Krallenpflege bei Katzen

Krallenpflege bei Katzen

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Zerkratzte Möbel oder Türrahmen: Für manche Menschen sind das Argumente gegen das Zusammenleben mit einer Katze. Denn da das Kratzen zur Krallenpflege gehört, ist es ein natürliches Bedürfnis der Samtpfoten. Wer der Katze aber ausreichend Möglichkeiten bietet, die Krallen auszufahren, braucht sich um den Zustand der Einrichtung nicht zu sorgen, tiergerechte Alternativen lassen sich selbst bei wenig Platz installieren.

Das Wetzen und Schärfen der Krallen erfüllt bei Katzen gleich mehrere Funktionen. „Zum einen dient es der Pflege: Beim Kratzen wird die äußere Hornschicht der Kralle abgeschliffen – es ist also eine Art regelmäßige Nagelpflege“, erklärt Sabine Ruthenfranz, die sich seit vielen Jahren professionell mit den Bedürfnissen von Katzen beschäftigt. Neben dem Miau Katzen-Podcast hat sie, für alle, die mehr über Katzen wissen wollen, den Pet-Competence-CLUB gegründet (kostenlose Anmeldung unter www.pet-competence.de) und mehrere Bücher geschrieben. „Zum anderen markieren Katzen beim Kratzen ihr Revier. Das geschieht sowohl durch die sichtbaren Kratzspuren, als auch über Duftstoffe, die aus Drüsen in den Pfoten abgegeben werden. Und letztlich ist das Kratzen auch eine Art Workout und hilft zum Beispiel beim Dehnen.“
Wenn Katzen dieses Verhalten nicht ausleben können, kann das zu Stress und Verhaltensauffälligkeiten führen. Halter sollten daher mehrere Kratzmöglichkeiten anbieten – auch, um ihre Einrichtung zu schützen.

Platz ist in der kleinsten Wohnung

Große Kratzbäume sind für Katzen ideal, da sie neben der Möglichkeit zur Krallenpflege auch zum Klettern und Ausruhen einladen. Doch nicht jede Wohnung bietet genug Raum dafür. Das heißt aber nicht, dass Katzen hier auf eine tiergerechte Ausstattung verzichten müssen. Ruthenfranz nennt gleich mehrere Alternativen als katzengerechtes Nagelstudio im heimischen Wohnzimmer:

  • Wandmontierte Kratzflächen: Kratzbretter oder -matten, die an der Wand befestigt werden, sind eine Möglichkeit. Dadurch wird kaum Stellfläche benötigt und sie lassen sich flexibel in der Wohnung verteilen.
  • Mehrere kleine Kratzmöglichkeiten: Statt eines großen Kratzbaums können auch mehrere kleine Kratzbretter oder -säulen in der Wohnung verteilt aufgestellt werden.
  • Fensterplätze mit Kratzfläche: Viele Katzen lieben Aussichtspunkte – das lässt sich auch mit Kratzmöglichkeiten kombinieren. Eine mit Sisal ummantelte Fensterbank-Auflage kann so gleichzeitig Beschäftigung und Ausblick bieten.

Wichtig ist bei all diesen Varianten, dass sie stabil stehen und gut befestigt sind, damit weder die Katzen noch die Wohnung Schäden erleiden. Außerdem sollte man sich vorher genau überlegen, welche Stelle besonders geeignet ist. „Katzen kratzen bevorzugt an Orten, die sie häufig aufsuchen oder die eine soziale Bedeutung haben, beispielsweise neben ihrem Schlafplatz oder im Eingangsbereich der Wohnung“, erklärt die Katzenexpertin. „Kann sich eine Katze dort direkt um ihre Krallenpflege kümmern, wird sie diese Möglichkeit auch viel wahrscheinlicher akzeptieren.“

Vorbeugen statt schimpfen

Schäden an Möbeln lassen sich leicht vermeiden, wenn es ausreichend geeignete Kratzmöglichkeiten in der Wohnung gibt. Dabei gilt eine einfache Grundregel, so Ruthenfranz: „Je attraktiver und besser erreichbar die angebotene Kratzmöglichkeit, desto geringer das Risiko, dass die Katze sich selbst Alternativen sucht. Dabei sollte man lieber zu viele als zu wenige Kratzgelegenheiten schaffen – selbst in kleinen Wohnungen.“
Zieht eine Katze in eine neue Wohnung ein, sollte man die gewünschten Kratzstellen möglichst attraktiv gestalten. Das funktioniert beispielsweise, indem man die Vorlieben der Samtpfote berücksichtigt und durch Belohnungen mit Leckerli oder Lob das gewünschte Verhalten verstärkt. Hierbei sollte man unbedingt konsequent bleiben, damit sich die Katze die gewünschten Stellen einprägen kann. Erwischt man seine Katze dann aber doch beim Kratzen am Sofa, gilt es, Ruhe zu bewahren. „Man kann sie dann ruhig, aber bestimmt unterbrechen und zur gewünschten Kratzfläche führen. Lautes Schimpfen oder Bestrafungen lösen dagegen eher Angst aus und schädigen das Vertrauen“, so Ruthenfranz. „Bei Umzügen ist es besonders wichtig, die zuvor bereits genutzten Kratzutensilien mitzunehmen und nicht gleich alles durch neue Kratzgelegenheiten zu ersetzen. Denn je intensiver die Kratzutensilien genutzt werden, desto wertvoller werden sie für die Katze. Ein Austausch sollte deshalb besser immer schrittweise erfolgen.“
Hat sich die Katze eingelebt und findet genügend geeignete Kratzflächen vor, dann bindet sie die regelmäßige Krallenpflege an den gewünschten Stellen schon bald in ihren Alltag ein und die Einrichtung ist sicher.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Kleinteiche selbst anlegen: so geht’s

Kleinteiche selbst anlegen: so geht’s

Deutschland / Bayern/ Rosenheim – Wer keinen Platz für einen großen Teich hat der kann als alternative einen Kleinteich einrichten. Dieser ist nicht nur Dekorativ sondern hilft auch der heimischen Fauna. Was man bei einem Miniteich alles beachten muss erfährt man hier: 

„Klein- oder Miniteiche sind dekorativ und beleben Gärten, Terrassen und Balkone. Durch das eher geringe Wasservolumen gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten“, sagt Jonas Liebhauser, Referent für Heimtiere vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e. V. in Hambrücken.

Kleinteiche sind empfindlich

Das Wasservolumen in Kleinteichen ist gering, daher können sich Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt sehr schnell ändern. Auch die Konzentration von Schadstoffen wie Ammoniak kann schnell steigen. Dies ist besonders zu beachten, wenn die Haltung von Fischen geplant ist. Dann lässt sich mit einem Filter und regelmäßigen Wasserwechseln für eine gleichbleibend gute Wasserqualität sorgen. Damit sich Miniteiche im Sommer nicht zu stark aufheizen, sollte ein geeigneter Standort gewählt werden – etwa im Schatten.

Fässer, Teichschalen oder Mörtelwannen?

Fast jedes Behältnis lässt sich in der Theorie zum Minibiotop umfunktionieren – etwa Holzfässer, kleine Teichschalen oder Mörtelwannen. Zu empfehlen sind ein Volumen von mindestens 60 Litern Wasser und eine Tiefe von mindestens 30 Zentimetern. Wasserdichte Behältnisse vereinfachen die Einrichtung, andere Gefäße lassen sich mit handelsüblicher Teichfolie abdichten. Soll der Miniteich ganzjährig im Freien bleiben, muss das Material frostsicher sein. Und es darf keine giftigen Stoffe ins Wasser abgeben. Kleine Teichwannen oder Mörtelwannen können in den Boden eingegraben, aber auch frei aufgestellt werden. Aus ästhetischen Gründen können Holzverkleidungen um die Wannen angebracht werden. Auch betriebsfertige Kleinteich-Sets inklusive Technik sind erhältlich. Der Fachhandel berät hierzu gerne.

Welche Pflanzen?

Bei Miniteichen ist darauf zu achten, welche Pflanze sich für welche Wasserzone eignet. Seerosen (Nymphaeaceae sp.) zum Beispiel können auf den Grund gestellt werden. Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) hingegen darf nicht zu weit unter Wasser stehen, da sie eher die Uferzone bevorzugt. In fertigen Teichwannen sind meist schon Sumpf- oder Flachwasserzonen eingebaut, die nur noch bepflanzt werden müssen. In anderen Behältnissen lassen sich mithilfe von (kalkfreien) Steinen, Pflaster- oder Ziegelsteinen geeignete Pflanzenzonen gestalten. Darauf können dann die Pflanzen stehen, die für tiefere Wasserzonen ungeeignet sind.
Hilfreich sind auch spezielle Pflanzkörbe für Teiche, etwa mit Teicherde oder anderer nährstoffarmer Erde. Feinmaschiger Jutestoff und eine Abdeckung mit kleineren Kieselsteinen verhindern, dass Teicherde aufschwimmt. Falls nötig, können die Pflanzen einfach mit dem Korb wieder entnommen werden – etwa, wenn sie frostfrei überwintert werden müssen.

Folgende Pflanzen eignen sich beispielhaft für die verschiedenen Wasserzonen:
  • Uferzone (0-5 cm): Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Sumpfzone (5-15 cm): Sumpfcalla (Calla palustris), Blutauge (Comarum palustre)
  • Flachwasserzone (15-50 cm): Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Hechtkraut (Pontederia cordata)
  • Tiefwasserzone (ab 50 cm): Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), Zwergseerose (Nymphaea tetragona)

Alle diese Beispielarten kommen in Europa natürlich vor. Dies erleichtert den Umgang. Exotische Teichpflanzen fühlen sich gelegentlich auch in unseren Gefilden wohl und breiten sich eigenständig aus. Um die Ausbreitung potenziell invasiver Pflanzen nicht zu fördern, bietet es sich an, auf einheimische Arten zurückzugreifen.

Fische im Kleinteich

Im Teich ist der Speisetisch reich gedeckt: Fische ernähren sich von allerlei Kleinstlebewesen, auch ungeliebte Mückenlarven vertilgen sie. Um aber das ganze Jahr über Fische draußen zu halten, ist das Wasservolumen in Kleinteichen zu gering. Zu groß ist die Gefahr, dass das gesamte Wasser im Winter gefriert. So ist nur die saisonale Außenhaltung zu empfehlen. Den Winter verbringen die Tiere besser drinnen im Aquarium.
Geeignete Arten für eine Sommerhaltung im Teich sind etwa Medakas (Oryzias latipes) oder Kardinalfische (Tanichthys albonubes). Beide kommen mit Wassertemperaturen ab 18 Grad Celsius gut zurecht. Die Temperaturen sollten abhängig von der Art jedoch nicht über 23 Grad (Kardinälchen) beziehungsweise 28 Grad (Medakas) steigen. Am besten das Thermometer stets im Auge behalten. Beim Ein- und Umsetzen der Tiere sind Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad zu vermeiden.
Wie Pflanzen können auch Tiere für Miniteiche mitteleuropäische Winter in der Natur überleben. Sie sind somit potenziell invasiv. Daher ist eine Freisetzung, auch die ungewollte, unbedingt zu vermeiden.

Kurz gesagt

Kleinteiche sind ansprechende Gestaltungselemente, auch wenn nur wenig Raum zur Verfügung steht. Kräuter wie Brunnenkresse und Wasserminze können zudem den eigenen Speiseplan ergänzen. Des Weiteren bieten sich so Wasserquellen für die heimische Fauna wie Vögel und Insekten, die bei wenig Niederschlag im Sommer auf solche Reservoirs angewiesen sind.
(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Vögel bei Trockenheit unterstützen

Vögel bei Trockenheit unterstützen

Hilpoltstein / Bayern – Unter langanhaltender Hitze leiden nicht nur viele Menschen, sondern auch die Tierwelt: Mit Vogeltränken und Lehmpfützen kann man nicht nur den gefiederten Freunden im Garten helfen. Hier Tipps vom LBV: 

Eine Wasserstelle einzurichten, ist ganz einfach: eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer genügt. Wichtig ist es jedoch, dabei auf Hygiene zu achten. „Vor allem bei großer Hitze muss das Wasser unbedingt täglich gewechselt und die Tränke gereinigt werden, da sich sonst schnell Krankheitserreger vermehren, die tödlich sein können“, warnt Angelika Nelson. Chemische Reinigungsmittel sind dabei tabu. Es reicht, die Tränke mit kochendem Wasser und einer Bürste zu reinigen. Wer zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt, kann die eine Tränke 24 Stunden in der Sonne trocknen – auch das tötet eventuelle Parasiten. Die regelmäßige Reinigung und frisches Wasser verhindern zudem, dass Stechmücken angelockt werden und ihre Eier im Wasser ablegen, darunter auch die Tigermücke, die Krankheiten übertragen kann.

So einfach lässt sich eine Tränke einrichten

Vögel nehmen eine Tränke nur an, wenn sie sich dort sicher fühlen. „Vögel sind beim Baden und bei der Gefiederpflege sehr abgelenkt und können leicht zur Beute für anschleichende Katzen und andere Raubtiere werden. Ideal ist deshalb ein für Vögel gut einsehbarer, erhöhter Platz mit nahegelegenen Büschen und Bäumen, in die sich die Vögel bei Gefahr schnell flüchten können“, rät die LBV-Biologin. Weiters nutzen Vögel die Wasserstelle auch zum Trinken. Eine Tränke mit flachem Schalenrand und rauem Boden bietet den Vögeln sicheren Halt. Übrigens baden manche Vögel auch gerne im Sand, um ihr Gefieder von Parasiten zu befreien. Wer keine offene Sandstelle im Garten hat, kann ganz einfach ein Sandbad in einer flachen Schale einrichten.

Und die Insekten?

Auch Hummeln, Bienen und Käfer brauchen in der Trockenperiode dringend Wasser. „Insekten benötigen das Wasser nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau ihrer Nester. Manche Wildbienen nutzen zum Beispiel feuchten Lehm, um Brutzellen und Nesteingänge zu mauern. Das kann man auch großartig an einem Insektenhotel selbst beobachten“, so Nelson. In einer flachen Schale mit Landeplätzen aus Steinen, Stöcken und etwas Moos können Insekten das Wasser sicher erreichen. Auch hier gilt: Das Wasser regelmäßig wechseln, um die Bildung von Krankheitserregern zu verhindern.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto LBV)

Napfhygiene bei Hitze: So bleibt das Katzenfutter sicher

Napfhygiene bei Hitze: So bleibt das Katzenfutter sicher

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Sommerhitze und herumstehende Futter- und Wassernäpfe passen nicht gut zusammen: Denn hohe Temperaturen beschleunigen das Keimwachstum und steigern damit das Risiko für Erkrankungen. Mit fünf heißen Tipps können Halter die Gesundheit ihrer Katzen im Sommer schützen.

Keine Keime im Katzenfutter: Im Sommer ist es durch hohe Temperaturen besonders wichtig, Futternäpfe zu kontrollieren, um das Haustier zu schützen. Hier kommen fünf Tipps, die dabei helfen.

Tipp 1: Napf nach der Mahlzeit zügig säubern

Knallt die Sonne im Sommer vom Himmel, sollte der Halter den Napf gut im Auge behalten. „Schon bei Temperaturen ab zirka 20 Grad Celsius vermehren sich Keime in Futter rasch. Gerade Nassfutter und rohem Fleisch oder Fisch genügt ein kurzer Zeitraum, um einen Nährboden für Bakterien und Schimmel zu bilden“, warnt Mirjam Viehweger, Inhaberin der Praxis für Tierernährung in Aystetten und Buchautorin zum Thema. An heißen Tagen sollte der Napf daher nach spätestens 30 Minuten kontrolliert und Reste zügig entfernt werden. Katzenhalter sollten die Näpfe nach jeder Mahlzeit ausspülen und mindestens einmal täglich gründlich mit heißem Wasser und ein wenig Spülmittel reinigen.

Tipp 2: Kleinere Portionen füttern

Mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt können dabei helfen, keimbildende Reste zu vermeiden. Denn: „Je kürzer das Futter bereitsteht, desto geringer ist das Risiko, dass sich krankheitserregende Mikroorganismen ausbreiten“, so die Expertin. Zudem ist diese Fütterungsform schonender für die Verdauung der Katze.

Tipp 3: Wasserversorgung kontrollieren

Selbst wenn Katzen eher wenig trinken und mitunter dazu animiert werden müssen, brauchen sie frisches Wasser. „Mindestens zweimal täglich sollte das Wasser gewechselt und der Napf ausgewischt werden, um schleimige Biofilme und Algenbildung zu vermeiden“, lautet der Rat von Viehweger. Die bessere Option sei ein Trinkbrunnen: Durch das fließende Wasser lassen sich zum einen Verunreinigungen verhindern, zum anderen trinken einige Katzen lieber aus fließenden Gewässern als aus Näpfen, in denen das Wasser mit der Zeit abgestanden schmeckt.

Tipp 4: Futterplatz sauber halten

Zusätzlich zur Säuberung der Futter- und Wassernäpfe sollten Halter auch das Umfeld um den Futterplatz regelmäßig kontrollieren und reinigen. Praktisch sind hier abwischbare Tisch- oder Platzsets, welche unter die Näpfe gelegt werden. Denn auch aus kleinen Resten außerhalb der Näpfe oder wenn die Katze dort gern den Boden ableckt, können sich andernfalls Erreger entwickeln.

Tipp 5: Futter kühl und trocken lagern

Auch bei der Lagerung des Futters gibt es im Sommer einige Grundregeln zu beachten. So sollte Nassfutter nach dem Öffnen immer im Kühlschrank aufbewahrt und bald verbraucht werden. „Kaltes Futter mögen Katzen nicht und verschmähen es oft. Zudem kann es Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und Magenreizungen oder Diarrhö verursachen. Zu empfehlen ist daher, das Futter vor dem Servieren aus dem Kühlschrank zu nehmen und auf Zimmertemperatur zu bringen“, erklärt die Tierernährungsberaterin. Trockenfutter ist im Vergleich zu Nass- oder Rohfutter weniger anfällig und sollte luftdicht, kühl und trocken gelagert werden. Ist es direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, können sich aber auch beim Trockenfutter Konsistenz und Geschmack ändern, sodass es für Katzen weniger appetitlich erscheint.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Dem Ziervogel helfen: Wo finde ich einen geeigneten Tierarzt?

Dem Ziervogel helfen: Wo finde ich einen geeigneten Tierarzt?

Deutschland / Bayern / Rosenheim -Trotz großer Beliebtheit an Ziervögeln kann es schwer sein, einen spezialisierten Arzt für seinen Vogel zu finden. Unter anderem der Deutsche Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. (DKB) versucht, hierbei Hilfestellung zu geben.

Vögel sind faszinierende Haustiere mit langer Tradition. Nach einer Erhebung im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) lebten 2022 rund 3,7 Millionen der gefiederten Freunde in deutschen Haushalten. 
Wenn jemand davon erzählt, dass er zu Hause Vögel hält, dann denken vermutlich die meisten an Wellensittiche oder Kanarienvögel. Tatsächlich ist die Bandbreite aber ein gutes Stück größer, weiß Dr. Dietmar Steinmetz. Er leitet eine Tierarztpraxis in Mainz und hat sich auf Wirtschafts- und Ziervögel spezialisiert. Mit dieser Expertise arbeitet er auch als betreuender Arzt für den Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V.

Gibt es für Ziervögel spezialisierte Tierärzte?

Grundsätzlich gibt es zwei fachliche Schwerpunkte für Tierärzte, die sich auf Vögel spezialisieren wollen.
Ein Großteil der tierärztlichen Betreuung von Vögeln besteht in der Untersuchung von landwirtschaftlich genutztem Geflügel wie Hühnern oder Gänsen. „Aus diesem Grund sind die meisten Tierärzte, die auf Vögel spezialisiert sind, vorrangig auf Wirtschaftsgeflügel fokussiert. Das erkennt man daran, wenn ein Tierarzt die Bezeichnung Fachtierarzt für Geflügel trägt. Dahinter steckt eine mehrjährige Ausbildung mit Prüfung“, erklärt Dr. Steinmetz. Entsprechende Ärzte betreuen in der Regel große Nutzgeflügelbestände.
Dem gegenüber steht die Ausbildung zum Fachtierarzt für Zier-, Zoo- und Wildvögel, die für Haustierhalter relevant ist. Über 300 verschiedene Ziervogelarten leben in menschlicher Obhut, wie etwa die unterschiedlichen Sittiche oder Papageien, und erfordern ein entsprechend breit gefächertes Fachwissen. Da nicht jeder Arzt gleich die komplette Ausbildung zum Fachtierarzt abschließt, zeigt auch das Führen der „Zusatzbezeichnung Zier-, Zoo- und Wildvögel“ eine Spezialisierung an, die auf einer kürzeren Ausbildung basiert. Manche Tierarztpraxen geben zudem an, ob sie nur kleine Ziervögel behandeln oder auch große Papageien.

Wie häufig sollte ich mit meinem Ziervogel zum Arzt?

Generell empfiehlt Dr. Steinmetz jährliche Routineuntersuchungen: „Viele Krankheiten oder Parasiten fallen mit dem bloßen Auge gar nicht auf. Bei Routineuntersuchungen stellt der Arzt aber fest, ob sich alle Werte in einem normalen Bereich befinden. Mit geschultem Blick kann er Unstimmigkeiten im Gefieder, den Beinschuppen oder an den Krallen feststellen. Wie so oft in der Medizin gilt: Wenn man schon frühzeitig handeln kann und erste Maßnahmen einleitet, dann kommt es häufig gar nicht erst zum Leid und die Heilungsaussichten sind besser.“ Auch Impfungen, Entwurmungen oder eventuell notwendige Eingriffe wie das Kürzen der Krallen können beim jährlichen Tierarztbesuch direkt vorgenommen werden.
Plötzliche Appetitlosigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten erfordern mitunter, dass sich ein spezialisierter Tierarzt den Vogel kurzfristig ansehen sollte. „Papageien haben zum Beispiel ganz eigene Krankheiten, etwa die entsprechend benannte Papageienkrankheit. Die vielen Vogelarten sind unterschiedlich groß, kommen teilweise aus ganz anderen Regionen dieser Erde, haben ganz eigene Besonderheiten beim Gefieder, Schnabel oder den Krallen.“ Halter sollten sich deshalb frühzeitig informieren, wo es in ihrer Nähe eine Fachpraxis für ihre Ziervögel gibt.

Wo finde ich einen geeigneten Tierarzt in meiner Nähe?

Erste Anlaufstelle sollte immer der Tierarzt sein, der den Vogel betreut. Unter Umständen kann dieser auf eine spezialisierte Praxis verweisen. Eine zentrale Anlaufstelle ist beim DKB im Entstehen, verrät der Experte: „Beim DKB arbeiten wir dafür eng mit der Bundestierärztekammer zusammen. Auf unserer Webseite gibt es bereits eine bundesweite Übersicht mit spezialisierten Vogeltierärzten, die immer wieder aktualisiert und ergänzt wird. Das kann die Orientierung sehr vereinfachen.“ Die entsprechende Übersicht mit Suche nach Postleitzahlen findet sich auf der Seite www.vogelbund.de/tierarzt-fuer-voegel-in-der-naehe/. Auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bietet eine Online-Tierarztsuche an: www.tieraerzteverband.de/bpt/ueber-den-bpt/mitgliedersuche/.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Mehr Wildnis wagen: Naturgärten können der Trockenheit trotzen

Mehr Wildnis wagen: Naturgärten können der Trockenheit trotzen

Hilpoltstein / Bayern – Trockenheit hat Folgen für Gärten: ausgedörrte Böden, braune Rasenflächen, überhitzte Schotterflächen. Damit Gärtner in den kommenden Sommermonaten nicht auf staubtrockenen Rasen oder verdorrte Pflanzen schauen, gibt der LBV praktische Tipps für blühende, klimaresiliente Gärten. 

„Mit einem naturnahen Garten schaffen wir nicht nur ein grünes Refugium für uns selbst, sondern auch lebenswichtige Trittstein-Biotope für viele Tierarten. Diese nutzen Gärten als Zwischenstation zum nächsten größeren Lebensraum“, erklärt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. „So entsteht ein Netzwerk aus Rückzugsräumen, das die Artenvielfalt stärkt – und wir Menschen profitieren an heißen Tagen von einer kühlen, grünen Oase.“
Ein zentraler Aspekt klimaangepassten Gärtnerns ist der Schutz des Bodens vor dem Austrocknen. Leider sieht man in privaten Gärten häufig immer noch kurz geschorenen Zierrasen. „Kurzer Rasen trocknet im Sommer rasch aus und erfordert viel Bewässerung“, sagt die LBV-Biologin. „Wesentlich nachhaltiger ist es, den Rasen höher stehen zu lassen oder – noch besser – eine artenreiche Blühwiese zuzulassen.“ Diese benötigt nur in geringem Maß Wasser. Das Grün schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung, der so besser die Feuchtigkeit speichern kann.

Schottergärten verschärfen Hitzestress

Manche Hausbesitzer entscheiden sich dafür, einen Schottergarten anzulegen, der größtenteils aus Steinen und Kies besteht, oft sogar ohne Pflanzen. Der LBV warnt hier, denn diese kahle Gartengestaltung besteht nicht in Zeiten von Hitze, Trockenheit und plötzlichen Starkregenereignissen. „Der Schotter heizt sich im Sommer stark auf, Wasser kann nur sehr schwer versickern und der Boden wird verdichtet und langfristig zerstört. Insekten, Vögel und andere Gartentiere finden in diesen Steinwüsten weder Nahrung noch Lebensraum“, mahnt Angelika Nelson. Auch sind Schottergärten nicht so pflegeleicht, wie viele hoffen, denn sie müssen regelmäßig von Algen und Pflanzenaufwuchs befreit und gereinigt werden.

Wasser gezielt und sparsam einsetzen

Gerade in Dürrezeiten ist eine angepasste Bewässerung entscheidend. Am effektivsten ist es, in den kühleren Morgen- oder Abendstunden gezielt und wurzelnah zu gießen, lieber selten und ausgiebig als häufig und oberflächlich. Regenwasser aus Tonnen oder Zisternen zu nutzen, spart nicht nur Trinkwasser, sondern schont auch den Geldbeutel. Wasser lässt sich auch zur Kühlung nutzen: Ein Gartenteich verdunstet Feuchtigkeit und senkt die Umgebungstemperatur – idealerweise liegt er an einem halbschattigen, ebenen Platz. „Ein Teich ist bei Igeln, Vögeln und Libellen sehr beliebt. Wichtig sind flache Uferzonen, damit die Tiere zum Trinken leicht ans Wasser gelangen können, ohne hineinzufallen“, sagt die LBV-Biologin.

Pflegeleichte Pflanzenvielfalt

Heimische, insektenfreundliche Stauden sind unverzichtbar im klimarobusten Naturgarten. Sie sehen nicht nur hübsch aus und benötigen wenig Pflege, sondern bieten auch wertvollen Pollen und Nektar für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten. „Mit Arten wie Natternkopf, Wiesen-Flockenblume und Wiesensalbei spart man sich das Gießen und Düngen, denn viele dieser standorttypischen Pflanzen kommen mit trockenen, nährstoffarmen Böden gut zurecht. Nur bei großer Hitze ist zusätzliches Gießen nötig“, rät Nelson.

Für Schattenplätze sorgen

Naturnahe Gärten spenden nicht nur Menschen, sondern auch Tieren und Pflanzen wertvollen Schatten. „Damit sich die Pflanzen im Garten gegenseitig etwas beschatten, sollte man diese gestaffelt nach Wuchshöhe platzieren. Als größte Pflanzen eignen sich Gehölze, wie der Sommerwärme liebende Feldahorn. Vor die Bäume werden Sträucher wie Kornelkirsche und Holunder gesetzt. Die niedrigste Stufe bilden heimische Stauden wie Schafgarbe oder Fetthenne“, so ein weiterer Tipp der LBV-Biologin. Alle Pflanzen erhalten so Sonne, aber keiner wird es zu warm. Ein Bonuspunkt: Insekten und Vögel finden darin Futter sowie Unterschlupf.
Weitere Tipps für den klimarobusten Naturgarten gibt es unter www.lbv.de/garten-im-klimawandel.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)