Partnerschaft auf Augenhöhe

Partnerschaft auf Augenhöhe

Landkreis Rosenheim – Was 2002 vor allem als Unterstützung aus Rosenheim begann, ist heute eine Partnerschaft auf Augenhöhe: die Freundschaft zwischen dem Landkreis Rosenheim und dem Partnerlandkreis Temesch in Rumänien. Eine Delegation des Kreistages war zusammen mit Mitarbeitern aus dem Landratsamt Rosenheim Ende Juli zu Besuch in Temeswar, der dortigen Kreishauptstadt. Die Delegation ist der Einladung des Präsidenten, wie der Landrat dort genannt wird, zur Feier des „Tag des Kreises“ gefolgt.

Die Delegation des Kreistages mit den rumänischen Kollegen (von links): Karin Schönert, Eduard Huber, Martina Visser, Christian Rinser, Konsulin Regina Lochner, Alin Adrian Nica, Präsident des Kreisrates von Temesch, Landrat Otto Lederer, Martin Brunner, Claudia Sasse, Vizepräsident Cristian-Alin Moș, Irmengard Bartl und Sabina Botan. Fotos: Landratsamt Rosenheim

Die Delegation des Kreistages mit den rumänischen Kollegen (von links): Karin Schönert, Eduard Huber, Martina Visser, Christian Rinser, Konsulin Regina Lochner, Alin Adrian Nica, Präsident des Kreisrates von Temesch, Landrat Otto Lederer, Martin Brunner, Claudia Sasse, Vizepräsident Cristian-Alin Moș, Irmengard Bartl und Sabina Botan. Fotos: Landratsamt Rosenheim

Der Landkreis Temesch ist einer von 41 Landkreisen und liegt im Nordwesten Rumäniens, an der Grenze zu Ungarn. Der Kreis ist flächenmäßig rund sieben Mal größer als der Landkreis Rosenheim. Von den 700.000 Einwohnern leben rund die Hälfte in der Kreisstadt Temeswar, der fünftgrößten Stadt in Rumänien.

Alin Adrian Nica, Präsident des Kreisrates von Temesch (links) und Rosenheims Landrat Otto Lederer. Foto: Landratsamt Rosenheim

Alin Adrian Nica, Präsident des Kreisrates von Temesch (links) und Rosenheims Landrat Otto Lederer.

Bei einem ausführlichen Gespräch vor den Feierlichkeiten betonte Präsident Alin Adrian Nica unter anderem: „Ich bin froh, dass wir nun langsam auf einem Level sind.“ Die regelmäßigen Hilfstransporte zur Feuerwehr oder auch in Kinder- oder Seniorenheime sind heute nicht mehr nötig. Dennoch: Die Partnerschaft ist wichtig. In den zurückliegenden Jahren, vor allem auch während der Pandemie, fanden keine Austausche und gegenseitigen Besuche mehr statt. 2022 waren das erste Mal wieder Schüler aus dem Landkreis Temeswar zu Besuch in Bayern. Rosenheims Landrat Otto Lederer betonte deshalb, dass „jetzt nach Corona der richtige Zeitpunkt ist, um sich gemeinsamen Fragen und Herausforderungen zu stellen und nach Lösungen zu suchen. Ich würde mich freuen, wenn wir neben dem Schüleraustausch noch weitere Verbindungen eingehen – vielleicht in den Bereichen Startup, Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus oder auch Kultur.“ Ein Gegenbesuch ist bereits in Planung. Präsident Nica freut sich sehr darauf, unsere Region und die oberbayerischen Traditionen kennenzulernen. Denn er selbst war noch nicht im Landkreis Rosenheim zu Besuch.

Alin Adrian Nica freute sich über das Geschenk aus Rosenheim, das ihm Landrat Otto Lederer überreicht hatte: ein gerahmtes Holzbild, das die Umrisse beider Landkreise vereint. Foto: Landratsamt Rosenheim

Alin Adrian Nica freute sich über das Geschenk aus Rosenheim, das ihm Landrat Otto Lederer überreicht hatte: ein gerahmtes Holzbild, das die Umrisse beider Landkreise vereint.

Als Zeichen der langjährigen Verbundenheit und des Wunsches auch nach zukünftiger Partnerschaft überreichte Otto Lederer dem Präsidenten unter anderem ein gerahmtes Holzbild, das die Umrisse beider Landkreise vereint: „Ich hoffe, dass die lebendige Verbindung zwischen uns auch weiterhin trotz der großen Entfernung bestehen bleibt.“ Präsident Alin Adrian Nica hatte in der anschließenden Festsitzung ebenfalls eine Überraschung für die Gäste aus Deutschland. Beim „Tag des Kreises“ ehrte er mit einer Glasskulptur und einer Urkunde besondere Menschen, die sich im zurückliegenden Jahr für den Landkreis Temesch verdient gemacht haben, so zum Beispiel im sozialen oder im kulturellen Bereich. Am Ende der Ehrung überreichte er auch Landrat Otto Lederer stellvertretend für die Delegation diese Skulptur als Dankeschön für die langjährige Unterstützung, insbesondere durch Hilfsgüter, Spenden und der konkreten Hochwasserhilfen bei den Überschwemmungen im Bereich Temesch vor einigen Jahren. Er bedankte sich aber vor allem auch für die enge Freundschaft.

Die Delegation des Kreistages mit den rumänischen Kollegen (von links): Claudia Sasse, Eduard Huber, Christian Rinser, Vizepräsident des Kreisrates von Temesch, Alexandru Constantin Proteasa, Martina Visser, Landrat Otto Lederer, Irmengard Bartl, Martin Brunner, Präsident des Kreisrates von Temesch, Alin Adrian Nica, Sabina Botan, Vizepräsident Cristian-Alin Moș und Karin Schönert. (Foto: Landratsamt Rosenheim)

Die Delegation des Kreistages mit den rumänischen Kollegen (von links): Claudia Sasse, Eduard Huber, Christian Rinser, Vizepräsident des Kreisrates von Temesch, Alexandru Constantin Proteasa, Martina Visser, Landrat Otto Lederer, Irmengard Bartl, Martin Brunner, Präsident des Kreisrates von Temesch, Alin Adrian Nica, Sabina Botan, Vizepräsident Cristian-Alin Moș und Karin Schönert.

Während der vier Tage in Rumänien besuchte die deutsche Delegation neben einer ausführlichen Stadtführung durch Temeswar, die in diesem Jahr zu einer von drei Europas Kulturhauptstädten gewählt wurde, unter anderem das Nationale Kunstmuseum, das Nationalmuseum der dortigen Region sowie das Deutsche Staatstheater und besichtigte die rumänischen Werksstandorte zweier Rosenheimer Firmen, Corratec und Kathrein. Auch das Kinderheim in Lugoj, das der Landkreis schon seit vielen Jahren unterstützt, stand auf dem Programm. Der Landkreis hatte es seit Beginn der Partnerschaft mit Spielzeug, Hilfsgütern und dem Bau eines Therapiebeckens unterstützt. Heute zeigt sich ein sechs Hektar großes Gelände, das im Laufe der Jahre über Spenden, Fördermittel und Hilfe durch den Kreis immer weiter gewachsen ist und zu einem umfangreichen Therapie- und Betreuungszentrum für Kinder und junge Erwachsene mit Beeinträchtigungen geworden ist. Derzeit werden verschiedene Häuser gebaut, in denen später 24 Kinder in familienähnlichen Verhältnissen leben können und individueller gefördert werden. Einzig an frühere Zeiten erinnert ein Therapiebecken und ein in die Jahre gekommener Kleinbus. Beides hatte der Landkreis Rosenheim vor 20 Jahren gespendet.

Auf dem Rückweg nach Deutschland machte die Delegation noch Halt in Debrecen in Ungarn, um die dortigen Standorte von BMW und Krones zu besichtigen. Das Werk von BMW befindet sich derzeit noch im Aufbau, auf einem 400 Hektar großen Gelände werden hier ab Ende 2025 Elektrofahrzeuge produziert.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: Landratsamt Rosenheim)

Temeswar in Bildern

Temeswar in Bildern

Landkreis Rosenheim – Seit mehr als 20 Jahren unterhält der Landkreis Rosenheim eine Partnerschaft mit dem Landkreis Temsch in Rumänien. In dieser Zeit hat sich die Region dort deutlich weiterentwickelt. So glänzt die Kreisstadt Temeswar in diesem Jahr als eine der drei europäischen Kulturhauptstädte.  Bis Ende Mai sind Bilder von Temeswar im Foyer des Landratsamt Rosenheim (Wittelsbacherstraße 53) zu sehen.

Obwohl es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden ist, riss der Kontakt zwischen beiden Landkreisen nie ab. In diesem Sommer will Rosenheims Landrat Otto Lederer mit einer Delegation nach Temeswar reisen. Passend dazu gibt es derzeit eine kleine Foto-Ausstellung im Foyer des Rosenheimer Landratsamtes. Bis Ende Mai sind während der üblichen Öffnungszeiten vor allem bauliche Schönheiten aus Temeswar zu sehen wie der Opern- und Theaterpalast. Fotografiert hat sie Marius Popovici, einer der Väter der Landkreis-Partnerschaft. 
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Foto: Copyright Marius Popovici)

Ukraine: Hilferuf aus Rumänien

Ukraine: Hilferuf aus Rumänien

Chiemgau / Rumänien / Ukraine Im Dezember 1989 gründete Hans Alt aus Ramsau bei Haag die Chiemgauer Rumänienhilfe: In ihren Stützpunkten in Rumänien kommen derzeit immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine an. Die Lage spitzt sich zu. Hier ein Hilferuf von Hans Alt:

 

„Liebe Freundinnen und Freunde, es ist kaum zu glauben, der Krieg nimmt von Tag zu Tag mehr Fahrt auf.
Alle bisherigen Bemühungen der Politik sind in den Wind gesprochen. So wie es derzeit aussieht muss man kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass Putin die feste Absicht hat, damit er seine Ziele erreicht, in der Ukraine verbrannte Erde und einen Friedhof zu hinterlassen. Es ist entsetzlich, aber leider derzeit die Realität. Verständlich, dass die Menschen in der Ukraine vor diesem Schreckensszenario fliehen, insbesondere Frauen mit ihren Kindern. Wir sehen es ja ständig in den TV-Nachrichten. Ein großer Teil verlässt das Land über die polnische Grenze und wird dort unglaublich herzlich empfangen und Richtung Berlin gebracht.

Täglich kommen Tausende von
Kriegs-Flüchtlingen in Rumänien an

Doch auch die Bevölkerung, die mehr im Südwesten der Ukraine wohnt, muss fliehen. Hier ist die Grenze nach Ungarn und Rumänien naheliegend. Und so kommen derzeit täglich Tausende von Flüchtlingen an der Grenze bei Siret in Rumänien an. Allerdings werden auch hier nicht alle bleiben. Der größere Teil möchte weiterziehen, denn nicht wenige haben irgendwo im Westen Bekannte oder Verwandte bei denen sie aktuell unterkommen wollen.
Unsere Freunde und Partner in Piatra Neamt, Pastor Liviu mit seinen Leuten, hat sich vom ersten Tag an auf den Weg gemacht um zu helfen. Doch nur „alles Gute und Gott mit dir“ wünschen ist zu wenig. Diese Menschen sind ja nur mit dem Allernotwendigsten das sie in Taschen, Rucksäcken oder in Koffer packen konnten, gekommen. Viele waren Tage unterwegs bei Schnee, Regen und winterlichen Temperaturen.

Lebensmittel und Medikamente
für die Menschen in der Ukraine

Um diese Menschen kümmert sich das Helferteam um Pastor Liviu aus Piatra Neamt. Wie aus den Bildern zu sehen ist, sind einige von den Helfern auch noch in einige Orte in die Ukraine gefahren um den Menschen, deren Versorgungslage derzeit schlecht ist, Lebensmittel zu bringen. Auch dringend benötigte Medikamente werden besorgt.
Eine große Aufgabe und finanzielle Anstrengung ist es auch für die Leute, welche weiter nach Westen wollen, Busfahrten zu besorgen. Ein Busticket von Suceava nach München kostet pro Person ca.150€. Leider haben ganz viele der Flüchtlinge mittlerweile auch kein Geld mehr in der Tasche und kommen daher nicht mehr weiter. Auch aus diesem Grund möchte ich ganz herzlich darum bitten mit Geldspenden diese Probleme zu lösen. Auf Liviu und sein Team ist Verlass.

Hier die Kontoverbindung der Chiemgauer Rumänienhilfe:

Raiffeisenbank Haag, Hilfsfond der Franziskanerinnen, Rumänienhilfe.

IBAN: DE 74 7016 9388 0000 4271 95;
Für Überweisungen aus dem Ausland; BIC: GENODEF1HMA

Ein ganz herzliches Vergelt´s Gott und liebe Grüße Euer Hans Alt, Pfarrer-Huber-Str. 22, 84437 Reichertsheim-Ramsau, email: info@rumaenienhilfe-ramsau.de“
(Quelle: Pressemitteilung Samerberger Nachrichten / Beitragsbild – Fotos: Chiemgauer Rumänienhilfe / Partner in Piatra Neamt)

Bild der Zerstörung aus einem Kriegsgebiet in der Ukraine.