Jetzt leben Studenten im Kloster St. Sebastian

Jetzt leben Studenten im Kloster St. Sebastian

Rosenheim –  In der über 400-jährigen bewegten Geschichte des Klosters St. Sebastian in Rosenheim wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das Gebäude wird zum Wohnheim für Studenten. Die ersten 22 sind bereits eingezogen.

Blick hinein in die Klosteranlage St. Sebastian mit Baustelle

Aktuell gibt es noch einiges zu tun. Fotos: Karin Wunsam

Die Chronik des Kapuziner-Klosters in Rosenheim beginnt im Jahr 1607. Die Einweihung erfolgte im Beisein von Herzog Maximilian und dessen Gemahlin Elisabeth. Stifter Martin Papin konnte diesen Tag nicht mehr miterleben. Er verstarb wenige Monate zuvor.
In den 80er Jahren stand die Auflösung des Rosenheimer Klosters dann erstmals zur Debatte. Die Kapuziner plagten schon zu dieser Zeit Nachwuchssorgen. Gesichert werden konnte der Fortbestand des Klosters damals mit Unterstützung des ehemaligen Kardinals Friedrich Wetter durch den Entschluss, zusätzlich Mitglieder des Frauenordens der „Klarissen-Kapuzinerinnen der ewigen Anbetung“ dort unterzubringen.

Blick zum neuen Anbau des Klosters St. Sebastian in Rosenheim

Der alte Gebäudekomplex wurde kernsaniert und erweitert.

Doch auch vor diesem Orden machte der Mangel an Nachwuchs nicht halt. Zuletzt waren die Klarissenen-Kapuzinerinnen in Rosenheim nur noch durch Schwester Maria Renate, Schwester Maria Fedelis und Schwester Mariette vertreten. Ihr Wirken war nicht öffentlich. Der Frauenorden der Klarissen lebt in strenger Klausur, das bedeutet ein Leben in Abgeschiedenheit und Armut. Einen Großteil ihrer Zeit widmen die gläubigen Frauen dem Gebiet.
2016 verabschiedeten sich die Schwestern aus Rosenheim und damit begann die Frage, was mit dem altehrwürdigen Gemäuern passieren soll. Nun, sechs Jahre später, ist wieder Leben  eingekehrt. Aus dem Kloster ist ein Studentenwohnheim geworden.
„Mit dem 1. Oktober sind bereits die ersten 22 Studierenden eingezogen“, wurde Innpuls.me auf Anfrage vom Erzbischöflichen Ordinariat München mitgeteilt. Die restlichen 38 von insgesamt 60 Plätzen sollen im Lauf des Wintersemesters vergeben werden, sobald die letzten Arbeiten an dem Gebäudekomplex fertiggestellt worden sind.

Anbautrakt wurde
entfernt und erneuert

In den vergangenen Jahren wurde das ehemalige Klostergebäude kernsaniert und erweitert. Dadurch entstand eine Wohn- und Gemeinschaftsfläche von fast 1800 Quadratmetern in zwei Gebäudeteilen. Der bestehende Anbautrakt des Klostergebäudes, der aus Denkmalschutzgesichtspunkten nicht erhaltenswürdig war, wurde entfernt und in Massivholz-Bauweise neu angelegt.  „Das bringt ökologische und ökonomische Vorzüge mit sich, darunter weniger Dämmungsbedarf und eine höhere Energieeffizienz“, so Hendrik Steffens, Pressesprecher des Erzbischöflichen Ordinariats München.
In dem neuen Anbautrakt gibt es 33 Zimmer mit einer Größe zwischen 21 und 24 Quadratmetern sowie ein 27 Quadratmeter großes, barrierefreies Zimmer im Erdgeschoss, jeweils inklusive Bad mit Dusche und WC. Zum Kochen steht den Studenten in jedem der drei Stockwerke eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung.

Die Klosterkirche St. Sebastian in Rosenheim an der Loretowiese

Die Klosterkirche an der Loretowiese ist nach wie vor ein Ort der Ruhe und des Gebets für Gläubige.

Blick in die Klosterkirche St.Sebastian an der Loretowiese in Rosenheim

Blick in die Klosterkirche.

Im kernsanierten Bestandsgebäude sind 27 Zimmer mit einer Wohnfläche von 13 bis 21 Quadratmetern, davon 17 mit je eigener Sanitärzelle sowie zehn Zimmer mit gemeinschaftlichen Sanitärbereichen und ebenfalls einer großen Gemeinschaftsküche pro Stockwerk.
Auch der weitläufige Klostergarten und die Kapelle dürfen von den Studenten genutzt werden.  Die Wohnheimplätze werden nicht konfessions- oder religionsgebunden vergeben. Die Warmmiete beträgt pro Zimmer 380 Euro. Begleitet wird das Leben im ehemaligen Kloster durch eine Hausleitung und den Hochschulseelsorgern. Klösterliche Tradition und das Leben in der Moderne sollen dabei in Beziehung gesetzt werden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Wer wissen will, wie die Studenten-Zimmer aussehen:

Küchenkräfte für Klosterküche gesucht

Küchenkräfte für Klosterküche gesucht

Landkreis Rosenheim – Das ist ein besonderes Stellenangebot: für die Klosterküche vom Konvent der Beneditkinerinnen auf der Fraueninsel im Chiemsee werden Küchenkräfte gesucht. 

Wer sich vorstellen kann am Morgen mit dem Boot zur Fraueninsel zu fahren und am Nachmittag wieder zurück, der kann sich bei der Klosterverwaltung Frauenwörth melden. Gesucht werden: Köchin, Beiköchin, Hauswirtschafterin. Zu den Aufgaben zählt beispielsweise die Zubereitung der Mahlzeiten für die rund 20 Schwestern und Mitarbeiter. 
Genauere Informationen gibt es bei den Samerberger Nachrichten oder bei der Klosterverwaltung.
(Quelle: Artikel: Samerberger Nachrichten / Beitragsbild: Rainer Nitzsche)

Guten Morgen

Guten Morgen

Heute ist der 1.März

Namenstag haben: Albin, David, Eudokia, Dunja, Leontine, Roger, Swidbert

3 bekannte Geburtstagskinder:

Justin Bieber (1994– ist ein kanadischer Pop-Sänger.)

Thomas Anders (1963 – ist ein kommerziell sehr erfolgreicher deutscher Sänger und Komponist.)

Glenn Miller (1904 – war ein US-amerikanischer Jazz-Musiker, Bandleader, Komponist und Arrangeur.)

(Quelle: geboren.am)

3 Ereignisse der Geschichte:

  • 1896: Bei der Entwicklung von Fotoplatten eines Versuchs zur Röntgenstrahlung entdeckte Henri Becyuerel die Radioaktivität.
  • 1912: Der  US-Amerikaner Albert Berry springt als erster Mensch mit dem Fallschirm von einem Flugzeug ab.
  • 1945: Der deutsche Testpilot Lothar Sieber kommt beim einzigen bemannten Flug des ersten senkrecht startenden Raketenflugzeugs Bachem Natter ums Leben.
    (Quelle: wikipedia.org / Beitragsbild: H. Reiter / Tourist Information Aschau im Chiemgau – zeigt Kloster Altenhohenau)
„Retrospektive Berta Hummel“ verlängert

„Retrospektive Berta Hummel“ verlängert

Rosenheim – Die Ausstellung „Dame in Rot – Retrospektive Berta Hummel“ im Kultur- und Bildungszentrum Kloster Seeon ist nun wieder geöffnet. Entgegen der ursprünglichen Planung kann sie nun länger, nämlich bis einschließlich 24. April, täglich von 10 bis 17 Uhr, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei, auf Einhaltung der 3G-Regel wird geachtet.

Das Kultur- und Bildungszentrum gibt mit Gemälden, Zeichnungen, Druckwerken und Porzellanfiguren einen querschnittartigen Einblick in das Lebenswerk der Künstlerin. Berta Hummel (1909 – 1946) war eine Ordensschwester, deren liebevoll gezeichnete Kinderbilder als Postkartenmotive und Porzellanfiguren Weltruhm erlangten. Hinter der lieblich heilen Welt der Kindermotive blieb lange Zeit die Vielschichtigkeit einer hochsensiblen Künstlerin auf der Strecke. Sie hinterließ ein umfangreiches Werk, vieles davon aus der Zeit ihres Kunststudiums in München, als sie noch mit „Berta Hummel“ signierte: Landschafts- und Blumenaquarelle in prachtvoll leuchtender Luzidität, detailgenaue Straßenszenen, meisterhafte Aktzeichnungen, kraftvolle Porträts, schonungslose Karikaturen.
Ein Großteil der Bilder war lange Jahre im Geburtshaus der Künstlerin, im Berta-Hummel-Museum in Massing zu sehen. Da das Museum nun dauerhaft geschlossen ist, gibt die Ausstellung im Kultur- und Bildungszentrum Kloster Seeon vorerst ein letztes Mal die Möglichkeit, Berta Hummels wunderbare Bildwelt in dieser Zusammenstellung zu erkunden.
Am Samstag, 26. März, um 14 Uhr, lädt das Kultur- und Bildungszentrum Kloster Seeon zur Kuratorenführung mit Alfred Hummel, dem Neffen der Malerin, ein – dazu bedarf es der Anmeldung unter Telefon 08624 897201 bzw. klosterladen@kloster-seeon.de.
(Quelle: Pressemitteilung des Klosters Seeon, Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern /Beitragsbild: Kloster Seeon, Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern: Repro: Bild von Berta Hummel-Massing Prozession)

Rettungsplan für Kloster Reisach

Rettungsplan für Kloster Reisach

OberaudorfDas Kloster Reisach ist eines der Wahrzeichen des bayerischen Inntals. Vor zwei Jahren haben sich die letzten Karmeliten aus den altehrwürdigen Gemäuern verabschiedet und seitdem steht das Kloster leer. Seine Zukunft seitdem ungewiss. Für Stefan Schirmer steht fest: „Auf keinen Fall darf das Kloster in falsche Hände geraten“. Darum hat der Kiefersfeldener eine ehrgeizige Rettungsaktion gestartet, die nur gelingen kann, wenn er Gemeinde und möglichst viele Bürger zu sich ins Boot holen kann. Sein kühner Plan: gemeinsam das Kloster kaufen und sanieren.

Die Wurzeln des Kloster Reisach reichen bis 1732 zurück. Zuletzt haben Nachwuchsprobleme die fast 290 Jahre dauernde Geschichte des Karmeliten-Ordens an diesem Standort beendet. Danach wurde es still um das alte Gemäuer, nicht zuletzt weil es aufgrund eines Gutachtens des Staatlichen Bauamtes Rosenheim wegen Einsturzgefahr für eine weitere Nutzung gesperrt wurde. Für Aufregung sorgte deshalb, als das Kloster Anfang August diesen Jahres für Dreharbeiten für die beliebte Krimi-Reihe „Tatort“ genutzt wurde. „Vereine und Gruppen konnten nicht verstehen, warum sie das Kloster nicht mehr nutzen dürfen, ein Fernsehteam aber schon“, erzählt Stefan Schirmer.
Daran lässt sich schon erahnen, wie sehr viele Inntaler an diesem Wahrzeichen hängen und dazu gehört auch Stefan Schirmer: „Es wäre schlimm, wenn das Kloster an irgendeinen Außwärtigen geht, beispielsweise einem Großkonzern, und der macht dann daraus irgend etwas, was überhaupt nicht zur Geschichte des Klosters passt und wodurch es dann auch für die Öffentlichkeit nicht mehr nutzbar ist.“

Kauf auf viele
Schultern verteilen

Tatsächlich könnte das passieren. Zumindest liegt dem Ingenieur ein Schreiben vom Staatlichen Bauamt Rosenheim vor, indem die weitere behördliche Vorgehensweise betreffend Kloster Reisach erörtert wird. Stefan Schirmer dazu: „Wenn die Gemeinde Oberaudorf oder der Freistaat keinen Bedarf für das Kloster finden, dann wird , wie grundsätzlich üblich, die Verwertung des Klosters über die Immobilien Bayern ausgeschrieben“. Das bedeute im Klartext: „Das Kloster wird an den Meistbietenden verkauft“. Das will der Unternehmer aus Kiefersfelden unbedingt verhindern und deshalb hat er einen kühnen Rettungs-Plan erarbeitet. Er will die Kosten für Kauf und Sanierung – diese belaufen sich nach seiner Einschätzung auf mindestens 9 Millionen Euro – auf möglichst vielen Schultern verteilen. Interessierte Bürger sollen sich je einen Quadratmeter des Klosters kaufen können: „Dadurch legt man das Kloster Reisach langfristig in die Hände der Bevölkerung“. Auch über die weitere Nutzung hat sich Stefan Schirmer bereits Gedanken gemacht. „Meines Erachtens hat Reisach nur eine Zukunft, wenn man geistliche, wirtschaftliche und wissenschaftliche Themen unter einem Dach vereint“, erklärt er. Platz wäre dafür ja genug vorhanden. Sein Plan: auf der geistlichen Seite der Aufbau eines Hospiz. „Dafür könnten auch die Patres der Karmeliten zurückkommen. Gespräche mit ihnen laufen bereits“. Das im Jahr 2020 eröffnete Hospiz in Bernau, zuständig für die Landkreise Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land, sei bereits jetzt viel zu klein. „Wirtschaftlich könnte ich mir in einem Teil von Kloster Reisach die Errichtung eines altersgerechten Wohnsitz auf Mietkaufbasis mit Rundumverpflegung vorstellen“, erklärt der 64-jähriger. Auch ein Klosterladen sei denkbar: „Das wäre sicher eine Bereicherung für die gesamte Region“.

Forschungslabor für grünen Wasserstoff Besonders am Herzen liegt dem Diplom-Ingenieur die wissenschaftliche Nutzung: „Ich selbst will ein Internationales Forschungslabor für grünen Wasserstoff auf dem Gelände errichten“. Zusammen mit einer Kufsteiner und einer Züricher Firma laufe bereits eine dementsprechende Bewerbung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bei Erfolg werde dieses Projekt dann mit mehreren Millionen vom Staat unterstützt. Und nicht zuletzt soll das Kloster nach abgeschlossener Sanierung auch wieder der Bevölkerung, insbesondere der Dorfgemeinschaft Niederaudorf mit seinen Vereinen und Gruppen jederzeit offen stehen für verschiedenste Veranstaltungen. Um weiter planen zu können, will Stefan Schirmer wissen, wie viele Inntaler hinter seinem „Klosterretter-Projekt“ stehen. Dazu hat er bereits eine Homepage angelegt. Außerdem können interessierte Bürger per E-Mail an ich-bin-fuers@Kloster-Reisach.Bayern mit ihm in Kontakt treten. Möglich ist eine Kontaktaufnahme auch per Postkarte oder Brief an: Klosterretter, Kufsteiner Str. 20, 83088 Kiefersfelden.