Dem Unkraut zu Leibe rücken – Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln

Dem Unkraut zu Leibe rücken – Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln

Rosenheim / Landkreis / Region – Auf Einfahrten, Wegen und Plätzen siedeln sich sehr schnell Pflanzen an, diese können nicht überall toleriert werden, sei es aus Unfallschutzgründen, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden oder aus optischen Gründen. Bei der Entfernung der Pflanzen auf den genannten Flächen kann jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten und umweltfreundliche Maßnahmen ergreifen. Hier Tipps vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim.

Die einfachste, umweltfreundlichste und kostengünstigste Lösung ist, sich bereits bei der Planung, beispielsweise einer Einfahrt, über Unkraut Gedanken zu machen. Kann mit der richtigen Planung auf die Versiegelung einiger Quadratmeter verzichtet werden, so muss kein Unkraut entfernt werden und es können dort zusätzlich insektenfreundliche Pflanzen einen kleinen regionalen Beitrag zur Biodiversität leisten. Außerdem bleiben Wege und Plätze mit einer intensiven Nutzung unkrautfrei, da sich die Pflanzen mit der ständigen Belastung nicht entwickeln können.

Pflanzenschutzmittel dürfen nicht auf Einfahrten und Wegen verwendet werden

Sind die Einfahrten, Wege und Plätze bereits angelegt und verunkrautet, müssen einige Dinge bei der Beseitigung des Unkrauts beachtet werden. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (einschließlich Mittel für den Haus- und Kleingarten), aber auch von Hausmitteln wie z.B. Salz ist zur Unkrautbekämpfung auf Einfahrten, Wegen und Plätzen verboten. Somit bleibt die unmittelbare Umgebung, beispielsweise um die eigene Wohnung, frei von schädlichen Stoffen. Jede nicht erlaubte Anwendung ist ein Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz und kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Verstöße gegen das Pflanzenschutzgesetz kontrollieren die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Gute Alternativen zu den Pflanzenschutzmitteln 

Mechanische Geräte kratzen oder bürsten junge Unkräuter und Samen aus den Ritzen zwischen den Pflastersteinen. Entscheidend für den Erfolg ist der Behandlungsbeginn im zeitigen Frühjahr, wenn die Unkräuter noch klein und empfindlich sind. Wurde der richtige Zeitpunkt übersehen, werden mehrere Behandlungen zur Unkrautbekämpfung notwendig. Um dabei Beschädigungen der Oberflächen, zum Beispiel der Pflastersteine zu vermeiden, müssen geeignete Bürsten gewählt werden. Die Bürsten zur Unkrautbekämpfung können aus Stahl, Nylon-Stahl-Kombinationen, Wellflachdraht oder Kunststoff bestehen.

Eine andere Möglichkeit das Unkraut zu bekämpfen, sind thermische Verfahren. Hier wird mit Hitze das Unkraut abgetötet. Im Gegensatz zu mechanischen Verfahren können thermische Verfahren auf fast allen Oberflächenbelägen eingesetzt werden. Nicht geeignete Oberflächen bestehen zum Beispiel aus Kunststoff oder Bitumen. Für eine gute Wirkung der Behandlung muss die Hitze ausreichen, damit das Eiweiß in der Pflanze gerinnt. Um die Hitze an die Pflanze zu bringen, gibt es unterschiedliche Verfahren und Geräte wie Hochdruck-Heißdampf-, Heißwasser-, Heißschaum- und Abflammgeräte. Aber Vorsicht, wird brennbares Material z.B. Hecken zu hoch erhitzt, kann es zum Brand kommen.
Je nach Größe der Behandlungsfläche können handgeführte Geräte bis hin zu kleinen selbstfahrenden Maschinen für beide Verfahren eingesetzt werden.

Weitere detaillierte Informationen zum Unkrautmanagement auf Wegen und Plätzen sind hier auf der Internetseite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zu finden. 
(Quelle: Pressemitteilung Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Michael-Kistler – Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft)

Überbevölkerung im Aquarium: Fischbesatz mit Augenmaß

Überbevölkerung im Aquarium: Fischbesatz mit Augenmaß

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Fischfans freuen sich, wenn die Tiere im Becken ihre Bahnen ziehen. Da ein Aquarium jedoch nur begrenzten Platz bietet, kann der Fischbesatz schnell zu viel werden, mit teilweise fatalen Folgen für die Tiere. Dabei ist ein Überbesatz im Aquarium leicht zu vermeiden, wenn man die wichtigsten Tipps kennt.

Die schillernde Unterwasserwelt zieht viele Menschen in ihren Bann. Insgesamt 2,3 Millionen Aquarien standen 2021 in deutschen Haushalten, so das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung vom Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V. und dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF). Auch wenn nicht festgestellt werden kann, wie viele Zierfische insgesamt in den bundesdeutschen Aquarien leben, so spielt für jeden Aquarianer die Zahl der eigenen Fische eine entscheidende Rolle: Eine artgerechte Haltung ist nur möglich, wenn weder zu viele Fische noch zu viele unterschiedliche Arten zusammen leben.
Eine Überbevölkerung im Aquarium belastet nicht nur die Wasserqualität, sondern stresst auch die schwimmenden Bewohner. „Ist das Becken zu stark besiedelt, werden die Fische auf Dauer leichter krank“, sagt Florian Grabsch vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA). Anzeichen für einen Überbesatz sind etwa Algenprobleme, schlechte Nitratwerte oder andauernde Konflikte zwischen den Fischen.

Wie viele Fische sind ideal für ein Aquarium?

Zwar kursieren unter Aquarianern Faustformeln, an denen man sich bezüglich der Anzahl der Fische in einem Becken orientieren kann, zum Beispiel ein Zentimeter Fischlänge pro Liter Wasser. „Diese Formeln sind aber lediglich ein grober Richtwert und bieten keine Garantie, dass die Größe des Aquariums ausreichend ist“, kritisiert Grabsch.
Vielmehr ist die Besatzdichte von vielen weiteren Faktoren abhängig. Angesichts der vielen hundert Fischarten, die heutzutage für Aquarien angeboten werden, gibt es etwa ebenso viele unterschiedliche Bedürfnisse, beispielsweise beim Sozialverhalten der Tiere. „Hat man zum Beispiel revierbildende Fische, dann können selbst zwei Paare schon zu viel sein, wenn das Becken keinen Platz für zwei Reviere bietet“, sagt der Experte.

Worauf ist bei der Auswahl der Fische zu achten?

Manche Arten, beispielsweise Guppys oder Platys, vermehren sich sehr schnell. „Dem kann man mit einer reinen Männer-WG vorbeugen“, empfiehlt Aquarianer Grabsch. Auch der Antennenwels gehört zu den sich schnell vermehrenden Fischarten. Da die männlichen Exemplare untereinander sehr zänkisch sein können, rät der Experte zu einer Einzelhaltung oder alternativ einer Frauen-WG. Schwarmfische fühlen sich hingegen erst ab einer gewissen innerartlichen Anzahl wohl.
Neben der Anzahl sollte auch berücksichtigt werden, nicht zu viele Arten miteinander zu vergesellschaften. „Jede Fischart hat ihre ganz individuellen Bedürfnisse in Bezug auf die Haltungsbedingungen“, erklärt der Aquarianer. Während einige Arten viele Rückzugsmöglichkeiten und daher ein eher tiefes Becken benötigen, ist für am Boden schwimmende Fische die Grundfläche entscheidend.

Drei Wasserzonen für unterschiedliche Arten

„Wer mehrere Arten von Aquarienbewohnern halten möchte, sollte diese entsprechend der drei Wasserzonen auswählen“, rät Grabsch. Während sich im unteren Bereich des Beckens bodenwühlende Fische und Wirbellose aufhalten, befinden sich schwimmfreudige sowie oberflächenorientierte Fische wie der Kardinalfisch, der Schiller- oder der Zebrabärbling im mittleren Aquarienbereich. An der Wasseroberfläche ziehen Fische wie der Beilbauchsalmler oder der Streifenhechtling ihre Bahnen, da sie dort ihre Nahrung suchen. „Durch eine durchdachte Besiedelung der unterschiedlichen Wasserzonen kann auch eine höhere Besatzdichte im Aquarium erfolgen, da sich die Tiere verteilen“, erläutert der Aquarianer.
Wer unsicher ist, welche Bewohner optimal zueinander passen, kann sich vom Zoofachhandel und den Mitgliedsvereinen im VDA beraten lassen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Federpflege bei Ziervögeln: Tipps für Halter

Federpflege bei Ziervögeln: Tipps für Halter

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Viele Wellensittiche und andere Ziervögel tragen ein buntes Federkleid. Für die Vögel haben ihre Federn die Aufgaben über die Fähigkeit zu fliegen hinausgehen. Daher ist es wichtig, dass ihre Menschen es den Tieren ermöglichen, sich um die Pflege ihrer Federn zu kümmern.

Das Gefieder setzt sich aus vielen verschiedenen Arten von Federn zusammen, etwa den Schwungfedern am Flügel, den Steuerfedern am Schwanz und den Daunen im Unterkleid. Deren Zusammenspiel ermöglicht es den Vögeln zu fliegen. Aber auch darüber hinaus sind gesunde Federn von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden der Tiere.

Federn als Schutz

„Da geht es zum Beispiel um die Thermoisolation, also einen Schutz gegen Kälte oder Hitze. Vögel plustern ihr Gefieder auf, wenn ihnen kalt ist und sie sich wärmen wollen. Oder sie breiten die Federn aus, um sich abzukühlen“, erklärt Dr. Dietmar Steinmetz, Fachtierarzt für Vögel. „Außerdem schirmen die Federn auch Regen ab oder schützen den Körper etwa vor kaltem Wind.“
Federn spielen aber noch andere Rollen, vornehmlich bei Tieren in freier Wildbahn, zum Beispiel in der Kommunikation und der gegenseitigen Wahrnehmung, sagt Dr. Steinmetz: „Für uns Menschen sind die Federn einiger Arten vielleicht schön bunt. Aber Vögel können auch UV-Licht sehen und damit noch einige Informationen mehr wahrnehmen. Das hilft dabei, sich innerhalb einer Art, aber auch andere Arten zu erkennen. Und viele Vögel setzen ihr Gefieder zudem bei der Partnerwerbung ein. Darüber hinaus haben die Federn einen eigenen Geruch, der bei der Erkennung hilft.“

Die Pflege übernehmen die Vögel selbst

Damit die Federn den Vogel mit all ihren Funktionen zuverlässig unterstützen, verbringen Wellensittich und Co. täglich viel Zeit damit, ihr Federkleid zu pflegen. Sie sortieren und kämmen die einzelnen Federn oder sie baden in Wasser oder Sand. „Vögel ziehen bei der Pflege ihres Gefieders jede Feder einzeln durch den Schnabel und überprüfen sie dabei. Über ihre Bürzeldrüse sondern sie außerdem ein Sekret ab, mit dem sie die Federn einfetten, sodass diese Wasser abweisen. Das schützt vor allem Wildtiere draußen im Freien vor Regen, hilft aber auch dem Heimtier beim Freiflug in der Außenvoliere. Zudem hält es das Gefieder geschmeidig“, erklärt Dr. Steinmetz. Es wird auch diskutiert, ob das Sekret Vitamin D enthält. Das brauchen Vögel etwa für ihr Knochenwachstum.

Was muss und kann ich als Halter tun?

Die Vögel kümmern sich gut um ihre Federn und die Halter haben die Aufgabe, die perfekten Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Neben ausreichend Platz im Gehege sollten Halter ihren Vögeln regelmäßigen Freiflug ermöglichen. Darüber hinaus geht es etwa um die Bereitstellung von Bademöglichkeiten. Dazu sollte man wissen, ob die jeweilige Art Wasser oder Sand bevorzugt. Ein Sandbad kann problemlos dauerhaft platziert werden. Ein Wasserbad hingegen sollte alle paar Tage für einen Badetag bereitstehen, gefüllt mit sauberem, lauwarmem Wasser.
Auch eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Sie hält die Tiere generell gesund, wird aber vor allem in der Mauser wichtig, wenn die Vögel alte Federn durch neue ersetzen. Der Stoffwechsel wird dann besonders beansprucht. „Vögel brauchen jetzt ausreichend ‚Baumaterial‘, um neue Federn auszubilden. Vor allem schwefelhaltige Aminosäuren, etwa in Weizen oder Fenchel, und Kieselsäure, etwa in Salatgurke oder Vogelmiere, sind in dieser Phase besonders wichtig“, rät der Experte. Da die Mauser auch dem Immunsystem zusetzt, kann es in der Folge zu Erkrankungen kommen, auf die Halter besonders achten sollten.

Wenn Vögel sich selbst oder Artgenossen die Federn picken

Problematisch kann das Federpicken sein. Hier sollten Halter genau hinschauen, denn viele Ursachen sind dafür möglich: zu viele Tiere auf engem Raum oder fehlende Artgenossen, Stress, Mangelernährung, körperliche oder psychische Erkrankungen. Es kann auch sein, dass sich Vögel im Streit gegenseitig in die Federn picken oder ein rangniederes Tier sich behaupten möchte. „Letztlich ist es wie bei Hund oder Katze“, sagt Dr. Steinmetz: „Wenn es ein Problem oder zumindest ein auffälliges Verhalten gibt und man nicht weiterweiß, sollte man einen kundigen Tierarzt aufsuchen. Dann hat man schnell Gewissheit und kann es wieder in den Griff bekommen.“
Zuverlässige Hilfe gibt es bei Tierärzten, die sich auf Vögel spezialisiert haben. Eine Übersicht findet sich etwa beim Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. auf der Seite www.vogelbund.de/tierarzt-fuer-voegel-in-der-naehe/. Auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bietet eine Online-Tierarztsuche an, bei der man zum Beispiel nach Spezialisten für kleine Ziervögel oder Papageien suchen kann: www.tieraerzteverband.de/bpt/ueber-den-bpt/mitgliedersuche/.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Achtung, Blutsauger: Zeckenschutz für Hund und Katze

Achtung, Blutsauger: Zeckenschutz für Hund und Katze

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Sie leben in Wald und Feld, mögen es meist warm und feucht: Zecken sind Tierhaltern ein Dorn im Auge und in den Sommermonaten besonders aktiv. Gleich mehrere Arten der Tiere ernähren sich gern von Hunde- und Katzenblut und können dabei Krankheiten übertragen. Halter sollten deshalb vorsorgen und wissen, wie man Zecken sicher entfernt.

Welche Zecken gibt es – was sind die Risiken?

In Deutschland sind bei Hunden und Katzen vor allem der Gemeine Holzbock, die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke aktiv. Während die ersten beiden in Wäldern, Wiesen und Gärten oder feuchten Gebieten wie Auenwäldern und Flussniederungen zu finden sind, lebt die Braune Hundezecke oft in Gebäuden. Sie stammt ursprünglich aus wärmeren Klimazonen und kam erst in den letzten Jahren nach Deutschland, etwa mit Heimtieren aus südlichen Ländern. Wie ihr Name schon sagt, befällt sie eher Hunde als Katzen.
„Wir beobachten eine zunehmende Verbreitung und Mobilität von Zecken“, sagt Tierärztin Susanne Arndt vom Kleintierzentrum Arndt in Karlsruhe-Durlach. „Die Winter sind wesentlich wärmer und die Temperaturen insgesamt milder. So können Zecken länger aktiv sein und in neue Gebiete vordringen. Damit steigt das Risiko, dass Hunde und Katzen mit ihnen in Kontakt kommen.“
Das ist deshalb gefährlich, weil Zecken während ihrer Blutmahlzeit verschiedene Krankheitserreger übertragen können. Am häufigsten infizieren sich Vierbeiner so mit Borreliose und Anaplasmose. Beides kann Fieber, Gelenkschmerzen, Nierenprobleme und Schwäche verursachen. Um Borreliose bei Hunden vorzubeugen, kann man die Tiere impfen lassen. Ob dies sinnvoll ist, hängt vom Lebensraum und der Aktivität des Tieres ab sowie vom individuellen Risiko. Deshalb sollten Tierhalter das im Einzelfall gemeinsam mit ihrem Tierarzt entscheiden. Auch Babesiose und Ehrlichiose können zu hohem Fieber führen sowie zu Symptomen wie Blutarmut oder Gewichtsverlust. Die meisten dieser Krankheiten treten öfter bei Hunden als bei Katzen auf.

Wie kann man Hund und Katze schützen?

Um ihre Tiere vor Zecken zu schützen, können Halter einiges tun. „Es gibt verschiedene Produkte wie Spot-Ons, Halsbänder und Sprays, die Zecken abwehren oder abtöten bevor diese in der Lage sind, Krankheitserreger mit ihrem Speichel zu übertragen“, so Arndt. „Aktuell ist ein neues Injektionspräparat auf den Markt gekommen, das über zwölf Monate vor Zecken schützen soll.“ Wichtig: Bevor sie Zeckenschutzmittel anwenden, sollten sich Tierhalter vergewissern, dass sich die Präparate für die jeweilige Tierart eignen. Einige Hundeprodukte etwa sind für Katzen giftig, denn sie können den oft enthaltenen Wirkstoff Permethrin nicht verarbeiten.

Natürlich oder chemisch?

Halter haben grundsätzlich die Wahl sich zwischen natürlichen und chemischen Wirkstoffen zu entscheiden, um Zecken abzuwehren:

  • Ätherische Öle wie Lavendelöl schrecken Zecken ab. Aber Achtung: Manche ätherische Öle können auch dem Hund schaden. Daher unbedingt vorher informieren, welche geeignet sind.
  • Kieselgur oder Diatomeenerde wird aus Algen gewonnen. Dieses Pulver beschädigt das Außenskelett der Zecken, wodurch sie austrocknen.

Solche natürlichen Mittel bieten im Vergleich zu chemischen Alternativen allerdings einen geringeren Schutz und müssen häufiger aufgetragen werden. Chemische Produkte sind dagegen langanhaltend, können aber unter Umständen zu Nebenwirkungen wie Hautreizungen, Erbrechen oder Durchfall führen, seltener auch zu allergischen Reaktionen. Daher sind viele Produkte verschreibungspflichtig und nur über den Tierarzt oder in der Apotheke zu bekommen.

Typische chemische Präparate sind:
  • Zeckenhalsbänder, die dauerhaft Wirkstoffe gegen Zecken abgeben.
  • Spot-on-Präparate, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. Dabei gibt es genaue Anweisungen zu beachten. Zum Beispiel sollte der Hund die Stelle nicht ablecken können. Empfohlen wird daher in der Regel der Nackenbereich.
  • Tabletten, die dafür sorgen, dass Zecken abgetötet werden, sobald sie sich festsaugen wollen.

 

Zecken richtig entfernen

Regelmäßige Kontrollen tragen ebenfalls zum Zeckenschutz bei. So sollten Hundehalter ihre Vierbeiner nach Spaziergängen und Ausflügen gründlich nach den Parasiten absuchen. Gleiches gilt für Halter von Freigänger-Katzen, wenn diese nach einem Streifzug durchs Revier wieder nach Hause kommen. Hat sich eine Zecke festgesaugt, ist schnelles Handeln gefragt. Die Zecke muss entfernt werden, damit keine Erreger übertragen werden. „Mit einer Zeckenzange oder einem speziellen Haken wird die Zecke so nah wie möglich an der Haut gegriffen“, erklärt Arndt. „Dann dreht oder zieht man langsam an der Zecke, bis sie entfernt ist. Wichtig ist, sie dabei nicht zu quetschen, da sonst erhöhte Mengen von Krankheitserregern freigesetzt werden können.“ Die Bissstelle können Tierhalter im Anschluss mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel behandeln und die Zecke sicher entsorgen, etwa in einem verschlossenen Gefäß. Man kann sie auch in Alkohol setzen oder mit Klebeband umwickeln. Einfach wegwerfen sollte man sie jedoch nicht, da sie noch leben könnte. Zeigen sich in den folgenden Tagen und Wochen Krankheitssymptome beim Hund oder Rötungen beziehungsweise Schwellungen an der Bissstelle, sollten Halter zur Sicherheit zum Tierarzt gehen.
Wird alles das beachtet, können Mensch und Tier den Sommer trotz der kleinen Blutsauger unbeschwert genießen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Sommer, Sonne, Schwimmspaß: Worauf Hundehalter achten sollten

Sommer, Sonne, Schwimmspaß: Worauf Hundehalter achten sollten

Rosenheim / Bayern / Deutschland – In den warmen Sommermonaten bieten Ausflüge an den Badesee vielen Menschen eine Abkühlung. Auch viele Hunde lieben es, sich im Wasser zu erfrischen. Dabei sollten Halter darauf achten, dass ihr Tier nicht unterkühlt und sich nicht zu sehr erschöpft. Außerdem ist es wichtig, dass der See oder Bach zum Baden geeignet ist und Hunde dort erlaubt sind.

Schwimmen können Hunde instinktiv. Kaum verlieren sie den Bodenkontakt im Wasser, beginnen sie bereits zu strampeln und zu paddeln. Wie gut ihnen das gelingt, unterscheidet sich aber je nach Größe und Rasse, erklärt Hundetrainer und Verhaltensberater Gerrit Stephan: „In erster Linie hängt das vom individuellen Körperbau ab. Niederläufige Hunde, also solche mit eher kürzeren Beinen wie zum Beispiel Dackel, sind eher im Nachteil, weil ihre kurzen Läufe nicht genug stabilisieren können und auch nur wenig Vortrieb erzeugen. Kleine Hunde kühlen wesentlich schneller aus und kurzschnäuzige Rassen wie Französische Bulldoggen kommen schneller in Atemnot. Die meisten mittelgroßen bis großen Rassen sind dagegen eher kräftig und einige wurden ursprünglich gezielt zur Arbeit am und im Wasser gezüchtet. Die Gruppe der Wasserhunde ist etwa auf ihr namensgebendes Element spezialisiert, aber auch Retriever wurden mitunter zum Beispiel bei der Entenjagd eingesetzt.“
Auch wenn er die physischen Voraussetzungen mitbringt, nicht jeder Hund ist ein begeisterter Schwimmer. Das hängt letztlich auch mit seinem Charakter zusammen und ob er schon in jungen Jahren ans Schwimmen gewöhnt wurde. Dafür sollte der Welpe mindestens den 7. Lebensmonat erreicht haben, um auch körperlich für die Anstrengung gewappnet zu sein. „Die Gewöhnung ans Wasser sollte immer in kleinen Schritten und einem ruhigen Umfeld erfolgen. Zuerst nähert man sich gemeinsam mit dem Hund der Wassergrenze und lässt nur die Pfoten nass werden. Wenn er sich sicher fühlt, begleitet man ihn langsam weiter ins Wasser“, erklärt der Hundetrainer. „Sehr neugierige, mutige Hunde gewöhnen sich dann meist sehr schnell daran, während eher ängstliche Kandidaten etwas mehr Zeit brauchen, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Zentral ist, dass der Hund das Wasser und Schwimmen als etwas Positives empfindet.“

Das richtige Gewässer finden

Besonders an Orten, an denen viele Menschen zum Baden zusammenkommen, kann es sein, dass Hunde nicht oder nur in extra ausgewiesenen Bereichen erlaubt sind. Am Meer und vielen Badeseen sind Hundestrände in der Regel ausgeschildert oder es gibt eine allgemeine Hausordnung. Auch wenn Hunde erlaubt sind, sollte man sich nach Möglichkeit eine ruhige Ecke suchen. Außerdem ist es wichtig, immer den Kontakt zu Kindern im Auge zu behalten und darauf zu achten, dass keine Hinterlassenschaften des Hundes am Strand liegenbleiben.
Oftmals reicht für die Erfrischung aber auch ein seichter Bach, ein kleiner See oder ein Fluss mit geringer Strömung. Hier ist das Baden in der Regel nicht verboten. In Naturschutzgebieten müssen Hunde allerdings an der Leine bleiben und dürfen nicht ins Wasser. Er könnte sonst brütende Tiere am Ufer stören oder erschrecken.
Grundsätzlich sollten sich Halter immer vergewissern, ob das Gewässer sicher zu erreichen, die Strömung nicht zu stark und das Wasser beispielsweise nicht durch Blaualgen verunreinigt ist. Blaualgen sind oft schon mit dem bloßen Auge zu erkennen und bilden Schlieren auf dem Wasser oder färben es grünlich bis blau. Die einzelnen Landesumweltbehörden prüfen die Wasserwerte regelmäßig, veröffentlichen Daten zur Wasserqualität und sprechen bei Bedarf Warnungen aus. Im Zweifel hilft sonst auch ein kleines Planschbecken im Garten. Im Herbst bieten mittlerweile außerdem einige Freibäder besondere Termine für das Hundeschwimmen an, bevor das Wasser abgelassen wird.

Mögliche Gefahren beim Schwimmen

So sehr man seinem Vierbeiner die Abkühlung gönnt, sollte man dennoch immer wachsam sein, um auf mögliche Gefahrenquellen reagieren zu können.

  • Wasservergiftung: Viele Hunde toben gerne im Wasser und apportieren vielleicht noch einen Stock oder Ball. „Manchmal schluckt ein Hund dabei einfach zu viel Wasser. Dann kommt es zur Hyperhydration, auch Wasservergiftung genannt, bei der im Körper ein Salzmangel entsteht“, erklärt Stephan. „Appetitlosigkeit, Erschöpfung und Krämpfe sind dafür typische Anzeichen, vielleicht erbricht sich der Hund auch. Dann sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen, der das fehlende Salz mit einer Elektrolytlösung wieder ausgleichen kann.“ Um dem vorzubeugen, sollten Halter darauf aufpassen, wie viel der Hund trinkt und ob das Maul unter Wasser gerät. Beim Apportieren empfehlen sich viele Pausen, aber auch der Gegenstand sollte klug gewählt werden: Für einen Ball muss der Hund sein Maul weiter öffnen als für eine flache Frisbee.
  • Wasserrute: Bei der sogenannten Wasserrute kommt es zu einer schmerzhaften vorübergehenden Schwanzlähmung, die durch kaltes Wasser und große Anstrengung ausgelöst werden könnte. Um das zu verhindern, hat der Experte einige Tipps: „Gerade wenn man im Wasser noch Apportieren üben möchte, sollte sich der Hund vorher in Ruhe aufwärmen können und nicht direkt mit voller Anstrengung trainieren. Wenn er aus dem gekühlten Auto kommt, sollte er erst ein paar Minuten am Strand oder im flachen Wasser laufen können. Generell sollte man ihn nie zu lange am Stück schwimmen lassen und immer wieder Pausen machen.“
  • Unterkühlung und Überhitzung: Hunde möchten sich zwar abkühlen, können dabei aber auch durchaus unterkühlen, wenn sie zu lange im Wasser sind oder sich mit nassem Fell draußen aufhalten. Gleichermaßen kann das anstrengende Schwimmen bei hohen Außentemperaturen aber auch zu einer Überhitzung führen. Ein erstes Anzeichen hierfür ist starkes Hecheln.

„In seiner Begeisterung für das kühle Nass geht ein Hund vielleicht auch über seine Erschöpfungsgrenzen hinaus“, warnt Stephan. Entsprechend aufmerksam sollten die Halter sein und ihren tierischen Begleiter auch mal eine Pause mehr einlegen lassen, um möglichen Problemen vorzubeugen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Ausflug ins Grüne: 3 Tipps für den katzensicheren Balkon

Ausflug ins Grüne: 3 Tipps für den katzensicheren Balkon

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Wenn der Frühling in der Luft liegt, wollen alle nur das eine: Raus an die frische Luft. So geht es auch vielen Wohnungskatzen. Umso besser, wenn man einen Balkon hat. Einige Kniffs sollte man aber kennen, um das Freiluftvergnügen katzensicher und abwechslungsreich zu gestalten.

 
Sonne tanken, die Natur beobachten, an frischen Pflanzen knabbern: Viele Wohnungskatzen genießen es, in der warmen Jahreszeit ihr Revier um den Balkon zu erweitern. Umso schöner ist es, wenn ihre Halter das kleine Reich abwechslungsreich gestalten. „Ein Ausflug auf den Balkon ist eine tolle Bereicherung für Katzen, die ansonsten drinnen leben“, sagt die Katzenexpertin Sabine Ruthenfranz, die den Ratgeber „Katzenbalkon“ verfasst hat. „Dabei sollten Tierbesitzer aber gut durchdacht vorgehen, um die Risiken zu minimieren.“ Sie nennt die wichtigsten Punkte, die Katzenhalter beachten sollten:
 
1) Kein Ausgang ohne Absicherung
 
Jeder Balkon, der von Katzen genutzt wird, sollte mit einem Netz gesichert sein. „Das gilt auch oder gerade, wenn die Katze gut klettern kann“, sagt Expertin Ruthenfranz. Sie empfiehlt eine Netzhöhe von mindestens 1,80 m sowie einen Überkletterschutz, bei dem der obere Teil des Netzes nach innen geneigt ist. „Die Sicherung muss abgestimmt sein auf das Temperament und die Kletterfähigkeit der Katze – und natürlich auf die Lage des Balkons“, sagt Ruthenfranz. Ein Balkon am Hochhaus benötige andere Vorkehrungen als einer im Hochparterre.
 
2) Achtsame Auswahl von Grünpflanzen
 
So gern manche Katzen auch am frischen Grün knabbern – der Großteil aller im Handel erhältlichen Pflanzen für den Balkon ist für Katzen giftig. „Das Thema ist äußerst komplex, oft können nicht einmal Mitarbeiter im Gartenmarkt oder Tierärzte korrekt beraten“, berichtet Ruthenfranz von ihren Erfahrungen. Die Auswahl der Pflanzen hänge natürlich auch von eigenen Vorlieben sowie den Temperatur- und Lichtbedingungen auf dem Balkon ab. „Katzenhalter sollten sich mit dem Thema gründlich auseinandersetzen, bevor sie ihre Wahl treffen.“
Selbst bei vermeintlich ungiftigen Pflanzen gibt es einige Punkte zu beachten: Wenn neu gekaufte Pflanzen gespritzt sind, sollten sie der Katze erst einmal nicht zum Anknabbern zur Verfügung gestellt werden. Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn ein Tier eigentlich unbedenkliche Pflanzen wie Lavendel im Übermaß frisst. In diesem Fall muss die Pflanze entfernt werden: „Die ätherischen Öle werden dann zum Problem, die Menge macht das Gift“, sagt Ruthenfranz. Auch nach Maßnahmen zur Düngung und Schädlingsbekämpfung sollte die Katze vorerst keinen Zugang zu den jeweiligen Pflanzentöpfen bekommen.
 
3) Liegemöglichkeiten und Windschutz bieten
 
Ist die grundsätzliche Sicherheit der Katze auf dem Balkon gewährleistet, kann es an die Detailausstattung gehen. „Katzen lieben unterschiedliche Liegemöglichkeiten, beispielsweise ein Kissen in der Sonne oder eine Liegewiese mit einer unbedenklichen Rasenmischung in einem Blumentopf“, rät Ruthenfranz. Auch ein Outdoor-Kratzbaum, ein Rascheltunnel und diverses Spielzeug würden oft dankbar angenommen.
Natürlich sollte die Katze jederzeit die Möglichkeit haben, Wasser zu trinken und sich wieder nach drinnen zu verziehen, wenn ihr Wind und Wetter zu viel werden. „Ein Windschutz und im Sommer Schatten sind wichtig“, sagt Ruthenfranz, „das gilt vor allem für alte, sehr junge oder kranke Katzen.“
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild Symbolfoto re)