Erzbistum trauert um Weihbischof Franz Dietl

Erzbistum trauert um Weihbischof Franz Dietl

München / Rosenheim – Der langjährige Bischofsvikar der Seelsorgsregion Süd des Erzbistums München und Freising Weihbischof Franz Dietl ist am 22. März im Alter von 90 Jahren in Gräfelfing gestorben. Dietl wirkte mehr als ein Jahrzehnt als Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd und war dabei auch immer wieder in Rosenheim im Einsatz. 

Der ehemalige Bischofsvikar Franz Dietl. Foto: Copyright Erzbistum München Freising

Der ehemalige Bischofsvikar Franz Dietl. Foto: Erzbistum München-Freising

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, würdigte den Verstorbenen mit Blick auf sein Wirken im Erzbistum als „überzeugenden Seelsorger“, der „seinen Dienst gemäß seinem Wahlspruch ‚Ex toto corde‘ aus ganzem Herzen erfüllt“ habe. Dietl habe es verstanden, den christlichen Glauben den Menschen nahezubringen, und dabei vor allem die Bedeutung des Gebets und der Sakramente für eine tiefe Gottesbeziehung immer wieder hervorgehoben. Dietl habe als Weihbischof die „aktuellen und auch die kommenden Herausforderungen für die Seelsorge“ im Blick gehabt. „Überzeugungskraft, Offenheit und Begeisterungsfähigkeit“ sowie der „Wille zu einem guten, kollegialen Miteinander“ hätten sein priesterliches und bischöfliches Wirken ausgezeichnet.

Besonders lagen Dietl in seiner Zeit als Bischofsvikar die Neustrukturierung der Seelsorge und die Zukunft der Pfarrverbände am Herzen. Aus diesem Antrieb heraus war er auch aktiv in den diözesanen Dialogprozess „Dem Glauben Zukunft geben“ eingebunden. Verdienste erwarb sich Dietl um die Passionsspiele in Oberammergau, indem er sich für eine fundierte theologische Begleitung und die Ökumene einsetzte. In der vom Tourismus geprägten Seelsorgsregion Süd engagierte er sich stets für zeitgemäße pastorale Angebote für Urlauber und Kurgäste. Dietl wirkte außerdem als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Seelsorge für Menschen mit Behinderung und als Vorsitzender der Ökumenekommission der Katholischen Bistümer in Bayern.

Dietl wurde am 20. März 1934 in Moosburg an der Isar als Sohn eines Landwirts geboren. Er studierte in Innsbruck Theologie und Philosophie. 1953 trat er der Kongregation der Herz-Jesu-Missionare bei, die sich in Bayern und Österreich vor allem erzieherischen Aufgaben widmet, 1959 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht. Dietl war Präfekt im Jugendwerk Schloss Birkeneck, Religionslehrer und Referent für Heimerziehung beim Landesverband Katholischer Einrichtungen der Heim- und Heilpädagogik. 1973 wurde er an der Universität München zum Doktor der Philosophie promoviert. 1985 wechselte er in den Dienst der Erzdiözese München und Freising und wurde Pfarrer der Pfarrei St. Peter und Paul in Oberammergau. Später wurde er Mitglied des Münchner Domkapitels.

1999 wurde Dietl in München zum Bischof geweiht und zum Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd bestellt. Sein Wahlspruch „Ex toto corde“ („Aus ganzem Herzen“) stammt aus dem fünften Buch Mose des Alten Testaments. 2010 wurde Dietl in den Ruhestand verabschiedet.
(Quelle: Pressemitteilung Erzbistum München-Freising / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Trauer um Christine von Wartburg

Trauer um Christine von Wartburg

Rosenheim – Über 80 Jahre war der Kerzenfachhandel Ruedorffer in der Kaiserstraße 1 ihr Leben. Mit der Schließung des Traditionsgeschäfts im Oktober vergangenen Jahres ging eine Ära zu Ende. Nun ist Inhaberin Christine von Wartburg im Alter von 98 Jahren gestorben. Am gestrigen Dienstag fand der Trauergottesdienst statt. 

Der Todestag von Christine von Wartburg ist der 15. Januar. „Nicht klagen, dass Du gegangen, danken dass Du gewesen. Was uns bleibt, ist die LIebe zu Dir“ steht in der Todesanzeige. Beim Trauergottesdienst in der Pfarrkirche St Nikolaus in Rosenheim kamen viele Rosenheimer, um sich von der bekannten Geschäftsfrau, Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter zu verabschieden.

Ihr Lieblingsplatz war hinter der Kasse

Innpuls.me hat Christine von Wartburg kurz vor der Schließung des Kerzenfachhandels Ruedorffer noch einmal besucht und über ihr Leben gesprochen (wir berichteten).
Christine von Wartburg gehörte der Familie Ruedorffer an und diese zählte über Jahrhunderte zu den vornehmsten Bürgerfamilien des Marktes. Zahlreiche Räte und Gelehrte gingen aus den Reihen des traditionsreichen Lebzelter- und Wachszieher-Geschlechts hervor.
Das Licht der Welt erblickte die Rosenheimerin am 20. April 1924. Im jungen Alter von 16 Jahren stieg sie selbst in das Unternehmen ihrer Vorfahren ein. Über 80 Jahre war der Kerzenfachhandel Ruedorffer ihr Leben. Ihr Lieblingsplatz war in all den Jahren hinter der Kasse: „Da bin ich mit den Leuten ins Gespräch gekommen“, erzählte sie im vergangenen Jahr Innpuls.me. Der Rückzug fiel ihr nicht leicht. Was ihr den Abschied etwas erleichterte, war die Tatsache, dass nach der Schließung ihres Kerzenfachhandels mit dem Lokal „Lebzelterei“ schnell wieder Leben in die altehrwürdigen Räumlichkeiten einzog.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Archiv Innpuls)

Hier noch einige Impressionen des Kerzenfachgeschäfts Ruedorffer: 

Blick auf das ehemalige Geschäft Kerzenfachhandel Ruedorffer in Rosenheim
Blick in die ehemaligen Geschäftsräume mit Kerzen und anderen Dingen
Blick auf die nostalgischen Bonbondosen bei Ruedorffer
Ehemaliger Seniorenbeirat Josef Kugler ist tot

Ehemaliger Seniorenbeirat Josef Kugler ist tot

Rosenheim – Elf Jahre war Josef Kugler Mitglied beim Seniorenbeirat Rosenheim, sieben Jahre als Erster Vorsitzender. Außerdem war er im Jahr 2006 Mitgründer des Vereins Aktive Wirtschafts Senioren (AWS). Nun ist Josef Kugler im Alter von 85 Jahren gestorben. 

Im vergangenen Jahr hat sich Josef Kugler aus Rosenheim verabschiedet und zog zusammen mit seiner Frau nach Traun in Oberösterreich. Über die Gründe für den Umzug und seine Zeit als Rosenheimer Seniorenbeirat hat er kurz zuvor noch mit Innpuls.me gesprochen (wir berichteten).
Die Nachricht über seinen Tod sorgt für Betroffenheit und Trauer. „Das Netzwerk von Herrn Kugler war einmalig und somit auch eine der Säulen des Vereins“, schreibt die Vorstandschaft des Vereins Aktive Wirtschafts Senioren im Namen aller Mitglieder im Nachruf.

„Das Netzwerk von 
Josef Kugler war einmalig“

2006 hat Kugler zusammen mit sechs weiteren „Senioren“ den Verein Aktive Wirtschafts Senioren AWS gegründet. Die Gründer wollten ihre Erfahrung und ihr Netzwerk regional in der Beratung einbringen. „Das Netzwerk von Josef Kugler war einmalig und somit auch eine der Säulen des Vereins“, heißt es dazu im Nachruf des Vereins.
Parallel war Kugler Seniorenbeauftragter der Stadt Rosenheim und war bei allen Entscheidungen immer ein gern zu Rate gezogener Gesprächspartner und Mitgestalter.
Ob schwierige Beratungen oder vereinsinterne Abstimmungen, immer konnte Josef Kugler mit seiner ruhigen ausgeglichenen Art die Wogen glätten und zu einer gemeinsam akzeptablen Ergebnis führen.
Gesundheitliche Probleme schränkten in den letzten Jahren seine ehrenamtlichen Engagements zwar etwas ein, aber den Verein Aktive Wirtschafts Senioren hat er dennoch nie aus dem Focus gelassen.
Den Abschied aus Rosenheim feierten die Mitglieder des Vereins noch gemeinsam mit ihm. Die Schwierigkeiten beim Umzug und den damit verbundenen Behördengängen haben Josef Kugler danach zu dem Satz veranlasst. „Jetzt bräuchte ich regionale Berater in Linz“.
Der Verein Aktive Wirtschafts Senioren Rosenheim mit der Vorstandschaft von Bernd Remmelberger, Professor Dr. Zaiss, Harald Wachholz und Maximilian Meyer wollen ihr langjähriges Mitglied so in Erinnerung behalten, wie er war und wie er als Vorbild den Verein prägte – hochengagiert, fachlich versiert, freundlich und immer hilfsbereit.
(Quelle: Pressemitteilung AWS / Beitragsbild: re)