Wasserschnecken sind fleißige Helfer

Wasserschnecken sind fleißige Helfer

Rosenheim / Bayern / Deutschland / Welt – Nicht nur in heimischen Beeten, auch im Gartenteich sind Schnecken häufig anzutreffen. Und da sind sie sehr hilfreich. Als Algenfresser unterstützen die Tiere auf natürliche Weise dabei, das Wasser sauber zu halten. Einige Aspekte sollten Gartenteichbesitzer jedoch beachten – besonders was die Vermehrung der Tiere betrifft. Hier Tipps vom Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).

„In den meisten Fällen gelangen Wasserschnecken auf natürlichem Weg in den Teich“, berichtet Harro Hieronimus, Mitglied und Präsident von verschiedenen Aquaristik-Fachverbänden sowie Autor diverser Fachbücher. „Zum Beispiel mit Pflanzen, welche in den Gartenteich eingesetzt werden. Hier verstecken sich die kleinen Tiere zwischen dem Blattgrün oder im Wurzelwerk. In seltenen Fällen und bei großen Teichen gelangen sie auch als Laich im Gefieder von badenden Vögeln ins Wasser.“

Viele von ihnen sind mit ihren kunstvollen Gehäusen nicht nur hübsch anzusehen, sondern haben auch einen sehr praktischen Zweck: Als Algenfresser und Resteverwerter tragen sie dazu bei, das natürliche Gleichgewicht im Teich aufrechtzuerhalten.

Dekorative Gehäuse

„Wasserschnecken erkennt man grundsätzlich an ihrer Form, etwa an ihrem Gehäuse. Das linksgewundene Gehäuse der Posthornschnecke ähnelt zum Beispiel offensichtlich einem Posthorn“, erklärt der Teichexperte. Neben der Posthornschnecke gehört die Spitzschlammschnecke zu den am häufigsten vorkommenden heimischen Wasserschnecken-Arten. Ihren Namen verdankt sie der langen Spitze ihres Gehäuses. „Posthornschnecken sind etwas schwerer zu entdecken, weil sie sich meist nur im Wasser aufhalten. Spitzschlammschnecken weiden die Wasseroberfläche gerne von unten ab und sind dann gut sichtbar“, so Hieronimus.

Natürliche Teichreiniger

Algen und abgestorbene Blätter und Pflanzenteile gehören zur Lieblingsnahrung der Wasserschnecken. So unterstützen sie dabei, den Nährstoffgehalt im Wasser niedrig zu halten und gesunde Pflanzen von übermäßigem Algenwuchs zu befreien. Auch der Grundschlamm wird von Pflanzenteilen gereinigt. Damit erweitern die Tiere nicht nur die Artenvielfalt im Gartenteich, sondern liefern auch einen positiven Beitrag zur Teichpflege.
Unkontrollierbare Vermehrung vermeiden
„Wasserschnecken können sich sehr gut vermehren und dann tatsächlich in fischfreien Teichen zur Plage werden“, erklärt Hieronimus. Spätestens, wenn es zu wenige Algen für die Schnecken gibt, kann es passieren, dass auch gesunde Pflanzenteile gefressen werden. Hier helfen Fische, einer Massenvermehrung der Tiere entgegenzuwirken. „Viele Fische fressen den Laich oder auch Jungschnecken. Wenn es zu viele Schnecken im Teich sind, kann man zum Beispiel Schleien einsetzen. Besonders die Goldschleie ist ein prächtiger Teichfisch – und Schnecken stehen auf der Speisekarte der Schleien ganz oben. Bei Koi haben Schnecken sowieso keine Chance,“ so der Experte.

Aquarienbewohner sind nicht gleich Teichbewohner

Viele exotische Wasserschnecken werden vor allem für das Aquarium angeboten. Da ist die Versuchung groß, die farbenprächtigen Tiere in den Gartenteich umzusiedeln. Hiervon sollte man jedoch Abstand nehmen. „In der Regel sind Wasserschnecken, welche für das Aquarium gehandelt werden, nicht winterfest, würden also den Winter draußen nicht überstehen“, erklärt Hieronimus. Und die kleinen Tiere im Herbst wieder vollständig aus dem Teich heraus zu sammeln, um sie ins beheizte Winterquartier, das Aquarium, zu geben, ist kaum möglich.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Vogelerfassung im Tierpark Hellabrunn

Vogelerfassung im Tierpark Hellabrunn

München – Neben vieler Exoten wohnen auf dem Gelände des Tierpark Hellabrunn in München auch viele heimische Tierarten, darunter viele Vogelarten. Insgesamt konnten seit 2025 mehr als 110 verschiedene Arten gezählt, kartiert und nachgewiesen werden.

Zuständig für deren Erfassung ist die Naturschutz-AG im Tierpark Hellabrunn. Bei ihrem Engagement erhält sie auch tatkräftige Unterstützung durch Auszubildende, die ehrenamtlichen Hellabrunner Artenschutzbotschafter oder durch Schüler der Tierparkschule.

Der Tierpark Hellabrunn liegt eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet der Isarauen, einem Flora-Fauna-Habitat, das unter besonderem Schutz der Europäischen Union steht. Neben den zahlreichen Tieranlagen prägen vor allem Bäume wie Eschen, Flatterulmen, Stieleichen, Pappeln und mächtige Silberweiden sowie Haselsträucher das grüne Bild des Tierparks. Nicht nur schön anzusehen, gehören diese und alle weiteren Bäume und Sträucher zu einer Vielfalt an Lebensräumen, in der sich vor allem eine heimische Tiergruppe besonders Zuhause fühlt – Vögel. Seit 2015 konnten bereits mehr als 110 wildlebende Arten nachgewiesen werden. Dabei werden jedes Jahr auch immer wieder Besonderheiten beobachtet, wie zum Beispiel ein Mittelspecht-Paar an einer Bruthöhle auf der Elchanlage. Tierparkgäste können beim Erkunden des Zoos aber auch Kohlmeisen, Kleiber, Buchfinken, Grünfinken und Blaumeisen entdecken. Im Bereich des Mühlendorfes trägt die traditionelle Bauweise der Gebäude mit dazu bei, dass Spatzen und Schwalben einen geeigneten Brutplatz finden können.

Heuer konnten aufgrund schlechten Wetters
„nur“ 41 Vogelarten nachgewiesen werden

Die Naturschutz-AG war auch in diesem Jahr im Rahmen des Auszubildenden-Unterrichts unterwegs, um die heimischen oder auf Durchreise befindlichen Vogelarten auf dem Tierparkgelände zu erfassen. Dafür wird das Gebiet in vier verschiedene Gelände unterteilt, in denen jeweils ein vogelkundiger Mitarbeiter der Naturschutz-AG mit 2 bis 3 Auszubildenden die Vogelwelt erkundet. Aufgrund von wechselhaften Wetterverhältnissen mit Regen, Wind und starker Bewölkung, konnten in diesem Jahr „nur“ 41 Vogelarten nachgewiesen werden (der bisherige Durchschnitt der letzten Jahre lag bei 45 Arten). Dabei wurden auch seltene Gäste erfasst, die sich im Tierpark teils auch kurzfristig niedergelassen haben. Dazu gehören Girlitz, Dompfaff, Grauschnäpper und sogar die seltenen Eisvögel. Seit einiger Zeit hält sich auch ein Schellentenpaar im Altwasser auf und ein Schwarzmilan konnte über dem Gelände des Tierparks gesichtet werden.

Künstliche Nisthilfen helfen
bei der Suche nach Brutplätzen

Für Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban ist die Arbeit der Naturschutz-AG ein wichtiger Teil des gesamten Tierpark-Engagements, wenn es um Erhalt und Monitoring der Biodiversität geht: „Wir beobachten leider immer mehr, welche Auswirkungen der Insektenrückgang auf den Bruterfolg verschiedener Vogelarten hat. Umso mehr freuen wir uns über die Ergebnisse der Vogelzählungen und sehen uns darin in unseren Bemühungen um den Erhalt vieler Vogelarten bestätigt. Die über 200 Nistkästen helfen den Vögeln bei der Suche nach Brutplätzen. Den im Tierpark brütenden Schwalben wird neben passenden Nistunterlagen auch Lehm als Baumaterial in einer Wanne angeboten. In den Brutwänden des in Bayern vom Aussterben bedrohten Eisvogels konnten im letzten Jahr sogar die ersten Bruterfolge gesichtet werden“, so Baban über die Initiativen des Tierparks und deren Ergebnisse.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Mit Hund fit durch den Frühling

Mit Hund fit durch den Frühling

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Gemeinsamer Sport, wie Joggen oder Gassi-Fitness, stärkt die körperliche und mentale Fitness sowie den Zusammenhalt zwischen Hund und Halter. Doch eignet sich jeder Hund als Trainingspartner? Und worauf sollte man achten, damit auch der Vierbeiner Freude an den sportlichen Ausflügen hat? Hier Tipps vom Industrieverband Heimtierbedarf.

Mit Frühlingsanfang und den ersten Sonnenstrahlen werden viele Aktivitäten nach draußen verlagert. Beliebt sind vor allem gemütliche Gänge mit dem Hund. Wer die körperliche Fitness stärker trainieren möchte, kann Workouts in die Gassi-Runde einbauen. Das sogenannte Gassi-Fitness, eine Kombination aus Walking-Intervallen und Fitnessübungen, belebt Körper und Geist und bezieht darüber hinaus den Hund aktiv in das Sportprogramm mit ein.

Abwechslung in den Hundespaziergang bringen

Für die Fitnessübungen werden vor allem Gegenstände aus der Natur, wie eine Bank für Liegestütze oder ein Baumstamm für Hocksprünge einbezogen. „Vielen Hunden macht es Spaß, gemeinsam mit Herrchen oder Frauchen über Gegenstände zu springen“, erläutert Kristina Ziemer-Falke, zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin, Mitglied im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierung und Autorin von Fachbüchern. Eine weitere beliebte Übung sind zum Beispiel Kniebeugen, bei denen der Hund durch die Beine des Halters hindurchläuft. Das stärkt nicht nur die Muskulatur des Halters, sondern gleichzeitig auch die Beweglichkeit und die Koordination des Hundes. Diese gemeinsame Aktivität bringt Abwechslung in den alltäglichen Hundespaziergang, und beide Trainingspartner werden adäquat ausgelastet. Darüber hinaus stärkt die gemeinsame Zeit die Bindung zwischen Hund und Halter. „Ist das Training auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen vom Hund-Mensch-Team abgestimmt, kann Gassi-Fitness somit ein absoluter Gewinn für beide sein“, erklärt Ziemer-Falke.

Eignet sich Gassi-Fitness für jeden Hund?

Grundsätzlich kann jeder Hund und jede Rasse in das Gassi-Fitness integriert werden. Vorausgesetzt, dass der Vierbeiner körperlich fit und physisch gesund ist. Dies sollte im besten Falle ein Tierarzt im Vorfeld abklären. Des Weiteren spielen das Alter sowie der individuelle Charakter des Hundes eine entscheidende Rolle. „Besonders bei älteren Hunden ist es wichtig, die (körperlichen) Grenzen des Tieres zu kennen und das Training entsprechend anzupassen, zum Beispiel durch kürzere Strecken“, so die Hundetrainerin.

Einstieg in das Gassi-Fitness: (Online-)Kurse unterstützen

„Anfänger, die ihren Hund in sportlichere Aktivitäten wie das Gassi-Fitness einbeziehen möchten, empfehle ich zunächst eine Trainingseinheit oder einen Kurs zu absolvieren, zum Beispiel in einer Hundeschule“, so die Fachfrau. Je nach Interesse und körperlicher Verfassung von Hund und Halter kann hier zwischen unterschiedlichen Kursen gewählt werden. „Bewegung ist wichtig, aber immer nur in dem Maße, wie es jeder Organismus kann“, erklärt die Hunde-Verhaltensberaterin. Hier ist ein Vorab-Blick eines Experten ratsam. „Wenn ich als Hundetrainer ein Mensch-Tier-Team vor mir habe, dann muss ich prüfen: Geht es dem Hund gut? Ist er den Anforderungen gewachsen? Geht es dem Hundehalter auch gut? Und können die beiden auch wirklich gemeinsam umsetzen, was sie sich vorgenommen haben?“, so Ziemer-Falke. Ein ausgebildeter Hundetrainer begleitet das Mensch-Hund-Team, erläutert die einzelnen Übungen, korrigiert in den Ausführungen und gibt Tipps, wie diese auch dem Vierbeiner mit viel Freude nähergebracht werden können.

In einigen Bundesländern ist der Unterricht in Hundeschulen, unter Einhaltung der Hygiene-Regeln, teilweise wieder gestattet. Ebenso haben viele Schulen in Zeiten der Corona-Pandemie ihre Angebote auf Online-Trainings umgestellt, sodass viele Kurse, wie etwa zum Gassi-Fitness, nach wie vor möglich sind. Für nähere Informationen und Kursangebote können sich Interessenten an die lokalen Hundeschulen wenden.

Gemeinsame Zeit steht im Mittelpunkt

Natürlich ist jede Art von Aktivität mit seinem Herrchen oder Frauchen schön für das Tier, sei es gemeinsames Spielen, Toben oder eben Sport wie das Gassi-Fitness. Solche Beschäftigungen sorgen nicht nur für körperliche Auslastung von Hund und Halter, sondern stärken auch die Bindung zwischen ihnen. Sportliche Aktivitäten sollten daher eher als „schöne gemeinsame Zeit“ anstatt als straffes Trainingsprogramm gesehen werden. Dazu gehört zum Beispiel, regelmäßig Pausen und Entspannungsphasen einzubauen, damit Hund und Halter herunterfahren können, und dem Vierbeiner dabei Wasser anzubieten. Auch sollte der Hund vor sportlichen Einsätzen nicht gefüttert werden.
Welches Equipment brauche ich?

„Eine Leine, Wasser für die Trinkpausen und vielleicht ein paar Leckerlies für den Vierbeiner – das ist im Grunde schon alles, was man braucht“, erklärt Hunde-Expertin Ziemer-Falke. Vielleicht noch einen Gürtel für die Leine, damit die Hände beim Training frei sind. Die Leine sollte locker durchhängen. Da manche Hunde gerne ein wenig mehr Abstand haben, kann auch eine längere Leine zum Einsatz kommen. Ein Geschirr ist einem Halsband vorzuziehen. Dies sollte locker am Hundekörper sitzen und nicht scheuern. Damit steht den sportlichen Ausflügen nichts mehr im Weg.
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)

„Wer war heute der Palmesel?“

„Wer war heute der Palmesel?“

Rosenheim / Bayern – Na, wer war bei Euch daheim heute der Palmesel? In Bayern bezeichnet man mit diesem Begriff die Person, die am Morgen des Palmsonntags als letzte den Weg aus dem Bett gefunden hat. Aber wie kam es überhaupt zu diesem Brauch?

Der heutige Palmsonntag erinnert im katholischen Glauben an den Einzug Jesu in Jerusalem. Der Überlieferung nach ritt er auf einem Esel in die Heilige Stadt und das Volk winkte ihm mit Palmzweigen zu.
Um diese Geschichte lebendig zu halten, ritten dann ab dem 10. Jahrhundert vielerorts die Dorfpfarrer auf Eseln den Palmprozessionen voran.
Nach und nach wurde der echte Esel übrigens aufgrund seines bekannt störrischen Wesens in immer mehr Kirchengemeinden durch ein hölzernes Exemplar ersetzt.
Der Esel spielte also immer schon eine wichtige Rolle am Palmsonntag. Wie es aber dann dazu kam, dass der Begriff „Palmesel“ bis heute auch spöttisch verwendet wird, lässt sich nicht mehr leicht nachvollziehen. Man geht aber davon aus, dass es erst einmal darum ging, an diesem Tag nicht zu spät in die Kirche zu kommen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Ostermarkt im Tierheim

Ostermarkt im Tierheim

Rosenheim – Das Rosenheimer Tierheim veranstaltet einen Ostermarkt mit „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 2. April.

Geöffnet ist das Rosenheimer Tierheim, Am Gangsteig 54, von 14 bis 17.30 Uhr. Die Besucher können das neue Tierheim besichtigen. Außerdem gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit großer Tombola, Flohmarkt und Osterüberraschungen. Für die Kaffeepause vor Ort ist ebenfalls mit Kaffee, Kuchen und Crepes bestens gesorgt.

Der Tierschutzverein Rosenheim und alle tierischen Bewohner des Heims freuen sich auf viele interessierte Tierfreunde, die sich vor Ort ein Bild machen möchten.
Das Tierheim ist von Rosenheim und Kolbermoor aus erreichbar. Bei großem Besucherandrang empfiehlt es sich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Fuß oder mit dem Rad zu kommen, da die Parkplätze beschränkt sind.
(Quelle: Pressemitteilung Tierschutzverein Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Tierschutzverein Rosenheim)

Umweltbewusst Gassi gehen

Umweltbewusst Gassi gehen

Rosenheim / Landkreis / Bayern / Deutschland – Wer seinen Hund verantwortungsbewusst halten möchte, schützt auch die Umwelt, in der sich das Tier regelmäßig bewegt. Dazu gehört, Hundehaufen auf Spaziergängen einzusammeln – davon profitieren nicht nur andere Spaziergänger, sondern auch die Natur, wie eine belgische Studie jetzt belegt.

Spaziergänge halten fit, sorgen für Bewegung und oft auch Sozialkontakte. Wer einen Hund hat, ist meist regelmäßig an der frischen Luft unterwegs – unter anderem mit dem Ziel, dass sich der Hund erleichtern kann. Im Optimalfall sammeln Herrchen oder Frauchen den Hundekot dann auf und entsorgen ihn. In vielen Gemeinden ist das sogar Pflicht und bei Missachtung droht ein Bußgeld.
Warum das Aufsammeln nicht nur wichtig für das Gemüt ihrer Mitmenschen ist, sondern auch die Natur schützt, zeigt eine Studie von Forschenden der Universität Gent: „Stadtnahe Ökosysteme haben wichtige Funktionen für Umwelt und Gesellschaft“, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „Ecological Solutions and Evidence“. „Auf der einen Seite sind sie besonders schützenswert, auf der anderen Seite durch die hohe Besucherfrequenz meist belastet.“
Da viele Hundehalter mit ihren Tieren in Städten leben, sind sie beim Spazierengehen auf das begrenzte Angebot an nahe gelegenen Wiesen und Wäldern in der Umgebung angewiesen. Da die meisten Menschen ihre Hunde an der Leine führen, hinterlassen die Vierbeiner Urin und Kot häufig direkt am Wegesrand. Damit bringen sie Stickstoff und Phosphor in den Boden ein.

Hundekot beeinflusst die Pflanzenvielfalt

In ihrer Studie nehmen die Forscher die Auswirkungen von Hundeausscheidungen unter die Lupe: Über anderthalb Jahre wurden im Umfeld der belgischen Stadt Gent Hunde gezählt und Bodenproben gesammelt. Insbesondere die Werte für Stickstoff und Phosphor, die in hohem Maße in Kot und Urin von Hunden vorhanden sind, standen dabei im Fokus.
„Höhere Nährstoffwerte führen zu einem stärkeren Pflanzenwachstum, was größtenteils eine begrenzte Anzahl von nährstoffbedürftigen Arten fördert“, schreiben die belgischen Wissenschaftler. „Diese verdrängen Spezialisten, indem sie ihnen das notwendige Licht streitig machen.“ Weiter kommen sie zu dem Schluss: „Das führt zum Verlust einiger Pflanzenarten und zu einer Homogenisierung der anzutreffenden Pflanzenwelt.“

Einsammeln zeigt Wirkung

Um dem entgegenzuwirken, wird in der Studie vorgeschlagen, dass je nach Ort verschiedene Regelungen Abhilfe schaffen könnten. So könnte mancherorts ein Laufen ohne Leine helfen, damit sich die erhöhten Nährstoffwerte nicht an einem Ort konzentrieren, sondern Phosphor und Stickstoff verteilt besser vom Boden aufgenommen werden können.
Einen einfach zu erreichenden, aber dennoch wirksamen Effekt sehen die Autoren zudem in Kotbeuteln und ähnlichen Systemen. Denn Urin ist der Studie zufolge nur für einen kleineren Anteil der Belastung verantwortlich: „Da die Fäkalien 97 Prozent des Phosphors und 56 Prozent des Stickstoffs der gesamten Ausscheidungen eines Hundes ausmachen, kann die Entfernung von Fäkalien, zum Beispiel mit Kotbeuteln und Kotschaufeln, die potenzielle Anreicherung mit Nährstoffen stark verringern.“
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)