Hundegebell: Was ist wann und wie lange erlaubt?

Hundegebell: Was ist wann und wie lange erlaubt?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Bellen ist für Hunde ein Kommunikationsmittel und liegt in der Natur der Tiere. Bellt ein Hund aber besonders häufig oder lange, kann dies zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen. Die Frage ist: Wann ist Hundegebell als Ruhestörung einzustufen und was müssen Mitbewohner einfach erdulden? Verschiedene Gerichtsurteile geben Antworten.

Ob vor Freude, weil der geliebte Mensch nach Hause kommt oder vor Aufregung, wenn der Postbote an der Haustür klingelt: Mit ihrem Bellen drücken Hunde Emotionen aus. Vielen Rassen liegt es im Blut, Geräusche lautstark zu melden – manchmal zum Unmut des Nachbarn, der die Lautäußerungen als Lärmbelästigung empfinden kann. Damit haben sich bereits diverse Gerichte beschäftigt. Das  übereinstimmende Urteil: Auch für Hundegebell gelten Richtlinien, Regeln und Ruhezeiten.

Wie viel und wie lange
dürfen Hunde bellen?

„Das Urteil des Oberlandesgericht Köln vom 7. Juni 1993 wird mittlerweile als Standardurteil in Lärmangelegenheiten verwendet“, erklärt der auf Tierrecht spezialisierte Anwalt Andreas Ackenheil. Dieses Urteil mit dem Aktenzeichen 12 U 40/93 verpflichtete einen Hundehalter, sein Tier so zu halten, dass Hundegebell, Winseln oder Jaulen auf dem Grundstück des Nachbarn zu bestimmten Ruhezeiten nicht zu hören ist. Diese Zeiten gelten von 13 bis 15 Uhr sowie von 22 bis 6 Uhr. Darüber hinaus darf Hundegebell nicht länger als zehn Minuten ununterbrochen und insgesamt 30 Minuten täglich zu hören sein. „Natürlich können festgesetzte Bellzeiten einem Hund nicht verständlich gemacht werden, daher sind die Regelungen eher als Orientierung zu verstehen“, erklärt der Tierrechtsexperte. Auch in ländlicher Umgebung muss ein Hundehalter sicherstellen, dass Nachbarn vor 7 Uhr morgens, zwischen 13 und 15 Uhr und nach 22 Uhr keiner Lärmbelästigung durch Hundegebell ausgesetzt sind. Das Recht der Nachbarn auf Ruhe hat hier Vorrang vor dem Interesse des Hundehalters, wie das Landgericht Mainz am 22. Juni 1994 unter dem Aktenzeichen 6 S 87/94 urteilte.

Dürfen Hunde an
Sonn- und Feiertagen bellen?

„Geht von einer Hundehaltung eine erhebliche Lärmbelästigung durch das Hundegebell aus, so kann die Ordnungsbehörde anordnen, dass die Hunde nachts und an Sonn- und Feiertagen in geschlossenen Gebäuden gehalten werden. Diese Maßnahme ist angesichts des ordnungswidrigen Verhaltens des Hundehalters zulässig“, erläutert Anwalt Ackenheil. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg am 5. Juli 2013 unter dem Aktenzeichen 11 ME 148/13 entschieden. Begründet wurde das Urteil damit, dass häufiges, übermäßig lautes und langanhaltendes Hundegebell, insbesondere zu Ruhezeiten wie der Mittags- und Nachtzeit sowie an Sonn- und Feiertagen, eine erhebliche Belästigung der Nachbarschaft und damit eine Ordnungswidrigkeit darstellt.

Besteht ein Anrecht
auf Mietminderung?

„Andere Mieter können die Miete wegen nachbarlichen Hundegebells allenfalls dann mindern, wenn der Hund regelmäßig und langanhaltend laut bellt. Gelegentliches Bellen stellt keinen Grund für eine Mietminderung dar“, sagt der Anwalt unter Berufung auf ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg vom 6. März 2005 mit dem Aktenzeichen 49 C 165/05. Das Gericht führte aus, dass ein gelegentliches Bellen noch nicht als Mietmangel bezeichnet werden könne – ebenso wenig wie andere, mit der Wohnnutzung zwangsläufig verbundene nachbarliche Laute wie Schritte, das Rauschen einer Dusche oder Toilettenspülung. Derartige Geräusche gehören ebenso wie die Lebenszeichen eines Hundes zu dem Geräuschspektrum, das jeden Mieter eines Mehrfamilienhauses erwarte.
Aus einem weiteren Urteil des Amtsgerichts Rheine vom 3. Februar 1998 mit dem Aktenzeichen 14 C 731/97 geht hervor, dass Mieter, die wegen Hundegebells in der Nachbarswohnung die Miete mindern, in einem Prozess konkret darlegen müssen, zu welchen Zeiten der Hund hörbare Geräusche von sich gegeben hat.
Um Konflikte in der Nachbarschaft zu vermeiden, ist es daher nicht nur hilfreich, frühzeitig das Gespräch zu suchen. Der Hundehalter sollte auch Ursachenforschung betreiben und gemeinsam mit dem Vierbeiner daran arbeiten – gegebenenfalls auch mithilfe eines Hundetrainers.
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Hatschi: was tun, wenn der Hund Schnupfen hat?

Hatschi: was tun, wenn der Hund Schnupfen hat?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Nasses Wetter, trockene Heizungsluft und schniefende Mitmenschen: Im Herbst und Winter machen uns häufig Erkältungen zu schaffen. Tatsächlich können auch Hunde darunter leiden: Mit einfachen Mitteln können Tierhalter das Immunsystem ihrer Vierbeiner jetzt unterstützen und ihre Hunde erkältungsfrei durch den Winter bringen. Hier Tipps vom Industrieverband Heimtierbedarf.

Nasses und kaltes Wetter beschert nicht nur uns Menschen, sondern auch Hunden leicht eine Erkältung. „Ist das Fell nass und der Hund liegt auch noch auf kühlen Fliesen oder im Durchzug, dann kann er schnell unterkühlen“, berichtet die Tierärztin PD Dr. Franziska Kuhne. „Wir Menschen sind meist mit einer dicken Regenjacke geschützt und müssen diese in der Wohnung nur ausziehen – beim Hund dauert es aber eine Weile, bis das Fell getrocknet ist.“ Zwar gibt es auch für Hunde wärmende Funktionskleidung, aber Beine und Pfoten werden dennoch nass.

Welpen und Hundesenioren
anfälliger für eine Erkältung

Eine weitere Ursache einer Erkältung: Wird das wärmende Fell zu spät im Jahr geschoren, verfügt der Hund nicht mehr über seinen vollen natürlichen Schutz. Eine ähnliche Gefahr besteht, wenn es nach dem Sommer abrupt abkühlt und die Übergangszeit, in der sich das Winterfell ausbilden kann, zu kurz ist. Besonders Rassen mit kurzem Fell und folglich fehlender Unterwolle, aber auch magere und kranke Tiere sowie kleine Hunde neigen dann zum Frieren. Ebenso sind Welpen und Hundesenioren anfälliger für eine Erkältung als ihre mittelalten Artgenossen.
Daher sollte man bei fallenden Temperaturen genau beobachten, ob das Tier Anzeichen einer Erkältung zeigt – und dieser dann schnellstmöglich entgegenwirken.

Welche Symptome zeigt ein Hund
bei Erkältung oder Unterkühlung?

Erste Anzeichen dafür, dass ein Hund friert, sind verstärktes Zittern und eine Weigerung, weiter spazieren zu gehen. Besonders im Winter empfiehlt es sich daher, eher mehrere kurze Spaziergänge zu machen, anstatt bei Kälte lange Zeit am Stück draußen zu sein. Auch Gesprächspausen mit anderen Fußgängern sollte man eher kurz halten oder zumindest den Hund daran hindern, sich währenddessen auf den gefrorenen Boden zu legen.
Ist dem Hund kalt und er versucht, Wärme zu speichern, ist dies laut der Tierärztin an bestimmten Verhaltensmustern zu erkennen: „Im Liegen wird sich der Hund möglichst klein machen und zusammenrollen, um Wärme zu sparen. Aber auch beim Spaziergang kann man bei Kälte beobachten, wie er immer wieder windgeschützte und trockene Stellen aufsucht.“
Hat sich der Vierbeiner erkältet, dann zeigt sich das meist in Form von Appetitlosigkeit und einer allgemeinen Schlappheit. Es kann vereinzelt zu Niesern bis hin zu Fieber beim Tier kommen. „Beim Streicheln fällt das Fieber besonders an den Ohren und an den Pfoten sofort auf, weil diese Stellen dann deutlich wärmer als üblich sind“, erläutert die Hundeexpertin. „Es kann aber auch vorkommen, dass der Hund plötzlich Berührungen ablehnt, weil es ihm schlecht geht und er einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Dann kann man auch mal angeknurrt werden.“ Bei derartigen Symptomen empfiehlt sich der zeitnahe Gang zum Tierarzt, damit es dem Vierbeiner schnell wieder besser geht.

Erkältungen vorbeugen
und den Hund unterstützen

Die wirksamste Behandlung von Erkältungen ist natürlich, diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach einem Spaziergang bei nasskaltem Winterwetter sollte das Fell daher immer gründlich trockengerubbelt und dem Hund ein warmer Platz zum Liegen angeboten werden. Für Rassen mit dünnem oder kurzem Fell empfiehlt die Expertin zudem einen Hundemantel zum Schutz, welcher sowohl vor Nässe als auch vor Kälte schützt.
„Ist der Hund erkältet, hilft man dem Vierbeiner vor allem, indem man für ausreichend Wärme, Ruhe und Flüssigkeit sorgt. Es gibt sogar spezielle beheizbare Unterlagen oder Wärmelampen, die bei der Erholung helfen können“, beschreibt die Tierärztin die zentralen Aufgaben für Hundehalter.

Regelmäßige Bewegung stärkt das
Immunsystem des Hundes

Neben Hundemänteln und anderen vorbeugenden Maßnahmen kann auch die Gewöhnung des Hundes an das Wetter und die Temperaturen einen Einfluss haben: „Ein langsamer Übergang von sommerlichen Temperaturen zum kühleren Herbst hilft den Hunden automatisch, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Genauso ist ein Hund, der sehr viel Zeit draußen verbringt, natürlich besser auf das Wetter vorbereitet als ein Stubenhocker. Allein die regelmäßige Bewegung hilft dabei enorm,“ erklärt Kuhne. „Bei extremen Temperaturunterschieden, wenn im Haus beispielsweise 20 Grad und draußen minus zehn Grad sind, hilft es letztlich aber nur, den Hund zum Aufwärmen ordentlich in Bewegung zu bringen.“
In der Wohnung sind unsere menschlichen Wohlfühltemperaturen auch für das Tier absolut ausreichend. Ist es dem Hund im Winterfell zu warm, wird er sich auf kühlen Fliesen ausruhen. Bedenken sollte man jedoch, dass viele Menschen im Schlafzimmer deutlich kühlere Temperaturen bevorzugen. Es kann daher hilfreich sein, Hunden mit einem kurzen Fell auch nachts einen Hundemantel anzuziehen oder ein wärmeres Zimmer anzubieten. Denn auch in der Wohnung kann es sonst zu Unterkühlung kommen. 
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Gassigang im Dunkeln

Gassigang im Dunkeln

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Wenn der Hund den Mülleiner anbellt –  dann könnte das an der dunklen Jahreszeit liegen. Hier Tipps für den Gassigang in Herbst und Winter.

Kuschelig warm eingepackt können winterliche Spaziergänge sowohl für Hunde als auch für Halter viel Freude machen – und die Bewegung an der frischen Luft sorgt nicht nur für einen freien Kopf, sondern stärkt auch das Immunsystem. Bricht in den frühen Abendstunden die Dunkelheit herein, steigt jedoch auch die Unfallgefahr. Denn besonders kleine Hunde können von Auto- und Fahrradfahrern schnell übersehen werden. Außerdem sind einige Hunde in der Dunkelheit unsicher und haben mitunter sogar Angst.

Viele Hunde fühlen sich in
der Dunkelheit unsicher

Ein Phänomen, welches sicherlich schon vielen Hundehaltern aufgefallen ist: Beim Gassigang in der Dunkelheit bellt der sonst so friedliche Vierbeiner plötzlich Mülleimer oder sogar entgegenkommende Passanten an. „Wie Menschen sind auch viele Hunde in der Dunkelheit unsicher beziehungsweise wachsamer, denn es könnte ja plötzlich und unbemerkt eine Gefahr den Weg kreuzen“, berichtet Sabine Winkler, Hundeausbilderin und Fachbuchautorin. „Denn auch wenn Hunde im Dunkeln besser sehen können als wir, sind sie im Prinzip doch Tagtiere und haben lange keine so gute Nachtsicht wie echte Nachttiere.“ Taucht dann ein dem Hund merkwürdig erscheinender Gegenstand auf oder nähert sich eine fremde Person, wird diese zunächst als gefährlich eingestuft und angebellt.

Dunkelheit ist besonders für einige
Sommerwelpen eine Herausforderung

„Einige Sommerwelpen haben zu Beginn ihres ersten Winters mitunter sogar Angst im Dunkeln“, erklärt die Hundeexpertin. Dabei bezieht sich die Angst der „Sommerhunde“ aber eher auf Autoscheinwerfer und Lichtreflexe als auf die Finsternis selber. Dies bessert sich mit der Zeit, und da es nach und nach dunkler wird, gewöhnen sich Hunde in der Regel an die langsam heranschreitende Dunkelheit. Halter sollten für den späten Hundespaziergang dann die Dämmerung nutzen und Wege mit wenig Verkehr einschlagen.

„Entwickelt ein erwachsener Hund, der schon einige Jahre an der Seite seines Halters lebt, ohne erkennbaren Anlass wie traumatische Erfahrungen plötzlich stärkere Ängste, kann dies auch auf ein Gesundheitsproblem zurückzuführen sein, etwa eine Schilddrüsenerkrankung oder ein Herzleiden. In dem Fall sollte der Tierarzt aufgesucht werden“, erklärt die Fachfrau.

Leuchthalsbänder und
Warnwesten sind ratsam

Geht es auf zur abendlichen Gassirunde, ist eine richtige Ausrüstung für Hund und Halter ratsam, um nicht übersehen zu werden. „Leuchthalsbänder, Warnwesten und reflektierendes Brustgeschirr für Hunde sind ratsam, um gesehen zu werden, aber leider nicht aus allen Winkeln zu erkennen“, betont Winkler. Für langhaarige Hunde empfiehlt die Expertin spezielle Leuchthalsbänder, damit die leuchtenden Stellen nicht komplett im Fell verschwinden. Nähert sich ein Auto oder ein Fahrrad, sollte sich der Vierbeiner spätestens dann neben seinem Herrchen oder Frauchen einfinden und nach vorne gewandt sein – so strahlen Blinkie und Reflektoren den Fahrern schon von weitem entgegen. Wichtig ist zudem, dass auch der Hundehalter gut sichtbar und entsprechend mit einer Warnweste oder gar einer Taschen- oder Kopflampe ausgestattet ist.

Abendlicher Spaziergang
nur an der Leine

Bei Einbruch der Dunkelheit sowie nachts sind nicht nur viele Katzen unterwegs, sondern auch Wild. Hunde, die nicht zu hundert Prozent gehorchen und neben dem Halter laufen, sollten daher lieber angeleint werden. „Auto- und Radfahrer entdecken den Vierbeiner, trotz Leuchtweste und Blinkie, in der Dunkelheit meist erst sehr spät und können dann nicht mehr bremsen, wenn ihnen das Tier in den Weg läuft“, erläutert die Autorin. Ebenso sind andere Hunde, die den Weg kreuzen, nur schwer zu entdecken. Um Unfälle und unliebsame Hundebegegnungen zu vermeiden, hilft es, die Fellnase an der Leine zu halten. Doch Obacht, dass bei langer Leine keine Fußgänger oder Fahrradfahrer über diese stolpern.
Richtig ausgerüstet, steht einem schönen und sicheren Abendspaziergang in den Wintermonaten dann nichts mehr im Weg.
(Quelle:  Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

 

 

Warnung vor Giftködern

Warnung vor Giftködern

Rottach-Egern / Landkreis Miesbach – Ein aufmerksamer Hundebesitzer entdeckte beim Spaziergang mit seinem Hund in Rottach-Egern aufgeschnittene Wiener sowie Kassler-Ripperl im Grünbereich Die Polizei rät zur Vorsicht.

Nach den Angaben der Polizei fand der Hundebesitzer die Wurst- und Fleischstücke in der Seestraße auf Höhe des Hotels Bachmair am See. Er sammelte die vermeintlichen Giftköder umgehend ein und warf sie weg.
Hunde- und Katzenbesitzer werden gebeten, besonders aufmerksam zu sein. Bei Verdacht einer Vergiftung sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht und im günstigsten Fall der Köder mitgenommen werden.
Hinweise bitte an die Polizeiinspektion Bad Wiessee unter Telefon 08022/98780.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Bad Wiessee / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Wo leben die meisten Hundefreunde?

Wo leben die meisten Hundefreunde?

Bayern / Hamburg- Wo leben die meisten Hundefreunde. Bayern ist es nicht. Laut einer aktuellen Umfrage ist es Hamburg, gefolgt von Bremen. Den dritten Platz belegt Thüringen. Und Bayern? Kommt bei diesem Ranking „nur“ auf Platz 12. 

Grafik zur Anzahl Hundehalter

Die Grafik zur Umfrage. Hamburg ganz oben. Rheinland-Pfalz bildet das Schlusslicht. Grafik: Copyright Industrieverband Heimtierbedarf (IVH)

Hunde sind für viele Menschen treue Begleiter und Familienmitglieder. Darüber hinaus übernehmen immer mehr Vierbeiner als Therapie-, Assistenz- oder Rettungshunde gesellschaftliche Aufgaben. Seit einigen Jahren lässt sich ein stetiger Aufwärtstrend bei der Gesamtzahl der Hunde in Deutschland verzeichnen. Im Jahr 2021 lebten insgesamt 10,3 Millionen in deutschen Haushalten, wie eine haushaltsrepräsentative Erhebung im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) ergab. In jedem fünften Haushalt (21 Prozent) wird mindestens ein Hund gehalten und umsorgt.

Hamburg schätzt den
besten Freund des Menschen ganz besonders

Überraschenderweise sind nicht in den ländlich geprägten Bundesländern wie Schleswig-Holstein oder Bayern die meisten Hundefans anzutreffen, sondern in zwei norddeutschen Hansestädten. Gemessen an der Einwohnerzahl schätzen die Hamburger den besten Freund des Menschen besonders: Dort kommen laut der Studie von IVH und ZZF rund 16.200 Hunde auf 100.000 Einwohner. Auf Platz zwei der Bundesländer mit den größten Hundefans landet Bremen mit gut 14.700 Tieren, dicht gefolgt von Thüringen mit ca. 14.150 Vierbeinern auf 100.000 Einwohner.
Im Süden Deutschlands sind Hunde im Verhältnis zur Einwohnerzahl weniger verbreitet: Die Schlusslichter der Erhebung sind Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, das Saarland und Rheinland-Pfalz.
(Quellen. Industrieverband Heimtierbedarf, Statistisches Bundesamt, Anzahl der Bevölkerung nach Bundesländern, 2020; IVH/ZZF-Studie „Der Deutsche Heimtiermarkt 2021 / Beitragsbild: Symbolfoto: Marion Protzek)

Was muss in die Reise-Apotheke für den Hund?

Was muss in die Reise-Apotheke für den Hund?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Wenn es in den lang ersehnten Sommerurlaub geht, kommen Hunde gerne mit. Doch nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Vierbeiner können ein neuer Ort oder ein anderes Klima eine Herausforderung sein. Machen sich am Reiseziel leichte Beschwerden beim Hund bemerkbar, lässt sich häufig einfach Abhilfe schaffen.

Ob Badeurlaub, Wandern oder Camping: Viele Hundehalter verreisen am liebsten mit ihrem Vierbeiner. Dabei ist vorher oft nicht abzusehen, wie das Tier auf eine plötzliche Klimaveränderung oder ein verändertes Umfeld reagiert. Einige Risiken lassen sich vor Antritt der Reise mit dem Tierarzt besprechen, auf andere müssen Halter spontan am Reiseziel reagieren.
Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte  (bpt) empfiehlt deshalb, nicht nur eine Notfallapotheke für den Hund im Gepäck zu haben, sondern sich auch mit den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut zu machen. Natürlich ist bei ernsthaften Problemen wie Blutungen, Krampfanfällen, auffallender Abgeschlagenheit oder schweren Verletzungen auch im Urlaub der schnelle Weg zum Tierarzt unumgänglich. Bei leichten Beschwerden dagegen können Tierhalter meist selbst Abhilfe schaffen.

Insektenstiche:
Einstichstelle kühlen

Grundsätzlich sind Wespen- und Bienenstiche für Hunde zwar schmerzhaft, aber in den meisten Fällen harmlos. Zeigt der Vierbeiner nach einem Stich keine allergische Reaktion, reicht es häufig, die Einstichstelle zu kühlen. Der Stachel kann mit einer Pinzette oder einem Tuch entfernt werden. Nach dem ersten Schreck haben Hunde den Insektenstich meist schnell wieder vergessen. Anders kann es aussehen, wenn das Tier im Maul-, Kopf- oder Halsbereich gestochen wird: „Wenn die Atemwege stark anschwellen, kann die Luftzufuhr des Tieres behindert werden“, warnt Astrid Behr vom bpt. Kommt es beim Tier zu starkem Speichelfluss, Schwellungen oder Atembeschwerden, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Das gilt auch im Falle einer nachgewiesenen Insektenallergie.

Pfotenverletzungen:
Fremdkörper vorsichtig entfernen

Geraten Fremdkörper wie Dornen oder Steine zwischen die Ballen, können die eingetretenen Gegenstände meist selbst entfernt werden. Hierzu muss die verletzte Stelle zunächst enthaart, gewaschen und desinfiziert werden, bevor der Gegenstand vorsichtig, ggf. mit einer Pinzette, entfernt wird. Größere Wunden sollten anschließend verbunden werden. Ist eine klaffende Wunde sichtbar oder lässt sich der Fremdkörper schwer entfernen, sollte er in der Wunde belassen und ein Tierarzt aufgesucht werden.

Hitzschlagverdacht:
Vorsichtig Abkühlung verschaffen

Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt zwischen 37,5 und 39° Grad Celsius. Bei besonders warmen Temperaturen oder großer körperlicher Belastung kann diese bis auf 42 Grad ansteigen. „Hunde sind äußerst hitzeempfindliche Tiere. Da sie nur eine geringe Anzahl an Schweißdrüsen an der Unterseite der Pfoten und am Nasenspiegel besitzen, können sie nicht schwitzen und so ihren Körper abkühlen“, erklärt Behr. Um sich abzukühlen, bleibt daher nur das Hecheln. Dieses erzeugt Verdunstungskälte. Übersteigt die Außentemperatur 28 Grad, muss sich der Vierbeiner anderweitig Kühlung verschaffen – beispielsweise indem er sich auf kalte Fliesen legt oder schwimmen geht.
Symptome, die auf einen Hitzschlag des Tieres hindeuten sind schnelles Hecheln, ein rasender Herzschlag, Mattigkeit sowie Krämpfe oder sogar Bewusstlosigkeit. „Zeigt der Hund solche Symptome, gilt es, ihn vor der tierärztlichen Versorgung schnell in den Schatten zu bringen und langsam abzukühlen – etwa mit kühlen, feuchten Tüchern“, rät die Tierärztin. Mit dem Kühlen sollte immer an den Pfoten und den Gliedmaßen begonnen werden, um dann mit dem Tuch langsam weiter zum Körper bis hin zum Nackenbereich zu wandern. Um einen Schock zu vermeiden, dürfen überhitzte Hunde niemals mit Wasser überschüttet werden.

Für alle Fälle:
Die Reiseapotheke

Um den Hund im Notfall versorgen zu können, sollten folgende Medikamente und Utensilien im Reisegepäck nicht fehlen:

  • Vaseline zum Einfetten des Thermometers oder bei Liegeschwielen
  • kühlende Salbe gegen Insektenstiche
  • Wunddesinfektionsmittel
  • desinfizierende Wundsalbe
  • sterile Kochsalzlösung als Spülflüssigkeit für Hautwunden und bei
    Fremdkörpern im Auge
  • Verbandsmaterialien wie Mullbinden, Kompressen und Pflasterrollen
  • ein digitales Fieberthermometer
  • eine Zeckenzange
  • bei Reisen in südliche Länder auch Insektenschutzmittel
    (Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)