Bald mehr Kur- und Heilwälder in Bayern?

Bald mehr Kur- und Heilwälder in Bayern?

Bad Füssing / Bayern Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) hat die Grundlage für mehr Kur- und Heilwälder in Bayern gelegt. Der Verband schloss eine Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Waldmedizin und Naturtherapie in Bad Wörishofen. Das Zentrum ist ab jetzt die Prüfstelle für künftige Zertifizierungen von Kur- und Heilwäldern in Bayern sowie für Re-Zertifizierungen nach fünf Jahren.

Foto: Anlässlich der Veröffentlichung des Handbuches zur Entwicklung von zertifizierten Kur- und Heilwäldern in Bayern die Autorinnen von links Dipl. Ing. Eva Robl, Dr. Gisela Immich und Prof. Dr. Dr. Angela Schuh von der Ludwig-Maximilians Universität mit dem BHV-Vorsitzenden Peter Berek, Dr. Eberhard Volger und Ute Ammerpohl vom Kompetenzzentrum und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger / Foto

Anlässlich der Veröffentlichung des Handbuches zur Entwicklung von zertifizierten Kur- und Heilwäldern in Bayern die Autorinnen von links Dipl. Ing. Eva Robl, Dr. Gisela Immich und Prof. Dr. Dr. Angela Schuh von der Ludwig-Maximilians Universität mit dem BHV-Vorsitzenden Peter Berek, Dr. Eberhard Volger und Ute Ammerpohl vom Kompetenzzentrum und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger / Foto: BHV

Das neue Kompetenzzentrum ist bei der Ärztegesellschaft für Präventionsmedizin und klassische Naturheilverfahren, Kneippärztebund e.V. angesiedelt und verfüge über die Fachkompetenz sowie strukturellen und wissenschaftlichen Voraussetzungen für diese kontinuierliche Qualitätsoffensive in Bayern. Für die Verleihung des Qualitätssiegels „Wald Gesundheit“ ist der BHV zuständig. Der Bayerische Heilbäder- Verband e.V. will damit den Weg der Qualität für Wald und Gesundheit in Bayern fortführen, betont der Vorsitzende und Landrat Peter Berek: „Mit klarem Konzept, prüfbaren Anerkennungskriterien für Zertifizierte Kur- und Heilwälder sowie mit speziell ausgebildeten Wald-Gesundheitstrainern und -therapeuten geht der Bayerische Heilbäder-Verband seinen konsequenten Weg zur Stärkung der Gesundheit mit der Kraft der Natur mit einem kompetenten Partner weiter.“

Ab sofort kann ein Antrag zur Zertifizierung
zum Kur- und Heilwald gestellt werden

Ab sofort können interessierte Kommunen, Gesundheitseinrichtungen und Waldbesitzer sowie Kurorte und Heilbäder in Bayern einen Antrag auf Zertifizierung stellen. Informationen sind beim Bayerischen Heilbäderverband erhältlich. Zu den Zertifizierungsanforderungen gehört der Nachweis, dass im künftigen Kur- oder Heilwald qualifiziertes Fachpersonal zum Einsatz kommt. Die Fortbildung zum Wald-Gesundheitstrainer und Wald- Therapeut findet ebenfalls im Kompetenzzentrum für Waldmedizin und Naturtherapie statt.
Die aktuellen Termine sind auf der Website des Kompetenzzentrums für Waldmedizin und Naturtherapie zu finden. Die Geschäftsführerin Ute Ammerpohl ist überzeugt: „Das Kompetenzzentrum und der Kneippärztebund mit seinem fundierten akademischen Fortbildungsprogramm – insbesondere im Bereich der Naturheilkunde und Waldtherapie – stellen für die Zertifizierungsprüfung die wissenschaftliche Qualität sicher.“
Die Zertifizierung basiert auf dem „Handbuch zur Entwicklung von zertifizierten Kur- und Heilwäldern in Bayern“ und dem neuen Bayerischen Kriterienkatalog für Kur- und Heilwälder.
Hilfreich für eine erste Einschätzung, ob ein Wald geeignet ist oder nicht, sind die Informationen und Fragebögen zur Selbsteinschätzung und Voranalyse aus dem Handbuch. Ebenso werden die erforderlichen Unterlagen beschrieben, die für eine Zertifizierung einzureichen sind. Spezielle Fachgutachter überprüfen im Rahmen eines Ortstermins das Waldareal und die Anforderungen für die Zertifizierung understellen ein Wald-Gutachten. Die Autorinnen des Handbuches begrüßen die
Zertifizierung von weiteren Kur- und Heilwäldern in Bayern: Auf diese Weise könnten
Kommunen, Gesundheitseinrichtungen und Kurorte den Wald als Naturraum für
Gesundheitsprävention und Therapie mit einem bayernweit anerkannten
Qualitätssiegel anbieten, betonten Professorin Angela Schuh, Gisela Immich und Eva Robl übereinstimmend.
(Quelle: Pressemitteilung BHV / Beitragsbild: Symbolfoto re / Foto: BHV)

13 Wälder in Bayern als Kurwälder zertifiziert

13 Wälder in Bayern als Kurwälder zertifiziert

Bad Wörishofen / Bayern – 36 Prozent Bayerns sind mit Wald bedeckt! Der Gesundheitstourismus in Bayern hat nun eine neue Attraktion: Erstmals werden in 13 Gemeinden Kurwälder zertifiziert, drei davon gelten sogar als Heilwälder.

Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger: „Wir alle wissen: Im Wald zu sein, tut den Menschen gut. Wälder spielen eine sehr bedeutende Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Im asiatischen Raum hat die Waldtherapie bereits eine lange Tradition. Dieses Potenzial wollen wir auch in Bayern nutzen und mit der Ausweisung der Kur- und Heilwälder die positiven Wirkungen von Wäldern auch in schulmedizinische Behandlungen integrieren.“

Kurwälder sollen der
Prävention von Krankheiten dienen

Im Rahmen des Projekts „Wald und Gesundheit“ haben mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums der Bayerische Heilbäder-Verband und der Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München in den vergangenen drei Jahren geeignete Waldareale für die Errichtung von Kur- und Heilwäldern in Bayern identifiziert sowie Fachpersonal für medizinisch-therapeutische Kurse im Wald ausgebildet. Dabei dienen Kurwälder Gästen zur Prävention, also Vorbeugung vor Krankheit. Heilwälder werden für kranke Patienten zur Wiederherstellung eingesetzt und müssen unter anderem über Ruhe- und Aktivitätszone mit Therapieplätzen verfügen, hohe Anforderungen an Ruhe und Luftreinheit erfüllen sowie teilweise barrierefrei sein.

Das „Qualitätssiegel Waldgesundheit“ haben folgende Gemeinden erhalten:

  • Bad Füssing
  • Bad Kötzting und Bad Wörishofen für Heil- und Kurwald
  • Bad Alexandersbad
  • Bad Bayersoien
  • Bad Berneck
  • Bad Birnbach
  • Bad Neualbenreuth
  • Bad Reichenhall
  • Bischofsgrün
  • Pfronten
  • Treuchtlingen
  • Weißenstadt.

Aiwanger: „Der Gesundheitstourismus ist ein wichtiger Trend in unserer Gesellschaft und ein Wachstumsmarkt. Die Menschen achten zunehmend mehr auf ihre Gesundheit und sind bereit, in die Vorbeugung vor Krankheiten und die Wiederherstellung ihrer Gesundheit zu investieren. Die Erfahrungen mit Corona haben diesen Trend noch weiter verstärkt. Hier kann Bayern mit seinem Angebot in den Kurorten und Heilbädern punkten. Nicht umsonst ist Bayern das Gesundheitsreiseland Nr. 1 in Deutschland!“ Gesundheitstourismus sei ein wichtiger Sektor im Bayerntourismus. Gut ein Viertel der alljährlichen touristischen Übernachtungen in Bayern entfallen auf die hochprädikatisierten Kurorte und Heilbäder.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie / Beitragsbild: Symbolfoto re, zeigt Bad Reichenhall von oben)