Wenn ein Haustier Schaden verursacht: Welche Versicherung greift?

Wenn ein Haustier Schaden verursacht: Welche Versicherung greift?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Der Hund läuft plötzlich über die Straße und verursacht einen Unfall. In solchen Fällen können hohe Kostenforderungen auf den Tierhalter zukommen. Denn gesetzlich sind Tierhalter dazu verpflichtet, durch ihr Tier entstandenen Schaden zu ersetzen. Für Schäden an Dritten gibt es aber einen Versicherungsschutz über die private oder die Tierhalterhaftpflichtversicherung.

Welche Versicherung für welches Tier?

Roland Stecher ist Versicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale Bremen. Er erklärt, welche Versicherung für welches Tier notwendig ist: „Halter von Katzen, Kaninchen oder Vögeln haben es leicht – die meisten Heimtiere sind in der privaten Haftpflichtversicherung mitversichert, die wir generell für jeden empfehlen.“ Auch Wasserschäden durch das Aquarium sind für Mieter wichtiger Bestandteil der privaten Haftpflicht, für einige Schäden greift hier aber auch das abgesicherte Leitungswasserrisiko aus der Hausratsversicherung. Wilde oder exotische Tiere wie Schlangen und Spinnen sind hingegen nicht immer mit abgedeckt. Entsprechend sollten Halter genau prüfen, welche Schäden vom jeweiligen Versicherer tatsächlich abgedeckt werden. Mitunter unterscheiden sich die Angebote der einzelnen Anbieter deutlich. Am besten fasst man seine Bedürfnisse dafür einmal zusammen und fragt nach, ob diese vollständig abgedeckt sind. Das kann und sollte man sich schriftlich von der Versicherung bestätigen lassen. Gegebenenfalls können dann weitere Klauseln mitaufgenommen werden, was eine Erhöhung der Beiträge bedeuten kann.
Hunde und Pferde können dagegen nicht in der Privathaftpflicht mitversichert werden. Für sie gibt es eine separate Tierhalterhaftpflicht, die in manchen Bundesländern sogar gesetzlich geregelt ist. Eine generelle Vorschrift für eine Hundehaftpflichtversicherung gibt es aktuell in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Einziges Bundesland mit keiner vorgeschriebenen Versicherungspflicht für Hunde ist Mecklenburg-Vorpommern. In den übrigen Ländern gibt es diese Vorgaben nur für ausgewählte Tiere, etwa für bestimmte Rassen oder individuelle Hunde, die als gefährlich eingestuft werden oder Hunde ab einer gewissen Größe. Die Kriterien unterscheiden sich dabei in den einzelnen Bundesländern.

Welche Schäden sind versichert?

Grundsätzlich greifen Haftpflichtversicherungen bei Schäden an fremden Personen oder deren Eigentum, die nicht vorsätzlich entstanden sind. Das betrifft sowohl direkte Verletzungen wie Bisswunden als auch beispielsweise den Fall, wenn ein Hund auf einen Fahrradfahrer zuläuft und dieser sich erschreckt, stürzt und dabei verletzt. „Wenn ein Bekannter in seiner Wohnung auf die Katze eines Halters aufpasst und diese verursacht einen Schaden, springt also die Versicherung ein. Für Schäden durch das eigene Tier in der eigenen Wohnung muss ein Halter dagegen selbst aufkommen“, sagt der Versicherungsexperte.

Worauf sollte ich besonders achten?

Man sollte ein Augenmerk darauf legen, ob auch weiterführende Bedingungen im Versicherungsschutz enthalten sind: „Im Normalfall sind nicht nur die Halter abgesichert, sondern auch, wer das Tier zwischenzeitlich für den Halter hütet, ist mitversichert und braucht beispielsweise keine eigene Hundehaftpflichtversicherung. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass Mietsachschäden berücksichtigt sind und der Schutz auch bei einem sogenannten Verstoß gegen die Halterpflichten greift, etwa wenn ein Hund nicht an der Leine geführt wurde“, erklärt Stecher. Ausgenommen von diesem Verstoß gegen die Halterpflichten sind allerdings Tiere, bei denen bereits aggressives Verhalten festgestellt und etwa das Tragen eines Maulkorbs vorgeschrieben wurde. Auch bei Auslandsaufenthalten und ungewollten Deckakten sollte der Schutz gelten. „Je nach Hunderasse und -größe gibt es den Schutz einer Hundehaftpflichtversicherung in der Regel zwischen 50 und 120 Euro pro Jahr. Für die Versicherungssumme haben wir früher mindestens fünf Millionen Euro empfohlen, mittlerweile sollte dieser Wert bei neuen Angeboten zwischen zehn und fünfzig Millionen Euro liegen.“
Insbesondere wer vor einigen Jahren eine Versicherung abgeschlossen hat, sollte prüfen, ob die Versicherungssumme den aktuellen Empfehlungen entspricht und alle Klauseln, zum Beispiel zum beschriebenen Verstoß gegen die Halterpflichten, enthalten sind oder ob diese zum Vorteil des Versicherten aktualisiert werden müssten.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Tiere bleiben in Deutschland beliebte Mitbewohner

Tiere bleiben in Deutschland beliebte Mitbewohner

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Die Deutschen lieben das Leben mit tierischen Mitbewohnern. Das hat sich erneut bestätigt: 2023 lebten 34,3 Millionen Hunde, Katzen, Kleintiere und Ziervögel in den bundesdeutschen Haushalten.

Hinzu kamen zahlreiche Tiere in Terrarien und Zierfische in Aquarien und Gartenteichen. Insgesamt gibt es in 45 Prozent und somit fast der Hälfte aller Haushalte mindestens ein Heimtier. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die das Marktforschungsinstitut Skopos für den Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V. und den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) bei 5000 Haushalten durchgeführt hat.

Katzen bleiben das beliebteste Heimtier

Die Katze ist nach wie vor Deutschlands Heimtier Nummer 1: Insgesamt lebten im Jahr 2023 15,7 Millionen von ihnen in 25 Prozent der bundesdeutschen Haushalte. In 42 Prozent aller katzenhaltenden Haushalte waren sogar zwei oder mehr Stubentiger zu Hause.
Ebenfalls beliebt sind Hunde: Von den 10,5 Millionen Hunden in 21 Prozent der Haushalte sind 43 Prozent Mischlinge. Fünf Prozent der Haushalte lebten mit 4,6 Millionen Kleintieren wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern und Mäusen.
Die Zahl der Ziervögel, wie Sittiche, Kanarienvögel und Kleinpapageien, betrug im Jahr 2023 3,5 Millionen in 3 Prozent der Haushalte. In derselben Zeit gab es 2,2 Millionen Aquarien in 4 Prozent und 1,3 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in 3 Prozent der Haushalte sowie 1,2 Millionen Terrarien in 2 Prozent der Haushalte.
„Hund, Katze und Co. können das Leben ‚ihrer‘ Menschen sehr bereichern. Voraussetzung ist, dass sie sich wohlfühlen und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden“, so Norbert Holthenrich, Präsident des ZZF. „Umso mehr freut es uns, dass die Gesamtzahl der Heimtiere, die in Haushalten in Deutschland gehalten werden, über die vergangenen Jahre auf hohem Niveau weiterhin stabil ist.“

Heimtiere bei Familien mit Kindern besonders beliebt

Heimtiere sind besonders bei Familien beliebt. In 67 Prozent aller Familien mit Kindern lebte 2023 ein tierischer Mitbewohner. Darüber hinaus sind auch in vielen Singlehaushalten Heimtiere anzutreffen: 33 Prozent aller Singles hatten 2023 ein Heimtier. Zudem wurden 2023 laut Erhebung der Marktforscher in 14 Prozent aller Haushalte mindestens zwei Heimtierarten gehalten.

Viele Heimtiere leben in Mehrpersonenhaushalten

Die meisten Heimtiere in Deutschland leben in Mehrpersonenhaushalten. So liegt der Anteil von Zweipersonenhaushalten bei 35 Prozent, der Anteil von Haushalten mit drei Personen und mehr bei 36 Prozent. Weiterhin leben 29 Prozent der Heimtierhalter in Einpersonenhaushalten.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V
Alter der Heimtierhalter fast unverändert

Die Altersstruktur von Heimtierhaltern hat sich über die letzten Jahre kaum geändert. So befanden sich 2023 weiterhin viele Tierfreunde in ihrer Lebensmitte: 19 Prozent waren 30 bis 39 Jahre alt, 18 Prozent zählten zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre und 22 Prozent zu den 50- bis 59-Jährigen. Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre betrug 16 Prozent. Mit 25 Prozent bildeten die über 60-jährigen Tierhalter weiterhin die größte Gruppe.

Umsätze für Futter und Bedarfsartikel steigen

Die deutsche Heimtierbranche entwickelte sich 2023 trotz der allgemein angespannten Wirtschaftslage weiterhin positiv. Der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel verzeichnete mit einem Gesamtumsatz von 5,616 Milliarden Euro im Jahr 2023 ein Umsatzplus von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei beliefen sich die Umsätze für Fertignahrung auf 4,495 Milliarden Euro. Bedarfsartikel und Zubehör kamen auf 1,121 Milliarden Euro. Dazu addierten sich 1,316 Milliarden Euro aus dem Online-Handel sowie 161 Millionen Euro für Wildvogelfutter. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche im Jahr 2023 lag somit bei rund 7,1 Milliarden Euro.
Im Bereich Heimtierfutter stiegen die Umsätze in fast allen Heimtiersegmenten. „Die Gründe hierfür sind zum Teil sicherlich auch auf eine erhöhte Nachfrage zurückzuführen“, so der IVH-Vorsitzende Georg Müller. „Der Umsatzanstieg spiegelt aber vor allem die gestiegenen Kosten der Unternehmen für Energie, Rohstoffe, Verpackung und Transport wider“, so Müller weiter.
Insgesamt hat sich der Heimtiermarkt im Jahr 2023 sehr gut behauptet, schlussfolgern Müller und Holthenrich aus den Wirtschaftsdaten und das trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit hohen Energiepreisen und deutlicher Inflation. Die Branchenvertreter blicken zuversichtlich auf die kommenden Jahre, zumal Heimtiere für die Deutschen weiterhin einen hohen Stellenwert haben.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re Foto: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. )

Kurzurlaub über die Feiertage: Wohin mit dem Haustier?

Kurzurlaub über die Feiertage: Wohin mit dem Haustier?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Auch viele Tierfreunde nutzen die Feiertage gerne für eine kurze Reise. Doch wie kann auf den letzten Drücker noch eine Betreuung für die Tiere gefunden werden? Der Industrieverband Heimtierbedarf gibt Tipps.

 
Geschenke für Familie und Freunde kaufen, den Christbaum aussuchen, Kekse backen und das Festtagsmenü planen, rund um die Feiertage dreht sich bei vielen von uns alles nur noch um die letzten Vorbereitungen zum Fest. Geht es für ein paar Tage auf Reisen, sollten Heimtierbesitzer aber daran denken, sich rechtzeitig um eine Betreuung für ihre Tiere zu kümmern. Denn besonders um die Feiertage sind viele Tierpensionen und -sitter bereits ausgebucht und auch Freunde, Nachbarn oder Verwandte haben keine Zeit, sich um die Tiere zu kümmern. Unterstützung bieten Suchportale wie www.leben-mit-heimtier.de, auf denen regionale Tierbetreuer und Gassigänger für Vierbeiner, Vögel und Fische gefunden werden können. Auch Tierärzte haben häufig Tipps für liebevolle Tiersitter in der näheren Umgebung. So können Heimtiere und Halter die Feiertage gleichermaßen genießen.
 
 
Hunde: Beliebte Begleiter bei kürzeren Reisen
 
 
Ein bis zwei Stunden allein zu Hause zu sein ist für viele Hunde machbar, doch die Tiere dürfen grundsätzlich nicht den kompletten Tag alleine gelassen werden. Am schönsten ist es für die Vierbeiner, wenn sie ihre Menschen auf Reisen begleiten dürfen. Kommt Bello mit, sind Reiseziele zu empfehlen, die mit dem Auto zu erreichen sind. Dauert der Ausflug dagegen nur einen Tag, ist es hilfreich, ein Netzwerk an Personen zu haben, die sich während der Abwesenheit um den Vierbeiner kümmern, ihn zum Beispiel für einen Spaziergang von zu Hause abholen oder sich mit ihm beschäftigen. Hierfür bieten sich vor allem Nachbarn, Freunde oder aber externe Hundesitter und Gassigänger an.
 
 
 
Katzen: Die Samtpfoten bleiben am liebsten zu Hause
 
 
In ihrem gewohnten Lebensumfeld fühlen sich Katzen am wohlsten. Bei einer Abwesenheit, die einen Tag überschreitet, sollte dann eine Person gefunden werden, die mindestens einmal am Tag vorbeikommt, die Samtpfoten füttert, das Katzenklo kontrolliert und sich mit den Tieren beschäftigt. Wenn es niemanden im persönlichen Umfeld gibt, der sich während der Abwesenheit um die Stubentiger kümmern kann, bieten Onlineportale den Dienst von Tiersittern an.
 
 
Kleintiere: Ein Tag allein ist für Meeris, Kaninchen und Hamster okay
 
Grundsätzlich gilt: Kleintiere fühlen sich zu Hause am wohlsten. Auch wenn sie ihr Gehege als sicheren Rückzugsort haben, stressen sie längere Fahrten mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Befindet sich der Urlaubsort nicht in der Nähe, tut man den Tieren daher einen großen Gefallen, wenn sie in ihrem gewohnten Gehege zu Hause bleiben. Bei entsprechender Planung können Meerschweinchen und Kaninchen dann auch mal einen kompletten Tag allein gelassen werden, Hamster sogar zwei Tage. In dem Fall ist es wichtig, den Tieren bereits am Morgen ausreichend Futter und Wasser im Gehege bereitzustellen. Möglichst Knollengemüse und Futterarten, die nicht sofort verzehrt werden, wie zum Beispiel Heu. Ist der Halter über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause, sollten dann Tiersitter bei der Betreuung der Kleintiere einspringen.
 
 
 
Vögel: Am besten zu Hause lassen – Vogelpensionen unterstützen aber bei Bedarf
 
 
Da fremde Umgebungen und auch der Transport an einen anderen Ort bei vielen Vögeln Unruhe auslösen, sollte man unbedingt versuchen, einen Tiersitter für die eigenen vier Wände zu finden. Für Federtiere, die in Volieren leben, ist eine Mitnahme sogar fast ausgeschlossen. Findet sich auf die Schnelle kein passender Vogelsitter, gibt es neben Hunde- und Katzenpensionen auch Pensionen für die gefiederten Freunde, in denen sie während der Abwesenheit des Halters umsorgt werden. Für viele Vögel ist die kleine Auszeit bei Artgenossen sogar eine schöne Abwechslung.
 
 
Fische: Futterautomaten unterstützen, ersetzen den Fischsitter bei längerer Abwesenheit aber nicht gänzlich
 
Die Urlaubspflege eines Aquariums ist im Grunde unkompliziert, denn vieles regelt sich von selbst, wenn die Technik richtig eingestellt ist. So können etwa am Aquarium angebrachte Futterautomaten auf die benötigte Futtermenge und -häufigkeit eingestellt werden und sorgen so für die Verpflegung der Aquarienbewohner. Plant der Aquarienbesitzer jedoch eine längere Abwesenheit, sollte eine zweite Person als Aquariensitter hinzugezogen werden, die währenddessen die Fische füttert und mindestens alle zwei bis drei Tage nach dem Rechten schaut. Findet sich kein Aquariensitter, unterstützen viele Aquarienverbände bei der Betreuung der Fische. Eine nach Bundesländern sortierte Übersicht der Vereine finden Fischfreunde unter anderem auf der Webseite vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
 
Ist die Betreuung der tierischen Freunde rechtzeitig geklärt, erspart das unter Umständen nicht nur dem Halter, sondern auch den Heimtieren viel Stress. Etwa, wenn sich eine für die Tiere bereits vertraute Person um die Fellnasen kümmert. Und die Wiedersehensfreude ist dann umso größer, wenn die geliebte Bezugsperson oder die Familie wieder nach Hause kommt.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild re)
Fische alleine zu Hause: Futterautomat für Aquarien

Fische alleine zu Hause: Futterautomat für Aquarien

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Ob während der Urlaubszeit oder bei langen Arbeitstagen: Futterautomaten unterstützen Aquarianer bei der Versorgung ihrer Fische. Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) gibt Tipps.
 
 
Geht es für Aquarianer in die Ferien, steht die Versorgung der daheimbleibenden Fische meist ganz oben auf der Liste der Urlaubsvorbereitungen. Am Aquarium angebrachte Futterautomaten können auf die benötigte Futtermenge und -häufigkeit eingestellt werden und sorgen so für die Verpflegung der Aquarienbewohner. Damit sind die Automaten auch eine gute Unterstützung im Alltag, um eine regelmäßige Fütterung der Tiere zu gewährleisten, etwa bei Berufstätigen.
 
Befüllung ausschließlich mit Trockenfutter
 
„Ein Futterautomat ist eine Dosiereinrichtung, welche über eine Zeitschaltuhr gesteuert wird“, erzählt Maike Wilstermann-Hildebrand, ehemalige Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA), Geschäftsführerin des Vereins Zierfischfreunde Warendorf sowie Autorin zahlreicher Aquaristik-Fachartikel. „Dabei wird der Automat mit Fischfutter, etwa Flocken oder Granulat, befüllt, und gibt in geregelten Abständen eine Portion ins Aquarienbecken ab.“
„Über einen Futterautomaten kann ausschließlich Trockenfutter verfüttert werden. Ob der Einsatz eines Automaten zur Versorgung der Tiere infrage kommt, ist daher davon abhängig, welche Fischarten sich im Aquarium befinden“, berichtet die Aquaristik-Expertin. Einige Fische fressen beispielsweise nur Lebendfutter, welches über einen Automaten nicht dosiert werden kann. Das gleiche gilt für Frostfutter. Für welchen Automaten sich welches Futter eignet, verrät in der Regel auch der Hersteller.
 
Verschiedene Bauweisen für flexible Versorgung unterschiedlicher Fischarten
 
Der Aquarianer kann aus einer Auswahl an unterschiedlichen Systemen wählen: Während einige Futterautomaten auf eine vorprogrammierte Öffnung der Verschlusskappe setzen, geben andere Automaten das Futter durch eine Rotation des Behältnisses ins Wasser ab. „Außerdem gibt es Modelle mit mehreren kleinen Kammern, welche sich jeweils nach einer Drehung über dem Wasser öffnen. Diese Variante eignet sich vor allem für Aquarien mit unterschiedlichen Fischarten, denn die einzelnen Kammern ermöglichen das Mischen von Granulaten, Flocken und Futtertabletten“, berichtet Wilstermann-Hildebrand.
Bei neueren Varianten befindet sich eine Förderschnecke im Inneren des Automaten, welche das Futter in Form von Umdrehungen aus dem Futterschacht herausschiebt. „Dieses System hat den Vorteil, dass die Öffnung geschlossen ist und das Futter im Vorratsbehälter nicht feucht werden kann. Daher eignet es sich besonders, wenn der Futterautomat über einen längeren Zeitraum hinweg im Einsatz ist, etwa während eines Urlaubs,“ empfiehlt die Aquarianerin.
 
Aquarium nicht länger als zwei bis drei Tage ohne Aufsicht lassen
 
Die Bauweise des Futterautomaten sowie die Häufigkeit der Fütterung entscheiden darüber, über welchen Zeitraum die Tiere versorgt werden können. Ein Futterautomat mit 14 Fächern versorgt die Tiere entsprechend zwei Wochen, wenn nur eine Fütterung am Tag erfolgt, und knapp fünf Tage bei drei Fütterungen am Tag. „Ich empfehle, einen Futterautomaten nicht länger als zwei bis drei Tage unbeaufsichtigt im Einsatz zu haben“, so Wilstermann-Hildebrand. Bei längerer Abwesenheit sollte zum Beispiel ein Aquariensitter jeden zweiten Tag kurz nach dem Rechten schauen, das Futter auf Feuchtigkeit kontrollieren und überprüfen, ob die Technik einwandfrei funktioniert.
 
Vor dem Urlaub: Futterautomat prüfen
 
Die Expertin empfiehlt, den Futterautomaten bereits zwei bis drei Tage vor einer längeren Abwesenheit einzustellen und zu überprüfen
 
  • ob er zur eingestellten Zeit wirklich angeht,
  • die Futterklappe richtig runtergeht und
  • der Automat durchläuft.
Damit die Fische genug Futter bekommen, sollten im Vorfeld die ausgegebenen Futtermengen kontrolliert werden: „Ob bei einer Fütterung mit Granulat oder mit Flocken, der Fischhalter sollte stets im Vorfeld überprüfen, wie hoch die Futtermenge ist, wenn beispielsweise zwei, drei oder vier Portionen verfüttert werden. Besonders bei einer Fütterung mit Flocken, die in der Größe uneinheitlich sind, ist nicht garantiert, dass immer die gleiche Menge aus dem Automaten herausfällt. In dem Fall müssten dann die Portionsgrößen angepasst werden“, erläutert Wilstermann-Hildebrand.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: re)
Wenn der Ziervogel zum Tierarzt muss

Wenn der Ziervogel zum Tierarzt muss

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Vögel sind faszinierende Heimtiere mit langer Tradition. 2022 lebten rund 3,7 Millionen der gefiederten Freunde in deutschen Haushalten. Doch trotz Beliebtheit kann es  schwer sein, einen Arzt für seinen Ziervogel zu finden. Der Industrieverband Heimtierliebe (IVH) gibt Tipps:

Wenn jemand davon erzählt, dass er zu Hause Vögel hält, dann denken vermutlich die meisten an Wellensittiche oder Kanarienvögel. Tatsächlich ist die Bandbreite aber ein gutes Stück größer, weiß Dr. Dietmar Steinmetz. Er leitet eine Tierarztpraxis in Mainz und hat sich auf Wirtschafts- und Ziervögel spezialisiert. Mit dieser Expertise arbeitet er auch als betreuender Arzt für den Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V.

Gibt es für Ziervögel spezialisierte Tierärzte?

Grundsätzlich gibt es zwei fachliche Schwerpunkte für Tierärzte, die sich auf Vögel spezialisieren wollen. Ein Großteil der tierärztlichen Betreuung von Vögeln besteht in der Untersuchung von landwirtschaftlich genutztem Geflügel wie Hühnern oder Gänsen. „Aus diesem Grund sind die meisten Tierärzte, die auf Vögel spezialisiert sind, vorrangig auf Wirtschaftsgeflügel fokussiert. Das erkennt man daran, wenn ein Tierarzt die Bezeichnung Fachtierarzt für Geflügel trägt. Dahinter steckt eine mehrjährige Ausbildung mit Prüfung“, erklärt Dr. Steinmetz. Entsprechende Ärzte betreuen in der Regel große Nutzgeflügelbestände.
Dem gegenüber steht die Ausbildung zum Fachtierarzt für Zier-, Zoo- und Wildvögel, die für Heimtierhalter relevant ist. Über 300 verschiedene Ziervogelarten leben in menschlicher Obhut, wie etwa die unterschiedlichen Sittiche oder Papageien, und erfordern ein entsprechend breit gefächertes Fachwissen. Da nicht jeder Arzt gleich die komplette Ausbildung zum Fachtierarzt abschließt, zeigt auch das Führen der „Zusatzbezeichnung Zier-, Zoo- und Wildvögel“ eine Spezialisierung an, die auf einer kürzeren Ausbildung basiert. Manche Tierarztpraxen geben zudem an, ob sie nur kleine Ziervögel behandeln oder auch große Papageien.

Wie häufig sollte ich mit meinem Ziervogel zum Arzt?

Generell empfiehlt Dr. Steinmetz jährliche Routineuntersuchungen: „Viele Krankheiten oder Parasiten fallen mit dem bloßen Auge gar nicht auf. Bei Routineuntersuchungen stellt der Arzt aber fest, ob sich alle Werte in einem normalen Bereich befinden. Mit geschultem Blick kann er Unstimmigkeiten im Gefieder, den Beinschuppen oder an den Krallen feststellen. Wie so oft in der Medizin gilt: Wenn man schon frühzeitig handeln kann und erste Maßnahmen einleitet, dann kommt es häufig gar nicht erst zum Leid und die Heilungsaussichten sind besser.“ Auch Impfungen, Entwurmungen oder eventuell notwendige Eingriffe wie das Kürzen der Krallen können beim jährlichen Tierarztbesuch direkt vorgenommen werden.
Plötzliche Appetitlosigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten erfordern mitunter, dass sich ein spezialisierter Tierarzt den Vogel kurzfristig ansehen sollte. „Papageien haben zum Beispiel ganz eigene Krankheiten, etwa die entsprechend benannte Papageienkrankheit. Die vielen Vogelarten sind unterschiedlich groß, kommen teilweise aus ganz anderen Regionen dieser Erde, haben ganz eigene Besonderheiten beim Gefieder, Schnabel oder den Krallen.“ Halter sollten sich deshalb frühzeitig informieren, wo es in ihrer Nähe eine Fachpraxis für ihre Ziervögel gibt.

Wo finde ich einen geeigneten Tierarzt in meiner Nähe?

Erste Anlaufstelle sollte immer der Tierarzt sein, der den Vogel betreut. Unter Umständen kann dieser auf eine spezialisierte Praxis verweisen. Eine zentrale Anlaufstelle ist beim DKB im Entstehen, verrät der Experte: „Beim DKB arbeiten wir dafür eng mit der Bundestierärztekammer zusammen. Auf unserer Webseite gibt es bereits eine bundesweite Übersicht mit spezialisierten Vogeltierärzten, die immer wieder aktualisiert und ergänzt wird. Das kann die Orientierung sehr vereinfachen.“ Die entsprechende Übersicht mit Suche nach Postleitzahlen findet sich auf der Seite https://www.vogelbund.de/tierarzt-fuer-voegel-in-der-naehe/. Auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bietet eine Online-Tierarztsuche an: https://www.tieraerzteverband.de/bpt/ueber-den-bpt/mitgliedersuche/. 
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild re)

Kaninchen richtig zusammenführen

Kaninchen richtig zusammenführen

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Am liebsten im Team. Kaninchen leben gern mit ein oder zwei Artgenossen zusammen und bilden eine feste Hierarchie in ihrer Gruppe. Kommt ein neuer Hoppler in die Runde, kann die Rangordnung auf die Probe gestellt wurden. Hier Tipps und Kniffe für Kaninchen-Halter vom Industrieverband Heimtierbedarf.

Für Kaninchen ist die Haltung als Partnertiere oder kleine Gruppe unbedingt erforderlich, damit sie ihr natürliches Verhalten zeigen können. Neben der Kommunikation untereinander zählen dazu beispielsweise auch gegenseitige Fellpflege und gemeinsames Spielen.
Wer sich die ersten Kaninchen zulegen möchte, sollte daher sofort mindestens paarweise denken. Wenn man weitere Kaninchen aufnehmen möchte oder einen neuen Partner für ein Einzeltier sucht, muss man sich darauf vorbereiten, die Tiere zu vergesellschaften. Damit sie sich gut vertragen, sollten Halter darauf achten, dass die Neuankömmlinge zur Gruppe passen und es ausreichend Zeit zur Gewöhnung aneinander gibt.

Gleich und gleich gesellt sich gern

Schon bei der Auswahl der einzelnen Tiere können Halter möglichst gute Startbedingungen schaffen. „Am einfachsten klappt es in der Regel, wenn die Tiere etwa gleich alt und ähnlich groß sind. Hat man bereits ältere Kaninchen und möchte ein neues dazuholen, kann man auch gut ein Jungtier wählen, weil es in die bestehende Rangordnung hineinwächst und sich vielleicht erst später einmal behaupten will“, sagt Dr. Maximilian Reuschel, Tierarzt an der Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Beginnt man ganz neu mit einem Pärchen aus Kaninchen-Jungtieren, dann wachsen diese in der Regel sehr problemlos in ihre neue Partnerschaft hinein.

Ein neutraler Start

Zieht ein neues Kaninchen ein, sollte es erst einmal ein bis zwei Wochen Zeit bekommen, sich von dem stressigen Umzug zu erholen. Vorhandene und neue Tiere werden dann für einige Zeit auf neutralem Gebiet zusammengeführt, weil dort keine Revieransprüche bestehen. Das kann etwa Freilauf im Badezimmer oder einem anderen Zimmer als gewohnt sein; bei geeigneten Temperaturen bietet sich aber auch ein Außengehege auf dem Balkon oder im Garten an. Dann müssen sich alle Tiere neu orientieren. Wichtig ist, dass ausreichend Platz ist, damit sie sich auch einmal zurückziehen können, aber nicht zu viel Platz, bei dem sie sich grundsätzlich aus dem Weg gehen könnten. Sackgassen, in denen ein Tier in die Enge getrieben werden kann, sollte man vermeiden.
„Diese Neutralität schwindet natürlich ein Stück weit, wenn ich schon eine größere vorhandene Gruppe habe und ein neues Kaninchen dazukommen soll. Dann ist zwar der Ort neutral, die alte Gruppendynamik bleibt aber bestehen. Und es kann durchaus sein, dass das neue Tier erst einmal ausgeschlossen wird“, sagt der Tierarzt. Bei einem neuen Tier für eine größere Gruppe sollte also immer wohl überlegt sein, ob das gerade passt.

Kämpfe um die Rangordnung

Allgemein geht es bei der Zusammenführung von Kaninchen oft relativ heftig zu. In Kämpfen tragen sie ihre Rangordnung aus. Entsprechend sollten alle Tiere vor der Vergesellschaftung vollständig bei Kräften und gesund sein. Gerade in den ersten Stunden sollte man regelmäßig nach dem Rechten sehen und bei Bedarf von zu heftigen Kämpfen ablenken. Solange keine Verletzungen entstehen, sollte man die Tiere aber nicht wieder trennen. Dr. Reuschel betont, dass das sogar kontraproduktiv sein könnte: „Diese Kämpfe gehören bei Kaninchen einfach dazu. Wenn ich die Tiere jetzt noch mal über Nacht trenne, dann müssen sie morgen fast von Neuem beginnen. Selbst wenn sie im selben Raum bleiben und sich noch riechen können, staut sich die Aggression dann auf, bis sie wieder zusammenkommen.“ Diese Art der Vergesellschaftung kann zwar funktionieren, ist in der Regel aber heftiger und dauert meist länger.
Haben die Kämpfe aufgehört und die Kaninchen sitzen ruhig zusammen und fressen nebeneinander, dann können sie in ihr gemeinsames Gehege einziehen. Kämpfe sollte es dort nur noch vereinzelt zu Beginn geben. Über die kommenden Wochen gewöhnen sich die Tiere noch weiter aneinander und wachsen als Gruppe zusammen.

Zeit und Geduld mitbringen

Wie lange die Vergesellschaftung dauert, unterscheidet sich mitunter stark von einigen Tagen bis wenigen Wochen. Halter sollten daher Geduld mitbringen und die Tiere beobachten. Allerdings „können Kaninchen in seltenen Fällen auch einfach nicht-kompatibel sein. Das kennen wir unter uns Menschen ja auch. Wenn sich zwei sprichwörtlich nicht riechen können, dann kann man irgendwann nichts mehr tun und sollte den Stress beenden“, so der Experte.
Steht nach einer erfolgreichen Zusammenführung ein Tierarzttermin oder auch ein Aufenthalt in der Klinik für ein Kaninchen an, rät Dr. Reuschel, gleich alle Tiere mitzubringen. Sonst könnte eine neue Vergesellschaftung notwendig werden, wenn die Bande noch nicht stark genug sind.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)