Jetzt ist es fix: Parkgebühren auf Loretowiese kommen

Jetzt ist es fix: Parkgebühren auf Loretowiese kommen

Rosenheim – Jetzt ist es fix: Die Parkgebühren auf der Loretowiese in Rosenheim kommen. Die Entscheidung dafür fiel in der gestrigen Rosenheimer Stadtratssitzung mit 33 zu 11 Stimmen.

Die Mehrheit der Stadträte (33 von insgesamt 44) stimmten also gestern nach Information eines Roseneimer Stadtrats für eine Bewirtschaftung auf der Loretowiese. Die 11 Gegenstimmen kamen von: 2 x Freie Wähler, 3 x AFD, 5 x CSU, 1 x REP. Geschlossen dafür waren also SPD (6 Sitze)  Grüne (11 Sitze)  , ÖDP (1 Sitz)  und FDP (1 Sitz).  Anhand der Sitzverteilung waren bei der CSU 11 Stadträte dafür und bei den Freien Wählern 3 Stadträte.
Die Diskussion über diese Entscheidung dürfte damit aber nicht zu Ende sein. Auf den Social-Media-Kanälen wird seit Tagen darüber hitzig diskutiert und sogar eine Petition gegen die Parkgebühren wurden ins Leben gerufen (wir berichteten).  Stand am heutigen Donnerstag dort: Rund 5820 Stimmen.

  • So begründen Menschen ihre Unterschrift für die Petition:
    „…ich in der Nähe meine Arbeitsstelle habe (Ambulantes Kinderhospiz) und wir auf die Parkplätze dort angewiesen sind. Wird sind eine Stiftung und Parkgebühren zu zahlen, anstatt Familien kostenfrei zu begleiten“, wäre schade“.
  • „Es wieder nur die Leute trifft, die arbeiten. Welche Wahl hat man, wenn man auf dem Land wohnt und in Rosenheim arbeitet? Soll man mit dem Lastenrad kommen? Der Stadtrat wird sIch keine Sorgen um den Parkplatz machen müssen…“
  • „Ich den Parkplatz auch benutzte, bei meinen vielen Arztbesuchen.“
  • „das bis heute die einzige Möglichkeit in Stadtnähe zum kostenfreien Parken war. Nicht jeder Arbeitnehmer, der von weiter weg kommt, kann sich ein tägliches Parkticket leisten“
  • „…der ideologische Kampf und das Abkassieren des Autofahrers immer schlimmer wird, selbst in Rosenheim mit seiner bürgerlichen Mehrheit im Stadtrat“:Ob sich durch die Petition an dem Entschluss noch etwas ändern lässt, bleibt zu bezweifeln. Stand jetzt soll das Parken auf der Loretowiese bereits noch in diesem Jahr nach dem Herbstfest kostenpflichtig werden.5 Euro sind für ein Tagesticket geplant und 2,50 Euro für ein Halbtagesticket (wir berichteten).
    (Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)
Grabmacher gesucht

Grabmacher gesucht

Rosenheim – Für die drei städtischen Friedhöfe in Rosenheim sollen Grabmacher- und Bestattungsdienstleister nun in einem offenen Verfahren mittels europaweiter Ausschreibung gesucht werden. Die Stadträte stimmten dem Vorhaben bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zu.

Jährlich finden auf den drei städtischen Friedhöfen in Rosenheim rund 410 Beerdigungen statt, davon ein Drittel Sarg und zwei Drittel Urnenbestattungen. Das geht aus der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung hervor.
Für die Durchführungen der Bestattungen –  dazu gehören unter anderem der Transport von Sarg oder Urne zum Grab, Transport von Blumen und Kränzen und Öffnen und Schließen der Gräber – sind Grabmacher- und Bestattungsdienstleister zuständig. Zu ihren weiteren Aufgaben gehört auch die Exhumierung und Umbettungen.

Mangelnder Wettbewerb

Seit dem Jahr 2008 werden diese Dienstleistungen für die drei städtischen Friedhöfe in Rosenheim fremdvergeben. Bei den bisher in der Vergangenheit durchgeführten Ausschreibungen ging aber jeweils nur ein Bieterangebot ein.
Dieser mangelnde Wettbewerb missfiel einigen Stadträten und so wurde die Stadtverwaltung bereits für den Zeitraum 2017 bis 2019 damit beauftragt, kommunale Lenkungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Dabei sollte auch geprüft werden, ob die Grabmacher- und Bestattungsdienstleistungen nicht mit eigenem Personal bei gleichen Kosten durchgeführt werden können.

Kaum Einsparungsmöglichkeiten bei Personalkosten

Die Verwaltung kam zu dem Ergebnis, dass bei den Personalkosten aber kaum Einsparmöglichkeiten bestehen. Außerdem verfüge der Baubetriebshof aktuell für den Bereich Grabmacher- und Bestattungsdienstleitungen über keine geschulten Mitarbeiter. Zu bedenken seien auch die hohen Investitionskosten für Fuhrpark und Anschaffung von Spezialgeräten.
Darum soll es nun eine europaweite Ausschreibung für den Vertragszeitraum 2024 bis 2033 geben. Durch die lange Vertragslaufzeit erhofft sich die Stadtverwaltung den Posten attraktiver zu machen und somit mehr Firmen zur Teilnahme des Wettbewerbs zu animieren.
Der Haupt- und Finanzausschuss gab Grünes Licht. Die endgültige Entscheidung fällt bei der Stadtratssitzung am morgigen Mittwoch.
Wie sich diese Neuerung dann auf die Friedhofsgebühren auswirkt, steht aktuell noch nicht fest. zeitnah soll aber eine Neukalkulation der Friedhofsgebühren erfolgen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

Kinderhaus statt Tennisplätze

Kinderhaus statt Tennisplätze

Rosenheim – An der Pürstlingstraße in Rosenheim soll ein sechsgruppiges Kinderhaus entstehen. Dafür wurde in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss Zustimmung signalisiert. Weichen müssen dafür drei Tennisplätze.

 

Der Bedarf an zusätzlichen Kita-Plätzen in Rosenheim ist hoch. Zur Entlastung der Situation soll zukünftig auch ein neues Kinderhaus an der Pürstlinstraße beitragen – mit vier Kindergartengruppen mit insgesamt 100 Plätzen sowie zwei Krippengruppen mit 24 Plätzen.

Als möglicher Standort wurde ein städtisches Grundstück an der Pürstlingstraße ausgewählt. Entstehen soll dort ein zweigeschossiger Baukörper mit einer Grundfläche von rund 660 Quadratmeter. Von einer Unterkellerung soll aufgrund dort schwieriger Bodenverhältnisse und damit verbundenen erheblichen Mehrkosten abgesehen werden. Im Haushalt 2023 sind für die Errichtung des Kinderhauses laut Auskunft der Stadtverwaltung insgesamt 5.900.000 Euro vorgesehen.

Derzeit gibt es auf dem betreffenden Grundstück noch drei Tennisplätze, als Teil einer Gesamtanlage mit 21 Tennisplätzen, die derzeit von drei Sportvereinen genutzt werden. Nach Beurteilung des Schul- und Sportamts auf Grundlage der derzeitigen und prognostizierten Mitgliederzahlen „ist der Bedarf der Vereine mit den verbleibenden 18 Tennisplätzen gedeckt“. Eis sei mit den betroffenen Vereinen entsprechend kommuniziert worden.
Einsprüche zu den Vorhaben gab es von Seiten der Stadträte bei der Sitzung nicht. Die endgültige Entscheidung fällt bei der Stadtratssitzung am morgigen Mittwoch. 
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Fotomontage Innpuls.me)

 

Was tun gegen Leerstand in der Rosenheimer Innenstadt?

Was tun gegen Leerstand in der Rosenheimer Innenstadt?

Rosenheim – Wer durch die Rosenheimer Innenstadt bummelt, der entdeckt eine ganze Reihe leerstehende Geschäfte. Um diese Leerstände zu reduzieren, forderte die SPD-Stadtratsfraktion bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss nun die Einführung eines Leerstandsmanagement. 

Laut Auskunft von Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März während der Sitzung liegt der Zahl der gewerblichen Leerstände in der Rosenheimer Innenstadt aktuell bei 26 Immobilien. Vor einigen Monaten seien es noch 31 gewesen. Die Stadtverwaltung sieht in dieser Reduzierung nach Zeiten von Corona eine „erkennbare Wiederbelebung der Handelslagen und eine erhebliche Dynamik bei der strukturellen Zusammensetzung speziell des innerstädtischen Handelsbesatzes und bei der Umnutzung bisheriger innerstädtischer Handelslagen.“

Der Rosenheimer SPD ist die Zahl der Innenstädte aber nach wie vor viel zu hoch. Ihre Idee: ein „Leerstandsmanagement“ einführen. So eine Stelle gibt es aktuell schon in einigen bayerischen Städten. Aufgaben eines Leerstandsmanagement unter anderem: Hilfestellung bei Neuansiedlungen leisten, Analyse von Trends in anderen Kommunen, aktive Anwerberpolitik betreiben, Erstellung eines gewerblichen Mietspiegels und Unterstützung bei der Vermarktung von Leerstandsimmobilien.
Gegen den Plan, zukünftig noch mehr gegen die Leerstände in der Rosenheimer Innenstadt zu tun, hat auch die Stadtverwaltung nichts, aber eine eigene Stelle dafür will sie nicht schaffen. „Das sehe ich eher kritisch“, meinte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und verwies auf die Stellen, die bereits schon drin sind in der Materie wie die Wirtschaftsförderungsagentur und das Stadtmarketing. Vor allem kann sich die Stadtverwaltung vorstellen die Zusammenarbeit mit dem Rosenheimer Citymanagement weiter auszudehnen. 
Dagegen sprachen sich aber dann einige Stadträte aus, insbesondere weil der Verein derzeit eh ohne Führung sei und man nicht wisse, wohin der Weg dort führte. 
Schließlich einigte man sich darauf, dass die Stadtverwaltung ein schlüssiges Konzept erstellt, das aufzeigt, wie man den Leerstand in der Rosenheimer Innenstadt in den Griff bekommen kann. Ganz ausgeschlossen wurde damit die Stelle einer Leerstand-Managers für die Zukunft nicht mehr. 
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

Parken auf Loretowiese bald nicht mehr kostenlos

Parken auf Loretowiese bald nicht mehr kostenlos

Rosenheim – Darüber diskutiert wurde schon seit vielen Jahren, aber jetzt müssen sich Autofahrer wohl tatsächlich darauf einstellen, dass die Zeit mit dem kostenlosen Parken auf der Loretowiese in Rosenheim schon sehr bald Geschichte ist. Haupt- und Finanzausschuss haben sich am gestrigen Dienstagabend einstimmig dafür ausgesprochen. Gibt auch der Stadtrat in der kommenden Woche Grünes Licht, sollen die Parkautomaten bereits im Herbst aufgestellt werden. Dafür gibt es bei den Parkhäusern ein „Zuckerl“ für die Autofahrer.

Die endgültige Entscheidung fällt bei der Sitzung des Rosenheimer Stadtrats in der kommenden Woche am  26. Juli. Doch mit der gestrigen einstimmigen Zustimmung bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss zeichnet sich ab, wohin die Reise für die Autofahrer gehen wird. Die Möglichkeit, kostenlos auf der Loretowiese zu parken, geschätzt vor allem auch von vielen Pendlern, fällt weg. Die Bewirtschaftung soll nach Ende des diesjährigen Herbstfestes starten, sobald die rechtlichen und technischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Die Beschaffung der dafür nötigen Parkscheinautomaten soll bereits unmittelbar nach dem Ja des Stadtrats in der kommenden Woche angestoßen werden.

So viel soll das Parken auf der Loretowiese kosten

Es zeichnet sich auch schon ab, wie  tief die Autofahrer dann in ihre Taschen greifen müssen: Es soll ein Tagesticket für 5 Euro und ein Halbtagesticket für 2,50 Euro geben. Eine weitere zeitliche Untergliederung ist nicht geplant. „Die Zielsetzung lautet, möglichst einfach strukturierter Tarif“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage.
Die Parkgebühren gelten von Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten sowie an Sonn- und Feiertagen soll das Parken auf der Loretowiese kostenlos bleiben.

Anwohnerparkplätze sind nach der jetzigen Planung nicht vorgesehen. Nach Meinung von Rosenheims Zweiten Bürgermeister und CSU-Stadtrat Daniel Artmann sollte aber da zukünftig noch eine Lösung gefunden werden, ebenso für die Bediensteten bei der Polizei. Er schlug vor, dass ihnen zukünftig Flächen beim Kaiserbad-Parkplatz zur Verfügung gestellt werden.

Stadtverwaltung rechnet mit 520.000 Euro Mehreinnahmen jährlich

Die Stadtverwaltung hat auch bereits grob ausgerechnet, wie hoch künftig die zusätzlichen Erlöse aus der Bewirtschaftung der rund 650 Stellplätze auf der Loretowiese ausfallen könnten. Sie rechnet mit rund 520.000 Euro jährlich.

Eine Stunde kostenlos parken

Dem gegenüber stehen aber dann rechnerisch zukünftig rund 250.000 Euro pro Jahr, die die Stadt durch die Neuregelung bei den Parkhäusern und Parkgaragen verliert. Der Vorschlag der Stadtverwaltung: Künftig soll die kostenfreie Parkzeit von bislang 0,5 Stunden auf 1 Stunde ausgedehnt werden. Ab der zweiten Stunde soll es bei den bisherigen Parkgebühren bleiben. Zuerst einmal betrifft diese Neuregelung die städtischen Parkhäuser und Parkgaragen P 1 Zentrum und P 2 Tiefgarage KuKo.
Die neue Regelung soll aber auch von den Parkhäusern der GRWS und der Veranstaltungs- und Kongress GmbH übernommen werden, so dass es im Stadtgebiet zu einer möglichst einheitlichen Lösung kommt.
Mit diesem Vorschlag so gar nicht zufrieden zeigen sich die Grünen-Stadträte. „Mit der Loretowiese gehen wir endlich einen Schritt vor und mit den Parkhäusern dann wieder zwei Schritte zurück. Das kann ich nicht verstehen“, ärgerte sich Grünen-Stadtrat Franz Opperer. Seine Kollegin Sonja Gintenreiter sagte: „Damit belohnt man Autofahrer und bestraft ÖPNV-Nutzer“.
Die CSU-Stadträte sahen darin eine „idelogische Debatte“. Sie versprechen sich durch die neue Parkregelung eine Stärkung des Einzelhandels und der Innenstadt und verwiesen auf andere Städte wie Wasserburg, in denen es ein derartiges Angebot schon lange gibt.(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)

Gedenken digital mit „ROmember“

Gedenken digital mit „ROmember“

Rosenheim – Um den Opfern des NS-Terrors zu gedenken,  setzt die Stadt Rosenheim auf einen eigenen Weg, den „Rosenheimer Weg“. Dieser soll nun mit einem digitalen Angebot erweitert werden. Der Arbeitstitel lautet: „Romember“. Das Konzept dafür wurde jüngst im Schul-, Kultur- und Sportausschuss vorgestellt.

Am 29. März 2022 beschloss der Schul-, Kultur- und Sportausschuss den „Rosenheimer Weg“, um so den Opfern des NS-Terrors zu gedenken und die Erinnerungskultur lebendig zu halten. Dazu gehören personalisierte Erinnerungsschleifen. Die erste wurde Anfang November vor der Städtischen Realschule für Mädchen angebracht und erinnert an das jüdische Mädchen Elisabeth Block, das nur für kurze Zeit dort zur Schule gehen konnte und wenig später von den Nazis ermordet wurde (wir berichteten).
Drei weitere Erinnerungsschleifen sind bereits in Planung. Sie sollen an Ludwigsplatz und Max-Josefs-Platz angebracht werden (wir berichteten).
Bereits verwirklicht wurde außerdem im März diesen Jahres eine Erinnerungstafel im Torbogen des Mittertors mit dem Titel „Nie wieder wegschauen“ (wir berichteten).
Künftig soll es dann aber auch noch ein digitales Angebot geben, das sich mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte auseinandersetzt und einen niederschwelligen Zugang zu dem historischen Wissen über die Geschichte der NS-Verfolgung in Rosenheim bietet.

Zeitzeugen, Forscher und Schüler sollen sich integrieren können

Ein Arbeitstitel ist schon gefunden: „ROmember“. Wie genau dieses digitale Angebot aussehen soll, steht aktuell noch nicht fest. Was schon existiert ist ein grobes Konzept und das wurde nun den Stadträten in der jüngsten Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschuss präsentiert.

Geplant ist eine interaktive App mit Bild-, Video- und Audiomaterial bei der sich ähnlich wie bei Wikipedia jeder beteiligen und einbringen kann. Vor allem Zeitzeugen, Forscher und Schüler sollen sich integrieren können. „Durch Partizipation und Kooperation erforschen und sammeln wir neues Wissen“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Außerdem sollen Nutzer aktiv auf Spurensuche im Stadtgebiet gehen können zu Orten, an denen einst Juden gelebt haben oder an denen es jüdische Geschäfte gab, aber auch relevante Orte der heutigen Zeit, beispielsweise die Standorte der Gedenkzeichen und Gedenktafeln.
Für die Erstellung der App wird mit Kosten von rund 10.000 Euro gerechnet.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv: Herbert Borrmann)