kbo-Inn-Salzach-Klinikum zählt zu „Deutschlands besten Arbeitgebern 2025“

kbo-Inn-Salzach-Klinikum zählt zu „Deutschlands besten Arbeitgebern 2025“

Wasserburg am InnDas kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn wurde im aktuellen Ranking des Handelsblatts als einer von Deutschlands besten Arbeitgebern 2025 ausgezeichnet.

Das Ranking bewertet Unternehmen unter anderem nach Arbeitsklima, Karriereförderung, Familienfreundlichkeit sowie Führungs- und Unternehmenskultur. Laut Handelsblatt punktete das kbo-Inn-Salzach-Klinikum besonders mit hoher Mitarbeiterbindung, familienfreundlicher Arbeitsgestaltung und vielfältigen Fort- und Weiterbildungsangeboten.
Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer des Klinikums, sagte: „Diese Auszeichnung freut uns außerordentlich und zeigt, dass unsere Arbeit der letzten Jahre Früchte trägt. Wir erleben täglich, dass motivierte, engagierte Mitarbeitende der Schlüssel zu exzellenter Patientenversorgung sind. Dass unsere Bemühungen um gute Arbeitsbedingungen und ein respektvolles Miteinander jetzt auch extern bestätigt werden, macht uns sehr stolz.“
Das Klinikum beschäftigt knapp 2.000 Mitarbeitende in Medizin, Pflege, Therapie und Verwaltung und bietet flexible Arbeitsmodelle, moderne Arbeitsplätze sowie Programme zur Gesundheitsförderung und Weiterbildung.

Über das Ranking
„Deutschlands beste Arbeitgeber 2025“ wurde vom Handelsblatt in Zusammenarbeit mit Statista erstellt. Bewertet wurden mehr als 1.000 Unternehmen verschiedener Branchen auf Basis von Mitarbeiterbefragungen und Analysen zur Arbeitskultur, Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitgeberattraktivität.
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)

Vortrag zur Erinnerungskultur am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg

Vortrag zur Erinnerungskultur am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Impulse zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen stehen im Mittelpunkt eines Vortrags von Professor. Dr. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS Dokumentationszentrums München, im kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg (Dienstag, 30.9.2025, 16 Uhr, Ärztebibliothek, Gabersee 7, 83512 Wasserburg am Inn). Der Eintritt ist frei.

Nach Angaben des Klinikums wird Zadoff aufzeigen, wie interdisziplinäre, multiperspektivische und inklusive Erinnerungsarbeit zur Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus beitragen kann. Hintergrund sind die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Gabersee, deren Aufarbeitung dem Klinikum ein wichtiges Anliegen ist.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.eveeno.com/impulsezuraufarbeitung.
(Quelle: Pressemitteilung kbo Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Besondere Art der Mitarbeiter-Werbung: „kbo KickOff 2025“ voller Erfolg

Besondere Art der Mitarbeiter-Werbung: „kbo KickOff 2025“ voller Erfolg

Wasserburg / Landkreis Rosenheim –  Eine besondere Art der Mitarbeiterwerbung: „kbo Kick Off 2025“ in Wasserburg am Inn ein voller Erfolg. Sieben Mannschaften mit insgesamt 56 Spielerinnen und Spieler trafen auf dem Fußballplatz in Gabersee aufeinander und kämpften um attraktive Preise.

Das Fußballturnier des kbo-Inn-Salzach-Klinikums richtete sich bewusst an junge Menschen: „Wir wollten möglichst vielen Jungs und Mädels aus der Region zeigen, wie schön es bei uns ist und was wir als Arbeitgeber zu bieten haben – ganz zwanglos und entspannt. Und da Fußball bekanntermaßen verbindet und die Gemeinsamkeiten mit dem Pflegeberuf auf der Hand liegen, war ein solches Turnier der perfekte Rahmen.“, so Kerstin Weinisch, Pflegedirektorin am kbo-ISK.

Hintergrund der Veranstaltung war ein sich wandelndes Interesse junger Menschen an klassischen Informationsangeboten. Die bisherigen Berufsinformationsabende stießen in den letzten Jahren auf immer weniger Resonanz. Für Martin Knobel, Pressesprecher kbo-ISK und Initiator des Events, war klar: „Der jungen Generation einfach pauschales Desinteresse zu attestieren, nur weil alte Formate nicht mehr ziehen, wäre doch etwas zu kurz gegriffen. Es braucht schlichtweg frische Ideen und niederschwellige Angebote, um die Jungen zu erreichen und Ihnen zu zeigen, wie cool Gabersee eigentlich ist.“

Tore der Mädchen zählten doppelt 

Eingeladen waren Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 12, die auf dem Kleinfeld gegeneinander antraten. Jede Mannschaft musste dabei durchgehend mit mindestens einem Mädchen besetzt sein, deren Tore zudem doppelt zählten. Neben dem sportlichen Wettkampf sorgte ein buntes Rahmenprogramm für echtes Festivalfeeling: Mit Musik, Torwandschießen, Speedcheck und kostenfreien Snacks – von Burger bis Eiscreme – wurden nicht nur die Spielerinnen und Spieler, sondern auch die die Schlachtenbummler am Spielfeldrand bestens versorgt.
Der Ablauf am Turniertag spiegelte den Charakter der Veranstaltung perfekt wider: unkompliziert, offen und gemeinschaftlich.

Persönliche Gespräche zwischen den Spielen

Zwischen den Spielen ergaben sich viele persönliche Gespräche mit Mitarbeitern und Auszubildenden des Klinikums. Wer wollte, konnte sich über Ausbildungsberufe, Einstiegsmöglichkeiten oder den Arbeitsalltag am kbo-ISK informieren – ganz ohne Broschüren und Bewerbungsmappen, aber mit viel direkter Begegnung. Dass das Konzept aufgegangen ist, zeigt nicht nur die Begeisterung der Teilnehmenden, sondern auch die durchweg positive Resonanz. Und spätestens bei der Siegerehrung – mit Wunschgutscheinen im Gesamtwert von 1.400 Euro und Sachpreisen für alle – wurde klar: Hier ging es um mehr als ein Fußballspiel. Es ging um Begegnung auf Augenhöhe, um echte Verbindung und darum, junge Menschen für ein Berufsfeld zu gewinnen, das Sinn, Perspektive und Miteinander bietet. Auch Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer am kbo-ISK, war unter den Zuschauern und begeistert vom Erfolg der Veranstaltung: „Das kbo KickOff ist in meinen Augen aus zweierlei Hinsicht eine Erfolgsgeschichte. Zum einen zeigt es, dass man mit Kreativität die jungen Leute nach wie vor erreichen kann. Zum anderen ist es ein tolles Beispiel dafür, was dabei rauskommen kann, wenn man seinen Mitarbeitern genügen Raum für eigenständiges Handeln gibt. Ich danke dem gesamten Projektteam und allen Helferinnen und Helfern, die dieses tolle Turnier möglich gemacht haben.“
Eine Wiederholung des „kbo KickOff“ im nächsten Jahr ist bereits fest eingeplant.
(Quelle: Pressemitteilung kbo Inn-Salzach-Klinikum  / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)

kbo-Inn-Salzach-Klinikum trotzt der Sommerhitze mit Eis

kbo-Inn-Salzach-Klinikum trotzt der Sommerhitze mit Eis

Wasserburg am Inn / Landkreis Rosenheim – Der Sommer gibt derzeit alles, und auch die Mitarbeitenden am kbo-Inn-Salzach-Klinikum (kbo-ISK) leisten täglich Großes. Um der Hitze zu trotzen gab es deshalb für alle Arbeiter ein gratis Eis.

Als Zeichen der Wertschätzung und zur Abkühlung während der heißen Temperaturen lud die Klinik alle Beschäftigten zu einer besonderen Erfrischung ein: Am Nachmittag verteilte ein Eiswagen vor dem Festsaal kostenlos Eis an die Belegschaft. „Als Arbeitgeber ist es vor allem an heißen Tage wichtig, ein gutes Betriebsklima sicherzustellen. Eiscreme wirkt hier wahre Wunder.“, so Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer am kbo-ISK, augenzwinkernd über die Aktion.
Die Gratis-Eis-Aktion war Teil eines kontinuierlichen Engagements der Klinikleitung, das betriebliche Miteinander und das Wohlbefinden der Mitarbeitender im Arbeitsalltag zu fördern. Bereits am Dienstag wurden vom klinikeigenen Fuhrpark insgesamt 100 Kästen Kaltgetränke gratis an die Stationen ausgeliefert, die kurzfristig über die Brauerei Gut Forsting bezogen werden konnten. „Mit diesen kleinen Gesten möchten wir unseren Dank ausdrücken – für das tägliche Engagement und für den Zusammenhalt im Klinikalltag. Ganz besonders möchte ich mich bei allen Mitarbeitern bedanken, die das auf die Schnelle ermöglicht haben.“, so Dr. Adamski.
(Quelle: Pressemitteilung kbo-ISK / Beitragsbild: Gratis Eis für die Arbeiter Copyright kbo-ISK)

Pflegemanagementpreis 2025: Andrea Rahm vom kbo-Inn-Salzach-Klinikum ausgezeichnet

Pflegemanagementpreis 2025: Andrea Rahm vom kbo-Inn-Salzach-Klinikum ausgezeichnet

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Große Ehre für das kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn: Andrea Rahm, stellvertretende Stationsleitung der Station PSO3, wurde für ihr Projekt „Informationstransfer – Implementierung einer digitalen Informationsplattform“ mit dem dritten Platz beim 2. Pflegemanagementpreis der Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK) ausgezeichnet.

Insgesamt wurden 23 Projekte aus ganz Deutschland eingereicht – darunter zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten. Rahms Projekt entstand im Rahmen ihres Stationsleiterkurses und konnte sich durch hohen Praxisbezug und nachhaltige Wirkung gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Die von Rahm initiierte Plattform ermöglicht es dem Pflegeteam der Station PSO3, relevante Informationen zentral, übersichtlich und jederzeit abrufbar einzusehen. Ziel war es, die Kommunikation im Team effizienter zu gestalten, Doppelarbeit zu vermeiden und Mitarbeiter zu entlasten.

Plattform wird inzwischen täglich genutzt

„Ich wollte eine Lösung schaffen, die alle erreicht – unabhängig von Dienstzeiten oder Anwesenheit.“, erklärt Andrea Rahm. „Dass die Plattform nicht nur angenommen, sondern inzwischen täglich genutzt wird, ist eine große Bestätigung. Mein Dank gilt dem gesamten Pflegeteam und vor allem der Projektgruppe, die maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat.“
Kerstin Weinisch, Pflegedirektorin am kbo-Inn-Salzach-Klinikum, sich begeistert ebenfalls begeistert: „Andrea Rahm ist eine ausgesprochen engagierte Kollegin, die sich mit großer Energie in ihre Aufgaben einbringt. Mit ihrem Projekt hat sie gezeigt, wie Innovationskraft und Praxisnähe zusammenwirken können. Dass sie nun auch auf Bundesebene für ihre Leistung ausgezeichnet wurde, erfüllt mich mit großer Freude und Stolz. Solche Initiativen sind es, die Pflege zukunftsfähig machen.“
Ihr Stellvertreter Pankraz Springer freut sich ebenfalls: „Frau Rahm hat die digitale Informationsplattform nicht nur höchst sorgfältig geplant und aufgebaut, sondern auch mit viel Fingerspitzengefühl in den Alltag der Station implementiert. Dass sie dort inzwischen fester Bestandteil des Arbeitsalltags ist, zeigt, wie praxisrelevant und durchdacht die Umsetzung war. Mein besonderer Dank gilt dem gesamten Pflegeteam, das diesen Weg mitgegangen ist, und natürlich Andrea Rahm, die mit viel Weitblick und Entschlossenheit ein echtes Vorzeigeprojekt auf die Beine gestellt hat.“
Das Projekt wurde über ein halbes Jahr geplant und ist seit Mitte 2024 in Anwendung. Es wird laufend weiterentwickelt und ist mittlerweile fester Bestandteil der Kommunikation auf Station PSO3.

Pflegemanagementpreis wurde zum 2. Mal verliehen

Der Pflegemanagementpreis wurde von der Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK) im Rahmen der 50. Jahrestagung am 7. Mai im Kloster Irsee zum zweiten Mal verliehen und würdigt herausragende Projekte aus dem Bereich der psychiatrischen Pflege. Ziel ist es, innovative Ansätze mit hoher Praxisrelevanz sichtbar zu machen und den fachlichen Austausch innerhalb des Berufsfelds zu fördern.
Die BFLK ist die führende berufsständische Vertretung leitender Pflegepersonen im psychiatrischen, psychosomatischen und suchtmedizinischen Bereich. Sie engagiert sich seit Jahrzehnten für Qualität, Professionalisierung und die Weiterentwicklung psychiatrischer Pflege in Deutschland.
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach Klinikum)

kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg erinnerte an finsteres Kapitel der Geschichte

kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg erinnerte an finsteres Kapitel der Geschichte

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg (Landkreis Rosenheim) erinnerte jüngst  im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Erinnerungskultur mit einem bewegenden Vortrag an das düstere Kapitel der Heil- und Pflegeanstalt Gabersee während der Zeit des Nationalsozialismus.

Wolfgang Schmid, Leiter des Psychiatriemuseums, führte das Publikum im Festsaal des Klinikums durch die erschütternden Ereignisse der 1930er und 1940er Jahre, in denen psychisch kranke Menschen systematisch entrechtet und ermordet wurden.
„Als Geschäftsführer des heutigen kbo-Inn-Salzach-Klinikums fühle ich mich der Erinnerungskultur in besonderem Maße verpflichtet.“, so Dr. Karsten Jens Adamski zur Eröffnung der Veranstaltung. „Über 500 unschuldige Patientinnen und Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Gabersee wurden in den Jahren 1940 und 1941 nach Hartheim deportiert und dort getötet, nur weil Ihr Leben aufgrund einer psychischen Erkrankung als unwert angesehen wurde.“, zeigte sich Adamski erschüttert von den Verbrechen. „Diese Zahlen sind bedrückend.“, pflichtete Vizebezirkstagspräsident Rainer Schneider in seinem Grußwort bei. Die NS-Euthanasie sei die direkte Folge einer menschenverachtenden Ideologie gewesen und habe ihren Anfang auch in den Einrichtungen des Bezirks genommen. „Die Erinnerung an die Opfer muss wachgehalten werden, denn ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, wie schnell Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden.“, mahnte Schneider. Er sei dem kbo-ISK für die Organisation der Veranstaltungsreihe zum Gedenken daher sehr dankbar. „Besonderer Dank gilt aber Ihnen, Herr Schmid. Ich danke Ihnen, dass Sie uns an Ihren Erkenntnissen teilhaben lassen und vor allem, dass Sie Ihre Forschungen betrieben haben, um wach zu halten, was nicht mehr sein darf.“, wand sich der Vizebezirkstagspräsident direkt an den Referenten.

„Führerbefehl war verklausalierte Lizenz zum Töten“

Wolfgang Schmid, gelernter Pfleger, später Lehrer für Pflegeberufe und seit der Eröffnung des Gaberseer Psychiatriemuseums im Jahre 2003 ehrenamtlich als Museumsleiter tätig, beleuchtet in seinem ergreifenden Vortrag die wechselhafte Geschichte der Anstalt. 1883 als innovative Musteranstalt gegründet, um die Kreisirrenanstalt in München zu entlasten, entwickelt sich Gabersee im weiteren Verlauf überaus erfolgreich. Das zugrundeliegende Konzept sah Arbeit in der Landwirtschaft und eine möglichst offene Unterbringung vor. Der Erste Weltkrieg galt dann als erster großer Einschnitt und warf die Einrichtung erheblich zurück. „Nach Kriegsende begann die Klinik sich zu erholen und man führte das vormals erfolgreiche Konzept weiter – bis 1933 die Nazis an die Macht kommen und ein komplettes Umdenken stattfindet.“, beschrieb Schmid die Entwicklung. Eine Folge der Machtübernahme: Eine radikale Neuausrichtung der Psychiatrie.
Die Ideologie, auf der diese basierte, sei jedoch keine alleinige Erfindung der Nationalsozialisten gewesen. So wies Schmid eindringlich darauf hin, dass Alfred Hoche, Leiter der psychiatrischen Anstalt von Freiburg, und der Jurist Karl Binding bereits 1920 einen Aufsatz verfassten, der den Nazis als Blaupause diente. „Als diese beiden ,Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens‘ verfassten, da waren die Nazis noch eine Splitterpartei in Münchener Bierkellern.“, so Schmid. „Dieses abscheuliche Gedankengut gipfelte schließlich im berüchtigten ,Führerbefehl‘ von 1939. Das war eine verklausalierte Lizenz zum Töten.“ Schmid schilderte eindringlich, wie dieser Befehl schließlich im Rahmen der Aktion T4 umgesetzt wurde. „Die Opferzahlen in Gabersee umfassen nach neuesten Erkenntnissen 498 Menschen, die in der Reichsanstalt Hartheim ermordet wurden sowie 94 Personen, die der „Wilden Euthanasie“ in Haar zum Opfer fielen. Insgesamt töteten die Nazis somit alleine aus Gabersee 592 Frauen und Männer.“

Anstaltsleiter und Pflegepersonal unterstützten Zwangssterilisationen

Als äußerst ambivalent beschrieb Schmid die Haltung des damaligen Anstaltsleiters Dr. Friedrich Utz. Dieser stemmte sich nach der Machtergreifung gegen den Verfall der Einrichtung und opponierte gegen den Führerbefehl, indem er keine Meldebögen über den Zustand seiner Patienten einreichte. Zugleich war er jedoch Mitglied im Erbgesundheitsgericht Rosenheim und entschied dort über Zwangssterilisationen. Diese seien von ihm, wie auch von der Mehrheit der Pflegenden gebilligt worden. „Ich habe mich viel damit beschäftigt und kann mit Fug und Recht behaupten, dass die meisten Pflegekräfte von den Zwangssterilisationen überzeugt waren. Nur die Barmherzigen Schwestern im Wasserburger Krankenhaus haben das nicht unterstützt und so musste die Gaberseer Belegschaft dort selbst operieren.“, erklärte Schmid.

„Jetzt bekommen die Opfer ihre Namen zurück“

Nach der offiziellen Auflösung der Heil- und Pflegeanstalt Gabersee am 1. April 1941 beherbergte der Komplex zunächst ein Heim der sogenannten Kinderlandverschickung, gefolgt von einem Reservelazarett und dem Leitstab Nord des Oberkommandos der Luftwaffe, „ehe schließlich die Amerikaner am 2. Mai 1945 dem Nazi-Spuk ein Ende bereiteten.“, berichtete Schmid. Von März 1946 bis Juni 1950 diente Gabersee als Lager der Vereinten Nationen für „Displaced Persons“ – jüdische Auswanderer aus Polen, der Ukraine und Weißrussland, die auf ihre Emigration nach Palästina, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada oder Australien warteten. Am 1. September 1953 erfolgte die Wiedereröffnung der Klinik unter der Leitung von Dr. Friedrich Hölzel. „Die Vergangenheit wurde schnell und pragmatisch aufgearbeitet, der Persilschein im Personalakt abgeheftet – das reichte aus.“, resümierte Schmid. Der Aufarbeitung der Verbrechen habe man sich laut Wolfgang Schmid zu spät angenommen. So sei bis Anfang der Neunziger kaum etwas passiert. „Gott sei Dank ist das besser geworden. Jetzt bekommen die Opfer – wie beim Mahnmal in Wasserburg – auch ihre Namen zurück. Ein sehr wichtiger Schritt, denn bis dahin waren sie namenlos. Jetzt werden aus Opfern wieder Menschen.“
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: kbo-Inn-Salzach-Klinikum)