Von Eigenbrötlern und Wuselgruppen: Wie aktiv sind welche Fische im Aquarium?

Von Eigenbrötlern und Wuselgruppen: Wie aktiv sind welche Fische im Aquarium?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – An ein Aquarium gibt es die verschiedensten Ansprüche: Die einen wünschen sich einen Ruhepol. Andere sehnen sich nach einem Blickfang. Bei der Wahl der Fische für ein Aquarium sollte man sich daher schon vorab überlegen, was man sich für ein Verhalten erhofft und dann die entsprechenden Fische aussuchen.
 
 
Mit über 2.000 verfügbaren Arten ist die Vielfalt in der Aquaristik unfassbar groß. Entsprechend vielfältig sind auch die Möglichkeiten und Konzepte, das Aquarium zu einem Blickfang zu machen, meint Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e. V. Man kann sich etwa auf einen formierten Fischschwarm konzentrieren, auf wuselige Truppen mit individuellen Tieren oder besonders imposante Einzel- oder Paarfische. Sind die Arten kompatibel, lassen sich diese Konzepte auch miteinander kombinieren.
 
Der gleichströmige Schwarm
 
„Salmler wie der rote oder normale Neonsalmler oder auch Rotkopfsalmler zeigen ein gemeinsames Schwarmverhalten. Das kann sehr beruhigend wirken, wenn die vielen Tiere wie ein gemeinsames Wesen gleichströmig und ruhig durchs Becken ziehen. Spannend zu beobachten ist es aber auch, wenn die Tiere sich beispielsweise vor etwas erschrecken, als Reaktion eng zusammenziehen und sich dann wieder verteilen“, erklärt Wiesensee.
 
Barben in wuseligen Truppen
 
Einen Kontrast zum Schwarm bilden etwa Barben. Je nach Größe des Aquariums werden diese ebenfalls in kleinen bis mittleren Gruppen gehalten. Sie verhalten sich aber nicht als Menge, sondern individuell. „Im Vergleich zu den ruhigen Bewegungen eines Schwarms haben wir hier eher wuselige Einzelfische. Sie ergänzen sich zwar als Gruppe, es können sich aber durchaus auch mal zwei Tiere streiten. Manche Tiere zeigen mitunter ein spannendes Fressverhalten, einige sind zum Beispiel unheimlich gierig“, so der Experte.
 
Solitärfische und Paare
 
Wieder andere Fische überzeugen dagegen paarweise oder als kleiner Harem, beispielsweise Zwergbuntbarsche. Wer ein größeres Aquarium hat, greift sogar zum König der Fische, dem Diskusfisch. „Diese Fische sind zum Beispiel besonders groß, imposant oder bilden mit ihren Farben einen echten Blickfang. Hier beobachte ich ganz speziell einzelne Fische, die je nach Art durch das Wasser schwimmen“, so Wiesensee. Je nach Art können die Tiere aber auch ein Revierverhalten zeigen, sodass immer wieder Bewegung ins Aquarium kommt.
 
Welche Fische sind besonders ruhig?
 
Möglicherweise möchte man aber auch gar nicht viel Bewegung in seinem Aquarium sehen. In dem Fall empfiehlt der Experte Saugwelsarten: „Die sind sehr ruhig und hocken oft lange Zeit an der gleichen Stelle, während sie etwa Holz abraspeln und schwimmen dann zu einem nächsten Standort, wo sie wieder verweilen. Einige Arten leben auch sehr versteckt.“
In diese Kategorie fallen auch Fächergarnelen, die über lange Zeit die Strömung durchfächern und nicht hektisch durch die Gegend schwimmen. Auch Flossensauger verharren mitunter längere Zeit an einem Ort in der direkten Strömung.
 
Gibt es besonders verspielte Fische?
 
Einen richtigen Spieltrieb, wie wir Menschen ihn verstehen, sieht der Experte bei Fischen nicht. Vielmehr seien sie damit beschäftigt, Aufgaben zu erledigen. Sie suchen nach Futter, verteidigen ihr Revier oder pflegen ihre Brut. Vielleicht raspeln sie auch mal Holz ab, wenn sie Fasern benötigen. Die Verhaltensweisen sind teils aber so unterschiedlich, dass es gerade in einem Gesellschaftsaquarium immer etwas zu beobachten und zu entdecken gibt.
 
 
Ein geeignetes Anfängeraquarium
 
„Wenn ich mir ein entspanntes Aquarium wünsche, würde ich das daher nicht an den Schwimmgeschwindigkeiten der einzelnen Fische festmachen, sondern vielleicht eher an dem Bild, dass sich darbietet und wie die Tiere miteinander interagieren“, fasst Wiesensee zusammen. Dabei kann man sich auf eine Fischart mit ihrem besonderen Verhalten konzentrieren. Für Anfänger sei aber auch das Gesellschaftsaquarium verbreitet, besetzt zum Beispiel mit einem Trupp Panzerwelse, einem Schwarm Salmler und einem Paar oder Harem kleinbleibender Zwergbuntbarsche. Zusammen mit schönen Pflanzen und naturnahen Dekorationsobjekten ergebe sich daraus ein schönes Bild. Und: Durch die verschiedenen Arten gibt es immer genug zu beobachten.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)
Start der Motorradsaison – Tipps vom ADAC

Start der Motorradsaison – Tipps vom ADAC

München / Bayern / Deutschland – Die Sonne gewinnt an Kraft und die Tage werden wieder länger. Genau der richtige Zeitpunkt, das Motorrad aus dem Winterschlaf zu holen und in die lang ersehnte Saison zu starten. Um für die erste Ausfahrt perfekt ausgerüstet zu sein, gilt es die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Bernd Emmrich, langjähriger ADAC Stauberater und Motorradexperte beim ADAC Südbayern, rät zur Sorgfalt vor dem ersten Ausritt. „Bevor es auf die Straße geht, sollten Sie Ihre Maschine gründlich überprüfen. Hier gilt es zunächst, das Motorrad nach der langen Winterpause gut zu reinigen und auf die Fahrtüchtigkeit zu inspizieren. Zunächst sollte kontrolliert werden, ob Rost oder mögliche Mängel vorhanden sind. Zudem gilt es gleich zu Beginn einen prüfenden Blick auf die Batterie zu werfen und diese gegebenenfalls zu laden. Vor der ersten Fahrt sollte sie wieder voll aufgeladen sein.“

Saisonstart fürs Motorrad: Der (Technik-) Frühjahrscheck
Ob erfahren oder Anfänger, alle sollten unbedingt nach der langen Winterpause ihr Bike auf Herz und Nieren prüfen. Eine Checkliste ist dabei sehr hilfreich, natürlich gelten übergreifend alle Tipps und Hinweise in der Bedienungsanleitung des Herstellers.

  • Bei der Reinigung können auch Undichtigkeiten an Motor, Vorderradgabel oder Federbein erkannt werden.
  • Prüfen Sie den Stand von Motoröl, Bremsflüssigkeit und Kühlmittel und füllen Sie bei Bedarf nach.
  • Wenn Betriebsstoffe in größeren Mengen nachgefüllt werden müssen, sollte auch die mögliche Ursache für den niedrigen Füllstand geprüft werden, etwa verschlissene Bremsbeläge oder Undichtigkeiten am Kühlsystem.
  • Testen Sie bei laufendem Motor sowohl Lichtanlage als auch die elektronische Anlage, z.B. Kupplungs- und Seitenständerschalter.
  • Überprüfen Sie die Antriebskette nicht erst kurz vor dem Start, sondern spätestens am Vorabend, denn nur so kann das aufgetragene Kettenfett richtig einwirken. Ist die Kette richtig gespannt? Für das korrekte Spiel des unteren Kettendurchhangs gelten die Vorgaben in der Bedienungsanleitung. Wenn die Kette zu stark oder sehr unregelmäßig gelängt ist, muss sie ersetzt werden.
  • Überprüfen Sie vor der ersten Fahrt unbedingt die Bremsscheiben und -beläge. Nach längerer Standzeit können sich Staub und schmieriger Schmutz auf den Scheiben ablagern. Deswegen sollten Sie die Bremsscheiben zunächst beidseitig mit einem Bremsenreiniger auf einem Tuch abwischen. Zur Funktionsprüfung der Bremsen gehört auch, den Druckpunkt am Hebel und den Tritt aufs Pedal zu checken. Sind sie deutlich und präzise spürbar? Öffnet sich die Bremse wieder? Sitzen vielleicht die Kolben fest? Dies können Sie schon beim Schieben des Bikes kontrollieren.
  • Auch die Bremsleitungen sind zu überprüfen – sie dürfen weder porös noch undicht sein. Bei Fehlern oder Mängeln an der Bremsanlage sollten Sie die Maschine stehen lassen und von einer Werkstatt prüfen und reparieren lassen.
  • Prüfen Sie Profilzustand, Luftdruck und Alter der Reifen (auch wenn Sie in der letzten Saison wenig gefahren sind). Die Reifen haben weniger als 1,6 Millimeter Profil oder sind älter als sechs Jahre? Dann sind auf jeden Fall neue fällig.
  • Bei Vergaser-Maschinen: Benzinhahn öffnen und gegebenenfalls frischen Kraftstoff in die leere Schwimmerkammer der Vergaser füllen. So können beim Motorstart leichter entzündliche Spritbestandteile in den Brennraum gelangen.
  • Eventuelle Mängel auf jeden Fall vor Fahrtbeginn reparieren oder reparieren lassen.
  • Vor der ersten echten Ausfahrt eine kurze Probefahrt machen. Dabei auf den ersten Metern beachten, dass die Kontrollleuchten für ABS und Traktionskontrolle ausgehen. Wenn es die Verkehrssituation erlaubt, Vorder- und Hinterradbremsen prüfen. Am Hinterrad sollte deutlich das ABS ansprechen.

„Neben dem Fahrzeug ist auch die passende Bekleidung für eine sichere Fahrt auf dem Motorrad von Bedeutung. Der Helm ist der wichtigste Bestandteil der Schutzkleidung, er sollte keine sichtbare Beschädigung aufweisen. Das Visier sollte nicht zerkratzt sein und gereinigt werden. Angemessene Kleidung sorgt neben mehr Sicherheit auch für den entsprechenden Fahrkomfort und Fahrspaß. Um für andere Verkehrsteilnehmer besser sichtbar zu sein, sollten Sie dabei auf kontrastreiche Kleidung zurückgreifen. Lederkombis sollten gereinigt, gefettet oder imprägniert werden. Gleiches gilt für Textilgewebe. An den Nähten zeigt sich meist, ob noch alles in Ordnung ist“, so Emmrich.

Sicherheit auf der Straße

Nach dem Winter können durch den Frost viele Straßen durch Schlaglöcher beschädigt sein. Ebenso kann noch Rollsplitt auf der Fahrbahn vorhanden sein, was insbesondere bei den ersten Fahrten mit dem Motorrad nicht unterschätzt werden sollte. Vor allem am Morgen kann es zu Saisonbeginn zudem in Waldstücken oder auf Brücken immer noch zu Straßenglätte kommen. „Doch nicht nur Motorradfahrer müssen sich erst wieder ans Fahren und an ihre Maschine gewöhnen, auch für Autofahrer ändert sich mit den Zweirädern nun die Verkehrslage. Gerade zu Beginn der Saison unterschätzen Autofahrer Geschwindigkeit und vor allem Beschleunigungsvermögen der Motorräder. Darum sollten alle Verkehrsteilnehmer zu jeder Zeit rücksichtsvoll und vorausschauend fahren“, betont Emmrich.
Die neue Saison ist stets wieder ein kleiner Neubeginn. Man sollte also nicht gleich zu Beginn mit einer großen Runde starten, sondern mit einigen kürzen Eingewöhnungstouren und am besten an einem umfangreichen Fahrsicherheitstraining teilnehmen. Die Teilnahme an einem Motorrad-Training ist ein idealer Start in die neue Saison.

Die Programme des ADAC Südbayern werden auf ADAC Trainingsanlagen angeboten und finden Sie unter: https://www.adac-fahrtraining.de/buchung-motorrad-training

Biketouren und Motorradhotels

Nach den ersten Eingewöhnungstouren mit dem Motorrad folgen meist die Pläne für längere Fahrten. „Eine gelungene Ausfahrt lebt von aussichtsreichen Straßen, schönen Landschaften und interessanten Sehenswürdigkeiten. Genauso aber auch von genussvollen Pausen in gastfreundlichen Lokalen und geeigneten Hotels für eine unkomplizierte Übernachtung, um ausgeruht und entspannt in einen neuen, erlebnisreichen Tourentag zu starten. In Bayern gibt es zahlreiche zertifizierte Hotels, die einen umfangreichen Service für Motorradfahrer bieten“, so Heike Tröster, Leiterin Tourismus beim ADAC Südbayern.

Die Kooperationspartner DEHOGA Bayern und ADAC in Bayern geben Motorradfahrern eine verlässliche Orientierungshilfe bei der Tourenplanung und garantieren den optimalen Service für Motorradfahrer in den Betrieben.
Vom ADAC in Bayern und dem DEHOGA Bayern e.V. zertifizierte Betriebe bieten unter anderem:

  • Sichere Motorrad-Stellplätze
  • Trockenmöglichkeit für nasse Monturen
  • Die wichtigsten Werkzeuge für kleinere Reparaturen
  • Kurzfristiges Übernachten für nur eine Nacht
  • Tourenvorschläge, Ausflugstipps, Straßenkarten und mehr

    Darüber hinaus ist in vielen Betrieben der Inhaber selbst passionierter Motorradfahrer und gibt ganz persönliche Routenempfehlungen, damit Biker die Umgebung noch besser kennenlernen können.

Hier geht  es zu den Motorradfreundlichen Gastgeber in Bayern.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Goldhamster: Überzeugter Single und aktiver Nachtschwärmer

Goldhamster: Überzeugter Single und aktiver Nachtschwärmer

Rosenheim / Deutschland / Bayern – Goldhamster sehen süß aus, sind flauschig und auf den ersten Blick besonders pflegeleicht. Daher werden die kleinen Nager häufig als ideales Heimtier gesehen. Um den aufgeweckten Tieren ein artgerechtes Leben zu bieten, sollten jedoch die besonderen Eigenschaften der Nagetiere berücksichtigt werden.

Mit ihren großen Augen und dem niedlichen Aussehen verzaubern Hamster große und kleine Tierfreunde. Insgesamt eine halbe Million der kleinen Nager lebte 2020 in deutschen Haushalten, so das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) in Auftrag gegeben haben. Damit gehören Hamster nach Kaninchen und Meerschweinchen zu den beliebtesten Kleintierarten in Deutschland.
Bevor das Tier als neues Familienmitglied aufgenommen wird, sollte aber bedacht werden, das die bewegungsfreudigen Nager keine Kuscheltiere und daher für kleine Kinder eher ungeeignet sind. Wer jedoch einen fröhlichen kleinen Begleiter für die Abend- und Nachtstunden sucht, liegt mit einem Hamster goldrichtig.

Hamster sind Einzelgänger

Zu den in deutschen Haushalten am häufigsten gehaltenen Hamsterarten gehört neben einigen Zwerghamsterarten auch der Goldhamster. Je nach Art unterscheiden sich die Eigenschaften und die Bedürfnisse der Tiere. „Goldhamster sind die für die Heimtierhaltung beliebteste Hamsterart und müssen grundsätzlich alleine gehalten werden“, rät Dr. Peter Fritzsche, Biologe und Autor zahlreicher Hamsterratgeber. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kleintieren sind sie Eigenbrötler und dulden keinen Artgenossen in ihrem Gehege. „Eine Ausnahme sind Tiere, die in einem Wurf geboren sind. Die Geschwister können zwar eine Weile zusammen gehalten werden, sollten aber spätestens nach acht Wochen getrennt werden, um handfeste Auseinandersetzungen zu vermeiden“, weiß der Experte.

Die Nacht wird zum Tag

Während der Tageszeit sind Goldhamster kaum zu sehen, denn sie nutzen die hellen Stunden für ein ausgiebiges Schläfchen in ihrem Häuschen. Gegen Abend verlassen sie ihr sicheres Versteck und gehen auf Erkundungstour. „Fällt natürliches Tageslicht auf das Gehege, passen sich die Tiere den Lichtverhältnissen an und werden etwa eine Stunde vor Einbruch der Dämmerung wach“, erläutert Fritzsche. Diese aktive Phase mit vielen Buddeleinheiten und Runden im Laufrad dauert etwa vier Stunden, bevor die Tiere wieder ruhiger werden.
Das Heim des Goldhamsters sollte weder Zugluft ausgesetzt noch unterkühlt sein. „Fällt die Raumtemperatur im Zimmer unter ca. 15 Grad, kann es sogar vorkommen, dass der Hamster in einen Winterschlaf verfällt“, sagt der Fachbuchautor. Damit die Tiere tagsüber ihre Ruhe haben, sollte das Gehege außerdem nicht unter permanentem Lärmeinfluss stehen – das Kinderzimmer ist daher als Standort ungeeignet.

Spannende Tiere zur Beobachtung – nicht zum Kuscheln

Wird dem Goldhamster mit der Hand Futter angereicht, kann man den Nager Schritt für Schritt an die menschliche Hand gewöhnen. Hat das Tier Vertrauen gefasst, kann vorsichtig versucht werden, den Vierbeiner hoch und auf den Arm zu nehmen. „Grundsätzlich sind Hamster aber eher scheue Tiere, die sich ungern anfassen und hochnehmen lassen“, erläutert der Experte. „Daher sind die Nagetiere für kleine Kinder unter zwölf Jahren eher ungeeignete Mitbewohner.“

Flink mit hohem Bewegungsdrang

Wer dem neugierigen Tier viel Freilauf bieten möchte, kann die Erkundungstouren auch außerhalb vom Gehege stattfinden lassen – etwa in einem geschlossenen Raum. Hier ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, denn nicht nur Zwerg-, sondern auch Goldhamster können sich durch so manchen Türschlitz hindurchschieben und passen durch kleinste Löcher. Auch Kabel und Pflanzen sollten von einer hamstersicheren Freilauffläche entfernt werden.
Wer sich gegen den Freilauf im Zimmer entscheidet, kann alternativ das Gehege der Tiere abwechslungsreich gestalten – etwa mit Röhren und Schachteln aus Pappe oder Holzelementen und Ästen. Auf bedrucktes und gebleichtes Material sollte beim Basteln von Labyrinthen und Höhlen allerdings verzichtet werden.

Fleißige Nahrungssammler

„Das sogenannte Hamstern ist bei den Nagetieren genetisch veranlagt“, sagt Fritzsche. Dabei sammeln die Tiere so viel Nahrung wie möglich in ihren Backentaschen, um diesen Vorrat anschließend an einem sicheren Ort zu verwahren. Bevor der Napf mit neuem Futter gefüllt wird, lohnt sich daher in Blick ins Häuschen, ob sich dort noch Nahrung befindet.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Katzenkrallen: Wertvolles Werkzeug an samtigen Pfoten

Katzenkrallen: Wertvolles Werkzeug an samtigen Pfoten

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Katzen werden gern Samtpfoten genannt – dabei geht aber schlicht unter, dass sich an den Pfoten auch scharfe Krallen befinden. Damit die Krallen immer einsatzbereit sind, kümmern sich Katzen sehr um deren Pflege. Unter Umständen brauchen sie aber auch Hilfe dabei.

„Katzen nutzen ihre Krallen zum Klettern und Festhalten, beim Spielen, Markieren, Verteidigen und natürlich auch, um sich zu kratzen, wenn es juckt. Außerdem helfen sie bei der Fellpflege, um lose Haare zu entfernen“, beschreibt Dr. Katja Oelmann, Tierärztin und Inhaberin einer Praxis für Katzen- und Verhaltensmedizin, den vielfältigen Nutzen der Krallen im Katzenalltag. „Im Gegensatz zum Hund sind Katzen in der Lage, ihre Krallen in Hauttaschen zurückzuziehen – dafür sind Bänder verantwortlich. Das ermöglicht das Schleichen auf leisen Pfoten, hilft aber auch dabei, sehr feinmotorisch zu arbeiten.“

Gleichmäßige Abnutzung der Krallen

Die aus Horn bestehenden Krallen wetzen Katzen immerzu, um oberflächliches Horn zu entfernen und die Werkzeuge scharf und spitz zu halten. So bleiben bei einer gesunden Katze das ständige Wachstum der Krallen und deren Abnutzung immer im Gleichgewicht. Vor allem bei reinen Wohnungskatzen ist es daher wichtig, dass sie geeignete Möglichkeiten zum Kratzen haben.
„Katzen wetzen ihre Krallen zum Beispiel gern auch nach einem ausgiebigen Schläfchen. Hierbei strecken sie die Vorderbeine und lockern und dehnen ihre Bänder und die Schultermuskulatur. Das hilft, geschmeidig zu bleiben“, erklärt die Expertin. „Es kann außerdem Stress abbauen oder im häuslichen Umfeld ein Ruf nach der Aufmerksamkeit der Halter sein.“
Draußen setzen Katzen die Krallen für Nachrichten untereinander ein. Hinterlassene Kratzspuren sind Sichtmarken, die andere Katzen lesen. Teils werden sie auch um Duftmarkierungen ergänzt. Auf diese Art müssen sich zwei Katzen in einem Revier nicht unbedingt über den Weg laufen, um miteinander zu kommunizieren.

Braucht meine Katze Unterstützung bei der Krallenpflege?

Katzen können sich in der Regel selbst um ihre Krallen kümmern. Im Alltag nutzen sie die Krallen ab und halten sie auf der richtigen Länge. Ist eine Katze allerdings durch ihr Alter oder eine Krankheit eingeschränkt, kann es vorkommen, dass sie Unterstützung benötigt. „Wenn die Krallen zu lang werden, kann es sein, dass eine Katze etwa am Teppich oder an anderen Textilien hängenbleibt. Die Krallen können auch in die Ballenhaut einwachsen. Die Verletzungsgefahr steigt ebenfalls: Das Tier kann sich eine Kralle ausreißen, sich selbst bei der Pflege kratzen oder die Kralle kann splittern“, fasst Dr. Oelmann zusammen.
Ob eine Kralle zu lang ist, lässt sich mitunter schon hören: Wenn die Katze über harten Boden läuft, klickert es dann leicht. Grundsätzlich sollte man aber regelmäßig einen Blick auf die Krallen werfen, auch um andere Verletzungen oder mögliche Infektionen an den Pfoten zu bemerken.

Katzenkrallen vorsichtig kürzen

Tierärzte oder Katzenfriseure können zeigen, wie sich die Krallen schonend kürzen lassen. „Eine wichtige Voraussetzung ist hier, dass die Katzen bestenfalls schon im jungen Alter lernen, an den empfindlichen Pfoten berührt zu werden. Mit vielen Leckerlis und anderen Belohnungen kann man die Krallen durch leichten Druck auf Ballen und Zehen nach vorne verlagern. Man sollte dabei unbedingt darauf achten, dass das Tier keine Anzeichen von Panik zeigt. Im Zweifel lieber eine Pause einlegen“, sagt die Tierärztin.
Für das Kürzen der stabilen Krallen sollte man unbedingt eine scharfe Krallenschere aus dem Fachhandel nutzen und keine normale Scheren oder Nagelclipper für menschliche Fingernägel. Krallenscheren sind abgerundet und quetschen daher beim Kürzen nicht, was zu Schmerzen führen würde.
„Wie viel man kürzt, hängt auch ein bisschen vom Aktivitätslevel ab: Wenn die Katze noch viel klettert, sollte man eher nur die Spitzen und dafür regelmäßig kürzen. Liegt die alte Katze hauptsächlich nur noch, kann auch etwas mehr gekürzt werden. Niemals sollte man allerdings bis in die Lederhaut abschneiden und die Katze so verletzen. Ein Tierarzt kann genau zeigen, welche Länge gut geeignet ist. Im Zweifel aber lieber zu wenig abschneiden und dafür häufiger kürzen als zu viel“, so das Fazit von Dr. Oelmann.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Betragsbild: Symbolfoto re)

Erster Besuch mit Hund: Das sollten Halter beachten

Erster Besuch mit Hund: Das sollten Halter beachten

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Die Sonne kommt raus, schon trifft man sich wieder häufiger mit Freunden. Natürlich soll der Hund als neues Familienmitglied dann mit dabei sein. Vor Ort stellt man aber häufig fest, dass es hier und da zu kleinen Problemen kommt: Es ist zu voll oder der Hund wird vom Tisch gefüttert. Um das zu verhindern, sollten Hundehalter den gemeinsamen Besuch vorbereiten.

Absolut planbar ist ein Besuch mit Hund hat zwar nicht, man kann aber geeignete Voraussetzungen schaffen, um für einen entspannten Nachmittag zu sorgen. Als Teamchefin und Hundeexpertin in der Hundebetreuung Amicanis kennt sich Leonie Grutzke damit aus, wie ein Besuch gut funktionieren kann und wann eine Betreuung vielleicht sinnvoller ist.

Wie sollte ich den Besuch vorbereiten?
  • Die Besuchten sollten mit dem Hund einverstanden sein: Grundsätzlich sollte man sich immer fragen, ob es für die Menschen vor Ort in Ordnung ist, wenn der Hund mitkommt. Es kann schließlich immer sein, dass jemand Angst vor Hunden hat, allergisch auf die Vierbeiner reagiert oder es nicht genug Platz gibt, sodass das Tier gestresst würde.
  • Der Hund sollte gut erzogen sein: Ideal für einen entspannten Besuch mit Hund ist es, wenn er freundlich zu anderen Menschen ist und auf grundlegende Anweisungen gehorcht. „Dabei hilft auch ein ‚Deckentraining‘“, erklärt Grutzke. „Der Hund lernt auf seinem Platz zu bleiben und das auch in einem fremden Umfeld zu tun. Man braucht also nur einen bequemen Platz mitzunehmen, etwa ein kleines Körbchen oder eine vertraute Decke. Selbst im fremden Umfeld bekommt der Vierbeiner dadurch sofort einen eigenen Rückzugsort. Das Deckentraining hilft auch dabei, dass der Hund nicht überall um Essen bettelt, etwa beim gemeinsamen Grillen.“
  • Die Situation sollte den Hund nicht überfordern: Kommen viele Menschen auf engem Raum zusammen, kann das für den Hund zu erheblichem Stress führen. Aber auch, wenn er gesundheitlich angeschlagen ist oder sich beispielsweise noch von einer Operation erholt, ist die Ruhe daheim besser als eine Anreise und ein Besuch in einer ihm fremden Umgebung.
Worauf sollte ich während des Besuchs achten?
  • Dem Hund sollte es an nichts fehlen: Wenn der Besuch mehrere Stunden dauern soll, sollte man immer auch an Futter, Wasser und gegebenenfalls ein Spielzeug denken, damit es dem Vierbeiner an nichts fehlt. Gerade bei einem längeren Besuch ist auch an die Gassirunde zur Bewegung und Erleichterung denken.
  • Es sollte klare Regeln geben: Generell sollten alle Beteiligten dasselbe vom Hund fordern, um Missverständnissen vorzubeugen. So sollten sich sowohl der Halter als auch der Besuchte verständigen, was erlaubt ist und was nicht. „Es bringt nichts, wenn der eine es erlaubt, dass der Hund auf die Couch geht, und der andere scheucht ihn im nächsten Moment wieder herunter. Vor allem, wenn ein junger Hund noch mitten in der Erziehung ist, kann das schnell Einfluss auf das Erlernte haben“, so Grutzke.
  • Wenn bereits ein Heimtier dort lebt: Eine besondere Situation ist es, wenn bereits ein Hund oder eine Katze Besuchswohnung lebt. „Ideal wäre, wenn sich zwei Hunde schon von einem gemeinsamen Spaziergang kennen. Trotzdem ist zu bedenken, dass der Besuchshund nun in das Territorium des anderen Tieres eindringt. Plötzlich ist da womöglich Ressourcen-Neid oder territoriales Verhalten, was vorher nie ein Thema war“, erklärt die Expertin. Daher ist es immer ratsam, die Tiere genau im Blick zu behalten. Es kann auch helfen, wenn beide für die Dauer des Besuchs in verschiedene Zimmer getrennt werden. Im Zweifel muss man den eigenen Hund doch wieder nach Hause bringen.
Wann bleibt mein Hund besser zu Hause?

Gerade, wenn es nur um einen kurzen Besuch geht und der Hund noch nicht dafür geeignet ist oder gestresst würde, ist es in der Regel besser, ihn zu Hause zu lassen. Gegebenenfalls gibt es dort auch eine Betreuung, sodass man den Besuch genießen kann, ohne sich Sorgen um sein Wohlergehen zu machen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Gassi-Knigge: Verhaltenstipps für die Begegnung mit fremden Hunden

Gassi-Knigge: Verhaltenstipps für die Begegnung mit fremden Hunden

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Wenn sich zwei Hundehalter auf den Gassirunden mit ihren Vierbeinern begegnen und diese ihr Gegenüber noch nicht kennen, ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Für einen respektvollen Umgang miteinander gibt es ein paar Grundregeln, wie sich Hundehalter verhalten sollten. Hier Tipps des IVH.

Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und ein freundlicher Umgang – das sind ein paar der Grundprinzipien, mit denen Menschen gut mit anderen Menschen auskommen. Hundehalter haben darüber hinaus die Verantwortung für ihren Vierbeiner. Gerade wenn sich zwei Halter mit ihren Hunden begegnen und noch nicht kennen, ist unklar, ob die Tiere sich verstehen werden. Hundetrainerin und Autorin mehrerer Bücher zur Hundeerziehung Sabine Winkler weiß, welche Grundsätze man in dieser Situation beachten sollte.

Wie verhalte ich mich, wenn der andere Hund angeleint ist?

„Wenn der andere Hund angeleint ist oder sein Besitzer ihn offensichtlich zu sich ruft und bei sich behält, dann sollte ich mit meinem Hund genauso verfahren“, erklärt die Hundetrainerin. „In dem Fall sollten Halter ihren Hund also immer zu sich rufen und kontrollieren, zum Beispiel durch anleinen. Dann kann man gegebenenfalls fragen, ob ein Kontakt okay ist.“ Der eigene Hund sollte demnach also nicht eigenständig herumlaufen oder gar auf den anderen zustürmen. Und Kontakt sollte niemals ungefragt gesucht werden.
Für das Ansprechen des anderen Halters hat Winkler noch einen zusätzlichen Tipp: „Wünsche sollte man selbst immer freundlich in Ich-Botschaften äußern, also klarmachen, was man für sich selbst nicht möchte. Deswegen sagt man besser ‚Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht an meinen ran‘ anstatt dem Gegenüber etwas vorzuschreiben wie ‚Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!‘“

Wünsche des anderen respektieren

Ein weiterer Grundsatz ist für die Trainerin, die Wünsche des anderen Hundehalters zu respektieren, wenn der zum Beispiel keinen Kontakt wünscht: „Das kann viele Gründe haben: Er will mit seinem Hund trainieren, der Hund ist krank, alt oder etwa taub oder blind. Vielleicht verträgt er sich auch nicht mit Artgenossen, wird etwa aggressiv oder hat Angst.“
In dem Fall bringt es nichts, einen Kontakt doch irgendwie zu erzwingen oder sein Gegenüber zu belehren. Stattdessen sollte man dann ein paar Meter Abstand halten und weitergehen. „Empfehlenswert ist es, den Blickkontakt des eigenen Hundes dabei zu steuern, etwa mit Leckerchen oder indem man ihn anspricht. Wenn Hunde sich gegenseitig anstarren, kann das schnell als Drohung aufgefasst werden. Weggucken gilt unter Hunden dagegen eher als höflich und deeskalierend“, ergänzt die Expertin.

Schon aus der Ferne beobachten

Die ersten Anzeichen, wenn kein Kontakt gewünscht ist, sind hin und wieder bereits von Weitem zu erkennen, bevor man überhaupt in Sprechreichweite zum Fragen ist. Viele Halter wechseln dann schon frühzeitig die Straßenseite oder versuchen anderweitig auszuweichen. Zudem sollen etwa Erkennungszeichen etabliert werden, die den Wunsch auf Abstand schon auf Distanz vermitteln sollen, beispielsweise über eine Schleife an Halsband, Geschirr oder Leine des Hundes.

Was bedeutet eine gelbe Schleife am Hund?

Wohl am prominentesten wurde 2012 in Schweden das Gulahund Yellowdog Program gestartet, das mittlerweile in über zehn Ländern verbreitet ist. Eine gelbe Schleife an der Leine oder ein gelbes Halstuch signalisieren dabei schon auf Blickdistanz, dass Abstand gewünscht wird. „Die Gründe für dieses Signal sind recht vielfältig. Es kann sich um ängstliche, unsichere oder traumatisierte Hunde, beispielsweise aus dem Tierschutz handeln. Vielleicht ist der Hund auch krank, in Reha oder frisch operiert“, beschreibt Ramona Noack die individuellen Gründe. Sie ist Vorsitzende des Vereins Gelber Hund und Freunde e.V., dem deutschen Ableger des Gulahund-Programms. Da aber längst nicht alle Menschen und auch nicht alle Hundehalter über die Bedeutung der gelben Schleifen Bescheid wissen, sollte man im Zweifel immer höflich darauf hinweisen, dass man für seinen Hund gerade keinen Kontakt wünscht, wenn sich doch jemand nähert. Mehr Informationen zu Hintergründen und Geschichte des Programms finden Interessierte auf www.gulahund.de.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)