Fanglimit für Forellen Thema bei den Rosenheimer Fischern

Fanglimit für Forellen Thema bei den Rosenheimer Fischern

Rosenheim – Ab 2026 gibt es beim Kreisfischereiverein Rosenheim eine Fangbegrenzung für Forellen. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung am gestrigen Sonntagvormittag (30.3.2024) in der Auerbräu-Festhalle mehrheitlich beschlossen. Man erhofft sich durch diese neue Regelung eine gerechtere Verteilung, insbesondere für Berufstätige.

Jahreshauptversammlung beim Kreisfischereiverein Rosenheim 2025. Fotos: Innpuls.me

Wie immer standen auch Ehrungen langverdienter Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfischereivereins Rosenheim auf dem Programm. Foto: Innpuls.me

Mit aktuell rund 2.400 Mitgliedern zählt der Kreisfischereiverein Rosenheim zu den größten Fischereivereinen in ganz Bayern.  Die Beteiligung an der Jahreshauptversammlung fiel diesmal mit 296 Mitgliedern sehr gering aus, was auch mit der Zeitumstellung zu tun haben könnte, die an diesem Sonntag vollzogen wurde.

Jahreshauptversammlung beim Kreisfischereiverein Rosenheim 2025. Fotos: Innpuls.me

Rosenheims Landrat Otto Lederer bei seiner Rede.

Wer Mitglied beim Fischereiverein Rosenheim werden will, muss sich erst mal drei bis vier Jahre bis zur Aufnahme gedulden. Die Warteliste ist nach wie vor lang. Eine Ausnahme von dieser Regelung gibt es bei den Jungfischern. Die Jugendarbeit liegt dem Verein sehr am Herzen. Aktuell besteht die Jugendabteilung aus 153 Mitgliedern. Für sie wird im Jahr einiges geboten, wie beispielsweise das beliebte Jugendzeltlager der Fischer im Sommer. Neben dem Fischen geht es bei der Fischerjugend aber auch um Natur- und Umweltschutz.

Jahreshauptversammlung beim Kreisfischereiverein Rosenheim 2025. Fotos: Innpuls.me

Die Jagdhornbläser eröffneten die Versammlung und zeigten so ihre Verbundenheit zu den Fischern.

Lob für dieses Engagement kam bei der Jahreshauptversammlung, an der auch eine ganze Reihe von Politikern aus der Region teilnahmen, von Rosenheims Landrat Otto Lederer. „Fischer sind nicht nur Naturnutzer, sondern auch Naturschützer;“ meinte er. „Der Weg ist das Ziel“, laute das Motto bei diesem Hobby. Natürlich würden sich Fischer über einen guten Fang freuen, aber noch wichtiger sei ihnen der Weg dahin, mit viel Zeit in der freien Natur und einem sensiblen Blick auf die Tier- und Pflanzenwelt.
Mit Blick auf Tiere wie Fischotter, Gänsesäger oder der Quagga-Muschel, die den Fischen oftmals das Leben schwer machen, meinte Rosenheims Landrat, dass man mehr auf die Anliegen der Fische achten müsse, da sie ein ebenso wichtiger Bestandteil des Ökosystems seien.

Jahreshauptversammlung beim Kreisfischereiverein Rosenheim 2025. Fotos: Innpuls.me

Lorenz Schneid und Heinrich Schichte (von links) halten dem Verein seit 60 Jahren die Treue. Dafür wurden sie von Vorstand  Reiner Schäfer, 3. Vorstand Franz Mayer und Kassier Wolfgang Reishofer geehrt. 

Was der Kreisfischereiverein Rosenheim alles im vergangenen Jahr getan und geleistet hat, ging aus den verschiedenen Tätigkeitsberichten hervor. Nicht ganz einfach war 2024 der Besatz der Gewässer mit Jungfischen. Mehrmals musste diese Maßnahme verschoben werden. Grund dafür war das Hochwasser.
Nicht einfach war auch eine Fischrettungsaktion, die Anfang März dieses Jahres in Pfaffenhofen (Landkreis Rosenheim) durchgeführt werden musste, weil Teile der Altwasserflächen trocken zu fallen drohten (wir berichteten). Rund 500 Kilogramm Fische konnten geboren und umgesetzt werden. Der Kreisfischereiverein bemüht sich nun zusammen mit dem Kraftwerksbetreiber für eine Entlandungsmaßnahme in diesem Bereich.

Quagga-Muschel sorgt im Chiemsee für Probleme

Insbesondere im Chiemsee sorgt die Quagga-Muschel derzeit für große Probleme. Die hierzulande neue Muschelart breitet sich dort rasant aus und bedroht durch ihren enormen Nährstoffbedarf heimische Arten. Erste Auswirkungen davon spürt man auch schon beim Fischereiverein Rosenheim. Brachsen dürfen nicht wie bisher vom Chiemsee in die Gewässer des Fischereivereins Rosenheim umgesetzt werden. Dass sich so eine weitere Verbreitung der neuen Muschelart an andere Gewässer verhindert lässt, bezweifelt man aber beim Fischereiverein Rosenheim stark.

Jahreshauptversammlung beim Kreisfischereiverein Rosenheim 2025. Fotos: Innpuls.me

Vorstand Rainer Schäfer blickte auf das vergangenen Jahr zurück.

Seit 43 Jahren gab es für den Fischereiverein Rosenheim in der Sendlinger Au ein Sonderregelung, was das Betreten des Damms dort betrifft.  Nun ist damit aufgrund einer neuen Regelung der Naturschutzbehörde Schluss. Rainer Schäfer, Vorstand des Kreisfischereivereins Rosenheim, will das so nicht hinnehmen und hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet. „Wir werden uns das nicht gefallen lassen“,  informierte er die Mitglieder und bekam dafür viel Applaus.

Auf dem Programm stand auch die Ehrung langjähriger Mitglieder. Für 60-jährige Mitgliedschaft wurde Karl Bernhardt, Herwig Hofer, Konrad Sauro und Lorenz Schneid mit einer Ehrenurkunde und einem Präsent geehrt. Für 50-jährige überwiegend aktive Mitgliedschaft wurden Heinrich Schichta, Johann Billmayer, Gottfried Unterthiner, Werner Karrer und Alois Müller zum Ehrenmitglied ernannt. Für 50-jährige zum Teil passive Mitgliedschaft wurden geehrt: Erwin Freese, Klaus Fux, Horst Greuling, Hans-JÜrgen Jahns, Peter Kretschmer, Josef Linhuber, Bartholomäus Lohmaier, Lorenz Ober, Karl Platzer und Paul Siersch. Außerdem gab es noch Ehrungen für 40-jährige und 20-jährige Mitgliedschaft.

Mehr Gerechtigkeit und Flexibilität durch Fangbegrenzung?

Zum Abschluss der Versammlung sorgte noch ein Antrag der Fischereiaufsicht für Diskussionen. Dabei ging es um eine Fangbegrenzung für Salmoniden auf  neun Stück pro Woche, gültig für alle Gewässer des Kreisfischereivereins Rosenheim. Im Gegenzug soll die 3-Tagesregelung (Hammerbach, Murn, Mossbach) aufgehoben werden. Die bisherige tägliche Fangbegrenzung (3 Stück) und die jährliche Fangbegrenzung (50 Stück) sollen weiterhin gelten.
Der Antrag zielt auf eine gerechtere Verteilung von Salzforellen und mehr Flexibilität bei der Wahl der Gewässer ab. Bei Kontrollen habe man immer wieder festgestellt, dass die Fänge nach Besatzmaßnahmen sehr unterschiedlich verteilt worden seien. Manche Vereinsmitglieder hätten ihre Fanglisten regelmäßig ziemlich vollgeschrieben, während andere, vor allem Berufstätige, leer ausgegangen seien.
Mehrheitlich wurde dem Antrag schließlich zugestimmt. Die Umsetzung soll ab 2026 erfolgen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Fischrettung im Pfaffenhofener Altwasser

Fischrettung im Pfaffenhofener Altwasser

Pfaffenhofen / Landkreis Rosenheim – Seit längerer Zeit ist der Wasserspiegel im Inn niedrig In Pfaffenhofen (Landkreis Rosenheim) drohen deshalb sogar Teile der Altwasserflächen trocken zu fallen. Das Problem: Viele Fische werden in den noch vorhandenen Restwasserflächen eingeschlossen. Der Kreisfischereiverein Rosenheim startete deshalb am Sonntag (2.3.2025) eine aufwendige Fischrettungsaktion. 

Für den Kreisfischereiverein Rosenheim war die Fischrettung in Pfaffenhofen alles andere als einfach. Fotos: Kreisfischereiverein Rosenheim

Eigentlich ist man beim Kreisfischereiverein Rosenheim für solche Situationen gewappnet und man verfügt auch im Umgang damit über die nötige Erfahrung. Die Erfahrung sagt aber auch, dass eine Rettungsaktion im Schlamm in einem Fiasko enden kann. Ist die Restwasserfläche noch zu groß, führt das dazu, dass man die Fische nur aufscheucht, anstatt sie effektiv zu bergen. Ist die Schlammschicht am Gewässergrund zu tief, drohen die Helfer darin zu versinken und letztendlich festzustecken. Eine E-Befischung scheidet dann aus. Dasselbe gilt für eine Befischung mit dem Zugnetz. Schneidet die Bleileine in den Schlamm, oder verhakt sie sich an Wurzeln oder Ähnlichem, ist das Netz nicht mehr zu bewegen. Eine abgebrochene Rettungsaktion kann die Gesamtsituation verschlimmern. Die aufgescheuchten und gestressten Fische verbrauchen mehr Sauerstoff, aufgewühlter Schlamm verschärft dazu die Lage. Die Gewässerwarte entschieden sich deshalb erst einmal dazu, die Situation weiter zu beobachten und erst dann einzuschreiten, wenn dringender Handlungsbedarf besteht.

Dies war dann am Sonntag (2.3.2025) der Fall. Max Degenhart aus dem Team der Gewässerwarte schritt mit vier Helfern zur Tat.  Ausgerüstet mit einem Fischtransportbehälter auf einem geländegängigen Fahrzeug, einer Sauerstoffflasche, einem Zugnetz, mehreren Keschern und Eimern machten sie sich an die Arbeit. Und siehe da, das Zugnetz ließ sich wesentlich besser handhaben als ursprünglich vermutet.

Eimer mit Fischen. Foto: Kreisfischereiverein Rosenheim

Alle Fische wurden geborgen und umgesiedelt.

Das Netz war voll mit Fischen

Was dann zum Vorschein kam überraschte alle. Das Netz war voll mit Fischen! Der Fang bestand überwiegend aus großen und mittleren Brachsen, Schleien und Hechten. Geborgen wurden Fische mit einem Gesamtgewicht um die 500 Kg. Alle Fische wurden schließlich in den nördlichen Teil des Pfaffenhofener Altwassers umgesetzt, der deutlich tiefer ist. „Die Maßnahme war ein voller Erfolg mit dem keiner so gerechnet hatte“, freut sich Max Degenhart. Außerdem an der Rettungsaktion beteiligt waren: Maximilian Lüdke, Markus Straßmeier, Felix Bacher, Stefan Hübner. Alles Mitglieder des Kreisfischereivereines Rosenheim

Um einer solchen Notlage zukünftig vorzubeugen, will sich der Kreisfischereiverein Rosenheim beim Kraftwerksbetreiber für eine Entlandungsmaßnahme im südlichen Teil des Altwassers bemühen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfischereiverein Rosenheim / Beitragsbild, Fotos, Video: Kreisfischereiverein Rosenheim)

Totenstille an Amphibienteich – Fischotter schuld?

Totenstille an Amphibienteich – Fischotter schuld?

Vogtareuth / Landkreis Rosenheim – Fischereiaufseher Hermann Freese traute seinen Augen nicht, als er dort einen Amphibientümpel in der Vogtareuther Au (Landkreis Rosenheim) besuchte. Normalerweise herrscht dort um diese Jahreszeit reges Leben. Diesmal Totenstille. Am Ufer lagen dutzende tote Frösche herum – viele mit Bisswunden. Beim Fischereiverein Rosenheim geht man von einem Fischottereinfall aus. 

Amphibienteich im Vogtareuther Au. Foto: Kreisfischereiverein Rosenheim

Totenstille statt fröhlichem Froschgequake – und das innerhalb von drei Tagen. Fotos: Kreisfischereiverein Rosenheim

Das Revier von Hermann Fresse befindet sich am Inn und seinen Altwassern zwischen der Staustufe bei Feldkirchen und dem kleinen Ort Entfelden bei Zaisering. Beinahe täglich dreht der staatlich geprüfte Fischereiaufseher dort seine Runden. Dabei geht es ihm nicht nur darum, nachzusehen, wer, wann und wo seine Angel auswirft. Ebenso achtet er auf Veränderungen in der Natur, um bei Bedarf schnell einschreiten zu können.
Regemäßig besucht er dabei auch einen Amphibientümpel in der Vogtareuther Au. Ende März tummelten sich dort noch hunderte von Fröschen, die sich mit lautstarkem Gequake auf ihr Laichgeschäft vorbereiteten. Drei Tage später war dort Totenstille – und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Kein einziger Frosch war mehr zu sehen, und auch kein einziger Laichballen. Dafür lagen an einem Eck des Tümpels dutzende Froschleichen herum“, erzählt der Fischereiaufseher.

Tote Frösche am Ufer eines Amphibientümpel. Foto: Kreisfischereiverein Rosenheim

Tote Frösche am Ufer des Amphibientümpel. 

Für die Fischer gibt es für diesen traurigen Anblick nur eine Erklärung: Fischotter! Einst in der Region ausgerottet, sind seit einigen Jahren wieder zurück. Spuren finden sich mittlerweile vielerorts. „Leider nicht immer im positiven Sinne“, so die Erfahrung von Rainer Schäfer, Erster Vorstand des Kreisfischereiverein Rosenheim. Von Jahr zu Jahr verzeichne man immer gravierendere Verluste an den Fischbeständen. Auch Wasservögel würden den Fischotter deutlich zu spüren bekommen: „Vor einiger Zeit ist uns aufgefallen, dass in manchen stehenden Gewässern die Haubentaucher auf rätselhafte Weise verschwunden sind. Genauso rätselhaft wie nun die Frösche in dem besagten Amphibienteich“.

Forderung der Fischer: Schutzstatus des Fischotters lockern

Beim Kreisfischereiverein Rosenheim findet man diese Entwicklung höchst bedauerlich. „Obwohl der Amphibienteich zu unseren Vereinsgewässern gehört, verzichten wir dort auf Fischbesatz, um Fröschen, Kröten und Molchen ein uneingeschränktes Refugium zu bieten. Das ist unser Beitrag zum Artenschutz. Nun haben wir hier einen Totalausfall zu verzeichnen, der eventuell noch längere zeit zu spüren sein wird“, so Rainer Schäfer.
Bei den Fischern sei man sich einig, dass es so nicht weiter gehen könne: „Wir fordern schon längere Zeit den uneingeschränkten Schutzstatus des Fischotters zu lockern und eine Bestandregulierung auf ein umweltverträgliches Maß!“.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Info: Kreisfischereiverein Rosenheim / Beitragsbild, Foto: Kreisfischereiverein Rosenheim)

Inflation auch bei Rosenheimer Fischern Thema

Inflation auch bei Rosenheimer Fischern Thema

Rosenheim – Inflation ist auch beim Kreisfischereiverein Rosenheim Thema. Die Kosten für Fischbesatz steigen ebenso wie für die Energie. Die Folge: Die Beiträge werden ab 2025 angehoben. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung am heutigen Sonntagvormittag (17.3.2024) in der Auerbräu-Festhalle beschlossen. 

Die Jagdhornbläser eröffneten die Versammlung. Foto: Innpuls.me

Die Jagdhornbläser eröffneten die Versammlung und zeigten so ihre Verbundenheit zu den Fischern. Fotos: Innpuls.me

.Mit aktuell rund 2400 Mitgliedern zählt der Kreisfischereiverein Rosenheim zu den größten Fischereivereinen in ganz Bayern. Rund 120 Mitglieder gehören zur Jugendgruppe. „Damit ist alleine die Gruppe der Jugendlichen schon größer als so mancher ganze Fischereiverein in Bayern“, stellte Max Voit, Präsident des Fischereiverbandes Oberbayern, fest.
Die Zahl ist seit vielen Jahren stabil. Fischen liegt im Trend. Aktuell können deswegen beim Fischereiverein keine neuen Mitglieder aufgenommen werden. „Es gibt eine Warteliste“, informierte Vorstand Rainer Schäfer. Mit 3 bis 4 Jahren Wartezeit müssen Neumitglieder aktuell rechnen.

Neben denjenigen, die sich für das Hobby begeistern, gibt es aber auch immer wieder kritische Stimme zu dieser Art des Freizeitvergnügens.. Stellvertretender Landrat Josef Huber kann dies nicht nachvollziehen. „Diese Menschen sollten statt zu kritisieren mal selbst anpacken und für Umwelt und Natur aktiv werden“, meinte er. Fischer würden einen wertvollen Beitrag für das ökologische Gleichgewicht der heimischen Gewässer leisten, sich für die Natur engagieren und auch viel für die Jugend tun.

Was der Kreisfischereiverein Rosenheim alles im vergangenen getan hat, darüber ging es in den verschiedenen Tätigkeitsberichten. Ein wichtige Rolle für die Fischer spielt der Fischbesatz. Rund 16 Tonnen waren es im Jahr 2023, etwas weniger als noch 2022. 110.000 Euro hat der Verein dafür in die Hand genommen. Aufgrund steigender Preise wird diese Summe aber zukünftig nicht mehr reichen. Das Budget soll deshalb auf 130.000 Euro aufgestockt werde, um den Besatz stabil halten zu können.  Dies wirkt sich auch auf die Mitgliedsbeiträge aus. Sie werden ab 2025 angehoben. Die Mitglieder signalisierten mit großer Mehrheit Zustimmung für diesen Schritt, konkret bedeutet das unter anderem: die aktive Mitgliedschaft kostet dann jährlich 350 Euro statt bisher 300 Euro und die passive Mitgliedschaft erhöht sich um 10  Euro auf 50 Euro.

Besatzfische werden aber nicht nur teurer, sie sind teilweise auch schwieriger zu bekommen, erläuterte Besatzwart Toni Huber. Den Schuldigen dafür sieht er im Fischotter, der den Fischbestand in den Aufzuchtbecken oftmals stark dezimieren würde. „In einem Fall blieben im vergangenen Jahr von 500 Kilo Karpfen nur noch 80 Kilo übrig“, erzählte er und appellierte an die Politik, etwas zu ändern: „Wir wollen den Fischotter nicht ausrotten. Aber wenn es so weitergeht, geht die Fischerei komplett vor die Hunde.“
Trotz finanziellem Mehraufwand steht der Verein aber nach wie vor auf finanziell gesunden Füßen , wie aus dem Bericht von Kassier und Geschäftsstellenleiter Wolfang Reishofer hervorging. „Wir stehen nach wie vor solide da, aber die Herausforderungen werden größer“, sagte er.

Zu der Arbeit des Fischereivereins Rosenheim zählt auch die Beteiligung und Unterstützung von Forschungsprojekten. Eines läuft aktuell in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie der Technischen Universität München. Dabei werden Fische mit Sendern ausgestattet, um sie auf ihrem Zug durch Fischpässe, Altwässer und Zubringer zu begleiten. Erste Ergebnisse liegen vor und liefern dabei interessente Einblicke in das Leben dieser Tiere. Beispielsweise wurde jüngst ein Exemplar, das am Inn in Rosenheim eingesetzt wurde, in Altötting geortet, wie es sich gerade auf den Weg in einen Inn-Seitenarm machte. „Daran sieht man, dass Fische bei ihrem Zug sehr weite Stecken zurücklegen und dabei sogar Kraftwerke überwinden können“, so Tobi Huber.

Konrad Stuffer aus Neubeuern wurde für 60-jährige Mitgliedschaft zum Kreisfischereiverein Rosenheim geehrt. Foto: Innpuls.me

Konrad Stuffer (Mitte) wurde von Vorstand Rainer Schäfer (links) und Geschäftsstellenleiter Wolfgang Reishofer für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt. 

Zum Abschluss der Veranstaltung standen die Ehrungen langjähriger Mitglieder auf dem Programm, darunter auch Konrad Stuffer aus Neubeuern. Er ist bereits seit 60 Jahren Mitglied beim Kreisfischereiverein Rosenheim.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Gute Stimmung beim Jugend-Zeltlager der Fischer

Gute Stimmung beim Jugend-Zeltlager der Fischer

Rohrdorf / Landkreis Rosenheim – Spaß, Kameradschaft und Wissensvermittlung standen beim Jugend-Zeltlager des Kreisfischereiverein Rosenheim am Hochstraßer See auf dem Programm. 35 Kinder und Jugendliche aus Stadt und Landkreis machten heuer bei der dreitägigen Veranstaltung mit. 

Die Veranstaltung gibt es bereits seit dem Jahr 1980. Die Nachwuchsfischer lernen dabei vieles, was man für dieses Hobby brauchen kann, beispielsweise man man die Angel zielsicher auswirft oder wie man Fliegen fachgerecht bindet. „Das ist alles gar nicht einfach“, weiß der 14-jährige Simon aus Rott am Inn (Beitragsbild Mitte), einer der diesjährigen Teilnehmer. Seine ganze Familie teilt mit ihm die Leidenschaft für das Fischen. „Man ist dabei viel draußen in der freien Natur. Das ist einfach schön“, meint er. 
Gleich nach der offiziellen Eröffnung des Jugend-Zeltlagers, an der neben Rosenheims Landrat Otto Lederer auch eine ganze Reihe anderer Politiker aus Stadt und Landkreis teilnahmen, ging es für Simon und alle anderen Teilnehmer des Jugend-Zeltlagers sofort an den Hochstrasser See. Unter Anleitung von Tobias Maier (rechts), Jugendwart der Kreisfischereiverein Rosenheim, erprobten die Kinder und Jugendlichen das Fischen gleich mal in der Praxis. Das regnerische Wetter kam ihnen dabei sogar sehr zugute. „Da sind die Fische viel reger als bei heißem Wetter“, erklärte Tobias Maier. 
In den folgenden Tagen ging es aber dann auch viel um Naturschutz und nützliches Wissen rund um die Fische und Gewässer. Außerdem kam natürlich auch die Geselligkeit nicht zu kurz.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)

Fischotter bereitet Fischern Sorgen

Fischotter bereitet Fischern Sorgen

Rosenheim / Landkreis Rosenheim – Der Fischotter bereitet den Fischern zunehmend Sorgen – das wurde bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfischereivereins Rosenheim deutlich. Mittlerweile sei das kleine Raubtier in allen Gewässern im Landkreis anzutreffen und schädige nicht nur den Fischbestand.

Ausnahmsweise fand die Jahreshauptversammlung des Kreisfischereivereins Rosenheim diesmal nicht in der Auerbräu-Festhalle auf der Loretowiese  sondern im Kultur- und Kongresszentrum statt. Ob dieser Wechsel nun Schuld war an der relativ niedrigen Teilnehmerzahl, darüber lässt sich nur spekulieren. Auf alle Fälle kamen diesmal nur 173 Fischer und damit blieben viele Sitzplätze frei – wie Vorstand Rainer Schäfer zur Kenntnis nahm.
Dabei registrierte der Verein in den vergangenen Jahren einen enormen Zulauf. Mit aktuell rund 2400 Mitgliedern zählt er zu den größten Fischereivereinen in ganz Bayern

Vorstand Rainer Schäfer bei seiner Rede. Foto: Innpuls.me

Vorstand Rainer Schäfer bei seiner Rede. Fotos: Innpuls.me

Finanziell steht der Kreisfischereiverein Rosenheim derzeit sehr gut da. Doch die derzeit hohe Inflation macht sich auch dort bemerkbar, insbesondere bei den Preisen für den Fischbesatz. Eine Beitragserhöhung sei darum unumgänglich. Greifen soll diese aber erst ab 2025.

Unter den Gästen war auch Axel Bartelt. Am Vortag wurde er zum neuen Präsident der bayerischen Fischer gewählt. In seinem Grußwort stellte Bartelt klar: „Fischer sind nicht die Ausbeuter der Natur, sondern Naturschützer“. Dieses Verständnis sei aber noch nicht überall angekommen:  „50 Prozent der Leute sind mit der Arbeit der Fischer zufrieden. Da ist also noch Luft nach oben“, meinte Bartelt.

Fischotter

Der Fischotter mit seinem Appetit auf Fische und Muscheln bereitet den Fischern Sorgen

Bild von Fischen, die von Fischottern angfressen wurden

Bilder von Fischen, die von Fischottern angefressen wurden, erreichen die Fischer aktuell immer wieder. 

Herausforderungen für die Fischer sieht der frischgewählte Präsident aktuell viele, allen voran in dem Fischotter, der sich zunehmend in Bayern ausbreite und für Schäden sorge.
Dass dem so ist, bestätigten dann auch Gewässerwart Mathias Hirsch und Besatzwart Anton Huber vom Fischereiverein Rosenheim in ihren Tätigkeitsberichten. Hirsch präsentierte dazu einige Fotos von Fischen, die von Fischottern getötet oder schwer verletzt wurden. Hunger hätten die Raubtiere aber nicht nur auf Fische, sondern auch auf Muscheln und damit würde sich auch deren Bestand teils schon deutlich reduzieren. „Die Experten wollten uns lange nicht glauben, dass Fischotter auch Muscheln fressen. Aber die Forschung geht weiter und langsam denken auch sie um“, so Anton Huber.
Er und  Axel Bartelt wünschen sich eine sichere Rechtsgrundlage zur Regulierung des Fischotterbestands. Beim Kormoran habe diese Regulierung in der Vergangenheit schon funktioniert. „Unsere wichtigsten Verbündeten sind da die Jäger“, so Vorstand Rainer Schäfer.

Jagdhornbläserinnen
Jagdhornbläser bei der Jahreshauptversammlung des Fischereivereins Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Die Jagdhornbläser sind bei der Jahreshauptversammlung des Fischereivereins Rosenheim traditionell immer zu Gast und stimmen musikalisch ein.

Lob für die Arbeit des Fischereivereins Rosenheim kam von Landrat Otto Lederer. „Für mich sind Fischer die aktiven Naturschützer schlechthin,“ sagte er. Seinen Worten schloss sich Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner an: „Fischer leisten Naturschutz auf besondere Weise, sie arbeiten still und niemals laut“.
Zu der Arbeit des Fischereivereins Rosenheim zählt auch die Beteiligung und Unterstützung von Forschungsprojekten. Eines dieser Projekte stellte Christoffer Nagel vom Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie der Technischen Universität München in seinem Gastreferat vor. Rund 5000 Fische wurden in den vergangenen Monaten bereits mit Sendern ausgestattet und im Verlauf des Inns Antennen stationiert, um auf diese Weise die Tiere bei ihrem Zug durch die Fischpässe, Altwässer und Zubringer zu begleiten. Darüber hinaus diene das Projekt der Wachstumsanalyse von Fischen.

Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfischereivereins Rosenheim. Foto: Innpuls.me

Zum Abschluss der Versammlung standen Ehrungen langjähriger Mitglieder auf dem Programm.

Zum Abschluss der Versammlung stand die Ehrung langjähriger Mitglieder auf dem Programm. Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden Friedrich Hofer, Gerhard Pößnecker und Paul Spötzl ausgezeichnet und für 50-jährige Mitgliedschaft Otto Gartner und Klaus Mayer.
Die Ehrennadel in Gold für besondere Leistungen um den Verein gab es für Sepp Guggenbichler, Anton Huber und Franz Mayer. Zum Ehrenmitglied wurde Franz Klingler ernannt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)