Arbeitsmarkt in der Region Rosenheim mit Licht und Schatten

Arbeitsmarkt in der Region Rosenheim mit Licht und Schatten

Rosenheim – Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Region Rosenheim ist gut, ist aber von Unsicherheiten geprägt. „Wir stehen bei der Arbeitslosigkeit mit einer Quote von 2,7 Prozent für unseren gesamten Bezirk zwar nach wie vor gut da, aber die Dynamik geht seit einigen Monaten zurück“, sagte die Leiterin der Rosenheimer Agentur für Arbeit Dr. Nicole Cujai der CSU-Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig bei einem Informationsbesuch der Politikerin.

„Die Unternehmen stellen weniger ein, die Zeitarbeitsfirmen suchen weniger Personal, die Vermittlung von der Arbeitslosigkeit in die Arbeit wird schwieriger. Und es gibt mehr Massenentlassungen. Das alles sind Indikatoren für eine Flaute oder einen Konjunkturrückgang.“ Für Daniela Ludwig kommt diese Entwicklung nicht überraschend. „Ich bekomme solche Signale fast täglich aus der heimischen Wirtschaft. Die Unternehmer sind verunsichert, sie kämpfen mit zahlreichen Problemen: Hohe Energiekosten, hohe Steuern, überbordende Bürokratie.“ Einen Großteil der Verantwortung dafür trage die Ampelregierung, so die heimische Wahlkreisabgeordnete. „Die Bundesregierung versagt in der Wirtschaftspolitik komplett – mit Gesetzen, die nicht funktionieren, und mit einer einzigartigen Tatenlosigkeit, was Steuern und Bürokratie betrifft.“
Anfang Juni betrug die Arbeitslosigkeit im Landkreis Rosenheim 2,6 Prozent, in der Stadt lag sie bei 4,5 Prozent. Damit ist die Region weiter unter dem bayernweiten Durchschnitt. Erfreulich entwickle sich die Integration der ukrainischen Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. „Hier sind wir auf einem guten Weg“, so Dr. Cujai. „Die Beschäftigtenquote der Ukrainerinnen und Ukrainer liegt in Bayern bereits bei 32 Prozent. Und sie arbeiten in Bereichen, wo wir sie wirklich gut gebrauchen können, wie etwa in Gesundheitsberufen, im Lebensmittel- und Gastgewerbe oder im Bereich Verkehr/Logistik.“ Die Integration könnte nach Ansicht der Agentur für Arbeit noch besser funktionieren. „Die Anerkennung von Berufsabschlüssen dauert einfach viel zu lange“, erklärte der stellvertretende Leiter der Agentur Michael Preisendanz. „Dazu kommt, dass gerade ukrainische Frauen in ihrer Heimat in Berufen arbeiteten, für die sie hierzulande eine offizielle Anerkennung brauchen, wie etwa als Lehrerin oder Ärztin.“

„Bürgergeld allein reicht nicht für eine gelungene Integration“

Die Dauer der Anerkennungsverfahren ist auch für Daniela Ludwig unerträglich. „Deutschland ist hier nicht gut aufgestellt, das Verfahren dauert Monate. Das ist ein echtes Hindernis für eine Integration. Wir müssen überlegen, wie wir das starre System der Berufsanerkennung zum Laufen bekommen.“ Auch die Regelungen mit dem Bürgergeld seien nicht befriedigend. „Man muss schon fragen, warum ukrainische Flüchtlinge Bürgergeld bekommen, Flüchtlinge aus anderen Nationen aber nach dem Asylbewerberleistungsgesetz behandelt werden. Die grundsätzliche Frage lautet: Wie bekommen wir Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt? Wir müssen sie fordern, mit Sprachkursen, Integrationskursen und mit stärkeren Anreizen, Arbeitsangebote auch anzunehmen, egal ob es ukrainische Flüchtlinge oder Flüchtlinge im Asylverfahren sind. Klar ist für mich. Beim Bürgergeld fehlt es an Anreizen. Arbeit muss sich mehr lohnen. Bürgergeld allein reicht nicht für eine gelungene Integration.“
Geduld ist also gefragt. Dr. Nicole Cujai ist aber zuversichtlich. „Ich bin mir sicher, dass wir in fünf Jahren sehr viele Ukrainer integriert haben werden.“ Dass sich die Geduld lohnt, hat sich am Beispiel der zahlreichen Flüchtlinge gezeigt, die 2015 und 2016 in die Region kamen. „Hier sind bundesweit nach sieben Jahren mehr als 70 Prozent der Männer in Arbeit. Das ist eine tolle Quote und ein sehr guter Erfolg.“
(Quelle: Pressemitteilung Wahlkreisbüro Daniela Ludwig / Beitragsbild: Wahlkreisbüro Daniela Ludwig, zeigt von links:  Die Leiterin der Agentur für Arbeit Dr. Nicole Cujai, MdB Daniela Ludwig, der stellvertretende Leiter Michael Preisendanz)

Junge Wissensträger in Bad Endorf ausgezeichnet

Junge Wissensträger in Bad Endorf ausgezeichnet

Bad Endorf / Landkreis Rosenheim – Im Marias Kino in Bad Endorf (Landkreis Rosenheim) wurden jüngst über 100 junge Menschen im Rahmen des Jugendprojekts „W³ WISSEN WERTE WIR“ ausgezeichnet. Die Veranstaltung, organisiert von der gfi gGmbH Alpenvorland aus Rosenheim, würdigte die Erfolge der Teilnehmer und ihre zukünftige Rolle als Wissensträger.

Die Feier begann mit einer Begrüßung durch Cornelia Graf, Koordinatorin des Projekts. Sie betonte die Bedeutung der Ausbildung junger Menschen zu Wissensträgern, die sich für gesellschaftliche Werte und Interkulturalität einsetzen. Es folgten Reden von Karl Straub, Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, Rosenheims Landrat Otto Lederer, Landrat  und Gabriele Leicht, Dritte Bürgermeisterin der Stadt Rosenheim. Zudem wurden digitale Grußworte vom Staatssekretär Sandro Kirchner übermittelt, die die Teilnehmer ebenfalls ermutigten und die Bedeutung ihres Engagements unterstrichen.

Das steckt hinter dem Jugendprojekt

Das Jugendprojekt „W³ WISSEN WERTE WIR „richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 27 Jahren. Über 10 bis 12 Monate werden sie in Themen wie Interkulturelle Kompetenz, Flucht, Migration, Rassismus und Gleichberechtigung geschult. Ziel ist es, die jungen Menschen zu Multiplikatoren auszubilden, die das erworbene Wissen in ihre Gemeinschaften tragen. Seit 2024 wird das Projekt aus Mitteln der Europäischen Union Co-finanziert.

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörten die kreativen Aufführungen der zukünftigen Wissensträger. Ein mitreißender Tanz begeisterte das Publikum, ein bewegendes Gedicht wurde vorgetragen, und inspirierende Ansprachen zeigten die persönliche Bedeutung des Projekts W³ für die Teilnehmer. Zudem wurden die Gäste durch Spiegel und provokative Fragen zur Reflexion ihrer eigenen Vorurteile eingeladen.

Die Zertifizierungsfeier markiert den Abschluss der diesjährigen Ausbildungsphase, doch das Projekt geht weiter. Neue Jugendgruppen entstehen aktuell in Rosenheim, Holzkirchen und Traunstein. Die Jugendlichen treffen sich einmal wöchentlich mit ihren Gruppenleitern und setzen sich mit den W³ Themen auseinander, planen gemeinsame Ausflüge und lernen Vielfalt zu leben und sich für gesellschaftliche Offenheit und Toleranz einzusetzen. Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene sind bei diesen offenen Gruppentreffen jederzeit willkommen.
(Quelle: Pressemitteilung gfi gGmbH Alpenvorland / Beitragsbild: Copyright Gülsüm Kisla)

Integrationsausflug auf die Kampenwand

Integrationsausflug auf die Kampenwand

Rosenheim – Wandern, Singen, Tanzen, gemeinsam essen, sich kennen lernen, miteinander in Kontakt kommen – all das stand im Mittelpunkt des Frauen-Berg-Ausfluges auf die Kampenwand. Organisator war der Rosenheimer Caritas Fachdienstes Asyl und Migration im Rahmen des Projektes Lebenswirklichkeiten Bayern.

Frauen aus Syrien, Marokko, Afghanistan, der Ukraine und Deutschland fanden sich bei herrlichstem Herbstwetter zusammen, um mit der Seilbahn auf die Kampenwand in Aschau im Chiemgau zu fahren. Hintergrund war, den Frauen die Möglichkeit zu geben, die Natur und Umgebung ihres oft noch neuen Lebensumfeldes kennenzulernen. Den bayrischen Horizont von oben zu bestaunen und zu erweitern – raus aus Familie, Alltag und Unterkunft.
Dies gelang bei diesem Ausflug wunderbar. Unter den Teilnehmerinnen herrschte schnell die Einigkeit, bald wieder in die Berge aufzubrechen, selbst organisiert und am besten zu Fuß.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas Zentrum in Stadt und Landkreis Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Melanie Bumberger)

Gelebte Inklusion an Realschule Bruckmühl

Gelebte Inklusion an Realschule Bruckmühl

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Georg Edenhofner fühlt sich sichtlich wohl bei seiner Arbeit an der Realschule Bruckmühl (Landkreis Rosenheim). Der 32-Jährige unterstützt Hausmeister Michael Pastore bei seiner Arbeit. Das Landratsamt Rosenheim hat zusammen mit den Wendelstein Werkstätten eine Kooperation geschlossen und als Pilotprojekt einen Außenarbeitsplatz für Georg Edenhofner an der Realschule Bruckmühl geschaffen.

Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Chancen für Menschen mit Behinderung auf Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern. Solche Außenarbeitsplätze bieten neben beruflicher Bildung vor allem die aktive Teilhabe am Arbeitsleben. Georg Edenhofner bleibt also Beschäftigter bei den Wendelstein Werkstätten, wird aber für den Landkreis Rosenheim eingesetzt, nämlich bei der Realschule Bruckmühl. Das bringt, laut Landratsamt Rosenheim,  Vorteile für alle, da ihm die Wendelstein Werkstätten weiterhin pädagogisch und unterstützend zur Seite stehen und so eine bestmögliche Integration gewährleistet ist.

Aufgaben für den jungen Hausmeister sind vielseitig

Die Realschule in Bruckmühl kennt Georg Edenhofner gut. Er war bereits 2017 an der Schule und wechselte im Anschluss an die Grundschule in Bruckmühl. Mit dem jetzigen Außenarbeitsplatz des Landratsamtes kann der junge Hausmeister wieder zurück an seine geliebte Realschule.
Ob der Getränkeautomat leer ist, der Rasen gemäht werden muss oder zum Beispiel Papier und Seife bei den sanitären Einrichtungen fehlen – die Aufgaben von Georg Edenhofner sind vielfältig. Er selbst freut sich über die abwechslungsreichen Tätigkeiten. Er begleitet und unterstützt seinen Kollegen bei seinen Arbeiten. Am besten gefällt ihm dabei, dass keine Langeweile aufkommt und dass er so herzlich in der Schulfamilie aufgenommen worden ist.
Dieser Außenarbeitsplatz ist ein Pilotprojekt des Landratsamtes Rosenheim, das zunächst bis Ende des Jahres läuft. Langfristiges Ziel ist es, den Anteil der Beschäftigten mit Behinderung am Landratsamt Rosenheim zu erhöhen und damit auch die Erwerbstätigenquote der behinderten Menschen im Landkreis Rosenheim zu steigern.
Die Wendelstein Werkstätten sind mit der Abteilung Prisma-Außenarbeit seit über 14 Jahren Kooperationspartner von Firmen in Stadt und Landkreis Rosenheim und begleiten derzeit mehr als 60 Personen in sozialen Einrichtungen und Betrieben.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Realschule, Bruckmühl, zeigt: von links: Alexander Floßmann (Hausmeister am Gymnasium Bruckmühl), RSDin Andrea Ranner (Schullleiterin der Realschule Bruckmühl), Georg Edenhofner und Michael Pastore (Hausmeister der Realschule Bruckmühl))

Olympia-Fackelzug durch Rosenheim

Olympia-Fackelzug durch Rosenheim

Rosenheim – „Wir wollen, dass olympischer Wind durch Rosenheim weht“, so Rosenheims Integrationsbeauftragte Christine Mayer. Darum soll es anlässlich der „Special Olympics World Games“ am 14. Juni diesen Jahres einen olympischen Fackelzug zum Max-Josefs-Platz geben.

Mit inklusiven Projekten will das sogenannte „Host Town Programm“ das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik werden. Ziel ist es, auch über die Olympischen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung hinaus, ein neues Miteinander zu entwickeln. Delegationen aus der ganzen Welt werden in verschiedenen Kommunen Deutschlands zu Gast sein. 
Auch Rosenheim ist „Host Town“. Die Organisatoren der Host-Town-Tage in Rosenheim im Sommer sprachen nun beim Stadtjugendring mit Verantwortlichen aus der Politik und dem Sport über das geplante Programm für die Delegation aus Mauritius.
Rosenheim wird ein paar Tage vor Beginn der „Special Olympics World Games“ vierzig Sportler und Betreuer aus dem Inselstaat begrüßen.
Das hierzu geplante Programm wurde in der vergangenen Woche bereits im Rosenheimer Stadtrat vorgestellt.

Ein Begegnungsfest am Max-Josefs-Platz
soll der Höhepunkt der Host-Town-Tage sein

Höhepunkt soll ein Begegnungsfest am 14. Juni am Max-Joseph-Platz sein, bei dem die Athleten empfangen werden. „Wir wollen, dass der olympische Wind durch Rosenheim weht“, so die Integrationsbeauftragte der Stadt Christine Mayer. Daher ist geplant, dass die Sportler zuvor vom Rathaus in die Innenstadt ziehen und dabei die Fackel mit dem olympischen
Feuer zum Max-Joseph-Platz tragen.
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Foto: Stadt Rosenheim)

Fasching im Zeichen der Inklusion

Fasching im Zeichen der Inklusion

Rosenheim – Nach zweijähriger Pause findet am Sonntag, 29. Januar zum 43. Mal der große Faschingsball des Bayerischen Roten Kreuzes für ältere Menschen und Menschen mit und ohne Behinderungen im Rosenheimer Kultur- und Kongresszentrum statt.

Wie schon in den Vorjahren sorgt die Live-Band „Bast scho“ für den musikalischen Schwung. Die Gäste können sich auf die Auftritte der Faschingsgilden aus Rosenheim, Vogtareuth, Wasserburg und der Chiemseenixen Bernau sowie der Showtanzgruppe Attl freuen.
Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung beginnt ab 13 Uhr (Einlass ab 12 Uhr) und endet gegen 17 Uhr.
Um Anmeldung – vor allem von größeren Gruppen – wird gebeten: Telefon 08031 / 3019-945 oder per Email: wus@kvrosenheim.brk.de.
(Quelle: Pressemitteilung BRK / Beitragsbild: Symbolfoto re)