Einblick in Erfolgsgeschichte von Corratec

Einblick in Erfolgsgeschichte von Corratec

Raubling / Rosenheim / Landkreis – Vom Familienunternehmen zum Global Player: Firma Corratec gibt an der Technischen Hochschule Rosenheim einen Einblick in ihren Erfolgsweg.

Angefangen hat es mit einem lokalen Sportfachhandel und der Produktion von Skiern, heute ist das Unternehmen Corratec mit Sitz in Raubling eine feste Größe im weltweiten Fahrradmarkt: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmen und Hochschule“ zeichnete Firmenchef Konrad Irlbacher an der TH Rosenheim den Erfolgsweg von Corratec seit den 60er-Jahren nach. Eingeladen hatte die regionale Wirtschaftsvereinigung Seeoner Kreis.

Vor mehr als 200 Gästen blickte Irlbacher auf die Anfänge zurück, als sein gleichnamiger Vater in Rosenheim das Sportgeschäft IKO eröffnete. Neben dem Handel mit Sportartikeln produzierte und vertrieb der Firmengründer anfänglich auch Skier unter der gleichnamigen Marke. Dabei kam dem exzellenten Skifahrer seine eigene Erfahrung aus über 300 Rennen zugute, zeitweise hatte er dem deutschen Nationalkader angehört. „Mein Vater übertrumpfte die Konkurrenz schon damals mit seinen Ideen. Er baute den ersten Monoski, produzierte Skier mit durchgehenden Stahlkanten und wählte bei der Beschriftung seiner Modelle ein Siebdruckverfahren, das solche Beachtung fand, dass es heute im Museum in München ausgestellt ist“, berichtete Irlbacher.

Erster WM-Titel im Jahr 1994

Er selbst stieg 1978 ins Unternehmen ein und begann in den folgenden Jahren zunächst mit dem Verkauf von Rädern und Ersatzteilen von italienischen Herstellern. 1990 folgte die Gründung der Fahrradmarke Corratec, wobei auch hier Italien Pate stand: „Corrado“ steht im Italienischen für „Konrad“. Und wie schon bei den Skiern stach Corratec aus der Masse heraus. „Obwohl in den 90er-Jahren die Räder meistens schwarz oder anthrazit waren, hatte unser erstes Rad ein buntes Design mit gelben und roten Reifen. Das sorgte für Aufsehen“, blickte Irlbacher zurück.

Schon wenige Jahre nach der Firmengründung gewann 1994 der Schweizer Bruno Risi den ersten WM-Titel für corratec auf der Bahn. „Der Risi war ein herausragender Fahrer, aber es lag mit Sicherheit auch an unserem damals neu entwickelten Reifenprofil“, so Irlbacher mit einem Lächeln. Seither haben von Corratec ausgestattete Fahrer und Radsportteams viele weitere Erfolge auf der Bahn und Straße sowie bei verschiedenen Mountainbike-Wettbewerben hinzugefügt.

„Uns ist es sehr wichtig, ein Familienunternehmen zu sein“

Mittlerweile entwickelt sich der Fahrradmarkt nach Irlbachers Worten neu und Corratec bietet auch E-Bikes und Stadträder an. „Gerade das SUV/Cross-E-Bike, das wir auf Empfehlung eines bekannten Sportarztes entworfen haben, ist ein absoluter Verkaufshit. Generell lässt sich sagen, dass der Marktanteil der E-Bikes stetig wächst, und wir sind vorne mit dabei.“ Eines habe sich aber in all den Jahren nicht geändert, weil es zum Wesenskern des Unternehmens gehöre, so Irlbacher: „Uns ist es sehr wichtig, auch als Global Player ein Familienunternehmen zu sein. Wir sehen uns zusammen mit unseren Partnern in aller Welt als eine große Familie.“
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: Julia Baumann, zeigt: Freuten sich über eine gelungene Veranstaltung an der Hochschule (von links): TH-Präsident Professor Heinrich Köster, Johannes Irlbacher, Cielo Irlbacher, Konrad Irlbacher; Tessa Irlbacher und Gerald Rhein, Vorsitzender des Seeoner Kreises)

 

Neues Format für neue Impulse

Neues Format für neue Impulse

Rosenheim / Landkreis – Neues Format für neue Impulse: Beim 1. internationalen Wood BioEconomy-Forum standen der Status Quo und die Perspektiven der holzbasierten Bioökonomie im Mittelpunkt. An zwei Tagen tauschten sich etwa 240 Teilnehmer an der Technischen Hochschule Rosenheim dazu aus. Veranstalter war das Forum Holzbau, ein Zusammenschluss von sechs Hochschulen und Universitäten mit Sitz in Biel (Schweiz). Zum Auftakt der Tagung sprach Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber.

In ihrem Grußwort verdeutlichte die CSU-Politikerin die Dringlichkeit für nachhaltiges Wirtschaften. „Wir sehen, auch in Bayern, die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher. Daher ist es dringend notwendig, dass wir gemeinsam gegensteuern und mit unseren natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll umgehen“, sagte Kaniber. Ihren Worten nach soll der Freistaat der führende Standort für nachhaltige Produkte und Produktionsweisen und damit zum Vorbild für andere Regionen werden. „Wir wollen ein neues Holzzeitalter einläuten vom klimaempfindlichen Einheitswald hin zum widerstandsfähigen Mischwald. Mit dem Umbau kommen wir gemeinsam mit den Waldbesitzern gut voran. Unser Ziel ist, bis 2032 fertig zu sein“, kündigte die Staatsministerin an.

Bewältigung
globaler Herausforderungen

Das Konzept der Bioökonomie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da es zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimaschutz, Ressourcenverknappung und Nahrungsmittelversorgung beitragen kann. Man versteht darunter im Allgemeinen die Transformation von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden Wirtschaftsweise hin zu einer biobasierten, nachhaltigen Wirtschaftsweise. Holz als wichtigster nachwachsender Rohstoff bildet hierzu eine unverzichtbare Grundlage.

„Wir haben das Forum Wood BioEconomy als neues Format für neue Impulse entwickelt. Die Entwicklung innovativer Produkte und Prozesse erschließt vollkommen neue Anwendungsbereiche für Holz. Dazu gehören auch Alltagsprodukte wie zum Beispiel Kaffeekapseln, die man inzwischen aus unbehandelten Holzreststoffen herstellen kann“, erläuterte Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim und Vorstandsmitglied des Forums Holzbau.

Enormes Potenzial
im Bausektor

Auch in traditionellen Verwendungen wie im Bausektor oder Möbel- und Papierindustrie sorgen Produkt- und Verfahrensinnovationen kontinuierlich dafür, neuen Anforderungen gerecht zu werden. Professor Uwe Germerott, Geschäftsführer des Forums Holzbau, sieht alleine im Bauwesen enormes Potenzial mit Blick auf den Kampf gegen den Klimawandel: „Der Bausektor ist für einen erheblichen Anteil an den globalen Emissionen von Kohlendioxid verantwortlich. Holz ist als Baustoff nicht nur CO2-neutral, es entzieht der Atmosphäre sogar Kohlendioxid, das der Baum beim Wachsen in Biomasse umgewandelt hat.“ Vor diesem Hintergrund wertet Germerott das vom Bund eingeführte Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) als positiv. Dieses ist Voraussetzung für Fördergelder aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude und soll das Ziel der Bundesregierung unterstützen, den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu gestalten.

„Wir brauchen einen
beschleunigten Wissenstransfer“

An der TH Rosenheim hat das Thema holzbasierte Bioökonomie seit Jahren einen hohen Stellenwert in der Forschung und in der Lehre. Mehrere Expertinnen und Experten der Hochschule hielten bei der Tagung einen Vortrag oder nahmen an Diskussionsrunden teil. Eine von ihnen war Dr. Veronika Auer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für Forschung, Entwicklung und Transfer sowie Sprecherin des Sachverständigenrats Bioökonomie Bayern. „Wir brauchen unbedingt einen optimalen Wissenstransfer aus der Forschung in die Industrie, um die Umsetzung der Holz-Bioökonomie zu beschleunigen“, lautete eine ihrer Kernaussagen. Eine möglichst enge Zusammenarbeit sei wichtig, damit Ideen und Technologien aus der Wissenschaft in Gesellschaft und Wirtschaft ankommen.
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: Julia Hinerseer, zeigt von links: Wolfgang Alversammer, geschäftsführender Leiter des Zentrums für Forschung, Entwicklung und Transfer an der TH Rosenheim; MdL Klaus Stöttner, Vorsitzender des Kuratoriums der Hochschule; TH-Präsident Professor Heinrich Köster; Staatsministerin Michaela Kaniber; Professor Uwe Germerott, Geschäftsführer des Forums Holzbau)

Weiteres duales Studienmodell an der TH

Weiteres duales Studienmodell an der TH

Rosenheim / Landkreis – Energie- und Gebäudetechnologie kann an der Technischen Hochschule Rosenheim auch in Zukunft dual studiert werden. Einen entsprechenden Beschluss fasste jetzt der Akkreditierungsrat, eine gemeinsame Einrichtung der Länder für die Qualitätssicherung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen. Die Reakkreditierung des Studiengangs gilt bis zum 30. September 2028.

Das Gütesiegel „dual“ unterliegt seitens des Akkreditierungsrats strengen Kriterien, die in der jüngeren Vergangenheit überarbeitet wurden. Eine bloße berufliche Tätigkeit neben dem Studium, und sei sie zeitlich noch so aufwändig, macht dieses noch nicht zu einem „dualen“ Studiengang. Entscheidend ist vielmehr die inhaltliche, organisatorische und vertragliche Verzahnung der Lernorte Hochschule und Unternehmen. „Mit den kreditierten Praxisphasen ist der Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie Vorreiter. Er gehört zu den bisher wenigen Studiengängen in Bayern, deren duale Studienvariante nach dem neuen Verfahren erfolgreich reakkreditiert wurde“, sagt Professor Dr. Gerhard Friedsam, Dualbeauftragter der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften.

Leistungen aus der Praxis werden im Studium angerechnet

Während des Grundstudiums werden naturwissenschaftliche Grundlagen in Mathematik, Physik und Technik vermittelt. Im dritten und vierten Semester lernen die Studierenden vor allem fachspezifische Inhalte wie Solartechnik, Technische Gebäudeausrüstung und Bauphysik kennen. Zum Ende des dritten Semesters erfolgt die Wahl des individuellen Schwerpunkts Energietechnik oder Bauphysik und Gebäudetechnik. Beim Studium mit vertiefter Praxis, also dem dualen Studienmodell, wenden die Studierenden ab dem vierten Semester die im Studium erworbenen Kompetenzen im Rahmen von drei Praxismodulen, der Projektarbeit und der Durchführung der Bachelorarbeit beim Praxispartner an. Die Leistungen sind kreditiert und werden ins Studium eingebracht. In den letzten beiden Semestern vertiefen die Studierenden zunächst ihren jeweiligen Schwerpunkt und schreiben danach ihre Abschlussarbeit.

Eine Besonderheit des Studiengangs an der TH Rosenheim ist, dass Mathe und Physik in zwei speziell gestalteten SCALE-UP-Räumen unterrichtet wird. Die Abkürzung steht für “student-centered active learning environment for upside-down pedagogies” und bezeichnet ein Konzept, bei dem die Studierenden im Zentrum des Lernprozesses stehen. Ihnen wird der Lehrstoff nicht nur durch zuhören, sondern vor allem durch mitmachen vermittelt. In den Räumen stehen runde Tische, an denen die Studierenden in unterschiedlichen Teams zusammenarbeiten können. Sie führen kleinere Experimente oder Simulationen durch, diskutieren im Team, bis alle es verstanden haben, oder bearbeiten gemeinsam Aufgaben am Whiteboard.

Hoher Bedarf an Energie-Experten in der Wirtschaft

Der Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie hat vor dem von der Bundesregierung formulierten Ziel der Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 hohe Bedeutung. „Um dieses zu erreichen, braucht es sehr viele Energie-Expertinnen und -Experten“, weiß Studiengangsleiter Professor Dr. Frank Buttinger. Schon heute sei der Fachkräftebedarf in der Wirtschaft enorm, in den kommenden Jahren werde er noch deutlich zunehmen. „Innovative Ingenieurinnen und Ingenieure haben dadurch beste Berufschancen. Wer einen ebenso attraktiven wie sicheren Arbeitsplatz sucht, startet eine Karriere im Energiesektor“, so Buttinger.
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: Florian Hammerich, zeigt Professor Frank Buttinger (Zweiter von rechts) mit Studierenden der Energie- und Gebäudetechnologie an einer Photovoltaik-Anlage der Hochschule)

Mehr Informationen zum Studiengang gibt es hier:

„Mobilfunk der 5. Generation“

„Mobilfunk der 5. Generation“

Rosenheim – „Mobilfunk der 5. Generation – muss das sein?“ lautet der Titel eines öffentlichen Vortrags der Technischen Hochschule Rosenheim am Donnerstag, 16. Februar, 18.30 Uhr.

Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe  „Wandel durch Wissen“ in der Technischen Hochschule Rosenheim, Hochschulstraße 1, E-Bau, Raum E0.01 statt. Referent ist Professor Dr. Holger Stahl.
Dem Smartphone-Nutzern verspricht 5 G höhere Datenraten – es gibt jedoch einerseits noch viele weitere Besonderheiten und Vorteile, sowie andererseits potentielle Risiken, mit der die neue Technik verunsichert.
Der Vortrag soll die wesentlichen Neuerungen aus technischen Blickwinkel veranschaulichen.
Hier geht es zum Anmeldelink.
(Quelle: TH Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

„Hochschulperle“ TH Rosenheim

„Hochschulperle“ TH Rosenheim

Rosenheim – Für ihre zukunftsweisenden Lernräume erhält die Technische Hochschule Rosenheim vom Stifterverband die Auszeichnung Hochschulperle des Jahres 2022. Bei einem Publikums-Voting erreichte das Siegerprojekt 36 Prozent der Stimmen. Zur Wahl für den Preis standen die zwölf Hochschulperlen der Monate Januar bis Dezember 2022, die TH Rosenheim war gemeinsam mit der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel die Hochschulperle im November. Die Preisverleihung findet Ende März in Berlin statt.

Das Konzept der SCALE-UP-Räume (student-centered active learning environment for upside-down pedagogies,) unterstützt Studierende im Lernprozess. An runden Tischen arbeiten sie in unterschiedlichen Teams zusammen (unser Beitragsbild). Das heißt, es gibt kein vorne und kein hinten. Nicht der präsentierende Lehrende steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, sondern der oder die Studierende. Er oder sie wandelt sich vom passiven Zuhörer in einen aktiven Mitmacher: Die Studierenden führen kleinere Experiment oder Simulationen durch, diskutieren im Team, bis alle es verstanden haben oder bearbeiten gemeinsam Aufgaben am Whiteboard.

Für dieses Lehrkonzept stehen unterschiedliche Projektionsflächen in verschiedenen Richtungen zur Verfügung. Die Studierenden nutzen unterschiedliche digitalen Kollaborationstools, Clicker-Abstimmungssysteme und Experimentieranordnungen mit digitaler Messdatenerfassung. Studierende, die nach diesem Prinzip lernen, weisen eine erhöhte Problemlösungsfähigkeit auf, haben erwiesenermaßen ein besseres konzeptionelles Verständnis und eine höhere Erfolgsquote.

Lehrende begleiten und steuern Aktivitäten im Raum

Die Studentinnen und Studenten bereiten sich zuhause auf den Unterricht vor, sie lesen sich in den Stoff ein und schauen auch Videos dazu an. Zudem machen sie einen Test, anhand dessen die Lehrenden erkennen, ob die Inhalte verstanden werden beziehungsweise was eingehend erklärt werden muss. „Wir begleiten und steuern die Aktivitäten, wir überprüfen das Erarbeitete, diskutieren mit den Studierenden und stellen ihnen gezielte Fragen“, erläutert die Physik-Professorin Dr. Claudia Schäfle, die das Konzept nach US-amerikanischem Vorbild an der TH Rosenheim initiiert hat. Auf diese Weise wisse man viel besser, wo die Studierenden beim Stoff stehen und könne gezielt offene Fragen behandeln.

„Es ist beispielhaft wie hier die Kombination aus Raumgestaltung und didaktischem Lehr- und Lernkonzept Hand in Hand gehen“, so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung, die Hochschulperle des Monats November nach Rosenheim und an die Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel zu vergeben, wo es ebenfalls solche Räume gibt. „Diese Form von Lehrveranstaltungen gerade für MINT-Fächer zu entwerfen, ist wichtig, um mehr Studierende zu befähigen, ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Das SCALE-UP-Konzept zeigt räumlich, welche Rahmenbedingungen es braucht, um mehr Future Skills wie Problemlösungsfähigkeit zu erlangen. Es ist zwar für den MINT-Bereich konzipiert, kann aber jederzeit auch für andere Fächer entwickelt werden.“

Zwei SCALE-UP-Räume stehen zur Verfügung

Der erste SCALE-UP-Raum an der TH Rosenheim wurde vor gut zwei Jahren eröffnet, allerdings konnte er aufgrund der Corona-Pandemie zunächst nicht wirklich genutzt werden. Seit dem Wintersemester 2022/23 gibt es einen weiteren, noch größeren Raum. Der Umbau und die Ausstattung der Räumlichkeiten wurde mit Mitteln aus dem Projekt HigHRoQ bezahlt. Diese Abkürzung steht für „Hybride, individuelle und greifbare Hochschullehre in Rosenheimer Qualität“. Ziel des mehrjährigen Projekts ist, durch den didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Technologien in der Lehre den Studierenden neue und veränderte Lernprozesse, Lernerfahrungen und individualisierte Lernorganisationen über die traditionelle Präsenzlehre hinaus zu ermöglichen.
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: Lisa Lanzinger)

TH Rosenheim strebt Klimaneutralität an

TH Rosenheim strebt Klimaneutralität an

Rosenheim – Klimaneutralität bis 2040: Dieses übergeordnete Ziel will die Technische Hochschule Rosenheim (TH) mit ihrem Klimaschutzkonzept erreichen, das jetzt verabschiedet wurde. Auf dem Weg dorthin sollen die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2019 bis 2030 um 65 Prozent reduziert werden. Mit diesen Ambitionen folgt die TH Rosenheim im Wesentlichen den Zielen der bayerischen Staatsregierung und setzt das Klimaneutralitätsziel der Bundesregierung vorzeitig um.

Die TH Rosenheim beschäftigt sich bereits seit Jahren mit dem Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien oder auch der Kreislaufwirtschaft. Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde, will sie ihre Aktivitäten weiter ausbauen und vertiefen. Als erster Schritt wurde unter der Leitung der Klimaschutzmanagerin der Hochschule, Johanna Goder, eine Ist-Analyse durchgeführt. Darin sind die Treibhausgas-Emissionen des Referenzjahres 2019 in einer Bilanz erfasst. Eine Potenzialanalyse zeigt auf Basis dieser Bilanz die technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparpotenziale, die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz sowie die Potenziale zur Nutzung erneuerbare Energien.

90 Maßnahmen in
verschiedenen Themenfeldern

„Mithilfe der Szenarien-Entwicklung haben wir künftige Entwicklungsmöglichkeiten der TH Rosenheim veranschaulicht. Das Basis-Referenzszenario beschreibt die Entwicklung ohne besondere Klimaschutzanstrengungen. Das Klimaschutz-Szenario zeigt hingegen die Entwicklung bei der Umsetzung konsequenter Klimaschutz-Maßnahmen auf“, erläutert Goder. Anhand der Ergebnisse der ETHG-Bilanz, der Potenzialanalyse sowie der Szenarien-Entwicklung wurden anschließend konkrete Minderungsziele für die TH-Rosenheim erarbeitet. Ein Katalog mit 90 kurz-, mittel-, und langfristigen Maßnahmen beschreibt, wie die Hochschule diese Ziele erreichen will.

„Es gibt eine ganze Reihe von Themenfeldern, die Potenzial für den Klimaschutz haben, zum Beispiel das Beschaffungswesen, die Gebäude, die IT-Infrastruktur, die Mensa und die Mobilität“, so Goder. Die einzelnen Maßnahmen wurden danach bewertet, wie bedeutsam sie für den globalen Klimaschutz sind, welche Bedeutung sie speziell für die Treibhausgas-Bilanz der Hochschule haben und wie beziehungsweise wie schnell sie sich umsetzen lassen. Einfach umsetzbar und sehr wirksam ist beispielsweise die Versorgung des Campus Rosenheim mit zertifiziertem Ökostrom, was ab 2024 der Fall sein soll.

„Ziel der Klimaneutralität
kann nur gemeinsam erreicht werden“

Entscheidend für den Erfolg des Klimaschutzkonzepts ist nach Goders Einschätzung, das Thema bei sämtlichen Hochschulangehörigen bekanntzumachen und sie für die Umsetzung zu motivieren. „Wir wollen vermitteln, dass der Klimaschutz der TH Rosenheim ein wichtiges Anliegen ist und dass wir das Ziel Klimaneutralität 2040 nur gemeinsam erreichen können“, sagt die Klimaschutzmanagerin. Man wolle verdeutlichen, dass Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und jede/r einen bedeutsamen Beitrag leisten kann. Für eine strukturelle und organisatorische Verankerung des Klimaschutzes sieht das Konzept ein zentrales Steuerungsgremium sowie Arbeitsgruppen für bestimmte Themen vor. Mit einem Controlling-Konzept soll die Wirksamkeit der Maßnahmen kontinuierlich überprüft werden.

„Der fortschreitende Klimawandel gehört zu den drängendsten Herausforderungen der heutigen Zeit. Wir werden unsere Aktivitäten zum Schutz des Klimas getreu dem Motto ‚global denken, lokal handeln‘ deutlich verstärken, um zur Sicherung der Lebensgrundlagen beizutragen“, betont Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim. Mit Blick auf die steigendenden Energiepreise habe das Erschließen von realen Einsparpotenzialen zudem einen wesentlichen finanziellen Effekt. Kosteneinsparungen könnten nach Kösters Worten im Idealfall der Kernaufgabe der Hochschule, also der Ausbildung und Förderung von Studierenden, zufließen.
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: Florian Hammerich, zeigt Solarmodule auf dem Dach eines Gebäudes der TH Rosenheim)