn man dann kurz am zweiten Schlauchende ansaugt, läuft das Wasser schon los. Alternativ kann man den Schlauch auch erst mit Wasser füllen und lässt dann die Sogwirkung für sich arbeiten“, erklärt der Experte. „Damit die Bakterienstämme im Aquarium nicht durch zu große Schwankungen in ihrer Arbeit beschränkt werden, sollte man nicht zu viel Wasser wechseln, sondern immer nur rund 30 Prozent. Außerdem ist bei dem frischen Wasser wichtig, dass es der Temperatur des Wassers im Aquarium entspricht.“
Generell sollte man zudem immer seine Hände gründlich waschen, bevor man damit ins Aquarium greift, um nicht selbst Schadstoffe oder auch Cremes und Seifenrückstände ins Wasser zu bringen.
Ein weiterer Vorteil des Wasserwechsels ist für den Aquarianer klar: „Der Austausch sorgt für einen gewissen Brillanzeffekt. Das Wasser sieht danach immer besonders klar und glitzernd aus und das ist doch das, was wir an der strahlenden Unterwasserwelt so lieben.“

Beim Wasserwechsel auch Mulm absaugen

Gleichzeitig mit dem Wasserwechsel lassen sich auch andere Reinigungen erledigen. Der Mulm zum Beispiel, also die schlammigen Rückstände, die sich mit der Zeit am Boden des Aquariums absetzen, kann im Rahmen des Wasserwechsels mit einer Mulmglocke grob abgesaugt werden. Auch dabei sollte man immer nur einen Teil entfernen, da der Mulm wichtiger Lebensraum der Bakterien ist, die das Gleichgewicht im Aquarium erhalten.
Die Filtermedien des Innen- oder Außenfilters sollte man laut Wiesensee allerdings zu einem anderen Zeitpunkt und ebenfalls nur grob reinigen – idealerweise in abgeschöpftem Aquariumwasser –, da die Entfernung des Mulms die vorhandene Bakterienkultur verletze. Die Bakterienwelt braucht dann etwa 24 Stunden, um sich zu erholen.
Zudem plädiert der Experte dafür, den Wasserwechsel nicht nur als notwendige Arbeit zu verstehen, sondern auch als etwas Entspannendes: „Eigentlich ist es eine schöne Erfahrung, weil man in diesem Moment sehr nah an seinen Fischen ist. Die stupsen einen mal an, kommen vorbei, sind neugierig – man hat auch mal die Möglichkeit eine Pflanze zu trimmen oder umzustecken. Für mich ist das immer ein schöner Moment, um abzuschalten.“
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: re)

Aquarien-Fotografie: So gelingen klare Bilder von der Unterwasserwelt

Fische alleine zu Hause: Futterautomat für Aquarien

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Ob während der Urlaubszeit oder bei langen Arbeitstagen: Futterautomaten unterstützen Aquarianer bei der Versorgung ihrer Fische. Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) gibt Tipps.
 
 
Geht es für Aquarianer in die Ferien, steht die Versorgung der daheimbleibenden Fische meist ganz oben auf der Liste der Urlaubsvorbereitungen. Am Aquarium angebrachte Futterautomaten können auf die benötigte Futtermenge und -häufigkeit eingestellt werden und sorgen so für die Verpflegung der Aquarienbewohner. Damit sind die Automaten auch eine gute Unterstützung im Alltag, um eine regelmäßige Fütterung der Tiere zu gewährleisten, etwa bei Berufstätigen.
 
Befüllung ausschließlich mit Trockenfutter
 
„Ein Futterautomat ist eine Dosiereinrichtung, welche über eine Zeitschaltuhr gesteuert wird“, erzählt Maike Wilstermann-Hildebrand, ehemalige Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA), Geschäftsführerin des Vereins Zierfischfreunde Warendorf sowie Autorin zahlreicher Aquaristik-Fachartikel. „Dabei wird der Automat mit Fischfutter, etwa Flocken oder Granulat, befüllt, und gibt in geregelten Abständen eine Portion ins Aquarienbecken ab.“
„Über einen Futterautomaten kann ausschließlich Trockenfutter verfüttert werden. Ob der Einsatz eines Automaten zur Versorgung der Tiere infrage kommt, ist daher davon abhängig, welche Fischarten sich im Aquarium befinden“, berichtet die Aquaristik-Expertin. Einige Fische fressen beispielsweise nur Lebendfutter, welches über einen Automaten nicht dosiert werden kann. Das gleiche gilt für Frostfutter. Für welchen Automaten sich welches Futter eignet, verrät in der Regel auch der Hersteller.
 
Verschiedene Bauweisen für flexible Versorgung unterschiedlicher Fischarten
 
Der Aquarianer kann aus einer Auswahl an unterschiedlichen Systemen wählen: Während einige Futterautomaten auf eine vorprogrammierte Öffnung der Verschlusskappe setzen, geben andere Automaten das Futter durch eine Rotation des Behältnisses ins Wasser ab. „Außerdem gibt es Modelle mit mehreren kleinen Kammern, welche sich jeweils nach einer Drehung über dem Wasser öffnen. Diese Variante eignet sich vor allem für Aquarien mit unterschiedlichen Fischarten, denn die einzelnen Kammern ermöglichen das Mischen von Granulaten, Flocken und Futtertabletten“, berichtet Wilstermann-Hildebrand.
Bei neueren Varianten befindet sich eine Förderschnecke im Inneren des Automaten, welche das Futter in Form von Umdrehungen aus dem Futterschacht herausschiebt. „Dieses System hat den Vorteil, dass die Öffnung geschlossen ist und das Futter im Vorratsbehälter nicht feucht werden kann. Daher eignet es sich besonders, wenn der Futterautomat über einen längeren Zeitraum hinweg im Einsatz ist, etwa während eines Urlaubs,“ empfiehlt die Aquarianerin.
 
Aquarium nicht länger als zwei bis drei Tage ohne Aufsicht lassen
 
Die Bauweise des Futterautomaten sowie die Häufigkeit der Fütterung entscheiden darüber, über welchen Zeitraum die Tiere versorgt werden können. Ein Futterautomat mit 14 Fächern versorgt die Tiere entsprechend zwei Wochen, wenn nur eine Fütterung am Tag erfolgt, und knapp fünf Tage bei drei Fütterungen am Tag. „Ich empfehle, einen Futterautomaten nicht länger als zwei bis drei Tage unbeaufsichtigt im Einsatz zu haben“, so Wilstermann-Hildebrand. Bei längerer Abwesenheit sollte zum Beispiel ein Aquariensitter jeden zweiten Tag kurz nach dem Rechten schauen, das Futter auf Feuchtigkeit kontrollieren und überprüfen, ob die Technik einwandfrei funktioniert.
 
Vor dem Urlaub: Futterautomat prüfen
 
Die Expertin empfiehlt, den Futterautomaten bereits zwei bis drei Tage vor einer längeren Abwesenheit einzustellen und zu überprüfen
 
  • ob er zur eingestellten Zeit wirklich angeht,
  • die Futterklappe richtig runtergeht und
  • der Automat durchläuft.
Damit die Fische genug Futter bekommen, sollten im Vorfeld die ausgegebenen Futtermengen kontrolliert werden: „Ob bei einer Fütterung mit Granulat oder mit Flocken, der Fischhalter sollte stets im Vorfeld überprüfen, wie hoch die Futtermenge ist, wenn beispielsweise zwei, drei oder vier Portionen verfüttert werden. Besonders bei einer Fütterung mit Flocken, die in der Größe uneinheitlich sind, ist nicht garantiert, dass immer die gleiche Menge aus dem Automaten herausfällt. In dem Fall müssten dann die Portionsgrößen angepasst werden“, erläutert Wilstermann-Hildebrand.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: re)