Auch die Hellabrunn-Tiere feiern Ostern

Auch die Hellabrunn-Tiere feiern Ostern

München – Die Osterferien sind für den Tierpark Hellabrunn in München sozusagen der inoffizielle Saisonstart: Dann ist der letzte Rollsplitt vom Winter von den Wegen verschwunden, die Wiesen und Bäume werden täglich grüner, erste Jungtiere gibt es zu entdecken und die Frühlingstemperaturen locken mehr und mehr Tiere auf die Außenanlagen. Für manch tierischen Bewohner gibt es sogar eine österliche Überraschung.

Für die Hellabrunner Erdmännchen, Waschbären und Polarfüchse gab es bereits vor Ostern ein buntes Osternest mit gefärbten Eiern und weiteren Leckereien. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern sind für die Tiere auch eine Beschäftigung – schließlich wird das Futter nicht jeden Tag so hübsch in Körbchen angerichtet. Mit dem sogenannten Enrichment wird den Tieren im Tierpark eine abwechslungsreiche Beschäftigung geboten. Dass ist erforderlich, da für Zootiere die Nahrungssuche deutlich weniger aufwändig ist als im natürlichen Lebensraum. Statt sich selbst die Nahrung suchen zu müssen, werden die Tiere im Tierpark gefüttert – das spart Zeit. Um den Tagesablauf dennoch spannend zu gestalten, bekommen die Tiere in Hellabrunn regelmäßig besondere Beschäftigungen wie Ostereier, besondere Spielzeuge oder aber Trainingseinheiten mit den Tierpflegerinnen und Tierpflegern.

Schokoladen-Ostereisuche vor vielen Jahren eingestellt

Übrigens: Eine Schokoladen-Ostereiersuche gibt es bereits seit vielen Jahren nicht mehr in Hellabrunn, auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält. „Da die Gesundheit unserer Tiere durch Verpackungen und Rückstände in den Tieranlagen gefährdet wäre, haben wir diese Aktion vor vielen Jahren abgeschafft“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban.
Mit dem Start der Osterferien beginnt in Hellabrunn wieder die Saison – viele nutzen das frühlingshafte Wetter für den ersten Besuch des Jahres im Tierpark. Deshalb werden vor den Osterferien die letzten Reste des Winters entfernt, das Wasser wieder in die Gräben eingelassen und Hellabrunn startklar gemacht. „In der vergangenen Woche haben im Rahmen eines Kehraus viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei geholfen, den Rollsplit aus den Ecken zu kehren und gemeinsam einen Frühlingsputz gemacht“, verrät Rasem Baban.

Außerdem ist die Sanierung der Brücke 17, die Steinbrücke auf dem Weg vom Isar-Eingang zur Giraffenanlage, fast fertig gestellt. „Die Brücke ist nun wieder in voller Breite für die Besucherinnen und Besucher zugänglich – dadurch konnten wir auch die Anlage der Mesopotamischen Damhirsche wieder besetzen“, so der Tierpark-Chef. Außerdem wurden die Stallungen der Anlage, um die sich zahlreiche Mythen – vom Pferdelazarett im Ersten Weltkrieg bis hin zum ältesten Gebäude in Hellabrunn ranken – saniert. Das Stallgebäude, welches Plänen zufolge allerdings erst Ende der 70er Jahre erbaut wurde, dient ab sofort als Anlage für drei Kunekune-Eber. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts galt der Mesopotamische Damhirsch bereits als ausgestorben. Erst in den 1950er-Jahren wurde eine kleine Population im Südwesten des Irans entdeckt. Von diesen Tieren stammen alle in Zoos lebenden Tiere ab. Schutzmaßnahmen und Auswilderungen von in Zoos nachgezüchteten Tieren bewahren diese Art vor dem völligen Verschwinden.

Bei einigen Tieren ist der Nachwuchs schon da

Natürlich gibt’s in Hellabrunn auch kleine Osterhasen: Bei den Marderkaninchen gab es in diesem Jahr schon dreifachen Nachwuchs. Außerdem lockt das schöne Wetter viele Tierarten, die im Winter eher zurückgezogen lebten, aus ihren Behausungen. Auch die Manule, Waschbären oder Luchse sind momentan sehr gut zu sehen.

„Ostern ist Familienzeit und da bietet sich unser schöner Tierpark als Ausflugsziel für sonnige Frühlingstage einfach an“, so Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeisterin Verena Dietl und weiter: „Es freut mich, dass der Tierpark bereits in den Tagen vor Ostern sehr gut besucht ist. Das kann ich gut verstehen, schließlich ruft alles nach Frühling. Gerade die Isarauen strahlen in ihrem Grün, und es lohnt sich auf jeden Fall auch einen Blick über die bunten Blumenwiesen in Hellabrunn schweifen zu lassen. Wenn dann auch noch so viele Tiere draußen zu sehen sind und wie wir Menschen das schöne Wetter genießen, ist es ein besonderes Erlebnis.“

Zudem wird ab dem 30. März das Greifvogel-Training nach der Winterpause wieder aufgenommen. Das Training in der Hellabrunn-Arena findet täglich um 13:45 Uhr statt. Der Tierpark ist ab sofort täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Direktor Baban richtet sich mit einer kleinen Bitte an alle Tierparkgäste: „Auch wenn es nun abends wieder länger hell ist, begeben Sie sich um 18 Uhr zu den Ausgängen, damit auch alle Tierpark-Mitarbeitenden und unsere Tiere Feierabend machen können.“

Aufgrund der derzeit stattfindenden Bauarbeiten rund um den Parkplatz P2 und dem damit verbundenen verringerten Platzangebot bzw. der veränderten Verkehrsführung empfiehlt der Tierpark insbesondere in den Osterferien die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Goldener Herbst im Tierpark Hellabrunn

Goldener Herbst im Tierpark Hellabrunn

München / Auch im Oktober macht ein Spaziergang durch den Tierpark Hellabrunn Spaß. Egal ob Netzgiraffen, Elefanten oder Silbergibbons – die meisten Tiere genießen derer Tage die letzten wärmenden Sonnenstrahlen. Andere, wie die Alpenmurmeltiere bereiten sich darauf vor, sich wohlgenährt in ihren Winterbau zurückzuziehen.

Andere Tierarten wie Schneehasen und Polarfüchse legen sich langsam aber sicher einen sichtbaren Wintermantel aus dickem, weißem Fell an. Der Weg durch die Anlage in der Polarwelt ist wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet, sodass die Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden können. Die weiße Fellfärbung dient in erster Linie als Tarnung im Schnee. Der Fellwechsel beginnt im Übrigen unabhängig von der Temperatur, sondern hat viel mehr etwas mit der Länge der Tage zu tun – werden die Tage kürzer, färbt sich das Fell allmählich weiß.
Auch die Europäischen Wölfe, Sibirischen Tiger oder Przewalski-Pferde sind Tiere, die sich auf kältere Temperaturen perfekt einstellen können. Den robusten Wildpferden können Temperaturen weit unter null Grad nichts anhaben. Wird es extrem kalt, können sie ihre Stoffwechselaktivität sogar um etwa die Hälfte absinken und so das in ihrem natürlichen Lebensraum karge und schwer verdauliche Winterfutter besser verwerten. Im Tierpark werden die Tiere selbstverständlich auch im Winter optimal versorgt.

Das Laub färbt sich nun langsam bunt

„Für Tierparkgäste ist der Herbst eine besonders spannende Zeit, um heimische und exotische Tiere in Hellabrunn zu beobachten. Die beginnende Laubfärbung trägt dann noch ihren Teil dazu bei, den Münchner Tierpark von einer ganz anderen Seite zu erleben“, erklärt Hellabrunns Direktor Rasem Baban. „Wenn dann noch so fantastisches Wetter ist wie aktuell, steht einem goldenen Herbstspaziergang im Tierpark nichts mehr im Weg.“
Noch bis Ende Oktober ist Hellabrunn täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Ab 29. Oktober gelten dann die Winteröffnungszeiten, in denen der Tierpark täglich bereits eine Stunde früher, um 17 Uhr, schließt.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn/ Beitragsbild: Symbolfoto re)

Spende für Visayas-Pustelschweine

Spende für Visayas-Pustelschweine

München – Bereits seit 2017 werden im Tierpark Hellabrunn im München Visayas-Pustelschweine gepflegt. Die vom Aussterben bedrohten Tiere erfuhren in der Jahreskampagne „Zootier des Jahres“ im Jahr 2022 besondere Aufmerksamkeit, da die prekäre Lage dieser und anderer verwandter Tierarten bisher nur wenig Anklang in Medien und Gesellschaft gefunden hat. Unter Federführung der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) hat sich auch der Münchner Tierpark an dieser Initiative beteiligt. Dank vieler großzügiger Spenden von Hellabrunn-Besuchern in aufgestellten Sammeldosen und Kleingeld-Trichtern, konnte das Engagement zum Schutz der Tiere sehr erfolgreich unterstützt werden.

Wie viele andere asiatische Schweinearten sind auch die Pustelschweine in ihrer Heimat durch den Verlust ihres Lebensraumes von der Ausrottung bedroht. Illegale Abholzungen, Brandrodungen und die Ausbreitung landwirtschaftlicher Nutzflächen tragen dazu bei, dass der Lebensraum der Tiere immer weiter zurückgeht. Neben gezielten Bejagungen, stellt auch die genetische Vermischung von verwilderten domestizierten Schweinen mit freilebenden eurasischen Wildschweinen eine Bedrohung für die seltenen Java-Pustelschweine, die Visayas-Pustelschweine und die Bawean-Pustelschweine dar.

Mithilfe der auf dem Areal von Hellabrunn eingenommenen Spenden in Höhe von exakt 9.334,81 Euro, die bereits zu Beginn des Jahres an die Kampagne zum Schutz weitergeleitet wurden, konnten verschiedene Projekte zum Schutz der bedrohten Tierarten erfolgreich umgesetzt werden. Neben einer Erhaltungszuchtanlage für die Bawean-Pustelschweine auf der Insel Java, konnte in Kooperation mit lokalen indonesischen Schutzorganisationen auch eine Reservatanlage für Java-Pustelschweine fertig gestellt werden. Diese Reservatanlagen sind besonders wichtig, weil es für diese Art keine Reservepopulationen in Europäischen Zoos gibt. Neben diesen Maßnahmen ermöglicht es die hohe Spendensumme zusätzlich, noch weitere Schutzmaßnahmen für Pustelschweine in-situ umzusetzen.

Weitere geplante Schutzmaßnahmen auf der Insel Java

Aktuell ist im Projektgebiet auf der Insel Bawean geplant, eine bestimmte Anzahl von Bawean-Pustelschweinen zu entnehmen und in eine Erhaltungszuchtstation auf der Insel Java umzusiedeln. Gerade im Hinblick auf die immer noch grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) ist dieser Schritt besonders wichtig, um die ohnehin geringen Populationszahlen der stark gefährdeten Tiere zu schützen. In der Station mit strengen Hygiene- und Biosicherheitsmaß-nahmen soll somit eine Reservepopulation aufgebaut werden. Die Tiere erfüllen eine wichtige Aufgabe für die vielen indonesischen Inseln. Als allesfressende Landschaftsingenieure, die durch ihr Fress- und Wühlverhalten den Boden auflockern, tragen sie wesentlich zum Fortbestand eines gesunden Ökosystems bei.
In Anbetracht der deutlichen Bedrohungslage ist der Spendenerfolg für Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban ein besonderer Grund zur Freude: „Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Tierparkgästen bedanken, die im letzten Jahr über die Spendenbehälter in unseren Service-Centern und im Nashornhaus gespendet und damit zur Initiierung der Schutzmaßnahmen für die Pustelschweine beigetragen haben. Für das Team vor Ort ist das eine wichtige Unterstützung und zeigt, was wir alle gemeinsam für den Arten- und Biodiversitätsschutz erreichen können“, schließt Baban.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Modernisierung und Zuwachs bei Landnyalas in Hellabrunn

Modernisierung und Zuwachs bei Landnyalas in Hellabrunn

München – Die Gärtnerei des Tierparks Hellabrunn in München hat intensiv die Nyala-Anlage bearbeitet und unter anderem neu begrünt. Beide Sandkuhlen sowie Pflanzgruben wurden ausgehoben, neu aufgefüllt und neue Versteckmöglichkeiten und Futterbäume geschaffen. Um ein Auswaschen des Bodens zu verhindern, wurde zusätzlich eine neue Regenrinne am Stall angebracht. Auf die fertige Anlage sind nun die drei Weibchen und ein neuer Bock eingezogen.

Der Bock wird in den kommenden Tagen immer länger für Gäste zu sehen sein. Die Tierflandnyalas waren aufgrund der Baumaßnahme bisher nur eingeschränkt neben den Yaks zu sehen. Nun sind sie zurück auf der Anlage und dürfen sich über männlichen Zuwachs freuen. Der neue Bock „Evan“ kam aus Beauval / Frankreich nach Hellabrunn, ist 1,5 Jahre alt und darf ab jetzt für Nachwuchs sorgen. Die Tiere stammen aus Afrika, leben dort in Gruppen von bis zu 30 Tieren zusammen und werden von einem dominanten Bock angeführt. Weibchen gebären oft alle zeitgleich und bilden „Kindergärten“ um den Nachwuchs besser vor Raubtieren schützen zu können. Dabei teilen sich die Tiere die Aufsicht über die Jungtiere, so dass sich die restliche Gruppe auf Nahrungssuche begeben kann. Auch beim Säugen unterstützen sie sich gegenseitig: Hat ein Junges Durst, darf es sowohl bei der eigenen wie auch anderen Müttern trinken.

Notwendigkeit von Erneuerung bestehender Tieranlagen

„Tieranlagen und vor allem das darauf befindliche Bodenmaterial müssen regelmäßig erneuert werden. Was Besucher oft nicht wissen; es sind vor allem die tierischen Bewohner, die sehr robust mit ihren Anlagen umgehen. Aber das muss auch so sein und gehört zu den vielen Dingen, die die Abläufe und baulichen Aufgaben im Tierpark Hellabrunn ausmachen“, so Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban zur Notwendigkeit der Anlagenmodernisierung innerhalb der letzten Wochen.
Vor allem die Bodenbeläge müssen so beschaffen sein, dass sich die Tiere tiergerecht bewegen können und Verletzungen vermieden werden. Das gilt auch für Innenanlagen, hier muss der Boden trittsicher und rutschfest sein. Neben der Sanierung des Bodenbelags wurden auch Unterschlupfmöglichkeiten für etwaige Jungtiere in Form von Benjeshecken gepflanzt und die Grasnarbe vollständig wieder hergestellt. Neue Pflanzen und zwei Futterbäume runden das Erscheinungsbild der nun fertig sanierten Anlage ab.

Imposante Böcke und die Zukunft der Tieflandnyalas in Hellabrunn

Die männlichen Tiere sind dank ihrer mächtigen Hörner leicht von den Weibchen zu unterscheiden. Trotz der imposanten Erscheinung vermeiden Böcke die direkte Konfrontation und versuchen stattdessen, ihre Gegner durch Imponiergehabe einzuschüchtern. Dabei machen sie sich mithilfe der aufgestellten Bauch- und Rückenmähne so groß wie möglich, um besonders stark zu wirken. Die Silhouette der Tiere kann dadurch bis zu 40 Prozent größer erscheinen. Zusätzlich streckt der Bock die gelben Spitzen beider Hörner seinem Gegner horizontal entgegen.

Der Zoologische Leiter in Hellabrunn Carsten Zehrer freut sich sehr über diesen Neuzugang: „Die Antilopenart der Nyalas galt sehr lange als eine der seltensten Antilopenarten. In der Vergangenheit initiierte, strenge Schutzmaßnahmen haben dazu beigetragen, dass sich die Bestände wieder erholen konnten. Trotzdem zählen die Tiere zu den immer noch sehr wenig erforschten Hornträgern. Wir hoffen, dass sich unsere Weibchen und der Bock schnell aneinander gewöhnen und sich unsere Besucher bald vielleicht über Nachwuchs freuen dürfen“, so Zehrer abschließend.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Nachwuchs bei den Elchen

Nachwuchs bei den Elchen

München – Im Tierpark Hellabrunn freut man sich über Nachwuchs bei den Elchen. Brüderchen „Xantorin“ und Schwesterchen „Xyntia“ hatten jüngst den ersten Jungtier-Check durch die Tierärzte und werden in den kommenden Wochen immer besser für Besucher zu sehen sein.

Elche-Kühe bringen ihre Jungtiere im Frühsommer zur Welt und werden etwa ein Jahr lang von diesen begleitet. Noch sehen sie aus wie unbeholfene, kleine Kopien ihrer Mutter Beate: Elch-Kälber sind bei der Geburt zwischen 70 und 80 cm hoch und ungefähr 80 bis 100 Zentimeter ang – was ungefähr der Kopflänge der Elch-Kuh entspricht. Neben der Aufnahme von Muttermilch beginnen die Kälber bereits kurz nach der Geburt, auch schon neugierig an Gräsern zu knappern. Nach etwa drei Wochen kauen sie bereits auf Zweigen herum. Die Kälber werden bis in den Spätherbst gesäugt und wiegen dann bereits über hundert Kilo. Bis dahin ist es für die Zwillinge in Hellabrunn aber noch ein weiter Weg, aktuell wiegt das junge Männchen 15,4 Kilo. Seine Schwester ist mit 12,3 Kilo etwas leichter.

Europäische Elche in Hellabrunn – Eine fruchtbare Erfolgsgeschichte 

In Hellabrunn freut man sich über die beiden gesunden Kälber, wie Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban verdeutlicht: „Elche spielen eine wichtige Rolle für die Biodiversität in Deutschland und Europa. Sie gelten als die größten Hirsche, wobei vor allem die langen Beine den Körper so groß erscheinen lassen, welche eine evolutionäres Körpermerkmal sind, denn die Tiere leben in ihrem natürlichen Habitat häufig in schlecht zugänglichen, sumpfigen Wäldern. Die langen Beine helfen dabei Hindernisse zu überwinden und kommen somit auch auf feuchtem und morastigem Boden gut voran. Dabei helfen ihnen auch ihre besonderen Hufe: Zwischen den beiden Hufteilen haben die Elche eine Haut, die sie spreizen können. Diese wirkt wie eine Schwimmhaut und der Huf sinkt nicht so tief ein“, so Baban abschließend über die Besonderheiten der Tiere.
Für Carsten Zehrer, Leiter der Zoologischen Abteilung in Hellabrunn, ist die erfolgreiche Nachzucht eine besonders schöne Nachricht, um Besucher für diese faszinierenden Tiere zu begeistern: „Seit der Ankunft der beiden neuen Elch-Kühe aus einem schwedischen Zoo im letzten Herbst, war das Zusammenleben der drei Kühe und dem Bullen auf der Anlage insgesamt sehr friedlich. Umso mehr freuen wir uns über die beiden gesunden Jungtiere unseres bisherigen Zuchtpaars. Bisher zusammen mit Mutter Beate im rückwärtigen Teil der Anlage, werden das Männchen und das Weibchen jetzt bald beginnen, die ganze Anlage zu erkunden. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr auch mit den beiden, 2022 zugezogenen, Elch-Damen“, so Zehrer zuversichtlich.

Elche in Deutschland – Auf gute Nachbarschaft

Europäische Elche sind Einzelgänger und leben in lichten Wäldern, in denen sie Brachflächen, Flussauen, Sümpfe und Gebiete mit Kahlschlägen vorfinden. Die beeindruckenden nordischen Huftiere haben sich bei ihrer Nahrungswahl auf Blätter spezialisiert; zusätzlich gehören auch Triebe und Rinde zum Speiseplan. Während der kalten Wintermonate leben sie in losen Gemeinschaften zusammen. Die knorpelige, übergroße Oberlippe ermöglicht es, Zweige von den Bäumen zu brechen und die Rinde abzustreifen. Noch bis vor 100 Jahren in Deutschland ausgerottet, haben sich in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bereits wieder kleine Populationen ansiedeln können. Auch in Bayern gibt es bereits Sichtungen der Tiere, die über die Tschechische Republik in den Freistaat gekommen sind. Die Tiere beeinflussen, wie alle Pflanzenfresser, durch selektive Beweidung ihren Lebensraum und gelten als „Ökosystem-Ingenieure“. Durch die Nahrungswahl tragen sie zu einem strukturreichen und heterogenen Wald bei und leisten dadurch einen positiven Beitrag zur Artenvielfalt in ihren Habitaten.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Nicht füttern – Tierpark appelliert an Besucher

Nicht füttern – Tierpark appelliert an Besucher

München – Das derzeit schöne Wetter lockt viele Besucher in den Münchner Tierpark Hellabrunn. Nicht alle halten sich an die Tierparkordnung und gefährden damit das Wohlergehen der tierischen Bewohner. Deshalb hier ein Appel des Tierparks an die Besucher:

Es sind schöne Tage wie jetzt aktuell in den Pfingst- oder in den kommenden Sommerferien im Tierpark Hellabrunn: die Sonne scheint, der Himmel ist weiß-blau und zahlreiche Besucher beobachten die zahlreichen Tierarten. Doch das schöne Bild trügt ab und an, denn immer wieder kommt es verbotenerweise zu Fütterungen der Tiere, lautstarkes Nachahmen von Tieren, Müllverschmutzungen oder Verlassen der Besucherbereiche. Im Interesse der Tiere ist dies alles strengstens verboten und trotzdem muss der Tierpark immer wieder Besucher auf die geltende Tierparkordnung aufmerksam machen. Für Hellabrunn ein leicht vermeidbares Ärgernis, denn alle Hinweise zum Verhalten sind in den Hellabrunner Tierparkregularien unter: https://www.hellabrunn.de/tierparkordnung für jeden einsehbar und im Tierpark größtenteils durch umfangreiche Beschilderungen schriftlich und visuell verständlich dargestellt.

Füttern verboten: Warum Fehlverhalten großen Schaden anrichten kann

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, schließlich möchte niemand der Tiere pflegt, dass diese von fremden Menschen gefüttert werden. Trotz allem kommt es vor allem in den besucherstarken Monaten immer wieder zu verbotenen Futtergaben oder der Missachtung von Anlagen-Begrenzungen. Für Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban ein ständiges Thema im Tierpark und leicht zu vermeiden: „Wir freuen uns über zahlreiche Besucher und tragen als Tierpark gerne dazu bei, zusammen mit der Familie, individuell oder zu zweit einen schönen und erlebnisreichen Tag in Hellabrunn zu verleben. Leider kommt es immer wieder zu Fehlverhalten einzelner, was durch unsere Mitarbeitenden sowie unterstützende Artenschutzbotschafter angesprochen werden muss. Für den Tierpark hat das Wohl der Tiere höchste Priorität. Wir müssen daher immer auf falsches Verhalten hinweisen, auch wenn wir unsere Gäste nicht gerne bei ihrem Tierparkerlebnis stören. Alle unsere Tiere haben einen individuellen Futterplan, der auf den aktuellen Gesundheitszustand, das Alter und die körperliche Konstitution zugeschnitten ist. Fremde Futtergabe können daher schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. In Fällen unerlaubter Fütterungen sind alle Tierparkbeschäftigten berechtigt, die jeweiligen Personen anzusprechen und gegebenenfalls vom Hausrecht Gebrauch zu machen.“, so Baban über den aktuellen Appell des Tierparks.

Zum regelmäßigen Bild im Tierpark gehören laut Tierpark Hellabrunn auch die Übertretung von Absperrungen, das laute Nachahmen von Tieren oder unachtsam hinterlassener Müll. Hellabrunn ist ein Flora-Fauna-Habitat, gehört zum Landschaftsschutzgebiet der Isarauen und steht daher unter besonderem Schutz. Anlagen-Umgrenzungen werden nach Möglichkeit begrünt, um zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten für Kleintiere wie Insekten oder Amphibien aller Art schaffen zu können. Übertretungen und Verschmutzungen durch liegengelassene Abfälle gefährden diese Lebensräume, können die Tiere auf den Anlagen nervös machen oder deren Gesundheit gefährden. Rasem Baban dazu weiter: „Auch das lautstarke Nachahmen von Tieren wie Wölfen oder Löwen können wir im Tierpark jeden Tag beobachten. Dies ist nicht nur störend für viele andere Besucher, sondern auch völlig ergebnislos, da die Tiere nicht darauf reagieren. Die Mehrheit unserer Besucher befolgt dankenswerter Weise die geltenden Regeln. Es ist wie so oft der kleine Teil derer, die sich nicht daran halten, die diesen deutlichen Aufruf notwendig machen. Wir möchten sicherstellen, dass jeder seinen Besuch gleichermaßen genießen kann und bitten einfach um gegenseitige Rücksichtnahme – auf andere Menschen und natürlich auf unsere Tiere“, appelliert Baban.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)