Wieder schwere Gewitter in Bayern

Wieder schwere Gewitter in Bayern

Rosenheim / Landkreis / Region / Bayern – Am gestrigen Samstag (8.6.2024) warnte der Deutsche Wetterdienst erneut vor schweren Gewittern in Bayern. Während es in Stadt und Landkreis Rosenheim diesmal glücklicherweise keine großen Probleme gab, kam beispielsweise am Tegernsee großkörniger Hagel vom Himmel (unser Beitragsbild). Am schwersten getroffen hat es diesmal aber Österreich.

Unser Beitragsbild entstand zwischen Finsterwald (Gmund) und Kaltenbrunn (Stadt Tegernsee) am Tegernsee. Auch anderenorts in Bayern gab es erneut starke Gewitter mit Hagel, Sturm und Starkregen. Glücklicherweise halten sich die Schäden aber diesmal in Grenzen. 

Die Rosenheimer Hagelflieger waren ab 17 Uhr in Aktion und drehten unermüdliche am Himmel ihre Runden. Insbesondere fokussierten sie sich diesmal auf die Region hin zu unseren österreichischen Nachbarn.
Dort spielten sich dann leider in der Nacht teils dramatische Szenen ab. In Social Media wurden viele Videos von Sturzfluten hochgeladen, die Häuser und Autos umgeben von Wassermassen, zeigen. Besonders schlimm hat es die Steiermark getroffen. 

Am heutigen Sonntag (9.6.2024) hat sich das Wetter vorerst wieder beruhigt. Leider sind aber, insbesondere zum Abend hin, auch in der Region Rosenheim, wieder starke Gewitter möglich.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild: Copyright Foto Fischbacher)

Hagelforschung geht in die nächste Runde

Hagelforschung geht in die nächste Runde

Rosenheim – Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Hagelforschungsverein Rosenheim e.V. und der Technischen Hochschule Rosenheim wird fortgesetzt. Josef Huber (Bildmitte), der Vorsitzende des Hagelforschungsvereins Rosenheim e.V., unterzeichnete den Vertrag im Beisein (von links) von Professor Dr. Peter Zentgraf, der designierten Chef-Pilotin der Hagelflieger Andrea Lindner, Landrat Otto Lederer und dem Chef der Hagelflieger, Georg Vogl.

Professor Dr. Peter Zentgraf und seine Studentinnen und Studenten wollen in den kommenden Jahren die Wirksamkeit der Hagelabwehr im Allgemeinen und die Genauigkeit kurzfristiger Wettervorhersagen im Besonderen untersuchen. Zudem ist geplant, die Übertragung von Live-Daten aus den beiden Flugzeugen in die Hagelabwehr-App weiter zu verbessern. 2007 begann die Zusammenarbeit zwischen den Hagelfliegern und der Technischen Hochschule mit dem Projekt RO-BERT. So hieß das Gerät, das meteorologische Daten sammelte, die in die Hagelzelle eingebrachte Silberjodidmenge registrierte und die Position des Hagelflugzeuges aufzeichnete. Die gesammelten Informationen wurden im Anschluss mit den Bodenradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert. So gelang es erstmals, den Flugweg und die Hagelzelle visuell darzustellen.

Hagelflieger mittels App bei Einsätzen begleiten

Später wurde eine Smartphone-App entwickelt, die es allen interessierten Bürgern erlaubt, die Hagelflieger während ihrer Einsätze zu begleiten und zudem Wettermeldungen abzugeben. 2014 gewann RO-BERTA den ersten Preis eines Satelliten Navigationswettbewerbs. Inzwischen können beide Maschinen zeitgleich live verfolgt werden. In diesem Jahr soll ein neuer Live-Stream zur Verfügung gestellt werden. Professor Zentgraf plant in diesem Zusammenhang den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Sie soll bei der Auswertung von Wetterdaten helfen, um die Vorwarnzeiten für die Piloten zu verkürzen.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)

Die Superzelle und das Rosenheimer Herbstfest

Die Superzelle und das Rosenheimer Herbstfest

Rosenheim – So sah sie aus, die Superzelle, die Ende August diesen Jahres sogar das Rosenheimer Herbstfest flutete. Spektakulär nicht nur die Aufnahmen, sondern auch der Einsatz der Rosenheimer Hagelflieger zu diesem Zeitpunkt, das wurde in der Mitgliederversammlung des Hagelforschungsverein Rosenheim deutlich.

Blauer Himmel, Sonnenschein und 24 Grad. Es herrschte Traumwetter, als der Festzug zum Auftakt der Rosenheimer Wiesn am 26. August auf der Loretowiese eintraf. Das änderte sich später am Nachmittag. Starkregen sorgte dafür, dass die Festwiese zentimetertief im Wasser stand. Zeitgleich flogen Rosenheims Hagelflieger den spektakulärsten Einsatz der gesamten Hagelsaison. Georg Vogl, der Chefpilot der Hagelflieger blickte in der Mitgliederversammlung des Hagelforschungsvereins Rosenheim e.V. darauf zurück.

Die Gewitterzelle hatte sich im Bereich von Pfronten im Allgäu entwickelt. Mit hoher Geschwindigkeit zog sie entlang der Berge und wuchs ständig. Georg Vogl berichtete, dass die Wolke südwestlich von München bereits auf eine Breite von 30 Kilometer sowie eine Höhe von zehn Kilometer angewachsen war. Nur 20 Minuten später, südlich des Starnberger Sees, war daraus eine Superzelle geworden, die mehr als 14 Kilometer in der Höhe ragte. Das Radarbild zeigte Hagel bis in zwölf Kilometer Höhe. „Weitere 15 Minuten später explodierte die Gewitterzelle förmlich“, sagte Georg Vogl.

Die Hagelpiloten, die mit beiden Maschinen gestartet waren, erreichten die Superzelle am westlichen Rand des Landkreises Miesbach. Es gelang ihnen laut Vogt, eine starke Verringerung der Hagelkörner zu erreichen. Bis zum Irschenberg hagelte es, in Rosenheim regnete es heftig, aber es fiel kein Eis. Wie gravierend dieses Ereignis war, zeigt die Bilanz der Bayerischen Versicherungskammer. Mit einer Schadenssumme von 126 Millionen Euro war es das dritthöchste Schadensereignis in der Geschichte der Versicherung.

Ansonsten eine sehr ruhige Saison für die Hagelflieger

Abgesehen von diesem Einsatz erlebten die Hagelpiloten eine sehr ungewöhnliche Saison. Er habe das in 43 Jahren Habelabwehr noch nicht erlebt, meinte Vogl. Im April und Mai gab es keine Einsätze, in den Monaten Juni und Juli je einen und im August vier. Insgesamt also sechs Einsatztage, so wenige wie noch nie.
Der Vorsitzende des Hagelforschungsvereins, stellvertretender Landrat Josef Huber hofft, dass sich die Versicherungen an der Hagelabwehr beteiligen. „Wir wissen, dass in anderen Bundesländern die Versicherungen Hagelabwehr betreiben“, sagte Huber. Ein Gespräch mit der Bayerischen Versicherungskammer ist noch für den Dezember vereinbart.

Weil Georg Vogl im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, stellte Josef Huber den anwesenden Vereinsmitgliedern Andrea Lindner vor. Die Pilotin steigt nicht nur bei den Hagelfliegern ein, sie soll auch Vogl in seiner Funktion als Geschäftsführer des Hagelforschungsvereins nachfolgen.
Die App, mit der die Bürger die Einsätze der Hagelflieger verfolgen können, ist weiterentwickelt worden. Wie Professor Peter Zentgraf von der Hochschule Rosenheim informierte, können inzwischen beide Maschinen live verfolgt werden. Im kommenden Jahr soll neu ein Live-Stream zur Verfügung gestellt werden. Um die Vorwarnzeiten für die Piloten zu verkürzen, soll bei der Auswertung von Wetterdaten künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Sie soll zudem helfen, die Wirksamkeit der Hagelabwehr zu untersuchen. Weil dazu viele Daten benötigt werden, rief Professor Zentgraf die Bürgerinnen und Bürger auf, die App RO-BERTA auch zu nutzen, um Wetterdaten zu melden.

Für den Hagelabwehr- und Forschungsverein Tirol bedankte sich deren Obmann Walter J. Mayr für die Unterstützung. In diesem Jahr waren die Piloten nur an einem Tag grenzüberschreitend tätig. Und zum Abschluss der Mitgliederversammlung gab es von Meteorologen Kai Zorn Einblicke in die Geschichte und Entstehung von Wettervorhersagen. Der Hagelforschungsverein Rosenheim ist mit rund 8.000 Mitgliedern der größte Verein in der Region.
(Quelle: Pressemitteilung Landkreis Rosenheim / Beitragsbild: Hagelforschungsverein Rosenheim)

 

Nach dem Umwetter: Wer für Schäden am Fahrzeug haftet

Nach dem Umwetter: Wer für Schäden am Fahrzeug haftet

Rosenheim / Bayern / Deutschland –  Ob durch herunterfallende Äste, blockierte Straßen, Hochwasser oder Hagel – Unwetter können erhebliche Schäden am Auto verursachen. Häufig, aber nicht immer, kommt die Teilkaskoversicherung für den Schaden auf.

Entscheidend sind die individuellen Umstände. ACE Vertrauensanwalt und Fachanwalt für Versicherungsrecht, Dr. Marc Herzog, informiert über Haftung und Regulierung bei Fahrzeugschäden nach einem Unwetter.

Sturmschaden: Der Einzelfall entscheidet

Verursacht ein Sturm einen Fahrzeugschaden, kommt in der Regel die Teilkaskoversicherung dafür auf. Löst sich beispielsweise ein Ast oder wird ein Baum entwurzelt und trifft ein Fahrzeug, zahlt meist die Versicherung. Jedoch sind zwingend die individuellen Versicherungsbedingungen zu beachten: Teils wird der Schaden lediglich ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit – meist Windstärke acht – übernommen. Rechtsanwalt Dr.- Herzog rät: „Am besten gleich mit dem Smartphone Fotos machen und Beweise sichern. Auskunft über Windgeschwindigkeiten gibt der Deutsche Wetterdienst auch nachträglich.“
Möglich ist bei einem umfallenden Baum auch die Haftung durch den Besitzer des Baumes. Denn Eigentümer haben eine Verkehrssicherungspflicht: „Das heißt, der jeweilige Eigentümer muss dafür sorgen, dass Dritte auf angrenzenden Grundstücken, Straßen und Wegen nicht zu Schaden kommen. Ist der Schaden beispielsweise auf einen kranken Baum zurückzuführen, den der Besitzer nicht ausreichend gesichert hat, haftet dieser beziehungsweise dessen Haftpflichtversicherung“, so der Anwalt. Bei einem gesunden Baum, der durch den Sturm umgestürzt ist, kann der Besitzer jedoch nicht verantwortlich gemacht werden – hier greift dann üblicherweise die Teilkasko. Handelt es sich um Gemeindebesitz, verhält es sich genauso: Morsche Bäume sind ebenso wie ungesicherte Bauzäune oder Verkehrsschilder, die während eines Sturms ein Fahrzeug beschädigen, ein Verschulden der Gemeinde oder der Stadt.

Achtung wenn Äste auf der Fahrbahn liegen

Anderes gilt, wenn nach einem Sturm Äste auf der Fahrbahn liegen. Wer mit dem Auto über einen Ast fährt, wodurch das Fahrzeug beschädigt wird, ist selbst verantwortlich und muss für die Reparatur aufkommen. Nur die Vollkaskoversicherung tritt für einen Blechschaden ein, den der Fahrende selbst verschuldet hat.
Achtung: Bei Gehölz und Gegenständen auf der Straße sollte im Sinne der Verkehrssicherheit niemals Slalom um die Gefahrenstelle gefahren werden. Stattdessen: 112 wählen und die blockierte Straße melden. Anschließend heißt es, einen Umweg fahren oder Wartezeit in Kauf nehmen.

Hagelschaden: Die Teilkaskoversicherung übernimmt

Hat Hagel das Fahrzeug beschädigt, übernimmt die Teilkaskoversicherung die Reparaturkosten – vorausgesetzt der Versicherung wird der Schaden möglichst zeitnah mit Angaben zum Standort des Fahrzeugs und dem Zeitpunkt des Unwetters gemeldet. Teils wird im Anschluss ein Gutachten vereinbart, um die Höhe des Schadens zu ermitteln. Eine Selbstbeteiligung ist je nach Versicherungspolice möglich.

 

Hochwasserschaden: Keine Kostenübernahme bei rechtzeitiger Hochwassermeldung

Bei einem geparkten Fahrzeug, das durch Hochwasser Schaden nimmt, haftet die Teilkaskoversicherung nur, wenn keine rechtzeitige Hochwasserwarnung für das Gebiet vorlag. Wer die Möglichkeit gehabt hätte, den Schaden zu vermeiden, bekommt weniger oder sogar gar nichts. Auch muss der Schaden unmittelbar durch die Überschwemmung verursacht worden sein. Kommt es zu einem Motorschaden durch den Betrieb des Fahrzeugs während der Überschwemmung, muss der Fahrende selbst für den Schaden aufkommen. Denn es gilt: Wird bei Hochwasser gefahren, ist der Defekt nicht unmittelbar durch die Überschwemmung, sondern durch den Fahrenden verursacht worden. Einzige Ausnahme wäre, dass die Überschwemmung dermaßen plötzlich kommt, dass der Motor nicht mehr rechtzeitig abgestellt werden kann.
Der Experte für Versicherungsrechrt rät: Egal ob Sturm-, Wasser- oder Hagelschaden: Wichtig ist es, bereits bei der Schadensmeldung möglichst genaue Angaben zum Schadensort, dem möglichen Zeitraum des Schadenseintritts und zum Wetterereignis zu machen. Die Versicherungen können durch ihre Dienstleister relativ genau nachvollziehen, wo wann welche Witterungsbedingungen herrschten und wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Schadens war. Hat die Versicherung erst einmal festgestellt, dass der Schaden anhand der Angaben unwahrscheinlich ist, lassen sich im Nachhinein nur noch schwer Angaben zu Ort und Zeit korrigieren.
(Quelle: Pressemitteilung  ACE Auto Club Europa / Beitragsbild Symbolfoto re)

Wieder DWD-Warnung vor schweren Gewitter

Wieder DWD-Warnung vor schweren Gewitter

Rosenheim / Landkreis – Aktuell, Stand 14.30 Uhr, haben wir am heutigen Feiertag noch schönstes Sommerwetter. Aber das könnte sich am Abend ändern. Auf alle Fälle hat der Deutsche Wetterdienst jetzt eine Vorabinfo „Unwetter vor schwerem Gewitter herausgegeben.“

Erste heftige Gewitter werden aus Teilen Deutschlands aktuell bereits gemeldet. Am Abend zu könnte sich das noch verstärken. Und auch bei uns in der Region Rosenheim sollte man sich lieber wieder wappnen und rechtzeitig Gartenmöbel, Deko und empfindliche Pflanzen in Sicherheit bringen.
Die Vorab-Warnung des Deutschen Wetterdienstes gilt aktuell von 17 Uhr bis nach Mitternacht.
Dazu heißt es: „Aus den Alpen heraus ziehen am Abend und vor allem in der ersten Nachthälfte schwere Gewitter nach Nordosten. Dabei fallen gebietsweise in kurzer Zeit bis zu 40 l/qm, lokal sind auch 60 l/qm nicht ausgeschlossen. Über mehrere Stunden können sich die Niederschläge punktuell auf bis zu 80 l/qm summieren. Dazu kann vor allem an den Alpen und im Alpenvorland größerer Hagel mit Korngrößen um 4 cm auftreten, desweiteren sind einzelne Böen um 100 km/h möglich.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Wenig Einsätze für Hagelflieger

Wenig Einsätze für Hagelflieger

Rosenheim / Landkreis -Seit 1980 fliegt Georg Vogl für die Rosenheimer Hagelflieger. Da bedeutet es schon etwas, wenn er in seiner Funktion als Einsatzleiter sagt, so eine Saison habe er noch nie erlebt. Ausgerechnet im August, normalerweise der Monat mit dem höchsten Hagelrisiko, war kein einziger Einsatz erforderlich. Insgesamt, so bilanzierte Vogl auf der Jahreshauptversammlung des Hagelforschungsvereins, gab es lediglich zehn Einsatztage, an denen die beiden Maschinen knapp 31 Stunden in der Luft waren.

Weniger als zehn Einsatztage gab es für die Rosenheimer Hagelflieger noch nie. Ein wesentlicher Grund sind die verfügbaren Wetterdaten und ihre Bewertung. „Die Entscheidungsfindung durch den Wetterdienst ist genauer, daher gibt es weniger Flüge“, sagte Georg Vogl.

An zwei Tagen konnte
Hagel nicht verhindert werden

Trotzdem gelang es an zwei Tagen nicht, Hagel zu verhindern. Mit Hilfe von Regenradarbildern erklärte Vogl im Detail, warum am Pfingstsonntag sowie am Montag, den 27. Juni Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern den Boden erreichten. Am Pfingstsonntag war die Wolkenbasis so niedrig, dass die Berggipfel im nördlichen Tiroler Inntal vollständig verhüllt waren. Für die Hagelpiloten, die auf Sicht fliegen, war es nicht möglich, die Gewitterzellen an den richtigen Stellen zu impfen, weil das Risiko eines Aufpralls gegen einen Berg zu groß war.

Am 27. Juni hatte sich in den Gewitterzellen der höchsten Stufe in über zehn Kilometer Höhe bereits Eis gebildet, bevor sie im Schutzgebiet der Rosenheimer Hagelflieger ankamen. Hinzu kam, dass die Hagelpiloten in dem dreistündigen Einsatz kaum brauchbare Aufwinde vorfanden, welche das Silberjodid in die Wolken hätten transportieren können. Zudem sorgte flächendeckender leichter Regen dafür, dass die Impfung nahezu wirkungslos blieb. Wegen Dunkelheit musste der Einsatz schließlich abgebrochen werden.

Nur drei Tage später, am 30. Juni, gelang es den Hagelfliegern, genügend Silberjodid in einer Gewitterzelle einzubringen. Laut Vogl gab es lediglich drei Meldungen zu Graupel. „So stellt man sich das als Hagelflieger vor.“

Über die aktuellen Entwicklungen zum Forschungsprojekt RO-BERTA informierte Professor Peter Zentgraf von der Hochschule Rosenheim die Mitgliederversammlung. Inzwischen sind beide Flugzeuge mit einem sogenannten Hagel-Navi ausgestattet. Das heißt, sie werden auch während des Fluges mit detaillierten Wetterradarbildern versorgt. Als nächstes ist geplant, die RO-BERTA App so aufzubereiten, dass beide Flugzeuge im Einsatz verfolgt werden können. Derzeit ist nur ein Einsatzflug live in einer Animation zu sehen. Zudem testen Professor Zentgraf und sein Team die Möglichkeit, einen Live-Stream von den Einsatzflügen zur Verfügung stellen zu können. Ein erster Versuch bei schönem Wetter sei erfolgreich verlaufen. Die RO-BERTA App gibt es sowohl für Android-Systeme als auch für IOS-Systeme.

Hagelflieger für Versicherungen
eine Investition in die Prävention

Abschließender Referent war Frank Kasparek aus Stuttgart. Er betreibt sieben Flugzeuge zur Hagelabwehr, von denen vier von Versicherungsgesellschaften finanziert werden. Nach seinen Angaben beurteilen die Versicherungen das Kosten-Chancen-Verhältnis als sehr gut. Das Engagement in die Hagelflieger sei für die Versicherungen eine Investition in die Prävention, so Kasparek. Er regte an, auch in Rosenheim mit einer regionalen Versicherung zu reden.

Die Mitgliederversammlung des Hagelforschungsvereins Rosenheim war von Josef Bodmaier geleitet worden, der den erkrankten Vorsitzenden, den stellvertretenden Landrat Sepp Huber, vertrat. Bei den Neuwahlen bestätigte die Mitgliederversammlung im Wesentlichen die bestehende Vorstandschaft. Ihr gehören Landrat Otto Lederer, der stellvertretende Landrat Sepp Huber, Josef Bodmaier, Johann Hacklinger, Johann Bauer, Professor Peter Zentgraf, Thomas Paukert und August Voit an. Neu im Gremium ist Vogtareuths Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter. Das langjährige Vorstandmitglied Hans Stöttner war im Herbst gestorben.
Für die langjährige Partnerin des Hagelforschungsvereins, die „Meine Volksbank Raiffeisenbank eG“ mit Sitz in Rosenheim sprach Sebastian Friesinger. Die Hagelflieger seien seit Jahren ein wichtiges Thema und die Volks- und Raiffeisenbank stünde voll dahinter, sagte er in seinem Grußwort.

Seit mehr als 20 Jahren auch
in Tirol im Einsatz

Seit mehr als 20 Jahren sind Rosenheims Hagelflieger bei Bedarf auch im benachbarten Tirol im Einsatz. Für den Hagelabwehr- und Forschungsverein Tirol bedankte sich deren Obmann Walter J. Mayr für die Unterstützung, die für ihn nach wie vor keine Selbstverständlichkeit ist. Die Piloten waren heuer an vier Tagen grenzüberschreitend tätig.
Der Verein erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Überschuss von gut 38.000 Euro. Das Geld fließt in die Rücklagen und dient der Mitfinanzierung eines neuen Flugzeugs sowie der weiteren Forschungsarbeit. Mit rund 7.500 Mitgliedern ist der Hagelforschungsverein Rosenheim der größte Verein in der Region.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)